EYECOM 4·5|22
DIE EYEWEAR-COMMUNITY
DIE EYEWEAR-COMMUNITY
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04·05 | SEPTEMBER · OKTOBER 2022 | 5,- ISSN 2509-4955<br />
fine facial features<br />
HEADLINE<br />
Italienische<br />
Momente<br />
HELFER<br />
Der beste<br />
Verkäufer<br />
HANDWERK<br />
Es muss nicht<br />
immer Brille sein<br />
SPECIAL<br />
Sonne & Sport<br />
2022/23<br />
4·5<br />
–––––<br />
2022
New frames<br />
of contemporaneity.<br />
MIXER GROUP - MAXGALLI - PH: Thandiwe Muriu<br />
THE EYEWEAR STATE OF THE ART<br />
February 4-6, 2023 | Fiera Milano, Rho
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INHALT<br />
TITEL<br />
Design Eyewear Group<br />
www.designeyeweargroup.com<br />
EDITORIAL<br />
Gendern? Bitte nicht! 05<br />
NEWSROOM<br />
Kurznachrichten 06<br />
HEADLINER<br />
Italienische Momente – Exzellenz 14<br />
MESSE<br />
850 Tage Pause – opti 2022 18<br />
Visionäre willkommen! – Silmo 2022 22<br />
OPTICS<br />
Digitaler Zwilling – Virtuelle Anprobe 24<br />
BRANCHE<br />
Unsere Kunden sind die Stars – 100 Jahre Rupp + Hubrach 27<br />
OPTICS<br />
Really Neyece – Myopie-Management 30<br />
MEINUNG<br />
Ganzheitlich gedacht – Normen und Faktoren 34<br />
SHOWROOM<br />
Community-Advertorials 36<br />
<strong>EYECOM</strong> FAIR<br />
Tommy Hilfiger und Tommy Jeans – Safilo 37<br />
Gleitsicht unkompliziert erklärt – Rupp + Hubrach 38<br />
BUSINESS<br />
Neukunden auf der Spur – Customer Journey 40<br />
Der beste Verkäufer – Visual Merchandising 43<br />
FRAME<br />
Ein-Marken-Messe – Showroom 46<br />
OPTICS<br />
Alles aus einer Hand – Ganzheitlicher Ansatz 48<br />
Es muss nicht immer Brille sein – Finger-Übung 50<br />
SHOP<br />
Sicht-Bar – Gastfreundschaft 52<br />
SPECIAL<br />
12 Monate Saison – Sonne & Sport 2022/23 54<br />
BUSINESS<br />
Online-Vertrauensbildung – Vom Kunden zum Stammkunden 62<br />
Was tun, wenn‘s brennt? – Krisenmanagement 64<br />
PORTRAIT<br />
Punktlandung – Thomas Renken, Bielefeld 66<br />
TERMINE<br />
Terminkalender – Wer macht wann was wo? 68<br />
COMMUNITY<br />
Herstellernachweis – Wen finde ich wo? 71<br />
SCHLUSSLICHT<br />
Diverses – Besonderes, Ungewöhnliches, Impressum 72<br />
14<br />
22<br />
24<br />
54<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
3
EDITORIAL 0<br />
» DAS IST DAS LOGISCHE DILEMMA DES GENDERISMUS: ER LEBT DAVON,<br />
EINEN UNTERSCHIED ANGEBLICH NIVELLIEREN ZU WOLLEN,<br />
DEN ER BESTÄNDIG REPRODUZIEREN MUSS, UM ALS ALLHEILMITTEL GEGEN<br />
IHN WEITER STAATLICH FINANZIERT ZU WERDEN.«<br />
( Netzfundstück, Quelle unbekannt )<br />
» GENDERSPRACHE IST EINE POSTAUFKLÄRERISCHE,<br />
NEOMITTELALTERLICHE FORM VON TOLLWUT.«<br />
( Heinz Rudolf Kunze, geb. 1956, deutscher Schriftsteller und Liedermacher )<br />
Liebe Leser,<br />
GENDERN? BITTE NICHT!<br />
Sie können heute kaum eine Zeitung aufschlagen oder einen Fernseher einschalten, ohne einer künstlichen Sprachverhunzung namens<br />
„Gendern“ zu begegnen, die unsere Welt angeblich besser und gerechter machen soll. Mit Doppelpunkten, Sternchen, Binnen-I’s<br />
und anderen Unsäglichkeiten wird das Lesen oder Hören von Texten künstlich erschwert, weil eine kleine Minderheit das so<br />
will, obwohl laut einer aktuellen Umfrage 84 (!) Prozent der Deutschen die Genderei ablehnen. Um es<br />
vorwegzunehmen: Auch <strong>EYECOM</strong> macht dabei nicht mit. Ich will Ihnen gerne erklären, warum.<br />
Ich bin in den 60ern und 70ern in einem Augenoptikerbetrieb aufgewachsen. Der befand sich im Erdgeschoss<br />
meines Elternhauses; die Werkstatt war einer meiner Spielplätze. Solange ich denken kann,<br />
wurde unser wunderbarer Beruf dort von Männern und Frauen ausgeübt, ohne dass das irgendeiner<br />
besonderen Erwähnung bedurft hätte. Mein Vater war im Gegenteil der Ansicht, dass Frauen ganz besonders<br />
für einen anspruchsvollen Beruf wie das Optikerhandwerk geeignet wären. Deshalb wurden<br />
in unserem Familienbetrieb auch immer weibliche Lehrlinge ausgebildet. An einen „gender pay gap“,<br />
also eine ungleiche Bezahlung männlicher und weiblicher Mitarbeiter, kann ich mich ebenfalls nicht<br />
erinnern; einzig Berufserfahrung und Engagement sorgten für gewisse Unterschiede. Und ja: Manche<br />
älteren Kunden wollten beim Brillenkauf damals nicht so gerne von einer Frau bedient werden; Sätze<br />
wie „Können Sie das denn überhaupt, Fräulein?“ fielen durchaus häufiger.<br />
Aber „gendern“ wollte deswegen niemand. Denn die Lebenserfahrung besagt: Echte Benachteiligung beseitigt man ohnehin nur<br />
durch Taten; nicht durch Worte und Geschwätz. Das so genannte „generische Maskulinum“, bei dem die Bezeichnung „Augenoptiker“<br />
einfach jedes Mitglied unseres Berufsstandes einschließt, ist über Jahrhunderte gewachsen. Es gibt keine einleuchtende Notwendigkeit,<br />
es abzuschaffen. Hinzu kommt: Wer durch (vorsätzliche oder gedankenlose) Sprachverstümmelung à la „Augenoptiker:in“<br />
oder „Mitarbeitende“ ständig seine gefühlte Toleranz oder Progressivität zum Ausdruck bringen möchte, tut in Wirklichkeit genau das<br />
Gegenteil: Er stellt jedes Mal in Abrede, dass Augenoptikerinnen eine absolute Selbstverständlichkeit sind – weshalb ihre Existenz<br />
ständig erwähnt werden muss.<br />
Für uns als Fachjournalisten ist es wichtig, Ihnen Information so zu liefern, dass Sie damit etwas anfangen, das Gelesene verinnerlichen<br />
und für Ihr Unternehmen nutzen können – wozu auch gehört, den Lesefluss nicht vorsätzlich zu stören. Denn der künstliche „Gender-Sprech“<br />
lenkt von den Inhalten des Gesagten und Geschriebenen ab: Das Gehirn muss sich dann ständig mit Unwesentlichem beschäftigen,<br />
ohne dass der behauptete Effekt – eine Verbesserung der Lebensverhältnisse von nicht-männlichen Personen – irgendwie<br />
erreicht werden könnte. Wenn man täglich mit Worten und Sätzen arbeitet, schmerzt die künstliche Entstellung unserer wunderbaren<br />
Sprache nur. Und mal ehrlich: Es sieht ja auch einfach blöd aus mit diesen ganzen Strichen und Sternchen und Sprechpausen – wer hat<br />
da noch wirklich Lust, weiterzulesen? Ich jedenfalls nicht. Deshalb verzichten wir jetzt und in Zukunft ganz bewusst darauf.<br />
In diesem Sinne herzlichst Ihr<br />
Martin Graf<br />
PS: Für Anregungen, Kommentare und Kritik erreichen Sie mich unter graf@eye-com.net und Tel. 07735-9191957
0 NEWSROOM<br />
German Brand Award 2022 für Lunor<br />
Die Brillenmanufaktur Lunor wurde beim diesjährigen German Brand Award in gleich zwei<br />
Kategorien ausgezeichnet: „Fashion“ und „Sustainable Brand“.<br />
Initiiert von der Design- und Markeninstanz Deutschland und juriert von einem hochkarätigen<br />
Expertengremium aus Markenwirtschaft und -wissenschaft entdeckt und prämiert der<br />
German Brand Award einzigartige Marken und Markenmacher.<br />
Bereits 2018 hatte das familiengeführte Unternehmen Lunor den Preis für erfolgreiche<br />
Markenführung gewonnen. Marco Hering (rechts im Bild), Marketing Manager der Lunor<br />
AG, freut sich mit dem gesamten Lunor-Team über den Award: „Wir sind sehr stolz, diesen<br />
Preis bereits zum zweiten Mal gewonnen zu haben. Nachhaltigkeit, Innovation und Entwicklung<br />
zählen für uns zu den wichtigsten Gütern. Daher ist es eine besondere Ehre, für<br />
diese Leistungen, auf denen unsere Markenführung aufbaut, Wertschätzung zu erfahren.“<br />
Rodenstock<br />
erweitert Führungsteam<br />
Martin Lange (rechts) verstärkt seit Juni als Executive Vice President<br />
Vertrieb und Marketing das Führungsteam von Rodenstock.<br />
Außerdem hat Dr. Dietmar Uttenweiler (links) die Position des<br />
Executive Vice President Forschung, Entwicklung und Produktmanagement<br />
übernommen. Beide wurden zum 1. Juni 2022 in das<br />
neu gegründeten Executive Management Team berufen.<br />
Martin Lange verfügt über fundierte Branchenkenntnisse und<br />
Marketingerfahrung aus verschiedenen Führungspositionen im<br />
Vertrieb und Marketing bei weltweit tätigen MedTech-Unternehmen.<br />
Ab Juni wird er die Leitung aller globalen Vertriebs- und<br />
Marketingaktivitäten der Rodenstock Gruppe übernehmen.<br />
Dr. Dietmar Uttenweiler ist bereits seit mehr als 18 Jahren bei<br />
Rodenstock tätig und verfügt über langjährige Erfahrung und<br />
Branchenexpertise. Zuletzt war er als Vice President und Leiter<br />
Forschung und Entwicklung für Brillengläser bei Rodenstock tätig.<br />
Als Teil des Executive Management Teams wird er marktübergreifend<br />
alle Forschungs- und Produktentwicklungsaktivitäten<br />
der Rodenstock Gruppe verantworten.<br />
Mit dem Executive Management Team etabliert Rodenstock eine<br />
neue Struktur für die erweiterte Führung des Unternehmens, um die<br />
Umsetzung der ambitionierten Wachstumsziele und der Transformationsstrategie<br />
weiter voranzutreiben. Das Team setzt sich aus CEO<br />
Anders Hedegaard, CFO Marcus Desimoni, COO Roland Dimbath<br />
sowie Martin Lange und Dr. Dietmar Uttenweiler zusammen.<br />
SILMO Paris 2022 für Visionäre<br />
Die SILMO Paris findet vom 23. bis zum 26. September 2022 in Paris Nord Villepinte statt<br />
und führt mit ihrer Botschaft „Welcoming Visionaries“ neue Ideen, Konzepte, technologische<br />
Entwicklungen und Trends zusammen (siehe Vorbericht in dieser Ausgabe).<br />
Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der interdisziplinäre Diskussionsraum „SILMO Next“ mit<br />
Vorlesungen, Workshops zur Erforschung neuer Technologien (Metaverse, intelligente Brillen<br />
usw.), Vorträge und nicht zuletzt das digitale Dorf, in dem Unternehmen ihre Hightech-Produkte<br />
vorstellen und verkaufen. Im TREND Forum finden sich die besten Korrektions- und Sonnenbrillenfassungen<br />
der Messe, es wird ergänzt durch das digitale Magazin TRENDS by SILMO.<br />
Die mit Spannung erwarteten SILMO d'OR Awards werden ebenfalls einen bevorzugten Platz<br />
einnehmen – wie ein lebendiges Schaufenster der Innovation werden die für die Ausgabe<br />
2022 nominierten Produkte und die Gewinner der Branche vorgestellt. Und erstmals im Jahr 2022<br />
wird SILMO Next die siegreichen Kreationen des ersten OPTICAL DESIGN CONTEST ausstellen.<br />
Die SILMO Paris wird erneut die Forschung im Bereich der Seh- und optischen Wissenschaften<br />
mit der SILMO Academy unterstützen, der wissenschaftliche Rat wird ein Projekt auswählen,<br />
das einen Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro erhält. In diesem Jahr können auch<br />
die Entwicklungen der Siegerprojekte verfolgt werden, die in den letzten drei Jahren von der<br />
SILMO Academy gefördert wurden.<br />
CooperVision stellt Geschäft<br />
für Kontaktlinsen-Pflegeprodukte ein<br />
Schon im Mai kündigte CooperVision an, sich aus dem Kontaktlinsenpflegemittelmarkt<br />
zurückzuziehen. Jetzt bestätigte das Unternehmen die Entscheidung: Das Geschäft mit<br />
Kontaktlinsenpflegeprodukten wie Kontaktlinsenpflegemitteln und -behältern wird zum<br />
31. Oktober 2022 weltweit eingestellt.<br />
Dies betrifft sowohl Marken- und Hausmarken- als auch Private-Label-Produkte. Bis dahin<br />
erhofft sich CooperVision eine strukturierte und geordnete Abwicklung. Das Kerngeschäft<br />
mit weichen Kontaktlinsen ist von der Einstellung nicht betroffen.<br />
Von diesem Lieferstopp sind laut CooperVision rund 40 Prozent aller augenoptischen Partnerbetriebe<br />
in der D-A-CH-Region betroffen. Diese wurden über die Entscheidung bereits<br />
im Juli schriftlich informiert. Bestellungen von vorrätigen Kontaktlinsenpflegemitteln und<br />
Kontaktlinsenbehältern sind – je nach Verfügbarkeit – noch bis zum 15. Oktober möglich.<br />
6<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
DER LVMH EYEWEAR-EXPERTE<br />
THÉLIOS ENTWIRFT, PRODUZIERT UND VERTREIBT SONNENBRILLEN UND<br />
KORREKTURFASSUNGEN FÜR DIE PRESTIGETRÄCHTIGEN MAISONS DER<br />
LVMH GRUPPE, DEM WELTWEIT FÜHRENDEN LUXUSGÜTERKONZERN.<br />
IN SEINER IM ITALIENISCHEN LONGARONE GELEGENEN MANIFATTURA<br />
PRODUZIERT THÉLIOS FASSUNGEN ERSTKLASSIGER QUALITÄT, DIE<br />
AUF AUTHENTISCHE WEISE ITALIENISCHES KNOW-HOW MIT DEN<br />
EINZIGARTIGEN WERTEN JEDER MAISON VERBINDEN. THÉLIOS<br />
BETREIBT EIN HOCHSELEKTIVES DISTRIBUTIONS-NETZWERK MIT EINER<br />
DIREKTEN KOMMERZIELLEN PRÄSENZ AUF ALLEN GROSSEN MÄRKTEN.
0 NEWSROOM<br />
NACHRUF<br />
Peter Jensen ist tot. Er starb am 14. Juni<br />
im Kreise seiner Familie in Dänemark.<br />
In der Augenoptik war er vielen bekannt<br />
als langjähriger Handelsvertreter<br />
für Lindberg, als Mitgründer von „Das<br />
Brillenabo“ (heute Seesmart) und als<br />
Exportmanager von Nine Eyewear.<br />
Im letzten Sommer erfuhr er von seiner Krebserkrankung. Es folgten<br />
knapp ein Jahr lang Chemotherapien, die er mir gegenüber beschrieb<br />
als „das brutalste was ich je erlebt habe“.<br />
Am 4. Juni rief er mich an und sagte, dass die Ärzte nichts mehr für ihn<br />
tun können – für mich das traurigste Telefongespräch, das ich je erlebt<br />
habe. Eine Woche später am 11. Juni heiratete er seine Lebenspartnerin<br />
Dinna Schur. Es war eine traumhafte Feier im Sommerhaus direkt am<br />
Meer. Nur vier Tage später starb er. Er hinterlässt fünf Kinder, eine fassungslose<br />
Familie und einen sprachlosen Freundeskreis.<br />
Peter Jensen war ein Mann mit großem Auftritt: Knapp zwei Meter<br />
groß, schlank, sportlich, gutaussehend. Seine Ausstrahlung übertrug<br />
sich sofort auf andere, Gespräche fanden ausnahmslos in freundlicher,<br />
positiver Atmosphäre statt. Seine lebensbejahende Art war<br />
ansteckend, die Menschen liebten ihn dafür und ja, beneideten ihn<br />
auch in vielen Bereichen: Er sprach sechs Sprachen: Schwedisch,<br />
Dänisch, Deutsch und Schweizerdeutsch, Englisch mit herrlichem<br />
australischen Akzent und ein wenig Französisch. Im Tennis war er<br />
Ass und Vorbild (Aufschlag 160 km/h), Golfhandicap sechs. Er fuhr<br />
Ski, spielte Eishockey und schlug uns alle im Billard. Seine exzellenten<br />
Weinkenntnisse verschönerten so manche Abende mit ihm.<br />
Ruhe in Frieden mein Freund.<br />
Jochen Reinke<br />
Finale: FORCE Wettbewerb<br />
von CooperVision<br />
Mitte September 2022 findet das Finale des jährlichen FORCE Wettbewerbs<br />
(Future Ocular Research Creativity Event) im CooperVision Centre of Innovation<br />
in Budapest (Ungarn) statt.<br />
FORCE ist ein jährlich von CooperVision initiierter Wettbewerb, bei dem<br />
Studenten verschiedener europäischer Universitäten und Fachhochschulen<br />
gegeneinander antreten. Alle Finalisten bekommen die Chance, ein eigenes<br />
Forschungsprojekt zu den Themen Kontaktlinsen oder vorderer Augenabschnitt<br />
vorzustellen und vor einer ausgewählten, vierköpfigen Jury zu verteidigen.<br />
Der Gewinner geht mit dem Titel „CooperVision FORCE Student of the Year<br />
2022“ nach Hause und wird die Ergebnisse des eigenen Forschungs projekts<br />
auf der Clinical Conference & Exhibition der British Contact Lens Association<br />
(BCLA) im Juni 2023 in Manchester (UK) vorstellen.<br />
Zum ersten Mal können hierbei auch Studenten, Lehrkräfte und Forscher aus<br />
der ganzen Welt über einen Social-Media-Stream live dabei sein. Die URL wird<br />
rechtzeitig bekanntgegeben.<br />
Neues Gesicht<br />
bei vonBogen<br />
Seit Juni 2022 werden die vonBogen-Kollektionen<br />
im gesamten PLZ-Gebiet 6, 56, 55, 54 sowie<br />
35 durch Andreas Nowack repräsentiert.<br />
Er ist schon seit vielen Jahre in der Branche tätig<br />
und löst den bisherigen Außendienst Bernd Schäfer<br />
ab, der sich in den Ruhestand verabschiedet.<br />
„Abgesehen von einem tollen Leistungs-Spektrum<br />
freue ich mich, meine Kunden mit den unkonventionellen,<br />
eigenständigen vonBogen-Kollektionen<br />
zu begeistern“, so Andreas Nowack.<br />
Michael Okos neuer<br />
Key Account Director<br />
bei Rodenstock<br />
Michael Okos hat zum 1. August 2022 die Funktion<br />
des „Director Key Account Management Sales<br />
DACH“ bei der Rodenstock Gruppe übernommen.<br />
Michael Okos verfügt über langjährige Erfahrung<br />
in der Augenoptik. Nach seiner Ausbildung zum<br />
Augenoptiker und anschließendem Studium an<br />
der FH für Augenoptik hat er mehrere Jahre bei einem<br />
unabhängigen Augenoptiker gearbeitet und<br />
war danach in leitenden Positionen eines namhaften<br />
Unternehmens in der augenoptischen Industrie<br />
tätig, zuletzt als Geschäftsführer.<br />
Neuer Gebietsleiter<br />
bei Charmant<br />
Michael Schmalz hat zum 1. Juni 2022 für die<br />
Charmant GmbH Europe die Gebietsleitung der Postleitzahlgebiete<br />
03, 10, 12-18, und 39 für die Marken<br />
Esprit, Minamoto, CHARMANT Titanium Perfection<br />
und CHARMANT Blue Label übernommen. Er verfügt<br />
über langjährige Erfahrung im Außendienst und war<br />
dabei für namhafte Unternehmen in der augenoptischen<br />
Industrie tätig. Mit seinem langjährigen und<br />
breiten Erfahrungsspektrum wird er eine wertvolle<br />
Unterstützung für das Vertriebsteam sein und seinen<br />
Kunden jederzeit beratend zur Seite stehen.<br />
8<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
**<br />
DETAILREICHES SEHEN.<br />
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VARILUX® Gleitsichtgläsern – von nah bis fern.<br />
Das ist Sehen ohne Grenzen.<br />
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* Euromonitor, Daten 2020. Einzelhandelsumsatz anhand UVP in der Kategorie Brillenglas, Gleitsichtglas-Marken.<br />
** Varilux®-Deprivationsstudie – Studie durchgeführt von Eurosyn, unabhängiges Forschungsinstitut, Frankreich 2020, N=102.
0 NEWSROOM<br />
Leonardo Del Vecchio verstorben<br />
Der Gründer von Luxottica, Leonardo Del Vecchio, ist im Juni 2022 im Alter von 87<br />
Jahren verstorben.<br />
Del Vecchio ist eine Symbolfigur des italienischen Unternehmertums und einer der<br />
führenden Vertreter der Brillenbranche. Er trug wesentlich zum Wachstum der ANFAO<br />
bei, deren Präsident er drei Amtszeiten lang war. Er gehörte auch zu den Ersten, die an<br />
das Potenzial der MIDO glaubten, und nahm seit der ersten Ausgabe der Brillenmesse<br />
im Jahr 1970 teil.<br />
„Mit dem Tod von Cav. Del Vecchio verliert die Welt der Brillen den Mann, der als erster<br />
das Potenzial eines Objekts erkannt hat, das sich von einem medizinischen Hilfsmittel<br />
in ein unverzichtbares Modeaccessoire verwandelt hat: Eine kopernikanische Revolution<br />
in der Branche“, kommentierte Giovanni Vitaloni, der Präsident der ANFAO/MIDO im Namen<br />
des gesamten Verwaltungsrats. „Er war ein Visionär, der als erster in Italien in der<br />
Geschäftswelt eine große Absatzmöglichkeit auf dem amerikanischen Markt erkannte<br />
und die Expansionsmöglichkeiten zunächst direkt durch sein Unternehmen und dann<br />
durch bedeutende Übernahmen nutzte. Es sind genau diese Übernahmen und Fusionen,<br />
die das Unternehmen dazu gebracht haben, seinen Aktionsradius von der Produktion bis<br />
zum Vertrieb auf globaler Ebene zu erweitern. Unser Land hat einen Wegweiser, einen<br />
Unternehmer und einen außergewöhnlichen Menschen verloren. Wie alle Pioniere wird<br />
sein Modell in Bezug auf Beständigkeit, Solidität und Tiefe unübertroffen bleiben“.<br />
Rupp + Hubrach spendet an Ukraine-Hilfe<br />
Einen Scheck über stolze 2.000 EUR konnte die Bamberger Ukraine-Hilfe Anfang August<br />
von Rupp + Hubrach (R+H) in Empfang nehmen. Der Bamberger Brillenglashersteller<br />
hatte auf den Veranstaltungen zu seinem 100-jährigen Jubiläum insgesamt 1.500 EUR<br />
gesammelt und den Rest aufgestockt.<br />
„Wir freuen uns, mit dieser Spende das wichtige Engagement dieses Vereins unterstützen<br />
zu können“, so R+H Geschäftsführer Ralf Thiehofe (rechts). Der gemeinnützige Verein Bamberg:UA<br />
e.V. wurde 2017 von ukrainischen Studenten der Uni Bamberg zur Förderung der<br />
ukrainisch-deutschen Beziehungen gegründet. „Wir sind sehr dankbar über diese großzügige<br />
Spende“, so Mariia Stetsko vom Verein Bamberg:UA. „Gerade jetzt ist jede Unterstützung<br />
dringend notwendig, denn die Situation der Menschen in der Ukraine ist nach wie<br />
vor dramatisch und extrem unsicher. Mit diesem Geld können wir vielen Menschen in der<br />
Ukraine helfen.“ Im Bild: v.l.n.r.: Frank Lindenlaub (Marketingleiter R+H), Mariia Stetsko<br />
vom ukrainischen Verein in Bamberg und Ralf Thiehofe (Geschäftsführer R+H)<br />
KGS mit neuem Kfz-Seh-Check<br />
Das Kuratorium Gutes Sehen (KGS) hat im August einen neuen<br />
Kfz-Seh-Check gelauncht, der im Web und in der Seh-Check-<br />
App für Apple oder Android durchgeführt werden kann.<br />
Hier werden das Sehen in die Ferne sowie Farbsehen<br />
getestet. Beides ist wichtig für die Teilnahme am Straßenverkehr.<br />
Insbesondere Autofahrer sollen durch eine Medien-<br />
Kooperation mit „auto<br />
motor und sport“<br />
im Oktober aufgefordert<br />
werden, ihre<br />
Augen testen zu lassen<br />
– zuerst online,<br />
dann im Augenoptikbetrieb,<br />
gelistet auf<br />
www.sehen.de und auf<br />
www.seh-check.de.<br />
Julbo verkauft<br />
Mehrheit seiner Anteile<br />
Der 1888 von Jules Beaud gegründete französische Brillenhersteller<br />
Julbo hat den Verkauf von 80 Prozent seiner Anteile bekannt<br />
gegeben. Christophe<br />
und Matthieu Beaud<br />
(Bild), Geschäftsführer<br />
und Anteilseigner<br />
von Julbo, haben eine<br />
Vereinbarung über<br />
den Erwerb der Kapitalmehrheit<br />
von Julbo,<br />
dem französischen<br />
Spezialisten für technisch<br />
hochentwickelte<br />
und zugleich attraktive<br />
Brillen und Eyewear-<br />
Lösungen für den<br />
Outdoor-Sport, durch<br />
Peugeot Frères Industrie unterzeichnet. Christophe Beaud bleibt<br />
Anteilseigner und wird das Unternehmen weiterhin leiten.<br />
Neuer Gebietsleiter<br />
bei Eschenbach Optik<br />
Seit dem 1. Juli 2022 ist Dirk Götz als Gebietsleiter für den Vertrieb<br />
der Vision Technology Products und Sport Optics-Produkte von<br />
Eschenbach Optik in Südbayern verantwortlich.<br />
Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann verfügt über<br />
langjährige Erfahrung als Sales Manager und Kundenberater<br />
im Außendienst. „Wir freuen uns, dass wir mit Dirk Götz einen<br />
erfahrenen Vertriebsexperten<br />
als neuen<br />
Gebietsleiter gewonnen<br />
haben und sind<br />
davon überzeugt, dass<br />
er mit seiner Expertise<br />
den Vertrieb unserer<br />
Produkte in Südbayern<br />
weiter ausbauen wird“,<br />
sagt Matthias Daum,<br />
Vertriebsdirektor bei<br />
Eschenbach Optik.<br />
10<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
0 NEWSROOM<br />
Safilo tritt Fashion Pact bei<br />
Safilo ist dem Fashion Pact beigetreten, einem globalen<br />
Zusammenschluss von Unternehmen der Modeund<br />
Textilindustrie sowie deren Zulieferern und Händlern,<br />
die sich alle ein gemeinsames Ziel gesetzt haben:<br />
Dem Stopp der globalen Erwärmung, der Wiederherstellung<br />
der Artenvielfalt und dem Schutz der Ozeane.<br />
Dieser Beitritt zum Fashion Pact ist Teil der zweckorientierten<br />
Strategie von Safilo, die auf den drei Säulen der<br />
Nachhaltigkeit basiert: Planet, Produkt und Mensch.<br />
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Essilor mit Varilux Studie und Kampagne<br />
Im Rahmen einer Studie wurden Konsumenten für zwei Wochen mit Varilux Gleitsichtgläsern von Essilor<br />
ausgestattet. Das Ergebnis: Neun von zehn Probanden waren überzeugt und wollten Varilux wieder tragen.<br />
83% erklärten, viel besser mit den getesteten Varilux-Gleitsichtgläsern sehen zu können. Diese herausragende<br />
Kundenzufriedenheit steht im Fokus der umfassenden Varilux Excellence Kampagne, mit der sich<br />
Essilor im 2. Halbjahr 2022 an Augenoptiker wendet.<br />
Vorbereitend wie auch begleitend zur Kampagne können Partneroptiker und ihre Teams jederzeit umfassende<br />
Informationen und Schulungsangebote auf der Lernplattform Leonardo, der Lern-App „ALLess“ oder<br />
als 3-teiliges Web-Seminar abrufen und so ihre Beratungskompetenz steigern, um sich als lokaler Experte<br />
für Varilux Gleitsichtgläser zu positionieren. Seit Juli können die Essilor-Partner umfangreiche Kommunikations-Tools<br />
anfordern und mit POS-Materialien und Social Media-Assets Neu- und Bestandskunden auf die<br />
Vorteile des Varilux Gleitsichtglases hinweisen. Der in Gold gefasste Slogan „9 von 10“ gewährleistet einen<br />
hohen Wiedererkennungswert und transportiert gleichzeitig prägnant die Kernbotschaft der Kampagne.<br />
Thélios wird offizieller Brillensponsor<br />
der Filmfestspiele in Venedig<br />
Thélios hat eine dreijährige Zusammenarbeit mit der „Biennale di<br />
Venezia“ als Unterstützer der Internationalen Filmfestspiele von Venedig<br />
bekanntgegeben und wird ab diesem Jahr offizieller Sponsor für Brillen.<br />
Das 2017 gegründete Unternehmen für Luxusbrillen tritt damit offiziell<br />
in die Welt des Kinos ein, die dank bekannter Schauspieler im Laufe der<br />
Jahrzehnte wesentlich dazu beigetragen hat, Brillen zu einem modischen<br />
Accessoire zu machen. Zu den Höhepunkten der Zusammenarbeit gehört<br />
die Thélios-Suite im renommierten Hotel Excelsior mit einem Showroom,<br />
in dem eine exklusive Auswahl der Herbst-Winter-Kollektionen 2022 der<br />
Marken des Hauses präsentiert wird. In dem Veranstaltungsraum werden<br />
auch Hospitality-Erlebnisse für Thélios-Gäste sowie Presse- und Branchenveranstaltungen<br />
stattfinden.<br />
Rodenstock startet „B.I.G.<br />
Exact“ Herbst-Kampagne<br />
Mit der neuen „B.I.G. Exact“ Herbst-Kampagne<br />
von Rodenstock können sich Augenoptiker als<br />
Experte für biometrische Brillengläser vom Wettbewerb<br />
im lokalen Umfeld differenzieren und<br />
auch eine jüngere Zielgruppe begeistern.<br />
Die Kampagne setzt neue Akzente, denn der besondere<br />
Fokus liegt auf dem starken Saisonthema<br />
„Sehen in der Dämmerung“. Für eine aufmerksamkeitsstarke<br />
Präsentation bietet Rodenstock<br />
hochwertige Werbemittel an, die auf eine jüngere<br />
Zielgruppe zugeschnitten sind: Das Experten<br />
Direct-Mailing in exklusiver Premium-Ausführung<br />
mit einer Auflage von 1.000 Stück, die individualisierbare<br />
„B.I.G. Exact“-Kundenzeitung, die in<br />
5.000 Haushalten verteilt wird, Advertorials oder<br />
eine Zeitungsbeilage von 7.500 Stück oder eine<br />
Anzeigen-Vorlage zur Schaltung in lokalen Medien,<br />
auf Wunsch individualisiert. Ein aufmerksamkeitsstarker<br />
Selfmailer von 1.000 Stück rundet die<br />
Werbemittel für den Herbst ab.<br />
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Experten schild, ein langfristig einsetzbarer<br />
Aufsteller für den Beratungstisch sowie ein<br />
Long-Term-Bodenelement, Poster für Gehweg-<br />
Stopper sowie ein großes Online Content Paket<br />
mit sieben starken Social Media Posts für Facebook<br />
& Instagram, Newsletter-Templates und<br />
Inhalten für die Website.<br />
Alcon ist Partner<br />
von Plastic Bank<br />
Als Teil des Engagements zum Aufbau einer besseren<br />
und nachhaltigeren Zukunft für unseren<br />
Planeten und seine Bewohner ist Alcon eine Partnerschaft<br />
mit Plastic Bank eingegangen, einem<br />
sozialen Unternehmen, das es sich zur Aufgabe<br />
gemacht hat, die Ozeane und Wasserstraßen<br />
dieser Welt zu reinigen.<br />
Im Zuge eines Ausgleichsprogramms wird für jede<br />
Tonne Plastik, die Alcon für seine Precision1 und<br />
Dailies Total1-Kontaktlinsen und Blister verwendet,<br />
eine Tonne an ozeangebundenem Plastik in<br />
gefährdeten Küstenregionen entfernt. Das Plastik<br />
wird in gefährdeten Küstenregionen gesammelt,<br />
bevor der Müll ins Meer gelangen kann. Die Partnerschaft<br />
besteht in fast 70 Ländern in Europa,<br />
Lateinamerika, Australien und Neuseeland.<br />
12<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
Ich will mal so<br />
sicher Auto fahren<br />
wie meine Eltern.<br />
Mit ZEISS DriveSafe Brillengläsern.<br />
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ITALIENISCHE<br />
Momente<br />
14<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
EXZELLENZ<br />
BRILLENLABELS GIBT ES HEUTE WIE SAND<br />
AM MEER. NICHT SELTEN DIENEN SIE DAZU,<br />
EIN DURCHSCHNITTSPRODUKT MIT EINEM<br />
NAMEN ZU ADELN, DER MEHR AUFMERK-<br />
SAMKEIT UND HÖHERE PREISE ERMÖGLICHEN<br />
SOLL. ECHTE MODEMARKEN WIE DAS<br />
ITALIENISCHE MAISON FENDI PUNKTEN<br />
DAGEGEN MIT TRADITION UND EXZELLENZ.<br />
ie weltberühmte Modemarke FENDI ist beinahe 100 Jahre alt: 1925<br />
wurde sie von Adele und Edoardo Fendi, einem jungen Ehepaar, in<br />
Rom gegründet, wo Adele schon seit 1918 unter ihrem Mädchennamen<br />
Casagrande ein florierendes Geschäft für Pelze und Lederwaren betrieb.<br />
Bald danach erfolgte die Eröffnung der ersten FENDI-Boutique: Ein Handtaschengeschäft<br />
und Pelzatelier.<br />
Der Beifall der modebewussten Kundschaft ließ nicht lange auf sich warten,<br />
und FENDI etablierte sich im Lauf der Zeit weit über die italienischen Landesgrenzen<br />
hinaus als Marke, die für Eleganz, Handwerkskunst, Innovation und Stil stand<br />
und bis heute steht. Alle fünf Töchter des Ehepaars - Paola, Anna, Franca, Carla und<br />
Alda - brachten sich im Lauf der Jahre in das elterliche Unternehmen ein. 1955<br />
veranstaltete das Haus FENDI seine erste Modenschau mit Pelz- und Lederwaren.<br />
1965 begann die Familie eine Kooperation mit dem deutschen Modedesigner<br />
Karl Lagerfeld, der damals noch weitgehend unbekannt war, aber in Paris schon<br />
als strahlendes Talent gefeiert wurde. Er blieb FENDI bis zum Ende seines Lebens<br />
als Chefdesigner der Damenkollektion treu - unglaubliche 54 Jahre lang. Auf<br />
ihn geht auch das weltbekannte „Zucca“-Logo mit dem Doppel-F, zurück, das für<br />
„Fun Fur“ steht. Mit diesem Begriff wollte FENDI sich durch jüngere und mutigere<br />
Designs von anderen traditionellen (Pelz-)Marken abgrenzen.<br />
FENDI ist eine Marke, die für Eleganz,<br />
Handwerkskunst, Innovation und Stil stand<br />
und bis heute steht.<br />
Im Jahr 2000 erwarb der LVMH-Luxuskonzern Anteile an FENDI und wurde<br />
2001 Hauptanteilseigner. Immer wieder machte das Modehaus nicht nur mit seinen<br />
Produkten, sondern auch mit spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam.<br />
Legendär war die FENDI-Modenschau von 2007, bei der das Unternehmen als<br />
erstes Modeunternehmen weltweit seine Frühjahrs-/Sommer-Kollektion für das<br />
Jahr 2008 auf der Chinesischen Mauer präsentierte. 88 Models liefen auf einem<br />
88 Meter langen Laufsteg. Die außergewöhnliche Location zog viele Prominente<br />
an; am Ende der einmaligen Show wurden Karl Lagerfeld und Silvia Fendi mit<br />
stehenden Ovationen belohnt.<br />
2015 wurde der Hauptsitz von FENDI in den „Palazzo della Civiltà Italiana“ in<br />
Rom verlegt, einen Prachtbau aus dem vergangenen Jahrhundert mit wechselvoller<br />
Geschichte. Im gleichen Jahr wurden auch die Renovierungsarbeiten am<br />
berühmten Brunnen „Fontana di Trevi“ abgeschlossen, die FENDI unterstützt<br />
hatte. Zum 90. Jubiläum des Modehauses präsentierte das Modehaus deshalb<br />
die neue Damenkollektion „Legends and Fairy Tales“ auf einem durchsichtigen<br />
Laufsteg, der über das Wasser des Trevi-Brunnens gelegt wurde und die Illusion<br />
erzeugte, als schwebten die Models wie Elfen über das Wasser.<br />
Seit beinahe 100 Jahren steht FENDI für Qualität, Tradition, Experimentierfreudigkeit<br />
und Kreativität. Das Besondere: Das Modehaus gilt als Marke mit einem<br />
Gesicht für alle Generationen.<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
15
0 HEADLINER<br />
Vor allem, weil es der Marke gelingt, gezielt auch jüngere Modeliebhaber<br />
anzusprechen, wie man an der Popularität des „Zucca“-Logos in der<br />
Popkultur sieht: Sogar Rap-Stars tragen FENDI und erwähnen die Marke<br />
in ihren Songtexten.<br />
Vor diesem geschichtsträchtigen Hintergrund wird klar, dass man Accessoire-Produkte<br />
nicht einfach an einen Lizenznehmer vergeben kann,<br />
der dafür eine Gebühr bezahlt. Ebenso, dass sie nicht irgendwo hergestellt<br />
werden können, wo die Kosten gering und der Profit damit hoch ist. Die<br />
Verantwortung für alle Korrektions- und Sonnenbrillen des Hauses liegt<br />
deshalb seit 2021 in den Händen der Firma Thélios, die 2017 gemeinsam<br />
mit dem Brillenhersteller Marcolin als Tochterunternehmen des LVMH-<br />
Luxuskonzerns gegründet wurde. Der Name ist eine Symbiose aus dem<br />
Namen der griechischen Götter Theia (der Göttin des Lichts und der Sehkraft)<br />
und des Sonnengotts Helios. Er entstand aus dem Wunsch von<br />
LVMH, auch in der Brillenbranche Spitzenprodukte unter den Labels der<br />
berühmtesten Namen der Modebranche zu etablieren. Zum aktuellen<br />
Portfolio gehören die prestigeträchtigen Marken Berluti, Celine, Dior,<br />
Fendi, Fred, Givenchy, Kenzo, Loewe, Rimowa und Stella McCartney.<br />
Dafür wurden enge Kooperationen mit den Mutterhäusern installiert,<br />
um die Brillenfassungen und Sonnenbrillen nahtlos und glaubhaft in die<br />
einzelnen Markenportfolios zu integrieren. Jeder der in Paris ansässigen<br />
Das Modehaus gilt als Marke mit einem<br />
Gesicht für alle Generationen.<br />
Designer und Produktmanager ist für eine bestimmte Marke zuständig<br />
und hat die Aufgabe, die jeweilige Markenwelt authentisch und kompromisslos<br />
in Brillen zu übersetzen.<br />
In der firmeneigenen Manufaktur im italienischen Longarone stellt<br />
Thélios Fassungen in erstklassiger Qualität her, die italienisches Knowhow<br />
mit den einzigartigen Kernwerten jeder Marke verbinden. Aktuell<br />
arbeiten etwa 1.050 Mitarbeiter in diesem hochmodernen Werk etwa<br />
eine Autostunde nördlich von Venedig. Es wurde 2018 eingeweiht und<br />
erstreckt sich über eine Produktionsfläche von fast 20.000 Quadratmetern.<br />
Allein diese Zahlen zeigen, dass Exzellenz und Handwerkskunst<br />
einen unglaublich hohen Aufwand erfordern, wenn sie echt sein sollen<br />
und nicht nur von einer PR-Abteilung inszeniert und behauptet werden.<br />
Exzellenz und Handwerkskunst erfordern<br />
einen unglaublich hohen Aufwand,<br />
wenn sie echt sein sollen und nicht nur<br />
von einer PR-Abteilung inszeniert werden.<br />
Seit 2021 steht Allessandro Zanardo, ein ehemaliger Luxottica-<br />
Manager, als CEO an der Spitze des Unternehmens (siehe Interview-<br />
Kasten). Er bringt eine Menge junger und zeitgemäßer Ideen mit – und<br />
kennt gleichzeitig die unumstößlichen Gesetze von Markenprodukten,<br />
die niemals kurzfristigen Profit- oder Aufmerksamkeitszielen geopfert<br />
werden dürfen. Unter seiner Leitung will Thélios der Branche die Codes<br />
und Best Practices der Luxusindustrie zur Verfügung stellen, die den<br />
hohen Standards der vertretenen Marken entsprechen.<br />
www.thelios.com · www.fendi.com<br />
16<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
Alessandro Zanardo: Unser Geschäft besteht ja sowohl aus Korrektions-<br />
als auch Sonnenbrillen. Wir werden beide Segmente weiter ausbauen.<br />
Natürlich werden wir jetzt und in Zukunft mit den besten Augenoptikern<br />
zusammenarbeiten, denn sie sind für uns von grundlegender<br />
Bedeutung, um den Verbrauchern das richtige Erlebnis und den richtigen<br />
Service zu bieten. Markenboutiquen sind ebenfalls ein wichtiger<br />
Vertriebskanal, der die Botschaft, dass Brillen eine Schlüsselkategorie für<br />
Luxus sind, besonders gut vermitteln kann: Wir sehen sie daher als sehr<br />
komplementär zu den traditionellen optischen Vertriebskanälen. Wichtig<br />
ist, zu betonen, dass es sich um Luxusprodukte handelt, und dass die<br />
Konsistenz der Botschaften und die Erfahrung entscheidend sind, um die<br />
Bedürfnisse der (zu Recht) sehr anspruchsvollen Verbraucher zu erfüllen.<br />
4 Fragen an Alessandro Zanardo<br />
Alessandro Zanardo ist seit 2021 CEO von Thélios. Zuvor war er<br />
unter anderem bei Ferrari, den Roland Berger Strategy Consultants<br />
und seit 2010 bei Luxottica tätig, wo er verschiedene Positionen<br />
in Unternehmens- und Marketingfunktionen bekleidete.<br />
<strong>EYECOM</strong>: Herr Zanardo, gibt es ein „Thélios-Prinzip“, mit dem<br />
man Ihr Unternehmen und seine Produkte in wenigen Sätzen<br />
auch Endkunden anschaulich erklären kann?<br />
Alessandro Zanardo: Exzellenz und Partnerschaft. Thélios hat sich zum<br />
Ziel gesetzt, die besten Sonnen- und Korrektionsbrillen zu entwerfen, zu<br />
produzieren und zu vertreiben und glaubt dabei an eine starke Integration<br />
mit unseren Partnern: Unsere Maisons und die Vertriebspartner, die<br />
wir für den Verkauf unserer Produkte auswählen.<br />
<strong>EYECOM</strong>: Braucht ein Luxus-Konzern wie LVMH in Zukunft überhaupt<br />
augenoptische Partner – oder wären seine Produkte in<br />
markeneigenen Boutiquen nicht besser platziert?<br />
<strong>EYECOM</strong>: Was unterscheidet die Produkte von Thélios von<br />
denen anderer Luxusmarken?<br />
Alessandro Zanardo: Wir haben uns die Aufgabe gestellt, die Brille<br />
in die Welt des Luxus zu integrieren. Wir konzentrieren uns auf die Luxus-Maisons<br />
der LVMH-Gruppe, aber in einer Form, die mit dem traditionellen<br />
Lizenzierungsmodell bricht. Unsere Brillen müssen immer ein<br />
Ausdruck des Hauses selbst sein; es muss einen vollständigen Dialog<br />
zwischen Brillen und anderen Kategorien wie Lederwaren oder Textilmode<br />
geben. Wir freuen uns besonders – und das kommt vor - wenn die<br />
Initialzündung für einen Trend direkt von der Brille ausgeht.<br />
<strong>EYECOM</strong>: Wo würden Sie Thélios in fünf Jahren gerne sehen?<br />
Alessandro Zanardo: Wir wurden als Start-up geboren, jetzt sind wir<br />
erwachsen geworden. Unser ursprüngliches Portfolio, das die Marken<br />
Céline und Loewe umfasste, ist in den letzten 18 Monaten auf 8 Marken<br />
angewachsen, zu denen die großen Modehäuser Dior, Fendi und<br />
Givenchy gehören. Unser Ehrgeiz gilt eher der Qualität als der Quantität.<br />
Wir wollen als diejenigen anerkannt werden, die Standards für Luxusbrillen<br />
setzen - das ist eine Frage des Designs, der Materialien, der<br />
Herstellung und des Vertriebs. Wir wollen, dass unsere ausgewählten<br />
Partner das Gefühl haben, Teil eines exklusiven Kreises zu sein, dem sie<br />
mit Stolz angehören.<br />
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17
0 MESSE<br />
OPTI 2022<br />
850 Tage<br />
PAUSE<br />
SO VIEL LÜCKE GAB’S NOCH NIE: 850 TAGE LAGEN ZWISCHEN DER LETZTEN<br />
OPTI VOR CORONA IM JANUAR 2020 UND DER ERSTEN NACH-CORONA-<br />
OPTI IM MAI 2022. UMSO GRÖSSER WAR DIE FREUDE VON AUSSTELLERN UND<br />
BESUCHERN, DIE SICH VOM 13. BIS 15. MAI AUF DEM MÜNCHNER<br />
MESSE-GELÄNDE ENDLICH WIEDER „FACE TO FACE“ TREFFEN DURFTEN.<br />
18<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
„Auf dieser opti im Frühling<br />
wurde allen noch einmal richtig<br />
bewusst, was wir in den<br />
letzten zwei Jahren vermisst haben“<br />
ein, die opti 2022 mit ihrem ungewöhnlichen Termin<br />
Mitte Mai 2022 brach keine Besucher- oder Aussteller-<br />
Rekorde: 13.000 Messebesucher und 368 Aussteller<br />
waren nur etwas mehr als die Hälfte einer „normalen“ opti. Aber<br />
Rekorde waren auch gar nicht das Ziel der 2022er-Ausgabe der<br />
deutschen Augenoptik-Fachmesse: Sie wollte ein Symbol für den<br />
Neubeginn nach über zwei Jahren Ausnahmezustand sein – und das<br />
ist ihr gelungen. Gefühlt sah man nur glückliche Menschen, die sich<br />
freuten, endlich wieder einen solchen Event besuchen zu dürfen. Das<br />
„Wir sind wieder da“ und „wir können es noch“ war an jeder Ecke<br />
spürbar. Es wurde viel erzählt, diskutiert und gelacht, es wurden Hände<br />
geschüttelt und Freunde wieder in den Arm genommen. Das war<br />
vielleicht überhaupt das Wichtigste an den drei Messetagen: Dass<br />
Menschen sich wieder nahe waren.<br />
Ein unglaublicher Pluspunkt war natürlich auch das wunderbare<br />
Mai-Wetter: Zum ersten Mal seit ihrer Gründung im Jahr 1998 fand<br />
die opti nicht bei frostigen Temperaturen und winterlichen Straßenverhältnissen<br />
statt, sondern bei bestem Biergartenwetter, womit sich<br />
die Gespräche des Tages in der wunderschönen Münchner Außengastronomie<br />
fortsetzen ließen. Und zum ersten (und vermutlich<br />
einzigen) Mal mit dem offenen Cabrio zur opti zu fahren war für die<br />
<strong>EYECOM</strong>-Redaktion schon am Tag vor der Messeeröffnung ein ganz<br />
besonderes Erlebnis.<br />
Drei Tage lang standen nicht nur Umsätze und Verkaufszahlen im<br />
Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, sondern auch und vor allem die<br />
Wiedersehensfreude. Nach der pandemiebedingten Pause hatte die<br />
augenoptische Familie ja auch einiges nachzuholen. Produkte an-<br />
fassen und ausprobieren, intensive Gespräche führen und Geschäfte<br />
von Mensch zu Mensch statt nur über Online-Kataloge und Zoom-<br />
Konferenzen zu tätigen - eigentlich waren die drei Tage fast zu kurz.<br />
Dieter Dohr, der Vorsitzende der Geschäftsführung des opti Veranstalters<br />
GHM zog ebenfalls ein leidenschaftliches Fazit: „Die opti<br />
2022 war zuerst und vor allem ein emotionales Erlebnis. Endlich wieder<br />
Messe! Endlich wieder persönlicher Austausch! Die Bedingungen<br />
waren nicht einfach, und wir freuen uns, wie viele sich bewusst für die<br />
Mai-Edition entschieden haben. Besucher, Aussteller, Messemacher<br />
– wie nie zuvor stand das Zusammenkommen aller Akteure rund um<br />
die opti und der Austausch in alle Richtungen im Fokus. Auf dieser<br />
opti im Frühling wurde allen noch einmal richtig bewusst, was wir in<br />
den letzten zwei Jahren vermisst haben“, sagte Dohr sichtlich gerührt.<br />
Auch Josef May, der Vorsitzende des Industrieverbands SPECTARIS,<br />
teilte die Meinung des Veranstalters: „Wie zu erwarten für diese ‚Zwischen<br />
opti‘, kamen weniger Besucher nach München. Dafür waren<br />
aber die Kontakte von hoher Qualität. Es ist ein superschönes Gefühl,<br />
endlich wieder persönlich auf der opti zu sein. Ich sehe überall, dass<br />
es ein hohes Bedürfnis ist, sich nach zwei digitalen Jahren wieder<br />
live und analog in die Augen zu schauen und zu spüren, wie sich das<br />
Miteinander anfühlt.“<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
19
0 MESSE<br />
Das war vielleicht überhaupt<br />
das Wichtigste an den<br />
drei Messetagen: Dass Menschen<br />
sich wieder nahe waren.<br />
Aber natürlich war auch ihm klar, dass man nach über zwei Jahren<br />
Unterbrechung nicht direkt dort anknüpfen kann, wo man vor der erzwungenen<br />
Pause plötzlich aufhören musste. Es wird noch einige Zeit<br />
dauern, zur „vorpandemischen Normalität“ zurückzukehren.<br />
Überall in den vier Hallen der opti war der Austausch intensiv<br />
spürbar. Innovatives Brillendesign zum Anfassen, aktuelle Technik<br />
erleben, Trends und ihre ganze Tragweite verstehen. ZVA-Präsident<br />
Thomas Truckenbrodt war ebenfalls überaus angetan: „Brillenfassungen<br />
probieren, sich Geräte erklären lassen und über die mögliche<br />
Integration in den Betrieb sprechen – die opti war schon immer ein<br />
Muss. Ich genieße die Messe. Es ist wunderschön, den Kollegen endlich<br />
wieder zu begegnen. Überall ruft’s: ‚Mensch, Du hier!‘ Das taugt,<br />
das hat mir gefehlt.“<br />
Was hat man sonst noch aus der „Zwischen-opti“ gelernt? Zum<br />
Beispiel, dass zahlreiche größere Aussteller der Messe fernblieben,<br />
wofür es unterschiedliche Gründe gab. Aber auch, dass die Augenoptik<br />
ohne zwischenmenschliche und persönliche Kontakte eine<br />
ziemlich öde Branche wäre.<br />
Der vor Corona geplante jährliche Wechsel zwischen München<br />
und Stuttgart ist endgültig vom Tisch; die opti wird die nächsten<br />
Jahre in ihrer angestammten Heimat in der bayrischen Landeshauptstadt<br />
bleiben. Zahlreiche Besucher und Aussteller würden sich dafür<br />
einen Frühlingstermin wie in diesem Jahr wünschen – ein Wunsch,<br />
der voraussichtlich unerfüllt bleiben muss, auch wenn er wunderbar<br />
in den europäischen Messekalender mit der MIDO im Februar und<br />
der SILMO im September passen würde.<br />
Die Erwartungen an die nächste opti im Januar 2023 sind jedenfalls<br />
groß. Viele Keyplayer haben schon jetzt ihre Beteiligung signalisiert.<br />
Die Vorbereitungen laufen schon: Denn nach der längsten<br />
opti-Pause mit 850 Tagen folgt jetzt gleich die kürzeste: Zwischen<br />
der opti’22 und der opti’23 (vom 13. bis 15. Januar 2023) liegen<br />
nur 241 Tage.<br />
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20<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
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SILMO 2022<br />
Visionäre<br />
willkommen!<br />
or einem Jahr war die Pariser SILMO die erste große<br />
„Nach-Corona-Messe“ in Europa: Viele tausend Menschen<br />
trafen sich dort zum ersten Mal nach einer langen Durstrecke<br />
wieder – glücklich, fröhlich und zum größten Teil optimistisch. Vom<br />
23. bis 26. September 2022 wollen die französischen Messemacher an<br />
diesen Erfolg anknüpfen. Bei Redaktionsschluss dieser <strong>EYECOM</strong>-Ausgabe<br />
umfasste das Portfolio immerhin 621 Aussteller. Das ist zwar immer<br />
noch ein ganzes Stück entfernt von einer SILMO „normaler“ Größe, aber<br />
ein ermutigender Schritt in die richtige Richtung. Jetzt braucht es weitere<br />
Entwicklungen im internationalen Reiseverkehr, um die Verhältnisse<br />
und Märkte zu normalisieren.<br />
„Als internationaler Marktplatz und als Plattform für die Lancierung<br />
neuer Kollektionen und Marken ist die SILMO Paris mehr als je zuvor<br />
ein Ereignis, das man nicht verpassen darf“, schreibt die Messeleitung.<br />
„Für 89% der Aussteller und 93% der Besucher ist die SILMO aus vielen<br />
Gründen unverzichtbar: Wegen der unwiderstehlichen Geselligkeit der<br />
Messe, der großen Auswahl an Marken und Produkten und nicht zuletzt<br />
wegen der Verbindung von Information mit Weiterbildung, Innovation,<br />
Zukunftsforschung und Kreativität.“<br />
Die Stärke und Anziehungskraft von Messen ist auch im Digital-Zeitalter<br />
ungebrochen – und das ist gut so: Sie versprechen Begegnungen<br />
mit Kunden und Interessenten, Umsatzsteigerungen und eine Erweiterung<br />
des eigenen Horizonts. Sie sind immer auch eine einzigartige Gelegenheit,<br />
sich persönlich und Auge in Auge über den Stand der Branche,<br />
die Realitäten des Marktes und neue Trends in Sachen Innovation und<br />
Kreation zu informieren. Der diesjährige Slogan „Welcoming Visionaries"<br />
ist deshalb nicht nur ein netter Marketing-Gag, sondern ein Aufruf, der<br />
all diese Elemente in einzigartiger Weise zusammenführt.<br />
22<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
NACH DEM RESTART IM HERBST 2022<br />
STEHEN BEI DER PARISER SILMO<br />
ALLE ZEICHEN AUF FORTSCHRITT. ENDE<br />
SEPTEMBER 2022 SOLL SICH DIE<br />
AUGENOPTIK-BRANCHE DORT WIEDER<br />
ZUR ZWEITGRÖSSTEN OPTIK-FACHMESSE<br />
DER WELT TREFFEN, UM DIE GEGEN-<br />
WART DER BRANCHE ZU INSPIRIEREN<br />
UND IHRE ZUKUNFT ZU GESTALTEN.<br />
Für viele Branchenteilnehmer ist die Kreativität das Herz der<br />
Optik- und Brillenindustrie; sie betrachten die SILMO als Quelle<br />
ideenreicher, weltweiter Kooperation. Aus diesem Grund lanciert<br />
die Messeleitung in diesem Jahr einen neuen Design-Wettbewerb,<br />
dessen Jury von dem Designer Emmanuel Gallina geleitet wird.<br />
Dieser Wettbewerb wird die Arbeiten von aufstrebenden kreativen<br />
Köpfe und den Talenten von morgen präsentieren! Aber auch die<br />
begehrten SILMO d'OR-Awards werden wie jedes Jahr mit Spannung<br />
erwartet. Wie immer ist die <strong>EYECOM</strong>-Redaktion auch 2022<br />
wieder Teil der sachkundigen Jury. Nicht zuletzt, weil der aktuelle<br />
Messe-Slogan natürlich auch für kreative Fachjournalisten gilt:<br />
„Welcoming Visionaries!"<br />
Wenige Wochen vor der Eröffnung am 23. September steht<br />
alles bereit. Die französischen Messemacher sind optimistisch:<br />
„Ob alteingesessen oder neu, ob Traditionsunternehmen oder<br />
Start-up – die Aussteller haben alle ein gemeinsames Ziel: Auf<br />
der Welle einer dynamischen Messe zu surfen, die einmalig zu<br />
werden verspricht.“<br />
www.silmoparis.com<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
23
0 OPTICS<br />
VIRTUAL TRY ON<br />
DIGITALER<br />
ZWILLING<br />
AUCH WENN MAN ES ALS MITTELSTÄNDISCHER AUGENOPTIKER<br />
NICHT GERNE HÖRT: DER ONLINE-VERKAUF (AUCH) VON BRILLEN<br />
IST REALITÄT. DIE FRAGE IST NICHT, OB MAN IHN VERHINDERN KANN,<br />
SONDERN, OB MAN EIN STÜCK VOM KUCHEN ABBEKOMMT.<br />
ZEISS HAT EIN BEMERKENSWERTES TOOL ENTWICKELT, DAS AUGEN-<br />
OPTIKER FÜR BERATUNG UND ANPASSUNG EINSETZEN KÖNNEN.<br />
er hochwertige Brillen online verkaufen will, braucht<br />
zwei Dinge: Möglichst detailgetreu digitalisierte Brillenfassungs-Modelle<br />
und ein möglichst exaktes 3D-Abbild<br />
des Gesichts des Brillenträgers, der sich damit selbst digital bestmöglich<br />
mit neuer Brille sehen können will. Natürlich gehört zu einem solchen<br />
Modell auch, für die notwendigen Präzisionsmessungen in der digitalen<br />
Welt bleiben zu können: Diese erfolgen ebenfalls virtuell. Nur die anatomische<br />
Anpassung ganz am Ende ist (und bleibt) analog.<br />
ZEISS hat schon vor einiger Zeit ein solches Modell vorgestellt und<br />
seither ständig verfeinert. „Unser Avatar für die Augenoptik bietet ein<br />
Qualitätslevel, das virtuelle Brillenanproben hochpräzise und detailliert<br />
ermöglicht und darüber hinaus auch für die rein virtuelle Zentrierung<br />
zum Tragen kommt. In der Hinsicht dürfen wir mit Stolz sagen, dass wir<br />
Pionierarbeit geleistet haben“, erklärt Dr. Oliver Schwarz, Senior Entwicklungsingenieur<br />
und technischer Projektleiter bei ZEISS<br />
Populär wurde der Begriff „Avatar“ mit dem Science-Fiction Roman<br />
„Snow Crash“ aus dem Jahr 1992; spätestens seit James Camerons<br />
Filmepos „Avatar“ aus dem Jahr 2009 – dem Film mit dem besten Einspielergebnis<br />
aller Zeiten – ist jedem ein Begriff, was mit einem „Avatar“<br />
gemeint ist: Ein „digitaler Zwilling“. Damit und mit der Entwicklung des<br />
zugehörigen „Virtual Try-on“-Systems, das sowohl beim Augenoptiker als<br />
„Unser Avatar bietet ein Qualitätslevel,<br />
das virtuelle Brillenanproben hochpräzise<br />
und detailliert ermöglicht und<br />
darüber hinaus auch für die rein<br />
virtuelle Zentrierung zum Tragen kommt.“<br />
Dr. Oliver Schwarz<br />
auch beim Brillenträger zuhause zum Einsatz kommen kann, schlägt der<br />
Augenoptiker die Brücke zwischen der analogen und der digitalen Welt.<br />
Wobei ganz wichtig ist: Er macht sich, seine fachliche Expertise und sein<br />
Unternehmen damit nicht überflüssig – im Gegenteil.<br />
Ähnliche Systeme gibt es schon länger, auch in der Augenoptik.<br />
Innovativ ist allerdings, wie ZEISS mit den Herausforderungen umgegangen<br />
ist, die sich aus dem speziellen Anwendungsfall „Augenoptik“<br />
ergaben. Hier waren hochkomplexe Lösungen erforderlich, um sowohl<br />
den Avatar des Kundengesichts als auch die jeweilige Brille mit einer Detailgenauigkeit<br />
darzustellen, die dem Kunden wirklich ein realistisches<br />
Bild ihres späteren Aussehens mit Brille vermittelt – und nicht nur ein<br />
„das ist jemand, der mir ähnlich sieht – und eine unscharfe, blassblaue<br />
Brille aufhat.“<br />
24<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
Präsentation von ZEISS Visufit 1000<br />
auf der ZEISS Convention im Oktober 2019 in Berlin<br />
Oliver Niendorf ist Augenoptikermeister und Inhaber von Optik<br />
Niendorf im unterfränkischen Miltenberg. Er setzt die virtuelle Fassungsanprobe<br />
von ZEISS seit Frühjahr 2021 in seinem Optikergeschäft ein –<br />
„mit viel Freude“, wie er selbst sagt. Denn dieses Angebot ermöglicht<br />
ihm, praktisch rund um die Uhr für seine Kundschaft erreichbar zu sein.<br />
Mit seiner ZEISS VISUFIT 1000 Plattform erstellt er von ihnen vor Ort den<br />
notwendigen 3D Avatar, und dank Virtual Try-on @Home können die<br />
Kunden ihren eigenen Avatar auf dem Smartphone oder Tablet überall<br />
hin mitnehmen, Fassungen unterwegs oder zu Hause anprobieren,<br />
vergleichen und auf Wunsch auch gleich bei Oliver Niendorf bestellen<br />
– sofern die im System hinterlegten Refraktionswerte (noch) aktuell sind.<br />
In seinem digitalen Fassungskatalog stellt er bereits mehr als 2.500 Fassungsmodelle<br />
zur Verfügung (mehr als die meisten Kollegen in ihrem<br />
Fassungslager haben), und beinahe täglich kommen weitere hinzu.<br />
Sein Fazit nach eineinhalb Jahren: „Das ist einfach toll. Normalerweise<br />
muss ich immer sehr genau entscheiden, welche Fassungen ich<br />
Oliver Niendorf<br />
bestelle und lagere. Der Geschmack meiner Kunden ist ja sehr unterschiedlich,<br />
und Miltenberg ist jetzt auch nicht Hamburg oder Berlin,<br />
sondern etwas konventioneller. Aber dank des virtuellen Katalogs<br />
verkaufe ich heute Fassungen, die ich nicht im Lager vorrätig habe und<br />
kann damit fast jeden Kundenwunsch erfüllen.“<br />
Der Augenoptiker macht sich, seine fachliche<br />
Expertise und sein Unternehmen mit diesem<br />
System nicht überflüssig – im Gegenteil.<br />
Auch die Reaktion von Kundenseite ist überaus erfreulich: „Ich habe<br />
schon sehr viel positives Feedback erhalten. Zum Beispiel von einer<br />
Kundin, die mit ihren Gleitsichtbrillen immer große Probleme mit Unverträglichkeiten<br />
hatte und die dank Virtual Try On und der zugehörigen<br />
Beratung jetzt eine Gleitsichtbrille von mir hat, mit der sie wunderbar zurechtkommt.“<br />
Oliver Niendorf erinnert sich aber auch an einen Kunden,<br />
der der überzeugt davon war, nur kleine, flache Brillen tragen zu können<br />
- bis er mit Hilfe seines Avatars sah, dass eine große Fassung eigentlich<br />
viel besser zu seinem Gesicht passt. „Jeder Schritt hin zur endgültigen<br />
Fassung war auch für mich sehr interessant zu verfolgen. Denn es greift<br />
ja die künstliche Intelligenz von ZEISS Virtual Try-on, die Gesichtsmaße<br />
wie Augenabstand oder Kopfbreite berücksichtigt und dann von sich aus<br />
Fassungen aus dem Katalog vorschlägt. Natürlich definiere ich vorher<br />
gemeinsam mit meinem Kunden Vorlieben hinsichtlich Material, Form,<br />
Farbe oder Marke. Aber das Ergebnis ist wirklich beeindruckend, weil die<br />
ebenfalls maßhaltigen virtuellen Fassungen im Handumdrehen aufgesetzt<br />
sind und sich ganz in Ruhe anschauen lassen.“ Was nicht zuletzt bei<br />
höheren Fehlsichtigkeiten ein großer Pluspunkt ist: Da sieht der Kunde<br />
sonst nicht sehr gut, wie eine bestimmte Brille in seinem Gesicht wirkt.<br />
Für Oliver Niendorf gibt es derzeit keine bessere Lösung auf dem Markt.<br />
Natürlich könnte man auch eine virtuelle Anprobe per Webcam versuchen,<br />
aber das Ergebnis wäre eher eine Bastellösung als ein professioneller<br />
Auftritt. Vor allem, weil der exakte Sitz einer Brille im Gesicht bekanntlich<br />
ebenfalls sehr entscheidend für kompromisslos gute Seherlebnisse ist.<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
25
0 OPTICS<br />
So funktionieren<br />
ZEISS Virtual Try-on und<br />
Virtual Try-on @Home<br />
ZEISS Virtual Try-on steht für die virtuelle Fassungsanprobe im augenoptischen<br />
Fachgeschäft. ZEISS Virtual Try-on @Home ermöglicht die virtuelle<br />
Anprobe von Fassungen auch von unterwegs oder von zu Hause aus.<br />
Der Ablauf:<br />
Im augenoptischen Fachgeschäft erstellt die ZEISS VISUFIT 1000 Plattform<br />
mit Hilfe von neun Kameras einen Avatar, also einen „digitalen<br />
Zwilling“ des Kunden. Der Augenoptiker misst und erfasst die Zentrier<br />
parameter initial im System. Spätere Zentrierungen erfolgen dann<br />
virtuell anhand des Avatars.<br />
Mit diesem Avatar können im Anschluss zum einen Fassungen aus dem<br />
digitalen Katalog vor Ort virtuell anprobiert und miteinander verglichen<br />
werden. Zum anderen lassen sich Beschichtungs- und Tönungsvarianten<br />
von ZEISS in den Fassungen anzeigen (ZEISS Virtual Try-on).<br />
Möchte der Kunde die virtuelle Fassungsanprobe zuhause fortsetzen,<br />
werden der Avatar und die favorisierten Fassungen verschlüsselt und<br />
sicher in eine Cloud von ZEISS geladen.<br />
Mit „Virtual Try-on @Home“ fremdeln viele Kunden allerdings<br />
noch: „Viele vertrauen doch noch mehr der Haptik und nehmen<br />
lieber im Laden ausgesuchte Fassungen mit nach Hause. Aber die<br />
Umgewöhnung auf die virtuelle Anprobe daheim mit dem eigenen<br />
Avatar findet statt. Und diejenigen, die das System nutzen, sind<br />
begeistert“, freut er sich.“<br />
Für viele Menschen ist der Brillenkauf<br />
ein recht nüchterner Prozess,<br />
und sie empfinden oft nur die Auswahl<br />
der Fassung als spannend.<br />
Der Kunde loggt sich mittels eines ZEISS ID Accounts ortsunabhängig<br />
in die Web-App ZEISS Virtual Try-on ein. Dort hat er Zugriff auf den eigenen<br />
Avatar samt bereits ausgesuchter Fassungsfavoriten sowie auf den<br />
vollständigen digitalen Fassungskatalog des jeweiligen Fachgeschäfts.<br />
Ist die Entscheidung für eine Fassung gefallen, wird das Fachgeschäft<br />
benachrichtigt.<br />
Der Augenoptiker kann dank des maßgenauen Avatars und der hinterlegten<br />
Refraktionswerte die neue Brille bei sich vor Ort zentrieren.<br />
Er bestellt die Brille im Anschluss bei ZEISS, ohne dass der Kunde hierfür<br />
noch einmal in das Fachgeschäft kommen muss.<br />
Danach kann die neue Brille im Fachgeschäft abgeholt und für den<br />
passgenauen Sitz anatomisch angepasst werden.<br />
Die Sorge, dass der Brillenkauf dadurch ins Internet abwandert<br />
und den mittelständischen Augenoptiker arbeitslos macht, hat der<br />
fränkische Unternehmer jedenfalls nicht: „Für viele Menschen ist<br />
der Brillenkauf ein recht nüchterner Prozess, und sie empfinden oft<br />
nur die Auswahl der Fassung als spannend. Das verändert sich dank<br />
der virtuellen Möglichkeiten sowohl für mich als Optiker als auch<br />
für meine Kundschaft. Die Beratung ist emotionaler und auch intensiver.<br />
Das beginnt schon mit dem eigenen Avatar, auf den beinahe<br />
alle Kunden reagieren. Wenn sie dann die weitere Beratung mit mir<br />
durchlaufen und sehen, welche Unterschiede und Features es auch<br />
bei Brillengläsern gibt, sind sie ganz anders in den Verkaufsprozess<br />
mit eingebunden. Ich bin wirklich begeistert davon, dass ein Brillenkauf<br />
heute viel kundenorientierter und kundennäher ist als noch vor<br />
ein paar Jahren.“<br />
www.zeiss.de<br />
26<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
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1<br />
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England eingetragene Wohltätigkeitsorganisation (Nummer 1081695), über Optometry Giving Sight für ein Projekt zur nachhaltigen Versorgung der Augengesundheit, um die Sehkraft von Kindern und<br />
Erwachsenen in Ghana zu verbessern.
0 BRANCHE<br />
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28<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
Die Unternehmensgründer<br />
Max Rupp und Carl Hubrach<br />
ie Geschichte eines Unternehmens ist am beeindruckendsten,<br />
wenn sie nicht nur aus Jahreszahlen besteht, sondern ihre Historie<br />
mit den Menschen verbindet, die der Firma heute Gesicht<br />
und Seele geben. Bei schönstem Wetter und mit bester Laune folgten etwa<br />
400 Partneroptiker am 2. Juli 2022 der Einladung von Rupp + Hubrach,<br />
dem Traditionsunternehmen am Firmensitz im fränkischen Bamberg zum<br />
100-jährigen Jubiläum zu gratulieren und gemeinsam mit seinen Mitarbeitern<br />
diesen seltenen und besonderen Firmengeburtstag zu feiern.<br />
Viele dieser Augenoptik-Partner arbeiten bereits seit Jahrzehnten mit<br />
dem gleichermaßen traditionsbewussten wie innovativen Brillenglashersteller<br />
zusammen, bei dem auch intern Kontinuität großes Gewicht<br />
hat: Gerhard Konrad, der Chef des 35-köpfigen Kundenservice-Teams, ist<br />
beispielsweise seit 45 Jahren im Unternehmen; schon sein Vater gehörte<br />
50 Jahre zur „Familie“. Und auch Geschäftsführer Ralf Thiehofe arbeitet bereits<br />
seit 27 Jahren bei R+H. Als er dort anfing, lenkten noch Werner Rupp<br />
und Günther Hubrach, die Nachfahren der Firmengründer, die Geschicke der<br />
Firma. Seither ist viel passiert, aber noch immer befinden sich Forschung,<br />
Entwicklung und Produktion bei R+H unter einem Dach, auch wenn es<br />
sicher günstigere Produktionsstandorte gäbe. 250 Mitarbeiter arbeiten<br />
R+H-Geschäftsführer Ralf Thiehofe<br />
bei seiner Ansprache<br />
im Mutterhaus in Bamberg und 100 im Werk im irischen Blessington;<br />
vorzugsweise für den besonders anspruchsvollen deutschsprachigen<br />
Markt. „Unser Erfolg resultiert ganz wesentlich daraus, dass wir unsere<br />
Innovationen auf die Sehbedürfnisse der Verbraucher ausrichten“, erläutert<br />
Geschäftsführer Ralf Thiehofe. Die äußerst geringe Fluktuation und<br />
die zum Teil seit Jahrzehnten zur R+H Familie gehörenden Augenoptiker<br />
hätten einen erheblichen Anteil am kontinuierlichen Wachstum der<br />
Firma. So würden beispielsweise die im Partnerprogramm „Sehen wie<br />
ein Luchs“ vereinigten Augenoptik-Fachgeschäfte durchschnittlich um<br />
10 bis 15 Prozent stärker wachsen als ihre Mitbewerber.<br />
Das Veranstaltungsprogramm des Jubiläumstages war prall gefüllt:<br />
Eine imposante Führung durch die Produktion der Glasherstellung, moderiert<br />
von engagierten und kompetenten langjährigen Spezialisten, gab<br />
Einblicke in die Komplexität der Produktionsschritte eines Premium-Brillenglases.<br />
Weitere Attraktionen waren ein Rundgang durch den Kundenservice<br />
und eine Ausstellung mit faszinierenden optischen Phänomenen aus<br />
der legendären Scheune von Prof. Bernd Lingelbach. Ein Entertainment-Programm,<br />
Live Musik und ein leckeres Premium-Barbecue mit Show-Cooking<br />
rundeten den Tag ab. An den fröhlichen Gesichtern und intensiven Gesprächen<br />
konnte man sehen, dass R+H mit seiner Jubiläums-Veranstaltung am<br />
Unternehmensstandort Bamberg alles richtig gemacht hat.<br />
Auch Thomas Kählig-Bengtson vom R+H Vertriebs-Team zeigte sich<br />
begeistert: „Ich fand es besonders toll, dass uns so viele unserer Kunden<br />
in Bamberg besucht haben. Ohne die wären wir nicht 100 Jahre alt<br />
geworden. Unsere Partneroptiker sind die eigentlichen Stars heute. Gute<br />
Produkte machen viele, vernünftigen Service bieten einige; wir von Rupp<br />
+ Hubrach liefern dazu noch eine menschliche Komponente.“<br />
www.rh-brillenglas.de<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
29
0 OPTICS<br />
MYOPIEMANAGEMENT<br />
Really neyece<br />
„BRILLEN VERKAUFEN, ANFERTIGEN, ANPASSEN UND ABGEBEN“ LAUTETE<br />
JAHRZEHNTELANG DAS GESCHÄFTSMODELL DES HANDWERKLICH AGIERENDEN<br />
AUGENOPTIKERS. IM ZEITALTER VON ONLINE-BRILLENSHOPS, DIE NICHTS<br />
DAVON BESSER, ABER ALLES BILLIGER KÖNNEN, IST DAS KEINE ECHTE<br />
ZUKUNFTSPERSPEKTIVE MEHR. DAFÜR ERÖFFNEN SICH ENGAGIERTEN UNTER-<br />
NEHMERN OPTOMETRISCHE DIENSTLESUNGEN WIE DAS MYOPIE-MANAGEMENT.<br />
FOLGE 1 EINER NEUEN <strong>EYECOM</strong>-SERIE BESCHREIBT DIE HINTERGRÜNDE.<br />
anche Ideen entstehen an ungewöhnlichen<br />
Orten. Bei David Gerlach<br />
und Robert Mergenthal war<br />
vor etwa zwei Jahren das gemeinsame Schneiden<br />
und Verpacken von nachhaltig gezüchtetem<br />
Rindfleisch der äußere Rahmen, bei dem sich<br />
die beiden langjährigen Optiker Freunde über<br />
das Thema Nachhaltigkeit und das damit verknüpfte<br />
Optikerthema „Myopie-Management“<br />
unterhielten. Beide waren zu diesem Zeitpunkt<br />
schon eine Weile mit dem Anpassen von Kontaktlinsen<br />
und der Beratung von Eltern in Sachen<br />
Myopie Management tätig. Und beide waren<br />
unabhängig voneinander zu der Erkenntnis<br />
gelangt, dass ohne eine gute Zusammenarbeit<br />
mit Augenärzten gutes Myopie-Management<br />
kaum möglich ist.<br />
Das war die Geburtsstunde eines gemeinsamen<br />
Projektes der beiden Unternehmer:<br />
Sie starteten die „neyece – nachhaltig Gutes<br />
Sehen GmbH“. „Wir wollten ein informatives<br />
und unabhängiges Konzept, unabhängig von<br />
speziellen Produkten, aber auch unabhängig<br />
von einem speziellen Augenoptiker“, umreißt<br />
David Gerlach. „Denn gerade hier liegt das<br />
Problem: Viele Augenärzte wollen gegenüber<br />
ihren Patienten keine direkte Empfehlung<br />
aussprechen, um ihre Neutralität zu bewahren.<br />
Auch für die Eltern ist dieser Weg der bessere,<br />
nach dem Motto ‚Warum soll ich jetzt zu dem<br />
Optiker XYZ?‘ Der Optiker Müller hatte doch<br />
immer so süße Kinderbrillen…‘“<br />
Die aktive Ansprache neuer Kunden im<br />
eigenen Laden gestaltete sich schwierig; die<br />
Eltern hatten oft Vorbehalte gegen das neue<br />
Thema und wollten vorab den Augenarzt befragen.<br />
„Wenn das zufällig einer war, der im<br />
Thema Myopieprävention nicht zuhause war,<br />
hatten wir keinen neuen Kunden für unser<br />
Myopie management - und im schlechtesten<br />
Fall auch das Vertrauen der Eltern verloren“,<br />
erzählt Robert Mergenthal.<br />
30<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
Ein weiteres Problem: Bei den verfügbaren Werbemitteln über<br />
Myopie-Management gab es viele, die nur die Vorteile eines bestimmten<br />
Produktes herausstellten und immer auf genau dieses<br />
eine Produkt eingingen. Hier hatten Robert Mergenthal und David<br />
Gerlach deutlich andere Ideen. „Der Augenarzt ist der Empfehler; bei<br />
ihm werden die Kinder regelmäßig vorstellig. Er hat einen genauen<br />
Überblick darüber, wie sich das Sehen bei einem Kind entwickelt<br />
und verändert“, sagt David Gerlach. „Deshalb sollte auch eher der<br />
Mod. 60648 - 416<br />
Man braucht eine gute und<br />
vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
zwischen Augenarzt und Augenoptiker,<br />
ohne Konkurrenzdenken und<br />
nur im Sinn der jungen Patienten.<br />
„Die meisten Augenärzte sind<br />
froh darüber, wenn man sie<br />
mit Neuigkeiten aus der Augenoptik<br />
versorgt, die auch für<br />
ihre eigene Arbeit relevant sind.“<br />
Arzt eine Myopie-Prävention vorschlagen und gemeinsam mit einem<br />
Augenoptik-Partner die Behandlung des Kindes verordnen.“ Was es<br />
dafür naheliegenderweise braucht, ist eine gute und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit zwischen Augenarzt und Augenoptiker, ohne<br />
Konkurrenzdenken, sondern nur im Sinn der jungen Patienten.<br />
neyece versteht sich deshalb als hersteller- und optikerneutrale<br />
Plattform, die wunderbar zur Aufklärung der Kunden genutzt werden<br />
kann. So umgeht der Augenarzt auch das Problem, bestimmte Augenoptiker<br />
in seinem Einzugsgebiet empfehlen zu müssen. Dieser positive<br />
Punkt hat auch viele Augenärzte überzeugt. So kann sich der Patient<br />
(bzw. seine Eltern) „seinen“ neyece-Optiker, der das Know-How und<br />
die Kompetenz des Myopiemanagements hat, aussuchen, ohne dass<br />
der Augenarzt einen bestimmten Augenoptiker empfehlen müsste.<br />
Erfahrungen und Marktabgrenzung<br />
Nach einem guten halben Jahr neyece (der Name ist übrigens ein<br />
Kunstwort aus den Begriffen „nice“ und „eye“) und der kontinuierlichen<br />
Zusammenarbeit mit einigen Ärzten zeigte sich bei den beiden<br />
Gründern ganz klar ein Unterschied zu vorher: Jetzt konnten<br />
sie gemeinsam mit Arzt und Eltern arbeiten; alle Beteiligten waren<br />
bemüht, der Myopisierung des jeweiligen Kindes entgegenzuwirken.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt: Durch eine klare Positionierung als<br />
Myopiespezialist hat man deutliche Marktvorteile, denn derjenige,<br />
der vom Ophthalmologen empfohlen wird, ist auch der Spezialist.<br />
Bei neyece geschieht das auf dem eleganten Weg über ein eigenes<br />
Spezialisten-Netzwerk, zu dem natürlicherweise nur die Augenoptiker<br />
gehören, die auf dem neyece-Portal gelistet sind. „Diesen<br />
Vorteil gilt es nun auszubauen, bevor ‚die Großen‘ auf das Thema<br />
aufspringen oder viele ‚Kleine‘ auch mitmachen wollen“, erläutert<br />
Robert Mergenthal. „Denn was passiert vorhersehbar, wenn es die<br />
mittelständischen Augenoptiker nicht schaffen, das Thema adäquat<br />
zu besetzen und bei den Myopieprodukten Stückzahlen zu bringen?<br />
Man kann davon ausgehen, dass die Industrie dann den Filialisten<br />
ihre Produkt anbietet - und dann beginnt ein Preiskampf.“
0 OPTICS<br />
Wie baut man Kontakt zum<br />
Augenarzt auf?<br />
Der Kontakt zum Augenarzt ist von Augenoptiker<br />
zu Augenoptiker sehr unterschiedlich.<br />
Manche arbeiten sehr gewissenhaft und gut<br />
mit dem ansässigen Ärzten zusammen, andere<br />
meiden den Kontakt komplett; wiederum andere<br />
haben so viel Respekt vor dem Augenarzt,<br />
dass sie den persönlichen Kontakt eher vermeiden<br />
als suchen. „Unsere Erfahrung ist aber,<br />
dass die meisten Augenärzte froh darüber sind,<br />
wenn man sie mit Neuigkeiten aus der Augenoptik<br />
versorgt, die auch für ihre eigene Arbeit<br />
relevant sind,“ berichtet David Gerlach.<br />
Myopiemanagement steht im Moment<br />
auch bei den Augenärzten sehr hoch im<br />
Kurs. In allen einschlägigen Fachzeitschriften<br />
und auf medizinischen Kongressen wird das<br />
Thema hoch und runter gespielt. Die meisten<br />
Augenärzte, die man anspricht, werden schon<br />
einmal davon gehört oder sich vielleicht auch<br />
schon damit auseinandergesetzt haben. Wichtig<br />
ist: In der Kommunikation mit dem Augenarzt<br />
sollte die Zusammenarbeit untereinander<br />
und das Wohl des Patienten an erster Stelle stehen.<br />
Die Kernaussage muss sein: „Mit neyece<br />
wollen wir es schaffen, unseren Kunden/Patienten<br />
ganzheitlich zu beraten und in regelmäßigen<br />
Abständen zu kontrollieren, damit wir<br />
schnell und unkompliziert auf sich veränderte<br />
Gegebenheiten eingehen können.“<br />
www.neyece.de<br />
Wer steckt eigentlich<br />
hinter der<br />
neyece – Nachhaltig gutes<br />
Sehen GmbH?<br />
Tipps zur Begründung einer neyece-<br />
Kooperation mit lokalen Augenärzten<br />
1. Wenn man schon intensiveren Kontakt zu „seinem“ Augenarzt hatte (zum Beispiel, weil man<br />
einen gemeinsamen Patienten versorgt hat oder in anderen Themen zusammenarbeitet), hat<br />
man natürlich das leichteste Spiel. Hier bietet sich ein Termin vor Ort oder ein ausführliches Telefonat<br />
an. So kann man ihm neyece am besten vorstellen und direkt auf seine Fragen eingehen.<br />
2. Die Augenärzte, mit denen wir noch nicht so eng zusammenarbeiten, haben wir per Mail<br />
über neyece informiert und angeboten, ihnen das System vorzustellen. Die Quote der Antworten<br />
lag in unserem Unternehmen bei beachtlichen 60 Prozent. Die Augenärzte, die sich nicht<br />
gemeldet hatten, bekamen nach einem Monat einen Brief mit Werbematerial von neyece. Auf<br />
dieses Anschreiben haben sich noch weitere Ärzte gemeldet.<br />
David Gerlach ist 32 Jahre alt, seit 2009<br />
Augenoptikermeister und seit 2017<br />
selbstständig mit der Firma draeger +<br />
heerhorst GmbH & Co. KG mit 3 Filialen<br />
in Südniedersachsen und Nordthüringen.<br />
3. Natürlich darf man als Multiplikatoren auch seine eigenen Kunden nicht vergessen, die<br />
im Unternehmen von neyece gehört haben und diese Kenntnisse an ihren Augenarzt weiterleiten.<br />
Am besten spricht man seine Kunden direkt an, erklärt den Nutzen und die Vorteile.<br />
So konnten wir sogar einen Augenarzt als Partner gewinnen, der gar nicht in unserem Einladungsumkreis<br />
war.<br />
4. Der Glashersteller Hoya konnte viele Augenärzte für Webinare rund um das Brillenglas<br />
Miyosmart gewinnen und hat hier eine Auflistung aller Augenärzte zur Verfügung gestellt.<br />
Dies kann auch ein guter Aufhänger sein um in den Erstkontakt mit dem Augenarzt zu treten.<br />
Da viele Augenärzte dem Thema „Ortho-K-Linse“ skeptisch gegenüberstehen, ist die Brillenglasvariante<br />
ein wunderbarer Türöffner, der von vielen Augenärzten auch dankend angenommen<br />
wird. Das Thema ist bekannt und man kann sich als der Ansprechpartner in der Region ins Spiel<br />
bringen. Durch neyece dann sogar „optikerneutral“.<br />
Beispiel-Flyer für Eltern: Ein Argumentationsleitfaden für Mitarbeiter<br />
Robert Mergenthal ist seit knapp 20<br />
Jahren selbständiger Augenoptik-Unternehmer<br />
in Göttingen. Von 2002 bis 2012<br />
arbeitete er als reiner Kontaktlisenspezialist;<br />
2012 erweiterte er sein Portfolio auf<br />
Brillen mit einer Spezialisierung auf Sportoptik.<br />
Er ist Mit-Inhaber der Sehenswert<br />
GmbH, einer Einkaufs- und Marketinggemeischaft<br />
für Kontaktlinsen mit mittlerweile<br />
300 Partnern .<br />
Gemeinsam haben sie die „neyece - Nachhaltig<br />
gutes Sehen GmbH“ gegründet,<br />
um ihre profunden Erfahrungen mit dem<br />
Myopie-Management auch interessierten<br />
Kollegen zur Verfügung zu stellen.<br />
32<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
2<br />
2<br />
0 2<br />
0 5<br />
1 5<br />
2<br />
2 2 2<br />
20 Jahre Pentacam ®<br />
20 Jahre Erfahrung & Weiterentwicklung<br />
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oculus.de
0 MEINUNG<br />
NORMEN UND FAKTOREN<br />
GANZHEITLICH<br />
GEDACHT<br />
MYOPIE-MANAGEMENT IST EINES DER AKTUELLEN TRENDTHEMEN<br />
DER AUGENOPTIK – SIEHE AUCH DEN VORHERGEHENDEN BEITRAG „REALLY<br />
NEYECE“. <strong>EYECOM</strong>-AUTOR CHRISTOPH ENGELBERG, DER NICHT NUR<br />
AUGENOPTIKERMEISTER, SONDERN AUCH AUSGEBILDETER HEILPRAKTIKER<br />
IST, FINDET ABER, DASS MAN NICHT NUR DIE SYMPTOME BEHANDELN,<br />
SONDERN AUCH DIE URSACHEN IM AUGE HABEN SOLLTE.<br />
34<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
n der Ausbildung und im Studium<br />
haben wir gelernt, dass die<br />
Baulänge des Auges mit entscheidend<br />
dafür ist, was wir sehen und wahrnehmen.<br />
Mal ist das Auge länger, mal kürzer,<br />
mal klarer und mal getrübter. Oft gibt es hier<br />
auch kleine Abweichungen von der „Norm“.<br />
All das sind die Grundlagen für den Beruf, mit<br />
dem der Augenoptiker sein Geld verdient. Aber<br />
was ist eigentlich diese „Norm“? Wer legt fest,<br />
was „normal“ ist und was nicht? Sind es nicht<br />
nur Auslegungen von Definitionen von vielen,<br />
vielen Daten? Nur weil bei Frauen bestimmte<br />
Schuhgrößen öfter vorkommen als andere,<br />
muss man daraus doch nichts herleiten oder<br />
gar eine „Norm“ daraus machen. Es gibt in der<br />
Natur eben alles: Kleine und große, schmale<br />
und breite Füße. Kann der Mensch diese Unterschiede<br />
nicht einfach hinnehmen anstatt<br />
ständig zwischen „normal“ und „nicht normal“<br />
unterscheiden zu wollen? Wenn die vermeintliche<br />
„Nicht-Normalität“ irgendwann Einschränkungen<br />
der Lebensqualität bedeutet, kann<br />
man ja immer noch nach Lösungen suchen.<br />
Wenn wir geboren werden, sind wir unbeschrieben<br />
wie ein weißes Stück Papier. Wir wachsen<br />
heran und werden geprägt durch unsere<br />
Erziehung, unser Umfeld, die Gesellschaft und<br />
unsere Lebensweise, bis wir irgendwann als (hoffentlich)<br />
ausgereifte Menschen unseren Alltag<br />
allein bestreiten können. Bei dieser Entwicklung<br />
spielen äußere Faktoren durchaus eine Rolle. Wie<br />
wir denken und handeln, wirkt sich unweigerlich<br />
auch auf unseren Körper aus. Andere Parameter<br />
sind dagegen vorbestimmt: Haarfarbe, Körperund<br />
Schuhgröße, Nasenlänge, Blutgruppe und<br />
vieles andere. Wie weit Fehlsichtigkeiten genetisch<br />
vorbestimmt sind, ist dagegen noch nicht in<br />
allen Feinheiten geklärt; eine gängige Erklärung<br />
lautet lediglich, „die Anlage zur Fehlsichtigkeit<br />
wird vererbt“. Im Klartext: Brillentragende Eltern<br />
können fehlsichtige Kinder haben; müssen aber<br />
nicht. Und umgekehrt.<br />
Man kann sich durchaus ernsthaft mit der<br />
Frage beschäftigen, ob die Myopie zuerst da<br />
war oder die Beschäftigung des Menschen mit<br />
Aktivitäten im Nahbereich. Sicher ist jedenfalls:<br />
Dauerlesen oder stundenlanges Starren auf<br />
Bildschirme lässt die Augenmuskeln ermüden<br />
oder sogar verkrampfen. Nicht ohne Grund<br />
müssen Fluglotsen mehrmals am Tag aufstehen,<br />
ihren Arbeitsplatz verlassen und Pausen<br />
einlegen. Nicht weil ihr Job sehr verantwortungsvoll<br />
ist und Konzentration verlangt; das<br />
tun andere Jobs auch. Nein, aber weil hier klar<br />
ist, welche positive Wirkung das Aufstehen und<br />
der Blick in die Weite auf alle Systeme hat: Auf<br />
den Menschen selbst, auf die Qualität seiner<br />
Arbeit, auf seine Gesundheit und vieles andere.<br />
Die Entwicklung der letzten Jahre hat den<br />
Gebrauch elektronischer Kommunikationsgeräte<br />
explodieren lassen. Sie bestimmen einen<br />
Großteil unserer Tagesabläufe. Dass hier die<br />
Augen völlig neue Sehdimensionen erfahren<br />
als noch vor 30 Jahren, steht außer Zweifel. Die<br />
Nahfixation ist aufgrund dieser Geräte quasi<br />
vorgegeben - sei es am Schreibtisch mit einer<br />
Tastatur, die bedient werden will oder mit dem<br />
Smartphone in der Hand, das in Armlänge und<br />
mit geneigtem Kopf verwendet wird. Was würde<br />
passieren, wenn diese Bewegungsmuster<br />
einmal überdacht und gegebenenfalls auch<br />
verändert würden? Mit ausreichenden Pausen<br />
dazwischen oder auch zeitlich klar begrenzt.<br />
So dass man nicht erst aufmerksam wird, wenn<br />
Wie weit Fehlsichtigkeiten genetisch vorbestimmt sind,<br />
ist noch nicht in allen Feinheiten geklärt.<br />
Nacken und Schultern schmerzen oder die<br />
Augen tränen. Wenn man erst einmal gelernt<br />
hat, auf die Signale des eigenen Körpers zu<br />
hören, stellt man fest, dass diese Systeme sehr<br />
feinfühlig funktionieren und sich meist schon<br />
melden, bevor man den kritischen Punkt überschreitet,<br />
an dem es genug ist.<br />
Ich finde, man sollte aufpassen, nicht alles,<br />
was außerhalb willkürlich formulierter Normen<br />
liegt, als behandlungsbedürftig zu betrachten.<br />
Sonst läuft der Mainstream Gefahr, irgendwann<br />
Menschen als krank einzustufen, nur weil sie<br />
Keine Frage: Das Myopie-Management<br />
hat eine Menge segensreicher Erfolge, die ich<br />
keineswegs kleinreden will; vor allem in Fällen<br />
hoher Kurzsichtigkeit, speziell bei Kindern.<br />
Hier sehe ich großes Potential für augenoptische<br />
und -ärztliche Fachleute, wenn diese<br />
ihre Kunden und Patienten wirklich nach allen<br />
Seiten hin beraten und ihnen Lösungswege<br />
aufzeigen. Vielleicht erreicht man damit aber<br />
auch den einen oder anderen Kunden, der<br />
aufgrund einer solchen Beratung bereit ist, bei<br />
sich selbst und seinen Kindern Verhaltensweisen<br />
zu ändern. In Sachen Bewegung hat das<br />
ja auch schon funktioniert: Der Fahrradboom<br />
sorgt mittlerweile dafür, dass viele Menschen<br />
die Beweglichkeit, die bessere Sauerstoffversorgung<br />
und den erlebbaren Radius rund ums<br />
eigene Haus durchaus zu schätzen wissen. Und<br />
auch bei der Ernährung leuchtet Menschen ein,<br />
dass es gesünder ist, gleich gute Lebensmittel<br />
zu verwenden als nur die Vitaminarmut von<br />
Das Myopie-Management hat eine<br />
Menge segensreicher Erfolge; vor allem in Fällen<br />
hoher Kurzsichtigkeit, speziell bei Kindern.<br />
„minus eins“ zum klaren Sehen in der Ferne<br />
brauchen. Schon jetzt kann man mancherorts die<br />
Tendenz beobachten, Fehlsichtigkeiten als etwas<br />
so Unnatürliches anzusehen, dass man glaubt,<br />
sie unter allen Umständen vermeiden oder kurieren<br />
zu müssen - anstatt weiterhin einfach eine<br />
Brille zu tragen wie in zivilisierten Ländern seit<br />
vielen Jahren üblich und bewährt. Große Füße<br />
und blonde Haare muss man ja auch nicht durch<br />
medizinische Behandlungen beseitigen.<br />
Industrie-Food durch Nahrungsergänzungsmittel<br />
zu kompensieren. So könnte man auch<br />
mit den eigenen und vor allem mit den Augen<br />
der Kinder umgehen.<br />
Wie überall im Leben ist es auf jeden<br />
Fall eine Überlegung wert, nicht nur (echte)<br />
Probleme zu lösen, sondern möglichst viel<br />
dafür zu tun, dass sie gar nicht erst entstehen.<br />
Ein ganzheitlicher Ansatz, von dem ich persönlich<br />
viel halte.<br />
Christoph Engelberg ist staatlich geprüfter Augenoptiker<br />
und AO-Meister, seit 2001 Unternehmensberater,<br />
Impulsgeber, Autor, Coach, Heilpraktiker, systemischer<br />
Organisationsberater und Trainer.<br />
Kontakt: www.christoph-engelberg.de<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
35
0 SHOWROOM<br />
SYNONYM FÜR STIL UND QUALITÄT<br />
Max Mara ist der Ausdruck der konstanten Suche nach Perfektion<br />
und Ausgewogenheit zwischen Material, Form und Farbe. Das Modell<br />
MM0050, ausgewählt für die neue Werbekampagne von Max Mara<br />
Eyewear, ist durch die Harmonie der Formen und Materialien definiert.<br />
Diese Brille mit speziell gekrümmten Harmony-Gläsern, kombiniert<br />
Strukturelemente aus Acetat mit einem dünnen Profil aus Metall, dessen<br />
Oberkante eine Linie zeichnet, die mit einer eleganten Architektur<br />
in die Bügelenden integriert ist.<br />
LITHE IN GROSS UND MASKULIN<br />
Größe bedeutet Gewicht, und Filigranes kann nicht männlich sein?<br />
Das aktuelle maskuline Design (Modell-Nr. 16031-544) von Lithe<br />
widerspricht in aller Leichtigkeit. Die moderne Carré-Scheibe und die<br />
kräftige Farbgebung fügen sich zu einem Statement, das gleichzeitig<br />
dezent und tragbar bleibt. Ultraleichtes, hoch robustes japanisches<br />
Beta-Titan gibt der Fassung ihren unnachahmlichen Tragekomfort.<br />
Und die Verglasung? Gestaltet sich dank eines eigens entwickelten<br />
und patentierten Systems angenehm einfach.<br />
Mehr zu Lithe bei VISIBILIA, Telefon 07173/7140-0.<br />
www.visibilia.com<br />
www.marcolin.com<br />
KOMMSTE VONNE SCHICHT…<br />
In der Bochumer Brillenmanufaktur BO|44 ist eine neue Kollektion<br />
von fünf Modellen entstanden, ausdrucksstärker und markanter als<br />
die bisherigen Fassungen. Aus massivem Acetat gefräst, dennoch<br />
angenehm tragbar, stellen sie ein starkes Design-Statement dar. Die<br />
fünf Kumpel wurden nach Bergbau-Berufen benannt und hören auf<br />
Namen wie „Bergmann“, „Steiger“ oder „Schichtmeister“ – im Ruhrgebiet<br />
und anderen Regionen mit Bergbautradition sind das Begriffe,<br />
die bei vielen für Gänsehaut sorgen.<br />
Die Bügelbacken tragen nun das Firmenlogo mit dem Bergmannskopf<br />
samt Grubenhelm und leiten auf Wunsch über in einen neuen filigraneren<br />
Bügel, der selbstverständlich perfekt zu kürzen und anpassbar<br />
ist. Eins steht jedoch felsenfest: Die fünf neuen Bergleute verfolgen<br />
die typische Bochumer Tradition von präziser Fertigung und ehrlicher<br />
Arbeit ebenso wie alle bisherigen handgefertigten Modelle.<br />
www.bo44.de<br />
36<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
ADVERTORIAL<br />
<strong>EYECOM</strong>FAIR 0<br />
Tommy Hilfiger<br />
und Tommy Jeans<br />
präsentieren die Herbst-/<br />
Winter 2022-Brillenkollektionen<br />
ommy Hilfiger freut sich, die neue Herbst/Winter Kollektion<br />
2022 von TOMMY HILFIGER und TOMMY JEANS vorzustellen.<br />
Die von der Safilo Group S.p.A. entworfene und hergestellte<br />
Kollektion umfasst Sonnenbrillen und Korrektionsfassungen für<br />
Damen und Herren. Sie vereint begehrenswerte Silhouetten mit einem<br />
modernen Touch, der unverwechselbar, kühn und mühelos cool ist und<br />
bietet dabei eine Reihe von leicht zu tragenden Sonnenbrillen und<br />
Korrektionsbrillen, die jedem Gesicht schmeicheln.<br />
Außerdem gibt es im Herbst/Winter wieder eine Auswahl an sportlichen<br />
Aktiv-Sonnenbrillen für Männer mit technischen Hochleistungsgläsern,<br />
die für Outdoor-Liebhaber und aktive Menschen gedacht sind – ob<br />
in der Stadt, am Strand, in den Bergen oder beim Sport. Die speziellen kontrastreichen<br />
TECH-Gläser bieten optimalen Sonnenschutz und sorgen für<br />
eine verbesserte Sicht, um Details über das normale Fassungsver mögen<br />
hinaus und mit größerer Schärfe zu sehen. Das Unisex-Modell TJ sorgt<br />
durch seine gewagte geometrische Silhouette für einen kantigen Look.<br />
Die Sonnenbrillenmodelle für Männer werden aus recyceltem Acetat<br />
und bio-basierten Materialien aus erneuerbaren Quellen hergestellt. Das<br />
quadratische Brillenmodell TH 1940 mit einem schlüsselförmigen Steg<br />
aus nachhaltigem, erneuertem Acetat ist dabei vielseitig einsetzbar und<br />
passt zu verschiedenen Gesichtsformen. Für Frauen sind die klassischen<br />
und zugleich modernen Silhouetten von den 50er-Jahren inspiriert<br />
wie beispielsweise das übergroße Katzenaugen-Modell TH 1957/S. Die<br />
Brillen fassungen werden aus leichtem Metall oder Acetat gefertigt und<br />
in dezenten Farbkontrasten angeboten.<br />
Das Sortiment der Herbst-/Winterkollektion baut auf Tommy Hilfigers<br />
kontinuierlicher Mission auf, ein führendes nachhaltiges Designer-<br />
Life style-Unternehmen zu werden, das „nichts verschwendet und alle<br />
willkommen heißt“, und zwar durch die Art und Weise, wie es seine Produkte<br />
herstellt, und mit seinen Communities in Verbindung steht.<br />
www.safilo.com<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
37
0 <strong>EYECOM</strong> FAIR<br />
ADVERTORIAL<br />
Rupp + Hubrach:<br />
GLEITSICHT<br />
unkompliziert erklärt<br />
Der Fokus auf die Alleinstellungsmerkmale des R+H Portfolios wie<br />
Kopfneigung, Händigkeit und Smartphone-Unterstützung erleichtert<br />
den Optiker*innen darüber hinaus die Abgrenzung zu ihren Mitbewerber*innen.<br />
Damit Augenoptiker*innen ihren Kund*innen die Vorteile eines Marken-Gleitsichtglases<br />
informativ und unkompliziert vermitteln können,<br />
hat R+H unter dem Motto „ungesehen“ anschauliche, individualisierbare<br />
Print- und Online-Informationsunterlagen vorbereitet, u.a. Booklets,<br />
Poster-Sets und Videos. Darin werden die Unterschiede zwischen<br />
Standard- und Marken-Gleitsichtgläsern anschaulich erklärt und ungesehene<br />
Vorteile auf eindrucksvolle Weise sichtbar gemacht.<br />
Kampagne ‚ungesehen‘ macht<br />
die Vorteile von Marken-Gläsern sichtbar<br />
Markengläsern sieht man ihre Vorteile von außen nicht an und reelles<br />
Ausprobieren ist vor dem Kauf nicht möglich. Das macht Beratungsgespräche<br />
nicht einfacher. Rupp + Hubrach (R+H) gibt<br />
Augenoptiker*innen jetzt ebenso gute wie einfach zu vermittelnde<br />
Argumente an die Hand, mit denen sie ihren Kund*innen leicht verständlich<br />
und nachvollziehbar die wesentlichen Unterschiede zwischen<br />
einem Standard- und einem Marken-Gleitsichtglas erläutern können.<br />
Mit klaren Differenzierungkriterien zwischen ihren einzelnen Glasfamilien,<br />
einheitlichen Preissprüngen und Lieferumfängen macht der<br />
Bamberger Brillenglashersteller zudem den Verkauf in diesem margenstarken<br />
Segment so einfach wie nie. Die Beratung wird damit sehr viel<br />
komfortabler und die Entscheidung für ein höherwertigeres Gleitsichtglas<br />
wahrscheinlicher.<br />
Vier Marken-Gleitsichtglasfamilien<br />
von R+H – gedacht und gemacht in Bamberg<br />
Mit SiiA®, anateo® ME, Seleo® und – ganz neu – enoa® bietet R+H<br />
vier vollwertige Marken-Gleitsichtglasfamilien für jeden Kundentyp<br />
und jeden Anspruch – jedes Brillenglas ist selbstverständlich in<br />
Bamberg entwickelt und gefertigt. Alle vier Marken basieren auf der<br />
R+H-Freiformtechnologie und sind wirkungs- und gebrauchsoptimiert.<br />
Dabei werden die Bestellwerte der Gläser von R+H auf die<br />
natürliche und bestenfalls auch individuelle Tragesituation der Brille<br />
umgerechnet. Zudem erfüllt die generelle Ästhetik-Optimierung<br />
den Wunsch der Konsument*innen nach möglichst dünnen und<br />
in die Fassung optimal eingefügten Brillengläsern ohne Aufpreis.<br />
Der Unterschied zwischen den vier Gleitsichtglas-Familien liegt vor<br />
allem im Grad ihrer Individualisierung. Ebenso maßgeschneidert<br />
sind auch die Servicepakete, mit denen R+H die hohe Qualität seiner<br />
Produkte unterstreicht.<br />
www.rh-brillenglas.de<br />
38<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
0 BUSINESS<br />
CUSTOMER JOURNEY<br />
Neukunden<br />
auf der Spur<br />
WIE KANN EIN REGIONAL AGIERENDER, MITTELSTÄNDISCHER AUGEN-<br />
OPTIKER SEINE BEKANNTHEIT ERHÖHEN UND NEUE KUNDEN GEWINNEN?<br />
AUCH OHNE PROFUNDE MARKETINGKENNTNISSE GIBT ES VIELE<br />
MÖGLICHKEITEN, MIT HILFE SPEZIALISIERTER AGENTUREN ZIELGRUPPEN-<br />
GENAU UND HOCHEFFIZIENT ZU WERBEN – ZUM BEISPIEL MIT EINER<br />
KOMMUNIKATIONSSTRATEGIE UND EINER INTELLIGENTEN VERZAHNUNG VON<br />
ONLINE- UND OFFLINE-WERBEMITTELN.<br />
40<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
st das Internet der Feind des stationären Optikereinzelhandels? Im Gegenteil!<br />
„Zielgruppengenaue Werbung“ lautet hier das Schlüsselwort. Wirkungsvolle<br />
Online-Strategien können Kunden gezielt in die Verkaufsräume regionaler Einzelhändler<br />
lotsen. Doch wo genau tummelt sich die passende Zielgruppe für das jeweilige Produkt<br />
und wie lassen sich aus Kontakten so genannte „Conversions“, also die Umwandlung eines Interessenten<br />
in einen potenziellen Kunden, generieren? Die Herausforderung dabei ist, die richtige<br />
Botschaft für die richtige Person zur richtigen Zeit im richtigen Umfeld zu platzieren.<br />
Customer Journey, was ist das?<br />
Auf dem Weg der Entscheidungsfindung des Verbrauchers hin zum Produktkauf können Werber<br />
gezielte und am konkreten individuellen Bedarf orientierte Werbeimpulse setzen und Interessierte<br />
so zu einer bestimmten Marke, einem bestimmten Produkt oder einer Verkaufsstelle führen. Dabei<br />
ist die Analyse der Reise des Nutzers, der so genannten „Customer Journey“, Voraussetzung, um<br />
die jeweils passenden Impulse setzen zu können. Werbe- und Datenprofis analysieren die Wege<br />
des Verbrauchers in Richtung seiner Kaufentscheidung und entwickeln auf dieser Basis komplexe<br />
Strategien, um diese zu beeinflussen. Ziel ist dabei immer, den Verbraucher durch den „Sales-Funnel“<br />
vom ersten Kontakt bis zum Kauf zu führen. Dieser „Verkaufstrichter“ bietet die Möglichkeit,<br />
die unterschiedlichen Ebenen eines Verkaufsprozesses qualitativ und quantitativ abzubilden.<br />
Um relevante Zielgruppen möglichst effizient und streuverlustarm zu adressieren, ist es für den<br />
Augenoptik-Unternehmer unerlässlich, Marketingmaßnahmen regional genau auszusteuern.<br />
Zielgruppen bestimmen<br />
Am Anfang sollte immer eine sorgfältige Analyse der individuellen Gegebenheiten stehen.<br />
Bei der Zielgruppenbestimmung und damit beim „Targeting“, also dem Ansprechen und Erreichen<br />
bestimmter Zielgruppen, sind zwei Aspekte besonders wichtig: Zum einen sind es die geografischen<br />
Bereiche, in denen ein Unternehmen neue Kunden gewinnen möchte. Zum anderen ist das<br />
die Motivation des Verbrauchers, ein bestimmtes Geschäft aufzusuchen und dort Kunde zu werden.<br />
Zusätzlich gibt es Aspekte, die sich auf das konkrete Geschäft beziehen: Einzigartige Vorteile<br />
wie ein spezielles Warensortiment, besondere Dienstleistungen oder spezielle Events können<br />
starke Argumente für einen Kauf in diesem Geschäft liefern.<br />
Die Herausforderung ist, die richtige Botschaft<br />
für die richtige Person zur<br />
richtigen Zeit im richtigen Umfeld zu platzieren.<br />
Der Markt der potenziellen Kunden besteht aus diversen Teil-Zielgruppen. Das schließt eine<br />
gezielte werbliche Ansprache im Sinne einer „One-fits-all“-Strategie aus, auch wenn solche Ansätze<br />
gelegentlich als angebliche „Universallösungen“ gepriesen werden. Denn nicht jeder Interessierte<br />
braucht gleich viele und identische „Touchpoints“ (Berührungspunkte) oder gar dieselben<br />
B otschaften auf seiner Reise durch die Produkt- und Erlebniswelt eines Anbieters. Während der<br />
eine sich optimales Sehen interessiert, ist der andere in regelmäßigen Abständen auf der Suche<br />
nach den neuesten Sonnenbrillen oder einer speziellen Lösung für seine sportlichen Aktivitäten.<br />
Bei aller Differenzierung bleibt aber wichtig, auch Gemeinsamkeiten der Teilzielgruppen herauszuarbeiten,<br />
um die Umsetzbarkeit einer Kampagne zu gewährleisten.<br />
Bekanntheit schaffen<br />
Ganz allgemein gilt: Zu Beginn der Customer Journey wird das Bewusstsein für ein Angebot<br />
geweckt. Der Verbraucher nimmt das Produkt oder die Dienstleistung zum ersten Mal aufmerksam<br />
wahr; oft im Zusammenhang mit einem bestehenden Bedürfnis oder einem unbewussten<br />
Wunsch. Das Ziel von Unternehmen muss daher sein, diese Aufmerksamkeit zu generieren und<br />
auf sich und die eigenen Angebote zu fokussieren. Kaufentscheidungen reifen oftmals über digitale<br />
„Touchpoints“ wie Suchmaschinen, soziale Netzwerke oder Erfahrungsberichte auf Internetportalen.<br />
Aber auch analoge Informationsquellen wie Freunde mit Erfahrungsberichten tragen zur<br />
Meinungsbildung bei.<br />
Unter Berücksichtigung der „Customer Journey“ entwickeln auf regionale und abverkaufsorientierte<br />
Mediaplanung spezialisierte Mediaagenturen eine ausgeklügelte Media-Strategie: Ein<br />
aufeinander aufbauender Media-Mix soll einerseits gezielt Aufmerksamkeit in der Region generieren<br />
und andererseits mit userbasiertem „Targeting“ potenzielle Kunden identifizieren, diese<br />
ansprechen und ihr Interesse wecken. Hierzu wird die persönliche Intention jedes einzelnen Internetnutzers<br />
sowie seine Affinität zu einem bestimmten Thema analysiert. Es entsteht ein digitaler<br />
Fußabdruck, der Aufschluss über Interessen und zu sendende Botschaften gibt.
0 BUSINESS<br />
Kommunikation wie ein WhatsApp-Chat für eine Beratung über die Internetseite<br />
oder ein digitaler Kalender gehören, über den direkt Termine<br />
für eine Refraktion oder Fassungsberatung vereinbart werden können.<br />
In einem Media-Mix wird zunächst durch Touchpoints in Ambient-<br />
Medien – das sind Werbemittel wie Großflächenplakate, die im öffentlichen<br />
Raum und somit im direkten lokalen Lebensumfeld ihrer Zielgruppe<br />
zum Einsatz kommen – Bekanntheit erzeugt. Dabei schafft man<br />
eine große Sichtbarkeit durch Werbung zum Beispiel durch ein Branding<br />
an hochfrequentierten Orten wie Fitnessstudios, Einkaufsstätten oder<br />
Kinos. Ergänzen lässt sich die regionale Sichtbarkeit zum Beispiel durch<br />
Anzeigen in den lokalen Tageszeitungen oder durch lokal ausgesteuerte<br />
Onlineplatzierungen.<br />
Diese Verzahnung von Online- und Offline-Werbemitteln an unterschiedlichen<br />
Orten und in unterschiedlichen Umfeldern bewirkt eine deutliche<br />
Verstärkung der Wahrnehmung des Kunden in den anvisierten Gebieten und<br />
setzt gezielte, hochwirksame Touchpoints. Die Strategie und Kanal-Auswahl<br />
wird dabei sehr spezifisch auf die Zielstellung und Rahmenbedingungen<br />
wie Saisonalität, Region, Wettbewerb und Budget abgestimmt.<br />
Doch dieses „Sich-immer-wieder-in-Erinnerung-Bringen“ ist nur ein<br />
Schritt auf dem Weg zu einer Conversion. Wichtig ist auch, den frisch gewonnenen<br />
Interessenten mit den zu seinem Fortschritt in der Customer Journey<br />
passenden Inhalten zu versorgen und ihn schließlich zum regionalen<br />
POS – in diesem Fall einem bestimmten Augenoptikergeschäft – zu leiten.<br />
Dieses Geschäft muss nicht nur über Werbemittel für potenzielle<br />
Kunden gut sichtbar sein, sondern auch einen vertrauenswürdigen und<br />
kompetenten Eindruck im Netz machen. Eine intelligente Service-Verzahnung<br />
zum Onlinebereich – beispielsweise die Online-Reservierung<br />
einer Brille in einer Filiale – ist für Kunden ebenfalls attraktiv. Ein gut<br />
sortierter, aktueller und technisch sauberer Internetauftritt mit schnellen<br />
Ladezeiten ist für einen vertrauenswürdigen und kompetenten Eindruck<br />
ebenso wichtig wie ein attraktiver Preis und transparente Informationen.<br />
Denn der Internetauftritt präsentiert analog der physischen Verkaufsfiliale<br />
das Unternehmen und dient dazu, den Interessenten aus dem<br />
Netz in die analoge Welt zu lenken.<br />
Ein weiterer Fokus sollte auf dem direkten Kontakt zum lokalen<br />
Standort ohne Medienbruch liegen, um die Verbindlichkeit zu steigern:<br />
Dazu kann beispielsweise ein Anruf (click-to-call), eine direkte interaktive<br />
Consideration verstärken<br />
Wer Interessierten passgenaue Antworten auf ihre Fragen liefern kann,<br />
ist klar im Vorteil. Die Interpretation der Nutzerdaten durch Experten<br />
aus dem Onlinemarketing nimmt hierbei eine Schlüsselrolle ein. So<br />
sammeln beispielsweise die unternehmenseigene Website, aber auch<br />
Player wie Google oder Meta User-Signale, die für die weitere Customer<br />
Journey intelligent genutzt werden sollten. Bei einer Suchanfrage auf<br />
Google rund um das Thema Brillenkauf sollten thematisch passende,<br />
regionale Anzeigen an die Interessierten ausgespielt werden, die dann<br />
auf eine entsprechende Landingpage der Internetseite führen, auf<br />
der der Interessent die exakt zu seiner Google-Suche passenden Informationen<br />
übersichtlich vorfindet. Die programmatische Ausspielung<br />
der Werbemittel ist in Echtzeit auf möglichst vielen unterschiedlichen<br />
Internetportalen möglich und lässt sich filigran lokal aussteuern – eben<br />
da, wo der User sich gerade aufhält und passend zu seiner bekannten<br />
Interessenslage. Wer zum Beispiel nach einem Sommerurlaub sucht,<br />
hat höchstwahrscheinlich auch Bedarf an einer Sonnenbrille. So können<br />
Werber durch vorab gesammeltes Wissen passende Werbebotschaften<br />
senden. „Call-to-Action“-Elemente auf der Landingpage leiten den Interessenten<br />
dann noch tiefer in den „Sales-Funnel“ und regen direkt zur<br />
Kontaktaufnahme an.<br />
Für Augenoptiker mit stationären Geschäften muss der Werbedruck<br />
noch einmal ganz gezielt und lasergenau auf das unmittelbare Einzugsgebiet<br />
rund um den Standort gelenkt werden. Denn für anspruchsvolle<br />
Das Ziel ist, den Verbraucher durch<br />
den „Sales-Funnel“ vom ersten Kontakt<br />
bis zum Kauf zu führen.<br />
Verbraucher ist es wichtig, sich nicht nur auf der Website informieren<br />
zu können, sondern das Produkt hinsichtlich Haptik und Tragekomfort<br />
persönlich zu erleben, und sich dabei auch vertrauensvoll von „ihrem“<br />
Augenoptiker beraten und bestärkt zu werden. Eine solche hyperlokale<br />
Feinjustierung kann nur gelingen, weil professionell angelegte Kampagnen<br />
präzise bis auf Straßenzugebene ausgesteuert werden können,<br />
damit sich weder lokale Verkaufsstellen mit ihrem Zielgebiet überschneiden<br />
noch Werbung außerhalb des Zielgebiets zu sehen ist.<br />
Fazit: Zielgerichtetes Targeting – also die Konzentration auf den<br />
interessierten und damit in diesem Moment für die Botschaften des<br />
Absenders empfänglichen Nutzer – ist elementar. Und dies nicht nur im<br />
klassischen E-Commerce, sondern auch und gerade am Absprungpunkt<br />
von digitaler Vorinformation hin zum stationären Abschluss. Wie in anderen<br />
Branchen auch wird die Vorinformation auch bei Brillenprodukten<br />
digitaler. Daher muss die Customer Journey im Netz mit der digitalen<br />
Sichtbarkeit des Ansprechpartners vor Ort begleitet werden. Hier liegen<br />
große Potenziale, die es zu heben gilt.<br />
Christian Backes ist Geschäftsführer der moccabirds<br />
GmbH, der auf regionale und abverkaufsorientierte<br />
Online-Mediaplanung spezialisierten Tochteragentur<br />
der moccamedia GmbH<br />
Kontakt: www.moccabirds.com<br />
Wer Interessierten<br />
passgenaue Antworten auf<br />
ihre Fragen liefern kann,<br />
ist klar im Vorteil.<br />
42<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
BUSINESS 0<br />
Gut gestaltetes Frühlings-Schau fenster.<br />
Das große Plakat hat Fernwirkung, es zieht<br />
Menschen schon von weitem an. Die sehr<br />
reduzierte Gestaltung des Schaufensters<br />
lässt dem Plakat seinen Raum: Betrachter<br />
werden nicht abgelenkt.<br />
VISUAL MERCHANDISING<br />
Der beste<br />
VERKÄUFER<br />
DAS SCHAUFENSTER IST DIE VISITENKARTE EINES GESCHÄFTS; DAS WEISS JEDER<br />
GESCHÄFTSINHABER. ABER DASS UND VOR ALLEM WIE MAN DAMIT GEZIELT<br />
DEN EIGENEN ERFOLG STEUERN KANN, WISSEN VIELE NICHT. IN DER ERSTEN FOLGE<br />
EINER NEUEN, 4-TEILIGEN <strong>EYECOM</strong>-SERIE ERFAHREN SIE, WELCHE METHODEN<br />
DES VIRTUAL MERCHANDISING ES GIBT UND WIE SIE DIESE NUTZEN KÖNNEN.<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
43
0 BUSINESS<br />
Weniger ist mehr: Ein branchenfremdes Beispiel für ein aufmerksamkeitsstarkes Schaufenster.<br />
eder kennt es – ob im schwedischen Möbelhaus oder im<br />
Einkaufscenter: Irgendwie mogeln sich manchmal ziemlich<br />
viele Artikel in den Einkaufswagen, die man ursprünglich<br />
gar nicht kaufen wollte. Dieser Effekt wurde durch Visual Merchandising<br />
erreicht. Natürlich sind weder Möbelhaus noch Shopping Mall<br />
direkt vergleichbar mit dem Kauf von Brillen oder Kontaktlinsen,<br />
aber der Mechanismus ist derselbe: Menschen kaufen Produkte des<br />
nicht-täglichen Bedarfs nur dann, wenn sie Lust darauf haben. Und die<br />
kann man ihnen machen.<br />
Der erste Eindruck geht fast immer über die Augen; egal, ob bei der<br />
Brautschau, beim Autokauf oder bei der Wahl eines Augenoptikers. Wenn<br />
dieser erste Eindruck nicht überzeugt und neugierig macht, braucht man<br />
über den zweiten meist gar nicht nachzudenken.<br />
Visual Merchandising ist ein komplexer Mix aus angewandten Erkenntnissen<br />
über Verkaufspsychologie und Gestaltung. Alles greift ineinander,<br />
hängt miteinander zusammen und gleichzeitig voneinander<br />
ab. Vor allem aber handelt es sich um weit mehr als nur um die schicke<br />
Gestaltung des Schaufensters oder der Verkaufsfläche. Stark vereinfacht<br />
kann man sagen, dass es um sämtliche am und im Geschäft wahrnehmbaren<br />
Marketingmaßnahmen für das jeweilige Geschäft geht; inklusive<br />
der Erfolgskontrolle und notwendiger Anpassungen der Maßnahmen.<br />
Wenn Sie als Unternehmer diese Methoden gut verstehen und anwenden,<br />
können Sie sowohl mit dem Schaufenster als auch auf Ihrer<br />
Verkaufsfläche die Schalter in den Köpfen Ihrer Kunden in die von Ihnen<br />
gewünschten Richtungen umlegen. Immer wieder und genau so, dass Sie<br />
sich damit von Ihren Mitbewerbern unterscheiden. Wenn Sie hier das herausstellen,<br />
was Sie persönlich ausmacht, werden Sie unverwechselbar.<br />
Nicht mit anderen vergleichbar zu sein, ist ein wichtiges Ziel. Denn<br />
wer vergleichbar ist, kann meist nur noch über den Preis verkaufen. Um<br />
am Markt zu bestehen und dauerhaft das Vertrauen der Kunden zu halten,<br />
reicht ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis nicht aus. Dafür braucht<br />
es Qualität, Kompetenz und Service – und ein einprägsames, positives<br />
Image. Das prägen Sie auch durch Visual Merchandising.<br />
Ihr Helfer: Der „stumme Diener“<br />
Visual Merchandising - richtig angewendet - ist im Grunde eine Art<br />
vorweggenommene Beratung – sozusagen wie ein „stummer Diener“<br />
(oder besser: Verkäufer oder Berater). Denn diese Methode kann einen<br />
Kunden schon informieren und ihm ein Bild Ihrer Kompetenz und Ihrer<br />
Leistung vermitteln, bevor Sie ihn persönlich beraten. Je besser und<br />
konkreter Sie sich hier darstellen, desto eher fassen Menschen zu Ihnen<br />
Vertrauen – bekanntermaßen die Voraussetzung für erfolgreiche und<br />
langfristige Kundenbeziehungen.<br />
Ein intelligentes Visual Merchandising beantwortet die häufigsten<br />
Standardfragen Ihrer Kunden bereits vor der individuellen Beratung:<br />
Gemeint sind sozusagen die „FAQ“ im Geschäft wie: „Gibt es Ihre Modelle<br />
auch in anderen Farben oder Größen?“ oder „Bezieht sich Ihre Sale-<br />
Aktion auf alle Fassungen oder nur auf die in diesem Regal/von diesem<br />
Hersteller?“ Stellen Sie solche und ähnliche Informationen schon am<br />
Produkt im Schaufenster oder im Geschäft klar heraus, dann entlastet das<br />
nicht nur Ihre Mitarbeiter. Es bewirkt auch, dass Interessenten genau die<br />
Erwartungen an Ihre Leistungen haben, denen Sie auch gerecht werden.<br />
Das beugt möglichen Enttäuschungen vor und bringt die Kunden zu<br />
Ihnen, die Sie haben möchten.<br />
Chantal Sebrantke ist Expertin für Visual Marketing/Merchandising<br />
sowie Interior Design mit Leidenschaft. Profunde Erfahrung<br />
erwarb sie in rund 10-jähriger Tätigkeit bei IKEA, wo sie für das<br />
Marketing verantwortlich war. Heute ist sie selbstständig und<br />
spezialisiert auf branchenspezifische Konzepte von Apotheke<br />
bis Augenoptiker. Ihre Mission ist es, Inhaber kleiner und mittelständischer<br />
Unternehmen zu Erfolg und Spaß an der eigenen<br />
Gestaltung zu verhelfen.<br />
Kontakt: www.schaufenster-gestalten.de<br />
Weil Emotionen bei Kaufentscheidungen<br />
eine große<br />
Rolle spielen, entscheidet<br />
auch Ihr Image ganz<br />
wesentlich darüber mit, ob<br />
der Kunde bleibt oder geht.<br />
44<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
Visual Merchandising at it’s best: Mit dem Schaufenster<br />
für ein Produkt – die Brille – zu werben, ohne es zu zeigen.<br />
Kurz gesagt: Mit Ihrem Schaufenster und Ihrer Verkaufsfläche entscheiden<br />
Sie darüber, ob ein Kunde Ihr Geschäft überhaupt betritt und Kaufabsichten<br />
entwickelt – und letztlich auch, was er am Ende kauft. Natürlich<br />
kaufen Menschen die Brille, die ihnen gefällt und die sie sich leisten können<br />
und wollen. Aber da Emotionen bei Kaufentscheidungen eine große<br />
Rolle spielen, entscheidet auch Ihr Image ganz wesentlich darüber mit, ob<br />
der Kunde bleibt oder geht. Werden Sie zu seinem Lieblingsoptiker!<br />
Erfolg ist eine Frage der Strategie<br />
Sie als Geschäftsinhaber können mit der richtigen Strategie dafür sorgen,<br />
dass Kunden Sie eher in Betracht ziehen als einen Ihrer Mitbewerber.<br />
Jedes Geschäft hat eine Ausrichtung auf eine bestimmte Klientel. Ist ein<br />
Geschäft vergleichbar, ist es austauschbar. Dann bleibt als Kaufargument<br />
meist nur der Preis.<br />
Werden Sie zum Lieblingsoptiker!<br />
Mit Ihrer Strategie setzen Sie von vornherein bestimmte Produktvorteile<br />
besser in Szene und vermitteln schon im Vorfeld mehr Information<br />
über die Wertigkeit eines bestimmten Produkts. Das hat den Vorteil, dass<br />
gleichzeitig Ihr Aufwand für die individuelle Kundenbetreuung sinkt. Die<br />
ewig gleichen grundsätzlichen Fragen werden gar nicht mehr gestellt.<br />
Um Missverständnissen vorzubeugen: Damit meine ich nicht, dass Sie<br />
weniger mit Ihren Kunden sprechen sollten. Ich meine damit vielmehr<br />
die Standard-Fragen, die Sie vor allem viel Zeit kosten, aber noch nicht<br />
der persönlichen Beziehung zum Kunden dienen.<br />
Am Anfang steht ein klares Ziel<br />
Am einfachsten kann man Visual Merchandising beginnen mit einer Vision,<br />
genau wie im klassischen Marketing. Eine Vision ist im wahrsten Sinn des<br />
Wortes ein Ziel, das Sie in der Realität nie erreichen können. Überlegen Sie,<br />
was Ihre Vision sein könnte. Auch wenn es seltsam klingt – aber eine Vision<br />
hilft Ihnen dabei, jeden Tag genau zu wissen, wohin Ihre Reise gehen soll.<br />
Dann arbeiten Sie viel klarer und zielgerichtet genau darauf hin.<br />
Es macht nichts, dass Sie diese Vision nie komplett umsetzen können.<br />
Wichtig ist, dass sie Ihnen wie ein Kompass die Richtung anzeigt. Daran<br />
können Sie selbst erkennen, ob Sie tatsächlich die zutreffende Außenwirkung<br />
haben – oder wie Sie selbst sie gern hätten.
0 FRAME<br />
SHOWROOM<br />
EIN-<br />
MARKEN-<br />
MESSE<br />
BRILLENFASSUNGEN WERDEN MEIST ÜBER AUSSENDIENSTLER ODER AUF MESSEN<br />
AN AUGENOPTIKER VERKAUFT. IMMER ÖFTER AUCH ÜBER ONLINE-KATALOGE.<br />
EIN EHER SELTEN GENUTZTER VERTRIEBSWEG IST EIN EIGENER SHOWROOM.<br />
ABER WARUM SOLL EINE BESONDERE MARKE SO ARBEITEN WIE ALLE ANDEREN?<br />
46<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
Stefan Kästner<br />
eit etwa 40 Jahren bildet die Braun Classics-Kollektion die<br />
gesamte Brandbreite der klassischen Brillenarchitektur ab.<br />
Stilbewusste Kunden können zwischen dünnen und kräftigen<br />
Acetat-Modellen wählen, aber auch Metall- und Titanfassungen gehören<br />
zum Portfolio der Marke; nicht selten mit klassischen, ziselierten<br />
Randprofilen, Stegen und Scharnieren, die mit Funktionsnieten Mittelteile<br />
und Bügel verbinden. Klassische Vorbilder wurden behutsam auf die<br />
Gegenwart adaptiert, so dass die Modelle beispielsweise auch gleitsichttauglich<br />
sind. Der Begriff „Mode“ passt allerdings wenig zu diesen Brillen:<br />
Klassiker unterliegen keinen Zeitgeist-Strömungen; sie behalten ihre Form<br />
und Erscheinung über Jahre und Jahrzehnte.<br />
Vor einiger Zeit hat Stefan Kästner das Unternehmen und seine Kollektion<br />
von seinem Gründer übernommen Er ist selbst Augenoptikermeister mit<br />
einem eigenen Geschäft in Italien, aber auch restlos fasziniert von der klassischen<br />
Brillenherstellung. Braun Classics-Brillen werden deshalb nicht irgendwo,<br />
sondern in Manufakturen in Norditalien hergestellt; die Titanmodelle der<br />
Kollektion kommen von Spezialisten aus Japan. Natürlich ist Stefan Kästner<br />
Mit etwas Phantasie kann man sich<br />
sogar noch die Liegestühle vorstellen, auf<br />
denen die Kurgäste sich hier vor 100 Jahren<br />
zwischen ihren Anwendungen ausruhten.<br />
mit seiner Kollektion auch auf Messen zu finden und bedient seine Kunden<br />
überdies regelmäßig mit Außendienstlern. Die vergangenen zwei Jahre haben<br />
aber – nicht nur bei ihm – die Frage aufgeworfen, ob diese Vertriebswege<br />
dauerhaft die einzige Verbindung zwischen Hersteller und Augenoptiker sein<br />
müssen. Ein dritter Weg bot sich an: Nachdem Stefan Kästner seinen Firmensitz<br />
ohnehin von München nach Baden-Baden verlagern wollte, richtete er<br />
dort neben Lager und Büro jetzt auch einen Showroom für seine Brillen ein<br />
– sozusagen eine „Ein-Marken-Messe“, wo man Augenoptikern die Kollektion<br />
in ihrer gesamten Breite präsentieren kann. Dieses Vertriebsmodell passt<br />
sicher nicht zu jeder Brillenmarke, aber für Braun Classics ist die Bäderstadt<br />
mit ihrem nostalgischen Charme eine ganz wunderbare Bühne.<br />
Dafür wurde das Erdgeschoss eines Gründerzeit-Gebäudes stilvoll<br />
umgebaut: Edles Holzparkett in Fischgrätmuster korrespondiert mit Wandverkleidungen<br />
aus Holz und alten Kacheln. Mit ein bisschen Phantasie<br />
kann man sich sogar noch die Liegestühle vorstellen, auf denen die Kurgäste<br />
sich hier vor 100 Jahren zwischen ihren Anwendungen ausruhten.<br />
Wer anspruchsvolle Endkunden<br />
für solche Brillenklassiker hat, muss<br />
ihnen schon eine gewisse<br />
Sortimentsbreite präsentieren können.<br />
Das Ambiente mit seiner sparsamen Möblierung lenkt den Blick auf<br />
das Wesentliche: Die Brille. Die Wände sind mit wenigen, zwingenden<br />
Schwarz-Weiß-Fotos dekoriert. So könnte auch ein puristischer Verkaufsraum<br />
eines Augenoptikers aussehen.<br />
Hier kann man „Brille leben“. Denn hier liegen nicht nur Modelle in einem<br />
Musterkoffer wie auf der Messe oder beim Vertreterbesuch: Sie sind<br />
stylish dekoriert, man kann sie in Ruhe anfassen und vergleichen. Eine<br />
Kollektion wie diese verkauft sich im Augenoptikergeschäft ohnehin nicht<br />
über ein paar wenige Exemplare: Wer anspruchsvolle Endkunden für solche<br />
Brillenklassiker hat, muss ihnen schon eine gewisse Sortimentsbreite<br />
präsentieren können. In diesem Showroom können Augenoptiker sich<br />
ihre ganz persönliche Hauskollektion zusammenstellen.<br />
Im Gegensatz zu einer Fachmesse, wo man oft nur wenige Minuten<br />
hat, um sich eine Kollektion anzuschauen und ein paar Brillen „umzudrehen“,<br />
ist der „Messebesuch“ hier exklusiv und unbeschränkt: Der Augenoptiker<br />
bucht eine Reise nach Baden-Baden und nimmt sich Zeit: Nicht<br />
nur für den Showroom-Besuch, sondern auch für gutes Essen, gute Weine,<br />
ein schönes Hotel, vielleicht sogar für einen Besuch im nahegelegenen<br />
Schwarzwald oder Elsass. Denn auch für einen Unternehmer kann der<br />
Brillen-Einkauf ein Erlebnis sein und nicht nur „Warenbeschaffung“.<br />
www.braun-classics.de<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
47
0 OPTICS<br />
Brillen bestehen aus einer<br />
Fassung und zwei Gläsern;<br />
in der Regel von unterschiedlichen<br />
Herstellern. Bei<br />
Silhouette in Linz hat man<br />
vor einiger Zeit die Frage<br />
„Warum eigentlich?“ in den<br />
Raum gestellt – und passende<br />
Antworten gefunden.<br />
48<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
GANZHEITLICHER ANSATZ<br />
ALLES AUS<br />
EINER HAND<br />
ann man sich vorstellen, dass<br />
ein Premium-Autohersteller wie<br />
Mercedes oder BMW seine Fahrzeuge<br />
ohne Motor ausliefert und es dem jeweiligen<br />
Händler überlässt, nach Gutdünken einen<br />
passenden Motor dafür zu suchen, zu kaufen<br />
und einzubauen? Auch wenn der Vergleich<br />
hinkt: In der Augenoptik wird genau diese Zweiteilung<br />
seit Jahrzehnten praktiziert. Natürlich<br />
gibt es dafür nachvollziehbare Gründe – aber<br />
keine, die in Stein gemeißelt sind. Als im Jahr<br />
1535 die „Nürnberger Brillenmacherordnung“<br />
zu Papier gebracht wurde, gab es die Trennung<br />
zwischen Glas und Fassung noch nicht; der Brillenmacher<br />
war für beides zuständig. Erst mehrere<br />
Jahrhunderte später wurde die Herstellung<br />
dieser Komponenten im Zuge der Industrialisierung<br />
in verschiedene Hände gelegt.<br />
Der österreichische Premium-Fassungshersteller<br />
Silhouette hat sich im Jahr 2017 auf die<br />
Brillenmacher-Tradition besonnen und einen<br />
bemerkenswerten „Schritt zurück“ gemacht:<br />
Dem Unternehmensstandort in Linz wurde eine<br />
hochmoderne Brillenglas-Manufaktur angegliedert.<br />
In branchenweiter Einmaligkeit können<br />
mit diesem System Brillen hergestellt werden,<br />
bei denen Fassung und Glas ganzheitlich<br />
aus einer Hand kommen und damit ideal auf<br />
den Brillenträger abgestimmt werden können.<br />
Der Name des Programms lautet anspruchsvoll<br />
und selbstbewusst „Vision Sensation“.<br />
Der Brillenträger<br />
Neben Refraktionsdaten und Individualparametern<br />
kann über ein individuell erstelltes Sehprofil<br />
das Glasdesign auf die individuellen Gewohnheiten<br />
des Brillenträgers angepasst werden.<br />
Die Brillenfassung<br />
Eine Kombination aus Design, Leichtigkeit,<br />
Qualität, perfektem Sitz und seit Jahrzehnten<br />
gewohnter Qualität.<br />
Das Brillenglas<br />
Neben den Individualparametern – bestehend<br />
aus den biometrischen Daten des Brillenträgers<br />
und dem individuellen Sitz der Brille – fließen bei<br />
„Vision Sensation“ alle CAD-Konstruktionsdaten<br />
der Fassung in das berechnete Glasdesign mit<br />
ein: Die OMA-Formdaten, die Durchbiegung und<br />
die Basiskurve der Fassung; außerdem die Facettenlage<br />
und die Bohrlochpositionen, die Inklination<br />
und der Fassungsscheibenwinkel. So werden<br />
die Formdaten genutzt, um bei der Flächenberechnung<br />
von Einstärken- und Progressivgläsern<br />
möglichst viele unerwünschte Nebenwirkungen<br />
der optischen Fläche in den Bereich außerhalb<br />
der späteren Glasform zu verschieben.<br />
Die produzierten Gläser haben die gleiche<br />
Basiskurve wie das Demo-Modell. Dadurch<br />
sitzt die fertige Brille ebenso komfortabel wie<br />
das Modell mit Demoscheiben, das der Kunde<br />
im Geschäft des Augenoptikers anprobiert hat.<br />
Auch das Sehen bis zum Rand ist durch die Basiskurve<br />
5 und die darauf abgestimmten Panorama-Brillengläser<br />
möglich. Zudem müssen Backe<br />
und Brücke nicht nachgerichtet werden, um<br />
geänderte Basiskurven auszugleichen. Ein spezieller<br />
Facettenschliff trägt dazu bei, ästhetisch<br />
dünne Glasränder zu erzeugen. Dieses perfekt<br />
abgestimmte Zusammenspiel aller beteiligten<br />
Komponenten ermöglicht Ergebnisse, die die<br />
österreichischen Brillenprofis selbstbewusst als<br />
„Meisterstücke aus Linz“ bezeichnen.<br />
Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern<br />
sind bei Silhouette auch die Stützscheiben keine<br />
Brillenglas-Simulation, sondern ein echtes, getöntes<br />
Planglas, das ganz maßgeblich den Look<br />
der Brille bestimmt. Diese Tönungen können<br />
selbstverständlich 1:1 für die spätere Brille übernommen<br />
werden. Dasselbe gilt für alle Silhouette<br />
Sun Brillen – egal, ob mit kontraststeigernden<br />
SLM (Silhouette-Light-Management)-Tönungen<br />
in den Standardfarben braun, grau und grün<br />
oder in trendigen Verlauffarben. Überdies hat<br />
Silhouette auch einen speziellen neuen Blaulichtfilter<br />
im Programm, der alle Vorteile des<br />
Blaulichtschutzes in einem Glas vereint.<br />
Neben einer riesigen Auswahl an Modellen<br />
und Glasformen können bei allen Randlos-Brillen<br />
von Silhouette die Glasformen zusätzlich<br />
frei skaliert und damit ideal an die Anatomie<br />
und die Wünsche des Brillenträgers angepasst<br />
werden. Im Zusammenspiel mit unterschiedlichen<br />
Bügellängen, Brückenweiten, Randdicken,<br />
Glastönungen und -kurven entsteht so jedes<br />
Mal ein einzigartiges Unikat, das durch herausragende<br />
Ästhetik, Tragekomfort und Leichtigkeit<br />
überzeugt. Durch den ganzheitlichen Ansatz werden<br />
auch die Eingewöhnungsphasen erheblich<br />
verkürzt. Nicht ohne Grund verweist Silhouette<br />
auf eine Spontanverträglichkeit von 99,9 Prozent.<br />
Auch der geringere Arbeitsaufwand für den<br />
Augenoptiker, der aus einer solchen ganzheitlichen<br />
Lösung resultiert, ist ein starkes Argument.<br />
Was Silhouette allerdings ausdrücklich nicht<br />
sein oder werden möchte, ist ein Glashersteller<br />
klassischen Zuschnitts: Die in Linz produzierten<br />
High-Tech-Brillengläser sind ausschließlich für<br />
Silhouette-Fassungen und die Sportbrillen der<br />
hauseigenen „evil eye“-Kollektion bestimmt.<br />
www.silhouette.com/de/vision-sensation<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
49
0 OPTICS<br />
FINGER-ÜBUNG<br />
ES MUSS NICHT<br />
IMMER BRILLE SEIN<br />
IN VIELEN JAHRZEHNTEN DER HANDWERKLICHEN AUGENOPTIKER-<br />
AUSBILDUNG STAND EINES NIE IN FRAGE: AZUBIS BAUEN – WENN<br />
ÜBERHAUPT – BRILLENFASSUNGEN. EIN JUNGER AUGENOPTIKERMEISTER<br />
FINDET ALLERDINGS, DASS MAN AUS BRILLENWERKSTOFFEN UND -TEILEN<br />
AUCH NOCH GANZ ANDERE SACHEN HERSTELLEN KANN.<br />
enrik Gostomski ist seit Juli 2021 Augenoptikermeister und<br />
hat die Brille im Blut: Auch sein Vater ist ein „Brillenmensch“,<br />
der nicht nur Brillen verkauft, sondern auch viele entworfen<br />
und selbst gebaut hat. Deshalb liegen in seinem Elternhaus noch kiloweise<br />
hochqualitative, jahrzehntelang abgelagerte Acetatplatten; nicht wenige<br />
davon in den bunten Mustern und Farben der 80er und 90er Jahre. „Daraus<br />
habe ich selbst schon als Jugendlicher einige Brillen gebaut“, erzählt<br />
der junge Meister. Und schränkt grinsend ein: „Oder zumindest das Mittelteil,<br />
denn für die Bügel reichte meine Geduld dann oft nicht mehr.“<br />
Während des ersten Corona-Lockdowns hatte er die Idee, zwei<br />
Leidenschaften – Handwerk und Musik – zu verbinden und aus diesen<br />
Acetatplatten und weiteren Werkstoffen eine Modell-E-Gitarre im Maßstab<br />
1:5 zu bauen. „Ein Korpus aus Acetat, ein Hals mit Griffbrett aus Holz<br />
- und als handwerklich orientierter Augenoptiker hat man auch immer<br />
genügen kleine Metallteilchen und -schräubchen im Fundus, um eine<br />
realistische Miniatur-Gitarre zu bauen“, erzählt Henrik Gostomski. Als<br />
Vorlage diente ihm der Klassiker unter den Gitarrenformen: Das Modell<br />
„Stratocaster“ der US-amerikanischen Traditionsfirma Fender.<br />
50<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
Henrik Gostomski<br />
Um die nötige Materialstärke zu erreichen, wurden zwei Acetatplatten<br />
zusammengekittet und die Form des Korpus anhand einer ausgedruckten<br />
Vorlage mit einer Laubsäge ausgesägt, rundgefeilt, geschliffen<br />
und poliert. Für den Pickguard und die darauf liegenden Pickups<br />
verwendete er dünne Acetatplättchen.<br />
Der Gitarrenhals wurde mit Bandsäge, Feile und Dremel aus einem<br />
recycelten Stück Hartholz von einem alten Tisch herausgearbeitet;<br />
für das Griffbrett verwendete er eine dünne Furnierplatte. Nach dem<br />
Verleimen mussten Bünde, ein Steg und Griffbrettmarkierungen hergestellt<br />
werden. Das ließ sich mit ein paar Zahnstochern und Steck nadeln<br />
bewerkstelligen. Für den Steg wurde ein echter alter Gitarrensteg<br />
bearbeitet, der sich ebenfalls noch in der Ersatzteilkiste des kreativen<br />
Augenoptikers fand.<br />
(ins gesamt 63) zusammengeschraubt und -geklebt. Einen kleinen<br />
Gitarrenständer baute der junge Augenoptiker am Ende auch noch,<br />
damit sein kleines Meisterstück ausgestellt werden kann.<br />
Ein wunderbares Beispiel, was man mit klassischen Brillen-Materialien,<br />
Kreativität und Geduld alles machen kann. Es muss wirklich nicht<br />
immer eine Brille sein.<br />
Als Vorlage diente der Klassiker unter<br />
den Gitarrenformen: Das Modell<br />
„Stratocaster“ der US-amerikanischen<br />
Traditionsfirma Fender.<br />
Für die Griffbrettmarkierungen bohrte der kreative Handwerker<br />
kleine Löcher in das Griffbrett, leimte die Zahnstocher mit Holzleim ein,<br />
sägte sie ab und verschliff sie bündig. Danach wurden wie beim „echten“<br />
Gitarrenbau die Ritzen für die Bünde ausgesägt und die gekürzten<br />
Stecknadeln mit Epoxidkleber eingepasst.<br />
„Danach kam dann die Sternstunde der LessStress-Bohrmaschine“,<br />
erinnert sich Henrik Dostomski. „Mit ihr habe ich sämtliche Bohrlöcher<br />
auf dem Pickguard, im Korpus und auf dem Griffbrett gebohrt und<br />
außerdem die Aussparung für den Hals in den Korpus gefräst.“ Die<br />
Lautstärkeregler bestehen aus einem Paar geriffelten Spezialschrauben<br />
aus dem Breitfeld & Schliekert-Katalog; die Stimmmechaniken sind<br />
eigentlich Einschwemmscharniere. Für die Saiten brauchte es ein wenig<br />
Draht und sehr viel Geduld. Am Ende wurden sämtliche Bauteile<br />
DIE OPTIKER-GITARRE IN ZAHLEN:<br />
Abmessungen:<br />
20cm lang, 8cm breit, 1,5 cm dick. Maßstab ca. 1:5<br />
Gewicht:<br />
120g, etwa so viel wie ein Smartphone<br />
Anzahl Einzelteile:<br />
63 (Stecknadeln für die Bünde nicht mitgezählt)<br />
Arbeitszeit:<br />
Etwa 40 Stunden (davon 25 alleine für den Hals)<br />
Gesamtkosten:<br />
Draht, B&S Spezialschrauben: ca. 10 €;<br />
alles andere aus dem Fundus<br />
Kontakt: henrikgostomski@gmail.com<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
51
0 SHOP<br />
GASTFREUNDSCHAFT<br />
SICHT-<br />
BAR<br />
Brillenbar, Frankfurt<br />
Optik Guth, Roßdorf<br />
IN ZEITEN VON SHOPPING MALLS UND INTERNET HAT AUCH EIN<br />
AUGENOPTIKERGESCHÄFT NICHT MEHR DIE PRIMÄRE AUFGABE,<br />
BRILLEN FÜR ZUFALLSKUNDEN ZUM VERKAUF BEREITZUHALTEN: IM<br />
21. JAHRHUNDERT MUSS MAN DORT UM KUNDEN WERBEN – MIT AKTIVEM<br />
MARKETING, IMAGE – UND NICHT ZULETZT MIT GASTFREUNDSCHAFT.<br />
ZUM BEISPIEL IN FORM EINER BAR.<br />
52<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
uss alles nur „praktisch“ und „nachhaltig“ sein? Dann müsste man<br />
auch darüber diskutieren, ob man überhaupt noch Restaurants<br />
braucht und ob Essen wirklich ein Erlebnis sein und schmecken<br />
muss – oder ob es nicht einfach genügt, irgendwo genügend von den richtigen<br />
Nährstoffen und Mineralien zu sich zu nehmen. Und natürlich bräuchte man unter<br />
diesen Voraussetzungen auch keine Augenoptiker-Geschäfte mehr; Brillen und<br />
Kontaktlinsen kann man schließlich auch online oder im Supermarkt kaufen.<br />
Andrea Fritz, Innenarchitektin und Geschäftsführerin der Firma „Möbel und<br />
Raum“ im hessischen Michelstadt, hat dazu ganz eigene und begründete Ansichten.<br />
Im Jahr 2022 muss ein mittelständischer Augenoptiker sich ihrer Meinung<br />
nach nicht in erster Linie gegen die Internet-Konkurrenz behaupten, denn die dort<br />
üblichen Preiswettbewerbe kann man ohnehin nicht gewinnen. Stattdessen muss<br />
er die Kunden überzeugen, nicht den Preis in den Mittelpunkt ihrer Kaufentscheidung<br />
zu stellen, sondern „soft skills“ wie Betreuung, Kommunikation, Image, Empathie,<br />
Beratung, Dienstleistung und Vertrauen. Auch Begriffe wie Haptik, Gefühl,<br />
Individualität, Spontanität, Intuition und Erlebnis spielen in unserer technisierten<br />
Welt mit ihren virtuellen Räumen eine immer größere Rolle – gerade, weil man<br />
die eigene Wohnung für viele Einkäufe gar nicht mehr verlassen müsste.<br />
Corona hat mit Online-Shops, Home Office und Telefonkonferenzen in dieser<br />
Hinsicht vieles beschleunigt, das zuvor kaum vorstellbar war. „Diese Zeit hat den<br />
Menschen aber auch gezeigt, wie sehr es uns zusetzen und fehlen kann, nach<br />
draußen zu gehen, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und sich aus der<br />
extrem intensiven Arbeitswelt heraus mit Urlaub, Einkaufserlebnissen, Essengehen<br />
und anderen Genussdingen zu belohnen“, sagt Andrea Fritz.<br />
An dieser Stelle greift der Ladenbau nach Überzeugung der Innenarchitektin<br />
ein sehr wichtiges Thema auf: Es geht in einem Fachgeschäft tatsächlich nicht<br />
mehr darum, Waren in Massen in Regalen zu präsentieren. Masse ist im Internet<br />
sogar wesentlich einfacher zu überschauen, weil dort auch Produktvergleiche<br />
möglich sind. „In einem Geschäft geht es um das Empfangen-Werden, das<br />
Gespräch, die nette Geste, um glückliche Momente. Man bummelt, findet ein<br />
Geschäft, das einen anspricht, schaut einfach einmal neugierig rein – und oft holt<br />
einen der Verkäufer an dieser Stelle ab, macht den Einkauf zu einem Erlebnis und<br />
letztendlich natürlich auch zu seinem Erfolg.“<br />
Es geht um soft skills wie Betreuung,<br />
Kommunikation, Image, Empathie, Beratung,<br />
Dienstleistung und Vertrauen.<br />
Messebar opti München<br />
Andrea Fritz nennt ein konkretes Beispiel aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz<br />
als Kundin: „Es gibt da ein spezielles Bekleidungsgeschäft in München. Genau<br />
mein Stil, keine Schnäppchen – aber eben sehr verlockend, um einfach einmal<br />
zu schauen, was es so gibt. Ich bin dort vielleicht einmal im Jahr, aber tatsächlich<br />
werde ich mit Namen empfangen (was mich schon sehr erstaunt hat), mit einem<br />
guten Espresso und einem netten Gespräch. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich dort<br />
etwas kaufe, ist riesig. ‚Die Gefahr ist groß‘, würde mein Mann sagen.“<br />
Diese über Jahre gewonnene und gereifte Erkenntnis setzt sie in ihren Ladenbau-Projekten<br />
seit Jahren gerne ein und um, wenn die Auftraggeber sich überzeugen<br />
lassen: In vielen Läden von „Möbel und Raum“ ist eine Kaffeebar oder sogar<br />
eine richtige kleine Bar, an der es am Abend auch schon einmal etwas mit Alkohol<br />
gibt, ein unverzichtbarer Bestandteil. Nicht wegen des Getränkes, sondern wegen<br />
der Geste und der Kommunikation. „Hier kommt man ins Gespräch, erfährt etwas<br />
über den Kunden, seinen Namen, seinen Beruf, seine Interessen. So entsteht<br />
Vertrautheit, die letztendlich zum Kaufen animiert.“<br />
Der persönliche Kauf einer hochwertigen Brille ist gerade im Online-Zeitalter<br />
in erster Linie eine Frage von Empathie und Freude. Deshalb führen ein Beratungstermin,<br />
eine persönliche Begrüßung, ein guter Kaffee oder ein Glas Prosecco in<br />
einem Fachgeschäft viel eher zum Erfolg als lange Erläuterungen über Brillenmarken<br />
oder Progressionskanäle. Denn der Werbeslogan einer großen deutschen<br />
Bank gilt auch beim Augenoptiker: „Vertrauen ist der Anfang von allem.“<br />
www.moebelundraum.de<br />
Optik Trotter, Sälipark, CH-Olten WWW.EYE-COM.NET 53
0 SPECIAL 04-05|2022<br />
54<br />
<strong>EYECOM</strong> 04-05 | 2022
SONNE & SPORT 2022/23<br />
12<br />
Mo<br />
na<br />
UCH IM HERBST 2022 GILT: NACH DEM<br />
SOMMER IST VOR DEM SOMMER, DENN<br />
DIE SONNENBRILLEN-SAISON DAUERT MITTLERWEI-<br />
LE 12 MONATE. DESHALB BEGINN DERZEIT BEREITS<br />
DIE VORORDER FÜR DIE SONNEN- UND SPORTBRIL-<br />
LEN-SAISON 2022/23.<br />
SONNEN- UND SPORTBRILLEN HABEN ALLE ANLA-<br />
GEN, DIE EINE ECHTE „CASH-COW“ BRAUCHT: SIE<br />
WERDEN ALS AUSDRUCKSSTARKES MODE-ACCES-<br />
SOIRE WAHRGENOMMEN, DAS ANSPRUCHSVOL-<br />
LE „FASHION VICTIMS“ MINDESTENS EINMAL PRO<br />
SAISON NEU KAUFEN. IM ZEITALTER VON GESUND-<br />
HEIT UND FITNESS SIND SIE IM FREIEN BEINAHE<br />
PFLICHT. SIE SIND ABER AUCH FREQUENZBRINGER<br />
UND GESPRÄCHSGRUNDLAGE FÜR DAS GESAMTAN-<br />
GEBOT DES AUGENOPTIKERS. UND SIE GENERIEREN<br />
UMSATZ BEI VERGLEICHSWEISE GERINGEM BERA-<br />
TUNGSAUFWAND: MODISCHE SONNENBRILLEN<br />
KANN MAN KAUFEN WIE TEXTILIEN. NICHT ZULETZT<br />
VERSCHAFFT EINE GUT SORTIERTE SONNENBRIL-<br />
LEN- UND SPORTOPTIK-ABTEILUNG JEDEM AUGEN-<br />
OPTIKER EINEN ECHTEN ZUGEWINN AN IMAGE UND<br />
ZUFRIEDENER KUNDSCHAFT.<br />
<strong>EYECOM</strong> HAT DESHALB SCHON EINMAL NACHGE-<br />
SCHAUT, WAS DIE (WINTER-)SPORT- UND SON-<br />
NENSAISON 2023 AN INNOVATIONEN BRINGT.<br />
te<br />
SAISON<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
55
0 SPECIAL 04-05|2022<br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
05<br />
56<br />
<strong>EYECOM</strong> 04-05 | 2022
06<br />
01 | adidas Sport Eyewear<br />
Die mit 28 Gramm ultraleichte<br />
Sport-Sonnenbrille SP0056 02J<br />
aus der „Performance-Range“ von<br />
adidas Sport Eyewear bietet dank<br />
ihres randlosen Designs und der<br />
durchgehenden Verglasung ein<br />
besonders großes, ungestörtes<br />
Sichtfeld. Clip-Ins für eine Korrektionsgläser<br />
sind separat erhältlich.<br />
Verstellbare Nasenpads sorgen für<br />
optimalen Sitz und Komfort; rutschfeste<br />
Kontaktpunkte an den Bügeln<br />
sowie verlängerte Gummispitzen<br />
bieten perfekten Halt auch bei<br />
bewegungsintensiver Aktivität. Das<br />
photochromatische Varioglas mit<br />
Filterkategorie 1 bis 3 ermöglicht<br />
eine perfekte Sicht, auch bei wechselnden<br />
Sichtverhältnissen.<br />
Vertrieb über Marcolin<br />
02 | Alfred Kerbs<br />
Die Marke Alfred Kerbs ist schon seit<br />
einigen Jahren in den südlichen Ländern<br />
Europas etabliert. Das Modell<br />
„Neuer“ aus der aktuellen Kollektion<br />
ist gewohnt hochwertig aus eigenem<br />
Acetat von Mazzuchelli gefertigt.<br />
die neue „peaksight“ von evil eye<br />
bietet eine duale Rahmentechnologie<br />
und somit ein einzigartiges<br />
Filter-Adaptions-System, auf das<br />
man sich am Berg verlassen kann,<br />
unabhängig von den Wetterbedingungen.<br />
Das flexible Fassungsdesign,<br />
ein mehrlagiger, speziell<br />
geformter Schaumstoff, die dynamische<br />
Belüftung sowie das äußerst<br />
leichte PPX-Material bieten zudem<br />
einen noch höheren Tragekomfort.<br />
Vertrieb über Silhouette<br />
06 | Flair<br />
Ermöglicht wird das Design der<br />
„1391 DON 100“ nur durch das Flair<br />
Weltpatent: die „pure technology“.<br />
Diese schraubenlose Verglasungstechnik<br />
ist einzigartig und fester<br />
Bestandteil der Fashion Line-Kollektion:<br />
Statt mit Schrauben, Kleber<br />
oder Dübeln werden die Gläser mit<br />
einem speziellen dauerelastischen<br />
und nur 0,4 mm dünnen, praktisch<br />
unsichtbaren Nylonfaden befestigt.<br />
Dazu benötigt es nur einen einzigen<br />
– zugegebenerweise perfekt<br />
durchdachten – Knoten.<br />
08<br />
07<br />
Vertrieb über Jisco Eyewear<br />
03 | Cleanocean<br />
Durch das Bergen alter Fischernetze<br />
aus den Weltmeeren wird die Gefahr<br />
für Meeresbewohner und Vögel<br />
minimiert und Rohstoffe werden<br />
durch das Recycling geschont. Die<br />
Fassungen der verglasbaren „Cleanocean“-Kollektion<br />
bestehen aus<br />
recycelten Fischernetzen, splitterfreien<br />
Polycarbonatscheiben und einem<br />
nachhaltigen Mikrofaserbeutel. Es<br />
sind vier Modelle erhältlich.<br />
Vertrieb über Swisseye<br />
04 | EBM Design<br />
Die neuen „Black Icon“ Clip-Modelle<br />
mit integriertem Federscharnier und<br />
hochwertigem Material-Mix sind<br />
perfekte Begleiter für den Sommer.<br />
Erstklassige Materialien wie Aluminium,<br />
Carbon und Titan sind kombiniert<br />
mit Holzarten wie Rosenholz, Eiche,<br />
Walnuss oder Cassia Siamea. Black<br />
Icon steht für funktionales Design<br />
und hervorragende Qualität. Mit<br />
diesen Sportbrillen meistert man jede<br />
sportliche Herausforderung.<br />
05 | evil eye<br />
Helmkompatibel, an sich ändernde<br />
Lichtverhältnisse anpassbar, optisch<br />
verglasbar und „made in Austria“ -<br />
07 | Gigi Studios<br />
„Fiona“ aus der Vanguard Collection<br />
von Gigi Studios ist ein Oversized-Modell<br />
aus schmetterlingsförmigem<br />
Acetat mit dicken Rändern, vor<br />
allem im oberen Bereich. Hochwertige<br />
CR39-Gläser mit maximalem<br />
UV-Schutz und hohem Sehkomfort<br />
vervollständigen das Design.<br />
08 | Hoya<br />
Hoya legt auch mit dem selbsttönenden<br />
Brillenglas „Hoya Sensity2“<br />
seinen Fokus konsequent auf die<br />
Weiterentwicklung seiner Produkte:<br />
Precision Technology ist ein<br />
mikroskopisch genauer „Spin-Coating“-Veredelungsprozess<br />
für<br />
eine erhöhte Oberflächenhaftung.<br />
Stabilight Technology sorgt für<br />
ein gleichbleibendes Leistungsniveau,<br />
unabhängig von Klima- und<br />
Lichtverhältnissen. Das Resultat sind<br />
eine hervorragende Reduzierung<br />
von Blendeffekten, 100% UV-Schutz<br />
und die Abdunkelung zu einem<br />
attraktiven Sonnenschutzglas der<br />
Filterkategorie 3.<br />
SONNE<br />
& SPORT<br />
22|23<br />
57<br />
WWW.EYE-COM.NET 57
0 SPECIAL 04-05|2022<br />
02<br />
01<br />
03<br />
04<br />
05<br />
58<br />
<strong>EYECOM</strong> 04-05 | 2022
07<br />
06<br />
01 | J. Athletics<br />
Die „Gamechanger“ von J. Athletics<br />
ist ein neues Meisterwerk im Sportsonnenbrillenmarkt.<br />
Nur die besten<br />
Materialien - ein eigens entwickeltes<br />
Brillenglas in Zusammenarbeit mit<br />
Zeiss, mögliche einfache optische<br />
Verglasung durch Clip-In sowie<br />
unzählige Erfahrungswerte der<br />
J-Athletes - machen diese Brille<br />
einzigartig. Get ready to change your<br />
game.<br />
Vertrieb über Emmerich Eyewear<br />
02 | Jisco<br />
Das Modell „Faro“ von Jisco Eyewear<br />
ist Geometrie in Harmonie: Eine<br />
aufregende Kreation von Sonnenbrillen-Ikonen<br />
aus der neuesten<br />
mediterranen Kollektion.<br />
03 | Morel<br />
Die Sonnenbrillen der Azur-Kollektion<br />
von Morel vereinen Trend und<br />
Technik für einen lässigen und zugleich<br />
schicken Look, der authentisch<br />
und sehr modern ist. Ihr unvergleichlicher<br />
Komfort wird durch<br />
den Einsatz der Lightec-Technologie<br />
garantiert. Ein schraubenloses,<br />
nahtloses Scharnier sorgt für eine<br />
perfekte Anpassung der Fassung<br />
an das Gesicht und ein angenehm<br />
leichtes Tragegefühl.<br />
04 | optoVision<br />
Auch in der Saison 2022/23 rundet<br />
das Mirror-Beratungskonzept von<br />
optoVision die sommerliche Sunlimited-Kampagne<br />
ab. Damit können<br />
die Kunden aktiv in die Farbberatung<br />
eingebunden und nach Belieben<br />
alle erdenklichen Farb-Spiegel-Kombinationen<br />
demonstriert<br />
werden. Dank Layover-Effekt werden<br />
individuellste Sonnenglaswünsche<br />
erfüllt.<br />
05 | Rodenstock<br />
Passend zur Jahreszeit präsentiert<br />
Rodenstock seine acht Neuheiten<br />
in der Sun Collection in unterschiedlichen<br />
Shapes und aktuellen<br />
Styles für Sie und Ihn. Entstanden<br />
sind außergewöhnliche Looks aus<br />
reinem Acetat oder in einer Kombination<br />
aus Edelstahl und teiltransparentem<br />
Acetat in angesagten<br />
Farbenkreationen, die modernes<br />
Design mit dem Können aus mehr<br />
als 145 Jahren Brillenherstellung<br />
vereinen. Der Eyecatcher der Sun<br />
Collection ist das Modell R3338 mit<br />
seiner topaktuellen Oversized-Shape<br />
in Pastelltönen.<br />
06 | Röhm<br />
Das Modell BM 905 von Röhm<br />
Eyewear aus der Blue Matr`XX<br />
Kollektion besteht aus transparentem<br />
Acetat mit einer raffinierten<br />
Metall-Acetat Kombination im<br />
Bügel. Das Design zeichnet sich<br />
durch höchste Harmonie aus; es ist<br />
sportlich und zugleich feminin. Die<br />
Brille ist wie alle Sonnenbrillen<br />
von Röhm Eyewear korrektionsverglasbar.<br />
07 | Rolf<br />
Die Substance Mount-Kollektion von<br />
Rolf zeichnet sich durch markante<br />
Formen aus. Ihre Designs eignen<br />
sich besonders als Sonnen- und<br />
Sportbrillen. Größere Formen bieten<br />
Schutz vor Sonneneinstrahlung; der<br />
dickere Bügel mit dem Flexlock-Gelenk<br />
garantiert Halt und Komfort. Die<br />
Sonnengläser sind superentspiegelt<br />
und mit einem grau verlaufenden,<br />
bruchsicheren Glas ausgestattet, das<br />
auch beim Sport umfassend schützt.<br />
08 | Rupp + Hubrach<br />
Die Sportbrillen der „uvex<br />
planet-Linie - engineered in<br />
Germany“ von Rupp + Hubrach<br />
werden aus recycelten Abfallprodukten<br />
der Airbagindustrie und<br />
mit biobasierten Planogläsern<br />
gefertigt. Die beiden Fassungsmodelle<br />
uvex sportstyle RXd 4001<br />
und 4003 planet in black matt/<br />
natural brown bereichern die<br />
Kollektion. Durch ihre klassische<br />
Form mit Basiskurve 8 bieten die<br />
bruchsicheren uvex-Kunststofffassungen<br />
der planet-Line ein großes<br />
Gesichtsfeld und einen hohen<br />
Tragekomfort.<br />
08<br />
SONNE<br />
& SPORT<br />
22|23<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
59
0 SPECIAL 04-05|2022<br />
02<br />
01<br />
03<br />
04<br />
05<br />
60<br />
<strong>EYECOM</strong> 04-05 | 2022
06<br />
01 | Schau Schau<br />
Diese Brille ist ein Klassiker, neu<br />
interpretiert aus der Schau Schau<br />
Brillenkollektion von Peter Th.<br />
Kozich. Die Brille wurde klimaneutral<br />
in Handarbeit in der eigenen<br />
Manufaktur in Österreich hergestellt.<br />
Die Fassung ist in Trendfarben<br />
wie schwarz und verschiedenen<br />
Havanna-Tönen erhältlich.<br />
02 | Shamir<br />
Passend zum Sommer hat Shamir ein<br />
neues Trendprodukt auf den Markt<br />
gebracht: „Shamir PhotoGlamour“<br />
basiert auf Transitions Signature<br />
GEN 8. Diese Brillengläser sind in<br />
unterschiedlichen Trendfarben sowie<br />
in verschiedenen Farb- und Aktivierungsstufen<br />
erhältlich. Sie sind mit<br />
allen gängigen Brillenglas-Designs<br />
kombinierbar.<br />
03 | Silhouette<br />
Minimalistisches, ultradünnes Titan<br />
trifft auf auffällige Oversize-Formen:<br />
Das sind die Rimless Shades von<br />
Silhouette. Subtile Veredelungen,<br />
etwa durch Cut-outs, sorgen für einen<br />
Style, der die Extravaganz und die<br />
besondere Leichtigkeit der Kollektion<br />
in den Vordergrund stellt. Mit dem<br />
Modell „Begur“ präsentiert Silhouette<br />
2023 ein Sonnenbrillen-Highlight,<br />
das zudem wie gewohnt 1:1 optisch<br />
verglasbar ist.<br />
der Vorderseite aus. stileItaliano<br />
hat auch hier 100% italienische<br />
Materialien gewählt, kombiniert mit<br />
hochwertigen Zeiss Antireflex-Gläsern<br />
mit Schutzfaktor 2-3.<br />
Vertrieb über Stiloptic<br />
06 | Stratemeyer<br />
Gutes Sehen ist wichtig für die<br />
motorische Entwicklung von Kindern.<br />
Deswegen hat die Brillenglasmanufaktur<br />
Stratemeyer ein umfangreiches<br />
Schulsportbrillenangebot mit<br />
bruchsicherem Trivex-Glasmaterial<br />
zusammengestellt. Das Angebot<br />
an DIN-zertifizierten Modellen wird<br />
stetig erweitert. Komplettbrillen, die<br />
bereits die DIN-Zertifizierung haben,<br />
sind im umfangreichen Katalog<br />
mit einem entsprechenden Button<br />
versehen.<br />
07 | Wollenweber<br />
Das Modell „Nürburgring“ ist aus<br />
der aktuellen Jubiläumskollektion<br />
der Firma Wollenweber – schnittig,<br />
markant und minimalistisch. Diese<br />
Brille ist ein sportliches Statement<br />
und trotz ihrer farblichen Schlichtheit<br />
ein echter Hingucker. Vom Motorsport<br />
inspiriert ist sie fast vollständig<br />
schwarz und lediglich um eine feine<br />
weiße Linie ergänzt, welche an die<br />
berühmten schwarz-weiß karierten<br />
Rennsport Flaggen erinnert.<br />
07<br />
04 | Siols<br />
Die Siols.System „Aero Shields“ sind<br />
markant und unverwechselbar. In<br />
High Definition und Retina-Qualität<br />
sind sie auf uneingeschränkte<br />
Leistungsfähigkeit abgestimmt.<br />
Dabei gehen Performance und Style<br />
Hand in Hand. Die großen Aero<br />
Shields sind mit High End Kontrastfiltern<br />
ausgestattet, die brillante<br />
Abbildungsqualität erlauben. Die<br />
Rückseiten-Entspiegelung bringt zusätzlichen<br />
Schutz und Blendfreiheit<br />
für das Auge, natürlich 100% UVA &<br />
UVB Schutz 400. Das Modell ist bis<br />
zu +/- 15 Dpt verglasbar.<br />
05 | Stileitaliano<br />
Diese große quadratische Fassung<br />
wurde von erfahrenen italienischen<br />
Handwerkern hergestellt. Sie erhält<br />
durch die Abrundungen an der Front<br />
eine sanfte und charmante Nuance.<br />
Die Brille zeichnet sich durch die<br />
genieteten Verzierungen auf beiden<br />
Bügeln und die Abschrägung auf<br />
08 | Zeiss<br />
Mit „Zeiss PhotoFusion X“ setzt Zeiss<br />
ein Statement: Die neue Generation<br />
von selbsttönenden Brillengläsern<br />
basiert auf einem völlig neuen phototropen<br />
System und dunkelt schneller<br />
ein und hellt schneller wieder auf als<br />
alle Vorgängerversionen. Sie ist in<br />
vielen stylishen Varianten erhältlich<br />
und belebt den Absatz an phototropen<br />
Gläsern positiv. Dazu sorgt ein<br />
neues integriertes Basismaterial im<br />
Innen- wie Außenbereich für umfassenden<br />
Blaulichtschutz.<br />
SONNE<br />
& SPORT<br />
22|23<br />
08<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
61
0 BUSINESS<br />
VOM KUNDEN ZUM STAMMKUNDEN<br />
ONLINE-<br />
VERTRAUENS-<br />
BILDUNG<br />
EIN GRUNDSATZ IN ALTEN BENIMMREGEL-BÜCHERN LAUTETE:<br />
„FÜR DEN ERSTEN EINDRUCK GIBT ES KEINE ZWEITE CHANCE“. DER GILT<br />
IN ABGEWANDELTER FORM AUCH 2022, FÜR JEDEN AUGENOPTIK-<br />
UNTERNEHMER UND NATÜRLICH VOR ALLEM ONLINE.<br />
FOLGE 2 UNSERER SERIE BEFASST SICH MIT DER ÜBERSETZUNG<br />
VON INTERESSE IN ERFOLGREICHE KAMPAGNEN.<br />
62<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
Kunden vereinbaren Termine<br />
heute online<br />
Welche Bausteine Sie gezielt zum Vertrauensaufbau<br />
nutzen können, wissen Sie bereits<br />
aus der letzten <strong>EYECOM</strong>-Ausgabe. Doch Vertrauen<br />
allein genügt nicht. Wenn ein Interessent<br />
Ihre Internetseite betrachtet und sich denkt,<br />
„Das klingt interessant, da sollte ich mal vorbeischauen“,<br />
sollte er auch direkt eine Möglichkeit<br />
finden, diese Absicht in die Tat umzusetzen.<br />
Dazu benötigen Sie ein sogenanntes „Call to<br />
Action“-Element, das den Interessenten zu einer<br />
Handlung auffordert. Am besten bewährt hat<br />
sich dafür die Online-Termin vereinbarung.<br />
In den Jahren vor der Pandemie waren viele<br />
Augenoptiker der Meinung, dass Terminvereinbarungen<br />
in der Breite nicht funktionieren<br />
würden. Aber Corona hat die Sachlage komplett<br />
verändert: Mittlerweile haben sich viele Kunden<br />
an Terminvereinbarungen generell und auch an<br />
Online-Terminbuchungen gewöhnt. Für Sie als<br />
Augenoptiker bringt der Online-Terminkalender<br />
nur Vorteile: Sie erhalten mehr Planungssicherheit<br />
und können die Termine zeitlich so steuern,<br />
wie es für Sie und Ihr Team optimal ist. Gerade<br />
in Personalmangelzeiten ist eine gute Verteilung<br />
der Kundenfrequenz wichtig. Außerdem<br />
besitzen Sie mit einem Online-Terminkalender<br />
das notwendige Handwerkszeug, um moderne<br />
Kampagnen umzusetzen. Denn alle Kampagnen<br />
haben am Ende das Ziel, einen verbindlichen<br />
Termin zu vereinbaren.<br />
online einen Sehtesttermin in Ihrem Geschäft<br />
vereinbaren können.<br />
Während Kampagnen oft mit Rabatten werben<br />
und in der Umsetzung mit Brief, Anschreiben<br />
und Beileger aufwendig und teuer sind,<br />
lädt hier eine einfache Postkarte, ganz ohne Rabatte,<br />
zum wertvollsten Termin überhaupt ein:<br />
Zum Sehtesttermin. Die Abschlussrate für eine<br />
neue Brille oder zumindest für neue Brillengläser<br />
ist nach einem Sehtesttermin besonders<br />
hoch, wenn Sie die Kunden vorher sorgfältig<br />
vorselektiert haben.<br />
Starke Online-Präsenz holt<br />
Kunden ins Geschäft<br />
Viele Augenoptiker führen ein erstklassiges<br />
Geschäft, sind exzellente Refraktionisten,<br />
Kontaktlinsenanpasser, Handwerker und<br />
vor allem auch versierte Verkäufer. Trotzdem<br />
besteht die Gefahr, dass die Umsätze zurückgehen.<br />
Ein Teil davon ist sicher der allgemeinen<br />
wirtschaftlichen Lage geschuldet; die Inflation<br />
ist hoch und die Leute teilen ihr Geld<br />
wieder sparsamer ein.<br />
Doch daneben ändert sich seit einiger Zeit<br />
eine Variable, die ausschlaggebend ist für den<br />
Umsatz: Das Einkaufsverhalten der Kunden.<br />
Viele Kunden gehen nicht mehr einfach so in<br />
ein Geschäft. Ein Großteil recherchiert vorher<br />
online. Die Entscheidung für Ihr Geschäft fällt<br />
damit oft schon, bevor sie es betreten - oder<br />
eben nicht, allein auf der Grundlage Ihres Online-Auftritts.<br />
Und nur, wenn Ihre Online-Präsenz<br />
hervorragende Produkt- und Dienstleistungsqualität<br />
im Geschäft sichtbar macht und<br />
bei potenziellen Kunden genügend Vertrauen<br />
aufbaut, werden diese den Weg in Ihr Geschäft<br />
finden. Höchste Zeit also, die Optimierung und<br />
die regelmäßige Pflege Ihrer Online-Präsenz<br />
zur Chefsache zu machen.<br />
Unkonventionelle Kampagnen<br />
statt Rabatte<br />
Um aus einem Kunden einen Stammkunden<br />
zu machen, genügt es nicht, nur besser als der<br />
Wettbewerb zu sein; Sie müssen seine Aufmerksamkeit<br />
immer wieder neu gewinnen. Am<br />
besten mit ungewöhnlichen Aktionen. Wenn<br />
es Ihnen gelingt, seine Neugierde zu wecken<br />
und ihm vielleicht sogar ein Schmunzeln zu<br />
entlocken, können Sie ihn viel leichter zu einer<br />
Terminvereinbarung bewegen.<br />
Wie das funktionieren kann, zeigt das Beispiel<br />
einer unkonventionellen Sehtestkampagne:<br />
Dank Ihrer Software wissen Sie genau,<br />
wann es für Kunden an der Zeit ist, eine neue<br />
Brille zu kaufen. Wenn Sie sicherstellen wollen,<br />
dass auch dieser Kauf bei Ihnen stattfindet,<br />
können Sie sie mit dieser Sehtestkampagne<br />
ganz gezielt in Ihr Geschäft locken.<br />
Mit einer personalisierten Postkarte laden<br />
Sie Ihre Kunden ein, auf einer Website mit individueller<br />
Ansprache einen witzigen Sehtest zu<br />
machen. Während Männer dabei verschiedene<br />
Biere erkennen sollen, sehen Frauen unterschiedliche<br />
Schuhe. Am Ende werden alle auf<br />
charmante Art daran erinnert, dass der letzte<br />
Sehtest schon lange her ist und sie jetzt sofort<br />
Begeisterung führt zu<br />
Weiterempfehlung<br />
Die Online-Terminvereinbarung hat noch einen<br />
weiteren großen Vorteil: Sie wirkt weitaus<br />
verbindlicher als die bloße gedankliche Notiz,<br />
mal wieder einen Sehtest zu machen, und<br />
verwandelt auf diese Weise ganz leicht einen<br />
einmaligen Neukunden in einen Wiederholungstäter.<br />
Damit ist dieser auf dem besten<br />
Weg, ein Stammkunde zu werden. Und wenn<br />
ihn der ungewöhnliche Sehtest überrascht<br />
und begeistert hat, wird er voraussichtlich in<br />
seinem Freundeskreis davon erzählen und sie<br />
auf diese Weise weiterempfehlen. So zieht Ihre<br />
Bekanntheit immer größere Kreise.<br />
Nicole Peters ist Augenoptikermeisterin und Inhaberin<br />
von Brillen Guru und entwickelt modernes und kreatives<br />
Marketing für Augenoptiker.<br />
Kontakt: www.brillen-guru.de<br />
Kostenlose Anmeldung zum Webinar<br />
„Die perfekte Online-Präsenz für Augenoptiker“<br />
am 27.09.2022: www.brillen-guru.de/webinar<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
63
0 BUSINESS<br />
KRISENMANAGEMENT<br />
WAS TUN,<br />
WENN‘S<br />
BRENNT?<br />
„AUGEN ZU UND DURCH“ – NACH DIESEM MOTTO AGIEREN UNTERNEHMEN OFT,<br />
WENN SIE IN EINE KRISE SCHLITTERN. DABEI GILT GERADE DANN: AUGEN AUF UND<br />
DIE WEICHEN NEU STELLEN – DAMIT AUS DER KRISE KEINE KATASTROPHE WIRD.<br />
iele Unternehmer kennen es: Die<br />
aktuellen Zahlen sind rot, die Kunden<br />
bleiben weg, die Auftragslage<br />
ist angespannt. Man zermartert sich allein<br />
oder mit seinen Mitarbeitern den Kopf, woran<br />
es liegen könnte, dass Dinge, die lange funktioniert<br />
haben, plötzlich nicht mehr klappen. In<br />
einem Satz: Die Hütte brennt!<br />
Doch produktiv ist das hektische Hin und<br />
Her nicht. Denn immer wieder steht die Frage<br />
im Raum: Wie konnte es so weit kommen? Und<br />
zumindest indirekt die Frage: Wer ist daran<br />
schuld? Gerade jetzt, wo alle Verantwortlichen<br />
gemeinsam effektiv handeln müssten, verstricken<br />
sie sich nicht selten in wechselseitigen<br />
Schuldzuweisungen. Oder nutzen die Situation,<br />
um alte Rechnungen zu begleichen. Außerdem<br />
spielen die wenigsten mit offenen Karten,<br />
denn sie befürchten: Wenn ich nicht aufpasse,<br />
stehe ich selbst am Pranger.<br />
Krisen werden oft zu spät erkannt<br />
und benannt<br />
Dies ist auch der Grund, warum viele Krisen<br />
erst erkannt und benannt werden, wenn es bereits<br />
zu spät ist – zumindest solche, die keinen<br />
externen Verursacher wie Corona haben. Weil<br />
sich keiner traut, offen auszusprechen: „Wenn<br />
es so weiter geht, schlittern wir in eine Krise.“<br />
Denn jeder befürchtet: „Dann fallen alle anderen<br />
über mich her.“ Also halten sie den Mund<br />
64<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
schmerzhaften Entscheidungen häufig so lange,<br />
bis die Bank die Reißleine zieht. Und deshalb<br />
werden Projekte oft noch verfolgt, obwohl alle<br />
Beteiligten schon wissen: Wir erreichen die<br />
Projektziele nie. Entsprechend wichtig ist es, in<br />
Unternehmen eine Struktur und Kultur zu schaffen,<br />
die es ermöglicht, Risiken und Probleme<br />
frühzeitig zu erkennen und zu benennen.<br />
und hoffen: Es wird schon nicht so schlimm<br />
werden. Oder: Jemand anderes macht den<br />
Mund auf und kassiert die Prügel.<br />
Deshalb werden schlechte Zahlen oft geschönt<br />
und Qualitätsmängel so lange kaschiert,<br />
bis zum Beispiel Stammkunden ihre Aufträge<br />
stornieren. Deshalb zögern Geschäftsführer mit<br />
Externe Moderation<br />
ist bei Krisen oft hilfreich<br />
Kommt es trotzdem zur Krise, sollten sich die<br />
Verantwortlichen zunächst bewusst machen:<br />
Eine Krise ist (noch) keine Katastrophe, denn<br />
man kann sie managen – sofern man einen<br />
kühlen Kopf bewahrt. Gerade dies gelingt den<br />
Beteiligten in Krisensituationen aber oft nicht,<br />
weil sie selbst mehr oder minder Betroffene<br />
sind. Deshalb empfiehlt es sich, in solchen<br />
Situationen einen neutralen Moderator hinzuziehen,<br />
der die Krisensitzungen moderiert – unter<br />
anderem, damit die Verantwortlichen sich<br />
nicht in wechselseitigen Schuldzuweisungen<br />
verstricken, die nicht zielführend sind.<br />
Der erste Schritt zur Krisenbewältigung ist<br />
es, gemeinsam zu analysieren: Welche Handlungsoptionen<br />
haben wir in der aktuellen<br />
Situation? Meist sind die nämlich zahlreicher<br />
als man in der ersten Panik denkt. Insbesondere<br />
dann, wenn auch Lösungen in Betracht<br />
gezogen werden, die bisher im Unternehmen<br />
tabu waren, zum Beispiel, weil sie dem<br />
gewohnten Vorgehen zuwider laufen. Oder<br />
weil sie gewachsene Strukturen in Frage stellen.<br />
Oder weil sie (zumindest auf den ersten<br />
Blick) dem Selbstverständnis des Unternehmens<br />
widersprechen.<br />
Auch ungewöhnliche<br />
Lösungen erörtern<br />
Sind die möglichen Lösungen auf dem<br />
Tisch, gilt es diese zu bewerten – und zwar<br />
ausgehend von der Frage: Was hilft uns in der<br />
gegenwärtigen Situation am besten weiter?<br />
Auch hierbei ist oft eine externe Moderation<br />
hilfreich. Denn häufig werden bestimmte<br />
Lösungsansätze selbst in Krisensitzungen nicht<br />
ernsthaft erörtert –zum Beispiel, weil Anwesende<br />
dazu ihr Verhalten ändern oder auf gewisse<br />
Privilegien verzichten müssten.<br />
Nicht selten wagt sich kein Mitglied der<br />
Organisation, dies offen anzusprechen. Dann<br />
Klaus Doll ist Inhaber der Klaus Doll Organisationsberatung<br />
aus Neustadt an der Weinstraße. Der Führungskräftetrainer<br />
und -coach berät Unternehmen und<br />
ihre Führungskräfte in Umbruchsituationen und hilft<br />
ihnen dabei, diese zu meistern<br />
Kontakt: www.doll-beratung.de<br />
kann der externe Moderator als Eis- bzw. Tabubrecher<br />
fungieren. Zum Beispiel, indem er<br />
fragt: „Unter welchen Voraussetzungen könnte<br />
diese Lösung doch realisiert werden?“ Dann<br />
folgen meist plötzlich Aussagen wie: „Wenn<br />
die Entscheidungsbefugnisse des Vertriebs<br />
erweitert würden.“ Oder: „Wenn die Vorgabe X<br />
nicht mehr gelten würde.“<br />
Erst wenn die möglichen Lösungswege<br />
hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit sowie Vorund<br />
Nachteile bewertet sind, können sich die<br />
Beteiligten darauf verständigen: Wir ergreifen<br />
folgende Maßnahmen... Im nächsten Schritt<br />
gilt es dann zu vereinbaren:<br />
Wer macht was bis wann?<br />
Wann überprüfen wir, ob die Maßnahmen<br />
wirklich zielführend sind? Und:<br />
Woran messen wir dies?<br />
Denn nur so kann das Unternehmen rechtzeitig<br />
gegensteuern, falls die Maßnahmen<br />
nicht die gewünschte Wirkung zeigen.<br />
Aus der Krise<br />
für die Zukunft lernen<br />
Erst wenn die akute Krise behoben ist und verhindert<br />
wurde, dass daraus eine Katastrophe<br />
wird, sollten die Verantwortlichen sich zusammensetzen,<br />
um gemeinsam die Fragen zu erörtern,<br />
die ihnen am Anfang so auf den Nägeln<br />
brannten – nämlich:<br />
Warum wurde die drohende Krise nicht<br />
früher erkannt?<br />
Wer beging eventuell welche Fehler? Und:<br />
Warum geschah dies?<br />
Denn jetzt können diese Fragen viel entspannter<br />
erörtert werden, weil der Handlungsdruck<br />
geringer ist. Deshalb erfolgen auch<br />
weniger Schuldzuweisungen und persönliche<br />
Verletzungen.<br />
Außerdem sollte bei einem solchen Treffen<br />
besprochen werden, was sich beim Bewältigen<br />
der Krise bewährt hat und was nicht. So können<br />
aus den gemeinsamen Erfahrungen die<br />
nötigen Schlüsse gezogen und die erforderlichen<br />
(strukturellen) Veränderungen abgeleitet<br />
werden, damit das Unternehmen künftig nicht<br />
mehr in ähnliche Krisen schlittert.<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
65
0 PORTRAIT<br />
PUNKT-<br />
Landung<br />
WARUM SIND ANDERE AUGENOPTIKER ERFOLGREICH? WAS MACHEN<br />
SIE ANDERS UND VIELLEICHT BESSER ALS MAN SELBST? DIESER<br />
UND ANDEREN FRAGEN FOLGT <strong>EYECOM</strong> MIT DER RUBRIK PORTRAIT, IN DER<br />
BESONDERE UNTERNEHMERPERSÖNLICHKEITEN VORGESTELLT WERDEN.<br />
DIESES MAL IST ES THOMAS RENKEN, BIELEFELD<br />
ugenoptik-Unternehmer Thomas Renken wollte es noch<br />
einmal wissen: Mit 56 Jahren – in einem Alter also, in<br />
dem viele Kollegen schon über den Verkauf ihres Betriebs<br />
nachdenken und größere Investitionen eher vermeiden - hat er seinen<br />
Betrieb in der Bielefelder Obernstraße von Grund auf neu gebaut. Wenn<br />
man die „Vorher“-Bilder des Ladens anschaut, erkennt man auf den ersten<br />
Blick, dass hier nicht nur ein bisschen Kosmetik stattgefunden hat:<br />
Hier bleibt kein Stein auf dem anderen. Das neue Konzept steht für einen<br />
kompletten Wandel.<br />
Die Geschichte seines Unternehmens geht bis ins Jahr 1967 zurück.<br />
Damals eröffnete sein Vater als junger Meister ein Geschäft in der<br />
Bielefelder August-Bebel-Str. 120, zunächst als „one-man show“. Das war<br />
damals kein wirkliches Risiko; mit weißem Kittel und Kassenzulassung<br />
war ein Optikergeschäft damals eine „sichere Bank“. „Es dauerte die üblichen<br />
zwei bis drei Jahre; dann lief der Laden und die ersten Mitarbeiter<br />
wurden eingestellt“, weiß Thomas Renken, der bei der Unternehmensgründung<br />
gerade mal ein Jahr alt war. Dieses Geschäft wird heute von<br />
einem langjährigem Mitarbeiter geleitet.<br />
66<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
1997 eröffnete er in der Bielefelder Altstadt ein weiteres Geschäft.<br />
Dieses sollte aus Gründen der Diversität etwas exklusiver werden als das<br />
erste: In kaum einem Kilometer Fußweite muss man sich ja nicht selbst<br />
die Kunden abspenstig machen. Da dieser Laden zuvor ein Fischgeschäft<br />
beherbergt hatte, war allerdings eine Komplettsanierung notwendig.<br />
An seine „Marken-Erstausstattung“ erinnert sich der Unternehmer<br />
bis heute: „Begonnen habe ich mit den üblichen Marken wie Armani,<br />
Gucci, Cartier und Gaultier. Im Laufe der Jahre wurden aber fast alle<br />
Mode marken durch Independet Labels ersetzt:<br />
Es ist immer wieder nötig,<br />
die Laden-Inhaber-Perspektive zu<br />
verlassen und sie aus der<br />
Kunden-Perspektive zu betrachten.<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
67
0 PORTRAIT<br />
THOMAS RENKEN<br />
Optik Renken<br />
Obernstr. 22 und August-Bebel-Str. 120<br />
33602 Bielefeld · Tel. 0521-176363<br />
www.optik-renken.com<br />
info@optik-renken.com<br />
www.facebook.com/optik.renken<br />
www.instagram.com/optikrenken<br />
Gegründet: 1967<br />
Mitarbeiter: 10<br />
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10.00 bis 19.00 Uhr<br />
und Samstag 10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Haupt-Kollektionen: Markus T, Coblens, Reiz, Colibris, Rolf<br />
Spectacles, JF Rey, Lindber, Klenze und Baum, Moscot, Ray Ban<br />
Haupt-Glaslieferant: Rodenstock<br />
Mit Kollektionen wie Markus T, Reiz, Rolf, Lindberg, Maui Jim, Brett,<br />
Raen, Hamburg Eyewear, JF Rey, Moscot, Etnia und anderen konnte ich<br />
in Bielefeld durchaus Zeichen setzen.“<br />
Der Schritt, ausgetretene Pfade zu verlassen und eigene Akzente zu<br />
setzen, erwies sich als richtig: „Die Kundschaft wurde empfehlungsfreudiger<br />
und weniger preissensibel“, erinnert sich Thomas Renken. Neben<br />
einem ausgesuchten Sortiment von Fassungsmarken war ihm aber auch<br />
zu allen Zeiten wichtig, ein eigenes Markenimage aufzubauen und zu<br />
pflegen. Dafür ist es nach seiner Erfahrung immer wieder nötig, die Laden-<br />
Inhaber- Perspektive zu verlassen und sie aus der Kunden-Perspektive<br />
zu betrachten: „Ich versuche, den Kundenkontakt, die Produkte und das<br />
‚Drumherum‘ so zu gestalten, wie ich mich selber in einem Geschäft, bei<br />
einem Dienstleister, in einem Hotel oder Restaurant wohlfühlen würde.<br />
Dazu zählt auch die Frage, wie ich selbst an der einen oder anderen Stelle<br />
mit einer Kleinigkeit überrascht werden könnte.“ Solche Überlegungen<br />
führten beispielsweise dazu, dass bei Optik Renken seit einiger Zeit die<br />
Kunden-Etuis mit einem Gravierlaser mit ihrem Namen beschriftet werden.<br />
Und dann kam Corona. Auch wenn die Augenoptik durch ihre<br />
Systemrelevanz insgesamt mit dem vielzitierten „hellbauen Auge“ durch<br />
die Krise kam, gingen Unternehmer unterschiedlich mit ihr um: Die<br />
einen klagten über ausbleibende Umsätze, ein paar nahmen sie auch<br />
zum Anlass, die ohnehin anstehende Schließung ihrer Betriebe in die Tat<br />
umzusetzen - und kreative Unternehmer wie Thomas Renken nutzten die<br />
Zeit, um über neue Konzepte nachzudenken. Denn die Lebenserfahrung<br />
zeigt: Jede Krise ist irgendwann vorbei – und dann ist es eine gute Idee,<br />
in der ersten Reihe zu stehen.<br />
Nach knapp 25 Jahren hatte sich der alte Laden in der Obernstraße<br />
einfach überlebt und einen Zustand erreicht, in dem auch die üblichen<br />
kleineren Verbesserungen nichts mehr bringen. Der Kontakt zu einem<br />
Die Lebenserfahrung zeigt: Jede Krise ist<br />
irgendwann vorbei – und dann ist es eine<br />
gute Idee, in der ersten Reihe zu stehen.<br />
klassischen Ladenbauer aus der Augenoptik-Branche war allerdings nicht<br />
zielführend: „Nach einem rudimentären ersten Vorschlag zur Gestaltung<br />
nannte dieser eine grobe Kostenschätzung, die jenseits von gut und böse<br />
war; damit war das Gespräch auch schon wieder beendet“, erzählt der<br />
Unternehmer. Seine Frau schlug vor, eine gemeinsame Sport-Bekannte<br />
zu fragen: Petra Blome, eine Innenarchitektin aus Bielefeld, die sich bis<br />
dahin vor allem mit der Gestaltung von Arztpraxen, Juwelieren, Hotels,<br />
Büros und Privatwohnungen befasst hatte. Fehlende Erfahrung mit der<br />
68<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
Augenoptik-Branche muss allerdings kein Fehler sein; das vermeidet<br />
zumindest Glaubenssätze wie „das haben wir noch nie so gemacht“ oder<br />
„das funktioniert erfahrungsgemäß sowieso nicht.“<br />
Diese Entscheidung stellte sich als unternehmerischer Glücksfall<br />
heraus: „Ich habe Petra bei den ersten Entwürfen ziemlich freie Hand gelassen,<br />
und es ging ziemlich schnell, bis die endgültige Version feststand“,<br />
freut der Augenoptiker sich bis heute. Verkaufs- und Nebenräume und<br />
ihre schnörkellose Möblierung sind sauber strukturiert; die Qualität der<br />
Planung offenbart sich nicht zuletzt in Panorama-Fotos, die er von seinem<br />
Laden anfertigen ließ: Dort sieht man das offene Konzept mit seinen Laufwegen.<br />
Die ringförmigen Leuchtkörper sorgen für angenehmes, schattenfreies<br />
Licht - ein großer Vorteil bei der Beurteilung von Brillenfassungen,<br />
denn harte Schatten im Gesicht des Kunden sind mehr als unvorteilhaft.<br />
Auch den Sehtest an der Außenfassade kennen viele Bielefelder<br />
Bürger – und die meisten Passanten sind neugierig genug, ihn auch zu<br />
machen. Menschen überzeugt man am besten durch eigenes Erleben<br />
(auch und gerade in der Frage „Sind meine Augen gut?“) und nicht mit<br />
langwierigen Beratungsgesprächen.<br />
Da die Innenarchitektin nicht nur für die Gestaltung verantwortlich<br />
war, sondern auch das komplette Service Paket wie das Einholen von<br />
Angeboten, die Kalkulation und die Bauaufsicht übernommen hatte,<br />
gab es bei der Umsetzung wenig Reibungspunkte. „Die Kalkulation der<br />
Architektin lag bei etwa der Hälfte vom des Angebots des Ladenbauers,<br />
und am Ende gab es gerade einmal eine Abweichung von 800 EUR – das<br />
war auch finanziell eine Punktlandung.“<br />
Während sich viele Kollegen vermutlich die Haare raufen würden,<br />
macht die Wettbewerbssituation Thomas Renken keine Kopfschmerzen:<br />
„In der Obernstr. gibts es eine relativ hohe Dichte an Marktbegleitern:<br />
Nach „Kind“ vor zwei Jahren kam vor einem Jahr „brillen.de“ hinzu.<br />
Die Anzahl potenzieller Kunden<br />
ist relativ hoch; ich muss sie nur dazu<br />
bewegen, in unseren Laden zu kommen<br />
statt in einen der Konkurrenz.<br />
Das bedeutet, dass es auf einer Strecke von vielleicht 250 Metern sechs<br />
Kollegen mit sehr unterschiedlichen Konzepten gibt. Ich persönlich sehe<br />
das positiv: Wer in der Bielefelder Altstadt Brillen kaufen möchte, kommt<br />
in unsere Straße. Die Anzahl potenzieller Kunden ist also relativ hoch;<br />
ich muss sie nur dazu bewegen, in unseren Laden zu kommen statt in einen<br />
der Konkurrenz.“ Wofür es – vor allem seit dem Umbau – eine Menge<br />
guter Argumente gibt.<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
69
0 TERMINE 04 – 05 | 2022<br />
Datum Tage KONTAKTLINSENSEMINARE Ort Veranstalter<br />
10.10.22 1 Seminar „Professionell mit Sklerallinsen“ Wiesbaden Hecht<br />
11.10.22 2 Seminar „Kompetent bei Keratokonus“ Wiesbaden Hecht<br />
12.10.22 1 Seminar „Fit for Multifocal & Toric“ A-Wien Alcon<br />
13.10.22 1 Seminar „Fit for Soft Follow up“ Aschaffenburg Alcon<br />
17.10.22 1 Seminar „Kompetent bei Mehrstärken“ Nürnberg Hecht<br />
18.10.22 2 Seminar „Fit for Soft 2“ Aschaffenburg Alcon<br />
18.10.22 2 Seminar „Kompetent Probleme lösen“ Nürnberg Hecht<br />
20.10.22 2 Seminar „Spaltlampe“ Schwarmstedt NDOC<br />
22.10.22 2 Seminar „Kontaktlinse – Die Weichen“ Schwarmstedt NDOC<br />
24.10.22 2 Seminar „Kompetent bei Keratokonus – praktisch erfahren“ Freiburg Hecht<br />
26.10.22 1 Seminar „KL-Weichlinsen“ München CLRF Institut<br />
26.10.22 2 Seminar „Sicher formstabil – Vielfalt praktisch erfahren“ Freiburg Hecht<br />
27.10.22 2 Seminar „KL – Hartlinsen„ München CLRF Institut<br />
03.11.22 3 Seminar „Assistenz im Bereich der profess. Kontaktlinsenanpassung“ – Teil 1 + 2 Dortmund AOS<br />
08.11.22 2 Seminar „Fit for Soft 3“ Aschaffenburg Alcon<br />
08.11.22 1 Seminar „Fit for Follow Up“ A-Wien Alcon<br />
11.11.22 1 Seminar "Kompetent bei Mehrstärken“ Freiburg Hecht<br />
14.11.22 1 Seminar „Professionelles Myopiemanagement mit myLIFE“ Berlin Hecht<br />
15.11.22 2 Seminar „Professionelle Orthokeratologie“ Berlin Hecht<br />
16.11.22 2 Seminar „Fit for Soft 1“ Aschaffenburg Alcon<br />
23.11.22 1 Seminar „Fit for Dry Eye“ Aschaffenburg Alcon<br />
28.11.22 2 Seminar „Sicher beraten“ Freiburg Hecht<br />
Datum Tage REFRAKTIONSSEMINARE Ort Veranstalter<br />
04.10.22 2 Seminar „Refraktionsassistenz Aufbaukurs, A“ Knechtsteden ZVA Bildungszentrum<br />
13.10.22 2 Seminar „Refraktion + Refraktion für Anfänger“ München CLRF Institut<br />
16.10.22 2 Seminar „Prismenprüfung nach MKH“ Schwarmstedt NDOC<br />
20.10.22 2 Seminar „Assistenz prof. Augenglasbestimmung“ – Teil 2 Dortmund AOS<br />
20.10.22 2 Seminar „MKH – Mess u. Korrektionsmethode nach Haase“ München CLRF Institut<br />
24.10.22 4 Seminar „Refraktion“ Diez Optonia<br />
29.10.22 2 Einsteigerseminar Refraktion“ Düsseldorf Rodenstock<br />
07.11.22 2 Seminar „Refraktionsassistenz“ – Aufbaukurs, B Knechtsteden ZVA Bildungszentrum<br />
10.11.22 2 Seminar „Refraktion + Refraktion für Anfänger“ München CLRF Institut<br />
11.11.22 2 Seminar „Refraktion – Die Kreuzzylindermethode“ Schwarmstedt NDOC<br />
13.11.22 1 Seminar „Refraktion – Die Kreuzzylindermethode“ Praxis Schwarmstedt NDOC<br />
19.11.22 2 Seminar „Zylinder-Nebel-Methode“ Schwarmstedt NDOC<br />
24.11.22 2 Seminar „Refraktion“ München HOYA<br />
25.11.22 1 Seminar „Refraktion Plus“ München Oculus<br />
08.12.22 2 Seminar „Refraktion + Refraktion für Anfänger“ München CLRF Institut<br />
19.12.22 3 Seminar „Refraktion“ Diez Optonia<br />
Datum Tage SPORTOPTIK SEMINARE Ort Veranstalter<br />
26.10.22 1 Seminar „Spezialist für Sportoptik“ Dortmund AOS<br />
18.11.22 1 Seminar „Sportoptik für Meister“ – Teil 1 Knechtsteden/ FH ZVA Bildungszentrum<br />
19.11.22 1 Seminar „Sportoptik für Meister“ – Teil 2 Knechtsteden/ FH ZVA Bildungszentrum<br />
Datum Tage MESSEN Ort Veranstalter<br />
14.09.22 4 Vision Expo West USA-Las Vegas Reed Exhibition<br />
23.09.22 4 Silmo Paris F-Paris Silmo Paris<br />
18.10.22 3 Optical Fair Tokyo (IOFT) JP-Tokyo Reed Exhibitions<br />
09.11.22 3 Hong Kong Optical Fair Hong Kong HKTDC<br />
13.01.23 3 opti München GHM<br />
04.02.23 3 Mido I-Mailand Mido<br />
Datum Tage KONGRESSE UND TAGUNGEN Ort Veranstalter<br />
18.09.22 2 OPT-X.22 CH Baden SBAO/ SSOO<br />
07.10.22 3 Sicht. Kontakte 2022 Osnabrück IVBS, VDCO, ZVA<br />
07.11.22 1 Spectaris Trendforum Berlin Spectaris<br />
70<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
Datum Tage OPTIKER-STAMMTISCH Ort Veranstalter<br />
10.09.22 1 Optiker-Stammtisch Treffen Zürich Monra Consulting<br />
08.11.22 1 Optiker-Stammtisch Treffen Hamburg Monra Consulting<br />
13.12.22 1 Optiker-Stammtisch Treffen AT Wien Monra Consulting<br />
Datum Tage SEMINARE FÜR MITARBEITER UND AUSZUBILDENDE Ort Veranstalter<br />
04.10.22 10 Seminar „Optik-Assistent“ – Block 2 Schwarmstedt NDOC<br />
08.10.22 1 Seminar „Screening“ Schwarmstedt NDOC<br />
09.10.22 1 Seminar „Sicca – das trockene Auge“ Schwarmstedt NDOC<br />
11.10.22 1 Seminar „Verkaufsschulung für Azubis, Gesellen und Quereinsteiger“ Stuttgart HOYA<br />
12.10.22 1 Seminar „Optik für Quereinsteiger und Azubis“ Stuttgart HOYA<br />
15.10.22 1 Seminar „Anamnese und Funktionsteste“ Schwarmstedt NDOC<br />
25.10.22 1 Seminar „Verkaufsschulung für Azubis, Gesellen und Quereinsteiger“ Nürnberg HOYA<br />
26.10.22 1 Seminar „Optik für Quereinsteiger und Azubis“ Nürnberg HOYA<br />
29.10.22 1 Seminar „Anatomische und opt. Brillenanpassung Prüfungsvorbereitung“ Dortmund AOS<br />
05.11.22 2 Seminar „Glaukom“ Schwarmstedt NDOC<br />
08.11.22 1 Seminar „Verkaufsschulung für Azubis, Gesellen und Quereinsteiger“ Leipzig HOYA<br />
09.11.22 1 Seminar „Optik für Quereinsteiger und Azubis“ Leipzig HOYA<br />
19.11.22 1 Seminar „Basisseminar „Löten“ Dortmund AOS<br />
05.12.22 1 Seminar „Verkaufen lernen leicht gemacht“ – Modul 1 München Rodenstock<br />
06.12.22 1 Seminar „Verkaufen lernen leicht gemacht“ – Modul 2 München Rodenstock<br />
Datum Tage UNTERNEHMERSEMINARE Ort Veranstalter<br />
28.09.22 1 Seminar „Unternehmensnachfolge“ Berlin HOYA<br />
26.10.22 1 Seminar „Existenzgründung“ Berlin HOYA<br />
16.11.22 1 Seminar „Marketing für Augenoptiker“ Mönchengladbach HOYA<br />
Datum Tage WEBINARE Ort Veranstalter<br />
14.09.22 1 Webinar „Gleitsichtglas-Grundwissen“ online Rupp + Hubrach<br />
14.09.22 1 Webinar „Nie war der Kunde so schlau wie heute“ online Rodenstock<br />
21.09.22 1 Webinar „Augenoptische Basics“ online Rupp + Hubrach<br />
27.09.22 1 Webinar „Kontaktlinsenansprache leicht gemacht“ online Alcon<br />
27.09.22 1 Webinar „Die perfekte Online-Präsenz für Augenoptiker“ online Brillen-Guru<br />
04.10.22 1 Webinar „Zu teuer? Preisgespräche mit Kunden erfolgreich meistern“ online Rodenstock<br />
05.10.22 1 Webinar „Know-how Aberromete“ online Rupp + Hubrach<br />
05.10.22 1 Webinar „Aberrometer: Neuheit“ online Rupp + Hubrach<br />
06.10.22 1 Webinar „Toric-Versorgung mit weichen Kontaktlinsen“ online Alcon<br />
06.10.22 1 Webinar „Einstieg, Auswahl BIAS ACL“ online Hecht<br />
07.10.22 1 Webinar „Einstieg mit Trio“ online Hecht<br />
10.10.22 1 Webinar „Formstabile torische KL“ online Hecht<br />
10.10.22 1 Webinar „Einstieg in die Systematische Fasungsberatung“ online Rodenstock<br />
12.10.22 1 Webinar „Praxisbeispiele Aberrometer„ online Rupp + Hubrach<br />
17.10.22 1 Webinar „Personalgewinnung kompakt 1“ online Rodenstock<br />
20.10.22 1 Webinar „APEX im OCULUS Keratograph“ online Hecht<br />
21.10.22 1 Webinar „Problemlösungen bei formstabilen KL“ online Hecht<br />
27.10.22 1 Webinar „Fakten & Mythen rund um die Kontaktlinse“ online Alcon<br />
27.10.22 1 Webinar „Anpassung BICON und MultiLIFE“ online Hecht<br />
02.11.22 1 Webinar „Zielgruppe Kinder: Neuheiten“ online Rupp + Hubrach<br />
09.11.22 1 Webinar „Kinderoptometrie“ online Rupp + Hubrach<br />
09.11.22 1 Webinar „Resilienz-Gelassenheit und mentale Stärke nachhaltig steigern“ online Rodenstock<br />
10.11.22 1 Webinar „Anpass. bei Keratokonus, Versorgung mit KAKC“ online Hecht<br />
14.11.22 1 Webinar „Personalgewinnung kompakt 2“ online Rodenstock<br />
22.11.22 1 Webinar „Kundenbindung durch Kontaktlinsennachbetreuung“ online Alcon<br />
23.11.22 1 Webinar „Zielgruppe Kinder: Myopie-Management“ online Rupp + Hubrach<br />
25.11.22 1 Webinar „Sklerallinsenanpassung MSK“ online Hecht<br />
28.11.22 1 Webinar „Anpassung nach Hornhautchirurgie“ online Hecht<br />
30.11.22 1 Webinar „myLIFE BIAS“ online Hecht<br />
01.12.22 1 Webinar „Kontaktlinsenpflege für Einsteiger – Das A & O der Pflege“ online Alcon<br />
07.12.22 1 Webinar „Dunkelrefraktion“ online Rupp + Hubrach<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
71
0 TERMINE 04 – 05 | 2022<br />
Datum Tage SONSTIGE VERANSTALTUNGEN Ort Veranstalter<br />
04.10.22 1 Seminar„ Versorgung mit optisch vergrößernden Sehhilfen“ – Modul A Bremen Eschenbach Optik<br />
06.10.22 1 Seminar „Optometrie bei Kindern, geringer Aufwand – viel Erfolg“ Berlin HOYA<br />
07.10.22 1 Seminar „Optometrie – Nahglasbestimmung auf höchstem Niveau“ Mönchengladbach HOYA<br />
07.10.22 1 Seminar „Aktiv gegen Kurzsichtigkeit“ Frankfurt Rodenstock<br />
10.10.22 1 Seminar „Professionelle Refraktion mit dem Vissard 3D“ Wetzlar Oculus<br />
10.10.22 5 Seminar „Fachberater Augenoptik Modul 2 Online + Präsenz“ Karlsruhe ifb<br />
10.10.22 1 Seminar „Myopie Management bei Kindern und Jugendlichen“ Dresden HOYA<br />
11.10.22 1 „Oculus & Hecht on Tour“ München Oculus<br />
11.10.22 1 Seminar „Verkaufstraining für den Augenoptiker“ München HOYA<br />
12.10.22 1 Seminar „Spezialist Trockenes Auge“ München Oculus<br />
12.10.22 1 Seminar „Einfache Lösungsansätze“ – Modul B Saarbrücken Eschenbach Optik<br />
13.10.22 1 Seminar „Troubleshooting bei Gleitsichtgläsern“ Stuttgart HOYA<br />
13.10.22 1 Seminar „DNEye Scanner 2/2+Messergebnisse für optometr. Screening“ Stuttgart Rodenstock<br />
15.10.22 2 Seminar „Die 3 Dimensionen der erfolgreichen Ladengestaltung“ Hamburg Rodenstock<br />
18.10.22 1 Seminar „Werte – Persönlichkeit – Wirkung“ Düsseldorf Rodenstock<br />
19.10.22 1 Seminar „HOYA hinter den Kulissen“ Mönchengladbach HOYA<br />
19.10.22 1 Seminar „Einfache Lösungsansätze“ – Modul B München Eschenbach Optik<br />
20.10.22 1 Seminar „Werte – Persönlichkeit – Wirkung“ Stuttgart Rodenstock<br />
24.10.22 2 Seminar „Rodenstock Fundus Scanner: Grundlagen“ Schweiz/Österreich Rodenstock<br />
27.10.22 1 Seminar „Aberrometrie und Zentrierung“ München HOYA<br />
27.10.22 1 Seminar „Troubleshooting bei Gleitsichtgläsern“ Nürnberg HOYA<br />
28.10.22 3 Seminar „Funktionaloptometrie Allgemeine Entwicklung“ Diez Optonia<br />
02.11.22 1 Seminar „Optische und anatomische Brillenanpassung“ Mönchengladbach HOYA<br />
03.11.22 1 Seminar „Optometrie bei Kindern, geringer Aufwand – viel Erfolg“ Hamburg HOYA<br />
07.11.22 2 Seminar „Optometrisches Screening“ Wetzlar Oculus<br />
07.11.22 5 Seminar „Fachberater Augenoptik Modul 1 Online + Präsenz“ Karlsruhe ifb<br />
09.11.22 1 Seminar „Pentacam Anwender-Seminar“ Wetzlar Oculus<br />
09.11.22 1 Seminar „Einfache Lösungsansätze B“ Kassel Eschenbach Optik<br />
09.11.22 1 Seminar „Einfache Lösungsansätze B“ Kempten Eschenbach Optik<br />
10.11.22 1 Seminar „Troubleshooting bei Gleitsichtgläsern“ Leipzig HOYA<br />
11.11.22 1 Seminar „Aktiv gegen Kurzsichtigkeit“ München Rodenstock<br />
12.11.22 2 Seminar „Prismen Intensiv“ Frankfurt Rodenstock<br />
14.11.22 400 Meisterkurs Teil I+II (Teilzeit) Schwarmstedt NDOC<br />
14.11.22 2 Seminar „Keratograph 5M Anwender-Seminar“ Wetzlar Oculus<br />
16.11.22 1 Seminar „Management Trockenes Auge“ Wetzlar Oculus<br />
16.11.22 1 Seminar „Versorgung mit optisch vergrößernden Sehhilfen“ – Modul A Rostock Eschenbach Optik<br />
19.11.22 2 Seminar „FO5 Funktionaloptometrie“ München CLRF Institut<br />
KONTAKTE<br />
0 0 Alcon Tel. 06026-941-296, www.de.alcon.com, christine.kraus@alcon.com<br />
0 0 0 0 0 AOS Tel. 0231-5522-170, www.augenoptiker-service.de, weiterbildung@augenoptiker-service.de<br />
0 Brillen-Guru Tel. 04192-88100-10, www.brillen-guru.de, info@brillen-guru.de<br />
0 0 0 CLRF-Institut Tel. 089-93930984, Fax 089-93930983, www.clrf.de, info@clrf.de<br />
0 Eschenbach Optik Tel. 0911-36005315, www.eschenbach-optik.de, seminare@eschenbach-optik.com<br />
0 GHM Tel. 089-94955-230, www.opti-munich.com, opti@ghm.de<br />
0 0 Hecht Contactlinsen Tel. 0761-40105-24, www.hecht-contactlinsen.de, seminar@hecht-contactlinsen.de<br />
0 Hong Kong Trade Development Council Tel. 069-95772-144, www.hktdc.com, christiane.koesling@hktdc.org<br />
0 0 0 0 Hoya Faculty Tel. 02161-652 -3154, www.hoya.de, przewdzink.nadja@hoya.de<br />
0 ifb Tel. 0721-848377, www.ifb-karlsruhe.de, info@ifb-karlsruhe.de<br />
0 MIDO Tel. 0039-02-32673673, www.mido.com, mido@mido.it<br />
0 Monra Consulting Christoph Engelberg Tel. 0163-2426885, www.monraconsulting.com, c.engelberg@monraconsulting.com<br />
0 0 0 0 NDOC Tel. 05071-510 265, Fax 05071-510 266, www.ndoc.info, info@ndoc.info<br />
0 0 Oculus Optikgeräte GmbH Tel. 0641-2005-216, Fax: 0641-2005-266, www.oculus-akademie.de, veranstaltung@oculus.de<br />
0 0 Optonia Tel. 06432-9366760, www.optonia.de, info@optonia.de<br />
0 Reed Exhibitions Tel. 0211-55628565, www.reedexhibitions.com, anna.reineke@reedexpo.de<br />
0 0 0 0 Rodenstock-Akademie Tel. 089-7202-545 , www.rodenstock.de, akademie@rodenstock.com<br />
0 Rupp + Hubrach Tel. 0951-186-2929, www.rupp-hubrach.de, info@rh-brillenglas.de<br />
0 SBAO Tel. 0041-41-3720682, info@sbao.ch<br />
0 SILMO Paris Tel. 0033-1-49096135, www.silmo.fr, info@silmoparis.fr<br />
0 Spectaris Tel. 030-414021-0, www.spectaris.de, info@spectaris.de<br />
0 VDCO Tel. 0821-2623319, www.optometrie.de, info@vdco.de<br />
0 0 0 ZVA-Bildungszentrum Tel. 02133-978890, www.zva-akademie.de, post@zva-akademie.de<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
72<br />
<strong>EYECOM</strong> 04–05 | 2022
NETZWERK 0<br />
DIE <strong>EYECOM</strong>-COMMUNITY 04 – 05 | 2022<br />
Alcon Pharma GmbH Geschäftsbereich Vision Care<br />
Tel. 06026-941-0, www.cibavision.de<br />
Hoya Lens Deutschland GmbH<br />
Tel. 02161-652-0, www.hoya.de<br />
Rupp + Hubrach Optik GmbH<br />
Tel. 0951-186-2929, www.brillenglas.de<br />
Rolf – Roland Wolf KG<br />
Tel. +43-5672-64712, www.rolf-spectacles.com<br />
BO 44 Brillenmanufaktur Wagener & Luks GbR<br />
Tel. 0234-7929842, www.bo44.de<br />
Braun Classics GmbH<br />
Tel. 07221-405190, www.braun-classics.de<br />
Brillen Guru<br />
Tel. 04192-88-10010, www.brillen-guru.de<br />
CooperVision GmbH<br />
Tel. 06071-305-100, www.coopervision.de<br />
Design Eyewear Group<br />
Tel. +45-36-9828-00, www.designeyeweargroup.com<br />
EBM Design GmbH<br />
Tel. 0851-50479-0, www.ebmdesign.de<br />
Emmerich Exclusivbrillen GmbH & Co. KG<br />
Tel. 02330-6062-100, www.emmerich-exclusivbrillen.com<br />
Essilor GmbH<br />
Tel. 0180-5377456, www.essilor.de<br />
Jisco Eyewear<br />
Tel. 0341-962-19917, www.jiscoeyewear.com<br />
Lunor Aktiengesellschaft<br />
Tel. 07052-408960, www.lunor.com<br />
Marcolin Deutschland GmbH<br />
Tel. 0221-888796-99, www.marcolin.com<br />
MIDO<br />
Tel. +39-0232673673, www.mido.com<br />
Möbel und Raum GmbH<br />
Tel. 06061-7018-0, www.moebelundraum.de<br />
Marius Morel France SAS<br />
Tel. +33-3-843416-00, www.morel-france.com<br />
Neyece GmbH<br />
Tel. 0179-7078942, www.neyece.de<br />
Safilo Group<br />
Tel. 0800-8661104, www.safilo.com<br />
Schau-Schau Brillen<br />
Tel. +43-1-86906-35, www.schau-schau.at<br />
Schaufenster gestalten<br />
Tel. 0441-30422727, www.schaufenster-gestalten.de<br />
Shamir Optical Industry Ltd<br />
Tel. 06187-907000, www.shamiroptic.de<br />
Silhouette Deutschland GmbH<br />
Tel. 0180-5442010, www.silhouette.com<br />
Silmo Expo<br />
Tel. +33-1-43462761, www.silmoparis.com<br />
SIOLS Optic Fashion GmbH<br />
Tel. 089-784730, www.siolsvision.de<br />
Stiloptic<br />
Tel. +39-323-800939, www.stileitalianoocchiali.com<br />
Eugen Stratemeyer GmbH & Co. KG<br />
Tel. 0234-50690-0, www.stratemeyer.com<br />
Swiss Eye International GmbH<br />
Tel. 05237-2316-0, www.swisseye.com<br />
Thelios Deutschland GmbH<br />
Tel. 0170-1604315, www.thelios.com<br />
Karl Fischer GmbH<br />
Tel. 07231-31031, www.fischer-pforzheim.de<br />
Flair-Modellbrillen GmbH<br />
Tel. 02521-8400-0, www.flair.de<br />
Oculus Optikgeräte GmbH<br />
Tel. 0641-2005-0, www.oculus.de<br />
Optovision<br />
Tel. 06103-757-0, www.optovision.de<br />
Visibilia GmbH<br />
Tel. 07173-7140-0, www.visibilia.de<br />
GHM<br />
Tel. 089-189149-0, www.opti.de<br />
Gigi Studio<br />
Tel. 0800-5515518, www.gigistudios.com<br />
Glasklar Joerg Bartsch e.K.<br />
Tel. 0221-922656-0, www.glasklar.com<br />
Prisma Computersysteme GmbH<br />
Tel. 06202-57568-10, www.prisma-computer.de<br />
Rodenstock GmbH<br />
Tel. 089-7202-0, www.rodenstock.de<br />
Röhm Group<br />
Tel. 08684-98752-0, www.roehmgroup.com<br />
Wollenweber Hornline GmbH<br />
Tel. 02692-1527-8111, www.wollenweber-hornline.de<br />
Carl Zeiss<br />
Tel. 07361-591-0, www.vision.zeiss.de<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
73
0 SCHLUSSLICHT<br />
Glaukom: Einsatz von<br />
Deep Learning zur Vorhersage<br />
der Sehkraft<br />
Ein Forschungsteam, darunter das Crabb Lab der City University<br />
of London, hat Tausende von Bildern des Augenhintergrunds<br />
von 24.000 Glaukompatienten mit Hilfe von<br />
„Deep Learning“ ausgewertet, um festzustellen, wie stark<br />
ihre Sehkraft durch die Krankheit beeinträchtigt wurde.<br />
Deep Learning ist eine Form des maschinellen Lernens<br />
und der künstlichen Intelligenz, die die Art und Weise<br />
nachahmt, wie Menschen lernen. Die Deep-Learning-<br />
Methode ermöglicht es, das Gesichtsfeld des Patienten<br />
durch die Betrachtung der Bilder vorherzusagen, ohne<br />
dass die darin enthaltenen Merkmale von Experten oder<br />
Ärzten gekennzeichnet wurden. Die Studie ergab, dass<br />
jedes Deep-Learning-Modell Muster in den jeweiligen<br />
Volumina der einzelnen Bildgebungsarten ausnutzen<br />
konnte und einen nützlichen Vorhersagewert für das Gesichtsfeld<br />
eines bestimmten Patienten allein anhand des<br />
Augenoptiker gehören zu den Berufen<br />
mit der geringsten Scheidungsquote<br />
Viele Faktoren sind für den Erfolg einer Ehe verantwortlich.<br />
Jetzt haben amerikanische Journalisten herausgefunden,<br />
dass auch die Berufswahl der Beteiligten einen entscheidende<br />
Rolle dabei spielen kann. Die Journalisten der US-Wirtschaftszeitschrift<br />
„Bloomberg Business“ analysierten Zahlen<br />
über Eheschließungen und Scheidungen nach Berufsgruppen.<br />
Dafür werteten sie Daten des US-Zensus und des Ameri-<br />
Soziale Medien nutzen, online auf Nachrichten zugreifen,<br />
Informationen über Suchmaschinen finden – all das ist<br />
aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Trotzdem<br />
können blinde und sehbehinderte Menschen sich nicht<br />
auf den Zugang zu diesen Angeboten verlassen. Und das<br />
soll auch so bleiben, wenn es nach den EU-Institutionen<br />
geht. Denn der europäische „Digital Services Act“ sieht<br />
in seiner momentanen Fassung vor, dass die Anbieter<br />
digitaler Plattformen und Dienste nicht zur Barrierefreiheit<br />
Bildes seines Auges hatte. Zwar sind die Vorhersagen durch<br />
Deep Learning in diesem Stadium noch nicht klinisch aussagekräftig,<br />
aber so vielversprechend, dass die Autoren der<br />
Studie untersuchen wollen, ob dies in der nächsten Phase<br />
ihrer Forschung möglich ist. Sollte dies der Fall sein, könnte<br />
eine solche Technik für Patienten in Kliniken eingesetzt<br />
werden, bei denen Entscheidungen über eine Intensivierung<br />
der Behandlung getroffen werden müssen, weil sich<br />
ihr Glaukom möglicherweise verschlimmert.<br />
can Community Survey aus.<br />
Die Auflistung, bei welchen<br />
Berufen das Eheglück beson<br />
ders lange anhält: Zahnärzte, Augenoptiker, Geschäftsführer,<br />
Vertriebsingenieure, Ärzte, Fußpfleger, Kaufleute<br />
in der Agrarwirtschaft, Schleifer, Pfarrer, Theologen und<br />
Mitarbeiter religiöser Institutionen und Werkzeugmacher.<br />
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband<br />
fordert eine Korrektur beim Digital Services Act<br />
verpflichtet werden. Stattdessen setzt man auf freiwillige<br />
Verhaltenskodizes. „Barrierefreiheit muss ohne Wenn und<br />
Aber gewährleistet sein“, sagt Klaus Hahn, der Präsident<br />
des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes.<br />
„Ansonsten droht eine wachsende digitale Kluft zwischen<br />
Menschen, die Zugang zu neuen Technologien haben und<br />
von ihnen profitieren, und anderen, die beim digitalen<br />
Wandel zurückbleiben.“ Im Einklang mit dem Europäischen<br />
Behindertenforum (EDF) fordert der DBSV deshalb<br />
die EU-Institutionen und insbesondere auch die Bundesregierung<br />
auf, vor der endgültigen Verabschiedung der<br />
Verordnung nachzubessern und Barrierefreiheit für die<br />
Anbieter digitaler Plattformen zur Pflicht zu machen.<br />
Auf europäischer Ebene gibt es mit dem European Accessibility<br />
Act (EAA) bereits eine solide rechtliche und technische<br />
Grundlage für die Zugänglichkeit von Dienstleistungen.<br />
Die zunehmend wichtiger werdenden Plattformangebote<br />
sind bislang nicht von diesen Regelungen erfasst.<br />
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