Die Besten - Das Karrieremagazin
Am Freitag, den 3. Juni 2022 erschien die redaktionell hochwertige und exklusive Hochglanzbeilage, die ganz im Zeichen der Karriere steht.
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30 DIE BESTEN KARRIERE<br />
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DIE JUNGE GENERATION<br />
kommt es auch darauf an, wie viele junge Menschen im Team sind, und<br />
leider sind die Jüngeren meist in der Minderzahl und kommen mit ihren<br />
Vorschlägen nicht durch. Viele der jungen Generation kündigen, weil<br />
sie nichts bewirken können.<br />
SN: In Betrieben schließen sich die Menschen<br />
oft nach Altersgruppen zusammen. Intergenerationeller<br />
Austausch ist nicht selbstverständlich. Woran<br />
scheitert er?<br />
Krakowitzer: <strong>Das</strong> ist nicht allgemein zu beantworten, ich würde es gern<br />
positiv formulieren: Es braucht viel Gespür,umherauszufinden, was an<br />
Potenzial da ist, und es braucht Mut, etwas Neues zu schaffen. Der Generation,<br />
die es „schon immer so gemacht hat“, zu erklären, dass das<br />
vielleicht doch nicht immer optimal ist, ist sehr schwierig, immerhin<br />
stellt man damit die Prozesse der vergangenen Jahre, die ja auch funktioniert<br />
haben, infrage. Es braucht ein Abwägen und Überlegen, vielleicht<br />
ergibt sich ja eine neue Idee, die man gemeinsamumsetzen könnte.<br />
<strong>Das</strong>kannkein Entweder-oder-Thema sein, sondern ein Miteinander.<br />
SN: Wieist dazu das Setting? Der Befehl von oben<br />
funktioniert vermutlich bei den jungen<br />
Menschen nicht mehr,oder?<br />
Krakowitzer: <strong>Das</strong> kommt auf die Situation an, aber generell sind wir von<br />
den Top-down-Prozessen schon weit weg, eine Befehlsausgabe von<br />
oben funktioniert nicht mehr. Esbraucht stets eine Vision, wohin die<br />
Reise gehen kann, und die macht man gemeinsam. Eine Führungskraft<br />
muss nicht alles wissen, sie muss aber wissen, wer im Team welche<br />
Aufgaben am besten lösen kann. Es gibt unterschiedliche Methoden<br />
der Mitarbeiterführung, eine wichtige Aufgabe einer Führungskraft<br />
ist, das Team zu unterstützen, mutiger und offener zu werden. Dazu<br />
Amelie Groß ist Vizepräsidentin der WKO und Unternehmerin.<br />
muss man aber auch gemeinsame Tätigkeiten fördern, um sich kennenzulernen,<br />
diese Zeit fehlt im Job in der Regel.<br />
SN: Frau Golser,wowürde Ihre Generation gern<br />
mehr mitreden?<br />
Golser: Zunächst ist vielen –vor allem jungen Frauen –wichtig, von wo<br />
aus sie arbeiten können, von daheim oder vom Büroaus? Wirhätten<br />
gernVertrauen, uns zu beweisen, wobei niemand von uns das Rad neu<br />
erfinden wirdwollen, aber optimieren. Wirrespektieren sehr wohl, was<br />
die Vorgängergeneration gemacht hat, wollen aber auch unsereInputs<br />
geben können. WasSie, Frau Groß, gesagt haben, kann ich unterstreichen:<br />
Wenn man die einzige junge Person im Unternehmen ist, wird<br />
das schwierig. Viele suchen sich deshalb von Beginn an jüngereUnternehmen<br />
mit jüngeren Teams, weil man da möglicherweise schneller<br />
miteinander arbeiten kann. Wirsind Macher und unsereGeneration hat<br />
oft das Gefühl, alles perfekt können zu müssen. Hier bräuchten wir<br />
auch Unterstützung, dass auch Fehler gemacht werden dürfen.<br />
Theresa Golser ist Landesschulsprecherin.<br />
SN: Am Ende des Tages muss wirtschaftlicher<br />
Erfolg gegeben sein. Wasbedeutet dazu der Wunsch<br />
der jüngeren Menschen nach mehr Ausprobieren?<br />
Groß: Ein Arbeitsplatz muss heute mehr sein als ein Ort, an dem man<br />
sein Geld verdient. Zuletzt haben viele von zu Hause aus gearbeitet,<br />
das war oftmals anstrengend. Arbeit muss Spaß machen und das ist<br />
wichtig. Hier hat die junge Generation auch wieder mehr Chancen.<br />
Theresa, als ich in Ihrem Alter war, gab es so viele Einschränkungen:<br />
nicht Lehramt studieren, nicht Medizin, man musste sich auf dem Arbeitsmarkt<br />
orientieren. Heute könnt ihr euch die Frage stellen, was