Alpine Technologien 2022
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TECHNISCHER SCHNEE<br />
23<br />
Schnee aus heiterem Himmel<br />
„Ohne Beschneiungsanlagen wären die<br />
Saisonen in den meisten Wintersportorten<br />
schwierig“, sagt Helmut Sartori,<br />
der Präsident des Verbandes der Seilbahnunternehmer.<br />
Und diese Aussage<br />
gilt wohl nicht nur für Südtirol. Pisten<br />
werden längst nicht mehr nur bei<br />
Schneemangel beschneit, technischer<br />
Schnee ist gewissermaßen die Voraussetzung<br />
für den Start der Wintersaison.<br />
Der Begriff Kunstschnee ist in der<br />
Branche verpönt. Aus gutem Grund:<br />
Er vermittelt, es handle sich bei technisch<br />
hergestelltem Schnee um etwas<br />
Unnatürliches oder gar Chemisches.<br />
Tatsächlich wird bei der Beschneiung<br />
von Pisten die Entstehung von Naturschnee<br />
einfach nachgeahmt. Deshalb<br />
verwendet man heute die Bezeichnung<br />
„technischer Schnee“, wenn das schönste<br />
Weiß der Welt nicht aus den Federbetten<br />
von Frau Holle fällt, sondern aus<br />
Kanonen gespuckt oder mit Lanzen in<br />
die Landschaft geworfen wird.<br />
„Es geht um Planungssicherheit“<br />
Doch unabhängig von der Wortwahl ist<br />
Schnee „aus heiterem Himmel“ mittlerweile<br />
die Voraussetzung, um ein durchschnittliches<br />
Wintersportgebiet gesund<br />
Radius 190 x 93<br />
8.12.22 tAlpone <strong>Technologien</strong><br />
durch die Saison zu bringen. „Es geht vor<br />
Hier fällt Schnee trotz Schönwetter: In Schneekanonen wird Wasser über<br />
ein Gebläse in Schneekristalle umgewandelt, die dann auf die Piste fallen.<br />
allem um die Planungssicherheit“, sagt<br />
Helmut Sartori. Klar: Gäste und einheimische<br />
Sportler, aber auch die Mitarbeiter<br />
in Hotels, Gastbetrieben und bei den<br />
Aufstiegsanlagen müssen sich auf den<br />
geplanten Saisonbeginn verlassen können.<br />
Deshalb wird in den Skigebieten,<br />
sobald es die Temperaturen zulassen, mit<br />
der Schneeproduktion begonnen.<br />
So funktioniert Schneeerzeugung<br />
40 Jahre nach der Erfindung der technischen<br />
Beschneiung hat sich am Grundprinzip<br />
so gut wie nichts verändert.<br />
Wie Naturschnee wird auch technischer<br />
Schnee ausschließlich aus Wasser<br />
(kein Trinkwasser) und Luft produziert.<br />
Der Unterschied: Natürlicher<br />
Schnee entsteht in der Atmosphäre,<br />
also wenn sich in den Wolken feinste<br />
Wassertröpfchen an Kristallisationskeime<br />
wie Staubteilchen anlagern und<br />
dort gefrieren. Die dabei entstehenden<br />
Eiskristallgitter fallen durch die zunehmende<br />
Masse nach unten – es schneit.<br />
Bei technischem Schnee hingegen<br />
Wir sind Ihr Partner für den<br />
alpinen Landschaftsbau:<br />
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Lawinenprävention, Hangsicherung<br />
sowie Schutzdämme.<br />
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Vom Fach.