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Unternehmen Österreich 4/2022

Das Magazin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes

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cover<br />

Was die EU vorgibt<br />

Die Übergewinnsteuer auf EU-Ebene wurde durchgesetzt.<br />

Sie sieht Folgendes vor:<br />

n Energieunternehmen müssen künftig einen Teil ihrer<br />

Krisengewinne an den Staat abgeben; das Geld soll<br />

direkt an bedürftige Verbraucher (Haushalte & <strong>Unternehmen</strong>)<br />

fließen. Ursula von der Leyen, Präsidentin<br />

der Europäischen Kommission, rechnet EU-weit mit<br />

ca. 140 Mrd. Euro an Mehreinnahmen.<br />

n Diese Maßnahmen richten sich besonders an<br />

Energie unternehmen, die nicht primär mit Gas produzieren<br />

und deswegen über Gebühr von der Strompreisentwicklung<br />

profitieren (Produktionskosten aus<br />

Sonne, Wind, Atomkraft oder Kohle sind relativ stabil<br />

geblie ben). Die Verordnung im Detail:<br />

n Für Stromerzeuger gilt: Der Gewinn der Erzeuger<br />

liegt bei einem max. Preis von 180 Euro/MWh. Jeder<br />

Preis darüber kann von EU-Mitgliedsländern eingetrieben<br />

werden. Der Deckel ist jedoch flexibel, d. h.<br />

Länder können auch mehr abschöpfen.<br />

n Rohöl-, Kohle-, Erdgas- und Raffiniersektor: Sondersteuer<br />

von 33 % auf Profite des laufenden Jahres,<br />

die 20 % über dem Durchschnittsgewinn der vergangenen<br />

vier Jahre (d. h. 2018–2021) liegen. Auch hier<br />

können sie einen national höheren Steuersatz festlegen.<br />

Mitgliedsländer dürfen ebenso entscheiden, ob sie die<br />

Regelung für das Wirtschaftsjahr <strong>2022</strong> und/oder auch<br />

2023 anwenden.<br />

Wie <strong>Österreich</strong> damit umgeht<br />

Bis zum letzten Moment wartete die türkis-grüne<br />

Regierung, die EU-Vorgaben umzusetzen. Ihr Steuermodell<br />

ist eine Minimalvariante. SWV, ÖGB und<br />

Arbeiter kammer & SPÖ laufen dagegen Sturm. Sie<br />

haben weitreichende Vorschläge (siehe Kasten rechts)<br />

entwickelt, wie man sowohl EPU und KMU als auch<br />

den Haushalten finanziell unter die Arme greifen kann.<br />

Die Zeit drängt: Stopp der Kostenexplosion! <br />

•<br />

das deutsche modell. Deutsche Haushalte und KMU werden vom Staat<br />

massiv bei den Energiekosten unterstützt. Auch für Industriekunden gibt es<br />

weitreichende Erleichterungen der hohen Preise.<br />

iStock by Getty Images (2)<br />

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<strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 4 | <strong>2022</strong>

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