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Alpine Technologien 2022

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TRANSPORT ZU SCHUTZHÜTTEN<br />

13<br />

der Seilbahn voraus. In diesem Jahr<br />

versagte jedoch mehrmals die Pumpe,<br />

die das frische Quellwasser zur Hütte<br />

leitet, und da musste der Hubschrauber<br />

angefordert werden. „Ohne Strom<br />

würden wir eine Weile auskommen,<br />

aber ohne Wasser geht gar nichts.“<br />

Zwei Wochen vor dem geplanten<br />

Saisonende war die Wasserpumpe<br />

dann ganz kaputt und der 5000-l-<br />

Reservetank wegen einer defekten<br />

Toilettenspülung über Nacht leer. „Wir<br />

mussten die Saison deshalb früher<br />

abschließen.“ Das wurmt natürlich,<br />

aber Heinz Leitner ist froh, dass dieses<br />

Malheur nicht mitten in der Saison<br />

passiert ist. Anfang Juli 2023 wird er<br />

deshalb frohen Mutes die Hüttentür<br />

wieder für seine Gäste öffnen und sich<br />

dann hoffentlich über eine ganz neue<br />

Materialseilbahn freuen dürfen.<br />

„Es braucht einen Plan B“<br />

Peter Trenkwalder ist gelernter<br />

Spengler, mittlerweile aber für kühne<br />

Bauprojekte in großer Höhe bekannt.<br />

Radius: Welche sind die<br />

größten Herausforderungen<br />

beim Bauen in<br />

großer Höhe, speziell<br />

auf Schutzhütten<br />

ohne Zufahrt?<br />

Peter Trenkwalder:<br />

Es gibt aus meiner<br />

Sicht drei große Herausforderungen,<br />

ein gutes<br />

Team – das ist der Schlüssel<br />

zum Erfolg –, die Sicherheit<br />

für alle Beteiligten und die Logistik. Alle<br />

drei Faktoren bedingen einander.<br />

Peter Trenkwalder<br />

Radius: Warum ist die Logistik wichtiger<br />

als im Tal?<br />

P. Trenkwalder: Weil der Transport<br />

von Mensch und Material oft per<br />

Hubschrauber erfolgt, wie es beispielsweise<br />

beim Umbau des Becherhauses<br />

der Fall war. Deshalb darf ich nicht<br />

einfach mal etwas im Tal vergessen.<br />

Andererseits ist man mit dem Gewicht<br />

des Materials und mit dem<br />

Platz oben auf der Hütte<br />

begrenzt. Und dann spielt<br />

natürlich das Wetter eine<br />

Hauptrolle. Deshalb<br />

brauche ich immer<br />

einen Plan B.<br />

Radius: Wie sieht so ein<br />

Plan B aus?<br />

P. Trenkwalder: Der Plan B ist<br />

ein Pflichtelement, und alles<br />

beginnt mit der Frage „Was wäre,<br />

wenn …?“. Es gibt keinen generellen<br />

Plan B, sondern immer einen auf die<br />

jeweilige Situation angepassten. Wenn<br />

beispielsweise das Wetter einen Transport<br />

von Material für die Außenarbeiten<br />

nicht zulässt, muss es möglich<br />

sein, innen weiterzuarbeiten, bis der<br />

nächste Flug gehen kann. Meistens ist<br />

es eben das Wetter, das eine alternative<br />

Planung erfordert, woraus sich<br />

weitere Umstellungen ergeben. Ein<br />

komplexes Thema …<br />

Transport zum<br />

Becherhaus

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