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Unternehmen Österreich 4/2022

Das Magazin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes

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cover<br />

Mit voller Kraft voraus<br />

ÖGB, AK und SPÖ, aber auch WKÖ und IV<br />

fordern die Entkopplung des Strompreises<br />

vom Gaspreis. also die Umsetzung des<br />

iberischen Modells auf EU-Ebene. Zur<br />

aktuellen Entlastung gibt es bereits jetzt<br />

wirkungsvolle Steuermodelle.<br />

ÖGB & AK haben bereits im August<br />

ein Modell für eine umfassende Übergewinnsteuer<br />

vorgelegt. Es sieht vor, dass die<br />

Übergewinne im Energiesektor in den Jahren<br />

<strong>2022</strong> bis 2024 mit 60 bis 90 Prozent besteuert<br />

werden. Investitionen in erneuerbare<br />

Energien sollen davon ausgenommen sein.<br />

Das ÖGB-AK-Modell würde für die Jahre<br />

<strong>2022</strong> bis 2024 bis zu 10 Milliarden Euro<br />

bringen. Diese Einnahmen sind dringend<br />

notwendig, um Anti-Teuerungsmaßnahmen<br />

zu finanzieren.<br />

SPÖ und SWV setzen sich unter<br />

anderem für das deutsche Modell ein:<br />

Deutsche Haushaltskunden und KMU<br />

zahlen für 80 Prozent des geschätzten<br />

Jahresverbrauchs zwölf Cent pro Kilo-wattstunde.<br />

Für Industriekunden sind für 70 Prozent<br />

des Verbrauchs 7 Cent verankert. Für<br />

die Fernwärme ist ein Deckel von 9,5 Cent<br />

verankert. Die Preisbremse – ein wahrer<br />

Schutzschild für alle – soll bis April 2024 gelten<br />

und für die Industrie ab Jänner greifen.<br />

Faire Preise, sei es bei den Haushaltskunden<br />

oder für unsere <strong>Unternehmen</strong>,<br />

fordert auch SWV-Präsident Christoph<br />

Matznetter: „Der Erhalt von Arbeitsplätzen<br />

und das wirtschaftliche Überleben der<br />

Selbstständigen muss für die Politik absoluten<br />

Vorrang haben.“ Der diesbezügliche<br />

SWV-Antrag im Wirtschaftsparlament der<br />

WKÖ forderte alle politischen Entscheidungsträger<br />

auf, die unten angeführten Entlastungs-<br />

und Vorsorgemaßnahmen rasch<br />

umzusetzen, „damit unsere Unter nehmen<br />

weiter am Standort <strong>Österreich</strong> erfolgreich<br />

wirtschaften können.“ Die Forderungen im<br />

Detail:<br />

n Die Senkung der Mineralölsteuer sollte<br />

nach deutschem Vorbild sofort in Angriff<br />

genommen werden – Treibstoff und damit<br />

auch Transporte dürfen nicht zu Luxusgütern<br />

werden.<br />

n Die temporäre Senkung der Umsatzsteuer<br />

auf Energie sowie Aussetzung<br />

der Erhöhung der CO 2-Steuer.<br />

n Preissenkende Maßnahmen wie die Änderung<br />

der Preisberechnung bei Strom oder<br />

die Einführung einer Gaspreis bremse – wie<br />

sie aktuell in Deutschland ausgearbeitet<br />

wird.<br />

n Verlängerung und Ausweitung des Energiekostenzuschusses,<br />

um die Betriebe<br />

bei den Mehrkosten, die über den<br />

heurigen Herbst und Winter entstehen,<br />

zu entlasten.<br />

n Eine „Investitionsprämie NEU“ kann<br />

dazu beitragen, dass die Betriebe rascher<br />

auf alternative Energieträger umrüsten<br />

können.<br />

n Die Genehmigungsverfahren für den<br />

Ausbau erneuerbarer Energien müssen<br />

stark beschleunigt werden – auch eine<br />

Genehmigungsfreistellung muss diskutiert<br />

werden!<br />

n Die rasche Einführung einer Kontrahierungspflicht<br />

für Strom- und Gaskunden bis<br />

zumindest fünf Millionen kWh bei Strom<br />

und zehn Millionen kWh bei Gas.<br />

n Eine (kurzfristige) Ausweitung der Befugnisse<br />

der bei der E-Control ange siedelten<br />

Schlichtungsstelle.<br />

„<br />

Schon allein die horrenden<br />

Bezüge der Geschäftsführung<br />

und die überzogenen<br />

Honorare für<br />

externe Berater anstatt das<br />

Finanzministerium zu beauftragen,<br />

sprechen Bände<br />

zum Konstrukt Cofag.“<br />

Christoph Matznetter<br />

SWV & SPÖ einig<br />

„Energie und Wärme sind<br />

zentrale Elemente der Daseinsvorsorge.<br />

Sie müssen für<br />

alle Menschen in <strong>Österreich</strong><br />

leistbar sein“, so Christoph<br />

Matznetter.<br />

<strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 4 | <strong>2022</strong><br />

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