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Das Magazin NR.1/23

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Duncan Ward<br />

<strong>Das</strong> Ausnahmetalent ist nicht zu übersehen und<br />

erobert die internationalen Bühnen<br />

Einfach himmlisch<br />

Barbara Hannigan als Sopranistin und Dirigentin<br />

Der Vielseitige<br />

Jazzpianist Danilo Pérez erstmals im Recital<br />

NR. 1<br />

MRZ / APR 20<strong>23</strong>


07 APRIL 26 | 27 | 28 MÄRZ<br />

PASSIONSKONZERT ABOKONZERT 8<br />

Andacht<br />

GEORG PHILIPP TELEMANN<br />

JOHANN SEBASTIAN BACH<br />

GIOVANNI BATTISTA PERGOLESI<br />

MOJCA ERDMANN<br />

CATRIONA MORISON<br />

JULIEN CHAUVIN<br />

Prisma<br />

GEORG FRIEDRICH HAAS<br />

ANTON BRUCKNER<br />

CHRISTOPH SIETZEN<br />

FRANÇOIS-XAVIER ROTH<br />

Tickets unter<br />

(0221) 221 28400


Editorial<br />

Liebe Besucherinnen und Besucher,<br />

liebe Freundinnen und Freunde der<br />

Kölner Philharmonie,<br />

außerhalb der Kölner Philharmonie fallen<br />

Zukunftsszenarien im Moment düster<br />

aus. Wie damit umgehen? Sich aktiv<br />

auseinanderzusetzen, kann ein Mittel sein,<br />

um sich Krisen zu stellen. Verständlich<br />

ist aber auch, gerade in diesen Zeiten<br />

entspannten, angenehmen Momenten<br />

nachspüren zu wollen.<br />

In den folgenden Monaten finden Sie im<br />

Programm der Kölner Philharmonie beides. Projekte, die eine umfassendere Ausrichtung<br />

haben, in der sich auf der Bühne Literarisches zur Musik gesellt, Oper konzertant<br />

aufgeführt oder auch das Publikum interaktiv einbezogen wird, sind dafür wie geschaffen.<br />

Als Porträtkünstler im Fokus steht das Ensemble Resonanz, das neben Haydns »Sieben<br />

letzte Worte« Auszüge aus Wolfgang Herrndorfs Blog stellt. Sir George Benjamin und das<br />

Mahler Chamber Orchestra verhelfen uns in seiner Oper zu neuen Einsichten in Sachen<br />

Liebe und Gewalt und »Night Shift« ist ein spannendes Projekt des Ensemble Modern, in<br />

dem auch Sie als Publikum einbezogen werden und der Besuch mit Kindern durchaus<br />

möglich ist.<br />

Schöne Momente verschaffen nicht nur unsere Konzerte selbst. Bei ihrem Debüt<br />

bestaunen viele Künstlerinnen und Künstler die Architektur und die Akustik unseres<br />

Konzertsaals, schon Dagewesene freuen sich immer auf das Wiederkommen. Duncan<br />

Ward hat das Vergnügen im April gleich zwei Mal, der 33-Jährige ist dem Publikum<br />

bereits als Gastdirigent der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen ein Begriff. Mit der<br />

aufstrebenden philharmonie zuidnederland, deren Chefdirigent der hochbegabte Brite<br />

ist, stellt er sich in Köln erstmals gemeinsam vor. Wir freuen uns auch auf das Debüt von<br />

Eric Lu, das für das letzte Jahr geplant war, nun aber endlich stattfinden kann. Der junge<br />

Pianist, der seine Jugend in der Nähe von Boston verbrachte, wurde für das diesjährige<br />

Hans Imhoff-Konzert ausgewählt.<br />

Für ihre herausragende Stimme ist Barbara Hannigan bekannt. Die Sopranistin sagt<br />

selbst von sich: »Ich habe keine Angst vor Risiken.« Kein Wunder, dass sie im Konzert<br />

mit dem London Symphony Orchestra, dessen Associate Artist sie für drei Jahre ist, vor<br />

einer Doppelrolle nicht zurückschreckt: Sie gestaltet Gustav Mahlers 4. Sinfonie vom<br />

Dirigentenpult aus und tritt darüber hinaus mit dem Sopransolo in Erscheinung. Klaus<br />

Mäkelä gibt zum zweiten Mal seine Visitenkarte ab, dieses Mal mit »seinem« französischen<br />

Orchester, das seinen Sitz in der von Jean Nouvel geschaffenen Philharmonie de<br />

Paris hat: Mäkelä kommt als Chefdirigent des Orchestre de Paris, eine gelungene<br />

finnisch-französische Verbindung, die sich auch in seinem Programm widerspiegelt.<br />

Mit der Darbietung seines Violinkonzerts haben Sie noch einmal die Gelegenheit, die<br />

niederländische Geigerin Janine Jansen zu erleben, unsere Porträtkünstlerin dieser<br />

Spielzeit.<br />

<strong>Das</strong>s wir in der Kölner Philharmonie mit einem breitgefächerten, attraktiven Programm<br />

die Türen weit öffnen – und unserem Publikum und Künstlerinnen und Künstler schöne<br />

und nachdenkliche Momente bescheren, darauf können Sie sich, wie Sie an dieser<br />

Ausgabe des <strong>Magazin</strong>s sehen, auch weiterhin verlassen.<br />

Ihr<br />

Louwrens Langevoort<br />

Intendant<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

3


Überblick<br />

6 TITELTHEMA<br />

Orchesterflüsterer<br />

Duncan Ward<br />

Duncan Ward ist ein Name in der Dirigentenszene, bei dem viele<br />

aufhorchen. Der 1989 geborene Brite studierte Klavier, machte als<br />

Teenie als Komponist auf sich aufmerksam und durfte sich schon<br />

früh am Dirigentenpult von London Symphony Orchestra und<br />

Berliner Philharmonikern beweisen. In der Kölner Philharmonie<br />

ist er kein Unbekannter, jedoch erstmals als Chefdirigent der<br />

philharmonie zuidnederland zu erleben.<br />

14 PORTRÄT<br />

Ensemble Resonanz<br />

Riccardo Minasi<br />

Individuell, einfallsreich und inspirierend – das Ensemble Resonanz<br />

ist bekannt dafür, dass es Altbekanntes gegen den Strich bürstet.<br />

In dieser Spielzeit ist es Porträtkünstler der Kölner Philharmonie<br />

und wird seine künstlerische Finesse mit zwei gegensätzlichen<br />

Programmen beweisen: Es stellt Herrndorfs Arbeit und Struktur<br />

in einen musikalischen Kontext und widmet sich »migrants« von<br />

Georges Aperghis.<br />

38 IM FOKUS<br />

Drei Trios<br />

Amatis Trio<br />

Aller guten Dinge sind drei: Trios stehen im Frühjahr in der Kölner<br />

Philharmonie hoch im Kurs. Ob ganz klassisch mit Klavier und<br />

zwei Streichern, Barock gefärbt mit Fortepiano, Bass und Drums<br />

oder aus der chinesischen Kultur mit Sheng, Pipa und Erhu. <strong>Das</strong><br />

Amatis-, das Frerichs- oder MinWuXu-Trio sind drei Beispiele für<br />

die Formation, die überzeugen!<br />

46 NICHT VERSÄUMEN<br />

Überraschungseffekte<br />

garantiert<br />

Mirga Gražinytė-Tyla<br />

Maestra Mirga gehört zu einer Reihe junger, selbstbewusster<br />

Dirigentinnen, die mit Macht in die einstige Männer-Domäne<br />

einbrechen. Einen besonderen Schwerpunkt ihres Repertoires<br />

bilden Werke russischer Komponistinnen und Komponisten,<br />

besonders diejenigen von Mieczyslaw Weinberg, für dessen<br />

fortschreitende Wiederentdeckung sie sich nachdrücklich einsetzt.


MÄRZ / APRIL 20<strong>23</strong><br />

06 Ein wahrer Orchesterflüsterer<br />

Duncan Ward am Pult von zwei Orchestern<br />

10 Einfach himmlisch<br />

Barbara Hannigan ergründet klingende Wunderwelten<br />

13 <strong>Das</strong> kleine Gespenst<br />

»Singen mit Klasse!« geht in die 14. Runde<br />

14 Mitten in der Gegenwart<br />

<strong>Das</strong> Ensemble Resonanz spielt Haydn und Aperghis<br />

17 Cristina Gómez Godoy<br />

Rising Star<br />

18 Connect – das Publikum als Künstler<br />

Eine Einladung zum Mitmachen<br />

45 Kinderkonzert<br />

Malte und Mezzo in Norwegen<br />

46 Überraschungseffekte garantiert<br />

Mirga Gražinytė-Tyla mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra<br />

48 Zeitlos schöne Vokal-Juwele<br />

Thomas Dunford mit »Leçons de Ténèbres« von Couperin<br />

49 30 Minuten Musikgenuss<br />

PhilharmonieLunch<br />

Eric Lu<br />

Danilo Pérez<br />

20 Der sensible Durchstarter<br />

Pianist Eric Lu mit klassisch-romantischem Programm<br />

50 Zum Wohle aller<br />

22 Glut, Ausdruckskraft, Natürlichkeit<br />

Mezzosopranistin Marianne Crebassa im Liederabend<br />

24 Blutige Machtspiele<br />

George Benjamin dirigiert »Lessons in Love and Violence«<br />

26 Stern des Nordens<br />

Janine Jansen und Klaus Mäkelä mit Jean Sibelius<br />

37 Rätsel<br />

Sagenhafte Familie: Vor- und Nachname gesucht<br />

38 Trauer und Melancholie<br />

<strong>Das</strong> Amatis Trio mit Schostakowitsch und Schubert<br />

40 Fünf Elemente – drei Virtuosen<br />

<strong>Das</strong> MinXuWu Trio<br />

Der Jazzpianist Danilo Pérez<br />

52 Die Vertreibung der Dämonen<br />

<strong>Das</strong> Hagen Quartett spielt Mozart und Schostakowitsch<br />

54 Die Tiefe des Klangs<br />

<strong>Das</strong> Bundesjugendorchester: Projektkonzert mit Hörgeschädigten<br />

55 Junge Deutsche Philharmonie<br />

Dirigent Jonathan Nott und Solohornist Stefan Dohr<br />

56 Masaa<br />

Die Freiheit der Zwischenräume<br />

58 Orgelvirtuose trifft Klarinetten-Orpheus<br />

Organist Thierry Mechler und Klarinettist Paul Meyer<br />

Rembrandt Trio<br />

Jonathan Biss<br />

42 Tollkühne Männer mit alten Kisten<br />

<strong>Das</strong> Rembrandt Trio mit »The Contemporary Fortepiano«<br />

44 Exklusiv: Vorteile für Abonnenten<br />

Mit Bestellcoupon<br />

60 Visionär und Mahner<br />

Der amerikanische Pianist Jonathan Biss<br />

62 Infos zum Kartenkauf – Impressum – Bildnachweis<br />

Kontaktdaten und Sitzplan


6 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Duncan Ward


Titel<br />

Ein wahrer<br />

Orchesterflüsterer<br />

Duncan Ward am Pult von zwei Orchestern<br />

Es gebe keinen Beruf, in den sich ein Scharlatan leichter<br />

einschleichen könne, urteilte der legendäre Geiger Carl<br />

Flesch über das Metier des Dirigenten. <strong>Das</strong> war Anfang des<br />

vorigen Jahrhunderts. <strong>Das</strong> Berufsbild hat sich seither stark<br />

gewandelt. Aber in der öffentlichen Wahrnehmung blieb der<br />

Mythos des Maestro noch über Jahrzehnte bestimmt vom<br />

Bild des autoritären, egozentrischen Taktstock-Magiers,<br />

auch wenn dessen Zauber sich allzu oft als purer<br />

Illusionismus erwiesen hat. Der junge Brite Duncan Ward<br />

ist denkbar weit entfernt von solchen Klischees. Auf den<br />

ersten Blick gleicht er eher einem sportiven, freundlichen<br />

Physiotherapeuten, der seine Musiker von berufsbedingten<br />

Haltungsschäden kuriert. Tatsächlich scheint er mit<br />

wenigen Gesten einen Klangkörper von allen inneren<br />

Blockaden befreien und in einen Zustand natürlicher<br />

Balance versetzen zu können. Ein wahrer Orchesterflüsterer,<br />

begabt mit einem sensiblen Empfinden für die Ergonomie<br />

eines Ensembles und das reibungslose Zusammenwirken<br />

seiner Mitglieder.<br />

1989 in Kent geboren, war Ward die spätere Karriere keineswegs<br />

vorgezeichnet. Sein Elternhaus vermittelte keine<br />

musikalische Vorbildung. Was in seinem Fall offenbar nicht<br />

von Nachteil war. Da war kein familiäres Erbe anzutreten,<br />

keine elterlichen Erwartungen zu erfüllen, nur ursprünglicher,<br />

unverfälschter und geradezu maßloser Enthusiasmus.<br />

Der erst 13-Jährige überraschte seinen Musiklehrer<br />

mit einer selbstverfassten Musicalversion von »Alice im<br />

Wunderland«, die er unter eigener Leitung dann im Kreis<br />

seiner Mitschüler auch zur Aufführung brachte. Spätestens<br />

da war das Ausnahmetalent, auch das kompositorische,<br />

nicht länger zu übersehen.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

7


Konzerttermine<br />

Sonntag, 16. April 20<strong>23</strong>, 18:00<br />

Mark Padmore Tenor<br />

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen<br />

Duncan Ward Dirigent<br />

Franz Schreker Kammersymphonie in einem Satz<br />

Witold Lutosławski Paroles tissées<br />

Richard Strauss Der Bürger als Edelmann op. 60 (III) TrV 228b<br />

Komödie mit Tänzen von Molière. Freie Bühnenbearbeitung in drei Aufzügen.<br />

Libretto von Hugo von Hofmannsthal<br />

Sonntag, <strong>23</strong>. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />

Magdalena Kožená Mezzosopran<br />

philharmonie zuidnederland<br />

Duncan Ward Dirigent<br />

Claude Debussy Prélude à l'après-midi d'un faune L 86<br />

für Orchester. Nach einem Gedicht von Stéphane Mallarmé<br />

Ondřej Adámek Where are you? für Mezzosopran und Orchester<br />

Maurice Ravel Deux Mélodies hébraïques für Singstimme und Orchester<br />

Leoš Janáček Taras Bulba JW VI/15<br />

Rhapsodie für Orchester nach einer Erzählung von Nikolaj Gogol<br />

2005 wurde der Teenager von der BBC als »Young Composer of<br />

the Year« ausgezeichnet. Seine Fingerfertigkeit und Musikalität<br />

hätten ihn auch zu einer internationalen Karriere als Konzertpianist<br />

befähigt. Aber Ward liebäugelte mit einem größeren Instrument,<br />

dem größten überhaupt. Ein Daniel Barenboim, auch ein Pierre<br />

Boulez, ein David Zinman und Valery Gergiev waren in diversen<br />

Meisterkursen schnell auf das Wunderkind aufmerksam<br />

geworden. Simon Rattle bot dem Hochbegabten einen Platz an<br />

der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker, als erstem<br />

Dirigentenanwärter überhaupt. <strong>Das</strong> erste professionelle Orchester,<br />

das er in einem Konzert leiten durfte, war das London Symphony<br />

Orchestra. Höher kann man wohl nicht einsteigen in eine<br />

Berufslaufbahn.<br />

Ward gilt als äußerst detailversessen. Ein akribischer Arbeiter.<br />

Aber er verliert darüber nie den Blick für das große Ganze. Und<br />

zu diesem großen Ganzen zählt für ihn ganz selbstverständlich,<br />

künstlerische Ambitionen mit sozialem Engagement in Einklang<br />

zu bringen. So ist er Mitbegründer einer Stiftung, die Kindern in<br />

indischen Schulen und Waisenhäusern einen geregelten Musikunterricht<br />

ermöglicht. In der Hamburger Elbphilharmonie leitete er<br />

500 Amateurmusiker bei einer Aufführung von Terry Rileys «In C«.<br />

Für die Olympischen Spiele 2012 in London erarbeitete er in zweijähriger<br />

Vorbereitung ein Konzertprogramm für das Royal Opera<br />

House – mit einem Chor aus 300 Sängerinnen und Sängern, die<br />

er in Obdachlosenunterkünften rekrutiert hatte. <strong>Das</strong> sind keine Zirkusnummern,<br />

keine PR-Gags oder Bewerbungen für einen Eintrag<br />

ins Guinness-Buch der Rekorde. Es geht vielmehr um das klare<br />

Statement, dass kulturelle Ausnahmeleistungen nicht auf eine<br />

hoch spezialisierte Elite oder ein Milieu bürgerlicher Saturiertheit<br />

beschränkt sein müssen.<br />

8 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Magdalena Kožená<br />

Auch auf rein musikalischem Gebiet ist Wards Vielseitigkeit<br />

frappierend. Als Dirigent arbeitet er so selbstverständlich mit<br />

Spezialisten für Alte Musik wie mit Avantgarde-Ensembles.<br />

Im Opernfach hat er auch in Köln bereits seine überragenden<br />

Qualitäten unter Beweis gestellt. Im April wird er nun in kurzer Folge<br />

zwei Orchesterkonzerte in der Kölner Philharmonie bestreiten.<br />

Zum einen am Pult der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen,<br />

mit der er bereits eine über Jahre gefestigte Arbeitsbeziehung<br />

pflegt, zum anderen mit der jungen, aufstrebenden philharmonie<br />

zuidnederland, die ihn für die nächsten Jahre als künstlerischen<br />

Leiter und Chefdirigenten verpflichten konnte. »Ich möchte<br />

den Klangsinn des Orchesters schärfen und seinen Sinn für<br />

kammermusikalisches Zusammenspiel«, skizzierte Ward die<br />

gemeinsame Perspektive, die sich perfekt ergänzt mit seinem<br />

feinen Gespür für Programmdramaturgie. Sein Faible für<br />

französisches und osteuropäisches Repertoire wird auch bei den<br />

beiden Auftritten in Köln nicht zu überhören sein. Von Debussys<br />

»Prélude à l'après-midi d'un faune« reicht das Spektrum bis zu<br />

den dramatischen Gottesanrufungen im 2021 uraufgeführten<br />

»Where are you?« des Tschechen Ondřej Adámek. Immer gilt das<br />

Interesse neben dem Mainstream den Unterströmungen, dem<br />

tiefer liegenden Gewebe einer vielfältig verflochtenen Musikgeschichte,<br />

wie es schon der Titel von Witold Lutosławskis<br />

»Paroles tissées« andeutet. Komplexen Zusammenhängen verleiht<br />

Ward klangsinnliche Evidenz. <strong>Das</strong> löst auch beim Publikum<br />

manch chronische Blockade gegenüber vermeintlich sperrigen<br />

Komponisten oder schwer zugänglichen Werken.<br />

Manfred Müller<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

9


Einfach himmlisch<br />

Barbara Hannigan ergründet klingende Wunderwelten<br />

<strong>Das</strong> musikalischste Wesen, das ihm jemals begegnet<br />

sei, nannte sie ihr Kollege Franz Welser-Möst. In der Tat<br />

ist Barbara Hannigan eine Ausnahmeerscheinung auf<br />

den internationalen Konzertpodien und Opernbühnen.<br />

Als Sängerin betört sie das Publikum mit glockenheller<br />

Präzision und elektrisierender Sinnlichkeit. Als Dirigentin<br />

formt sie – immer partnerschaftlich und auf Augenhöhe<br />

– das musikalische Geschehen mit kontrollierter<br />

Energie und eleganter Schlagkraft. Singt und dirigiert<br />

sie gleichzeitig, gerät das zur bewundernswerten Performance.<br />

Natürlich stand ihr als Sopranistin mit treffsicherer Höhe,<br />

betörendem Timbre und bestechender Ausdruckskraft<br />

auch eine erfolgversprechende Standardkarriere offen.<br />

Doch dann zog sie innerhalb des konventionellen<br />

Klassikbetriebs das Außerordentliche an. Bald schon<br />

kristallisierte sich eine besondere Liebe zur Musik des<br />

vergangenen Jahrhunderts heraus, und Hannigan wurde<br />

zur gefragten Interpretin für die Moderne vom Fin de<br />

Siècle bis heute. Mit ihrer Gestaltung u. a. der Werke<br />

Bergs, Strawinskys, Boulez’ oder Ligetis gelang es ihr,<br />

Maßstäbe zu setzen. Schwierigstem vermag sie den<br />

Anschein von Mühelosigkeit zu verleihen, Herausforderndes<br />

wird zum Hörgenuss. »Ich habe keine Angst<br />

davor, Risiken einzugehen«, bekannte die Künstlerin<br />

in einem Interview mit dem Kulturmagazin »Aspekte«.<br />

Und vielleicht sind auch das ihre Schlüssel zum Erfolg:<br />

Überzeugung und Hingabe.<br />

Barbara Hannigan hat einer Reihe von Uraufführungen<br />

zum Erfolg verholfen. Sie war, unter vielem anderen,<br />

die Titelheldin in George Benjamins vielbeachteter<br />

Oper »Written on skin« (Aix-en-Provence, 2012) und die<br />

Ophelia in Brett Deans Musiktheaterfassung von Shakespeares<br />

»Hamlet« (Glyndebourne, 2017). Mit der eigens<br />

für sie geschriebenen Ophelia-Paraphrase »Let me tell<br />

you« von Hans Abrahamsen gastierte sie 2018 auch in<br />

der Kölner Philharmonie. Ihre Lebensrolle aber kreierte<br />

einst Alban Berg nach einer Tragödie von Frank Wedekind:<br />

»Lulu ist die zentrale Figur in meinem Leben«, erzählte<br />

sie dem Klassikportal Niusic: »Als ich das erste<br />

Mal Lulu gesungen habe, hat sich alles verändert, meine<br />

Auffassungen von Darstellung, Liebe und Tod. Und da<br />

musste ich einfach anfangen zu dirigieren.«<br />

Alban Berg war erfüllt von einer unendlich großen Verehrung<br />

für Gustav Mahler. Dessen vierte, im Jahr 1901<br />

uraufgeführte Sinfonie hat Barbara Hannigan nun für ihr<br />

Programm mit dem London Symphony Orchestra ausgewählt<br />

(der britische Edelklangkörper hat sie für drei<br />

Jahre zu seiner ersten Associate Artist ernannt; außerdem<br />

haben sie sowohl die Göteborgs Symfoniker als<br />

auch das Orchestre Philharmonique de Radio France<br />

zur ersten Gastdirigentin berufen). Neben der musikalischen<br />

Leitung wird die Allrounderin auch das augenzwinkernde<br />

Gesangssolo im letzten Satz übernehmen:<br />

das bereits 1892 entstandene Orchesterlied »<strong>Das</strong><br />

himmlische Leben«. Die sopranstrahlende Vokalkomposition<br />

war von Anfang an als Schlussteil für dieses<br />

vielstimmig schillernde Werk vorgesehen. In den darin<br />

vertonten Versen aus der Volksliedsammlung »Des<br />

Knaben Wunderhorn« wird fleißig und fröhlich geschlachtet,<br />

geopfert, geerntet, getrunken, geschmaust.<br />

Überhaupt geht es in diesem Himmel bei herrlichster<br />

Tanzmusik ziemlich irdisch zu.<br />

Die vorangehenden Sätze entstanden mit Blick auf dieses<br />

bereits festgelegte, hell leuchtend humoristische Finale.<br />

Der erste beginnt, wie Mahler selbst sagte, »als ob<br />

er nicht bis drei zählen könnte, dann aber geht es gleich<br />

ins große Einmaleins und zuletzt wird schwindelnd mit<br />

Millionen und aber Millionen gerechnet.« Sehnsucht, Alpenjodler<br />

und der Bi-Ba-Butzemann wirbeln diabolisch<br />

durcheinander. Im zweiten Satz wird dann die Solovioline<br />

einen Ton höher gestimmt, damit sie klinge »wie<br />

wenn der Tod aufspielt«. Zwischen makabrer Seligkeit<br />

und zauberhafter Bizarrerie läuten die Narrenschellen.<br />

Dann greift Verklärung um sich im ruhevollen dritten<br />

Satz (der aber auch dunkle Abgründe und überwältigendes<br />

Licht birgt). Ein unverkennbares Mahler-Adagio,<br />

herrlich erdenfern und schwerelos. Da passt es nur zu<br />

gut, dass sich im Anschluss und zum Abschluss das<br />

»himmlische Leben« auftut – ohne allzuviel Verklärung,<br />

vielmehr frech und fröhlich. Denn es sei ein Kind, so der<br />

Komponist, das am Ende erkläre, wie alles gemeint sei.<br />

10 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Barbara Hannigan<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

11


Foto: DESIGNECOLOGIST<br />

Foto: DESIGNECOLOGIST<br />

Barbara Hannigan<br />

PODCAST<br />

PODCAST<br />

der Kölner Philharmonie<br />

Ob in Gesprächen oder Werkeinführungen:<br />

Ob in Gesprächen oder Werkeinführungen:<br />

Der Podcast der Kölner Philharmonie informiert unterhaltsam.<br />

Der Podcast der Kölner Philharmonie informiert unterhaltsam.<br />

Christoph Vratz stellt Werke und deren Einspielungen vor und lädt<br />

Christoph<br />

zum Vertiefen<br />

Vratz<br />

ins<br />

stellt<br />

Programm<br />

Werke und<br />

ein.<br />

deren<br />

In den<br />

Einspielungen<br />

Interviews von<br />

vor<br />

Katherina<br />

und lädt<br />

zum Knees Vertiefen zeigen ins sich Programm Musikerinnen ein. und In Musiker den Interviews vor ihrem von Konzert Katherina von<br />

Knees ihrer zeigen persönlichen sich Musikerinnen Seite und auch und andere Musiker spannende vor ihrem Gäste Konzert aus dem von<br />

ihrer Konzertkosmos persönlichen kommen Seite und zu auch Wort. andere Der Podcast spannende der Kölner Gäste aus dem<br />

Konzertkosmos Philharmonie wird kommen ergänzt zu durch Wort. »Des Der Podcast Pudels Kern«, der Kölner eine<br />

Philharmonie Gesprächsreihe wird von ergänzt Elisa durch Erkelenz »Des und Pudels David-Maria Kern«, Gramse eine rund<br />

Gesprächsreihe um klassische Musik, von Elisa Pop, Erkelenz Philosophie, und Kunst David-Maria und Wissenschaft.<br />

Gramse rund<br />

um klassische Musik, Pop, Philosophie, Kunst und Wissenschaft.<br />

Mahlers Vierter stellen Barbara Hannigan und das LSO eine ganz andere<br />

Art von Himmelsmusik voran. »L’Ascension« (Die Himmelfahrt,<br />

1932/33) von Olivier Messiaen ist frei von Ironie und Doppelbödigkeit.<br />

Der damals 24-Jährige, sein Leben lang sich zum Katholizismus bekennende<br />

Komponist schuf mit diesem farbenreichen Werk vier faszinierende<br />

Meditationen über theologische Texte: Eine von feierlichem<br />

Blechbläserklang getragene hymnische Bitte Jesu um seine Verherrlichung;<br />

ein von Streichern und Holzbläsern musiziertes fröhliches Halleluja<br />

»einer Seele, die den Himmel ersehnt«; ein effektvoller Jubelschall<br />

und ein fröhliches Jauchzen des ganzes Orchesters; und schließlich ein<br />

von verklärenden Streicherharmonien ausgebreitetes »Gebet Christi,<br />

der zum Vater aufsteigt«. Oliver Binder<br />

Konzerttermin<br />

Donnerstag, 9. März 20<strong>23</strong>, 20:00<br />

London Symphony Orchestra<br />

Barbara Hannigan Dirigentin und Sopran<br />

Olivier Messiaen L'Ascension<br />

Quatre méditations symphoniques für Orchester<br />

Gustav Mahler Sinfonie Nr. 4 G-Dur<br />

für Orchester mit Sopransolo<br />

koelner-philharmonie.de<br />

koelner-philharmonie.de<br />

0221 280 280<br />

0221 280 280


<strong>Das</strong> kleine<br />

Gespenst<br />

»Singen mit Klasse!« geht in die 14. Runde<br />

Über 300 Schülerinnen und Schüler aus 12 Kölner Grundschulklassen<br />

werden gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln und zwei<br />

Schauspielerinnen ein eigens für sie komponiertes Werk in der Kölner<br />

Philharmonie aufführen. Zu sehen – und vor allem zu hören – bekommt<br />

das Publikum einen echten Klassiker: »<strong>Das</strong> kleine Gespenst«, nach dem<br />

gleichnamigen Kinderbuch von Otfried Preußler. Die Geschichte vom<br />

kleinen Gespenst, dem es auf Burg Eulenstein eigentlich wohlergeht,<br />

das die Nächte mit dem guten Uhu Schuhu verbringt und sich doch<br />

nichts sehnlicher wünscht, als die Welt einmal bei Tageslicht zu sehen,<br />

kennt wohl (fast) jedes Kind.<br />

Der Komponist Ulrich Kreppein, der schon 2018 für das Projekt »Singen<br />

mit Klasse!« komponierte und Andrea Karimés Buch »King kommt<br />

noch« vertonte, hat das erfolgreiche Kinderbuch musikalisch zu neuem<br />

Leben erweckt und entführt das Publikum in geisterhafte Nacht- und<br />

Tagwelten. Kreppeins Kompositionen sind ein besonderes Hörerlebnis,<br />

die viele ungewöhnliche Klänge und vertraut wirkende Melodien zu einem<br />

Gesamtwerk verweben. Auch in diesem Jahr gibt sein Werk den<br />

teilnehmenden Kindern viel Freiraum, die eigene Stimme zu entdecken<br />

und die Welt der neuen Musik über vielfältige Ausdrucksformen für sich<br />

ein Stück mehr zu erschließen. Sein praktischer Zugang ist nicht verwunderlich,<br />

unterrichtet Ulrich Kreppein doch auch Komposition und<br />

Musiktheorie an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Seine<br />

Werke wurden in der Berliner Philharmonie, der Carnegie Hall in New<br />

York, in Stuttgart, Düsseldorf, München, Moskau, Seoul, London, Paris,<br />

Brüssel und Boston aufgeführt und beinhalten Orchesterstücke, Opern<br />

und Kammermusik.<br />

<strong>Das</strong> Libretto für das diesjährige Stück stammt im Übrigen ebenfalls von einer<br />

alten Bekannten: Dorothea Hartmann, stellvertretende Chefdramaturgin<br />

an der Deutschen Oper in Berlin und designierte Intendantin des<br />

Staatstheaters Wiesbaden, hat den Text für das »Singen mit Klasse!«-<br />

Stück geliefert, wie damals das Märchen »Sechse kommen durch die<br />

ganze Welt« mit einer Komposition von Stefan Johannes Hanke. Dorothea<br />

Hartmanns Texte sind klar und präzise. Schnörkellos und ehrlich erzählt<br />

sie auch die Geschichte des Gespenstes und lässt es als geheimnisvolles<br />

Wesen durch den Tag und die Kölner Philharmonie spuken.<br />

Seit Anfang Februar studieren die teilnehmenden Zweitklässler, unterstützt<br />

von Gesangsdozenten, die Chorstücke ein. Erst kurz vor der<br />

Uraufführung kommen Schauspielerinnen, der Schülerchor und das<br />

Gürzenich-Orchester Köln unter der Leitung von Christoph Altstaedt zu<br />

zwei Hauptproben zusammen. Und dann geht es auch schon auf die<br />

Bühne.<br />

Wer neugierig ist und wissen will, wie es dem Gespenst bei Tag ergeht,<br />

was der Uhu Schuhu davon hält, was ein schwedischer General mit all<br />

dem zu tun hat und vor allem, was die 300 teilnehmenden Kinder dazu<br />

sagen und singen, erfährt es beim Abschlusskonzert des »Singen mit<br />

Klasse!«-Projekts in der Kölner Philharmonie. Sarah Ritter<br />

Konzerttermine<br />

Donnerstag 27.04.20<strong>23</strong> 12:00<br />

Sonntag 30.04.20<strong>23</strong> 11:00<br />

Singen mit Klasse!<br />

<strong>Das</strong> kleine Gespenst<br />

Schülerinnen und Schüler aus 12 Kölner Grundschulen<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Nepomuk Clausen Choreinstudierung<br />

Samuel Dobernecker Choreinstudierung<br />

Ruth Dobernecker Choreinstudierung<br />

Anna Rizzi Choreinstudierung<br />

Christoph Altstaedt Dirigent<br />

Rüdiger Pape Regie<br />

Rebecca Madita Hundt Schauspielerin<br />

Franziska Schmitz Schauspielerin<br />

Flavia Schwedler Kostüm und Ausstattung<br />

Ulrich Kreppein <strong>Das</strong> kleine Gespenst<br />

Nach dem Kinderbuch von Otfried Preußler. Libretto von Dorothea Hartmann<br />

Kompositionsauftrag der Kölner Philharmonie (KölnMusik)<br />

Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />

KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

13


Porträt<br />

Mitten in der<br />

Gegenwart<br />

<strong>Das</strong> Ensemble Resonanz spielt Haydn und Aperghis<br />

<strong>Das</strong> Ensemble Resonanz, in dieser Saison<br />

Portraitensemble der Kölner Philharmonie,<br />

bietet seinem Publikum ein weites Spektrum<br />

an Ideen, Stilrichtungen und Formaten an.<br />

Ein zentrales Anliegen der Musikerinnen und<br />

Musiker ist es, klassische Musik als lebendige<br />

Kunstform zu präsentieren und Programme<br />

und Ideen mit den Lebenswelten unserer<br />

Gegenwart zu verbinden – einer Gegenwart,<br />

Riccardo Minasi<br />

Nur ein einziger Kronleuchter spendete<br />

flackerndes Licht. Dann erklang Haydns<br />

Komposition, die von Priester Marqués de<br />

Valde-Inigo als Meditationsmusik zu den<br />

sieben Sterbensworten Jesu in Auftrag<br />

gegeben worden war. »Ursprünglich wurde<br />

die Musik für einen sehr ausladenden<br />

Gottesdienst komponiert, in dem die sieben<br />

Adagios Reflexionsräume für die Gedanken<br />

des Priesters darstellten, der sich jedem<br />

der sieben Christusworte in einer eigenen<br />

Predigt widmete«, berichtet Tim-Erik Winzer,<br />

Dramaturgischer Vorstand und Bratschist im<br />

Ensemble Resonanz. »In unserer heutigen<br />

Welt wird das Stück aber häufiger im<br />

Konzertsaal gespielt. Wir suchten also eine<br />

Verbindung ins Hier und Jetzt und eine<br />

gewisse weltliche Spiritualität.«<br />

<strong>Das</strong> Ensemble Resonanz kombiniert<br />

Haydns Musik mit Worten des Autors<br />

Wolfgang Herrndorf, der sich 2013 in Folge<br />

eines Hirntumors das Leben nahm. In seinem<br />

Blog »Arbeit und Struktur« dokumentierte<br />

die von Krisen und großen Herausforderungen<br />

geprägt ist. Mit zwei spannungsreichen<br />

Projekten geben sie einmal mehr Einblick in<br />

ihre intensive und ungewöhnliche Arbeit.<br />

In der Woche vor Ostern spielt das Ensemble<br />

Resonanz Joseph Haydns Passionsmusik<br />

»Die sieben letzten Worte unseres Erlösers<br />

am Kreuze«. Am Dirigentenpult steht<br />

Principal Guest Conductor Riccardo Minasi,<br />

der mit seiner profunden Kenntnis der<br />

historischen Aufführungspraxis zum Kern<br />

von Haydns Musik vordringt. Uraufgeführt<br />

wurde das Werk am Karfreitag vor <strong>23</strong>6 Jahren<br />

im spanischen Cádiz als musiktheatrales<br />

Happening: In der Kapelle Santa Cueva,<br />

eingebaut in eine Felswand über Cádiz,<br />

wurden Wände und Fenster mit schwarzem<br />

Tuch verhängt und die Türen geschlossen.<br />

Birgit Minichmayr<br />

er die Zeit von der Diagnose bis zu<br />

seinem Tod. Gesprochen werden die Texte<br />

von der Schauspielerin Birgit Minichmayr,<br />

Ensemble-Mitglied des Wiener Burgtheaters<br />

14 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Ensemble Resonanz<br />

und bekannt aus Film und Fernsehen.<br />

»Herrndorfs Texte sind für mich von<br />

befreiender Respektlosigkeit und dennoch<br />

tief verwurzelt in der europäischen Kulturund<br />

Geistesgeschichte. Handwerklich toll<br />

gemacht und sehr reflektiert«, so Tim-<br />

Erik Winzer. Die Auswahl der Texte<br />

aus Herrndorfs Blog, der auch als Buch<br />

erschienen ist, war keine einfache Aufgabe,<br />

wie Tim-Erik Winzer berichtet: »Herrndorfs<br />

Krankheitsverlauf sollte möglichst nachvollziehbar<br />

bleiben, ebenso wie die emotionale<br />

Achterbahnfahrt seiner letzten Lebensjahre.<br />

Für mich intensivieren Herrndorfs Texte die<br />

Musik durch eine größere Nähe zu meiner<br />

eigenen Welt. Es gab aber auch Kollegen, für<br />

die es zunächst unerträglich war. Manchen<br />

geht es mittlerweile besser damit. Ich bin froh,<br />

DER KÖNIG DER LÖWEN | HARRY POTTER | FLUCH DER KARIBIK | DUNE<br />

DER WEISSE HAI | INDIANA JONES | STAR WARS | GLADIATOR | u. v. m.<br />

MIROSLAV NEMEC<br />

& ORCHÍSTRA LASKARINA<br />

JAN KÖPPEN<br />

PRÄSENTIERT<br />

NEUE PHILHARMONIE WESTFALEN<br />

BENJAMIN POPE | LEITUNG<br />

08.04.<strong>23</strong> · Kölner Philharmonie<br />

09.04.<strong>23</strong> · Kölner Philharmonie<br />

10.04.<strong>23</strong> · Kölner Philharmonie<br />

Foto: Stefan Nimmesgern<br />

TICKETS: 0221 - 280 280<br />

Tickethotline:<br />

02 21-28 01 www.bb-promotion.com


Emilio Pomàrico<br />

dass es zu so unterschiedlichen Reaktionen<br />

führt. Sicher auch im Publikum.«<br />

Auch die Aufführung im Juni ist einem<br />

Thema gewidmet, das niemanden kaltlässt:<br />

Der Zyklus »Migrants« des griechisch-französischen<br />

Komponisten Georges Aperghis<br />

ist ein Stück, »das sich aus den schrecklichen<br />

tagesaktuellen Ereignissen entwickelt hat:<br />

Menschen, die ertrinken; Menschen, die<br />

Konzerttermine<br />

Montag 03.04.20<strong>23</strong>, 20:00<br />

Birgit Minichmayr Sprecherin<br />

Ensemble Resonanz<br />

Riccardo Minasi Dirigent<br />

Wolfgang Herrndorf Auszüge aus dem Blog »Arbeit und Struktur«<br />

Joseph Haydn Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze Hob. XX/1A<br />

für Orchester<br />

Montag 12.06.20<strong>23</strong>, 20:00<br />

Ensemble Resonanz<br />

Emilio Pomàrico Dirigent<br />

Agata Zubel Sopran<br />

Christina Daletska Mezzosopran<br />

Geneviève Strosser Viola<br />

Georges Aperghis Migrants für zwei Frauenstimmen, Viola und Ensemble.<br />

Texte von Joseph Conrad und Textfragmente von Geflüchteten<br />

Schiffbruch erleiden im Mittelmeer; Menschen,<br />

die über Monate hinweg unterwegs<br />

sind, um die englischen oder französischen<br />

Küsten zu erreichen. Die Idee war, ein Stück<br />

zu machen, um Menschen mit diesem Thema<br />

zu berühren«, so der Komponist. Dafür suchte<br />

er nach Textmaterial und stieß auf einen<br />

Text des polnisch-britischen Schriftstellers<br />

Joseph Conrad mit dem Titel »<strong>Das</strong> Herz<br />

der Finsternis«. »Es geht um die Bedeutung<br />

des Fremden, um Menschlichkeit, um eine<br />

Perspektive auf Menschen. Es sind Menschen<br />

mit einer Identität, mit einer Geschichte,<br />

es sind nicht einfach nur Nummern«, so<br />

Aperghis. Passagen aus Joseph Conrads<br />

Text verschränkte er mit Berichten von<br />

Geflüchteten aus Afrika, die die Fahrt über das<br />

Mittelmeer überlebten.<br />

Es war der argentinisch-italienische Dirigent<br />

und Wegbegleiter des Ensemble Resonanz<br />

Emilio Pomàrico, der den Musikerinnen<br />

und Musikern ans Herz legte, mit Georges<br />

Aperghis zusammenzuarbeiten. »Migrants«<br />

ist ein Kompositionsauftrag des Ensemble<br />

Resonanz, dabei kam das Anliegen, das<br />

16 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Cristina<br />

Gómez Godoy<br />

Georges Aperghis<br />

Rising Star: Nominiert von L'Auditori<br />

Barcelona und Palau de la Música<br />

Werk den Geflüchteten, »den Verschwundenen unserer Zeit« zu<br />

widmen, vom Komponisten. Zunächst hatte das Werk drei Sätze<br />

und wurde in dieser Fassung 2018 auch aufgeführt. Dann gab es<br />

auf Anregung des Komponisten eine Fortsetzung der Arbeit an<br />

»Migrants«: Unter dem Eindruck der andauernden Katastrophe<br />

und der zunehmenden Gewöhnung daran stellte er fest, dass das<br />

Stück noch nicht fertig sei. So erweiterte er das Werk zu einem<br />

fünfteiligen Zyklus, der am 12. Juni in der Kölner Philharmonie zur<br />

Aufführung kommt. Emilio Pomàrico leitet die Aufführung vom<br />

Dirigentenpult aus, die polnische Sängerin und Komponistin Agata<br />

Zubel, Preisträgerin des Europäischen Komponistenpreises, und<br />

die ukrainische Sängerin und Menschenrechtsaktivistin Christina<br />

Daletska übernehmen die Gesangspartien, und die französische<br />

Bratschistin Geneviève Strosser spielt den Violapart.<br />

»Die Fragen, die klassische Musik verhandeln können, sind<br />

aktueller denn je«, meint Tobias Rempe, Geschäftsführer und<br />

Manager des Ensemble Resonanz. »Die europäische Kunstmusik<br />

trägt die Geschichte des Kontinents in sich, sie ist aufgeladen mit<br />

europäischer Geistes- und Ideengeschichte, ist aber auch der<br />

Soundtrack dazu, wie Europa sich in den letzten Jahrhunderten<br />

über die Welt verbreitet hat. Wenn man in der Auseinandersetzung<br />

mit der europäischen Kunstmusik nicht nur das kontextbefreit<br />

Schöne oder die affirmative Selbstvergewisserung hehrer Ideale<br />

sucht, kann recht schnell die Gegenwart hereinschwappen, und<br />

man findet sich im Mittelpunkt aktueller Debatten.« Dorle Ellmers<br />

Seit vielen Jahren sind die »Rising Stars« eine feste Institution. Jedes<br />

Jahr nominieren die Mitglieder der Vereinigung der europäischen<br />

Konzerthäuser, kurz ECHO genannt, die vielversprechendsten<br />

Nachwuchskünstlerinnen und -künstler, die dann durch die<br />

europäischen Konzerthäuser touren. <strong>Das</strong> Besondere dabei: Für jeden<br />

»Rising Star« wird eigens eine Komposition in Auftrag gegeben,<br />

die zentraler Bestandteil des Tournee-Programms ist. Für Cristina<br />

Gómez Godoy, die einst von Daniel Barenboim als Solo-Oboistin<br />

für die Staatskapelle Berlin verpflichtet wurde, stammt dies von der<br />

englischen Komponistin Charlotte Bray. Unterstützt wird Cristina<br />

Gómez Godoy bei ihrem Programm, das neben Bekanntem von<br />

Mozart und Ravel auch wenig Gehörtes von Saint-Saëns, Bruch und<br />

Robert Kahn präsentiert, von Bratschistin Sara Ferrández und Pianist<br />

Mario Häring. km<br />

Konzerttermin<br />

Sonntag, 12. März 20<strong>23</strong>, 16:00<br />

Cristina Gómez Godoy Oboe<br />

Sara Ferrández Viola<br />

Mario Häring Klavier<br />

Wolfgang Amadeus Mozart Trio für Klavier, Klarinette und Viola Es-Dur KV 498<br />

»Kegelstatt-Trio«<br />

Maurice Ravel Sonatine für Klavier<br />

Camille Saint-Saëns Sonate für Oboe und Klavier D-Dur op. 166<br />

Max Bruch Allegro con moto op. 83,2<br />

Bearbeitung für Oboe, Viola und Klavier von David Walter<br />

aus: Acht Stücke für Klarinette, Viola und Klavier op. 83<br />

Charlotte Bray This or Eden für Oboe und Klavier<br />

Kompositionsauftrag von L'Auditori Barcelona, Palau de la Música und<br />

European Concert Hall Organisation (ECHO)<br />

Robert Kahn Serenade op. 73<br />

für Klavier, Oboe (Violine, Klarinette, Viola) und Horn (Viola, Violoncello)


Aktuelle<br />

NEUHEITEN<br />

von Sony Classical<br />

wienerphilharmoniker.at<br />

Wiener Philharmoniker Neujahrskonzert 20<strong>23</strong><br />

„Eines der besten und schönsten überhaupt…“, lobte die<br />

Wiener Presse das Neujahrskonzert unter der Leitung von<br />

Franz Welser-Möst, das mit vielen Neujahrskonzert-<br />

Premieren und einem gemeinsamen Auftritt der<br />

Wiener Sängerknaben und Chormädchen glänzte.<br />

Erhältlich digital, als Doppel-CD, DVD, Blu-ray & 3-Vinyl-LP<br />

raphaelagromes.de<br />

Raphaela Gromes Femmes<br />

Eine faszinierende Entdeckungsreise durch neun<br />

Jahrhunderte Musikgeschichte, geschrieben von<br />

Komponistinnen wie Hildegard von Bingen, Clara<br />

Schumann, Cécile Chaminade, Florence Price u. a.<br />

Mit den Festival Strings Lucerne und Julian Riem.<br />

eldbjorgmusic.com<br />

Eldbjørg Hemsing & Arctic Philharmonic<br />

Arctic<br />

<strong>Das</strong> Sony Classical-Debüt der norwegischen Geigerin<br />

ist eine musikalische Reise durch die Arktis mit neuen<br />

Stücken von Komponisten wie Jacob Shea (Blue Planet)<br />

und Frode Fjellheim (Frozen) sowie mit Werken von<br />

Grieg und Bull in neuen Arrangements.<br />

SONYCLASSICAL.DE<br />

Connect –<br />

das Publikum<br />

Eine Einladung zum Mitmachen<br />

Im interaktiven Konzert »Connect – das Publikum als Künstler«,<br />

das das Frankfurter Ensemble Modern in der Kölner Philharmonie<br />

gestaltet, ist das Publikum elementarer Bestandteil der<br />

Orchestrierung. Jeder Besucher erhält ein kleines „Instrumenten-<br />

Paket“, bestehend aus Rassel, Steinen, Glöckchen, Stift und Papier.<br />

Gemeinsam mit den Musikern des Ensemble Modern erarbeitet<br />

sich das Publikum die Komposition „Night Shift“. <strong>Das</strong> Ergebnis<br />

der Probenarbeit bringt das Publikum mit dem Ensemble Modern,<br />

Vocal Journey, der Altistin Jessica Aszodi und dem Tenor Michael<br />

Schiefel in Cathy Millikens ›Night Shift‹ zum Klingen.<br />

»Die Klänge, die das Publikum erzeugen kann, werden zu natürlichen<br />

und unverzichtbaren Elementen der Orchestrierung. Somit ist der<br />

Part des Publikums kein von der Komposition getrennter, sondern<br />

Teil der akustischen Textur, der Atmosphäre des Stücks«, so Cathy<br />

Milliken. Die in Australien geborene Komponistin und Oboistin,<br />

einst Gründungsmitglied des Ensemble Modern, komponiert<br />

seit 1990 Musiktheater-, Instrumental- und Kammermusikwerke,<br />

Hörspiele, Installationen, Theater- und Filmmusik.<br />

Die Veranstaltung richtet sich an Erwachsene sowie an Kinder und<br />

Jugendliche ab dem Schulalter.


Konzerte 20<strong>23</strong><br />

März-April<br />

—<br />

Freitag I 3.3.20<strong>23</strong> I 20 Uhr | Liederabende<br />

Benjamin Appl, Bariton | Thomas Dunford, Laute<br />

Lieder und Werke von J. Dowland, J. S. Bach,<br />

R. Hahn, R. Rodgers, E. Clapton, P. McCartney u.a.<br />

—<br />

Samstag | 11.3.20<strong>23</strong> | 20 Uhr | Kammerkonzerte<br />

Michael Stephen Brown, Klavier<br />

Leonkoro Quartett<br />

Werke von L. v. Beethoven und R. Schumann<br />

—<br />

Freitag | 17.3.20<strong>23</strong> | 20 Uhr | Aspekte: Jazz<br />

Julia Kadel, Klavier<br />

Mirrors – Zeitenspiegel<br />

—<br />

Donnerstag | 20.4.20<strong>23</strong> | 20 Uhr | Kammerkonzerte<br />

Renaud Capuçon, Violine | Kian Soltani, Violoncello<br />

Lahav Shani, Klavier<br />

Werke von F. Mendelssohn-Bartholdy und<br />

P. I. Tschaikowsky<br />

—<br />

Kammermusiksaal<br />

Bonngasse 24-26 | 53111 Bonn<br />

www.beethoven.de<br />

als Künstler<br />

<strong>Das</strong> Konzert ist Teil des Projekts ›Connect – The Audience as<br />

artist‹, einer Zusammenarbeit von London Sinfonietta, Ensemble<br />

Modern, Asko|Schönberg und Remix Ensemble Casa da Música,<br />

ermöglicht durch die Art Mentor Foundation Lucerne. Ziel ist<br />

es, die Beziehung zwischen Publikum, Komponistinnen und<br />

Komponisten, Musikerinnen und Musikern neu zu erkunden,<br />

Hierarchien aufzulösen und dem Publikum eine teilhabende Rolle<br />

zu ermöglichen. km<br />

Konzerttermin<br />

Sonntag, 5. März 20<strong>23</strong>, 16:00<br />

»Connect – das Publikum als Künstler«<br />

Jessica Aszodi Gesang, Schauspiel<br />

Michael Schiefel Gesang, Schauspiel<br />

Vocal Journey<br />

Ensemble Modern<br />

Jonathan Stockhammer Dirigent<br />

Cathy Milliken Text / Workshop<br />

Patrick Hahn Dramaturgie<br />

Catherine Milliken Night Shift<br />

GEHEN SIE MIT UNS<br />

AUF EINE KLANGREISE<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserem<br />

C. Bechstein Centrum Köln.<br />

C. Bechstein Centrum Köln GmbH<br />

Glockengasse 6 „In den Opern Passagen“· D-50667 Köln<br />

+49 (0)221 987 428 110 · koeln@bechstein.de · www.bechstein-koeln.de<br />

Foto: C. Bechstein Concert B-212


Der<br />

sensible<br />

Durchstarter<br />

Der Pianist Eric Lu zeigt Finesse<br />

mit einem<br />

klassisch-romantischen Programm<br />

Eric Lu<br />

Die Karriere von Eric Lu verläuft bisher rasant. Man könnte kaum glauben,<br />

dass der in Massachusetts geborene Sohn chinesisch-taiwanesischer<br />

Einwanderer gerade erst 25 Jahre alt ist. Im beschaulichen<br />

Bedford, einer Kleinstadt in der Nähe von Boston, verlebte er seine<br />

Kindheit. Mit 5 Jahren begann er mit dem Klavierspiel. »Meine Eltern<br />

sind beide keine Musiker, aber sie sind definitiv Musikliebhaber, was in<br />

gewisser Weise noch wichtiger ist«, sagt er. Mit 15 begann er sein Musikstudium<br />

am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Mit 17 war er einer<br />

der jüngsten Preisträger beim Internationalen Chopin-Wettbewerb,<br />

der nur alle fünf Jahre stattfindet. Mit 19 gewann er den Internationalen<br />

Deutschen Pianistenpreis in Frankfurt/Main.<br />

Und dann kam Leeds. Die Vorrunde des traditionsreichen Wettbewerbs<br />

fand 2018 erstmals parallel in Berlin, Singapur und New York statt. 68<br />

Teilnehmer stellten sich der Jury. Lu war in New York dabei. »Ich musste<br />

zwei Programme vorbereiten«, erinnert er sich. »Die Jury wählte eines<br />

aus und ich musste es komplett durchspielen.« Er kam weiter und<br />

stand im Halbfinale in Leeds. Doch dann erkrankte er plötzlich. Er hatte<br />

hohes Fieber und rasende Kopfschmerzen, die das Üben zwei Tage<br />

lang kaum möglich machten. Erst fünf Stunden vor der Aufführung<br />

fühlte sich der Pianist endlich klar genug, um aufzutreten – und übte<br />

bis zur Abendvorstellung durch. »Meine Finger waren immer noch<br />

steif, als ich auf die Bühne ging. Aber wie durch ein Wunder schien<br />

mein Körper zu wissen, dass dies ein sehr wichtiger Moment für mich<br />

war. Am Ende des 75-minütigen Programms war mein Geist komplett<br />

geröstet.« Mit Beethovens 4. Klavierkonzert überzeugte Lu schließlich<br />

die Jury der Leeds International Piano Competition – und gewann als<br />

jüngster Finalist.<br />

Im Februar 2020 erschien sein erstes Studioalbum, auf dem er unter<br />

anderem Chopins 24 Préludes op. 28 interpretiert. Seine Fähigkeit,<br />

»subtile, intensive Atmosphären zu schaffen«, sei von großer Finesse,<br />

urteilte das BBC Music <strong>Magazin</strong>e. Mit fünf Sternen kürte es das Album,<br />

das auch Werke von Brahms und Schumann enthält, zur besten<br />

Instrumentalaufnahme des Monats. In der Begründung geizt der<br />

Text nicht mit Superlativen: »Eric Lu ist ein junger Pianist, der mit etwas<br />

gesegnet ist, das wie eine ‚alte Seele‘ klingt. Sein Spiel ist von einer<br />

seltenen Klasse – eine, die seit Radu Lupus Abschied vakant ist.« Weiter<br />

schrieb das <strong>Magazin</strong>: »Diese Art von Sensibilität und emotionaler<br />

Intuition wächst nicht auf Bäumen, schon gar nicht, wenn sie von einer<br />

solchen Technik bedient wird, mit reich singendem Ton und zarter<br />

Fingerfertigkeit.«<br />

Der so Gelobte hat zum Glück nicht die Bodenhaftung verloren. »Ich<br />

versuche, die Dinge in Balance zu halten«, erklärt er – und hält den Ball<br />

flach. »Meine Freizeit ist ganz normal. Wenn ich in Boston bin, treffe ich<br />

20 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


NACHT- UND SEELENMUSIK<br />

SO 26.02.<strong>23</strong> 11 UHR<br />

KÖLNER PHILHARMONIE<br />

Martin Mitterrutzner Tenor<br />

Radovan Vlatković Horn<br />

Christoph Poppen Dirigent<br />

© Uwe Arens<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Sinfonie Nr.34 C-Dur KV 338<br />

Benjamin Britten<br />

Serenade op.31 für Tenor, Horn und Streicher<br />

Joseph Haydn<br />

Sinfonie Nr.104 D-Dur Hob I:104<br />

»Londoner«<br />

mich mit Freunden und Familie. Ich liebe Sport und verfolge die Teams<br />

von Boston. Ich mache Spaziergänge und schaue Filme.« Seine Lieblingsserie<br />

im TV sei »Friends« gewesen. »Ich bekenne mich schuldig,<br />

fast jede Folge gesehen zu haben. Die Serie war definitiv richtig gut.«<br />

Ansonsten ist Eric Lu natürlich viel auf Reisen. Der sensible Durchstarter<br />

wird international gefeiert und glänzt als begehrter Gastsolist. Bescheiden<br />

wie er ist, stellt er jedoch seine Karriere nicht über alles. Es<br />

hat etwas von Demut, wenn er in die Zukunft schaut: »Mein Ziel ist es,<br />

ein guter Musiker zu werden. Musik braucht Zeit. Ich muss mit ihr leben<br />

und mit ihr wachsen.« Helge Birkelbach<br />

Konzerttermin<br />

Sonntag, 12. März 20<strong>23</strong>, 11:00<br />

Hans Imhoff Konzert<br />

Eric Lu Klavier<br />

Franz Schubert Sonate für Klavier C-Dur D 840 (Fragment)<br />

Ungarische Melodie D 817<br />

Wolfgang Amadeus Mozart Sonate für Klavier a-Moll KV 310 (300d)<br />

Frédéric Chopin Polonaise cis-Moll op. 26,1. Allegro appassionato<br />

aus: Deux Polonaises op. 26<br />

Walzer in Des-Dur op. 70 Nr. 3<br />

Walzer cis-Moll op. 64,2 aus: Walzer für Klavier op. 64<br />

Sonate für Klavier h-Moll op. 58<br />

Gefördert von der Imhoff Stiftung<br />

Was für ein Geschenk zum<br />

101. Geburtstag von Hans Imhoff!<br />

<strong>Das</strong>s der wunderbare Eric Lu genau am 12. März 20<strong>23</strong><br />

sein Debüt im Rahmen der Hans Imhoff Konzertreihe<br />

in der Philharmonie gibt, ist wirklich eine glückliche<br />

Fügung.<br />

Denn mein Vater Hans Imhoff, Ehrenbürger der Stadt<br />

Köln, hatte mit seiner ausgeprägten Leidenschaft für<br />

Klaviermusik die Idee für diese Konzertreihe entstehen<br />

lassen. Seit 2018 fördert die Imhoff Stiftung herausragende<br />

Pianistinnen und Pianisten. Damit trägt<br />

sie zur Erfüllung ihrer Aufgabe bei, den Menschen in<br />

Köln »etwas Gutes zu tun«.<br />

<strong>Das</strong>s Musik in der Lage ist, Menschen glücklich zu<br />

machen, stand für Hans Imhoff immer außer Frage.<br />

Es ist für die Imhoff Stiftung eine große Ehre, zur besonderen<br />

Qualität des musikalischen Angebotes für<br />

alle Kölnerinnen und Kölner beizutragen.<br />

Susanne Imhoff<br />

BENEFIZ-GALA<br />

S0NNTAG 19.03.<strong>23</strong> 18 UHR<br />

© Monika Hoefler<br />

© Marcus Hoehn<br />

© Bernard Rosenberg<br />

© Uwe Arens<br />

© Adriano Heitmann<br />

Anne-Sophie Mutter<br />

Michael Barenboim<br />

Mischa Maisky<br />

Daniel Müller-Schott<br />

Martha Argerich<br />

KARTENDIREKTVERSAND:<br />

Kölner Kammerorchester * Erlengrund 8 A * 50321 Brühl<br />

Tel. 02<strong>23</strong>2 944220 * info@koelner-kammerorchester.de<br />

52,80€ | 46,20€ | 38,50€ | 30,80€ | 24,20€ | 17,60€<br />

Anne-Sophie Mutter Violine<br />

Michael Barenboim Viola<br />

Mischa Maisky Violoncello<br />

Daniel Müller-Schott Violoncello<br />

und<br />

Martha Argerich Klavier<br />

Kölner Kammerorchester<br />

Christoph Poppen Dirigent<br />

Joseph Haydn<br />

Konzert C-Dur Hob. VIIb:1<br />

für Violoncello und Orchester<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Sinfonia concertante Es-Dur 364<br />

für Violine, Viola und Orchester<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Konzert C-Dur op. 56 »Tripelkonzert«<br />

für Violine, Violoncello, Klavier<br />

und Orchester<br />

RESTKARTEN: 165,00€ | 132,00€ | 110,00€<br />

Hotline<br />

0221<br />

2801


Glut,<br />

Ausdruckskraft,<br />

Natürlichkeit<br />

Die Mezzosopranistin Marianne Crebassa<br />

präsentiert sich in einem Liederabend<br />

Als Teenager coverte sie in einer Rockband<br />

Hits, trat in Jazzclubs auf, sang in Restaurants,<br />

Cafés und auf Hochzeiten. »Ich lernte, auf der<br />

Bühne zu stehen«, erinnert sich Marianne<br />

Crebassa. »Die Leute tranken irgendwas und<br />

kümmerten sich nicht wirklich darum, was ich<br />

da oben machte. Bei meinem ersten Opernauftritt<br />

waren 2000 Menschen nur da, um mir<br />

zuzuhören. Da war ich wirklich dankbar.« Zu<br />

jenem Zeitpunkt studierte die Südfranzösin an<br />

der Hochschule in Montpellier bereits klassischen<br />

Gesang, Klavier und Musikwissenschaft,<br />

und ihr Debüt markierte den Startpunkt einer<br />

steilen Karriere. Dankbar ist längst ihr Publikum,<br />

das sich von Stimme und Persönlichkeit<br />

der 36-Jährigen verzaubern lässt – wie etwa<br />

beim nachtschwarzen Zyklus »Nuits d’été« von<br />

Hector Berlioz 2021 in der Kölner Philharmonie,<br />

eine Sternstunde besonders für Fans des kultivierten<br />

Liedgesangs.<br />

Kein Zweifel, hier traf eine Sängerin ihr Publikum<br />

direkt ins Herz. Strahlt ihr lyrischer Mezzo<br />

doch eine Glut, Ausdruckskraft und Natürlichkeit<br />

aus, die an die große Brigitte Fassbaender<br />

erinnert. Wie diese berührt Marianne Crebassa<br />

22 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Konzerttermin<br />

Sonntag, 2. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />

Marianne Crebassa Mezzosopran<br />

Joseph Middleton Klavier<br />

Mit Werken von Maurice Ravel, Jesus Guridi,<br />

Federico Mompou, Heitor Villa-Lobos und<br />

Claude Debussy<br />

als Sängerin mit Charakter, aber ohne<br />

»Primadonnenpanzer«, so die Kritik. Mit<br />

intensiver Gestaltung begeisterte sie 2017 als<br />

Sesto in der Oper »La clemenza di Tito« bei<br />

den Salzburger Festspielen und wurde so über<br />

Nacht zum Star. Mit Mozart, im Barockfach, aber<br />

auch in zeitgenössischen Werken wie in der<br />

Oper »Charlotte Salomon« überzeugt Marianne<br />

Crebassa. Riesige Erfolge feierte sie in den<br />

sogenannten Hosenrollen wie Mozarts<br />

Cherubino oder Ramiro, für die sie Stimmfach<br />

und Temperament ebenso prädestinieren wie<br />

ihr schauspielerisches Talent. Und mit dem<br />

Geschlechtertausch spielte die Sängerin<br />

auch in ihrem Projekt »Oh, Boy«. Dieses<br />

Debütalbum bündelte ihre stimmlichen<br />

Qualitäten so hinreißend, dass die Solo-CD<br />

mit einem Echo Klassik preisgekrönt wurde.<br />

Auf dem Cover präsentiert sich die Sängerin<br />

in weißem Herrenhemd und schwarzer Fliege,<br />

kapriziös und mit spitzbübischem Blick.<br />

Und demonstrierte damit auch den Mut zur<br />

Differenz. Denkt doch Marianne Crebassa viel<br />

nach über ihre Position im Musikbetrieb, über<br />

Ruhe und Stille.<br />

Auch ihr nachfolgendes Album »Secrets« mit<br />

dem Pianisten Fazıl Say, das Perlen des französischen<br />

Impressionismus geheimnisvoll<br />

schimmern ließ, vertiefte diesen Eindruck einer<br />

Sängerin, die selbstbewusst ihren ganz<br />

eigenen Weg geht. Der führte sie zu Luciano<br />

Berios »Folk Songs«; ein Liederzyklus, den<br />

der Komponist speziell für seine Frau Cathy<br />

Berberian geschrieben hatte. Doch Marianne<br />

Crebassa machte keineswegs den Versuch,<br />

diese legendäre Vokalartistin zu kopieren, vielmehr<br />

lernte das Kölner Publikum beim Konzert<br />

in der Kölner Philharmonie eine zeitgemäße<br />

Interpretation dieser multiethnischen Songs<br />

kennen, berührend in ihrer Schlichtheit.<br />

Dem Liedgesang fühlt sich Crebassa besonders<br />

verbunden, wie sie betont: »Ich liebe es,<br />

Geschichten zu erzählen«, und dazu ist das<br />

intime Format in idealer Weise geeignet. Vor<br />

allem, wenn sich der Solistin ein derart herausragender<br />

Klavierbegleiter zugesellt wie<br />

Joseph Middleton, Dozent an der Royal Academy<br />

of Music, wo er auch sein Studium absolviert<br />

hat. Gefeiert wird der Brite, »einer der<br />

glänzendsten Sterne am Musikhimmel«, wie<br />

es in der BBC hieß, bereits als Nachfolger des<br />

berühmten Gerald Moore. Mit Middleton begibt<br />

sich die Sängerin auf elegante Grenzgänge<br />

durchs französisch-spanische Repertoire.<br />

Neben Werken von Ravel und Debussy hat sie<br />

Canciones von Jesus Guridi und Chansons von<br />

Federico Mompu ausgewählt. Zu hören sind<br />

diese Miniaturen auf dem aktuellen Album<br />

der Sängerin mit dem Titel »SEGUEDILLES«.<br />

»Aufregend«, urteilte ein <strong>Magazin</strong> über diese<br />

Neuerscheinung, denn hier präsentiert<br />

sich Marianne Crebassa erstmals als Bizets<br />

»Carmen«: eine moderne Titelheldin, die durch<br />

Kessheit provoziert und den Hörer mit stimmlichen<br />

Finessen erfreut.<br />

Annette Schroeder


Marianne Crebassa


Konzerttermin<br />

Samstag, 29. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />

Lessons in Love and Violence<br />

Mahler Chamber Orchestra<br />

Sir George Benjamin Dirigent<br />

Evan Hughes Bassbariton (King)<br />

Gyula Orendt Bariton (Gaveston)<br />

Georgia Jarman Sopran (Isabel)<br />

Paul Curievici Tenor (Mortimer)<br />

Samuel Boden Tenor (Young King, Boy)<br />

Hannah Sawle Sopran (Witness I)<br />

Krisztina Szabó Sopran (Witness II)<br />

Tristan Hambleton Bassbariton (Witness III)<br />

MCO Academy<br />

Mahler Chamber Orchestra<br />

Sir George Benjamin Dirigent<br />

Dan Ayling Regie<br />

Sir George Benjamin Lessons in Love and Violence<br />

Oper in zwei Teilen mit einem Text von Martin Crimp<br />

Halbszenische Aufführung<br />

in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln<br />

George Benjamin<br />

Evan Hughes<br />

1976 hatte George Benjamin das große Glück,<br />

in Paris in die Kompositionsklasse von Olivier<br />

Messiaen aufgenommen zu werden. Gerade<br />

mal 16 Jahre jung war der Engländer da. Der<br />

französische Wegbereiter der Nachkriegsavantgarde<br />

befand sich hingegen mit seinen<br />

68 Jahren bereits auf dem Sprung in den<br />

Ruhestand. Knapp drei Jahre dauerte diese<br />

künstlerische Enkel-Großvater-Beziehung.<br />

Und gleich mit seinem ersten Orchesterwerk<br />

»Ringed by the Flat Horizon« verblüffte Benjamin<br />

seinen Lehrer derart, dass dieser seinem<br />

erklärten Lieblingsschüler tatsächlich<br />

eine ähnlich große Begabung attestierte, wie<br />

sie dem jungen Mozart nachgesagt wurde.<br />

Seitdem zählt der gebürtige Londoner<br />

und musikalische Allrounder zu den<br />

meistgespielten Komponisten der Gegenwart.<br />

Was auch an seiner undogmatischen,<br />

hochsinnlichen wie raffinierten Klangsprache<br />

liegt, bei der immer wieder auch Einflüsse<br />

der französischen Moderne à la Debussy<br />

durchschimmern. Längst werden Benjamins<br />

Instrumentalwerke von namhaftesten Solisten<br />

wie Pierre-Laurent Aimard und<br />

Antoine Tamestit aufgeführt. Als Dirigent<br />

gastiert Sir George nicht nur mit eigenen<br />

Stücken bei den Berliner Philharmonikern<br />

und dem Concertgebouworkest. Da gibt<br />

es noch den Opern-Komponisten, der<br />

dieses seit Benjamin Britten in England<br />

verwaiste Genre wiederbelebt hat – und<br />

das bei Publikum und Kritik gleichermaßen<br />

erfolgreich. Für sein Musiktheater-<br />

Debüt »Into the Little Hill« bekam Benjamin<br />

2008 den »Royal Philharmonic Society’s<br />

Award« verliehen. Und auch seine Nachfolgeoper<br />

»Written on Skin« wurde rasch<br />

an den internationalen Opernhäusern von<br />

New York, Paris, München, Köln und sogar<br />

Detmold gespielt. Die Uraufführung dieser<br />

Troubadour-Oper fand 2012 bei den Festspielen<br />

von Aix-en-Provence statt. Damals<br />

dirigierte der Komponist u. a. das Mahler<br />

Chamber Orchestra (MCO). Diese Produktion<br />

war zugleich der Beginn einer engen<br />

musikalischen Freundschaft – die erst 2021<br />

24 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Blutige<br />

Machtspiele<br />

George Benjamin dirigiert seine Erfolgsoper<br />

»Lessons in Love and Violence«<br />

Samuel Boden<br />

bei den BBC Proms wieder aufflammte, als<br />

das MCO unter Benjamins Leitung dessen<br />

»Concerto« für Orchester aus der Taufe hob.<br />

Jetzt verwandelt sich das Mahler Chamber<br />

Orchestra wieder in ein Opernorchester. Auf<br />

dem Notenpult liegt Benjamins dritter Musiktheater-Coup<br />

»Lessons in Love and Violence«,<br />

der seit seiner Uraufführung 2018 am<br />

Londoner Royal Opera House Covent Garden<br />

in der Hamburgischen Staatsoper und der<br />

Opéra National de Lyon begeisterte. Erneut<br />

hat Benjamin dafür mit seinem bewährten<br />

Librettisten Martin Crimp zusammengearbeitet,<br />

der bei der Suche nach einem operntauglichen<br />

Stoff in der Shakespeare-Zeit<br />

fündig wurde. Es ist Christopher Marlowes<br />

Theaterstück »Edward II«, das sich um kalte<br />

Macht und heiße Liebe dreht. Im Mittelpunkt<br />

steht König Edward, der sich lieber<br />

um seinen Günstling Gaveston kümmert als<br />

um die Regierungsgeschäfte. Und im Laufe<br />

der zweiaktigen Oper nimmt die Spirale der<br />

blutrünstigen Gewalt und politischen Intrigen<br />

immer weiter zu.<br />

Entlang dieses knisternden Historien-Thrillers<br />

hat Benjamin einen musikalischen<br />

Hochspannungsbogen gelegt, der brodelnde<br />

Wucht genauso absteckt wie schillernde,<br />

seelenabgründige Melismen. Dieses Opern-<br />

Energiepaket ist jetzt in einer halbszenischen<br />

Georgia Jarman<br />

Aufführung zu erleben, die unter besonderen<br />

Vorzeichen steht. Nicht nur weil der Komponist<br />

und das Mahler Chamber Orchestra<br />

dafür zusammenfinden. In der Konzertsaal-<br />

Fassung sind Top-Sänger und -Sängerinnen<br />

zu hören, die schon 2018 zu den Stars der<br />

Londoner Weltpremiere gehörten.<br />

Guido Fischer<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

25


26 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Klaus Mäkelä


Stern<br />

des<br />

Nordens<br />

Im Violinkonzert von Jean Sibelius treffen mit Klaus Mäkelä und<br />

Janine Jansen zwei Ausnahmemusiker aufeinander<br />

In »höchstens drei Minuten« zeige sich, ob jemand Talent zum<br />

Dirigieren hat, meint Jorma Panula, der es wissen muss: Gilt<br />

der Finne doch als legendärer Lehrer für den Nachwuchs am<br />

Pult, ja als der »Dirigentenmacher« schlechthin. Wer aus seiner<br />

Kaderschmiede kommt, hat gute Chancen, es bis nach ganz oben<br />

zu schaffen. Wie Klaus Mäkelä. Den Drei-Minuten-Test bei seinem<br />

Landsmann bestand er schon im zarten Teenageralter. Inzwischen<br />

reißen sich die Top-Orchester geradezu um ihn: Mäkelä leitet das<br />

Oslo Philharmonic Orchestra, wurde zum Chef des Concertgebouw<br />

Orchestra in Amsterdam ernannt und trat jüngst seine Stelle am<br />

Pult des Orchestre de Paris an, mit dem er nun auch in die Kölner<br />

Philharmonie kommt. Wenn der Jungstar aus Helsinki den Stab<br />

hebt, geraten Kritiker ins Schwärmen: Lässig wie ein Bandleader<br />

stehe er vor seiner Truppe, strahle zugleich enorme Sicherheit,<br />

Präsenz und Übersicht aus. Eine konzentrierte Energie, die sich<br />

aufs jeweilige Ensemble und auch aufs Publikum überträgt. »Stern<br />

des Nordens«, »Wundermann« und »Finnischer Ausnahmekönner«<br />

lauten denn auch die Prädikate, mit denen der 27-Jährige bedacht<br />

wird.<br />

Die Basis für solch eine rasante Karriere wird meist schon im<br />

Elternhaus gelegt, und auch Klaus Mäkelä bildet da keine Ausnahme.<br />

Im Gegenteil, seine Musikerfamilie ließ ihm wohl kaum eine andere<br />

Wahl: Der Großvater war Geiger, die Mutter ist Pianistin, der Vater<br />

Cellist. Er habe sich stets unterstützt, aber nie getrieben gefühlt,<br />

erinnert sich Mäkelä. Als Kind sang er im Chor der finnischen<br />

Nationaloper, mit zwölf Jahren begann er an der Sibelius-Akademie<br />

das Cello- und bald darauf auch das Dirigierstudium. <strong>Das</strong>s er beide<br />

Seiten gründlich kennenlernte – die Chef-Position ebenso wie jene<br />

des Instrumentalisten im Ensemble –, war ein Vorteil. Er wirke so, »als<br />

säße er bei allen beteiligten Instrumentengruppen gleichzeitig mit<br />

am ersten Pult«; andererseits bleibe er ein souveräner Kontrolleur,<br />

»der mit strenger Eleganz den Takt schlägt«, lobte ein Kritiker.<br />

Entscheidend sei beim Dirigieren, »den richtigen Modus der<br />

Kommunikation mit dem Ensemble zu finden«, findet Mäkelä.<br />

Was keineswegs bedeutet, dass er eine ausufernde Körpersprache<br />

pflegt. Wichtiger als die Gestik sei der Augenkontakt. Wobei<br />

eine gewisse kulturelle Prägung wohl hilft: »Wir Finnen sprechen<br />

nicht viel – je weniger man sagt, desto besser.« Über die intuitive<br />

Verständigung öffne sich ein Raum, in dem das Ensemble seine<br />

eigenen Klangqualitäten entfalten kann. Dies gelang Klaus Mäkelä<br />

bereits jüngst mit seinem Antrittskonzert beim Orchestre de Paris,<br />

in dem er mit einer kühnen Programmauswahl beeindruckte. Als<br />

Maestro dieser Formation wandelt Mäkelä in den Fußstapfen<br />

von Größen wie Herbert von Karajan, Georg Solti und Daniel<br />

Barenboim – letzterer führte das Orchester zu neuen Höhenflügen.<br />

Gegründet wurde es 1967, doch seine Wurzeln als Nachfolger des<br />

Konservatoriums-Ensemble reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert.<br />

Inzwischen gilt es als erstes Orchester Frankreichs; seine Residenz<br />

hat es vor einigen Jahren in der spektakulären, von Jean Nouvel<br />

entworfenen Philharmonie de Paris bezogen, die wie ein silbriger<br />

Riesen-Fisch am Autobahnring der Hauptstadt liegt.<br />

Führend ist das Ensemble in der Interpretation der traditionell<br />

farbenreichen Musik seines Heimatlandes, zu der auch prägende<br />

Werke des 20. Jahrhunderts von Messiaen und Boulez gehören. <strong>Das</strong><br />

Programm, mit dem sich die Franzosen erstmals mit ihrem neuen<br />

Chef in Köln präsentieren, könnte reizvoller kaum sein. Taucht doch<br />

die Symphonie fantastique, mit der Hector Berlioz das Genre der<br />

Programmmusik begründete, in ein Wechselbad der klanglichen<br />

Extreme und Gefühle – vom Liebestraum übers Landleben mit fernem<br />

Donnergrollen bis zum Hexensabbat. Schwelgen in virtuosem<br />

Raffinement lässt sich auch mit dem Violinkonzert in d-Moll von<br />

Jean Sibelius. <strong>Das</strong> gesamte Œuvre des finnischen Komponisten<br />

sei »Teil seiner DNA«, meint Klaus Mäkelä. Diesen Beweis hat er<br />

angetreten, als er mit seinen Philharmonikern aus Oslo alle sieben<br />

Sibelius-Sinfonien aufnahm; eine Einspielung, die als glänzend und<br />

klug gefeiert wurde.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

27


Janine Jansen<br />

Wie passend, dass sich Janine Jansen nun als Solistin zugesellt.<br />

Die Niederländerin ist mit ihrer ansteckenden Spielfreude und<br />

frischen Ausstrahlung nicht nur die adäquate Musikpartnerin für<br />

Klaus Mäkelä. <strong>Das</strong> Violinkonzert von Sibelius sei »ihr absolutes<br />

Lieblingsstück«, verrät die Echo-Klassik-Preisträgerin, die bei<br />

ihren Kölner Gastspielen in dieser Saison von Beifall geradezu<br />

umtost wird, sowohl im sinfonischen als auch im intimen Rahmen<br />

des Streichquartetts. Weiß die sympathische, bodenständig<br />

wirkende Geigerin in ihrem Spiel doch beides zu verbinden: die<br />

kammermusikalische Finesse mit dem großen, raumfüllenden<br />

Atem, den zwanglosen Dialog mit der brillanten Technik. <strong>Das</strong>s sie<br />

gern mit einem kleinen Kreis von Freunden musiziert und dazu<br />

eigens ein Festival in Utrecht gegründet hat, ist sicher ganz nach<br />

dem Geschmack Klaus Mäkeläs, der selbst immer wieder als<br />

leidenschaftlicher Kammermusiker zu erleben ist und bekennt: »In<br />

meinem Herzen bin ich Cellist«. Annette Schroeder<br />

Konzerttermin<br />

Mittwoch, 8. März 20<strong>23</strong>, 20:00<br />

Janine Jansen Violine<br />

Orchestre de Paris<br />

Klaus Mäkelä Dirigent<br />

Jean Sibelius Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47<br />

Hector Berlioz Symphonie fantastique op. 14<br />

(Episoden aus dem Leben eines Künstlers)<br />

Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />

19:00 Einführung in das Konzert durch Oliver Binder<br />

Familien-Brunch im Hippodrom<br />

Ostersonntag, den 9. April<br />

Scheibenstraße 40, 50737 Köln, Tel. 0221 27 14 16-0<br />

tattersall@frueh.de, www.frueh-em-tattersall.de<br />

www.facebook.com/fruehemtattersall<br />

Philharmonie 01_20<strong>23</strong>.indd 1 17.01.20<strong>23</strong> 10:48:46


Barbara Hannigan am 09.03.<br />

koelner-philharmonie.de<br />

März<br />

Veranstaltungen<br />

März 20<strong>23</strong><br />

DO<br />

02<br />

19:00<br />

Solistinnen und Solisten des<br />

Studiengangs Musical der<br />

Folkwang Universität der<br />

Künste Gesang<br />

WDR Funkhausorchester<br />

Boris Ritter Leitung<br />

Musical mal anders: Broadway<br />

Today<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 20,– | Schüler, Auszubildende &<br />

Studierende unter 29 Jahren<br />

(Ticket28): € 8,–<br />

Abo WDR@Philharmonie<br />

FR<br />

03<br />

20:00<br />

Senta Berger<br />

Till Brönner<br />

André Heller<br />

Michael Hansonis<br />

Marc-Aurel Floros<br />

Calmus Ensemble<br />

Elke Heidenreich Moderation und<br />

Konzept<br />

lit.Cologne Gala<br />

Über Liebe und den Tod<br />

lit.COLOGNE GmbH<br />

€ 70,55 65,05 56,25 44,15 35,35<br />

SA<br />

04<br />

20:00<br />

Bodo Wartke Gesang, Klavier<br />

Klaviersdelikte<br />

Keine Angst, es sind ausgesprochen<br />

delektable Delikte, die der Musikkabarettist<br />

Bodo Wartke an seinem<br />

Publikum verübt. Hier ein vorsätzlicher<br />

Versatz im Versmaß, dort eine<br />

hinterhältige Wortspielerei oder ein<br />

mit diebischer Freude vollzogener<br />

Stilbruch. Immer resultieren daraus<br />

treffsichere Pointen, derer man sich<br />

nur mit massiven Lachsalven erwehren<br />

kann. Von der chronisch problematischen<br />

Zweisamkeit bis hin zu<br />

drängend aktuellen sozialen Schieflagen<br />

reichen Wartkes Themen, wobei<br />

er sprachlich wie pianistisch sein<br />

Ausnahmetalent unter Beweis stellt.<br />

Hochvirtuos, von sprühender Intelligenz<br />

und zum Schreien komisch.<br />

SO<br />

05<br />

16:00<br />

Jessica Aszodi Gesang, Schauspiel<br />

Michael Schiefel Gesang, Schauspiel<br />

Vocal Journey<br />

Ensemble Modern<br />

Jonathan Stockhammer Dirigent<br />

Cathy Milliken Text / Workshop<br />

Patrick Hahn Dramaturgie<br />

Catherine Milliken<br />

Night Shift<br />

<strong>Das</strong> dürfen Sie nicht verpassen, denn<br />

zum Erfolg des Konzertes tragen Sie<br />

bei! Wir statten Sie mit einem Instrumenten-Paket,<br />

Stift und Papier<br />

aus. Von Cathy Milliken kommt die<br />

Musik zu diesem einmaligen Konzert.<br />

Die Komponistin hat sich von<br />

Texten aus Shakespeares »Sommernachtstraum«<br />

inspirieren lassen. Der<br />

erste Teil des Konzerts besteht aus<br />

einer gemeinsamen Probe von Ihnen<br />

mit dem Ensemble Modern unter der<br />

Leitung von Jonathan Stockhammer,<br />

bevor Sie alle zu Künstlerinnen und<br />

Künstlern der »Nachtschicht« werden<br />

und das eben erst Entstandene<br />

und Geprobte live in der Kölner Philharmonie<br />

aufführen.<br />

KölnMusik<br />

€ 29,– | Schüler & Studierende<br />

unter 29 Jahren: € 12,–<br />

MO<br />

06 / 20:00<br />

wie So 05.03. 11 Uhr<br />

DI<br />

07<br />

20:00<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

Abo Groß | Montag<br />

Klein A | Montag<br />

Groß | Dienstag<br />

Klein A | Dienstag<br />

MI<br />

08<br />

20:00<br />

Janine Jansen Violine<br />

Orchestre de Paris<br />

Klaus Mäkelä Dirigent<br />

Jean Sibelius<br />

Konzert für Violine und Orchester<br />

d-Moll op. 47<br />

DO<br />

09<br />

NNERSTAG<br />

12:00<br />

PhilharmonieLunch<br />

Studierende des Pre-College<br />

Cologne<br />

Ute Hasenauer-Ramirez Leitung<br />

30 Minuten einer Probe erleben<br />

PhilharmonieLunch wird von<br />

der KölnMusik gemeinsam mit<br />

dem WDR Sinfonieorchester und<br />

dem Gürzenich-Orchester Köln<br />

ermöglicht.<br />

Eintritt frei<br />

DO<br />

09<br />

20:00<br />

London Symphony Orchestra<br />

Barbara Hannigan Dirigentin und<br />

Sopran<br />

Olivier Messiaen<br />

L’Ascension<br />

Gustav Mahler<br />

Sinfonie Nr. 4 G-Dur<br />

Sie ist die Sopran-Wunderwaffe für<br />

das Ausgefallene und Schwierige.<br />

Damit zählt die singende Dirigentin<br />

und dirigierende Sängerin Barbara<br />

Hannigan aktuell zu den spannendsten<br />

Künstlerinnen des Klassikbetriebs,<br />

unkonventionell und unbeirrt.<br />

Energetisch und explosiv agiert sie<br />

auf der Bühne und ist damit geradezu<br />

prädestiniert für Olivier Messiaens<br />

»L’Ascension«, vier sinfonische<br />

Meditationen für Orchester<br />

des bei der Entstehung gerade einmal<br />

<strong>23</strong>-jährigen Komponisten, die<br />

geprägt sind von glühender Leidenschaft,<br />

tänzerischem Überschwang<br />

und abgeklärter Meisterschaft. In<br />

ihrer Doppelfunktion als Sängerin<br />

und Dirigentin ist Barbara Hannigan<br />

in Mahlers nur auf den ersten Blick<br />

»klassischen« 4. Sinfonie zu erleben,<br />

in der die Sopranstimme am Ende<br />

das »himmlische Leben« besingt.<br />

KölnMusik<br />

€ 164,– 141,– 118,– 82,– 49,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 102,–<br />

Abo Philharmonie Premium<br />

FR<br />

10 / 20:00<br />

SA<br />

11<br />

Eric Lu am 12.03.<br />

12<br />

11:00<br />

Eric Lu Klavier<br />

Hans Imhoff Konzert<br />

Franz Schubert<br />

Sonate für Klavier C-Dur D 840<br />

Ungarische Melodie D 817<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Sonate für Klavier a-Moll KV 310<br />

(300d)<br />

Frédéric Chopin<br />

Polonaise cis-Moll op. 26,1.<br />

Allegro appassionato<br />

Walzer in Des-Dur op. 70 Nr. 3<br />

Walzer cis-Moll op. 64,2<br />

Sonate für Klavier h-Moll op. 58<br />

Gerade einmal Mitte 20 ist Eric Lu<br />

und trotzdem schon auf den prestigeträchtigsten<br />

Bühnen der Welt<br />

zu Hause, darunter die Hollywood<br />

Bowl in Los Angeles oder die Wigmore<br />

Hall in London. Mit seinem<br />

Recital-Programm demonstriert der<br />

chinesisch-amerikanische Pianist,<br />

der von der BBC zum »New Generation<br />

Artist« geadelt wurde, seine<br />

stilistische Vielseitigkeit.<br />

20:00<br />

SO<br />

10:00 Einführung in das Konzert<br />

durch Christoph Vratz


SO<br />

12<br />

20:00<br />

Daniil Trifonov Klavier<br />

London Philharmonic Orchestra<br />

Karina Canellakis Dirigentin<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Allegro con brio<br />

aus: Ouvertüre c-Moll zu Heinrich<br />

Joseph von Collins Trauerspiel<br />

»Coriolan« op. 62<br />

Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55<br />

»Sinfonia eroica«<br />

Sergej Prokofjew<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

Nr. 3 C-Dur op. 26<br />

Westdeutsche Konzertdirektion Köln<br />

€ 146,– 129,– 107,– 80,– 58,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 91,–<br />

Abo Meisterkonzerte B 5<br />

MO<br />

13 / 20:00<br />

Max Raabe Gesang<br />

DI<br />

14<br />

20:00<br />

Palast Orchester<br />

Wer hat hier schlechte Laune<br />

Konzertbüro Augsburg GmbH<br />

€ 99,50 85,– 71,– 61,– 54,50<br />

DO<br />

16<br />

NNERSTAG<br />

12:00<br />

PhilharmonieLunch<br />

The Mysterious Six<br />

Joscha Oetz Leitung<br />

Die lustigen Zwirni Geister<br />

Niklas Stade Leitung<br />

Wolfgang Springob Leitung<br />

Farin Marzban Moderation<br />

30 Minuten einer Probe erleben<br />

PhilharmonieLunch wird von<br />

der KölnMusik gemeinsam mit<br />

dem WDR Sinfonieorchester und<br />

dem Gürzenich-Orchester Köln<br />

ermöglicht.<br />

Eintritt frei<br />

SO<br />

19<br />

18:00<br />

Anne-Sophie Mutter Violine<br />

Michael Barenboim Viola<br />

Mischa Maisky Violoncello<br />

Daniel Müller-Schott Violoncello<br />

Martha Argerich Klavier<br />

Kölner Kammerorchester<br />

Christoph Poppen Dirigent<br />

Benefiz-Gala<br />

Joseph Haydn<br />

Konzert für Violoncello<br />

und Orchester C-Dur Hob. VIIb:1<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Sinfonia concertante Es-Dur<br />

KV 364 (320d)<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Konzert für Klavier, Violine, Violoncello<br />

und Orchester C-Dur op. 56<br />

Kölner Kammerorchester e. V.<br />

€ 197,50 167,50 134,50 112,50 87,50<br />

52,– | Chorempore Z: € 134,50<br />

Mirga Gražinytė-Tyla am 20.03.<br />

MO<br />

20<br />

20:00<br />

Kirill Gerstein Klavier<br />

City of Birmingham<br />

Symphony Orchestra<br />

Mirga Gražinytė-Tyla Dirigentin<br />

Mieczyslaw Weinberg<br />

Sinfonietta Nr. 1 op. 41<br />

DO<br />

<strong>23</strong><br />

NNERSTAG<br />

12:00<br />

PhilharmonieLunch<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

François-Xavier Roth Dirigent<br />

30 Minuten einer Probe erleben<br />

PhilharmonieLunch wird von<br />

der KölnMusik gemeinsam mit<br />

dem WDR Sinfonieorchester und<br />

dem Gürzenich-Orchester Köln<br />

ermöglicht.<br />

Eintritt frei<br />

DO<br />

<strong>23</strong><br />

19:00<br />

Sarah Aristidou Sopran<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Roderick Cox Dirigent<br />

Johannes Büchs Moderation<br />

Katja Engelhardt Regie<br />

Klassik mal anders:<br />

<strong>Das</strong> Ligeti-Experiment<br />

György Ligeti<br />

Lontano<br />

Concert Românesc<br />

Mysteries of the Macabre<br />

Béla Bartók<br />

A csodálatos mandarin (Der wunderbare<br />

Mandarin) Sz 73 op.19<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 20,– | Schüler, Auszubildende &<br />

Studierende unter 29 Jahren<br />

(Ticket28): € 8,–<br />

Abo WDR@Philharmonie<br />

Kokubu<br />

FR<br />

24<br />

EITAG<br />

20:00<br />

The Drums of Japan<br />

MIRO LIVE UG<br />

€ 99,90 89,90 79,90 69,90 49,90<br />

SA<br />

25<br />

20:00<br />

Danilo Pérez piano<br />

Jazz Piano Solo<br />

SO<br />

26<br />

11:00<br />

Christoph Sietzen Percussion<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

François-Xavier Roth Dirigent<br />

Prisma<br />

Georg Friedrich Haas<br />

Konzert für Klangwerk und<br />

Orchester<br />

Kompositionsauftrag von Philharmonie<br />

et Orchestre Philharmonique du<br />

Luxembourg, Wiener Konzerthaus,<br />

Gürzenich-Orchester Köln und Casa<br />

da Música, Porto<br />

Deutsche Erstaufführung<br />

Anton Bruckner<br />

Sinfonie Nr. 5 B-Dur WAB 105<br />

10:00 Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 50,– 40,– 32,– 21,– 17,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 21,–<br />

Abo Groß | Sonntag<br />

Klein B | Sonntag<br />

Familien B | Sonntag<br />

SO<br />

26<br />

16:00<br />

Joseph Moog Klavier<br />

Staatsphilharmonie<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Michael Francis Dirigent<br />

Beethoven – gültig für immer<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

Nr. 4 G-Dur op. 58<br />

Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55<br />

Kontrapunkt-Konzerte<br />

€ 64,– 58,– 49,– 42,– 36,– 19,– |<br />

Chorempore Z: € 45,–<br />

Abo Europäische Klassik<br />

SO<br />

26<br />

20:00<br />

Amatis Trio<br />

Lea Hausmann Violine<br />

Samuel Shepherd Violoncello<br />

Mengjie Han Klavier<br />

Franz Schubert<br />

Trio für Violine, Violoncello und<br />

Klavier Es-Dur op. 100 D 929<br />

MO<br />

27 / 20:00<br />

wie So 26.03. 11 Uhr<br />

DI<br />

28<br />

20:00<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

Abo Groß | Montag<br />

Klein B | Montag<br />

FXR-Abo | Montag<br />

Groß | Dienstag<br />

Klein B | Dienstag<br />

FXR-Abo | Dienstag<br />

MI<br />

29<br />

20:00<br />

Hagen Quartett<br />

Lukas Hagen Violine<br />

Rainer Schmidt Violine<br />

Veronika Hagen Viola<br />

Clemens Hagen Violoncello<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Streichquartett D-Dur KV 499<br />

Streichquartett F-Dur KV 590<br />

Dmitrij Schostakowitsch<br />

Streichquartett Nr. 9 Es-Dur op. 117<br />

2021 feierte das Hagen Quartett sein<br />

40-jähriges Jubiläum und gehört<br />

damit zu den Urgesteinen der aktuellen<br />

Quartett-Szene. <strong>Das</strong> Publikum<br />

verdankt den »vier Weltklassestreichern<br />

aus Salzburg« zahlreiche<br />

besondere Konzertmomente. Ein<br />

besonderer Schwerpunkt in der<br />

Jubiläumssaison war etwa Schostakowitsch<br />

gewidmet, aber auch<br />

die Quartette Mozarts spielen eine<br />

wichtige Rolle im umfassenden<br />

Repertoire des Quartetts.<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Quartetto<br />

DO<br />

30<br />

NNERSTAG<br />

12:00<br />

PhilharmonieLunch<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Łukasz Borowicz Dirigent<br />

30 Minuten einer Probe erleben<br />

PhilharmonieLunch wird von<br />

der KölnMusik gemeinsam mit<br />

dem WDR Sinfonieorchester und<br />

dem Gürzenich-Orchester Köln<br />

ermöglicht.<br />

Eintritt frei<br />

Wu Wei am 31.03.<br />

FR<br />

31<br />

20:00<br />

MinWuXu Trio<br />

Min Xiao-Fen pipa, ruan, voice<br />

Wu Wei sheng, erhu, voice<br />

Xu Fengxia sanxian, guzheng,<br />

voice<br />

»Five Elements«<br />

Drei Pioniere der modernen chinesischen<br />

Musik, geboren und<br />

aufgewachsen während der Kulturrevolution,<br />

Vertreter eines neuen,<br />

weltoffenen Stils: Dafür steht das<br />

MinWuXu Trio: Sängerin und Pipa-<br />

Spielerin Min Xiao-Fen, Sheng-<br />

Spieler Wu Wei und Xu Fengxia,<br />

die neben ihrem Gesang auch mit<br />

der lautenähnlichen Sanxian und<br />

der Zither verwandten Guzheng<br />

zu erleben ist. Charakteristisch für<br />

den Stil der drei ist eine einzigartige<br />

Verschmelzung der traditionellen<br />

chinesischen Musik mit modernen<br />

Elementen, die vom Jazz und der<br />

Improvisation inspiriert sind. Ihr<br />

Programm »Five Elements« bezieht<br />

sich dabei auf die fünf Elemente der<br />

traditionellen chinesischen Philosophie,<br />

wie sie seit der Han-Dynastie<br />

bekannt sind: Erde, Holz, Metall,<br />

Feuer und Wasser.<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–


Magdalena Kožená am <strong>23</strong>.04.<br />

koelner-philharmonie.de<br />

30<br />

20:00<br />

April<br />

DO<br />

Laith Al-Deen special guest<br />

Big Band der Bundeswehr<br />

Timor Oliver Chadik Leitung<br />

Benefizkonzert<br />

für Kölner Menschen in Not<br />

Veranstaltungen<br />

April 20<strong>23</strong><br />

SA<br />

01<br />

20:00<br />

Terri Lyne Carrington dr<br />

Melanie Charles voc<br />

WDR Big Band<br />

Chuck Owen ld, arr<br />

Drummer Queen<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 40,– 34,– 30,– 20,– 14,–<br />

Abo Jazz-Abo Soli & Big Bands<br />

SO<br />

02<br />

11:00<br />

Kölner Bürgerorchester<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

François-Xavier Roth Dirigent<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 30,– 18,–<br />

SO<br />

02<br />

16:00<br />

Stefan Dohr Horn<br />

Mitglieder und Ehemalige<br />

der JDPh Horn<br />

Junge Deutsche Philharmonie<br />

Jonathan Nott Dirigent<br />

György Ligeti<br />

Hamburgisches Konzert<br />

Antonín Dvořák<br />

Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 B 163<br />

Minas Borboudakis<br />

»Z – Metamorphosis für Orchester«<br />

Robert Schumann<br />

Konzertstück F-Dur op. 86<br />

<strong>Das</strong> Horn wurde zum Lieblingsinstrument<br />

der Romantiker. Seine hohen<br />

Töne entwickeln eine strahlende<br />

Leuchtkraft, während die tiefen Töne<br />

weich und warm klingen. Zusammen<br />

mit der Jungen Deutschen Philharmonie<br />

spielt Stefan Dohr, Solohornist<br />

der Berliner Philharmoniker und<br />

Ikone der internationalen Hornlandschaft,<br />

Schumanns herrliches Konzertstück<br />

für vier Hörner: »etwas<br />

ganz curioses«, wie Schumann sich<br />

selbst äußerte. Nicht weniger kurios<br />

ist György Ligetis »Hamburgisches<br />

Konzert« für Horn und Kammerorchester,<br />

in dem Ligeti die klanglichen<br />

Möglichkeiten des Naturhorns<br />

auslotete. Am Dirigentenpult steht<br />

MO<br />

03<br />

20:00<br />

Birgit Minichmayr Sprecherin<br />

Ensemble Resonanz<br />

Riccardo Minasi Dirigent<br />

Auszüge aus dem Blog »Arbeit und<br />

Struktur« von Wolfgang Herrndorf<br />

Joseph Haydn<br />

Die sieben letzten Worte unseres<br />

Erlösers am Kreuze Hob. XX/1A<br />

Den Domherren der Kathedrale von<br />

Cádiz in Andalusien verdankt sich<br />

eines der eindrucksvollsten Werke<br />

der Musikgeschichte: Sie bestellten<br />

im Jahr 1785 beim berühmtesten<br />

Komponisten jener Zeit eine Meditationsmusik<br />

für die Karfreitagsliturgie.<br />

Der Komponist war Joseph<br />

Haydn und das Instrumentalwerk<br />

trägt den Titel »Die sieben letzten<br />

Worte unseres Erlösers am Kreuze«.<br />

Mit viel Fingerspitzengefühl interpretiert<br />

das Hamburger Ensemble<br />

Resonanz diese Musik von größter<br />

Intensität. Riccardo Minasi, Barockgeiger<br />

und Experte für historische<br />

Aufführungspraxis, hat die Leitung<br />

inne. Schauspielerin Birgit Minichmayr,<br />

Ensemblemitglied des Wiener<br />

Burgtheaters und bekannt aus Film<br />

und Fernsehen, spricht Texte von<br />

Wolfgang Herrndorf.<br />

Gefördert vom<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

DI<br />

04<br />

20:00<br />

David Garrett Violine<br />

Franck van der Heijden Gitarre<br />

Rogier van Wegberg Bass<br />

David Garrett Trio<br />

ICONIC<br />

COFO Entertainment GmbH & Co. KG<br />

€ 119,– 105,– 89,– 73,– 62,–<br />

DO<br />

06<br />

21:00<br />

Lea Desandre Sopran<br />

Ambroisine Bré Mezzosopran<br />

Ensemble Jupiter<br />

Lea Desandre Sopran<br />

Ambroisine Bré Mezzosopran<br />

FR<br />

07<br />

18:00<br />

Karfreitag<br />

Mojca Erdmann Sopran<br />

Catriona Morrison Mezzosopran<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Julien Chauvin Violine und Leitung<br />

Andacht – Passionskonzert<br />

Georg Philipp Telemann<br />

Ouvertüre<br />

aus: Matthäuspassion TWV 5:53<br />

»Danziger Passion«<br />

»Jesus liegt in letzten Zü gen«<br />

TWV 1:983<br />

Johann Sebastian Bach<br />

»Ich habe genug« BWV 82a<br />

Giovanni Battista Pergolesi<br />

Stabat Mater<br />

17:00 Uhr Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 50,– 40,– 32,– 21,– 17,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 21,–<br />

SA<br />

15:00<br />

08<br />

/ 20:00<br />

Chor der Universität zu Köln<br />

Neue Philharmonie Westfalen<br />

Benjamin Pope Dirigent<br />

The Sound of Hans Zimmer &<br />

John Williams<br />

BB Promotion GmbH<br />

€ 99,90 89,90 79,90 69,90 59,90<br />

49,90 | Chorempore Z: 79,90<br />

SO<br />

09<br />

20:00<br />

Ostersonntag<br />

Sweet Soul Music<br />

BB Promotion GmbH<br />

€ 89,90 79,90 69,90 59,90 49,90<br />

MO<br />

10<br />

20:00<br />

Ostermontag<br />

Miroslav Nemec Rezitation und<br />

Schauspiel<br />

FR<br />

14<br />

20:00<br />

Adrian Pereyra E-Gitarre<br />

Jugendliche des Bildungs- und<br />

Beratungszentrums für Hörgeschädigte<br />

Stegen / Schwarzwald<br />

Christine Löbbert Einstudierung<br />

Bundesjugendorchester<br />

Christoph Altstaedt Dirigent<br />

Beethovens Vermächtnis –<br />

Hör-Erfahrung<br />

Mark Barden<br />

the weight of ash<br />

Brett Dean<br />

Testament – Music for orchestra<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55<br />

»Sinfonia eroica«<br />

Wenn die jüngsten Elitemusiker<br />

Deutschlands ihre Instrumente auspacken,<br />

wird es spannend: Dieser<br />

besonderen Mischung aus Begeisterung<br />

und Professionalität begegnet<br />

man nur beim Bundesjugendorchester,<br />

der U-20-Mannschaft unter<br />

den deutschen Spitzenorchestern,<br />

das regelmäßig auch in Köln Station<br />

macht. Dieses Mal präsentieren die<br />

jungen Musiker, begleitet von Adrian<br />

Pereyra an der E-Gitarre, ein neues<br />

Werk des experimentierfreudigen<br />

amerikanischen Komponisten Mark<br />

Barden – und Beethovens »Eroica«.<br />

Am Pult steht Christoph Altstaedt:<br />

»Ich zehre vom Enthusiasmus und<br />

Idealismus der jungen Musiker«,<br />

sagt der Dirigent.<br />

KölnMusik in Kooperation mit<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 29,– | Schüler & Studierende<br />

unter 29 Jahren: € 12,–<br />

SA<br />

15<br />

20:00<br />

MASAA<br />

Rabih Lahoud vocals<br />

Reentko Dirks guitar<br />

Marcus Rust trumpet<br />

Demian Kappenstein drums<br />

Bjarke Falgren violin<br />

»Masaa« heißt auf Arabisch Abend.<br />

Für den libanesischen Sänger und<br />

Poeten Rabih Lahoud ist es die<br />

magischste Zeit des Tages. Ein<br />

schöner Name für eine Band, die<br />

Abend- und Morgenland, arabische<br />

Verse und zeitgenössischen Jazz<br />

SA<br />

18<br />

19:00<br />

Landesjugendchor NRW<br />

Chöre des ChorVerbandes NRW<br />

WDR Rundfunkchor<br />

WDR Big Band<br />

Nicolas Fink Einstudierung und<br />

Leitung<br />

NRW singt Buchenberg!<br />

Wolfram Buchenberg<br />

Missa ad maiorem Dei gloriam<br />

Lieder der Vergänglichkeit und<br />

Lieder der Hoffnung<br />

Kompositionsauftrag<br />

des ChorVerbandes NRW<br />

Uraufführung<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 29,– | Schüler, Auszubildende &<br />

Studierende unter 29 Jahren<br />

(Ticket28): € 8,–<br />

SO<br />

19<br />

11:00<br />

Katharina Persicke Sopran<br />

Martin Berner Bariton<br />

Bonner Kammerchor<br />

Kölner Kantorei<br />

Bochumer Symphoniker<br />

Georg Hage Dirigent<br />

Arnold Schönberg<br />

Friede auf Erden op. 13<br />

Johannes Brahms<br />

Ein deutsches Requiem nach Worten<br />

der heiligen Schrift op. 45<br />

Kölner Kantorei in Kooperation mit<br />

Netzwerk Kölner Chöre e. V. und<br />

KölnMusik<br />

€ 47,– 41,– 36,– 29,– 21,– 14,– |<br />

Chorempore Z: € 36,–<br />

Abo Kölner Chorkonzerte<br />

Robert Schumann<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

a-Moll op. 54<br />

Sergej Prokofjew<br />

Romeo und Julia – Auszüge aus<br />

den symphonischen Suiten<br />

Mirga Gražinytė-Tyla wurde 2016<br />

Chefdirigentin beim altehrwürdigen<br />

City of Birmingham Symphony<br />

Orchestra, wo sie die Nachfolge von<br />

Andris Nelsons, Simon Rattle und<br />

Adrian Boult antrat. Schnell wurde<br />

auch der Rest der musikalischen<br />

Welt auf die Litauerin aufmerksam.<br />

Heute gehört sie zu einer ganzen<br />

Reihe junger, selbstbewusster Dirigentinnen,<br />

die mit Macht in die einstige<br />

Männer-Domäne einbrechen.<br />

KölnMusik<br />

€ 90,– 79,– 64,– 49,– 35,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 64,–<br />

Abo Internationale Orchester<br />

MI<br />

22<br />

20:00<br />

Simon Trpčeski Klavier<br />

PKF – Prague Philharmonia<br />

Gabriel Bebeşelea Dirigent<br />

Aus der Neuen Welt<br />

Der Fokus des Lions-Club Köln Rhenus<br />

liegt seit vielen Jahren auf der<br />

Unterstützung Obdachloser und<br />

bedürftiger Jugendlicher in Köln.<br />

Mit den Erlösen aus diesem Konzert<br />

werden soziale Projekte für Kölner<br />

Menschen in Not unterstützt.<br />

Schirmherrschaft: Henriette<br />

Reker, Oberbürgermeisterin<br />

der Stadt Köln<br />

Bedřich Smetana<br />

Ouvertüre<br />

aus: Tajemství (<strong>Das</strong> Geheimnis)<br />

Komische Oper in drei Akten<br />

Sergej Rachmaninow<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

Nr. 3 d-Moll op. 30<br />

Antonín Dvořák<br />

Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 B 178<br />

Kontrapunkt-Konzerte<br />

€ 64,– 58,– 49,– 42,– 36,– 19,– |<br />

Chorempore Z: € 45,–<br />

Abo Metropolen der Klassik 4<br />

Fotonachweise:<br />

Barbara Hannigan © Marco Borggreve; Eric Lu © Benjamin Ealovega; Janine Jansen © Marco<br />

Borggreve; Wu Wei © Felix Broede; Mirga Gražinytė-Tyla © Frans Jansen; Danilo Pérez © Tito<br />

Herrera<br />

»Es gibt immer noch erstaunliche<br />

Musiker wie Danilo Pérez, der Piano<br />

im Wayne Shorter Quartet spielt. Er<br />

fürchtet sich vor nichts!«, so der<br />

legendäre Jazz-Pianist Herbie Hancock,<br />

eine Art Ritterschlag für den<br />

in Panama geborenen Pérez. Der<br />

Pianist, Bandleader und Komponist<br />

hat in seiner langen Laufbahn schon<br />

mit so mancher Legende gespielt,<br />

war unter anderem Mitglied in Dizzy<br />

Gillespies United Nations Orchestra<br />

und der Band von Wynton Marsalis.<br />

Dabei versteht sich Danilo Pérez<br />

nicht nur als Musiker, sondern auch<br />

als Aktivist, der sich mit seiner Kunst<br />

für Humanität und soziale Gerechtigkeit<br />

einsetzt.<br />

KölnMusik<br />

€ 3 4 , –<br />

Danilo Pérez am 25.03.<br />

Trio für Violine, Violoncello und<br />

Klavier Es-Dur op. 148 D 897<br />

»Notturno«<br />

Dmitrij Schostakowitsch<br />

Trio für Klavier, Violine und Violoncello<br />

Nr. 2 e-Moll op. 67<br />

Gemessen an der schier unerschöpflichen<br />

Fülle an Quartett-<br />

Formationen sind Klaviertrios nicht<br />

ganz so stark vertreten. Zu ihnen<br />

gehört das Amatis Piano Trio, in<br />

Amsterdam gegründet, mittlerweile<br />

in Salzburg zu Hause, bestehend<br />

aus der deutschen Geigerin Lea<br />

Hausmann, dem britischen Cellisten<br />

Samuel Shepherd und der chinesischen<br />

Pianistin Mengjie Han – mehr<br />

Grenzen überwindende Internationalität<br />

geht kaum.<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Kammermusik<br />

koelner-philharmonie.de<br />

Philharmonie-Hotline<br />

0221 280 280<br />

Lions-Club Köln Rhenus<br />

€ 45,– 42,– 38,– 26,– <strong>23</strong>,–<br />

Bitte beachten Sie auch unsere<br />

PhilharmonieVeedel Pänz-<br />

Veranstaltungen im März!<br />

Konzertkasse<br />

Kurt-Hackenberg-Platz /<br />

Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />

(gegenüber der Kölner Philharmonie)<br />

Montag – Samstag 12:00 – 20:00 Uhr<br />

Hotline<br />

0221<br />

2801


SO<br />

16<br />

18:00<br />

Mark Padmore Tenor<br />

Die Deutsche Kammerphilharmonie<br />

Bremen<br />

Duncan Ward Dirigent<br />

Franz Schreker<br />

Kammersymphonie<br />

Witold Lutosławski<br />

Paroles tissées<br />

Richard Strauss<br />

Der Bürger als Edelmann op. 60 (III)<br />

TrV 228b<br />

Duncan Ward heißt der vielversprechende<br />

Dirigentennachwuchs<br />

aus Großbritannien, der gerade die<br />

internationalen Bühnen erobert. Er<br />

leitet die quirlige Deutsche Kammerphilharmonie<br />

Bremen bei einem<br />

Konzert mit Repertoire-Leckerbissen<br />

aus dem 20. Jahrhundert:<br />

Lutosławskis »Paroles tissées« sind<br />

beim britischen Liedsänger Marc<br />

Padmore bestens aufgehoben.<br />

Mit seiner schlanken und flexiblen<br />

Tenorstimme weiß er die wechselnden<br />

Gefühlswelten der surrealistischen<br />

französischen Lyrik in<br />

Lutosławskis farbenreichen Vertonungen<br />

zu verweben. Mit Richard<br />

Strauss’ abwechslungsreicher Bühnenmusik<br />

zur Ballettkomödie »Der<br />

Bürger als Edelmann« nach Molière<br />

endet der Abend im Stile französischen<br />

Barocks, gewürzt mit spätromantischer<br />

Melodik und Harmonik.<br />

KölnMusik<br />

€ 57,– 51,– 47,– 35,– 24,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 47,–<br />

Abo Kölner Sonntagskonzerte<br />

MO<br />

17<br />

/ 20:00<br />

DI<br />

18<br />

20:00<br />

wie So 16.04. 11 Uhr<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

Abo Groß | Montag<br />

Klein A | Montag<br />

Groß | Dienstag<br />

Klein A | Dienstag<br />

MI<br />

19<br />

20:00<br />

Vielseitigkeit von Jonathan Bliss.<br />

Von Schuberts feinen, zerbrechlichen<br />

Impromptus spannt er einen<br />

weiten Bogen über Schumann und<br />

Mozart bis hin zu György Kurtágs<br />

geistreichen Miniaturen »Játékok«<br />

(Spiele). Am Ende landet Jonathan<br />

Bliss bei Beethoven und dessen<br />

vorletzter Klaviersonate, reich an<br />

unterschiedlichsten menschlichen<br />

Stimmungslagen.<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

durch Christoph Vratz<br />

KölnMusik<br />

€ 34,– | Chorempore Z: € 34,–<br />

Abo Piano<br />

FR<br />

21<br />

20:00<br />

Horácio Ferreira Klarinette<br />

Pablo Barragan Klarinette<br />

Kölner Kammerorchester<br />

Christoph Poppen Dirigent<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Ouvertüre h-Moll »Die Hebriden<br />

oder Die Fingals-Höhle« op. 26<br />

Konzertstück f-Moll op. 113<br />

Intermezzo. Allegro appassionato.<br />

Allegro molto aus: Musik zu »Ein<br />

Sommernachtstraum« op. 61<br />

Konzertstück d-Moll op. 114<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Sinfonie C-Dur KV 551<br />

»Jupiter-Sinfonie«<br />

Kölner Kammerorchester e. V.<br />

€ 55,30 48,70 41,– 33,30 25,20<br />

18,60 | Chorempore Z: € 41,–<br />

Abo <strong>Das</strong> Meisterwerk<br />

SA<br />

22<br />

20:00<br />

Rembrandt Trio<br />

Rembrandt Frerichs fortepiano<br />

Tony Overwater violone<br />

Vinsent Planjer drums<br />

Eine Klangreise<br />

zwischen Barock und Jazz<br />

Rembrandt – da denkt man an<br />

den großen Maler des niederländischen<br />

Barocks, Rembrandt<br />

van Rijn. Rembrandt ist aber auch<br />

der Vorname von Rembrandt Frerichs,<br />

der ist Pianist und lebt in der<br />

Gegenwart. »Ich bin eine Mischung<br />

SO<br />

<strong>23</strong><br />

16:00<br />

Pinchas Zukerman Violine<br />

Deutsche Radio Philharmonie<br />

Saarbrücken Kaiserslautern<br />

Pietari Inkinen Dirigent<br />

Dvořák in England<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Konzert für Violine und Orchester<br />

D-Dur op. 61<br />

Antonín Dvořák<br />

Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 B 163<br />

Kontrapunkt-Konzerte<br />

€ 64,– 58,– 49,– 42,– 36,– 19,– |<br />

Chorempore Z: € 45,–<br />

Abo Metropolen der Klassik 5<br />

Europäische Klassik 6<br />

SO<br />

<strong>23</strong><br />

20:00<br />

Magdalena Kožená Mezzosopran<br />

philharmonie zuidnederland<br />

Duncan Ward Dirigent<br />

Claude Debussy<br />

Prélude à l’après-midi d’un faune<br />

L 86<br />

Ondřej Adámek<br />

Where are you?<br />

Maurice Ravel<br />

Deux Mélodies hébraïques<br />

Leoš Janácek<br />

Taras Bulba JW VI/15<br />

»Where are you?« Wenn Magdalena<br />

Kožená den Liederzyklus<br />

ihres Landsmanns Ondřej Adámek<br />

interpretiert, geht es um die grundlegende<br />

Frage nach der Existenz<br />

Gottes. Die Instrumente hauchen<br />

in nie gehörter Weise, erkunden die<br />

Tiefen und Höhen des menschlichen<br />

<strong>Das</strong>eins, das »r« wird gerollt,<br />

wie es wohl nur eine Tschechin, nur<br />

eine großartige Mezzosopranistin<br />

wie Magdalena Kožená vermag. Bei<br />

diesem Ausnahmeprogramm hält<br />

der junge, charismatische Dirigent<br />

Duncan Ward die Fäden zusammen.<br />

Er begann seine Karriere als Assistent<br />

von Simon Rattle und übernahm<br />

kürzlich die musikalische Leitung<br />

der philharmonie zuidnederland, mit<br />

der er ein buntes französisch-tschechisches<br />

Programm präsentiert.<br />

KölnMusik<br />

€ 57,– 51,– 47,– 35,– 24,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 47,–<br />

DO<br />

27<br />

12:00<br />

PhilharmonieLunch<br />

Schülerinnen und Schüler aus<br />

12 Kölner Grundschulklassen<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Nepomuk Clausen, Ruth Dobernecker,<br />

Samuel Dobernecker, Anna<br />

Rizzi Choreinstudierung<br />

Christoph Altstaedt Dirigent<br />

Rüdiger Pape Regie<br />

Rebecca Madita Hundt Schauspielerin<br />

Franziska Schmitz Schauspielerin<br />

Flavia Schwedler Kostüm & Ausstattung<br />

Ulrich Kreppein<br />

<strong>Das</strong> kleine Gespenst<br />

Nach dem Kinderbuch von Otfried<br />

Preußler. Libretto von Dorothea<br />

Hartmann<br />

Kompositionsauftrag der Kölner<br />

Philharmonie (KölnMusik)<br />

30 Minuten einer Probe erleben<br />

PhilharmonieLunch wird von<br />

der KölnMusik gemeinsam mit<br />

dem WDR Sinfonieorchester und<br />

dem Gürzenich-Orchester Köln<br />

ermöglicht.<br />

Eintritt frei<br />

DO<br />

27<br />

20:00<br />

Hilary Hahn Violine<br />

Orchestre Philharmonique<br />

de Radio France<br />

Mikko Franck Dirigent<br />

Johannes Brahms<br />

Konzert für Violine und Orchester<br />

D-Dur op. 77<br />

Dmitrij Schostakowitsch<br />

Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47<br />

Westdeutsche Konzertdirektion Köln<br />

€ 113,– 102,– 80,– 63,– 52,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 74,–<br />

Abo Meisterkonzerte B 6<br />

SA<br />

29<br />

20:00<br />

Georgia Jarman Sopran<br />

Hannah Sawle Sopran<br />

Krisztina Szabó Sopran<br />

Samuel Boden Tenor<br />

Paul Curievici Tenor<br />

Gyula Orendt Bariton<br />

Tristan Hambleton Bassbariton<br />

Evan Hughes Bassbariton<br />

MCO Academy<br />

Mahler Chamber Orchestra<br />

Sir George Benjamin Dirigent<br />

Dan Ayling Regie<br />

Sir George Benjamin<br />

Lessons in Love and Violence<br />

Sir George Benjamin zählt zu den<br />

originellsten und erfolgreichsten<br />

Opernkomponisten der Gegenwart.<br />

Er war der letzte Student<br />

Olivier Messiaens, welcher Benjamin<br />

eine »ähnlich große Begabung«<br />

bescheinigte »wie sie dem<br />

jungen Mozart nachgesagt wird«.<br />

Der Brite steht bei der Aufführung<br />

seiner jüngsten Oper »Lessons in<br />

Love and Violence«, die »zwischen<br />

erdiger Emotionalität und engelsgleicher<br />

Reinheit wechselt« (New<br />

York Times), selbst am Pult. Die<br />

internationale Sängerriege bringt<br />

Glamour und Stimmfülle auf die<br />

Bühne und das Mahler Chamber<br />

Orchestra ist weithin bekannt für<br />

seine Klangkultur.<br />

Halbszenische Aufführung in<br />

englischer Sprache mit deutschen<br />

Übertiteln<br />

KölnMusik<br />

€ 3 4 , –<br />

SO<br />

30<br />

11:00<br />

Schülerinnen und Schüler aus<br />

12 Kölner Grundschulklassen<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Nepomuk Clausen, Ruth Dobernecker,<br />

Samuel Dobernecker, Anna<br />

Rizzi Choreinstudierung<br />

Christoph Altstaedt Dirigent<br />

Rüdiger Pape Regie<br />

Rebecca Madita Hundt Schauspielerin<br />

Franziska Schmitz Schauspielerin<br />

Flavia Schwedler Kostüm & Ausstattung<br />

Singen mit Klasse!<br />

<strong>Das</strong> kleine Gespenst<br />

SO<br />

30<br />

20:00<br />

Přemysl Vojta Horn<br />

Martin Griebl Trompete<br />

Fred Deitz Posaune<br />

The Present Vokalensemble<br />

Knaben des Kölner Domchores<br />

Chor des Bach-Vereins Köln<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

Mariano Chiacchiarini Dirigent<br />

Eine Choroper nach Giacomo<br />

Leopardis »Zibaldone di pensieri«<br />

Lucia Ronchetti<br />

Chronicles of Loneliness<br />

Kompositionsauftrag von<br />

ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln<br />

Uraufführung<br />

Gefördert vom Kuratorium<br />

KölnMusik e. V. und vom<br />

Ministerium für Kultur und<br />

Wissenschaft des Landes NRW<br />

<strong>Das</strong> Konzert wird für einen<br />

Stream auf philharmonie.tv am<br />

17. Mai 20:00 aufgezeichnet. Der<br />

Stream wird unterstützt von JTI.<br />

<strong>Das</strong> Konzert wird vom WDR für<br />

den Hörfunk aufgezeichnet.<br />

Der Sendetermin wird auf<br />

wdr3.de bekannt gegeben<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

ACHT BRÜCKEN<br />

€ 29,– | ermäßigt: € 18,–


Andreas Ottensamer Klarinette<br />

Luzerner Sinfonieorchester<br />

Michael Sanderling Dirigent<br />

Andrea Lorenzo Scartazzini<br />

Neues Werk<br />

Johannes Brahms<br />

Sonate f-Moll op. 120 Nr. 1<br />

für Klarinette und Klavier<br />

Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98<br />

Westdeutsche Konzertdirektion Köln<br />

€ 102,– 91,– 69,– 52,– 47,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 63,–<br />

Abo Meisterkonzerte A 5<br />

20<br />

12:00<br />

PhilharmonieLunch<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Lin Liao Dirigentin<br />

30 Minuten einer Probe erleben<br />

PhilharmonieLunch wird von<br />

der KölnMusik gemeinsam mit<br />

dem WDR Sinfonieorchester und<br />

dem Gürzenich-Orchester Köln<br />

ermöglicht.<br />

Eintritt frei<br />

DO<br />

20<br />

20:00<br />

Jonathan Biss Klavier<br />

Franz Schubert<br />

Vier Impromptus op. 142 D 935<br />

Robert Schumann<br />

Thema mit Variationen Es-Dur<br />

»Geistervariationen«<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Rondo für Klavier a-Moll KV 511<br />

György Kurtág<br />

Játékok (Spiele) (1973–, work in<br />

progress): eine Auswahl<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Sonate für Klavier Nr. 31 As-Dur<br />

op. 110<br />

Jonathan Biss liebt sein Publikum.<br />

»Ein großes Werk in Echtzeit vor<br />

Publikum zu spielen ist in einer<br />

Weise beglückend, dass ich das<br />

wirklich brauche.« Für den USamerikanischen<br />

Pianisten bedeutet<br />

Musikvermittlung eine Lebensaufgabe<br />

– sei es als Pianist, als Lehrer<br />

oder als Schriftsteller. Dieser<br />

Klavierabend spiegelt die große<br />

aus der künstlerischen Forschung,<br />

die ich mein Leben lang betreibe,<br />

und meiner Liebe zum Jazz«, sagt<br />

Frerichs. Mit seinen Trio-Kollegen<br />

bearbeitet er ein nostalgisches Instrumentarium:<br />

Frerichs selbst spielt<br />

auf Tasteninstrumenten des 18. und<br />

19. Jahrhunderts, Tony Overwater<br />

zupft den Bass-Vorläufer Violone<br />

und Vinsent Planjer bedient ein<br />

selbst gemachtes Percussion-Set.<br />

So gerüstet begeben sich die drei<br />

auf eine Reise über den Barock zu<br />

Steve Reich, zum Tango Nuevo und<br />

zu Herbie Hancock. Rembrandt van<br />

Rijn hätte seine Freude daran gehabt<br />

– schon allein wegen der optischen<br />

Anmutung.<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

SO<br />

<strong>23</strong><br />

11:00<br />

Malte Arkona Moderation und<br />

Konzeption<br />

Mezzo Moderation<br />

Ragnhild Hemsing Violine, Hardangerfidel<br />

Benedict Klöckner Violoncello<br />

Mario Häring Klavier<br />

Kinderkonzert<br />

Malte und Mezzo in Norwegen<br />

Werke von Edvard Grieg, Johan<br />

Svendsen und Johan Halvorsen<br />

Moderator Malte Arkona und sein<br />

Schlaufuchs Mezzo sind die Klassikentdecker<br />

– bekannt aus Hörbuch<br />

und Fernsehen. Zusammen mit der<br />

norwegischen Geigerin Ragnhild<br />

Hemsing und ihren Trio-Kollegen<br />

begeben sie sich auf eine spannende<br />

Entdeckungstour nach Norwegen,<br />

in das Land der Fjorde und<br />

der Trolle. Ragnhild hat ihre Hardangerfiedel<br />

dabei, die sieht nicht nur<br />

wunderschön aus, sie klingt auch<br />

anders als eine gewöhnliche Geige,<br />

norwegisch eben. Mezzo findet<br />

Trolle toll und Fjorde auch, und alle<br />

kleinen und großen Konzert-Besucher<br />

können mit ihm zusammen<br />

die Musik von Edvard Grieg, Johan<br />

Svendsen und Johan Halvorsen entdecken.<br />

Auf nach Norwegen!<br />

Gefördert durch das<br />

KölnMusik<br />

Kinder & Jugendliche unter 17<br />

Jahren: € 7,– | Erwachsene: € 18,–<br />

Abo Kinder-Abo<br />

MO<br />

24<br />

20:00<br />

Paul Meyer Klarinette<br />

Thierry Mechler Orgel<br />

Orgel Plus... Klarinette<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Sonata für Violine und Cembalo<br />

Nr. 4 c-Moll BWV 1017<br />

Fantasie und Fuge a-Moll BWV 904<br />

Sonata für Violine und Cembalo<br />

Nr. 6 G-Dur BWV 1019<br />

Carl Philipp Emanuel Bach<br />

Sonate in c-Moll H 514 (Wq 78)<br />

Sonate in g-Moll H. 542<br />

Thierry Mechler<br />

Improvisation<br />

Alle Werke erklingen in einer<br />

Bearbeitung für Klarinette und<br />

Orgel von Paul Meyer und Thierry<br />

Mechler<br />

Spannende Begegnungen zwischen<br />

Klarinette und Orgel, zwischen<br />

Barock und Klassik, zwischen Vater<br />

und Sohn Bach: Paul Meyer und<br />

Thierry Mechler wandeln auf den<br />

Spuren von Johann Sebastian und<br />

Carl Philipp Emanuel und haben<br />

eine feine Auswahl an Werken für<br />

Klarinette und Orgel bearbeitet,<br />

um den aparten Dialog dieser beiden<br />

Instrumente zu ermöglichen.<br />

»In meinem Fall war es die Liebe zu<br />

Johann Sebastian Bach, die mich<br />

zur Orgel gebracht hat«, sagt Thierry<br />

Mechler, der als Titularorganist der<br />

Kölner Philharmonie mit der Orgel<br />

auf Du und Du steht. Paul Meyer ist<br />

ein Virtuose auf seinem Instrument<br />

und gehört zu den renommiertesten<br />

Klarinettisten unserer Zeit.<br />

KölnMusik<br />

€ 3 4 , –<br />

Abo Orgel Plus<br />

Fotonachweise:<br />

Magdalena Kožená © Julia Wesely;<br />

MASAA © Andy Spyra; Jonathan Biss ©<br />

Benjamin Ealovega<br />

FR<br />

28<br />

20:00<br />

Nicola Benedetti Violine<br />

WDR Rundfunkchor<br />

Nicolas Fink Einstudierung<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Cristian Măcelaru Dirigent<br />

Martin Zingsheim Moderation<br />

ACHT BRÜCKEN | Musik der Zeit<br />

– Wolkentagebuch<br />

György Ligeti<br />

Clocks and Clouds<br />

Atmosphères<br />

Claude Vivier<br />

Orion<br />

Mark Simpson<br />

Violin Concerto<br />

Kompositionsauftrag des WDR,<br />

London Symphony Orchestra,<br />

Royal Scottish National Orchestra<br />

und Cincinnati Symphony<br />

Orchestra<br />

Deutsche Erstaufführung<br />

<strong>Das</strong> Konzert wird von WDR 3 live<br />

gesendet.<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 56,– 47,– 36,– <strong>23</strong>,– 20,– 11,–<br />

Jonathan Biss am 20.04.<br />

Ulrich Kreppein<br />

<strong>Das</strong> kleine Gespenst<br />

Nach dem Kinderbuch von Otfried<br />

Preußler. Libretto von Dorothea<br />

Hartmann<br />

Kompositionsauftrag der Kölner<br />

Philharmonie (KölnMusik)<br />

Einmal die Welt bei Tageslicht sehen,<br />

das ist der größte Wunsch des kleinen<br />

Gespenstes. Es hat schon alles<br />

ausprobiert, um nach der Geisterstunde<br />

wach zu bleiben – ohne Erfolg.<br />

Doch dann passiert das, was bislang<br />

unmöglich schien: Als das kleine<br />

Gespenst aufwacht, ist es schon<br />

Mittag! Am Tage ist alles andersherum<br />

und das kleine Gespenst<br />

erlebt viele Überraschungen.<br />

Der Kinderbuchklassiker von Otfried<br />

Preußler dient dieses Jahr als<br />

Grundlage für das große Mitmachprojekt<br />

»Singen mit Klasse!«. Über<br />

zwei Monate erarbeiten 300 Zweitklässler<br />

unter der Anleitung von<br />

Gesangsdozenten das eigens für<br />

sie komponierte Werk, welches zum<br />

Abschluss in zwei Konzerten mit dem<br />

Gürzenich-Orchester Köln aufgeführt<br />

wird. Für interessierte Schulklassen<br />

gibt es unter koelner-philharmonie.<br />

de/education nähere Informationen<br />

zur Anmeldung.<br />

Gefördert vom<br />

KölnMusik in Kooperation mit<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 5,–<br />

koelner-philharmonie.de<br />

Philharmonie-Hotline<br />

0221 280 280<br />

Konzertkasse<br />

Kurt-Hackenberg-Platz /<br />

Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />

(gegenüber der Kölner Philharmonie)<br />

Montag – Samstag 12:00 – 20:00 Uhr<br />

Hotline<br />

0221<br />

2801<br />

DO NNERSTAG


Highlights im April<br />

02.04.20<strong>23</strong><br />

Sonntag<br />

20:00<br />

Marianne Crebassa<br />

15.04.20<strong>23</strong><br />

Samstag<br />

20:00<br />

MASAA<br />

20.04.20<strong>23</strong><br />

Donnerstag<br />

20:00<br />

Jonathan Biss<br />

<strong>23</strong>.04.20<strong>23</strong><br />

Sonntag<br />

20:00<br />

Magdalena Kožená<br />

29.04.20<strong>23</strong><br />

Samstag<br />

20:00<br />

Mahler Chamber<br />

Orchestra<br />

Kölner Philharmonie<br />

Bischofsgartenstraße 1<br />

50667 Köln<br />

koelner-philharmonie.de<br />

Philharmonie-Hotline: 0221 280 280<br />

Jonathan Nott, bekannt für seine<br />

energiegeladenen Interpretationen.<br />

KölnMusik<br />

€ 46,– 40,– 34,– 28,– 20,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 34,–<br />

Abo Sonntags um vier<br />

SO<br />

02<br />

20:00<br />

Marianne Crebassa Mezzosopran<br />

Joseph Middleton Klavier<br />

Werke von Maurice Ravel, Jesus<br />

Guridi, Frederic Mompou, Heitor<br />

Villa-Lobos und Claude Debussy<br />

Die Opernhäuser reißen sich um<br />

sie, sie reüssiert mit Mozart bei den<br />

Salzburger Festspielen, mit Mahler<br />

auf der Konzertbühne und als Carmen<br />

auf ihrer neuesten CD: Marianne<br />

Crebassa bezaubert mit ihrem<br />

Temperament, ihrer erfrischenden<br />

Persönlichkeit und mit ihrem »tiefen,<br />

bewegenden, sinnlichen Timbre«<br />

(Le Monde). Ihre große Liebe gilt<br />

dem Liedgesang: Der preisgekrönte<br />

britische Pianist Joseph Middleton,<br />

vom Opera <strong>Magazin</strong>e als »rechtmäßiger<br />

Erbe des legendären Liedbegleiters<br />

Gerald Moore« gefeiert, ist<br />

ein idealer Klavierpartner für die<br />

junge französische Mezzosopranistin.<br />

Bienvenue à Cologne!<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Lied<br />

Bitte beachten Sie auch unsere<br />

PhilharmonieVeedel Baby-<br />

Veranstaltungen im April!<br />

Violaine Cochard Cembalo<br />

Sylvia Abramowicz Gambe<br />

Thomas Dunford Laute und<br />

Leitung<br />

Tenebrae<br />

François Couperin<br />

Leçons de Ténèbres<br />

pour le Mercredy Saint<br />

Lea Desandre hat Anmut und Grazie<br />

in ihren Bewegungen ebenso<br />

wie in ihrer Stimme. Neben ihrem<br />

Gesangsstudium in Paris und<br />

Venedig absolvierte die junge französisch-italienische<br />

Sopranistin<br />

auch eine professionelle Ballettausbildung.<br />

An ihrer Seite übernimmt<br />

die mehrfach preisgekrönte junge<br />

Französin Ambroisine Bré die Mezzosopran-Partie.<br />

Eine Traumbesetzung<br />

für ein besonderes Werk: Die<br />

»Leçons de Ténèbres pour le Mercredi<br />

Saint« von François Couperin<br />

sind Lamentations-Kompositionen<br />

für den Vorabend des Gründonnerstag,<br />

typisch französische Barockmusik<br />

von zauberhafter Eleganz<br />

und reicher Ornamentik. Thomas<br />

Dunford, der vom BBC <strong>Magazin</strong>e<br />

zum »Eric Clapton der Laute« gekürt<br />

wurde, leitet das temperamentvolle<br />

junge Ensemble Jupiter für eine hoffentlich<br />

bewegende musikalische<br />

Sternstunde.<br />

KölnMusik<br />

€ 3 4 , –<br />

Abo Barock<br />

Ana Helena Surgik Violoncello<br />

Matthias Hautsch Bouzouki, Gitarre<br />

Marc Strobel Percussion<br />

Marius Bornmann Percussion<br />

Komalé Akakpo Santouri<br />

Martin Mühleis Textbearbeitung,<br />

Produktion, Regie<br />

Alexis Sorbas<br />

BB Promotion GmbH<br />

€ 79,90 69,90 59,90 49,90 35,90<br />

DI<br />

11<br />

20:00<br />

David Garrett Violine<br />

Franck van der Heijden Gitarre<br />

Rogier van Wegberg Bass<br />

David Garrett Trio<br />

ICONIC<br />

COFO Entertainment GmbH & Co. KG<br />

€ 135,– 119,– 105,– 89,– 73,–<br />

DO<br />

13<br />

NNERSTAG<br />

21:00<br />

PhilharmonieLunch: Late Night<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Sir George Benjamin Dirigent<br />

30 Minuten einer Probe erleben<br />

PhilharmonieLunch wird von<br />

der KölnMusik gemeinsam mit<br />

dem WDR Sinfonieorchester und<br />

dem Gürzenich-Orchester Köln<br />

ermöglicht.<br />

Eintritt frei<br />

MASAA am 15.04.<br />

verbindet. MASAA produziert eine<br />

zukunftsweisende, vielsprachige,<br />

interkulturelle Musik, losgelöst von<br />

orientalischen Klischees und mehrfach<br />

preisgekrönt, unter anderem<br />

durch den Deutschen Jazzpreis<br />

2021. Die vier sind verrückt »nach<br />

der perfekten musikalischen Kombination,<br />

der schrägen Harmonie,<br />

die Menschen bewegt« (Süddeutsche<br />

Zeitung). Der Abend ist eine<br />

optimale Zeit, um dieses freigeistige<br />

Quartett zu erleben.<br />

KölnMusik<br />

€ 3 4 , –<br />

SO<br />

16<br />

11:00<br />

Cameron Shabhazi Countertenor<br />

Chorwerk Ruhr<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Sir George Benjamin Dirigent<br />

Himmelszelt<br />

Sir George Benjamin<br />

Concerto for Orchestra<br />

Dream of the Song<br />

Maurice Ravel<br />

Daphnis et Cloé. Ballet en un acte.<br />

Fragments symphoniques<br />

10:00 Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 50,– 40,– 32,– 21,– 17,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 21,–<br />

Abo Groß | Sonntag<br />

Klein A | Sonntag


Magdalena Kožená am <strong>23</strong>.04.<br />

koelner-philharmonie.de<br />

April<br />

Veranstaltungen<br />

April 20<strong>23</strong><br />

SA<br />

01<br />

20:00<br />

Terri Lyne Carrington dr<br />

Melanie Charles voc<br />

WDR Big Band<br />

Chuck Owen ld, arr<br />

Drummer Queen<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 40,– 34,– 30,– 20,– 14,–<br />

Abo Jazz-Abo Soli & Big Bands<br />

SO<br />

02<br />

11:00<br />

Kölner Bürgerorchester<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

François-Xavier Roth Dirigent<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 30,– 18,–<br />

SO<br />

02<br />

16:00<br />

Stefan Dohr Horn<br />

Mitglieder und Ehemalige<br />

der JDPh Horn<br />

Junge Deutsche Philharmonie<br />

Jonathan Nott Dirigent<br />

György Ligeti<br />

Hamburgisches Konzert<br />

Antonín Dvořák<br />

Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 B 163<br />

Minas Borboudakis<br />

»Z – Metamorphosis für Orchester«<br />

Robert Schumann<br />

Konzertstück F-Dur op. 86<br />

<strong>Das</strong> Horn wurde zum Lieblingsinstrument<br />

der Romantiker. Seine hohen<br />

Töne entwickeln eine strahlende<br />

Leuchtkraft, während die tiefen Töne<br />

weich und warm klingen. Zusammen<br />

mit der Jungen Deutschen Philharmonie<br />

spielt Stefan Dohr, Solohornist<br />

der Berliner Philharmoniker und<br />

Ikone der internationalen Hornlandschaft,<br />

Schumanns herrliches Konzertstück<br />

für vier Hörner: »etwas<br />

ganz curioses«, wie Schumann sich<br />

selbst äußerte. Nicht weniger kurios<br />

ist György Ligetis »Hamburgisches<br />

Konzert« für Horn und Kammerorchester,<br />

in dem Ligeti die klanglichen<br />

Möglichkeiten des Naturhorns<br />

auslotete. Am Dirigentenpult steht<br />

MO<br />

03<br />

20:00<br />

Birgit Minichmayr Sprecherin<br />

Ensemble Resonanz<br />

Riccardo Minasi Dirigent<br />

Auszüge aus dem Blog »Arbeit und<br />

Struktur« von Wolfgang Herrndorf<br />

Joseph Haydn<br />

Die sieben letzten Worte unseres<br />

Erlösers am Kreuze Hob. XX/1A<br />

Den Domherren der Kathedrale von<br />

Cádiz in Andalusien verdankt sich<br />

eines der eindrucksvollsten Werke<br />

der Musikgeschichte: Sie bestellten<br />

im Jahr 1785 beim berühmtesten<br />

Komponisten jener Zeit eine Meditationsmusik<br />

für die Karfreitagsliturgie.<br />

Der Komponist war Joseph<br />

Haydn und das Instrumentalwerk<br />

trägt den Titel »Die sieben letzten<br />

Worte unseres Erlösers am Kreuze«.<br />

Mit viel Fingerspitzengefühl interpretiert<br />

das Hamburger Ensemble<br />

Resonanz diese Musik von größter<br />

Intensität. Riccardo Minasi, Barockgeiger<br />

und Experte für historische<br />

Aufführungspraxis, hat die Leitung<br />

inne. Schauspielerin Birgit Minichmayr,<br />

Ensemblemitglied des Wiener<br />

Burgtheaters und bekannt aus Film<br />

und Fernsehen, spricht Texte von<br />

Wolfgang Herrndorf.<br />

Gefördert vom<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

DI<br />

04<br />

20:00<br />

David Garrett Violine<br />

Franck van der Heijden Gitarre<br />

Rogier van Wegberg Bass<br />

David Garrett Trio<br />

ICONIC<br />

COFO Entertainment GmbH & Co. KG<br />

€ 119,– 105,– 89,– 73,– 62,–<br />

DO<br />

06<br />

21:00<br />

Lea Desandre Sopran<br />

Ambroisine Bré Mezzosopran<br />

Ensemble Jupiter<br />

Lea Desandre Sopran<br />

Ambroisine Bré Mezzosopran<br />

FR<br />

07<br />

18:00<br />

Karfreitag<br />

Mojca Erdmann Sopran<br />

Catriona Morrison Mezzosopran<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Julien Chauvin Violine und Leitung<br />

Andacht – Passionskonzert<br />

Georg Philipp Telemann<br />

Ouvertüre<br />

aus: Matthäuspassion TWV 5:53<br />

»Danziger Passion«<br />

»Jesus liegt in letzten Zü gen«<br />

TWV 1:983<br />

Johann Sebastian Bach<br />

»Ich habe genug« BWV 82a<br />

Giovanni Battista Pergolesi<br />

Stabat Mater<br />

17:00 Uhr Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 50,– 40,– 32,– 21,– 17,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 21,–<br />

SA<br />

15:00<br />

08<br />

/ 20:00<br />

Chor der Universität zu Köln<br />

Neue Philharmonie Westfalen<br />

Benjamin Pope Dirigent<br />

The Sound of Hans Zimmer &<br />

John Williams<br />

BB Promotion GmbH<br />

€ 99,90 89,90 79,90 69,90 59,90<br />

49,90 | Chorempore Z: 79,90<br />

SO<br />

09<br />

20:00<br />

Ostersonntag<br />

Sweet Soul Music<br />

BB Promotion GmbH<br />

€ 89,90 79,90 69,90 59,90 49,90<br />

MO<br />

10<br />

20:00<br />

Ostermontag<br />

Miroslav Nemec Rezitation und<br />

Schauspiel<br />

FR<br />

14<br />

20:00<br />

Adrian Pereyra E-Gitarre<br />

Jugendliche des Bildungs- und<br />

Beratungszentrums für Hörgeschädigte<br />

Stegen / Schwarzwald<br />

Christine Löbbert Einstudierung<br />

Bundesjugendorchester<br />

Christoph Altstaedt Dirigent<br />

Beethovens Vermächtnis –<br />

Hör-Erfahrung<br />

Mark Barden<br />

the weight of ash<br />

Brett Dean<br />

Testament – Music for orchestra<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55<br />

»Sinfonia eroica«<br />

Wenn die jüngsten Elitemusiker<br />

Deutschlands ihre Instrumente auspacken,<br />

wird es spannend: Dieser<br />

besonderen Mischung aus Begeisterung<br />

und Professionalität begegnet<br />

man nur beim Bundesjugendorchester,<br />

der U-20-Mannschaft unter<br />

den deutschen Spitzenorchestern,<br />

das regelmäßig auch in Köln Station<br />

macht. Dieses Mal präsentieren die<br />

jungen Musiker, begleitet von Adrian<br />

Pereyra an der E-Gitarre, ein neues<br />

Werk des experimentierfreudigen<br />

amerikanischen Komponisten Mark<br />

Barden – und Beethovens »Eroica«.<br />

Am Pult steht Christoph Altstaedt:<br />

»Ich zehre vom Enthusiasmus und<br />

Idealismus der jungen Musiker«,<br />

sagt der Dirigent.<br />

KölnMusik in Kooperation mit<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 29,– | Schüler & Studierende<br />

unter 29 Jahren: € 12,–<br />

SA<br />

15<br />

20:00<br />

MASAA<br />

Rabih Lahoud vocals<br />

Reentko Dirks guitar<br />

Marcus Rust trumpet<br />

Demian Kappenstein drums<br />

Bjarke Falgren violin<br />

»Masaa« heißt auf Arabisch Abend.<br />

Für den libanesischen Sänger und<br />

Poeten Rabih Lahoud ist es die<br />

magischste Zeit des Tages. Ein<br />

schöner Name für eine Band, die<br />

Abend- und Morgenland, arabische<br />

Verse und zeitgenössischen Jazz<br />

SA<br />

18<br />

19:00<br />

Landesjugendchor NRW<br />

Chöre des ChorVerbandes NRW<br />

WDR Rundfunkchor<br />

WDR Big Band<br />

Nicolas Fink Einstudierung und<br />

Leitung<br />

NRW singt Buchenberg!<br />

Wolfram Buchenberg<br />

Missa ad maiorem Dei gloriam<br />

Lieder der Vergänglichkeit und<br />

Lieder der Hoffnung<br />

Kompositionsauftrag<br />

des ChorVerbandes NRW<br />

Uraufführung<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 29,– | Schüler, Auszubildende &<br />

Studierende unter 29 Jahren<br />

(Ticket28): € 8,–<br />

SO<br />

19<br />

11:00<br />

Katharina Persicke Sopran<br />

Martin Berner Bariton<br />

Bonner Kammerchor<br />

Kölner Kantorei<br />

Bochumer Symphoniker<br />

Georg Hage Dirigent<br />

Arnold Schönberg<br />

Friede auf Erden op. 13<br />

Johannes Brahms<br />

Ein deutsches Requiem nach Worten<br />

der heiligen Schrift op. 45<br />

Kölner Kantorei in Kooperation mit<br />

Netzwerk Kölner Chöre e. V. und<br />

KölnMusik<br />

€ 47,– 41,– 36,– 29,– 21,– 14,– |<br />

Chorempore Z: € 36,–<br />

Abo Kölner Chorkonzerte<br />

Robert Schumann<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

a-Moll op. 54<br />

Sergej Prokofjew<br />

Romeo und Julia – Auszüge aus<br />

den symphonischen Suiten<br />

Mirga Gražinytė-Tyla wurde 2016<br />

Chefdirigentin beim altehrwürdigen<br />

City of Birmingham Symphony<br />

Orchestra, wo sie die Nachfolge von<br />

Andris Nelsons, Simon Rattle und<br />

Adrian Boult antrat. Schnell wurde<br />

auch der Rest der musikalischen<br />

Welt auf die Litauerin aufmerksam.<br />

Heute gehört sie zu einer ganzen<br />

Reihe junger, selbstbewusster Dirigentinnen,<br />

die mit Macht in die einstige<br />

Männer-Domäne einbrechen.<br />

KölnMusik<br />

€ 90,– 79,– 64,– 49,– 35,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 64,–<br />

Abo Internationale Orchester<br />

MI<br />

22<br />

20:00<br />

Simon Trpčeski Klavier<br />

PKF – Prague Philharmonia<br />

Gabriel Bebeşelea Dirigent<br />

Aus der Neuen Welt<br />

Bedřich Smetana<br />

Ouvertüre<br />

aus: Tajemství (<strong>Das</strong> Geheimnis)<br />

Komische Oper in drei Akten<br />

Sergej Rachmaninow<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

Nr. 3 d-Moll op. 30<br />

Antonín Dvořák<br />

Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 B 178<br />

30<br />

20:00<br />

Kontrapunkt-Konzerte<br />

€ 64,– 58,– 49,– 42,– 36,– 19,– |<br />

Chorempore Z: € 45,–<br />

DO<br />

Abo Metropolen der Klassik 4<br />

Fotonachweise:<br />

Barbara Hannigan © Marco Borggreve; Eric Lu © Benjamin Ealovega; Janine Jansen © Marco<br />

Borggreve; Wu Wei © Felix Broede; Mirga Gražinytė-Tyla © Frans Jansen; Danilo Pérez © Tito<br />

Herrera<br />

»Es gibt immer noch erstaunliche<br />

Musiker wie Danilo Pérez, der Piano<br />

im Wayne Shorter Quartet spielt. Er<br />

fürchtet sich vor nichts!«, so der<br />

legendäre Jazz-Pianist Herbie Hancock,<br />

eine Art Ritterschlag für den<br />

in Panama geborenen Pérez. Der<br />

Pianist, Bandleader und Komponist<br />

hat in seiner langen Laufbahn schon<br />

mit so mancher Legende gespielt,<br />

war unter anderem Mitglied in Dizzy<br />

Gillespies United Nations Orchestra<br />

und der Band von Wynton Marsalis.<br />

Dabei versteht sich Danilo Pérez<br />

nicht nur als Musiker, sondern auch<br />

als Aktivist, der sich mit seiner Kunst<br />

für Humanität und soziale Gerechtigkeit<br />

einsetzt.<br />

Laith Al-Deen special guest<br />

Big Band der Bundeswehr<br />

Timor Oliver Chadik Leitung<br />

KölnMusik<br />

€ 3 4 , –<br />

Trio für Violine, Violoncello und<br />

Klavier Es-Dur op. 148 D 897<br />

»Notturno«<br />

Dmitrij Schostakowitsch<br />

Trio für Klavier, Violine und Violoncello<br />

Nr. 2 e-Moll op. 67<br />

Danilo Pérez am 25.03.<br />

Benefizkonzert<br />

für Kölner Menschen in Not<br />

Der Fokus des Lions-Club Köln Rhenus<br />

liegt seit vielen Jahren auf der<br />

Unterstützung Obdachloser und<br />

bedürftiger Jugendlicher in Köln.<br />

Mit den Erlösen aus diesem Konzert<br />

werden soziale Projekte für Kölner<br />

Menschen in Not unterstützt.<br />

Schirmherrschaft: Henriette<br />

Reker, Oberbürgermeisterin<br />

der Stadt Köln<br />

Gemessen an der schier unerschöpflichen<br />

Fülle an Quartett-<br />

Formationen sind Klaviertrios nicht<br />

ganz so stark vertreten. Zu ihnen<br />

gehört das Amatis Piano Trio, in<br />

Amsterdam gegründet, mittlerweile<br />

in Salzburg zu Hause, bestehend<br />

aus der deutschen Geigerin Lea<br />

Hausmann, dem britischen Cellisten<br />

Samuel Shepherd und der chinesischen<br />

Pianistin Mengjie Han – mehr<br />

Grenzen überwindende Internationalität<br />

geht kaum.<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Kammermusik<br />

koelner-philharmonie.de<br />

Philharmonie-Hotline<br />

0221 280 280<br />

Konzertkasse<br />

Kurt-Hackenberg-Platz /<br />

Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />

(gegenüber der Kölner Philharmonie)<br />

Montag – Samstag 12:00 – 20:00 Uhr<br />

Lions-Club Köln Rhenus<br />

€ 45,– 42,– 38,– 26,– <strong>23</strong>,–<br />

Bitte beachten Sie auch unsere<br />

PhilharmonieVeedel Pänz-<br />

Veranstaltungen im März!<br />

Hotline<br />

0221<br />

2801


Highlights im März<br />

04.03.20<strong>23</strong><br />

Samstag<br />

20:00<br />

Bodo Wartke<br />

09.03.20<strong>23</strong><br />

Donnerstag<br />

20:00<br />

Barbara Hannigan<br />

12.03.20<strong>23</strong><br />

Sonntag<br />

11:00<br />

Eric Lu<br />

20.03.20<strong>23</strong><br />

Montag<br />

20:00<br />

Mirga Gražinytė-Tyla<br />

25.03.20<strong>23</strong><br />

Samstag<br />

20:00<br />

Danilo Pérez<br />

Kölner Philharmonie<br />

Bischofsgartenstraße 1<br />

50667 Köln<br />

koelner-philharmonie.de<br />

Philharmonie-Hotline: 0221 280 280<br />

KölnMusik<br />

€ 46,– 40,– 34,– 28,– 20,–<br />

Abo Divertimento<br />

SO<br />

05<br />

11:00<br />

Anu Komsi Sopran<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Sakari Oramo Dirigent<br />

Glaslicht<br />

Magnus Lindberg<br />

Accused<br />

Jean Sibelius<br />

Sinfonie Nr. 5 Es-Dur op. 82<br />

10:00 Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 50,– 40,– 32,– 21,– 17,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 21,–<br />

Abo Groß | Sonntag<br />

Klein A | Sonntag<br />

Familien A | Sonntag<br />

Hector Berlioz<br />

Symphonie fantastique op. 14<br />

Klaus Mäkelä und Sibelius, das ist<br />

das, was die Engländer »a perfect<br />

match« nennen, eine perfekte Kombination.<br />

Anfang 2022 erschien eine<br />

Gesamtaufnahme sämtlicher Sinfonien<br />

von Jean Sibelius mit dem<br />

1996 geborenen Finnen. Mit dem<br />

Orchestre de Paris, dessen Chefdirigent<br />

Mäkelä ist, geht die Sibelius-<br />

Reise mit seinem Violinkonzert nun<br />

weiter. Mit klirrend-faszinierenden<br />

Klängen wie aus einer finnischen<br />

Winterlandschaft beginnt das Konzert,<br />

das bei der mehrfachen ECHO-<br />

Preisträgerin Janine Jansen in den<br />

allerbesten Geigerinnen-Händen<br />

ist. Nicht weniger klanglichen Reiz<br />

hat Berlioz’ gigantische »Symphonie<br />

fantastique«, in der die Es-Klarinette<br />

das Hexengelächter nachahmt und<br />

die Posaunen zum sprichwörtlichen<br />

Jüngsten Gericht blasen.<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

durch Oliver Binder<br />

Gefördert vom<br />

KölnMusik<br />

€ 79,– 68,– 57,– 43,– 32,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 57,–<br />

Abo Klassiker!<br />

Janine Jansen<br />

am 08.03.<br />

Simon Trpčeski Klavier<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Cristian Măcelaru Dirigent<br />

Johannes Brahms<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

Nr. 2 B-Dur op. 83<br />

Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98<br />

Klaus Lang<br />

Caritas<br />

Kompositionsauftrag des WDR –<br />

Miniaturen der Zeit<br />

Uraufführung<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 56,– 47,– 36,– <strong>23</strong>,– 20,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 36,–<br />

Abo Freitags-Konzert-Abo 12<br />

Samstags-Konzert-Abo 5 | 8<br />

Kleines Klassik-Abo<br />

SA<br />

11<br />

10:00<br />

Ensemble #kreuzvier<br />

Jacques Wéry Klavier, Posaune,<br />

Darbuka, Gesang, Schlagzeug,<br />

Gitarre, Tin Whistle<br />

Johanna Risse Gesang, Violine,<br />

Rahmentrommel, Waterdrum,<br />

Shruti, Glockenspiel<br />

Clara Flaksman Viola, Klavier,<br />

Gesang, Ukulele, Bodhrán, Rahmentrommel<br />

Familienworkshop »Agua de beber<br />

– Wasser (nicht nur) zum Trinken«<br />

In diesem Konzert mit dem Ensemble<br />

#kreuzvier dreht sich alles um<br />

das Wasser: um schwimmende<br />

Trommeln, um Trinkgläser, die zum<br />

Instrument werden, um zu viel und<br />

zu wenig Wasser und natürlich um<br />

das Meer! Die Rhythmen, die mit<br />

Gläsern und Wasserinstrumenten<br />

im Konzert gespielt werden, können<br />

zuhause ausprobiert und nachgespielt<br />

werden.<br />

Empfohlen für Kinder von 4 – 8 Jahren<br />

mit ihren Familien<br />

Dauer: ca. 1 Stunde<br />

Gefördert vom<br />

KölnMusik<br />

€ 7,–<br />

Gefördert von der Imhoff Stiftung<br />

KölnMusik<br />

€ 34,– | Chorempore Z: € 34,–<br />

Abo Piano<br />

SO<br />

12<br />

16:00<br />

Cristina Gómez Godoy Oboe<br />

Sara Ferrández Viola<br />

Mario Häring Klavier<br />

Nominiert von L’Auditori Barcelona<br />

und Palau de la Música<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Trio für Klavier, Klarinette und<br />

Viola Es-Dur KV 498<br />

Maurice Ravel<br />

Sonatine für Klavier<br />

Camille Saint-Saëns<br />

Sonate für Oboe und Klavier D-Dur<br />

op. 166<br />

Max Bruch<br />

Allegro con moto op. 83,2<br />

Nachtgesang. Andante con moto<br />

op. 83,6<br />

Allegro vivace, ma non troppo<br />

op. 83,7<br />

Charlotte Bray<br />

This or Eden<br />

für Oboe und Klavier<br />

Kompositionsauftrag von L’Auditori<br />

Barcelona, Palau de la Música und<br />

European Concert Hall Organisation<br />

(ECHO)<br />

Robert Kahn<br />

Serenade op. 73<br />

Jedes Jahr nominieren die Konzerthäuser<br />

der ECHO die vielversprechendsten<br />

Nachwuchskünstlerinnen<br />

und -künstler, die dann durch<br />

die europäischen Konzerthäuser<br />

touren. Für jeden »Rising Star« wird<br />

eigens eine Komposition in Auftrag<br />

gegeben, die zentraler Bestandteil<br />

des Tournee-Programms ist.<br />

KölnMusik<br />

€ 29,– | Schüler & Studierende<br />

unter 29 Jahren: € 12,–<br />

Abo Rising Stars –<br />

die Stars von morgen


en · Terminplan zum Heraustrennen · Terminplan zum Heraustrennen Terminplan zum Heraustrennen · Terminplan zum Heraustrennen · Te<br />

Sagenhafte<br />

Familie<br />

Vor- und Nachname gesucht<br />

Verschlagen ist er, intrigant und gierig. Sohn eines Zwergs,<br />

durch dessen Tun aus verschmähter Liebe alles Unheil<br />

beginnt. Die Welt- und Götterordnung gerät ins Wanken.<br />

Zum ersten Mal ist um das Jahr 1200 von ihm zu lesen. Gut<br />

600 Jahre später betritt er die Opernbühne für das große<br />

Finale. Er strebt nach Macht und Gold. Dafür zerstört er<br />

Beziehungen und tötet. Selbst vor seinem Halbbruder<br />

macht er nicht Halt und auch nicht vor der hinterrücks<br />

(im wahrsten Sinne des Wortes) ausgeführten Tötung des<br />

Helden. Angestachelt von seinem Vater, dem Zwerg. Ein<br />

fatales Vater-Sohn-Verhältnis. <strong>Das</strong> Schicksal des Vaters ist<br />

unklar, der Sohn stirbt aufgrund von Habgier. Mal durch des<br />

toten Helden Schwert, mal ertrinkt er im Rhein – kein Unfall. Je<br />

nach Sage und Libretto. Seinen germanischen Namen gibt es<br />

heute noch, so abschreckend wirkte kein Lied, keine Sage, keine<br />

Oper. Ein skandinavischer Kronprinz trägt die norwegische<br />

Variante. Auf deutschen Bühnen findet man den Namen nicht<br />

nur als Rolle, sondern auch in den Tournee-Kalendern und<br />

Besetzungslisten. Wer z. B. kennt nicht den Kabarettisten, der<br />

sein Klavier auf der Bühne nicht nur – und manchmal auch gar<br />

nicht – spielt, sondern vor Publikum putzt. Oder ein berühmtes<br />

Streichquartett. Fast komplett in Familienhand, hier funktioniert<br />

Familie ganz offensichtlich und hörbar, zum Beispiel im März in<br />

der Kölner Philharmonie! Und da nicht alle Kinder den gleichen<br />

Vornamen haben können, ist der Name hier der Familienname.<br />

Wie alt sind die »Kinder« zusammen, als Ensemble? Die Antwort<br />

auf (fast) alle Fragen lautet zwar … Wir jedoch suchen eine<br />

andere Antwort: Wie lautet der Name, der sowohl Vor- als auch<br />

Nachname sein kann? wil<br />

Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 10.4.20<strong>23</strong> unter dem Stichwort »Rätselhafte<br />

Philharmonie« an die KölnMusik GmbH, Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln<br />

oder per E-Mail (mit Angabe Ihrer Postanschrift) an feedback@koelnmusik.<br />

de. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 3 x 2 Tickets für das<br />

Konzert mit Thierry Mechler und Paul Meyer am 24. April um 20 Uhr.<br />

Des letzten Rätsels Lösung: »Die Nachtigall« von Theodor Storm.<br />

Isabelle Faust © Felix Broede<br />

FAUST &<br />

MĂCELARU<br />

FR 10./SA 11. Februar 20<strong>23</strong><br />

Kölner Philharmonie<br />

20.00 Uhr<br />

Antonín Dvořák<br />

Béla Bartók<br />

Sergej Prokofjew<br />

Isabelle Faust Violine<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Cristian Măcelaru Leitung<br />

2022 |20<strong>23</strong><br />

<strong>23</strong>0118_RZ_WSO_Faust_und_Macelaru_10u1102<strong>23</strong>_AZ_PhilMag_95x130mm.indd 1 18.01.<strong>23</strong> 08:5<br />

18.01.<strong>23</strong> 08:5<br />

FORUM ALTE MUSIK KÖLN<br />

SONNTAGSKONZERTE 17 H<br />

m+k e.V.<br />

12.03.<strong>23</strong> 17H WDR-FUNKHAUS<br />

bruno de sá SOPRAN<br />

ensemble 1700<br />

LEITUNG: dorothee oberlinger<br />

07.05.<strong>23</strong> 17H MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST<br />

schuppanzigh-quartett<br />

11.06.<strong>23</strong> 17H ST. URSULA<br />

josquin capella<br />

LEITUNG: meinolf brüser<br />

Einheitspreis je Konzert 20 EUR (ermäßigt 12 EUR)<br />

m.spering@musik-und-konzept.de<br />

Info und Tickets: 0221 552558 | www.forum-alte-musik-koeln.de


Trauer und Melancholie<br />

<strong>Das</strong> Amatis Trio stellt sich mit Klaviertrios von<br />

Schubert und Schostakowitsch vor<br />

»Ihre Virtuosität hat Weltformat«, schrieb das »Schweizer Tagblatt«<br />

über die Musiker des Amatis Trios, und das Fachmagazin »Fono<br />

Forum« lobte »den spirituellen Ernst« und »die große Sorgfalt«.<br />

Zweifelsohne zählt das Amatis Trio zu den führenden Klaviertrios<br />

der jüngeren Generation. Es wurde 2014 in Amsterdam gegründet<br />

und trat bereits in über 40 Ländern auf fünf Kontinenten auf. <strong>Das</strong><br />

Trio besteht aus der deutschen Geigerin Lea Hausmann, die unter<br />

anderen bei Lukas Hagen vom renommierten Hagen-Quartett<br />

studierte, dem britischen Cellisten Samuel Shepherd, der von Peter<br />

Dixon und Anner Bylsma ausgebildet wurde und dem chinesischniederländischen<br />

Pianisten Mengjie Han, seines Zeichens Schüler<br />

des niederländischen Star-Pädagogen Jan Wijn und Preisträger<br />

beim Internationalen Liszt-Wettbewerb in Utrecht.<br />

<strong>Das</strong> Trio wird insbesondere für sein hochenergetisches Spiel, seine<br />

Kommunikation und seine Leidenschaft gepriesen, es gewann<br />

zahlreiche internationale Wettbewerbe und Preise, unter anderen den<br />

Kersjesprijs der Niederlande und den Borletti-Buitoni-Fellowship-<br />

Preis aus Großbritannien. Zwei CDs hat das Trio bisher eingespielt,<br />

sie umfassen Werke von Messiaen, Enescu, Ravel und Britten.<br />

Für ihr Konzert in Köln haben die Musikerinnen und Musiker zwei<br />

Klaviertrios von Franz Schubert ausgewählt sowie das zweite<br />

Klaviertrio von Dmitrij Schostakowitsch. <strong>Das</strong> Es-Dur-Trio op. 100<br />

entstand im November 1827, zur selben Zeit wie die »Winterreise«,<br />

was seinen melodischen Duktus, die harmonischen Abstürze und<br />

die existentielle Spannung erklärt. Der erste Satz ist ein Allegro,<br />

das mit seinem energisch-kompakten Hauptthema an Beethoven<br />

erinnert. Voller Seufzer und Melancholie ist der zweite Satz, verspielt<br />

hingegen das Scherzo, während das groß angelegte Finale von<br />

zwei kontrastierenden Themen gekennzeichnet ist. <strong>Das</strong> eine ist ein<br />

unbeschwerter Tanz, das andere eine unruhig flackernde Melodie<br />

in Moll.<br />

Nur einen einzigen Satz umfasst das Trio op. 148 »Notturno«, ein<br />

»Adagio« in Es-Dur. <strong>Das</strong> Entstehungsjahr ist unklar, entweder 1827<br />

38 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Amatis Trio<br />

oder 1828. Was Schubert mit dem Einzelsatz plante, ist ebenfalls<br />

nicht geklärt, allerdings liegt die Vermutung nahe, dass er dieses<br />

Es-Dur-Adagio ursprünglich als langsamen Satz für sein B-Dur-<br />

Klaviertrio angedacht hatte, bevor er es durch das »Andante un<br />

poco mosso« in Es-Dur ersetzte. <strong>Das</strong> »Adagio« wirkt so, als werde<br />

ein Wanderer in seinen nächtlichen Träumen durch den Gesang der<br />

»Stöckenschlager« gestört, die Arbeiter, die am frühen Morgen die<br />

Holzpflöcke beim Wasserbau am Fluss einrammen. Schubert lernte<br />

deren Lieder während einer Wanderung durch das Salzkammergut<br />

im Jahre 1825 kennen.<br />

Sein zweites Klaviertrio widmete Dmitrij Schostakowitsch seinen<br />

Freund Iwan Sollertinski, einem bedeutenden Musikkritiker und<br />

Mahler-Liebhaber, der im Zweiten Weltkrieg ums Leben kam.<br />

<strong>Das</strong> Werk beginnt mit einem Trauerthema im »Andante«, das<br />

anschließend von der Geige und dem Klavier in Fugenprinzip<br />

aufgegriffen wird. Dieses Fugato im Andante dient als langsame<br />

Einleitung für ein Moderato in Sonatenform. Es beginnt mit<br />

trabenden Streicherachteln, über die das Klavier das melodisch<br />

ausgeweitete Thema der Einleitung spielt. <strong>Das</strong> »Allegro con brio« ist<br />

ein Tanz voll ätzender Ironie, der an Mahlers Scherzi anknüpft. Als<br />

Kontrast erscheint das »Largo«, ein Trauersatz in Passacaglia-Form.<br />

Der Finalsatz wiederum ist gekennzeichnet von Zigeunermelodien<br />

und einem Gleichschritt-Rhythmus, den der Musikwissenschaftler<br />

Karl Böhmer als »surrealistischen Marsch in den Tod« bezeichnete.<br />

Mario-Felix Vogt<br />

Konzerttermin<br />

Sonntag, 26. März 20<strong>23</strong>, 20:00<br />

Amatis Trio<br />

Lea Hausmann Violine<br />

Samuel Shepherd Violoncello<br />

Mengjie Han Klavier<br />

Franz Schubert Trio für Violine, Violoncello und Klavier Es-Dur op. 100 D 929<br />

Trio für Violine, Violoncello und Klavier Es-Dur op. 148 D 897 »Notturno«<br />

Dmitrij Schostakowitsch Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 2 e-Moll op. 67<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

39


Fünf Elemente –<br />

drei Virtuosen<br />

<strong>Das</strong> MinXuWu Trio verschmilzt traditionelle<br />

chinesische Musik mit modernen Elementen<br />

Konzerttermin<br />

Freitag, 31. März 20<strong>23</strong>, 20:00<br />

»Five Elements«<br />

MinWuXu Trio<br />

Min Xiao-Fen pipa, ruan, voice<br />

Wu Wei sheng, erhu, voice<br />

Xu Fengxia sanxian, guzheng, voice<br />

Wu Wei<br />

40 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Der Kosmos der chinesischen Instrumente ist für Europäer genauso<br />

faszinierend wie manchmal rätselhaft. <strong>Das</strong> MinWuXu Trio bringt<br />

mit seiner Widmung an die fünf Elemente klingendes Licht ins<br />

Dunkel. Es gehört zu den Kuriositäten der Musikgeschichte, dass<br />

der Urahne des Akkordeons in der chinesischen Musik zu finden<br />

ist – und zumindest vom Äußeren nichts mit ihm zu tun hat. Bei<br />

der chinesischen Mundorgel Sheng wurde vor rund 4000 Jahren<br />

erstmals das Prinzip der »durchschlagenden Zunge« realisiert, ein<br />

Verfahren, bei dem eine Metallzunge durch den Luftstrom durch<br />

eine Öffnung gedrückt und in Schwingung gebracht wird. Wu<br />

Wei ist eine der bekanntesten Exponenten der Sheng weltweit<br />

und in Köln kein Unbekannter. Er hat sowohl die Sheng als auch<br />

die zweisaitige, mit Python-Haut bespannte Spießgeige Erhu in<br />

einen zuvor ungehörten jazzigen Kontext gesetzt und die Tradition<br />

mit neuer Musik oder abendländischem Barock verknüpft. Im<br />

MinWuXu Trio ist er außerdem erfindungsreich am Schlagwerk zu<br />

hören.<br />

Eine ähnliche Brückenbauerin ist die Pipa-Virtuosin Min Xiao-Fen:<br />

Seit ihrer Übersiedlung in die USA vor 30 Jahren arbeitete sie mit<br />

zahlreichen zeitgenössischen Komponisten, ist aber auch in Jazz<br />

und Pop mit einer breiten Palette an Prominenz von John Zorn<br />

bis Björk präsent. Neben der viersaitigen, birnenförmigen Pipa,<br />

der populärsten Kurzhalslaute der chinesischen Musik, spielt sie<br />

auch die seltener gehörte Ruan, die ihres runden Resonanzkörpers<br />

wegen auch »Mondlaute« genannt wird.<br />

Die dritte Musikerin im Trio-Bunde ist die Zitherspielerin Xu<br />

Fengxia. Sie erprobt von ihrer Wahlheimat Deutschland aus die<br />

Übergänge zwischen chinesischer und indischer Musik, begab<br />

sich in Teamworks mit Musikern der freien Improvisation und<br />

Sinfonieorchestern gleichermaßen. Sie repräsentiert damit eine<br />

der innovativsten Spielarten auf der 21-saitigen Wölbbrettzither<br />

Guzheng, beherrscht aber auch die Langhalslaute Sanxian.<br />

Min Xiao-Fen<br />

wie das Wasser ist der ihm gewidmete Satz: Die Instrumente<br />

lösen sich von ihrer herkömmlichen Charakteristik, klappern,<br />

knacken, wispern und hauchen, verschlingen sich in einem<br />

Strom, der – unterstützt durch harsche Gesangseinlagen – immer<br />

mehr an Intensität gewinnt. Und im »Feuer«-Finale unternimmt<br />

das Trio einen Ausflug in die Peking-Oper mit all ihren virtuosen<br />

instrumentalen und vokalen Eigenheiten. Stefan Franzen<br />

In ihrem gemeinsamen Programm widmen sich MinWuXu Trio der<br />

klanglichen Erforschung der fünf Elemente: Nach traditioneller<br />

chinesischer Vorstellung sind das Erde, Metall, Holz, Feuer und<br />

Wasser, die wiederum den fünf Tönen der pentatonischen Skala<br />

zugeordnet werden. In der Suite an die Elemente kommen nicht<br />

nur die instrumentalen Qualitäten der drei Musiker zur Geltung.<br />

Gleich zu Beginn wird der Erde in rein vokaler Form<br />

gehuldigt, mit gutturalen Lautäußerungen, lautmalerischen<br />

Rhythmen sowie Kehlkopf- und Obertongesang. Die Musik<br />

beruft sich auf eine höfische Tradition der Tang-Dynastie<br />

und beinhaltet eine Gedichtrezitation. Die Verzahnung der<br />

Stimmen und ihrer verschiedenen Vokaltechniken erzeugt<br />

Polyrhythmik und Polyphonie zugleich.<br />

Auf dem bekannten Volkslied »Der Tanz der goldenen Schlange«<br />

beruht der »Metall«-Satz, der dann in freier Form die Instrumente<br />

zur Geltung bringt. Mondlaute, Guzheng, Perkussion und Sheng<br />

erzeugen ein Spannungsfeld, das an die Darbietung eines Folklore-<br />

Dramas erinnert. Die »Holz-Sektion« überrascht mit Parallelen der<br />

Erzähltradition Jingyun Dagu aus Peking zum amerikanischen<br />

Blues, sie tritt in den Fünftonskalen offen zutage, ebenso im<br />

Gebrauch der »blue notes« auf Zither und Lauten und in einer<br />

gewissen melancholischen Gesangsweise. Genauso frei fließend<br />

Xu Fengxia<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

41


Rembrandt Trio<br />

Tollkühne Männer<br />

mit alten Kisten<br />

<strong>Das</strong> Rembrandt Trio präsentiert: The Contemporary Fortepiano<br />

Was haben Wolfgang Amadeus Mozart und Rembrandt Frerichs<br />

gemeinsam? Sie lieben die Improvisation und spielen auf dem<br />

gleichen Flügel – einem Hammerklavier von 1782. Zugegeben: <strong>Das</strong><br />

Fortepiano des niederländischen Jazzpianisten ist ‚nur‘ ein Einszu-eins-Nachbau<br />

des Instruments von Anton Walter durch den<br />

belgischen Klavierbauer Chris Maene aus dem Jahr 2014, klanglich<br />

dürfte dies jedoch kaum einen Unterschied machen.<br />

Dabei spielte Mozartnähe gar keine Rolle bei dem einzigartigen<br />

Einzug dieses historischen Instruments in den Jazz. Vielmehr war<br />

es die Liebe zur Musik des Nahen Ostens, die Rembrandt Frerichs<br />

nach einem Instrument suchen ließ, das besser mit dem persischen<br />

Târ oder dem Kamancheh harmonierte als ein moderner<br />

Steinway-Flügel. »Ich kannte es eigentlich nur dem Namen nach.<br />

Ich habe es mir angehört und dann ein paar befreundete Kollegen<br />

angerufen und recherchiert: Wie klingen diese Instrumente? Wie<br />

spielt man sie?«<br />

42 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Konzerttermin<br />

Samstag, 22. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />

Eine Klangreise zwischen Barock und Jazz<br />

Rembrandt Trio<br />

Rembrandt Frerichs fortepiano<br />

Tony Overwater violone<br />

Vinsent Planjer drums<br />

Nach den ersten Proben des Rembrandt Trios mit dem Fortepiano<br />

vor gut acht Jahren stellte Bassist Tony Overwater allerdings<br />

fest, sein Kontrabass sei nun zu laut: »So wurde er von<br />

diesem Strom mitgerissen. Dann begann er zu recherchieren<br />

und so kam er auf den Violone, die Bassversion der Viola da<br />

Gamba. Tony hat jetzt sechs Saiten; er kann nun viel höher gehen<br />

und seine tiefsten Saiten sind eine Oktave höher als der<br />

Kontrabass. Er ist melodischer, so viel beweglicher als der Kontrabass,<br />

auch im Bogenstrich. Und dann war es Vinsent, der mit<br />

seinem Schlagzeug zu laut klang. Er fing an, ein neues Schlagzeug<br />

zu bauen. Wenn wir auf Tour waren, hat er Sachen mitgenommen,<br />

in Indien, Taiwan, aus China und der Türkei, überall<br />

hat er etwas für sein Instrument mitgebracht.« So entstand sein<br />

maßgeschneidertes »Whisper Kit«. Vervollständigt wurde das<br />

Instrumentarium schließlich durch ein Harmonium aus dem<br />

19. Jahrhundert – das Projekt »The Contemporary Fortepiano«<br />

war geboren: Jazz und Improvisation im Klangkosmos der historischen<br />

Aufführungspraxis. »Bei dieser Musik dreht sich alles<br />

um die Intimität des Klangs«, betont Frerichs, sie ist das Resultat<br />

der »Suche nach einem leichten und transparenten Klang«.<br />

Die drei Musiker nahmen sich Zeit: Sechs Jahre arbeiteten sie<br />

an dem neuen Projekt. Für ein derart eingespieltes Trio eine lange<br />

Zeit: »In den 15 Jahren, in denen wir zusammenspielen, haben<br />

wir gelernt, die musikalischen Entscheidungen des anderen<br />

vorherzusagen. Da wir viel improvisieren, treffen wir jedes Mal,<br />

wenn wir spielen, viele musikalische Entscheidungen. Wenn wir<br />

jetzt spielen, versuchen wir so viel wie möglich, uns gegenseitig<br />

zu überraschen. Diese Überraschungsmomente sind für den<br />

Zuschauer meist deutlich spürbar«, erläutert Frerichs. »<strong>Das</strong><br />

macht die Gruppe zu einem Paradebeispiel für die Art der musikalischen<br />

Kommunikation, die den Jazz ausmacht.«<br />

Auf der 2018 erschienenen CD »The Contemporary Fortepiano«<br />

ist ein schillerndes Kaleidoskop zu erleben: Die Klangwelt<br />

des französischen Barock am Hofe Ludwig XIV., die Energie<br />

afro-cubanischer Musik, die hypnotische Kraft der Minimal<br />

Music, arabische Viertelton-Skalen oder armenische Volksliedmelodien<br />

sind hier gleichermaßen präsent. Perkussionist<br />

Vinsent Planjer ist mit vertrackten 11/8- oder 15/8-Rhythmen<br />

zu hören, das Harmonium verteidigt die Melodien gegen das<br />

Fortepiano und für das Herbie Hancock-Cover »Butterfly« sorgt<br />

eine Tüte Bohnen auf den Saiten des Fortepianos für neue Klänge.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> »Jazz thing« urteilte: »Dieser Ausflug der tollkühnen<br />

Männer mit ihren alten Kisten klingt fremd und doch<br />

vertraut – und vor allem zeitlos gut«. Tilman Fischer<br />

Bodo Wartke<br />

Klaviersdelikte<br />

Musikkabarett mit Bodo Wartke<br />

Keine Angst, es sind ausgesprochen delektable Delikte, die der<br />

Musikkabarettist Bodo Wartke an seinem Publikum verübt. Hier<br />

ein vorsätzlicher Versatz im Versmaß, dort eine hinterhältige Wortspielerei<br />

oder ein mit diebischer Freude vollzogener Stilbruch.<br />

Immer resultieren daraus treffsichere Pointen, derer man sich nur<br />

mit massiven Lachsalven erwehren kann. Von der chronisch problematischen<br />

Zweisamkeit bis hin zu drängend aktuellen sozialen<br />

Schieflagen reichen Wartkes Themen, wobei er sprachlich wie pianistisch<br />

sein Ausnahmetalent unter Beweis stellt. Hochvirtuos, von<br />

sprühender Intelligenz und zum Schreien komisch. km<br />

Konzerttermin<br />

Samstag, 4. März 20<strong>23</strong>, 20:00<br />

Klaviersdelikte<br />

Bodo Wartke Gesang, Klavier<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

43


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CD gewinnen<br />

Was passiert, wenn eine Gazelle,<br />

eine Junggiraffe und eine<br />

Leopardenschildkröte zusammen<br />

verreisen? Natürlich Unglaubliches!<br />

Ihr Ziel: Der »Karneval der Tiere« in<br />

Paris. Wir verlosen 2 CDs des »Karneval der Tiere«<br />

von Camille Saint-Saëns mit Malte & Mezzo<br />

und KultBlechDresden (Edel Kultur) an <strong>Magazin</strong>-Abonnenten!<br />

44 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

CD gewinnen<br />

Rund 135 Jahre umspannt das<br />

Repertoire des neuen Albums<br />

»Tristan« (Sony Music) von Igor<br />

Levit. In der Musik von »Tristan«<br />

geht es um die Verbindung von Liebe, Tod und<br />

Erlösungsbedürftigkeit und nur eines der Werke<br />

ist originär für Soloklavier konzipiert. Mit dabei:<br />

das Gewandhausorchester unter der Leitung<br />

von Franz Welser-Möst. Wir verlosen 5<br />

CDs an <strong>Magazin</strong>-Abonnenten!<br />

CD mit DVD gewinnen<br />

Bodo Wartkes Zusammenarbeit<br />

mit Bassist René<br />

Bosem, Gitarrist Franky Fuzz<br />

und Schlagzeuger Robert<br />

Memmler währt schon länger als 12 Jahre. Wir<br />

verlosen 3 Exemplare ihres neuen Live-Albums<br />

»In guter Begleitung: Bodo Wartke und die<br />

Schönen GutenA-Band« mit Bonus-DVD<br />

(Reimkultur) an <strong>Magazin</strong>-Abonnenten!<br />

CD gewinnen<br />

Auf seinem neuen Album<br />

»Night Passages« (Sony Music)<br />

unternimmt Klarinettist Martin<br />

Fröst zusammen mit Pianist Roland<br />

Pöntinen und Bassist Sébastien Dubé eine<br />

nächtliche Reise durch das Mystische und das<br />

Melancholische, das Verspielte und das Tiefgründige<br />

der Nacht … Mit Werken von Jean-<br />

Philippe Rameau bis Richard Rodgers. Wir verlosen<br />

1 CD an <strong>Magazin</strong>-Abonnenten!<br />

Buch gewinnen<br />

Fagottist und Dirigent Milan<br />

Turković nutzte die Pandemie<br />

bedingte »Vollbremsung« seines<br />

musikalischen Schaffens,<br />

um in seinem Buch »Pausentöne«<br />

(Verlag Der Apfel) von Konzertreisen<br />

und mehr zu erzählen.<br />

Und er macht sich Gedanken über die<br />

Zukunft der klassischen Musik. Wir verlosen 2<br />

Exemplare an <strong>Magazin</strong>-Abonnenten!<br />

Birgit Minichmayr<br />

Ensemble Resonanz<br />

Riccardo Minasi Programmheft kostenlos<br />

Montag<br />

3. April 20<strong>23</strong><br />

20:00<br />

<strong>Magazin</strong>-Abonnenten erhalten<br />

das Programmheft zum Konzert<br />

mit dem Ensemble Resonanz<br />

und Schauspielerin Birgit<br />

Minichmayr am 3. April um 20<br />

Uhr kostenlos. Bitte lösen Sie<br />

den der Abo-Ausgabe beiliegenden Coupon<br />

am Konzertabend im Foyer der Kölner Philharmonie<br />

ein. wil


Foto: © WDR/Ben Knabe<br />

SO SINGT FREUDE.<br />

PETITE MESSE<br />

ROSSINI<br />

SO 12. Februar 20<strong>23</strong><br />

Funkhaus Wallrafplatz, Köln<br />

20.00 Uhr<br />

Gioachino Rossini<br />

Petite Messe Solennelle<br />

für Soli, Chor, Klavier und<br />

Harmonium<br />

Insun Min Sopran<br />

Beata Borchert Alt<br />

Kwon-Shik Lee Tenor<br />

Hee-Kwang Lee Bass<br />

Philip Mayers Klavier<br />

Petteri Pitko Harmonium<br />

WDR Rundfunkchor<br />

Nicolas Fink Leitung<br />

wdr-rundfundchor.de<br />

Malte Arkona<br />

221222_RZ_WRC_Rossini_Petite_Messe_Solennelle_1202<strong>23</strong>_AZ_PhilMag_95x130mm.indd 1 22.12.22 09:1<br />

Kinderkonzert<br />

Malte und Mezzo in Norwegen<br />

Moderator Malte Arkona und sein Schlaufuchs Mezzo sind<br />

die Klassikentdecker – bekannt aus Hörbuch und Fernsehen.<br />

Zusammen mit der norwegischen Geigerin Ragnhild Hemsing<br />

und ihren Trio-Kollegen begeben sie sich auf eine spannende<br />

Entdeckungstour nach Norwegen, in das Land der Fjorde und<br />

Trolle. Ragnhild hat ihre Hardangerfiedel dabei, die sieht nicht nur<br />

wunderschön aus, sie klingt auch anders als eine gewöhnliche<br />

Geige, norwegisch eben. Mezzo findet Trolle toll und Fjorde auch,<br />

und alle kleinen und großen Konzertbesucher können mit ihm<br />

zusammen die Musik von Edvard Grieg, Johan Svendsen und<br />

Johan Halvorsen entdecken. Auf nach Norwegen! km<br />

Konzerttermin<br />

Sonntag, <strong>23</strong>. April 20<strong>23</strong>, 11:00<br />

Malte Arkona Moderation und Konzeption<br />

Mezzo Moderation<br />

Ragnhild Hemsing Violine, Hardangerfiedel<br />

Benedict Klöckner Violoncello<br />

Mario Häring Klavier<br />

Werke von Edvard Grieg, Johan Svendsen und<br />

Johan Halvorsen<br />

Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />

Anthony Roth<br />

Costanzo<br />

startfestival.de<br />

& l’arte del mondo<br />

Lieder und Arien von<br />

Georg Friedrich Händel<br />

und Philip Glass<br />

28.04.20<strong>23</strong>, 19 Uhr<br />

Leverkusen, Erholungshaus<br />

© Matthu Placek


Überraschungseffekte<br />

garantiert<br />

Die Dirigentin<br />

Mirga Gražinytė-Tyla mit dem<br />

City of Birmingham<br />

Symphony Orchestra<br />

Mirga Grazinyté-Tyla<br />

In Litauen, so lautet ein geflügeltes Wort, ist<br />

jeder zweite Einwohner ein Chordirigent. Gemeinsames<br />

Singen prägt die kulturelle Identität<br />

des Landes – wie auch in Estland und<br />

Lettland. Geschichte geschrieben hat die »singende<br />

Revolution« der drei baltischen Staaten,<br />

die im Kampf um ihre Unabhängigkeit von der<br />

Sowjetunion auch ihre alten Volkslieder einsetzten;<br />

etwa als sich am <strong>23</strong>. August 1989 eine<br />

600 Kilometer lange Menschenkette von Tallinn<br />

über Riga nach Vilnius zog.<br />

Mirga Gražinytė-Tyla war damals drei Jahre<br />

alt, und ihr ungewöhnlicher Weg als Dirigentin<br />

ist nicht denkbar ohne diese Gesangstradition.<br />

Die Eltern, Mutter Pianistin, Vater Chorleiter,<br />

nahmen schon das Kleinkind mit zu Proben,<br />

Tourneen und zum Unterricht. Mirga wuchs<br />

ins Chordirigieren hinein, das Teenager in den<br />

baltischen Staaten an speziellen Musikschulen<br />

erlernen können. Dafür wechselte sie nach<br />

dem Abitur an die Musikuniversität in Graz,<br />

wo Professoren ihr großes Talent erkannten<br />

und ihr das Orchesterdirigat nahelegten. Sie<br />

studierte weiter in Leipzig und Zürich, gab<br />

als 24-Jährige mit »La Traviata« ihr Debüt als<br />

Operndirigentin in Osnabrück. Und setzte sich<br />

zwei Jahre später in Salzburg beim Wettbewerb<br />

junger Dirigenten gegen über 90 Konkurrenten<br />

durch. Engagements in Bern, Salzburg<br />

und Los Angeles folgten.<br />

Eine Blitzkarriere, die Mirga Gražinytė-Tyla<br />

schließlich ans Pult des City of Birmingham<br />

Symphony Orchestra (CBSO) führte: Als erste<br />

Chefin eines Top-Orchesters durchstieß die<br />

damals 29-Jährige die wohl dickste gläserne<br />

Decke für Frauen im Klassikbetrieb und<br />

46 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


avancierte bald zum »Stern von Birmingham«,<br />

wie eine Zeitung titelte – mit Charisma, Kommunikationsfähigkeit<br />

und ihrer Begabung,<br />

Werke wie frisch komponiert klingen zu lassen.<br />

»Sie bringt ihre eigene Vision ein«, hieß<br />

es anlässlich der Verleihung des Dirigentenpreises,<br />

den ihr 2019 die Royal Philharmonic<br />

Society zuerkannte. Voller Energie stürze sie<br />

sich in ein »riesiges, nicht alltägliches Repertoire«,<br />

das von Haydn bis zur Gegenwart reicht.<br />

<strong>Das</strong> eignet sie sich an, indem sie alle Stimmen<br />

der Partitur durchsingt. Und wenn sie dem<br />

Orchester eine Phrase verdeutlichen will, »ist<br />

oft ein kurzes Vorsingen der klarste und direkteste<br />

Weg«, meint Mirga Gražinytė-Tyla.<br />

Im Konzert verwandelt sie ihr Ensemble gern<br />

mal in einen Chor; ein Überraschungseffekt,<br />

der auch beim jüngsten Auftritt in der Kölner<br />

Philharmonie zündete.<br />

<strong>Das</strong>s sie als erste Dirigentin überhaupt einen<br />

Exklusivvertrag beim altehrwürdigen Label<br />

Deutsche Grammophon erhielt, sorgte für<br />

Aufsehen. Auch weil Gražinytė-Tyla bei ihrem<br />

Schallplattendebüt mit Mieczyslaw Weinberg<br />

(1919-1996) vertraut machte. »Die Bescheidenheit,<br />

Menschlichkeit und Wärme, die in dieser<br />

Musik erklingt, ist etwas Universelles«, sagt die<br />

Dirigentin über den jüdisch-polnischen Komponisten,<br />

der vor den Nazis in die Sowjetuni-<br />

on flüchtete und dessen Familie im Holocaust<br />

ermordet wurde. Hinterlassen hat er ein vielseitiges<br />

Œuvre, das vom Requiem bis zur Filmmusik<br />

für den russischen Bären »Vinni Puch«<br />

reicht. Dieses originelle, farbenreiche Werk<br />

wiederzuentdecken hat sich Gražinytė zur Mission<br />

gemacht, und so erschien 2022 ein zweites,<br />

ebenfalls hoch gelobtes Album, auf dem<br />

der Pianist Kirill Gerstein mitwirkt.<br />

Der US-amerikanische Pianist russischer<br />

Herkunft ist berühmt für sein transparentes,<br />

schwerelos wirkendes Spiel, das er auch seiner<br />

Erfahrung im Jazz verdankt. Die Vorfreude auf<br />

diesen reflektierten Pianisten ist umso größer,<br />

als Gerstein in Köln mit Robert Schumanns<br />

Klavierkonzert in a-Moll eines der schönsten<br />

und beliebtesten Werke dieser Gattung interpretieren<br />

wird. Umrahmt wird das Werk von<br />

Weinbergs Sinfonietta Nr. 1 sowie Auszügen<br />

aus Prokofjews »Romeo und Julia«, die Mirga<br />

Gražinytė-Tyla selbst zusammengestellt hat. In<br />

die Kölner Philharmonie wird die Mutter von<br />

drei kleinen Kindern nun als erste Gastdirigentin<br />

des CBSO zurückkehren. Ihren Vertrag als<br />

Chefin hat sie aus familiären Gründen nicht<br />

verlängert. Was keineswegs ein Karriereknick<br />

sein muss. Denn inzwischen, so meinte jüngst<br />

die Los Angeles Times, könne sie »jedes Orchester<br />

haben, das sie haben will«.<br />

Annette Schroeder<br />

Kirill Gerstein<br />

Konzerttermin<br />

Montag, 20. März 20<strong>23</strong>, 20:00<br />

Kirill Gerstein Klavier<br />

City of Birmingham Symphony Orchestra<br />

Mirga Gražinytė-Tyla Dirigentin<br />

Mieczyslaw Weinberg Sinfonietta Nr. 1 op. 41<br />

Robert Schumann Konzert für Klavier und<br />

Orchester a-Moll op. 54<br />

Sergej Prokofjew Romeo und Julia – Auszüge<br />

aus den symphonischen Suiten<br />

zusammengestellt von Mirga Gražinytė-Tyla<br />

VIOLA DUO<br />

Gold, Spinell und Chalcedon<br />

Von GEORG SPRENG<br />

®<br />

Di - Fr<br />

Sa<br />

10.00 - 18.00 Uhr<br />

10.00 - 16.00 Uhr


Zeitlos schöne<br />

Vokal-Juwele<br />

Die »Leçons de Ténèbres« von François Couperin faszinieren<br />

in ihrer schlichten und schmerzlich schönen Tonsprache<br />

Thomas Dunford<br />

Ambroisine Bré<br />

Engelsgleich schwebt der Solosopran<br />

durch diese Musik, ätherisch, fragil und<br />

wunderschön. Manchmal gesellt sich<br />

ihm eine zweite Stimme hinzu, wie ein<br />

dunklerer Schatten der ersten. Beide<br />

umschlingen und liebkosen sich, reiben<br />

sich auch mal aneinander in schmerzlich<br />

schönen Dissonanzen. <strong>Das</strong> Geheimnis<br />

dieser Musik liegt darin, dass sie so pur ist, so rein und – im besten<br />

Wortsinn – einfach, und gerade in dieser Schlichtheit unser Herz<br />

umso stärker berührt. Komponiert hat diese Vokal-Juwele der<br />

1668 in Paris geborene François Couperin, eine der bedeutendsten<br />

Musikerpersönlichkeiten der damaligen Zeit. Mit gerade einmal<br />

18 Jahren wurde er Organist an St. Gervais in seiner Geburtsstadt,<br />

später wurde er außerdem zu einem der vier königlichen Organisten<br />

von Versailles ernannt. Größere Ehren waren für einen Musiker kaum<br />

denkbar.<br />

Umso erstaunlicher ist es daher, dass nur ein kleiner Teil seiner Werke<br />

zu Lebzeiten gedruckt wurde und dadurch einige Kompositionen<br />

der Nachwelt verloren gingen. Drei »Leçons de ténèbres« kennen<br />

wir heute, aus erhaltenen Schriftzeugnissen wissen wir aber, dass<br />

es wohl mehr waren. Und so atemberaubend schön diese drei sind,<br />

erinnern sie uns doch auch schmerzlich daran, wie groß der Verlust<br />

der restlichen wiegt. Couperin hat für diese Klagelieder zu einer<br />

ausdrucksvollen, inbrünstigen Tonsprache gegriffen – und erweist<br />

sich darin als genialer Textausdeuter mit musikalischen Mitteln: Die<br />

Klage über die Zerstörung Jerusalems hat er etwa mit erschütternder<br />

Heftigkeit in Töne gesetzt, dazu verbreiten spannungsgeladene<br />

Intervalle eine düstere, zutiefst berührende Stimmung. Und gerade<br />

das macht seine »Leçons de ténèbres« aus, dass die verschlungenen,<br />

mit kleinen funkelnden Verzierungen geschmückten Melodien<br />

mit unheilvollen Dissonanzen und chromatischen Spannungen<br />

durchsetzt sind.<br />

48 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Konzerttermin<br />

Donnerstag, 6. April 20<strong>23</strong>, 21:00<br />

Ensemble Jupiter<br />

Lea Desandre Sopran<br />

Ambroisine Bré Mezzosopran<br />

Violaine Cochard Cembalo<br />

Sylvia Abramowicz Gambe<br />

Thomas Dunford Laute und Leitung<br />

François Couperin Leçons de Ténèbres pour le Mercredy Saint<br />

für ein bzw. zwei Singstimmen und Basso continuo<br />

Lea Desandre<br />

Die empfindsam deklamierenden Gesangsstimmen »schweben« dabei<br />

auf einem ganz fein und transparent gewebten Instrumentalteppich.<br />

Auch der besticht durch seine Klarheit und Schlichtheit, nichts lenkt<br />

hier von der polyfonen Vokalkunst ab, harmonische Reibungen<br />

und hier und da ein heftiger Akkord verstärken den Ausdruck der<br />

menschlichen Stimme. Ursprünglich für den Kirchenraum gedacht<br />

und durchaus mit einer religiösen Aura versehen sind die drei<br />

»Leçons de ténèbres« gleichzeitig auch zeitlose Juwelen, die eine<br />

allgemeingültige spirituelle Atmosphäre umgibt.<br />

Bei Thomas Dunford sind diese fragilen Kleinode in den allerbesten<br />

Musikerhänden, denn der französische Lautenist ist spezialisiert<br />

auf die Musik des Barocks und hat mit dem von ihm gegründeten<br />

Ensemble Jupiter eine Schar Gleichgesinnter um sich versammelt,<br />

bestehend aus »herausragenden Musikern der neuen Generation«,<br />

wie er sagt. Für das Ensemble und seinen Leiter ist das Konzert<br />

zugleich der erste Auftritt in der Kölner Philharmonie, während Lea<br />

Desandre dem Kölner Publikum bereits bekannt ist. Die erst kürzlich<br />

mit dem Opus Klassik ausgezeichnete Sopranistin gehört zu einer in<br />

den letzten Jahren aufstrebenden Riege exzeptioneller französischer<br />

Sängerinnen und Sänger und ist zudem eng vertraut mit Thomas<br />

Dunford und dem Ensemble Jupiter. Gerade erst ist eine gemeinsame<br />

CD mit Werken eines anderen Barockmeisters erschienen, Georg<br />

Friedrich Händel. Zu dieser illustren Truppe gesellt sich als zweite<br />

Sängerin die junge französische Mezzosopranistin Ambroisine Bré,<br />

die ebenfalls ihr Debüt in der Kölner Philharmonie gibt. Bjørn Woll<br />

30 Minuten<br />

Musikgenuss<br />

PhilharmonieLunch 2022 | 20<strong>23</strong><br />

Erleben Sie Ihre kleine Pause vom Alltag in der Kölner Philharmonie<br />

– inspirierend, berührend und authentisch. Abschalten an einem<br />

Ort voller Musik bei einer ungewöhnlichen Mittagspause von der<br />

Arbeit, von den Geräuschen der Stadt oder einfach nur vom Alltag<br />

an sich.<br />

Wir laden Sie ein, donnerstags eine halbe Stunde der Probe unserer<br />

beiden großartigen Hausorchester, dem Gürzenich-Orchester Köln<br />

und dem WDR Sinfonieorchester zu erleben. Fest eingeplant sind<br />

zudem PhilharmonieLunch-Termine mit Studierenden des Pre-<br />

College Cologne, The Mysterious Six und des Raschèr Saxophone<br />

Quartetts sowie eine Aufführung von »Singen mit Klasse«. Im<br />

Festivalzeitraum bietet Ihnen der ACHT BRÜCKEN Lunch fast<br />

täglich um 12 Uhr an verschiedenen Spielstätten außerhalb der<br />

Kölner Philharmonie kostenlose Konzerte und halbstündige<br />

Probenbesuche. Und nicht nur zur Lunchtime können Sie in den<br />

Genuss dieser ganz besonderen Pause kommen. Achten Sie auch<br />

auf die Angebote zur Late Night. km<br />

Termine<br />

Alle Termine des Angebots PhilharmonieLunch finden Sie unter<br />

koelner-philharmonie.de/philharmonielunch sowie unter<br />

achtbruecken.de<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

49


Zum Wohle<br />

Der Jazzpianist Danilo Pérez<br />

Danilo Pérez<br />

Als sein Sohn zwei Jahre alt war, promovierte Danilo Enrico Pérez<br />

Urriola an der Universität in Panama City. <strong>Das</strong> Thema seiner Doktorarbeit<br />

1967 war Musik als integraler Faktor der Entwicklung des<br />

Individuums und als pädagogisches Instrument beim Unterrichten<br />

aller Schulfächer. Dieses Promotionsthema wurde auch zur Grundlage<br />

der Erziehung seines eigenen Sohnes Danilo. Ihm zeigte Vater<br />

Pérez Urriola schon ab dem Alter von drei Jahren, welch positive<br />

Wirkung Musik als universelle Sprache auf die Entwicklung des<br />

Menschen haben kann: als ein Erlernen der kognitiven Fähigkeiten<br />

zur Kommunikation und zur Interaktion des Einzelnen mit den Mitgliedern<br />

einer größeren Gemeinschaft zum Wohle aller.<br />

Fast 40 Jahre später gründete der Sohn Danilo Pérez seinem Vater<br />

zu Ehren die nach ihnen beiden benannte Stiftung. Sie kümmert<br />

sich seit 2005 nicht nur in Panama, sondern auch anderswo<br />

in der Welt um musikalische Bildung für Kinder und Jugendliche,<br />

um diesen die Möglichkeit zu bieten, ihr volles kreatives Potenzial<br />

zu entfalten und ein produktives Leben zu führen.<br />

Beide Ereignisse sind prägend für die Laufbahn des Ende Dezember<br />

1965 in Panama geborenen Pianisten Pérez. Zum einen begann<br />

er unter den Fittichen seines Vaters schon als Dreijähriger mit dem<br />

Klavierspiel und verinnerlichte einige Jahre später am Konservatorium<br />

seiner Heimat die klassische Klavierliteratur Europas. Gleichzeitig<br />

spielte er aber auch schon als Jugendlicher Keyboards und<br />

Schlagzeug in der Salsa-Band seines Vaters, der eben nicht nur<br />

ein angesehener Pädagoge in Panama war, sondern auch als Sänger<br />

die Menschen in seinem mittelamerikanischen Heimatland zu<br />

begeistern wusste.<br />

1985 verließ Pérez Panama, um in den USA mit einem Stipendium<br />

in der Tasche Elektrotechnik zu studieren. Doch schon mit 20 war<br />

er zu sehr Musiker und wechselte bald an die Kaderschmiede des<br />

Jazz nach Boston, um am renommierten Berklee College Of Music<br />

Piano und Komposition zu studieren. Noch während des Studiums<br />

wurde er ein gefragter Sideman zum Beispiel für den Trompeter<br />

Terence Blanchard, den Posaunisten Slide Hampton oder den Saxofonisten<br />

Paquito D’Rivera.<br />

50 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


aller<br />

Doch Pérez’ eigentlicher Mentor wurde bis zu dessen Tod 1992<br />

eine Ikone und Legende des zeitgenössischen Jazz: der Trompeter<br />

Dizzy Gillespie, in dessen United Nations Orchestra er nicht nur<br />

seine ersten Meriten als Jazzpianist verdiente, sondern auch sein<br />

soziales und humanitäres Bewusstsein zu schärfen wusste. »Dizzy<br />

hat mir die Kraft der Musik als Instrument für den interkulturellen<br />

Dialog gezeigt«, erinnert sich Pérez. »Er fragte mich ständig, wer<br />

ich bin und wie ich der werden konnte, der ich bin. Er machte mir<br />

damit deutlich, Musik als Medium zu nutzen, um für mich diese<br />

Fragen beantworten zu können.« Dieser Trompeter brachte seinem<br />

Zögling also bei, sich des eigenen kulturellen Erbes bewusst zu<br />

werden und seine musikalisch-ästhetische Entwicklung ganz danach<br />

auszurichten. Und so kam es, dass Pérez seitdem sowohl als<br />

Leader eigener Bands als auch als Sideman für andere Musiker<br />

stets den Austausch zwischen dem Erbe des afroamerikanischen<br />

Jazz, der Folklore seiner Heimat Panama, der Musik Afrikas und<br />

der klassischen Tradition Europas sucht.<br />

Für Pérez ist Interkulturalität eben kein Modewort. Vielmehr verbirgt<br />

sich für ihn hinter der ursprünglichen Bedeutung dieses<br />

Begriffs, für die kulturelle, sprachliche oder religiöse Verschiedenheit<br />

der Mitglieder einer Gesellschaft besonders sensibilisiert zu<br />

sein, der eigentliche Sinn seines Tuns als Künstler ebenso wie als<br />

Mensch – etwas, das sich Danilo Pérez in den Jahren als Pianist im<br />

Quartett des Saxofonisten Wayne Shorter dann geradezu einverleibt<br />

und verinnerlicht hat.<br />

Martin Laurentius<br />

Konzerttermin<br />

Samstag, 25. März 20<strong>23</strong>, 20:00<br />

Jazz Piano Solo<br />

Danilo Pérez piano<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

51


Hagen Quartett<br />

Die Vertreibung<br />

der Dämonen<br />

<strong>Das</strong> Hagen Quartett spielt Mozart und Schostakowitsch<br />

So sehr hatte Mozart auf den Erfolg seiner Klavierquintette gesetzt,<br />

aber der stellte sich einfach nicht ein. Warum das dritte noch<br />

vollenden? Stattdessen schreibt er ein Streichquartett, das Franz<br />

A. Hoffmeister – ausnahmsweise – als Einzelopus veröffentlicht. Im<br />

Herbst 1786 war das, einige Monate nach der Figaro-Premiere im<br />

Burgtheater. Mit dessen Grundtonart D-Dur gemein hat das Quartett<br />

die zwischen Heiterkeit und Schwermut oszillierende Stimmung,<br />

die der Seelenlage des Komponisten entsprach. Der klare Hauptsatz<br />

ist durchsetzt von deklamatorischen Momenten: Ton- und<br />

Motivwiederholungen, Kontrapunktik als Allegorie der gezähmten<br />

Lebenswirren. Die Gelassenheit des Menuetts ist trügerisch – im<br />

Adagio wird sie zur Abgründigkeit. Der Künstler öffnet seine Seele,<br />

spricht laut Alfred Einstein »in nie gehörter Tiefe von gewesenem<br />

Leid«. Der Schlusssatz kämpft, lässt das Hauptthema aufsteigen<br />

»wie Phönix aus der Asche«. <strong>Das</strong> schöpferische Ich kreiert ein<br />

strahlendes Finale. Krise überwunden? Für immer? Nein – nie läuft<br />

alles glatt! In München, Dresden, Prag, Leipzig wird Mozart verehrt<br />

– die Berliner ignorieren ihn. Wie ein fahrender Musikant kommt<br />

er sich vor, als er im April 1789 in Potsdam Friedrich Wilhelm II.,<br />

einen Cellospieler, vergeblich um Audienz bittet. Zurück in Wien<br />

schreibt Mozart das erste Streichquartett für den Preußenkönig –<br />

inkl. Soli für Seine Majestät. Er will den Monarchen durch Können<br />

52 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


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Tel.: 02202 / 122-7300 | pur@evk-gesund.de<br />

Konzerttermin<br />

Mittwoch, 29. März 20<strong>23</strong>, 20:00<br />

Hagen Quartett<br />

Lukas Hagen Violine<br />

Rainer Schmidt Violine<br />

Veronika Hagen Viola<br />

Clemens Hagen Violoncello<br />

Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett D-Dur KV 499<br />

»Hoffmeister-Quartett«<br />

Streichquartett F-Dur KV 590 »3. Preußisches«<br />

Dmitrij Schostakowitsch Streichquartett Nr. 9 Es-Dur op. 117<br />

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überzeugen, aber mitten im zweiten Quartett stockt er. Geldsorgen<br />

rauben ihm die Inspiration. Ein Jahr arbeitet er daran, um dann ein<br />

drittes, letztes in F-Dur, KV 590 zu beginnen. Die Geldnot bleibt. »Es<br />

ist kalt für mich«, heißt es im Brief an Ehefrau Constanze. Mit Mühe<br />

vollendet er das F-Dur-Quartett. Uraufgeführt wird es im Dezember<br />

1790 als Wiener Subskriptionsmusik, ein Jahr vor Mozarts Tod. Er<br />

selbst streicht die Bratsche.<br />

evkgesund.de<br />

Bleiben Sie gesund – Werden Sie fit.<br />

Für den sensiblen Sinfoniker Schostakowitsch ist Musik Lebensund<br />

Überlebensform. 1960 plagt ihn ein Rückenmarksleiden, zum<br />

Eintritt in die KPdSU wird er genötigt, was er als Demütigung<br />

empfindet. Er kollabiert, denkt an Suizid. Schreibt ein Quartett,<br />

das am 20.11.1964 vom Beethoven-Quartett in Moskau uraufgeführt<br />

wird. Die Partei drückt ihm den Zusatz »Im Gedenken an die<br />

Opfer von Faschismus und Krieg« auf. Doch der Hintergrund ist<br />

persönlicher. Der Komponist reflektiert seine Todessehnsucht,<br />

wie die das Werk eröffnende Tonfolge d-s-c-h belegt. Seine dritte<br />

Frau Irina Antonovna gibt ihm neuen Lebensmut – ihr widmet er<br />

ein neuntes Quartett: die Geschichte der Befreiung und neuen<br />

Selbstkonstitution. Vier kurze Sätze, ein zwischen Schwermut<br />

und fragiler Gelassenheit pendelndes Moderato con Moto, ein<br />

grüblerisches – an den Kopfsatz der 11. Symphonie erinnerndes<br />

– Adagio, ein scherzoides Allegretto, gefolgt von einem weiteren<br />

ernsten Adagio, stehen einem 10-minütigen Monolithen gegenüber.<br />

Dem eigentlichen Hauptsatz, der Momente aller Sätze verarbeitet<br />

und in einer Fuge als Synthese kulminiert und zum hellen Ende<br />

geführt wird. <strong>Das</strong> düstere c-Moll des achten Quartetts ist verweht, die<br />

Dämonen sind vertrieben.<br />

<strong>Das</strong> 1981 in Salzburg aus den »Hagen-Kindern« hervorgegangene<br />

Hagen Quartett zählt zu den weltbesten Ensembles. Mit breitem<br />

Repertoire bis zur Moderne setzen Lukas, Veronika und Clemens<br />

Hagen sowie Rainer Schmidt internationale Akzente. Weltweite<br />

Präsenz sowie über 50 u. a. mit dem ECHO Klassik prämierte<br />

Tonträger dokumentieren eine beispiellose Erfolgsgeschichte.<br />

Cyrill Stoletzky<br />

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Bundesjugendorchester<br />

Die Tiefe des Klangs<br />

<strong>Das</strong> Bundesjugendorchester gestaltet ein Projektkonzert mit Hörgeschädigten<br />

Die Eroica: ein visionäres Werk, geschrieben im Geist der Französischen<br />

Revolution. Ihr Heroismus verbirgt die Seelenqual ihres<br />

Schöpfers: Es war die zunehmende Ertaubung, die Beethoven so<br />

bedrückte. »Es fehlt wenig«, schrieb er 1802 an seine Brüder, »und<br />

ich endigte mein Leben – nur die Kunst hielt mich zurück.« Diese<br />

Worte gingen als Heiligenstädter Testament in die Musikgeschichte<br />

ein. Sie sind Zeugnis innerer Zerrüttung, aber auch Beweis für<br />

die Heilkraft der Musik. Brett Dean übertrug die Tragik des Briefes<br />

in ein Werk großer Leuchtkraft. Sein »Testament« für 12 Bratschen<br />

spielt das BJO in der Orchesterfassung. Die ursprüngliche »kammermusikalische<br />

Intimität« erhält so sinfonische Tiefe. Diese generiert<br />

einen expressiven, hochdynamischen Raum, der die Tragik<br />

erfahrbar macht. Zugleich konstituiert sich die Macht des Schöpferischen,<br />

die über die Verzweiflung siegt. Dean: »Beim Lesen<br />

des Heiligenstädter Testaments ließ mich eine Klangvorstellung<br />

nicht los: das kaum hörbare Geräusch von Ludwigs (imaginärer)<br />

Schreibfeder, die manisch auf Pergamentpapier schreibt.« Dieser<br />

»fast stummen Verzweiflung« verleihen die Streicher Ausdruck,<br />

wenn sie »mit Bogen ohne Kolophonium spielen und die Bläser<br />

nur Luftgeräusche erzeugen. (…) So erklingt das wesentliche Material<br />

wie hinter einem Schleier. Man sieht viel Bewegung, doch<br />

der Höreindruck bleibt vage. Die Ruhelosigkeit dieses »Gekritzels«<br />

geht in einen langsameren Teil über. Die schwebende Flötenkantilene<br />

ist aus der Vertonung einiger Worte des Dokuments entstanden<br />

– ein Lied mit Worten, ohne Stimmen.«<br />

Hörgeschädigte erleben Musik und sind kreativ. Dabei gehen<br />

Medizin (z. B. durch das Cochlea-Implantat), Therapie, Pädagogik<br />

und Kunst Hand in Hand. Grund genug für das Bundesjugendorchester,<br />

ein Werk vorzustellen, das die Grenzen der<br />

Partitur, der traditionellewn Hörerfahrung, hinter sich lässt, Signal<br />

ist für eine die Hörlosigkeit überwindende Perspektive: Dafür steht<br />

54 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Konzerttermin<br />

Freitag, 14. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />

Beethovens Vermächtnis – Hör-Erfahrung<br />

Adrian Pereyra E-Gitarre<br />

Jugendliche des Bildungs- und Beratungszentrums<br />

für Hörgeschädigte Stegen / Schwarzwald<br />

Christine Löbbert Einstudierung<br />

Bundesjugendorchester<br />

Christoph Altstaedt Dirigent<br />

Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55<br />

»Sinfonia eroica«<br />

Heiligenstädter Testament gelesen und gebärdet<br />

Mark Barden the weight of ash für Orchester<br />

Brett Dean Testament – Music for orchestra<br />

nach »Testament: Music for twelve violas«<br />

paradigmatisch die Uraufführung des Abends. Mark Barden,<br />

Professor für Komposition an der Hochschule für Musik Detmold,<br />

schuf »the weight of ash« als Auftragswerk des Deutschen<br />

Musikrats. Er besuchte Schülerinnen und Schüler des Bildungsund<br />

Beratungszentrums für Hörgeschädigte Stegen, eine im<br />

Hochschwarzwald ansässige Einrichtung, die hörgeschädigten<br />

jungen Menschen das Lernen in schalloptimierten, mit<br />

Hörsprechanlagen ausgestatteten Räumen ermöglicht.<br />

Im Austausch mit ihnen wie durch Besuche im Cochlea<br />

Implantat Zentrum Ruhr entwarf Barden ein Klangprojekt für<br />

Menschen mit und ohne Hörschädigungen. <strong>Das</strong> den Prozess<br />

des Klangschaffens fokussiert, in dem Alltagsgegenstände,<br />

E-Gitarre (gespielt von Adrian Pereyra) und die Instrumente<br />

des Symphonieorchesters miteinander kommunizieren.<br />

Musik wird zum physischen Ereignis, in das hörgeschädigte<br />

Schülerinnen und Schüler aus Stegen nahtlos integriert sind.<br />

Für die Einstudierung zeichnete die in Stegen tätige Cellistin und<br />

Musikpädagogin Christine Löbbert verantwortlich, die bereits<br />

mehrere Projekte erfolgreich realisiert hat. <strong>Das</strong> neue Werk<br />

geht auf eine Idee des Dirigenten und Mediziners Christoph<br />

Altstaedt und des Freiburger Komponisten und Schlagzeug-<br />

Professors Bernhard Wulff zurück. Beide hatten beeindruckende<br />

Begegnungen mit Hörgeschädigten erlebt, die Cochlea-<br />

Implantatträger waren. Altstaedt während seines Studiums,<br />

Wulff während einer Probe des Basler Sinfonieorchesters, zu der<br />

hörgeschädigte Jugendliche eingeladen waren, die Musik auf<br />

besondere, ursprüngliche Weise erspürten. Könnte man nicht<br />

ein Projekt initiieren, das diese Sensitivität auffängt? Barden war<br />

fasziniert von dieser Vision, und das Projekt nahm - ermöglicht<br />

von der Bundesbeauftragen der Bundesregierung für Kultur und<br />

Medien und der Beethoven Jubiläums Gesellschaft BTHVN 2020<br />

- seinen Lauf. Der Programmablauf ist zweiteilig: Die vier Eroica-<br />

Sätze bilden den Rahmen - für die anderen Stücke, eine Lesung<br />

des Heiligenstädter Testaments und eine Stille-Performance<br />

des BBZ Stegen. Eine Erlebnisausstellung im Foyer rundet das<br />

Konzertevent ab. Cyryill Stoletzky<br />

Jonathan Nott<br />

Junge<br />

Deutsche<br />

Philharmonie<br />

Dirigent Jonathan Nott und<br />

Solohornist Stefan Dohr<br />

<strong>Das</strong> Horn wurde zum Lieblingsinstrument der Romantiker. Seine hohen<br />

Töne entwickeln eine strahlende Leuchtkraft, während die tiefen Töne<br />

weich und warm klingen. Zusammen mit der Jungen Deutschen Philharmonie<br />

spielt Stefan Dohr, Solohornist der Berliner Philharmoniker<br />

und Ikone der internationalen Hornlandschaft, Schumanns herrliches<br />

Konzertstück für vier Hörner: »etwas ganz curioses«, wie Schumann<br />

sich selbst äußerte. Stefan Dohr kam über Umwege zum Hornspiel. Er<br />

stellte eines Tages fest. »<strong>Das</strong> Horn klingt besser als meine Bratsche!«<br />

und begann seine Karriere als Hornist.<br />

Nicht weniger kurios ist György Ligetis »Hamburgisches Konzert« für<br />

Horn und Kammerorchester, in dem Ligeti die klanglichen Möglichkeiten<br />

des Naturhorns auslotete. Am Dirigentenpult steht Jonathan Nott,<br />

bekannt für seine energiegeladenen Interpretationen.<br />

Nott debütierte 2013 bei der Jungen Deutschen Philharmonie. Die von<br />

ihm ausgehende Inspiration im Arbeitsprozess hatte zur Folge, dass er<br />

auf Wunsch der Mitglieder 2014 die Position des Ersten Dirigenten und<br />

Künstlerischen Beraters erhielt. Seit dieser Zeit gestalten Dirigent und<br />

Orchester ein Mal im Jahr ein gemeinsames Projekt. km<br />

Konzerttermin<br />

Sonntag, 2. April 20<strong>23</strong>, 16:00<br />

Stefan Dohr Horn<br />

Andreas Becker Horn<br />

Florian Gamberger Horn<br />

Daniel Schimmer Horn<br />

Junge Deutsche Philharmonie<br />

Jonathan Nott Dirigent<br />

György Ligeti Hamburgisches Konzert<br />

für Horn und Kammerorchester<br />

Antonín Dvořák Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 B 163<br />

Minas Borboudakis »Z - Metamorphosis für Orchester«<br />

Robert Schumann Konzertstück F-Dur op. 86<br />

für vier Hörner und Orchester<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

55


Masaa<br />

Konzerttermin<br />

Samstag, 15. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />

MASAA<br />

Rabih Lahoud vocals<br />

Reentko Dirks guitar<br />

Marcus Rust trumpet<br />

Damian Kappenstein drums<br />

Bjarke Falgren violin<br />

56 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Masaa<br />

Die Freiheit der Zwischenräume<br />

Lyrics im Jazz? Gehört nicht unbedingt zum Standard<br />

des Genres, funktioniert aber durchaus. Vorausgesetzt<br />

die Texte sind von solcher Dringlichkeit, poetischer Kraft<br />

und Aktualität, wie es Masaa, die Formation um den libanesischen<br />

Sänger Rabih Lahoud, seit einigen Jahren<br />

höchst erfolgreich praktiziert. »Draußen sind die Sterne<br />

rot und hier drin schläft meine verängstigte Tochter. Der<br />

Donner ist laut. Er kommt und nimmt uns den Schlaf.<br />

Er weckt den Tod. Er klaut mir meine Tochter und meinen<br />

Sohn. Aber von meiner Stimme<br />

umhüllt schlafen sie weiter. In<br />

meiner Stimme hören sie die Stille.<br />

Kein Donner. Kein Krieg. Nur<br />

Frieden. Schlaft.« (»Lullaby For<br />

Jasu«).<br />

Eindringlicher und besser auf<br />

den Punkt können Verse in Zeiten<br />

von Krieg, Vertreibung, Unterdrückung<br />

und Pandemie kaum sein.<br />

Rabih Lahoud, Gitarrist Reentko<br />

Dirks, Trompeter Marcus Rust und<br />

Schlagzeuger Demian Kappenstein,<br />

die bei ihrem Gastspiel in Köln<br />

noch durch den Violinisten Bjarke Bjarke Falgren<br />

Falgren ergänzt werden, basteln<br />

seit ihrer Gründung ihres Ensembles<br />

2011 an einer lyrisch-musikalischen Liaison zwischen<br />

Abend- und Morgenland, zwischen tiefempfundenen<br />

arabischen Texten und zeitgenössischem Jazz. Und<br />

sie beleuchten die Welt von einem völkerverbindenden<br />

Standpunkt aus, der sich auf keinen Fall auf eine wie<br />

auch immer geartete engstirnige nationale Sichtweise<br />

einschränken lässt. Masaa sind auf erfrischende Weise<br />

anders, wollen sich bewusst nicht in das gängige Raster<br />

der Weltmusik pressen lassen. Ihre Art zu musizieren,<br />

die Intensität, mit der das Ensemble seine Träume und<br />

Ideale Wirklichkeit werden lässt, ist so greifbar und umfassend,<br />

dass man durch ihre bloße Berührung sogar<br />

wieder daran glauben mag, dass Klänge tatsächlich die<br />

Welt bewegen, wenn nicht gar verändern können. Lahoud<br />

und Co. gelingt damit das Kunststück, Songs auf<br />

höchstem technischem Niveau zu kreieren, ohne sich<br />

dabei in den bekannten Elfenbeinturm der intellektuellen<br />

Verkopftheit zurückzuziehen, die alles Nahbare mit<br />

einem einzigen Akkord zerstören kann.<br />

<strong>Das</strong> Wort »Masaa« stammt aus dem Arabischen und<br />

bedeutet »Abend«. Die Zeit, in der sich der Tag verabschiedet<br />

und das Kommen der Nacht einleitet. Für<br />

Rabih Lahoud, der Komposition, klassisches Klavier,<br />

klassischen Gesang sowie Jazz-Gesang studierte, mit<br />

dem Trompeter Markus Stockhausen die Band »Eternal<br />

Voyage« gründete und Lehraufträge für Jazz- und Pop-<br />

Gesang an den Hochschulen in Dresden und Hamburg<br />

innehat, besitzt dieses Fenster etwas Magisches, es ist<br />

ein Zwischenraum, der ihm maximale<br />

Freiheit ermöglicht. Gerade<br />

deshalb hielt es Rabih auch für<br />

einen schönen Namen für eine<br />

Band, die Abend- und Morgenland,<br />

arabische Verse und zeitgenössischen<br />

Jazz auf einen Nenner<br />

bringen will und der dies von Jahr<br />

zu Jahr besser gelingt. Die Musik<br />

von Masaa ist zukunftsweisend,<br />

vielsprachig, interkulturell, losgelöst<br />

von orientalischen Klischees<br />

und mehrfach preisgekrönt, unter<br />

anderem durch den Deutschen<br />

Jazzpreis 2021. Lahoud und seine<br />

Mitmusiker an der Doppelhalsgitarre,<br />

der Trompete, an der Violine<br />

und am Schlagzeug seien<br />

»verrückt nach der perfekten musikalischen Kombination,<br />

der schrägen Harmonie, die Menschen bewegt«,<br />

schreibt zum Beispiel die Süddeutsche Zeitung. <strong>Das</strong>s<br />

ihr Auftreten »nach musikalischer Freiheit, stilistischer<br />

Vielfalt und kultureller Grenzenlosigkeit klingt und damit<br />

einen kaum abschätzbaren Seltenheitswert besitzt«,<br />

hebt die Zeitschrift Folkworld hervor. Die Lobeshymnen<br />

ergänzt das Jazzpodium. Der Frontmann der Gruppe<br />

besitze »eine Stimme voll Wärme und Stolz, die zwischen<br />

verzehrender Intensität und meditativer Schlichtheit<br />

wechselt«, heißt es.<br />

Der Abend ist auch eine optimale Zeit, um dieses freigeistige<br />

Quintett live zu erleben. Und Textzeilen wie<br />

diese mit jeder Faser des Körpers und des Geistes zu<br />

begreifen, auch wenn sie in einer fremden, vertrauten<br />

Sprache erklingen: »Ein kleiner Schmetterling fliegt.<br />

Eine Brise wird geboren. Die Brise ist ein Sturm geworden.<br />

Der Sturm verwandelt die Welt. So sind auch Gedanken.<br />

Wenn wir sie singen, werden sie zu Stürmen,<br />

die die innere Welt der Menschen verwandeln.« Reinhard<br />

Köchl<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

57


Orgelvirtuose<br />

trifft<br />

Klarinetten-Orpheus<br />

Organist Thierry Mechler und Klarinettist Paul Meyer<br />

mit Werken zweier großer Bachs<br />

»Wenn es je eine Familie gegeben hat, in<br />

welcher eine ausgezeichnete Anlage zu einer<br />

und eben derselben Kunst gleichsam<br />

erblich zu seyn schien, so war es gewiss die<br />

Bachische.« Mit diesen Worten hatte Bach-<br />

Biograph Johann Nikolaus Forkel auf eine<br />

Musikerdynastie zurückgeblickt, wie sie es in<br />

der Musikgeschichte kein zweites Mal gab.<br />

Immerhin weist der Stammbaum der Bachs<br />

sage und schreibe 77 Musiker auf. Allein im<br />

Geburtsjahr von Johann Sebastian waren<br />

acht Familienmitglieder als Organisten, Kantoren<br />

und Hofmusiker tätig. Auch im Hause<br />

des großen Bach ging es quirlig zu. So hatte<br />

er bereits mit seiner ersten Ehefrau Maria<br />

Barbara sieben Kinder – darunter die beiden<br />

Söhne Wilhelm Friedemann und Carl Philipp<br />

Emanuel. Ihr musikalisches Talent war ihnen<br />

somit quasi in die Wiege gelegt worden.<br />

Konzerttermin<br />

Montag, 24. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />

Paul Meyer Klarinette<br />

Thierry Mechler Orgel<br />

Johann Sebastian Bach Sonata für Violine und Cembalo<br />

Nr. 4 c-Moll BWV 1017<br />

Fantasie und Fuge a-Moll BWV 904<br />

Sonata für Violine und Cembalo Nr. 6 G-Dur BWV 1019<br />

Carl Philipp Emanuel Bach Sonate in c-Moll<br />

H 514 (Wq 78) für Violine und Klavier<br />

Carl Philipp Emanuel Bach Sonate in g-Moll H. 542<br />

Thierry Mechler Improvisation<br />

Der Älteste Wilhelm Friedemann war das<br />

Lieblingskind von Bach. Der Zweitälteste<br />

Carl Philipp Emanuel sollte hingegen schon<br />

bald aus dem Schatten seines Vaters mehr<br />

als nur heraustreten. Wenn im 18. Jahrhundert<br />

nämlich der Name »Bach« fiel, dann war<br />

nicht J. S., sondern C. P. E. gemeint. Und die<br />

Bewunderung seiner einzigartig kühnen wie<br />

empfindsamen Klangsprache war immens.<br />

»Er ist der Vater; wir sind die Bub’n. Wer von<br />

uns was Rechts kann, hat von ihm gelernt«,<br />

meinte einmal Mozart. Auch von Beethoven<br />

ist ein Ritterschlag überliefert: »Von Emanuel<br />

Bachs Klavierwerken habe ich nur einige Sachen,<br />

und doch müssen einige jedem wahren<br />

Künstler gewiss nicht allein zum hohen Genuss,<br />

sondern auch zum Studium dienen.«<br />

Nun kommt es auf besondere Weise zum<br />

musikalischen Dialog zwischen dem Barock-<br />

Giganten Johann Sebastian und dem Stürmer<br />

und Dränger Carl Philipp Emanuel. Denn<br />

für das Duo-Konzert mit dem französischen<br />

Weltklasse-Klarinettisten Paul Meyer hat der<br />

philharmonische Orgel-Kustos Thierry Mechler<br />

jeweils zwei Violinsonaten von Vater &<br />

Sohn für Klarinette und Orgel bearbeitet. Johann<br />

Sebastians Violinsonaten entstanden<br />

während seiner Zeit als Köthener Hofmusikus.<br />

Wenngleich ihre Viersätzigkeit auf seine<br />

Beschäftigung mit den italienischen Kollegen<br />

Vivaldi und Corelli hinweisen, sind sie aus<br />

wesentlich wertvollerem Holz geschnitzt.<br />

Die beiden Sonaten von Carl Philipp Emanuel<br />

entstanden hingegen nicht nur im großen<br />

zeitlichen Abstand von 30 Jahren, sondern<br />

bei der frühen, um 1734 komponierten Sonate<br />

handelt es sich gar um jenes g-Moll-Opus,<br />

das noch bis ins späte 20. Jahrhundert hinein<br />

als ein Werk von Johann Sebastian galt.<br />

In die jeweiligen Violinrollen schlüpft also<br />

jetzt Paul Meyer mit seinem Blasinstrument.<br />

Wieder einmal macht er dabei seinem Ruf<br />

als Klarinetten-Orpheus alle Ehre. Immerhin<br />

besitzt sein Klarinettenklang die Züge einer<br />

menschlichen Gesangsstimme – wobei es im<br />

Grunde gleichgültig ist, was er spielt. Sei es<br />

nun Mozart oder Piazzolla, sei es Zeitgenössisches<br />

à la Pascal Dusapin oder eben die<br />

Musik der Bachs.<br />

<strong>Das</strong> Schaffen gerade des großen Johann<br />

Sebastian ist selbstverständlich auch Teil<br />

von Thierry Mechlers musikalischer DNA.<br />

So sorgte der gebürtige Elsässer etwa 1995<br />

mit der Aufführung sämtlicher Orgelwerke<br />

Bachs für Furore. <strong>Das</strong>s er sich auch als<br />

Komponist immer wieder mit seinem Idol<br />

beschäftigt, bewies Mechler 2009 mit den in<br />

der Kölner Philharmonie uraufgeführten<br />

»Metamorphosen über BACH«. Jetzt aber<br />

entpuppt sich Monsieur nicht nur als feingeistiger<br />

Partner von Paul Meyer, sondern<br />

zwischendurch auch als zupackender Solist<br />

und Gestalter – wenn er nicht zuletzt die<br />

wahrhaft monumentale Tripelfuge, mit der<br />

Bach sein Präludium und Fuge Paar BWV<br />

552 gekrönt hat, in eine atemberaubende<br />

Klangarchitektur verwandelt.<br />

Guido Fischer<br />

58 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Thierry Mechler<br />

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Visionär<br />

und Mahner<br />

Der amerikanische Pianist Jonathan Biss<br />

Konzerttermin<br />

Donnerstag, 20. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />

Jonathan Biss Klavier<br />

Franz Schubert Vier Impromptus op. 142 D 935 für Klavier<br />

Robert Schumann Thema mit Variationen Es-Dur für Klavier<br />

»Geistervariationen«<br />

Wolfgang Amadeus Mozart Rondo für Klavier a-Moll KV 511<br />

György Kurtág Játékok (Spiele): eine Auswahl für Klavier<br />

Ludwig van Beethoven Sonate für Klavier Nr. 31 As-Dur op. 110<br />

Jonathan Biss<br />

Er war 14. Eines Tages nahmen ihn seine Eltern mit nach Baltimore. Dort<br />

unterrichtete damals, es war das Jahr 1994, der berühmte Pianist Leon<br />

Fleisher. Er und seine Schüler sollten an einem einzigen Tag alle 32 Klaviersonaten<br />

von Ludwig van Beethoven aufführen. »Ich erinnere mich,<br />

dass ich mich fast betrunken fühlte. <strong>Das</strong> Spiel dauerte bis Mitternacht.«<br />

Inzwischen ist für den amerikanischen Pianisten Jonathan Biss »Beethoven<br />

ein Teil meines eigenen Lebens und meiner Persönlichkeit.«<br />

Bereits zu seinen frühesten Projekten zählten die letzten Sonaten Beethovens,<br />

und man hätte meinen können, ein noch so wenig erfahrener<br />

Musiker müsse sich daran verheben. Doch Biss hat sich nicht verhoben.<br />

Inzwischen hat er längst einen Aufnahmezyklus mit sämtlichen Sonaten<br />

beendet, und wer diese Einspielungen hört, wird schnell zugeben,<br />

dass man Biss mit guten Argumenten zu den wichtigsten Vertretern<br />

Beethovens am Klavier zählen darf.<br />

<strong>Das</strong> Musiker-Gen ist in der Familie tief verankert. Der Komponist Samuel<br />

Barber etwa schrieb sein einziges Cellokonzert für Jonathans Großmutter.<br />

Jonathans Eltern sind beide Geiger. »Es gab nie eine Zeit, in der<br />

ich nicht von Musik umgeben war. Wenn Musik eine Sprache ist – und<br />

ich denke schon, dass sie es ist – ist sie eine, der ich seit meiner Geburt<br />

ausgesetzt war.« Auch der Bruder spielte Klavier, aber ihn zog es in die<br />

Politik, er ist heute Bürgermeister einer Stadt in Illinois.<br />

Studiert hat Jonathan, der sich selbst rückblickend als Nerd bezeichnet<br />

und über Koordinationsprobleme, etwa beim Ballfangen klagt, zunächst<br />

an der Indiana University, dann am Curtis Institute, wo schon so<br />

viele herausragende Musikerinnen und Musiker ausgebildet worden<br />

sind. In Amerika hatte er sich längst einen Namen gemacht, als endlich,<br />

mit 22 Jahren, auch seine Karriere in Europa Fahrt aufnahm und<br />

Biss zum Künstler der »BBC New Generation« ausgewählt wurde. Inzwischen<br />

ist der in Philadelphia heimische Pianist auch als Dozent tätig,<br />

außerdem leitet er das Marlboro Music Festival an der Seite von Mitsuko<br />

Uchida.<br />

60 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Biss hat sich ein zwar weites, aber nicht maßlos in alle Richtungen vorstoßendes<br />

Repertoire erarbeitet. Dazu zählt auch die zeitgenössische<br />

Musik mit Uraufführungen von Werken eines William Bolcom und Brett<br />

Dean. Trotzdem kommt Biss immer wieder zu Beethoven zurück. Als<br />

er vor einigen Jahren einen Online-Kurs unter dem Titel »Beethoven’s<br />

Shadow« anbot, meldeten sich sofort 50.000 Interessenten. Am Ende<br />

war die Zahl der Studentinnen und Studenten, die ihm in über 180 Ländern<br />

folgten, dreimal so hoch. »<strong>Das</strong> bedeutet, dass es inzwischen eine<br />

viel größere Freiheit gibt, um sich ein Musikerleben aufzubauen, das<br />

mehr auf die eigene Persönlichkeit und auf individuelle Talente zugeschnitten<br />

ist.« Auch als Autor ist Biss aktiv, er hat e-books geschrieben,<br />

natürlich über Beethoven, aber auch über Schubert und andere Komponisten.<br />

So sehr Musik sein komplettes Leben bestimmt, Jonathan Biss sieht<br />

sich auch als Mahner. Er plädiert für einen verantwortungsvollen Umgang<br />

mit Musik: »Wir sollten nicht beim Joggen oder Rasieren Mahlers<br />

Neunte oder ein Beethoven-Konzert hören. Überkonsum schafft ein<br />

großes Loch. Wir sind doch überall, ob in Drogerien, Einkaufszentren<br />

oder beim Zahnarzt, mit undefinierten Geräuschen konfrontiert, um unsere<br />

Seele zu trösten oder etwas in uns anzuregen. Auf diese Weise besteht<br />

die Gefahr, dass die inneren Werte von Musik verdunsten.« Einen<br />

Mann mit so viel Weitsicht muss man im Konzert erlebt haben. Kurios<br />

nur, dass er in Deutschland nach wie vor vergleichsweise selten zu erleben<br />

ist. Jetzt kommt er nach Köln.<br />

Christoph Vratz<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

61


T<br />

KARTENKAUF<br />

GUT ZU WISSEN<br />

IMPRESSUM<br />

koelner-philharmonie.de<br />

Onlinekartenkauf im Webshop der Kölner Philharmonie.<br />

Philharmonie-Hotline: 0221 280 280<br />

Vorverkaufsstelle<br />

Konzertkasse<br />

Kurt-Hackenberg-Platz / Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />

gegenüber der Kölner Philharmonie<br />

Montag – Samstag 12:00-20:00 Uhr<br />

und jeweils zwei Stunden vor Konzertbeginn<br />

Bitte beachten Sie, dass in der Konzertkasse nur<br />

Kartenzahlung möglich ist.<br />

Akzeptiert werden alle Giro- und Kreditkarten sowie<br />

Apple Pay und Google Pay.<br />

Der Weg von der Kölner Philharmonie bis zur Konzertund<br />

Tageskasse ist barrierefrei.<br />

Abonnementservice<br />

Konzertkasse<br />

Kurt Hackenberg-Platz / Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />

Tel.: 0221 204 08 204<br />

abo@koelnmusik.de<br />

Vorverkauf<br />

Wir veröffentlichen die Abonnements 20<strong>23</strong>/24 am<br />

<strong>23</strong>. März 20<strong>23</strong>.<br />

Kartenpreise<br />

Alle Preise sind Endpreise, inklusive aller Gebühren.<br />

Danke!<br />

Wir tun alles, um Programm-, Besetzungs- oder Terminänderungen<br />

zu vermeiden. Trotzdem lassen sie<br />

sich manchmal nicht umgehen. Beachten Sie deshalb<br />

unsere Mitteilungen in der Tagespresse und im<br />

Internet (koelner-philharmonie.de). Grundsätzlich berechtigen<br />

Besetzungs- und Programm änderungen<br />

nicht zur Rückgabe bereits erworbener Eintrittskarten<br />

oder Abonnements.<br />

Infos zur Corona-Pandemie<br />

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie machen<br />

manchmal kurzfristige Änderungen und Konzertabsagen<br />

unvermeidlich. Auch gelten aktuell besondere<br />

Vorschriften für den Konzertbesuch.<br />

Die regelmäßig aktualisierten Informationen finden<br />

Sie auf unserer Webseite unter<br />

koelner-philharmonie.de/konzertbesuch.<br />

KONZERTSAAL<br />

Adresse<br />

Unseren Konzertsaal finden Sie in der Bischofsgartenstraße<br />

1, 50667 Köln im Schatten des Kölner<br />

Doms.<br />

Plätze<br />

Besucher in den Blöcken C und F kommen schneller<br />

ins Foyer, wenn sie die oberen Ausgänge benutzen!<br />

Gehbehinderte brauchen für die X- und Y-Balkone<br />

jeweils nur neun Stufen zu überwinden. Die Plätze in<br />

Block Z erreichen Sie mit einem Aufzug. Bitte halten<br />

Sie den auf Ihrer Eintrittskarte vermerkten Platz ein.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

ist die Zeitschrift der Kölner Philharmonie und erscheint<br />

alle zwei Monate.<br />

<strong>Das</strong> Heft ist im Abonnement für € 16,– im Postversand zu<br />

beziehen und liegt in ausgesuchten Verteilstellen aus.<br />

Abonnentinnen und Abonnenten genießen besondere<br />

Vorteile.<br />

Herausgeber<br />

Kölner Philharmonie, KölnMusik GmbH,<br />

Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln<br />

V.i.S.d.P.<br />

Louwrens Langevoort, Intendant<br />

Redaktion<br />

Gesa Köhne, mit Beiträgen von Oliver Binder, Helge<br />

Birkelbach, Robert Eisinger, Dorle Ellmers, Guido<br />

Fischer, Tilman Fischer, Stefan Franzen, Susanne<br />

Göllner, Reinhard Köchl, Stefanie Kuppert, Louwrens<br />

Langevoort, Martin Laurentius, Manfred Müller, Sarah<br />

Ritter, Annette Schroeder, Cyrill Stoletzky, Mario-Felix<br />

Vogt, Christoph Vratz, Anke Wildhusen und Bjørn<br />

Woll.<br />

Gestaltung und Layout<br />

MWK Zimmermann & Hähnel GmbH Köln<br />

www.mwk-koeln.de<br />

Druck<br />

Die Wattenscheider Medien Vertriebs GmbH, Bochum<br />

Tages- / Abendkasse<br />

Die Konzertkasse am Kurt-Hackenberg-Platz /Ecke<br />

Bechergasse öffnet 2 Stunden vor Konzertbeginn, dort<br />

können Sie noch Tickets im Vorverkauf erwerben. Stehplatzkarten<br />

sind ab 2 Stunden vor Konzertbeginn<br />

erhältlich, auch online auf koelner-philharmonie.de.<br />

Ermäßigungen<br />

Bei Konzerten der KölnMusik erhalten Schüler,<br />

Studierende (unter 29 Jahre), Auszubildende,<br />

Schwer behinderte und Köln-Pass-Inhaber in der Regel<br />

25 Prozent Rabatt. Bitte beachten Sie: Es kann nur<br />

jeweils eine Preisermäßigung beansprucht werden.<br />

Der Ermäßigungsnachweis ist beim Kauf der Karte<br />

und Einlass in den Saal unaufgefordert vorzuzeigen.<br />

Fahrausweise<br />

Ihre Eintrittskarte ist zugleich Hin- und Rückfahrkarte im<br />

Verkehrsverbund Rhein-Sieg. Die Hinfahrt darf frühestens<br />

vier Stunden vor Beginn der Veranstaltung angetreten<br />

werden. Die Rückfahrt muss spätestens um 10<br />

Uhr des Folgetages abgeschlossen sein, wenn am<br />

Abend keine Züge mehr verkehren. Im Hinblick auf die<br />

Gültigkeitsdauer der Fahrscheinberechtigung vor und<br />

nach der Veranstaltung gelten die Bestimmungen des<br />

jeweiligen Verkehrsverbunds bzw. Verkehrsunternehmens.<br />

Die Eintrittskarte ist nach Veranstaltungsbesuch<br />

nicht auf andere Personen übertragbar, auch nicht als<br />

Fahrausweis.<br />

Datenschutz<br />

Wir nehmen den Datenschutz ernst und informieren<br />

Sie auf der Internet-Seite koelner-philharmonie.de/<br />

datenschutz/, wie wir Ihre Daten verarbeiten und<br />

welche Ansprüche und Rechte Ihnen nach den<br />

datenschutzrechtlichen Regelungen zustehen. In der<br />

Konzertkasse händigen wir Ihnen die Datenschutzerklärung<br />

gerne auch in gedruckter Form zum<br />

Mitnehmen aus.<br />

I<br />

II<br />

B E<br />

R<br />

I<br />

G<br />

A C D F<br />

K<br />

H<br />

A<br />

U<br />

L<br />

C<br />

III G H L M N Q auch Seitenplätze A * D *<br />

IV I K O P<br />

V T * º Y * º<br />

VI U * º X * º<br />

Z <br />

R S<br />

B<br />

Z<br />

Y<br />

X<br />

E<br />

F<br />

Q<br />

D<br />

N<br />

auch Reihe 32 und 33 LQ<br />

P<br />

auch Seitenplätze GM<br />

Reihe 29 und 30 IKOP<br />

Balkone<br />

Chorempore mit Rollstuhlplätzen<br />

(Reihe 4 º )<br />

Stehplätze und Rollstuhlplätze<br />

* In diesen Blöcken kann es Sichtbehinderungen geben.<br />

º Diese Plätze werden nicht bei allen Konzerten angeboten.<br />

M<br />

O<br />

S<br />

Anzeigen<br />

MWK Zimmermann & Hähnel GmbH Köln<br />

Ute Singer, Ralf Zimmermann<br />

Fon: 0221 - 12 34 35 · Fax: 0221 - 82 00 925<br />

Neumarkt 1c, 50667 Köln<br />

Mediaunterlagen auf Anfrage oder unter<br />

www.mwk-koeln.de<br />

Partner<br />

Bildnachweis<br />

Seite<br />

Rechteinhaber (Motiv)<br />

Titel: Alan Kerr<br />

S. 25: Marco Borggreve,<br />

S. 3: KölnMusik/Matthias Baus,<br />

Claire Mcadams Photography (r.)<br />

S. 4: Alan Kerr, Marco Borggreve, S. 26: Jerome Bonnet<br />

Jann Wilken, Benjamin, S. 28: Marco Borggreve<br />

Ealovega (v.o.n.u.)<br />

S. 39: Marco Borggreve<br />

S. 5: Benjamin Ealovega (o.l.), S. 40: Felix Broede<br />

Mark Engelen (u.l.),<br />

Tito Herrera (o.r.),<br />

S. 41: Mike Wilpizeski (o.),<br />

Harald Mosch (r.)<br />

Benjamin Ealovega (u.r.) S. 42: Mark Engelen<br />

S. 6/7: Alan Kerr<br />

S. 43: Nele Martensen<br />

S. 8: Julia Wesely<br />

S. 45: Nikolaj Lund<br />

S. 11/12: Marco Borggreve<br />

S. 46: Frans Jansen<br />

S. 13: Stefanie Kuppert/KölnMusik S. 47: Marco Borggreve<br />

S. 14: Jann Wilken (o.),<br />

Sophie Wolter (u.)<br />

S. 48: Julien Benhamou (o.),<br />

Gilles Kneus,<br />

S. 15: Tobias Schult<br />

S. 49: Julien Benhamou (l.),<br />

S. 16: Jann Wilken<br />

KölnMusik/Stefanie Kuppert<br />

S. 17: Kai Bienert (l.), Studio Süd/ S. 50/51: Tito Herrera,<br />

Sonja Irini Dennhöfer,<br />

S. 52: Harald Hoffmann<br />

S. 18/19: Felix Broede<br />

S. 54: Selina Pfruener<br />

S. 20: Benjamin Ealovega<br />

S. 55: Guillaume Megevand<br />

S. 21: Imhoff Stiftung<br />

S. 56: Andy Spyra<br />

S. <strong>23</strong>: Parlophone Records Limited/ S. 57: Meget Lille<br />

Laure Bernard<br />

S. 59: Jörn Neumann<br />

S. 24: Matthu Placek (l.), Matt Lloyd (r.) S. 60/61: Benjamin Ealovega<br />

Letzte Aktualisierung<br />

24. Januar 20<strong>23</strong>


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