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Betriebliches Gesundheitsmanagement 2022

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BUSINESS CASE<br />

<strong>Betriebliches</strong> <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />

DAS ENGAGEMENT DER DIREKTION<br />

IST VON ENTSCHEIDENDER BEDEUTUNG.<br />

WIE BEI ALLEN PRÄVENTIONSMASS­<br />

NAHMEN SIND DIE AUSWIRKUNGEN AUF DIE<br />

GESUNDHEIT, DIE LEISTUNG UND DIE ORGANI­<br />

SATION DER ARBEITSBEDINGUNGEN ERST<br />

MITTEL- BIS LANGFRISTIG SICHTBAR.<br />

DESHALB MUSS EINE INSTITUTIONALI­<br />

SIERTE KULTUR AUFGEBAUT<br />

WERDEN.<br />

«Beim RHNe haben wir im Projekt mit einem<br />

Lenkungsausschuss und einer Arbeitsgruppe<br />

gearbeitet», erzählt Mylène Cordary Basin,<br />

BGM-Koordinatorin beim RHNe. «Noch vor<br />

dem FWS-Check evaluierten wir unsere BGM-<br />

Massnahmen und sind auf diese Weise zu<br />

einem strukturierten Ansatz gekommen.»<br />

Zielsetzungen, Zielgruppen<br />

und Massnahmen<br />

«Sobald das Feld abgesteckt ist, empfiehlt<br />

sich die Durchführung eines oder mehrerer<br />

Workshops mit HR-Verantwortlichen sowie<br />

einigen Schlüsselpersonen. Dabei werden vorher<br />

identifizierte Themen behandelt – beispielsweise<br />

die Einarbeitung neuer Kolleginnen<br />

und Kollegen, die Unternehmenswerte<br />

oder die Personalvorschriften. Innerhalb dieser<br />

Workshops werden auch die umzusetzenden<br />

Massnahmen definiert», erläutert Marta<br />

Sokol Cavin. Beim RHNe wurde die Arbeitsgruppe<br />

anhand der notwendigen Fähigkeiten<br />

und im Sinne eines partizipativen Ansatzes<br />

zusammengestellt. So waren insbesondere<br />

die Sicherheitsbeauftragten und BGM-<br />

Spezialisten, die Weiterbildungsverantwortliche,<br />

ein Personalratsmitglied sowie die<br />

Abteilungsleitenden in diesem Gremium vertreten.<br />

Zielsetzungen und Wirkungsketten<br />

Anschliessend folgt der Hauptteil der Arbeit,<br />

sagt Sokol Cavin: «Die Umsetzung der neuen<br />

Massnahmen und Verfahren braucht Zeit.<br />

Mit dem Label «Friendly Work Space» werden<br />

Arbeitsorganisationen ausgezeichnet, bei<br />

denen auf die Mitarbeitendengesundheit<br />

geachtet wird. Deshalb muss sichergestellt<br />

werden, dass die neuen Prozesse nicht nur<br />

angeordnet, sondern tatsächlich gelebt<br />

werden – und das geht nicht<br />

von heute auf morgen.»<br />

Ebenso empfehle es sich,<br />

eine interne Personalressource<br />

zu benennen, die<br />

mit der Umsetzung und<br />

der Nachverfolgung der<br />

Massnahmen betraut<br />

werde. Beim RHNe wurde<br />

eine strukturelle und operative<br />

Organisation mit<br />

BGM-Bezug aufgebaut<br />

(BGM-Kommission, -Abteilung<br />

und -Koordinatorin).<br />

Daneben wurden verhaltensbezogene<br />

und strukturelle Massnahmen<br />

umgesetzt, eine institutionelle<br />

Sozialabteilung wurde gegründet und es<br />

wurden Präventionsmassnahmen zur Ergonomie<br />

am Arbeitsplatz in den medizinischen<br />

Bereichen entwickelt. Ausserdem wurden<br />

Yoga-Kurse eingeführt und die Pausenräume<br />

verbessert. Insgesamt dauerte der Prozess<br />

bei RHNe 18 Monate.<br />

Überprüfung und Indikatoren<br />

Sobald das Unternehmen alle Änderungen<br />

umgesetzt hat, leitet es einen Vorgang<br />

zur Selbstbeurteilung ein. Dann<br />

werden alle Dokumente zusammengestellt,<br />

die als Nachweis für die<br />

Wirksamkeit der Massnahmen<br />

dienen. In dieser Zeit übernimmt<br />

die oder der externe Beratende<br />

eine wichtige Aufgabe: «Marta<br />

hat uns bei dem gesamten Prozess<br />

begleitet», sagt Mylène<br />

Cordary Basin. «Sie war Teil des<br />

Lenkungs ausschusses und<br />

diente uns bei unseren Entscheidungen<br />

als wertvolle Orientierungshilfe.<br />

Ausserdem war sie<br />

massgeblich an der Erstellung unseres<br />

Abschlussberichts beteiligt.»<br />

Abschlussbeurteilung<br />

Zur Abschlussbeurteilung kommen externe<br />

Auditorinnen und Auditoren für einen Tag in<br />

das Unternehmen. «Am Assessment-Tag geht<br />

es hoch her», sagt Cordary Basin. «Ich habe<br />

BGM-Vertretende des RHNe eingeladen – die<br />

stellvertretende HR-Direktorin, den Betriebsarzt,<br />

den Betriebspsychologen sowie Personalratsmitglieder.<br />

Für den Assessment-Bericht<br />

gehen die Auditorinnen und Auditoren sämtliche<br />

Bereiche durch und tauschen sich mit<br />

der Arbeitsgruppe zu bestimmten Punkten<br />

aus.»<br />

«DIE UMSETZUNG DER<br />

NEUEN MASSNAHMEN BRAUCHT ZEIT.»<br />

Marta Sokol Cavin<br />

BGM-Beraterin<br />

BEVOR ICH MICH AN DIE<br />

ARBEIT MACHTE, KONTAKTIERTE<br />

ICH MEHRERE UNTERNEHMEN,<br />

DIE BEREITS MIT DEM LABEL AUS ­<br />

GEZEICHNET WURDEN. BEISPIELSWE ISE<br />

DIE LOTERIE ROMANDE UND DAS CHUV.<br />

DADURCH WUSSTE ICH, WAS AUF MICH<br />

ZUKOMMT. ICH KONNTE DIE TRAGWEITE<br />

DES PROZESSES EINSCHÄTZEN UND<br />

MIR BEWUSST MACHEN, WELCHE<br />

AUFGABE WIR UNS DAMIT<br />

VORGENOMMEN HABEN.<br />

Special <strong>2022</strong><br />

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