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Die Besten - Das Karrieremagazin

Am Freitag, den 3. Juni 2022 erschien die redaktionell hochwer­tige und exklusive Hochglanzbeilage, die ganz im Zeichen der Karriere steht.

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58 DIE BESTEN KARRIERE<br />

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GLEICHSTELLUNG<br />

Grundeinkommen für alle<br />

Der deutsche Philosoph RichardDavid Precht ist ein großer Verfechter des Grundeinkommens.<br />

Nur so sei es möglich, die steigenden Ungerechtigkeiten bewältigen zu können, sagt er.<br />

Geht es um Wandel und Umbruch, ist der deutsche Philosoph<br />

RichardDavid Precht ein gerngesehener Gast in Talkshows.<br />

Seine Aussagen sind oft umstritten, er provoziert, polarisiert,<br />

verkürzt bisweilen, hat aber auch nachvollziehbare und schlüssige<br />

Antworten auf die großen Fragen und Herausforderungen der gegenwärtigen<br />

Zeit.<br />

SN: Herr Precht, in welcher Welt leben wir Ihrer<br />

Meinung nach?<br />

Precht: Wir leben im zweiten großen Umbruch der Industriegesellschaft.<br />

Nach der ersten industriellen Revolution kommen wir jetzt in<br />

das „Second Machine Age“, in dem nicht nur die menschliche Arbeitskraft<br />

ersetzt wird, sondernauch die komplexe menschliche Denkleistung.<br />

Wirerleben einen gigantischen gesellschaftlichen Umbruch.<br />

SN: Sind wir darauf eingestellt?<br />

Nein, sind wir nicht. Wie auch bei der ersten industriellen Revolution<br />

niemand darauf eingestellt war.<br />

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SN: Sie sind bekannt dafür,Lösungen anzubieten.<br />

Welche wären das in diesem Fall?<br />

<strong>Das</strong> große Versprechen der zweiten großen Revolution wird das der<br />

ersten sein: die Steigerung der Produktivität. Es wird heißen, dass<br />

mehr erwirtschaftet wird. Doch es müsste anders verteilt werden als<br />

bisher. Jene Menschen, die durch die Digitalisierung ihren Job verlieren,<br />

müssen anders abgesichert werden. Denn die, die noch Jobs<br />

haben, können die anderen nicht erhalten. Es wird ineuropäischen<br />

Staaten ein Grundeinkommen geben müssen.<br />

SN: <strong>Das</strong> wie finanziert werden wird?<br />

Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. <strong>Die</strong> überzeugendste ist die<br />

Finanztransaktionssteuer.Lassen Siemich das mitZahlen klarmachen:<br />

Der Bundeshaushalt ist 350 Milliarden Euro schwer. <strong>Die</strong> Summe des<br />

Geldes, das deutsche Banken an den Börsen investieren, liegt bei 275<br />

Billionen Euro. Vondiesem Betrag bräuchten wir nur eine Milliarde, um<br />

das Grundeinkommen finanzieren zu können. Wenn die Finanztransaktionssteuer<br />

einmal da ist, würde auch der Kuchen kleiner werden,<br />

Radikaler denken als bisher,statt die bestehenden Verhältnisse zu bewahren: Richard David Precht.<br />

BILD: SN/MARIJA KANIZAJ

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