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Taxi Times München - 3. Quartal 2022

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UBER-FILES<br />

lichen Beitrag in der „FAZ“ floss nachweislich<br />

Geld. Ob Haucaps Firmen auch<br />

während der Diskussion um die PBefG-<br />

Novelle ab 2018 noch Gelder von Uber<br />

erhalten haben, wäre reine Spekulation –<br />

die Uber-Files gehen nur bis 2017. Der<br />

Professor hatte unter dem Deckmantel der<br />

wissenschaftlichen Erkenntnis – und meist<br />

eingeladen von der FDP - an diversen Diskussionen<br />

rund um die PBefG-Novelle teilgenommen.<br />

Er hatte dort mantramäßig die<br />

Aufhebung der Tarifpflicht gefordert und<br />

die Begrenzung der <strong>Taxi</strong>konzessionen für<br />

unnötig befunden. Selbst bei einer öffentlichen<br />

Expertenanhörung im Bundestag<br />

durfte er seine Meinung äußern.<br />

UBER UND DIE „BILD“-ZEITUNG<br />

Meinungsäußerungen – meist pro Uber<br />

und gegen das <strong>Taxi</strong> – konnte man in all den<br />

Jahren auch in jenen Medien vernehmen,<br />

die zum Springer-Konzern gehören (z. B.<br />

„Die Welt“ und „Bild“). Die internen Uber-<br />

Dokumente belegen, dass dies von Uber<br />

durchaus beeinflusst und gewollt war –<br />

ebenso wie der Versuch, mithilfe eines<br />

intern angefertigten Dossiers den Zentralenverbund<br />

<strong>Taxi</strong> Deutschland zu schädigen<br />

(siehe nebenstehender QR-Code).<br />

Im Bewusstsein dieser Enthüllungen<br />

wird im Rückblick deutlich, wie ungleich<br />

und schmutzig der Kampf zwischen Uber<br />

und dem <strong>Taxi</strong>gewerbe geführt wurde. In<br />

einer Stellungnahme hat sich Uber dafür<br />

entschuldigt und beteuert, dass man seine<br />

Firmenphilosophie mittlerweile geändert<br />

habe.<br />

Doch genau das ist die nächste PR-Lüge<br />

des Unternehmens. „Von Anfang an hat<br />

Uber Gesetze und Gerichtsurteile systematisch<br />

und skrupellos umgangen“, sagt<br />

dazu Herwig Kollar vom Bundesverband<br />

WAS SIND DIE UBER-FILES?<br />

<strong>Taxi</strong> und Mietwagen (BVTM). „Dieses Spiel<br />

treibt Uber bis heute, in Deutschland und<br />

international: Das Unternehmen bricht<br />

Gesetze, wird verurteilt, gelobt Besserung,<br />

bricht Gesetze, wird verurteilt und so weiter.<br />

Sowohl der BVTM wie auch der TMV<br />

haben in offenen Briefen an die Ministerpräsidenten<br />

und Verkehrsminister Konsequenzen<br />

gefordert. Jetzt seien die Städte<br />

und Gemeinden gefordert, sagt Kollar: „Sie<br />

müssen die Regeln des Gesetzes vor Ort<br />

konsequent durchsetzen. Skrupellosigkeit<br />

darf sich nicht lohnen.“ <br />

jh<br />

Der britischen Zeitung „The Guardian“ wurden 124.000 vertrauliche<br />

Uber-Dokumente zugespielt. Sie dokumentieren insbesondere<br />

die Praktiken und internen Anstrengungen des US-Konzerns im<br />

Bereich des Lobbying von 2013 bis 2017. Sie wurden von mehr als<br />

180 Journalistinnen und Journalisten ausgewertet. Geleitet wurden<br />

die Recherchen durch das International Consortium of Investigative<br />

Journalists (ICIJ), zu dem internationale Medien wie beispielsweise<br />

„The Guardian“, „Le Monde“, „Washington Post“ und „El<br />

País“ gehören. Für Deutschland haben investigative Reporterinnen<br />

und Reporter von NDR, WDR und der „Süddeutschen Zeitung“<br />

recherchiert.<br />

Noch mehr Infos<br />

zu den<br />

Uber-Files.

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