Das Magazin NR.1/23
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Konzerttermine<br />
Sonntag, 16. April 20<strong>23</strong>, 18:00<br />
Mark Padmore Tenor<br />
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen<br />
Duncan Ward Dirigent<br />
Franz Schreker Kammersymphonie in einem Satz<br />
Witold Lutosławski Paroles tissées<br />
Richard Strauss Der Bürger als Edelmann op. 60 (III) TrV 228b<br />
Komödie mit Tänzen von Molière. Freie Bühnenbearbeitung in drei Aufzügen.<br />
Libretto von Hugo von Hofmannsthal<br />
Sonntag, <strong>23</strong>. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
Magdalena Kožená Mezzosopran<br />
philharmonie zuidnederland<br />
Duncan Ward Dirigent<br />
Claude Debussy Prélude à l'après-midi d'un faune L 86<br />
für Orchester. Nach einem Gedicht von Stéphane Mallarmé<br />
Ondřej Adámek Where are you? für Mezzosopran und Orchester<br />
Maurice Ravel Deux Mélodies hébraïques für Singstimme und Orchester<br />
Leoš Janáček Taras Bulba JW VI/15<br />
Rhapsodie für Orchester nach einer Erzählung von Nikolaj Gogol<br />
2005 wurde der Teenager von der BBC als »Young Composer of<br />
the Year« ausgezeichnet. Seine Fingerfertigkeit und Musikalität<br />
hätten ihn auch zu einer internationalen Karriere als Konzertpianist<br />
befähigt. Aber Ward liebäugelte mit einem größeren Instrument,<br />
dem größten überhaupt. Ein Daniel Barenboim, auch ein Pierre<br />
Boulez, ein David Zinman und Valery Gergiev waren in diversen<br />
Meisterkursen schnell auf das Wunderkind aufmerksam<br />
geworden. Simon Rattle bot dem Hochbegabten einen Platz an<br />
der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker, als erstem<br />
Dirigentenanwärter überhaupt. <strong>Das</strong> erste professionelle Orchester,<br />
das er in einem Konzert leiten durfte, war das London Symphony<br />
Orchestra. Höher kann man wohl nicht einsteigen in eine<br />
Berufslaufbahn.<br />
Ward gilt als äußerst detailversessen. Ein akribischer Arbeiter.<br />
Aber er verliert darüber nie den Blick für das große Ganze. Und<br />
zu diesem großen Ganzen zählt für ihn ganz selbstverständlich,<br />
künstlerische Ambitionen mit sozialem Engagement in Einklang<br />
zu bringen. So ist er Mitbegründer einer Stiftung, die Kindern in<br />
indischen Schulen und Waisenhäusern einen geregelten Musikunterricht<br />
ermöglicht. In der Hamburger Elbphilharmonie leitete er<br />
500 Amateurmusiker bei einer Aufführung von Terry Rileys «In C«.<br />
Für die Olympischen Spiele 2012 in London erarbeitete er in zweijähriger<br />
Vorbereitung ein Konzertprogramm für das Royal Opera<br />
House – mit einem Chor aus 300 Sängerinnen und Sängern, die<br />
er in Obdachlosenunterkünften rekrutiert hatte. <strong>Das</strong> sind keine Zirkusnummern,<br />
keine PR-Gags oder Bewerbungen für einen Eintrag<br />
ins Guinness-Buch der Rekorde. Es geht vielmehr um das klare<br />
Statement, dass kulturelle Ausnahmeleistungen nicht auf eine<br />
hoch spezialisierte Elite oder ein Milieu bürgerlicher Saturiertheit<br />
beschränkt sein müssen.<br />
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