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Künstlerin<br />
Jutta Kritsch<br />
Jutta Kritsch ist Malerin und Objektgestalterin. Ihre<br />
„CutOuts“ sind fein konturierte Holzplatten, die sie mit<br />
farbigen Motiven zu Kunstobjekten gestaltet. Die<br />
Künstlerin lebt mit ihrem Mann und ihrem Hund in<br />
einem Reihenhaus am Rande des Vorstraßengebietes.<br />
TEXT | MICHAEL KOPPEL PORTRÄTFOTO | WOLFGANG WESSLING<br />
Ich treffe Jutta Kritsch in ihrem Atelier, das im<br />
Souterrain ihres Wohnhauses eingerichtet ist.<br />
Der Raum wirkt für ein Kunstatelier sehr aufgeräumt.<br />
Bei näherer Betrachtung wird aber sichtbar,<br />
dass hier gelebt und gearbeitet wird. Davon<br />
zeugen die für ihre Arbeit notwendigen Malutensilien<br />
und Werkzeuge, die auf einem Beistelltisch<br />
in unterschiedlichen Behältnissen<br />
aufgestellt sind. Unter den Arbeitstischen Stapel<br />
mit Entwurfsmappen und Materialien. An der<br />
Wand hängt ein weißer Malerkittel, aus dem<br />
sich die wasserfesten Acrylfarben nicht mehr<br />
entfernen lassen und der zum Objekt eines ihrer<br />
„CutOuts“ wurde. Zum abschließenden Fotoshooting<br />
wird sie diesen Kittel vom Haken nehmen<br />
und überziehen.<br />
Mangels Tageslicht wird das Kelleratelier durch<br />
Neonröhren hell erleuchtet. An den Wänden<br />
hängen einige ihrer letzten Werke, die den Raum<br />
beleben und von ihrer Arbeit zeugen. Jutta<br />
Kritsch versteht sich als „Querdenkerin“, nicht<br />
in dem Sinne, wie der Begriff heute negativ besetzt<br />
ist, sondern positiv im Sinne eines Freigeistes.<br />
„Der Kopf ist rund, damit die Gedanken<br />
ihre Richtung wechseln können“ (frei nach Picabia)<br />
ist ihre Überzeugung. Eine Denkfreiheit,<br />
zu der auch ihre Kunstwerke herausfordern.<br />
Jutta Kritsch liebt handwerkliches Arbeiten:<br />
„Der Handwerker im Haus bin ich“, betont sie<br />
mit einem Lächeln. Als Kind hätte sie gerne<br />
einen eigenen Werkzeugkasten gehabt – für ein<br />
<strong>HORNER</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>November</strong> - <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 41