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KnapsackSPIEGEL 4/2022

Das Magazin des Chemieparks Knapsack

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Hintergrund-Illustration: HNKz – stock.adobe.com<br />

Hintergrundinformationen zur Lage am Gasmarkt<br />

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und einer<br />

dadurch drohenden Gasmangellage trat zum 12. Juli <strong>2022</strong> das Ersatzkraftwerksbereitstellungsgesetz<br />

(EKBG) in Kraft. Das Gesetz dient der vorübergehenden Reduzierung<br />

des Gasverbrauchs im Stromsektor. Kohle- und Ölkraftwerke aus der<br />

sogenannten Netzreserve werden bis Anfang 2024 mehr Strom produzieren und<br />

damit zur Entspannung am Gasmarkt beitragen. Die höheren CO 2 -Emissionen<br />

in Deutschland werden für diesen Zeitraum bewusst in Kauf genommen. Darüber<br />

hinaus ist eine Verordnungsermächtigung vorgesehen, um im Gefährdungsfall des<br />

Gasversorgungssystems sehr schnell den Einsatz von Gaskraftwerken beschränken<br />

zu können. Hiervon hat die Bundesregierung noch keinen Gebrauch gemacht.<br />

Statkraft erwartet, dass sich die Betriebszeiten von Knapsack I reduzieren. Für<br />

die Absicherung der Stromversorgung in besonders kritischen Netzsituationen<br />

wird das Kraftwerk aber nach wie vor zur Verfügung stehen.<br />

Nach über 50.000 Betriebsstunden seit der<br />

Inbetriebnahme 2007 stand eine große Revision<br />

an. Dabei bot sich die Möglichkeit zu einer umfassenden<br />

Modernisierung der Gasturbinen mit einem<br />

Bündel von Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Leistungsfähigkeit und der Umweltverträglichkeit.<br />

MEHR EFFIZIENZ, WENIGER CO 2<br />

So konnten beispielsweise durch den Einbau weiterentwickelter<br />

Gasturbinenschaufeln und durch<br />

die Verwendung modernster Brennertechnologie<br />

die Effizienz erhöht und die Erzeugung von Kohlendioxid<br />

(CO 2 ) und von Stickoxiden (NO x ) deutlich<br />

reduziert werden.<br />

Nach mehr als zwei Jahren für die Planung,<br />

behördliche Genehmigung und Umsetzung des<br />

Projekts und einer Investition im zweistelligen<br />

Millionenbereich steht das Kraftwerk jetzt wieder<br />

„in neuem Glanz“ zur Verfügung.<br />

Moderne GuD-Anlagen stoßen bis zu 70 Prozent<br />

weniger CO 2 aus als Kohlekraftwerke, was sie<br />

zum idealen Partner auf dem Weg zu einem Energiesystem<br />

macht, das von erneuerbarer Stromerzeugung<br />

dominiert wird. Außerdem werden<br />

diese Anlagen unverzichtbar sein, um die Versorgungssicherheit<br />

aufrechtzuerhalten, wenn –<br />

nach Ende der derzeitigen Lage am Gasmarkt –<br />

der Ausstieg aus der Kernenergie- und Kohleverstromung<br />

die Erzeugungskapazitäten massiv<br />

reduzieren wird.<br />

DIE ROLLE VON GASKRAFT WERKEN IM<br />

DEUTSCHEN STROMMARKT<br />

Um den zunehmenden Anteil erneuerbarer Energien<br />

in das Energiesystem zu integrieren, werden<br />

ergänzende Anlagen benötigt, die die erforderliche<br />

Flexibilität bieten. GuD-Kraftwerke können<br />

innerhalb von Stunden vom Stillstand auf Volllast<br />

hochfahren und ihre Leistung innerhalb von<br />

Minuten anpassen und dem deutschen Strommarkt<br />

die für die Energiewende erforderliche Flexibilität<br />

bieten.<br />

KNAPSACKSPIEGEL 4 / <strong>2022</strong> | 17

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