Alpine Technologien 2022
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38 BALLONFAHREN IM WINTER<br />
Im Heißluftballon über die Alpen<br />
Der Winter macht aufgrund<br />
geringer Thermik und wenig<br />
Turbulenz eine ganz<br />
besondere Ballonfahrt<br />
möglich: die Überquerung<br />
der Alpen.<br />
Damit das Abenteuer<br />
gelingt, müssen<br />
viele Faktoren<br />
zusammenspielen.<br />
Es ist der Traum<br />
vieler Menschen:<br />
frei und unbeschwert<br />
durch die Lüfte zu fliegen.<br />
Im Jahr 1783 haben<br />
sich die Brüder Montgolfier<br />
diesen Traum erfüllt: Mit ihrem<br />
Heißluftballon unternahmen die<br />
beiden Franzosen den ersten bemannten<br />
Flug der Geschichte. Heute<br />
sind Ballonfahrten in Südtirol und im<br />
gesamten Alpenraum sehr beliebt. Mit<br />
dem Heißluftballon über die Dolomiten<br />
zu fahren, gilt schon als besonderes<br />
Erlebnis. Bietet sich einem dabei ja<br />
ein einmaliger Blick auf die einzigartigen<br />
Felsformationen des Dolomiten<br />
UNESCO Welterbes. Im Sommer<br />
macht die Thermik das Starten und<br />
Landen tagsüber unmöglich. Ballonfahrten<br />
sind daher nur früh am Morgen<br />
oder abends möglich. Ganz anders ist<br />
das im Winter. Weil<br />
im Winter die Sonne<br />
tiefer steht und die<br />
Sonneinstrahlung<br />
geringer ist, entwickelt sich weniger<br />
Thermik, und damit gibt es auch weniger<br />
Bodenwind und kaum Luftverwirbelungen.<br />
Außerdem kann der Ballon<br />
durch den niedrigeren Gasverbrauch<br />
im Winter länger in der Luft bleiben.<br />
So sind sogar ausgedehnte Fahrten<br />
möglich. Ein besonderes Highlight: die<br />
Alpenüberquerung im Heißluftballon.<br />
Königsdiziplin der Ballonfahrt<br />
Die Alpenüberquerung gilt als Königsdisziplin<br />
der Ballonfahrt. Exakt<br />
festgelegte Routen gibt es nicht.<br />
Geflogen wird aufgrund der Winde<br />
jedoch immer von Norden nach<br />
Süden. Der Startpunkt liegt meist in<br />
Österreich oder Deutschland, nahe<br />
Seefeld oder dem Achensee. Gelandet<br />
wird in Norditalien, irgendwo zwischen<br />
Verona, Venedig und Udine. Die<br />
reine Fahrzeit im Ballon dauert etwa<br />
drei bis vier Stunden. Ganz entscheidend<br />
für den Start, aber vor allem auch<br />
für die Landung ist der Bodenwind.<br />
Die ideale Landefläche ist flach und<br />
groß und ohne Hindernisse. Bei der<br />
Alpenüberquerung erreicht der Ballon<br />
eine Höhe von 3.000 bis 5.000 Metern.<br />
Nichts für schwache Nerven<br />
An einer Alpenüberquerung im<br />
Ballon können in der Regel bis zu<br />
vier Passagiere teilnehmen. Mitfahren<br />
darf, wer gesund ist, einen stabilen<br />
Kreislauf hat und selbstständig in den<br />
Ballon einsteigen kann. Zur Sicherheit