Das Magazin NR.1/23
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Duncan Ward<br />
<strong>Das</strong> Ausnahmetalent ist nicht zu übersehen und<br />
erobert die internationalen Bühnen<br />
Einfach himmlisch<br />
Barbara Hannigan als Sopranistin und Dirigentin<br />
Der Vielseitige<br />
Jazzpianist Danilo Pérez erstmals im Recital<br />
NR. 1<br />
MRZ / APR 20<strong>23</strong>
07 APRIL 26 | 27 | 28 MÄRZ<br />
PASSIONSKONZERT ABOKONZERT 8<br />
Andacht<br />
GEORG PHILIPP TELEMANN<br />
JOHANN SEBASTIAN BACH<br />
GIOVANNI BATTISTA PERGOLESI<br />
MOJCA ERDMANN<br />
CATRIONA MORISON<br />
JULIEN CHAUVIN<br />
Prisma<br />
GEORG FRIEDRICH HAAS<br />
ANTON BRUCKNER<br />
CHRISTOPH SIETZEN<br />
FRANÇOIS-XAVIER ROTH<br />
Tickets unter<br />
(0221) 221 28400
Editorial<br />
Liebe Besucherinnen und Besucher,<br />
liebe Freundinnen und Freunde der<br />
Kölner Philharmonie,<br />
außerhalb der Kölner Philharmonie fallen<br />
Zukunftsszenarien im Moment düster<br />
aus. Wie damit umgehen? Sich aktiv<br />
auseinanderzusetzen, kann ein Mittel sein,<br />
um sich Krisen zu stellen. Verständlich<br />
ist aber auch, gerade in diesen Zeiten<br />
entspannten, angenehmen Momenten<br />
nachspüren zu wollen.<br />
In den folgenden Monaten finden Sie im<br />
Programm der Kölner Philharmonie beides. Projekte, die eine umfassendere Ausrichtung<br />
haben, in der sich auf der Bühne Literarisches zur Musik gesellt, Oper konzertant<br />
aufgeführt oder auch das Publikum interaktiv einbezogen wird, sind dafür wie geschaffen.<br />
Als Porträtkünstler im Fokus steht das Ensemble Resonanz, das neben Haydns »Sieben<br />
letzte Worte« Auszüge aus Wolfgang Herrndorfs Blog stellt. Sir George Benjamin und das<br />
Mahler Chamber Orchestra verhelfen uns in seiner Oper zu neuen Einsichten in Sachen<br />
Liebe und Gewalt und »Night Shift« ist ein spannendes Projekt des Ensemble Modern, in<br />
dem auch Sie als Publikum einbezogen werden und der Besuch mit Kindern durchaus<br />
möglich ist.<br />
Schöne Momente verschaffen nicht nur unsere Konzerte selbst. Bei ihrem Debüt<br />
bestaunen viele Künstlerinnen und Künstler die Architektur und die Akustik unseres<br />
Konzertsaals, schon Dagewesene freuen sich immer auf das Wiederkommen. Duncan<br />
Ward hat das Vergnügen im April gleich zwei Mal, der 33-Jährige ist dem Publikum<br />
bereits als Gastdirigent der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen ein Begriff. Mit der<br />
aufstrebenden philharmonie zuidnederland, deren Chefdirigent der hochbegabte Brite<br />
ist, stellt er sich in Köln erstmals gemeinsam vor. Wir freuen uns auch auf das Debüt von<br />
Eric Lu, das für das letzte Jahr geplant war, nun aber endlich stattfinden kann. Der junge<br />
Pianist, der seine Jugend in der Nähe von Boston verbrachte, wurde für das diesjährige<br />
Hans Imhoff-Konzert ausgewählt.<br />
Für ihre herausragende Stimme ist Barbara Hannigan bekannt. Die Sopranistin sagt<br />
selbst von sich: »Ich habe keine Angst vor Risiken.« Kein Wunder, dass sie im Konzert<br />
mit dem London Symphony Orchestra, dessen Associate Artist sie für drei Jahre ist, vor<br />
einer Doppelrolle nicht zurückschreckt: Sie gestaltet Gustav Mahlers 4. Sinfonie vom<br />
Dirigentenpult aus und tritt darüber hinaus mit dem Sopransolo in Erscheinung. Klaus<br />
Mäkelä gibt zum zweiten Mal seine Visitenkarte ab, dieses Mal mit »seinem« französischen<br />
Orchester, das seinen Sitz in der von Jean Nouvel geschaffenen Philharmonie de<br />
Paris hat: Mäkelä kommt als Chefdirigent des Orchestre de Paris, eine gelungene<br />
finnisch-französische Verbindung, die sich auch in seinem Programm widerspiegelt.<br />
Mit der Darbietung seines Violinkonzerts haben Sie noch einmal die Gelegenheit, die<br />
niederländische Geigerin Janine Jansen zu erleben, unsere Porträtkünstlerin dieser<br />
Spielzeit.<br />
<strong>Das</strong>s wir in der Kölner Philharmonie mit einem breitgefächerten, attraktiven Programm<br />
die Türen weit öffnen – und unserem Publikum und Künstlerinnen und Künstler schöne<br />
und nachdenkliche Momente bescheren, darauf können Sie sich, wie Sie an dieser<br />
Ausgabe des <strong>Magazin</strong>s sehen, auch weiterhin verlassen.<br />
Ihr<br />
Louwrens Langevoort<br />
Intendant<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
3
Überblick<br />
6 TITELTHEMA<br />
Orchesterflüsterer<br />
Duncan Ward<br />
Duncan Ward ist ein Name in der Dirigentenszene, bei dem viele<br />
aufhorchen. Der 1989 geborene Brite studierte Klavier, machte als<br />
Teenie als Komponist auf sich aufmerksam und durfte sich schon<br />
früh am Dirigentenpult von London Symphony Orchestra und<br />
Berliner Philharmonikern beweisen. In der Kölner Philharmonie<br />
ist er kein Unbekannter, jedoch erstmals als Chefdirigent der<br />
philharmonie zuidnederland zu erleben.<br />
14 PORTRÄT<br />
Ensemble Resonanz<br />
Riccardo Minasi<br />
Individuell, einfallsreich und inspirierend – das Ensemble Resonanz<br />
ist bekannt dafür, dass es Altbekanntes gegen den Strich bürstet.<br />
In dieser Spielzeit ist es Porträtkünstler der Kölner Philharmonie<br />
und wird seine künstlerische Finesse mit zwei gegensätzlichen<br />
Programmen beweisen: Es stellt Herrndorfs Arbeit und Struktur<br />
in einen musikalischen Kontext und widmet sich »migrants« von<br />
Georges Aperghis.<br />
38 IM FOKUS<br />
Drei Trios<br />
Amatis Trio<br />
Aller guten Dinge sind drei: Trios stehen im Frühjahr in der Kölner<br />
Philharmonie hoch im Kurs. Ob ganz klassisch mit Klavier und<br />
zwei Streichern, Barock gefärbt mit Fortepiano, Bass und Drums<br />
oder aus der chinesischen Kultur mit Sheng, Pipa und Erhu. <strong>Das</strong><br />
Amatis-, das Frerichs- oder MinWuXu-Trio sind drei Beispiele für<br />
die Formation, die überzeugen!<br />
46 NICHT VERSÄUMEN<br />
Überraschungseffekte<br />
garantiert<br />
Mirga Gražinytė-Tyla<br />
Maestra Mirga gehört zu einer Reihe junger, selbstbewusster<br />
Dirigentinnen, die mit Macht in die einstige Männer-Domäne<br />
einbrechen. Einen besonderen Schwerpunkt ihres Repertoires<br />
bilden Werke russischer Komponistinnen und Komponisten,<br />
besonders diejenigen von Mieczyslaw Weinberg, für dessen<br />
fortschreitende Wiederentdeckung sie sich nachdrücklich einsetzt.
MÄRZ / APRIL 20<strong>23</strong><br />
06 Ein wahrer Orchesterflüsterer<br />
Duncan Ward am Pult von zwei Orchestern<br />
10 Einfach himmlisch<br />
Barbara Hannigan ergründet klingende Wunderwelten<br />
13 <strong>Das</strong> kleine Gespenst<br />
»Singen mit Klasse!« geht in die 14. Runde<br />
14 Mitten in der Gegenwart<br />
<strong>Das</strong> Ensemble Resonanz spielt Haydn und Aperghis<br />
17 Cristina Gómez Godoy<br />
Rising Star<br />
18 Connect – das Publikum als Künstler<br />
Eine Einladung zum Mitmachen<br />
45 Kinderkonzert<br />
Malte und Mezzo in Norwegen<br />
46 Überraschungseffekte garantiert<br />
Mirga Gražinytė-Tyla mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra<br />
48 Zeitlos schöne Vokal-Juwele<br />
Thomas Dunford mit »Leçons de Ténèbres« von Couperin<br />
49 30 Minuten Musikgenuss<br />
PhilharmonieLunch<br />
Eric Lu<br />
Danilo Pérez<br />
20 Der sensible Durchstarter<br />
Pianist Eric Lu mit klassisch-romantischem Programm<br />
50 Zum Wohle aller<br />
22 Glut, Ausdruckskraft, Natürlichkeit<br />
Mezzosopranistin Marianne Crebassa im Liederabend<br />
24 Blutige Machtspiele<br />
George Benjamin dirigiert »Lessons in Love and Violence«<br />
26 Stern des Nordens<br />
Janine Jansen und Klaus Mäkelä mit Jean Sibelius<br />
37 Rätsel<br />
Sagenhafte Familie: Vor- und Nachname gesucht<br />
38 Trauer und Melancholie<br />
<strong>Das</strong> Amatis Trio mit Schostakowitsch und Schubert<br />
40 Fünf Elemente – drei Virtuosen<br />
<strong>Das</strong> MinXuWu Trio<br />
Der Jazzpianist Danilo Pérez<br />
52 Die Vertreibung der Dämonen<br />
<strong>Das</strong> Hagen Quartett spielt Mozart und Schostakowitsch<br />
54 Die Tiefe des Klangs<br />
<strong>Das</strong> Bundesjugendorchester: Projektkonzert mit Hörgeschädigten<br />
55 Junge Deutsche Philharmonie<br />
Dirigent Jonathan Nott und Solohornist Stefan Dohr<br />
56 Masaa<br />
Die Freiheit der Zwischenräume<br />
58 Orgelvirtuose trifft Klarinetten-Orpheus<br />
Organist Thierry Mechler und Klarinettist Paul Meyer<br />
Rembrandt Trio<br />
Jonathan Biss<br />
42 Tollkühne Männer mit alten Kisten<br />
<strong>Das</strong> Rembrandt Trio mit »The Contemporary Fortepiano«<br />
44 Exklusiv: Vorteile für Abonnenten<br />
Mit Bestellcoupon<br />
60 Visionär und Mahner<br />
Der amerikanische Pianist Jonathan Biss<br />
62 Infos zum Kartenkauf – Impressum – Bildnachweis<br />
Kontaktdaten und Sitzplan
6 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Duncan Ward
Titel<br />
Ein wahrer<br />
Orchesterflüsterer<br />
Duncan Ward am Pult von zwei Orchestern<br />
Es gebe keinen Beruf, in den sich ein Scharlatan leichter<br />
einschleichen könne, urteilte der legendäre Geiger Carl<br />
Flesch über das Metier des Dirigenten. <strong>Das</strong> war Anfang des<br />
vorigen Jahrhunderts. <strong>Das</strong> Berufsbild hat sich seither stark<br />
gewandelt. Aber in der öffentlichen Wahrnehmung blieb der<br />
Mythos des Maestro noch über Jahrzehnte bestimmt vom<br />
Bild des autoritären, egozentrischen Taktstock-Magiers,<br />
auch wenn dessen Zauber sich allzu oft als purer<br />
Illusionismus erwiesen hat. Der junge Brite Duncan Ward<br />
ist denkbar weit entfernt von solchen Klischees. Auf den<br />
ersten Blick gleicht er eher einem sportiven, freundlichen<br />
Physiotherapeuten, der seine Musiker von berufsbedingten<br />
Haltungsschäden kuriert. Tatsächlich scheint er mit<br />
wenigen Gesten einen Klangkörper von allen inneren<br />
Blockaden befreien und in einen Zustand natürlicher<br />
Balance versetzen zu können. Ein wahrer Orchesterflüsterer,<br />
begabt mit einem sensiblen Empfinden für die Ergonomie<br />
eines Ensembles und das reibungslose Zusammenwirken<br />
seiner Mitglieder.<br />
1989 in Kent geboren, war Ward die spätere Karriere keineswegs<br />
vorgezeichnet. Sein Elternhaus vermittelte keine<br />
musikalische Vorbildung. Was in seinem Fall offenbar nicht<br />
von Nachteil war. Da war kein familiäres Erbe anzutreten,<br />
keine elterlichen Erwartungen zu erfüllen, nur ursprünglicher,<br />
unverfälschter und geradezu maßloser Enthusiasmus.<br />
Der erst 13-Jährige überraschte seinen Musiklehrer<br />
mit einer selbstverfassten Musicalversion von »Alice im<br />
Wunderland«, die er unter eigener Leitung dann im Kreis<br />
seiner Mitschüler auch zur Aufführung brachte. Spätestens<br />
da war das Ausnahmetalent, auch das kompositorische,<br />
nicht länger zu übersehen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
7
Konzerttermine<br />
Sonntag, 16. April 20<strong>23</strong>, 18:00<br />
Mark Padmore Tenor<br />
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen<br />
Duncan Ward Dirigent<br />
Franz Schreker Kammersymphonie in einem Satz<br />
Witold Lutosławski Paroles tissées<br />
Richard Strauss Der Bürger als Edelmann op. 60 (III) TrV 228b<br />
Komödie mit Tänzen von Molière. Freie Bühnenbearbeitung in drei Aufzügen.<br />
Libretto von Hugo von Hofmannsthal<br />
Sonntag, <strong>23</strong>. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
Magdalena Kožená Mezzosopran<br />
philharmonie zuidnederland<br />
Duncan Ward Dirigent<br />
Claude Debussy Prélude à l'après-midi d'un faune L 86<br />
für Orchester. Nach einem Gedicht von Stéphane Mallarmé<br />
Ondřej Adámek Where are you? für Mezzosopran und Orchester<br />
Maurice Ravel Deux Mélodies hébraïques für Singstimme und Orchester<br />
Leoš Janáček Taras Bulba JW VI/15<br />
Rhapsodie für Orchester nach einer Erzählung von Nikolaj Gogol<br />
2005 wurde der Teenager von der BBC als »Young Composer of<br />
the Year« ausgezeichnet. Seine Fingerfertigkeit und Musikalität<br />
hätten ihn auch zu einer internationalen Karriere als Konzertpianist<br />
befähigt. Aber Ward liebäugelte mit einem größeren Instrument,<br />
dem größten überhaupt. Ein Daniel Barenboim, auch ein Pierre<br />
Boulez, ein David Zinman und Valery Gergiev waren in diversen<br />
Meisterkursen schnell auf das Wunderkind aufmerksam<br />
geworden. Simon Rattle bot dem Hochbegabten einen Platz an<br />
der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker, als erstem<br />
Dirigentenanwärter überhaupt. <strong>Das</strong> erste professionelle Orchester,<br />
das er in einem Konzert leiten durfte, war das London Symphony<br />
Orchestra. Höher kann man wohl nicht einsteigen in eine<br />
Berufslaufbahn.<br />
Ward gilt als äußerst detailversessen. Ein akribischer Arbeiter.<br />
Aber er verliert darüber nie den Blick für das große Ganze. Und<br />
zu diesem großen Ganzen zählt für ihn ganz selbstverständlich,<br />
künstlerische Ambitionen mit sozialem Engagement in Einklang<br />
zu bringen. So ist er Mitbegründer einer Stiftung, die Kindern in<br />
indischen Schulen und Waisenhäusern einen geregelten Musikunterricht<br />
ermöglicht. In der Hamburger Elbphilharmonie leitete er<br />
500 Amateurmusiker bei einer Aufführung von Terry Rileys «In C«.<br />
Für die Olympischen Spiele 2012 in London erarbeitete er in zweijähriger<br />
Vorbereitung ein Konzertprogramm für das Royal Opera<br />
House – mit einem Chor aus 300 Sängerinnen und Sängern, die<br />
er in Obdachlosenunterkünften rekrutiert hatte. <strong>Das</strong> sind keine Zirkusnummern,<br />
keine PR-Gags oder Bewerbungen für einen Eintrag<br />
ins Guinness-Buch der Rekorde. Es geht vielmehr um das klare<br />
Statement, dass kulturelle Ausnahmeleistungen nicht auf eine<br />
hoch spezialisierte Elite oder ein Milieu bürgerlicher Saturiertheit<br />
beschränkt sein müssen.<br />
8 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Magdalena Kožená<br />
Auch auf rein musikalischem Gebiet ist Wards Vielseitigkeit<br />
frappierend. Als Dirigent arbeitet er so selbstverständlich mit<br />
Spezialisten für Alte Musik wie mit Avantgarde-Ensembles.<br />
Im Opernfach hat er auch in Köln bereits seine überragenden<br />
Qualitäten unter Beweis gestellt. Im April wird er nun in kurzer Folge<br />
zwei Orchesterkonzerte in der Kölner Philharmonie bestreiten.<br />
Zum einen am Pult der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen,<br />
mit der er bereits eine über Jahre gefestigte Arbeitsbeziehung<br />
pflegt, zum anderen mit der jungen, aufstrebenden philharmonie<br />
zuidnederland, die ihn für die nächsten Jahre als künstlerischen<br />
Leiter und Chefdirigenten verpflichten konnte. »Ich möchte<br />
den Klangsinn des Orchesters schärfen und seinen Sinn für<br />
kammermusikalisches Zusammenspiel«, skizzierte Ward die<br />
gemeinsame Perspektive, die sich perfekt ergänzt mit seinem<br />
feinen Gespür für Programmdramaturgie. Sein Faible für<br />
französisches und osteuropäisches Repertoire wird auch bei den<br />
beiden Auftritten in Köln nicht zu überhören sein. Von Debussys<br />
»Prélude à l'après-midi d'un faune« reicht das Spektrum bis zu<br />
den dramatischen Gottesanrufungen im 2021 uraufgeführten<br />
»Where are you?« des Tschechen Ondřej Adámek. Immer gilt das<br />
Interesse neben dem Mainstream den Unterströmungen, dem<br />
tiefer liegenden Gewebe einer vielfältig verflochtenen Musikgeschichte,<br />
wie es schon der Titel von Witold Lutosławskis<br />
»Paroles tissées« andeutet. Komplexen Zusammenhängen verleiht<br />
Ward klangsinnliche Evidenz. <strong>Das</strong> löst auch beim Publikum<br />
manch chronische Blockade gegenüber vermeintlich sperrigen<br />
Komponisten oder schwer zugänglichen Werken.<br />
Manfred Müller<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
9
Einfach himmlisch<br />
Barbara Hannigan ergründet klingende Wunderwelten<br />
<strong>Das</strong> musikalischste Wesen, das ihm jemals begegnet<br />
sei, nannte sie ihr Kollege Franz Welser-Möst. In der Tat<br />
ist Barbara Hannigan eine Ausnahmeerscheinung auf<br />
den internationalen Konzertpodien und Opernbühnen.<br />
Als Sängerin betört sie das Publikum mit glockenheller<br />
Präzision und elektrisierender Sinnlichkeit. Als Dirigentin<br />
formt sie – immer partnerschaftlich und auf Augenhöhe<br />
– das musikalische Geschehen mit kontrollierter<br />
Energie und eleganter Schlagkraft. Singt und dirigiert<br />
sie gleichzeitig, gerät das zur bewundernswerten Performance.<br />
Natürlich stand ihr als Sopranistin mit treffsicherer Höhe,<br />
betörendem Timbre und bestechender Ausdruckskraft<br />
auch eine erfolgversprechende Standardkarriere offen.<br />
Doch dann zog sie innerhalb des konventionellen<br />
Klassikbetriebs das Außerordentliche an. Bald schon<br />
kristallisierte sich eine besondere Liebe zur Musik des<br />
vergangenen Jahrhunderts heraus, und Hannigan wurde<br />
zur gefragten Interpretin für die Moderne vom Fin de<br />
Siècle bis heute. Mit ihrer Gestaltung u. a. der Werke<br />
Bergs, Strawinskys, Boulez’ oder Ligetis gelang es ihr,<br />
Maßstäbe zu setzen. Schwierigstem vermag sie den<br />
Anschein von Mühelosigkeit zu verleihen, Herausforderndes<br />
wird zum Hörgenuss. »Ich habe keine Angst<br />
davor, Risiken einzugehen«, bekannte die Künstlerin<br />
in einem Interview mit dem Kulturmagazin »Aspekte«.<br />
Und vielleicht sind auch das ihre Schlüssel zum Erfolg:<br />
Überzeugung und Hingabe.<br />
Barbara Hannigan hat einer Reihe von Uraufführungen<br />
zum Erfolg verholfen. Sie war, unter vielem anderen,<br />
die Titelheldin in George Benjamins vielbeachteter<br />
Oper »Written on skin« (Aix-en-Provence, 2012) und die<br />
Ophelia in Brett Deans Musiktheaterfassung von Shakespeares<br />
»Hamlet« (Glyndebourne, 2017). Mit der eigens<br />
für sie geschriebenen Ophelia-Paraphrase »Let me tell<br />
you« von Hans Abrahamsen gastierte sie 2018 auch in<br />
der Kölner Philharmonie. Ihre Lebensrolle aber kreierte<br />
einst Alban Berg nach einer Tragödie von Frank Wedekind:<br />
»Lulu ist die zentrale Figur in meinem Leben«, erzählte<br />
sie dem Klassikportal Niusic: »Als ich das erste<br />
Mal Lulu gesungen habe, hat sich alles verändert, meine<br />
Auffassungen von Darstellung, Liebe und Tod. Und da<br />
musste ich einfach anfangen zu dirigieren.«<br />
Alban Berg war erfüllt von einer unendlich großen Verehrung<br />
für Gustav Mahler. Dessen vierte, im Jahr 1901<br />
uraufgeführte Sinfonie hat Barbara Hannigan nun für ihr<br />
Programm mit dem London Symphony Orchestra ausgewählt<br />
(der britische Edelklangkörper hat sie für drei<br />
Jahre zu seiner ersten Associate Artist ernannt; außerdem<br />
haben sie sowohl die Göteborgs Symfoniker als<br />
auch das Orchestre Philharmonique de Radio France<br />
zur ersten Gastdirigentin berufen). Neben der musikalischen<br />
Leitung wird die Allrounderin auch das augenzwinkernde<br />
Gesangssolo im letzten Satz übernehmen:<br />
das bereits 1892 entstandene Orchesterlied »<strong>Das</strong><br />
himmlische Leben«. Die sopranstrahlende Vokalkomposition<br />
war von Anfang an als Schlussteil für dieses<br />
vielstimmig schillernde Werk vorgesehen. In den darin<br />
vertonten Versen aus der Volksliedsammlung »Des<br />
Knaben Wunderhorn« wird fleißig und fröhlich geschlachtet,<br />
geopfert, geerntet, getrunken, geschmaust.<br />
Überhaupt geht es in diesem Himmel bei herrlichster<br />
Tanzmusik ziemlich irdisch zu.<br />
Die vorangehenden Sätze entstanden mit Blick auf dieses<br />
bereits festgelegte, hell leuchtend humoristische Finale.<br />
Der erste beginnt, wie Mahler selbst sagte, »als ob<br />
er nicht bis drei zählen könnte, dann aber geht es gleich<br />
ins große Einmaleins und zuletzt wird schwindelnd mit<br />
Millionen und aber Millionen gerechnet.« Sehnsucht, Alpenjodler<br />
und der Bi-Ba-Butzemann wirbeln diabolisch<br />
durcheinander. Im zweiten Satz wird dann die Solovioline<br />
einen Ton höher gestimmt, damit sie klinge »wie<br />
wenn der Tod aufspielt«. Zwischen makabrer Seligkeit<br />
und zauberhafter Bizarrerie läuten die Narrenschellen.<br />
Dann greift Verklärung um sich im ruhevollen dritten<br />
Satz (der aber auch dunkle Abgründe und überwältigendes<br />
Licht birgt). Ein unverkennbares Mahler-Adagio,<br />
herrlich erdenfern und schwerelos. Da passt es nur zu<br />
gut, dass sich im Anschluss und zum Abschluss das<br />
»himmlische Leben« auftut – ohne allzuviel Verklärung,<br />
vielmehr frech und fröhlich. Denn es sei ein Kind, so der<br />
Komponist, das am Ende erkläre, wie alles gemeint sei.<br />
10 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Barbara Hannigan<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
11
Foto: DESIGNECOLOGIST<br />
Foto: DESIGNECOLOGIST<br />
Barbara Hannigan<br />
PODCAST<br />
PODCAST<br />
der Kölner Philharmonie<br />
Ob in Gesprächen oder Werkeinführungen:<br />
Ob in Gesprächen oder Werkeinführungen:<br />
Der Podcast der Kölner Philharmonie informiert unterhaltsam.<br />
Der Podcast der Kölner Philharmonie informiert unterhaltsam.<br />
Christoph Vratz stellt Werke und deren Einspielungen vor und lädt<br />
Christoph<br />
zum Vertiefen<br />
Vratz<br />
ins<br />
stellt<br />
Programm<br />
Werke und<br />
ein.<br />
deren<br />
In den<br />
Einspielungen<br />
Interviews von<br />
vor<br />
Katherina<br />
und lädt<br />
zum Knees Vertiefen zeigen ins sich Programm Musikerinnen ein. und In Musiker den Interviews vor ihrem von Konzert Katherina von<br />
Knees ihrer zeigen persönlichen sich Musikerinnen Seite und auch und andere Musiker spannende vor ihrem Gäste Konzert aus dem von<br />
ihrer Konzertkosmos persönlichen kommen Seite und zu auch Wort. andere Der Podcast spannende der Kölner Gäste aus dem<br />
Konzertkosmos Philharmonie wird kommen ergänzt zu durch Wort. »Des Der Podcast Pudels Kern«, der Kölner eine<br />
Philharmonie Gesprächsreihe wird von ergänzt Elisa durch Erkelenz »Des und Pudels David-Maria Kern«, Gramse eine rund<br />
Gesprächsreihe um klassische Musik, von Elisa Pop, Erkelenz Philosophie, und Kunst David-Maria und Wissenschaft.<br />
Gramse rund<br />
um klassische Musik, Pop, Philosophie, Kunst und Wissenschaft.<br />
Mahlers Vierter stellen Barbara Hannigan und das LSO eine ganz andere<br />
Art von Himmelsmusik voran. »L’Ascension« (Die Himmelfahrt,<br />
1932/33) von Olivier Messiaen ist frei von Ironie und Doppelbödigkeit.<br />
Der damals 24-Jährige, sein Leben lang sich zum Katholizismus bekennende<br />
Komponist schuf mit diesem farbenreichen Werk vier faszinierende<br />
Meditationen über theologische Texte: Eine von feierlichem<br />
Blechbläserklang getragene hymnische Bitte Jesu um seine Verherrlichung;<br />
ein von Streichern und Holzbläsern musiziertes fröhliches Halleluja<br />
»einer Seele, die den Himmel ersehnt«; ein effektvoller Jubelschall<br />
und ein fröhliches Jauchzen des ganzes Orchesters; und schließlich ein<br />
von verklärenden Streicherharmonien ausgebreitetes »Gebet Christi,<br />
der zum Vater aufsteigt«. Oliver Binder<br />
Konzerttermin<br />
Donnerstag, 9. März 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
London Symphony Orchestra<br />
Barbara Hannigan Dirigentin und Sopran<br />
Olivier Messiaen L'Ascension<br />
Quatre méditations symphoniques für Orchester<br />
Gustav Mahler Sinfonie Nr. 4 G-Dur<br />
für Orchester mit Sopransolo<br />
koelner-philharmonie.de<br />
koelner-philharmonie.de<br />
0221 280 280<br />
0221 280 280
<strong>Das</strong> kleine<br />
Gespenst<br />
»Singen mit Klasse!« geht in die 14. Runde<br />
Über 300 Schülerinnen und Schüler aus 12 Kölner Grundschulklassen<br />
werden gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln und zwei<br />
Schauspielerinnen ein eigens für sie komponiertes Werk in der Kölner<br />
Philharmonie aufführen. Zu sehen – und vor allem zu hören – bekommt<br />
das Publikum einen echten Klassiker: »<strong>Das</strong> kleine Gespenst«, nach dem<br />
gleichnamigen Kinderbuch von Otfried Preußler. Die Geschichte vom<br />
kleinen Gespenst, dem es auf Burg Eulenstein eigentlich wohlergeht,<br />
das die Nächte mit dem guten Uhu Schuhu verbringt und sich doch<br />
nichts sehnlicher wünscht, als die Welt einmal bei Tageslicht zu sehen,<br />
kennt wohl (fast) jedes Kind.<br />
Der Komponist Ulrich Kreppein, der schon 2018 für das Projekt »Singen<br />
mit Klasse!« komponierte und Andrea Karimés Buch »King kommt<br />
noch« vertonte, hat das erfolgreiche Kinderbuch musikalisch zu neuem<br />
Leben erweckt und entführt das Publikum in geisterhafte Nacht- und<br />
Tagwelten. Kreppeins Kompositionen sind ein besonderes Hörerlebnis,<br />
die viele ungewöhnliche Klänge und vertraut wirkende Melodien zu einem<br />
Gesamtwerk verweben. Auch in diesem Jahr gibt sein Werk den<br />
teilnehmenden Kindern viel Freiraum, die eigene Stimme zu entdecken<br />
und die Welt der neuen Musik über vielfältige Ausdrucksformen für sich<br />
ein Stück mehr zu erschließen. Sein praktischer Zugang ist nicht verwunderlich,<br />
unterrichtet Ulrich Kreppein doch auch Komposition und<br />
Musiktheorie an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Seine<br />
Werke wurden in der Berliner Philharmonie, der Carnegie Hall in New<br />
York, in Stuttgart, Düsseldorf, München, Moskau, Seoul, London, Paris,<br />
Brüssel und Boston aufgeführt und beinhalten Orchesterstücke, Opern<br />
und Kammermusik.<br />
<strong>Das</strong> Libretto für das diesjährige Stück stammt im Übrigen ebenfalls von einer<br />
alten Bekannten: Dorothea Hartmann, stellvertretende Chefdramaturgin<br />
an der Deutschen Oper in Berlin und designierte Intendantin des<br />
Staatstheaters Wiesbaden, hat den Text für das »Singen mit Klasse!«-<br />
Stück geliefert, wie damals das Märchen »Sechse kommen durch die<br />
ganze Welt« mit einer Komposition von Stefan Johannes Hanke. Dorothea<br />
Hartmanns Texte sind klar und präzise. Schnörkellos und ehrlich erzählt<br />
sie auch die Geschichte des Gespenstes und lässt es als geheimnisvolles<br />
Wesen durch den Tag und die Kölner Philharmonie spuken.<br />
Seit Anfang Februar studieren die teilnehmenden Zweitklässler, unterstützt<br />
von Gesangsdozenten, die Chorstücke ein. Erst kurz vor der<br />
Uraufführung kommen Schauspielerinnen, der Schülerchor und das<br />
Gürzenich-Orchester Köln unter der Leitung von Christoph Altstaedt zu<br />
zwei Hauptproben zusammen. Und dann geht es auch schon auf die<br />
Bühne.<br />
Wer neugierig ist und wissen will, wie es dem Gespenst bei Tag ergeht,<br />
was der Uhu Schuhu davon hält, was ein schwedischer General mit all<br />
dem zu tun hat und vor allem, was die 300 teilnehmenden Kinder dazu<br />
sagen und singen, erfährt es beim Abschlusskonzert des »Singen mit<br />
Klasse!«-Projekts in der Kölner Philharmonie. Sarah Ritter<br />
Konzerttermine<br />
Donnerstag 27.04.20<strong>23</strong> 12:00<br />
Sonntag 30.04.20<strong>23</strong> 11:00<br />
Singen mit Klasse!<br />
<strong>Das</strong> kleine Gespenst<br />
Schülerinnen und Schüler aus 12 Kölner Grundschulen<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Nepomuk Clausen Choreinstudierung<br />
Samuel Dobernecker Choreinstudierung<br />
Ruth Dobernecker Choreinstudierung<br />
Anna Rizzi Choreinstudierung<br />
Christoph Altstaedt Dirigent<br />
Rüdiger Pape Regie<br />
Rebecca Madita Hundt Schauspielerin<br />
Franziska Schmitz Schauspielerin<br />
Flavia Schwedler Kostüm und Ausstattung<br />
Ulrich Kreppein <strong>Das</strong> kleine Gespenst<br />
Nach dem Kinderbuch von Otfried Preußler. Libretto von Dorothea Hartmann<br />
Kompositionsauftrag der Kölner Philharmonie (KölnMusik)<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
13
Porträt<br />
Mitten in der<br />
Gegenwart<br />
<strong>Das</strong> Ensemble Resonanz spielt Haydn und Aperghis<br />
<strong>Das</strong> Ensemble Resonanz, in dieser Saison<br />
Portraitensemble der Kölner Philharmonie,<br />
bietet seinem Publikum ein weites Spektrum<br />
an Ideen, Stilrichtungen und Formaten an.<br />
Ein zentrales Anliegen der Musikerinnen und<br />
Musiker ist es, klassische Musik als lebendige<br />
Kunstform zu präsentieren und Programme<br />
und Ideen mit den Lebenswelten unserer<br />
Gegenwart zu verbinden – einer Gegenwart,<br />
Riccardo Minasi<br />
Nur ein einziger Kronleuchter spendete<br />
flackerndes Licht. Dann erklang Haydns<br />
Komposition, die von Priester Marqués de<br />
Valde-Inigo als Meditationsmusik zu den<br />
sieben Sterbensworten Jesu in Auftrag<br />
gegeben worden war. »Ursprünglich wurde<br />
die Musik für einen sehr ausladenden<br />
Gottesdienst komponiert, in dem die sieben<br />
Adagios Reflexionsräume für die Gedanken<br />
des Priesters darstellten, der sich jedem<br />
der sieben Christusworte in einer eigenen<br />
Predigt widmete«, berichtet Tim-Erik Winzer,<br />
Dramaturgischer Vorstand und Bratschist im<br />
Ensemble Resonanz. »In unserer heutigen<br />
Welt wird das Stück aber häufiger im<br />
Konzertsaal gespielt. Wir suchten also eine<br />
Verbindung ins Hier und Jetzt und eine<br />
gewisse weltliche Spiritualität.«<br />
<strong>Das</strong> Ensemble Resonanz kombiniert<br />
Haydns Musik mit Worten des Autors<br />
Wolfgang Herrndorf, der sich 2013 in Folge<br />
eines Hirntumors das Leben nahm. In seinem<br />
Blog »Arbeit und Struktur« dokumentierte<br />
die von Krisen und großen Herausforderungen<br />
geprägt ist. Mit zwei spannungsreichen<br />
Projekten geben sie einmal mehr Einblick in<br />
ihre intensive und ungewöhnliche Arbeit.<br />
In der Woche vor Ostern spielt das Ensemble<br />
Resonanz Joseph Haydns Passionsmusik<br />
»Die sieben letzten Worte unseres Erlösers<br />
am Kreuze«. Am Dirigentenpult steht<br />
Principal Guest Conductor Riccardo Minasi,<br />
der mit seiner profunden Kenntnis der<br />
historischen Aufführungspraxis zum Kern<br />
von Haydns Musik vordringt. Uraufgeführt<br />
wurde das Werk am Karfreitag vor <strong>23</strong>6 Jahren<br />
im spanischen Cádiz als musiktheatrales<br />
Happening: In der Kapelle Santa Cueva,<br />
eingebaut in eine Felswand über Cádiz,<br />
wurden Wände und Fenster mit schwarzem<br />
Tuch verhängt und die Türen geschlossen.<br />
Birgit Minichmayr<br />
er die Zeit von der Diagnose bis zu<br />
seinem Tod. Gesprochen werden die Texte<br />
von der Schauspielerin Birgit Minichmayr,<br />
Ensemble-Mitglied des Wiener Burgtheaters<br />
14 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Ensemble Resonanz<br />
und bekannt aus Film und Fernsehen.<br />
»Herrndorfs Texte sind für mich von<br />
befreiender Respektlosigkeit und dennoch<br />
tief verwurzelt in der europäischen Kulturund<br />
Geistesgeschichte. Handwerklich toll<br />
gemacht und sehr reflektiert«, so Tim-<br />
Erik Winzer. Die Auswahl der Texte<br />
aus Herrndorfs Blog, der auch als Buch<br />
erschienen ist, war keine einfache Aufgabe,<br />
wie Tim-Erik Winzer berichtet: »Herrndorfs<br />
Krankheitsverlauf sollte möglichst nachvollziehbar<br />
bleiben, ebenso wie die emotionale<br />
Achterbahnfahrt seiner letzten Lebensjahre.<br />
Für mich intensivieren Herrndorfs Texte die<br />
Musik durch eine größere Nähe zu meiner<br />
eigenen Welt. Es gab aber auch Kollegen, für<br />
die es zunächst unerträglich war. Manchen<br />
geht es mittlerweile besser damit. Ich bin froh,<br />
DER KÖNIG DER LÖWEN | HARRY POTTER | FLUCH DER KARIBIK | DUNE<br />
DER WEISSE HAI | INDIANA JONES | STAR WARS | GLADIATOR | u. v. m.<br />
MIROSLAV NEMEC<br />
& ORCHÍSTRA LASKARINA<br />
JAN KÖPPEN<br />
PRÄSENTIERT<br />
NEUE PHILHARMONIE WESTFALEN<br />
BENJAMIN POPE | LEITUNG<br />
08.04.<strong>23</strong> · Kölner Philharmonie<br />
09.04.<strong>23</strong> · Kölner Philharmonie<br />
10.04.<strong>23</strong> · Kölner Philharmonie<br />
Foto: Stefan Nimmesgern<br />
TICKETS: 0221 - 280 280<br />
Tickethotline:<br />
02 21-28 01 www.bb-promotion.com
Emilio Pomàrico<br />
dass es zu so unterschiedlichen Reaktionen<br />
führt. Sicher auch im Publikum.«<br />
Auch die Aufführung im Juni ist einem<br />
Thema gewidmet, das niemanden kaltlässt:<br />
Der Zyklus »Migrants« des griechisch-französischen<br />
Komponisten Georges Aperghis<br />
ist ein Stück, »das sich aus den schrecklichen<br />
tagesaktuellen Ereignissen entwickelt hat:<br />
Menschen, die ertrinken; Menschen, die<br />
Konzerttermine<br />
Montag 03.04.20<strong>23</strong>, 20:00<br />
Birgit Minichmayr Sprecherin<br />
Ensemble Resonanz<br />
Riccardo Minasi Dirigent<br />
Wolfgang Herrndorf Auszüge aus dem Blog »Arbeit und Struktur«<br />
Joseph Haydn Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze Hob. XX/1A<br />
für Orchester<br />
Montag 12.06.20<strong>23</strong>, 20:00<br />
Ensemble Resonanz<br />
Emilio Pomàrico Dirigent<br />
Agata Zubel Sopran<br />
Christina Daletska Mezzosopran<br />
Geneviève Strosser Viola<br />
Georges Aperghis Migrants für zwei Frauenstimmen, Viola und Ensemble.<br />
Texte von Joseph Conrad und Textfragmente von Geflüchteten<br />
Schiffbruch erleiden im Mittelmeer; Menschen,<br />
die über Monate hinweg unterwegs<br />
sind, um die englischen oder französischen<br />
Küsten zu erreichen. Die Idee war, ein Stück<br />
zu machen, um Menschen mit diesem Thema<br />
zu berühren«, so der Komponist. Dafür suchte<br />
er nach Textmaterial und stieß auf einen<br />
Text des polnisch-britischen Schriftstellers<br />
Joseph Conrad mit dem Titel »<strong>Das</strong> Herz<br />
der Finsternis«. »Es geht um die Bedeutung<br />
des Fremden, um Menschlichkeit, um eine<br />
Perspektive auf Menschen. Es sind Menschen<br />
mit einer Identität, mit einer Geschichte,<br />
es sind nicht einfach nur Nummern«, so<br />
Aperghis. Passagen aus Joseph Conrads<br />
Text verschränkte er mit Berichten von<br />
Geflüchteten aus Afrika, die die Fahrt über das<br />
Mittelmeer überlebten.<br />
Es war der argentinisch-italienische Dirigent<br />
und Wegbegleiter des Ensemble Resonanz<br />
Emilio Pomàrico, der den Musikerinnen<br />
und Musikern ans Herz legte, mit Georges<br />
Aperghis zusammenzuarbeiten. »Migrants«<br />
ist ein Kompositionsauftrag des Ensemble<br />
Resonanz, dabei kam das Anliegen, das<br />
16 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Cristina<br />
Gómez Godoy<br />
Georges Aperghis<br />
Rising Star: Nominiert von L'Auditori<br />
Barcelona und Palau de la Música<br />
Werk den Geflüchteten, »den Verschwundenen unserer Zeit« zu<br />
widmen, vom Komponisten. Zunächst hatte das Werk drei Sätze<br />
und wurde in dieser Fassung 2018 auch aufgeführt. Dann gab es<br />
auf Anregung des Komponisten eine Fortsetzung der Arbeit an<br />
»Migrants«: Unter dem Eindruck der andauernden Katastrophe<br />
und der zunehmenden Gewöhnung daran stellte er fest, dass das<br />
Stück noch nicht fertig sei. So erweiterte er das Werk zu einem<br />
fünfteiligen Zyklus, der am 12. Juni in der Kölner Philharmonie zur<br />
Aufführung kommt. Emilio Pomàrico leitet die Aufführung vom<br />
Dirigentenpult aus, die polnische Sängerin und Komponistin Agata<br />
Zubel, Preisträgerin des Europäischen Komponistenpreises, und<br />
die ukrainische Sängerin und Menschenrechtsaktivistin Christina<br />
Daletska übernehmen die Gesangspartien, und die französische<br />
Bratschistin Geneviève Strosser spielt den Violapart.<br />
»Die Fragen, die klassische Musik verhandeln können, sind<br />
aktueller denn je«, meint Tobias Rempe, Geschäftsführer und<br />
Manager des Ensemble Resonanz. »Die europäische Kunstmusik<br />
trägt die Geschichte des Kontinents in sich, sie ist aufgeladen mit<br />
europäischer Geistes- und Ideengeschichte, ist aber auch der<br />
Soundtrack dazu, wie Europa sich in den letzten Jahrhunderten<br />
über die Welt verbreitet hat. Wenn man in der Auseinandersetzung<br />
mit der europäischen Kunstmusik nicht nur das kontextbefreit<br />
Schöne oder die affirmative Selbstvergewisserung hehrer Ideale<br />
sucht, kann recht schnell die Gegenwart hereinschwappen, und<br />
man findet sich im Mittelpunkt aktueller Debatten.« Dorle Ellmers<br />
Seit vielen Jahren sind die »Rising Stars« eine feste Institution. Jedes<br />
Jahr nominieren die Mitglieder der Vereinigung der europäischen<br />
Konzerthäuser, kurz ECHO genannt, die vielversprechendsten<br />
Nachwuchskünstlerinnen und -künstler, die dann durch die<br />
europäischen Konzerthäuser touren. <strong>Das</strong> Besondere dabei: Für jeden<br />
»Rising Star« wird eigens eine Komposition in Auftrag gegeben,<br />
die zentraler Bestandteil des Tournee-Programms ist. Für Cristina<br />
Gómez Godoy, die einst von Daniel Barenboim als Solo-Oboistin<br />
für die Staatskapelle Berlin verpflichtet wurde, stammt dies von der<br />
englischen Komponistin Charlotte Bray. Unterstützt wird Cristina<br />
Gómez Godoy bei ihrem Programm, das neben Bekanntem von<br />
Mozart und Ravel auch wenig Gehörtes von Saint-Saëns, Bruch und<br />
Robert Kahn präsentiert, von Bratschistin Sara Ferrández und Pianist<br />
Mario Häring. km<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 12. März 20<strong>23</strong>, 16:00<br />
Cristina Gómez Godoy Oboe<br />
Sara Ferrández Viola<br />
Mario Häring Klavier<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Trio für Klavier, Klarinette und Viola Es-Dur KV 498<br />
»Kegelstatt-Trio«<br />
Maurice Ravel Sonatine für Klavier<br />
Camille Saint-Saëns Sonate für Oboe und Klavier D-Dur op. 166<br />
Max Bruch Allegro con moto op. 83,2<br />
Bearbeitung für Oboe, Viola und Klavier von David Walter<br />
aus: Acht Stücke für Klarinette, Viola und Klavier op. 83<br />
Charlotte Bray This or Eden für Oboe und Klavier<br />
Kompositionsauftrag von L'Auditori Barcelona, Palau de la Música und<br />
European Concert Hall Organisation (ECHO)<br />
Robert Kahn Serenade op. 73<br />
für Klavier, Oboe (Violine, Klarinette, Viola) und Horn (Viola, Violoncello)
Aktuelle<br />
NEUHEITEN<br />
von Sony Classical<br />
wienerphilharmoniker.at<br />
Wiener Philharmoniker Neujahrskonzert 20<strong>23</strong><br />
„Eines der besten und schönsten überhaupt…“, lobte die<br />
Wiener Presse das Neujahrskonzert unter der Leitung von<br />
Franz Welser-Möst, das mit vielen Neujahrskonzert-<br />
Premieren und einem gemeinsamen Auftritt der<br />
Wiener Sängerknaben und Chormädchen glänzte.<br />
Erhältlich digital, als Doppel-CD, DVD, Blu-ray & 3-Vinyl-LP<br />
raphaelagromes.de<br />
Raphaela Gromes Femmes<br />
Eine faszinierende Entdeckungsreise durch neun<br />
Jahrhunderte Musikgeschichte, geschrieben von<br />
Komponistinnen wie Hildegard von Bingen, Clara<br />
Schumann, Cécile Chaminade, Florence Price u. a.<br />
Mit den Festival Strings Lucerne und Julian Riem.<br />
eldbjorgmusic.com<br />
Eldbjørg Hemsing & Arctic Philharmonic<br />
Arctic<br />
<strong>Das</strong> Sony Classical-Debüt der norwegischen Geigerin<br />
ist eine musikalische Reise durch die Arktis mit neuen<br />
Stücken von Komponisten wie Jacob Shea (Blue Planet)<br />
und Frode Fjellheim (Frozen) sowie mit Werken von<br />
Grieg und Bull in neuen Arrangements.<br />
SONYCLASSICAL.DE<br />
Connect –<br />
das Publikum<br />
Eine Einladung zum Mitmachen<br />
Im interaktiven Konzert »Connect – das Publikum als Künstler«,<br />
das das Frankfurter Ensemble Modern in der Kölner Philharmonie<br />
gestaltet, ist das Publikum elementarer Bestandteil der<br />
Orchestrierung. Jeder Besucher erhält ein kleines „Instrumenten-<br />
Paket“, bestehend aus Rassel, Steinen, Glöckchen, Stift und Papier.<br />
Gemeinsam mit den Musikern des Ensemble Modern erarbeitet<br />
sich das Publikum die Komposition „Night Shift“. <strong>Das</strong> Ergebnis<br />
der Probenarbeit bringt das Publikum mit dem Ensemble Modern,<br />
Vocal Journey, der Altistin Jessica Aszodi und dem Tenor Michael<br />
Schiefel in Cathy Millikens ›Night Shift‹ zum Klingen.<br />
»Die Klänge, die das Publikum erzeugen kann, werden zu natürlichen<br />
und unverzichtbaren Elementen der Orchestrierung. Somit ist der<br />
Part des Publikums kein von der Komposition getrennter, sondern<br />
Teil der akustischen Textur, der Atmosphäre des Stücks«, so Cathy<br />
Milliken. Die in Australien geborene Komponistin und Oboistin,<br />
einst Gründungsmitglied des Ensemble Modern, komponiert<br />
seit 1990 Musiktheater-, Instrumental- und Kammermusikwerke,<br />
Hörspiele, Installationen, Theater- und Filmmusik.<br />
Die Veranstaltung richtet sich an Erwachsene sowie an Kinder und<br />
Jugendliche ab dem Schulalter.
Konzerte 20<strong>23</strong><br />
März-April<br />
—<br />
Freitag I 3.3.20<strong>23</strong> I 20 Uhr | Liederabende<br />
Benjamin Appl, Bariton | Thomas Dunford, Laute<br />
Lieder und Werke von J. Dowland, J. S. Bach,<br />
R. Hahn, R. Rodgers, E. Clapton, P. McCartney u.a.<br />
—<br />
Samstag | 11.3.20<strong>23</strong> | 20 Uhr | Kammerkonzerte<br />
Michael Stephen Brown, Klavier<br />
Leonkoro Quartett<br />
Werke von L. v. Beethoven und R. Schumann<br />
—<br />
Freitag | 17.3.20<strong>23</strong> | 20 Uhr | Aspekte: Jazz<br />
Julia Kadel, Klavier<br />
Mirrors – Zeitenspiegel<br />
—<br />
Donnerstag | 20.4.20<strong>23</strong> | 20 Uhr | Kammerkonzerte<br />
Renaud Capuçon, Violine | Kian Soltani, Violoncello<br />
Lahav Shani, Klavier<br />
Werke von F. Mendelssohn-Bartholdy und<br />
P. I. Tschaikowsky<br />
—<br />
Kammermusiksaal<br />
Bonngasse 24-26 | 53111 Bonn<br />
www.beethoven.de<br />
als Künstler<br />
<strong>Das</strong> Konzert ist Teil des Projekts ›Connect – The Audience as<br />
artist‹, einer Zusammenarbeit von London Sinfonietta, Ensemble<br />
Modern, Asko|Schönberg und Remix Ensemble Casa da Música,<br />
ermöglicht durch die Art Mentor Foundation Lucerne. Ziel ist<br />
es, die Beziehung zwischen Publikum, Komponistinnen und<br />
Komponisten, Musikerinnen und Musikern neu zu erkunden,<br />
Hierarchien aufzulösen und dem Publikum eine teilhabende Rolle<br />
zu ermöglichen. km<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 5. März 20<strong>23</strong>, 16:00<br />
»Connect – das Publikum als Künstler«<br />
Jessica Aszodi Gesang, Schauspiel<br />
Michael Schiefel Gesang, Schauspiel<br />
Vocal Journey<br />
Ensemble Modern<br />
Jonathan Stockhammer Dirigent<br />
Cathy Milliken Text / Workshop<br />
Patrick Hahn Dramaturgie<br />
Catherine Milliken Night Shift<br />
GEHEN SIE MIT UNS<br />
AUF EINE KLANGREISE<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserem<br />
C. Bechstein Centrum Köln.<br />
C. Bechstein Centrum Köln GmbH<br />
Glockengasse 6 „In den Opern Passagen“· D-50667 Köln<br />
+49 (0)221 987 428 110 · koeln@bechstein.de · www.bechstein-koeln.de<br />
Foto: C. Bechstein Concert B-212
Der<br />
sensible<br />
Durchstarter<br />
Der Pianist Eric Lu zeigt Finesse<br />
mit einem<br />
klassisch-romantischen Programm<br />
Eric Lu<br />
Die Karriere von Eric Lu verläuft bisher rasant. Man könnte kaum glauben,<br />
dass der in Massachusetts geborene Sohn chinesisch-taiwanesischer<br />
Einwanderer gerade erst 25 Jahre alt ist. Im beschaulichen<br />
Bedford, einer Kleinstadt in der Nähe von Boston, verlebte er seine<br />
Kindheit. Mit 5 Jahren begann er mit dem Klavierspiel. »Meine Eltern<br />
sind beide keine Musiker, aber sie sind definitiv Musikliebhaber, was in<br />
gewisser Weise noch wichtiger ist«, sagt er. Mit 15 begann er sein Musikstudium<br />
am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Mit 17 war er einer<br />
der jüngsten Preisträger beim Internationalen Chopin-Wettbewerb,<br />
der nur alle fünf Jahre stattfindet. Mit 19 gewann er den Internationalen<br />
Deutschen Pianistenpreis in Frankfurt/Main.<br />
Und dann kam Leeds. Die Vorrunde des traditionsreichen Wettbewerbs<br />
fand 2018 erstmals parallel in Berlin, Singapur und New York statt. 68<br />
Teilnehmer stellten sich der Jury. Lu war in New York dabei. »Ich musste<br />
zwei Programme vorbereiten«, erinnert er sich. »Die Jury wählte eines<br />
aus und ich musste es komplett durchspielen.« Er kam weiter und<br />
stand im Halbfinale in Leeds. Doch dann erkrankte er plötzlich. Er hatte<br />
hohes Fieber und rasende Kopfschmerzen, die das Üben zwei Tage<br />
lang kaum möglich machten. Erst fünf Stunden vor der Aufführung<br />
fühlte sich der Pianist endlich klar genug, um aufzutreten – und übte<br />
bis zur Abendvorstellung durch. »Meine Finger waren immer noch<br />
steif, als ich auf die Bühne ging. Aber wie durch ein Wunder schien<br />
mein Körper zu wissen, dass dies ein sehr wichtiger Moment für mich<br />
war. Am Ende des 75-minütigen Programms war mein Geist komplett<br />
geröstet.« Mit Beethovens 4. Klavierkonzert überzeugte Lu schließlich<br />
die Jury der Leeds International Piano Competition – und gewann als<br />
jüngster Finalist.<br />
Im Februar 2020 erschien sein erstes Studioalbum, auf dem er unter<br />
anderem Chopins 24 Préludes op. 28 interpretiert. Seine Fähigkeit,<br />
»subtile, intensive Atmosphären zu schaffen«, sei von großer Finesse,<br />
urteilte das BBC Music <strong>Magazin</strong>e. Mit fünf Sternen kürte es das Album,<br />
das auch Werke von Brahms und Schumann enthält, zur besten<br />
Instrumentalaufnahme des Monats. In der Begründung geizt der<br />
Text nicht mit Superlativen: »Eric Lu ist ein junger Pianist, der mit etwas<br />
gesegnet ist, das wie eine ‚alte Seele‘ klingt. Sein Spiel ist von einer<br />
seltenen Klasse – eine, die seit Radu Lupus Abschied vakant ist.« Weiter<br />
schrieb das <strong>Magazin</strong>: »Diese Art von Sensibilität und emotionaler<br />
Intuition wächst nicht auf Bäumen, schon gar nicht, wenn sie von einer<br />
solchen Technik bedient wird, mit reich singendem Ton und zarter<br />
Fingerfertigkeit.«<br />
Der so Gelobte hat zum Glück nicht die Bodenhaftung verloren. »Ich<br />
versuche, die Dinge in Balance zu halten«, erklärt er – und hält den Ball<br />
flach. »Meine Freizeit ist ganz normal. Wenn ich in Boston bin, treffe ich<br />
20 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
NACHT- UND SEELENMUSIK<br />
SO 26.02.<strong>23</strong> 11 UHR<br />
KÖLNER PHILHARMONIE<br />
Martin Mitterrutzner Tenor<br />
Radovan Vlatković Horn<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
© Uwe Arens<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Sinfonie Nr.34 C-Dur KV 338<br />
Benjamin Britten<br />
Serenade op.31 für Tenor, Horn und Streicher<br />
Joseph Haydn<br />
Sinfonie Nr.104 D-Dur Hob I:104<br />
»Londoner«<br />
mich mit Freunden und Familie. Ich liebe Sport und verfolge die Teams<br />
von Boston. Ich mache Spaziergänge und schaue Filme.« Seine Lieblingsserie<br />
im TV sei »Friends« gewesen. »Ich bekenne mich schuldig,<br />
fast jede Folge gesehen zu haben. Die Serie war definitiv richtig gut.«<br />
Ansonsten ist Eric Lu natürlich viel auf Reisen. Der sensible Durchstarter<br />
wird international gefeiert und glänzt als begehrter Gastsolist. Bescheiden<br />
wie er ist, stellt er jedoch seine Karriere nicht über alles. Es<br />
hat etwas von Demut, wenn er in die Zukunft schaut: »Mein Ziel ist es,<br />
ein guter Musiker zu werden. Musik braucht Zeit. Ich muss mit ihr leben<br />
und mit ihr wachsen.« Helge Birkelbach<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 12. März 20<strong>23</strong>, 11:00<br />
Hans Imhoff Konzert<br />
Eric Lu Klavier<br />
Franz Schubert Sonate für Klavier C-Dur D 840 (Fragment)<br />
Ungarische Melodie D 817<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Sonate für Klavier a-Moll KV 310 (300d)<br />
Frédéric Chopin Polonaise cis-Moll op. 26,1. Allegro appassionato<br />
aus: Deux Polonaises op. 26<br />
Walzer in Des-Dur op. 70 Nr. 3<br />
Walzer cis-Moll op. 64,2 aus: Walzer für Klavier op. 64<br />
Sonate für Klavier h-Moll op. 58<br />
Gefördert von der Imhoff Stiftung<br />
Was für ein Geschenk zum<br />
101. Geburtstag von Hans Imhoff!<br />
<strong>Das</strong>s der wunderbare Eric Lu genau am 12. März 20<strong>23</strong><br />
sein Debüt im Rahmen der Hans Imhoff Konzertreihe<br />
in der Philharmonie gibt, ist wirklich eine glückliche<br />
Fügung.<br />
Denn mein Vater Hans Imhoff, Ehrenbürger der Stadt<br />
Köln, hatte mit seiner ausgeprägten Leidenschaft für<br />
Klaviermusik die Idee für diese Konzertreihe entstehen<br />
lassen. Seit 2018 fördert die Imhoff Stiftung herausragende<br />
Pianistinnen und Pianisten. Damit trägt<br />
sie zur Erfüllung ihrer Aufgabe bei, den Menschen in<br />
Köln »etwas Gutes zu tun«.<br />
<strong>Das</strong>s Musik in der Lage ist, Menschen glücklich zu<br />
machen, stand für Hans Imhoff immer außer Frage.<br />
Es ist für die Imhoff Stiftung eine große Ehre, zur besonderen<br />
Qualität des musikalischen Angebotes für<br />
alle Kölnerinnen und Kölner beizutragen.<br />
Susanne Imhoff<br />
BENEFIZ-GALA<br />
S0NNTAG 19.03.<strong>23</strong> 18 UHR<br />
© Monika Hoefler<br />
© Marcus Hoehn<br />
© Bernard Rosenberg<br />
© Uwe Arens<br />
© Adriano Heitmann<br />
Anne-Sophie Mutter<br />
Michael Barenboim<br />
Mischa Maisky<br />
Daniel Müller-Schott<br />
Martha Argerich<br />
KARTENDIREKTVERSAND:<br />
Kölner Kammerorchester * Erlengrund 8 A * 50321 Brühl<br />
Tel. 02<strong>23</strong>2 944220 * info@koelner-kammerorchester.de<br />
52,80€ | 46,20€ | 38,50€ | 30,80€ | 24,20€ | 17,60€<br />
Anne-Sophie Mutter Violine<br />
Michael Barenboim Viola<br />
Mischa Maisky Violoncello<br />
Daniel Müller-Schott Violoncello<br />
und<br />
Martha Argerich Klavier<br />
Kölner Kammerorchester<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
Joseph Haydn<br />
Konzert C-Dur Hob. VIIb:1<br />
für Violoncello und Orchester<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Sinfonia concertante Es-Dur 364<br />
für Violine, Viola und Orchester<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Konzert C-Dur op. 56 »Tripelkonzert«<br />
für Violine, Violoncello, Klavier<br />
und Orchester<br />
RESTKARTEN: 165,00€ | 132,00€ | 110,00€<br />
Hotline<br />
0221<br />
2801
Glut,<br />
Ausdruckskraft,<br />
Natürlichkeit<br />
Die Mezzosopranistin Marianne Crebassa<br />
präsentiert sich in einem Liederabend<br />
Als Teenager coverte sie in einer Rockband<br />
Hits, trat in Jazzclubs auf, sang in Restaurants,<br />
Cafés und auf Hochzeiten. »Ich lernte, auf der<br />
Bühne zu stehen«, erinnert sich Marianne<br />
Crebassa. »Die Leute tranken irgendwas und<br />
kümmerten sich nicht wirklich darum, was ich<br />
da oben machte. Bei meinem ersten Opernauftritt<br />
waren 2000 Menschen nur da, um mir<br />
zuzuhören. Da war ich wirklich dankbar.« Zu<br />
jenem Zeitpunkt studierte die Südfranzösin an<br />
der Hochschule in Montpellier bereits klassischen<br />
Gesang, Klavier und Musikwissenschaft,<br />
und ihr Debüt markierte den Startpunkt einer<br />
steilen Karriere. Dankbar ist längst ihr Publikum,<br />
das sich von Stimme und Persönlichkeit<br />
der 36-Jährigen verzaubern lässt – wie etwa<br />
beim nachtschwarzen Zyklus »Nuits d’été« von<br />
Hector Berlioz 2021 in der Kölner Philharmonie,<br />
eine Sternstunde besonders für Fans des kultivierten<br />
Liedgesangs.<br />
Kein Zweifel, hier traf eine Sängerin ihr Publikum<br />
direkt ins Herz. Strahlt ihr lyrischer Mezzo<br />
doch eine Glut, Ausdruckskraft und Natürlichkeit<br />
aus, die an die große Brigitte Fassbaender<br />
erinnert. Wie diese berührt Marianne Crebassa<br />
22 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 2. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
Marianne Crebassa Mezzosopran<br />
Joseph Middleton Klavier<br />
Mit Werken von Maurice Ravel, Jesus Guridi,<br />
Federico Mompou, Heitor Villa-Lobos und<br />
Claude Debussy<br />
als Sängerin mit Charakter, aber ohne<br />
»Primadonnenpanzer«, so die Kritik. Mit<br />
intensiver Gestaltung begeisterte sie 2017 als<br />
Sesto in der Oper »La clemenza di Tito« bei<br />
den Salzburger Festspielen und wurde so über<br />
Nacht zum Star. Mit Mozart, im Barockfach, aber<br />
auch in zeitgenössischen Werken wie in der<br />
Oper »Charlotte Salomon« überzeugt Marianne<br />
Crebassa. Riesige Erfolge feierte sie in den<br />
sogenannten Hosenrollen wie Mozarts<br />
Cherubino oder Ramiro, für die sie Stimmfach<br />
und Temperament ebenso prädestinieren wie<br />
ihr schauspielerisches Talent. Und mit dem<br />
Geschlechtertausch spielte die Sängerin<br />
auch in ihrem Projekt »Oh, Boy«. Dieses<br />
Debütalbum bündelte ihre stimmlichen<br />
Qualitäten so hinreißend, dass die Solo-CD<br />
mit einem Echo Klassik preisgekrönt wurde.<br />
Auf dem Cover präsentiert sich die Sängerin<br />
in weißem Herrenhemd und schwarzer Fliege,<br />
kapriziös und mit spitzbübischem Blick.<br />
Und demonstrierte damit auch den Mut zur<br />
Differenz. Denkt doch Marianne Crebassa viel<br />
nach über ihre Position im Musikbetrieb, über<br />
Ruhe und Stille.<br />
Auch ihr nachfolgendes Album »Secrets« mit<br />
dem Pianisten Fazıl Say, das Perlen des französischen<br />
Impressionismus geheimnisvoll<br />
schimmern ließ, vertiefte diesen Eindruck einer<br />
Sängerin, die selbstbewusst ihren ganz<br />
eigenen Weg geht. Der führte sie zu Luciano<br />
Berios »Folk Songs«; ein Liederzyklus, den<br />
der Komponist speziell für seine Frau Cathy<br />
Berberian geschrieben hatte. Doch Marianne<br />
Crebassa machte keineswegs den Versuch,<br />
diese legendäre Vokalartistin zu kopieren, vielmehr<br />
lernte das Kölner Publikum beim Konzert<br />
in der Kölner Philharmonie eine zeitgemäße<br />
Interpretation dieser multiethnischen Songs<br />
kennen, berührend in ihrer Schlichtheit.<br />
Dem Liedgesang fühlt sich Crebassa besonders<br />
verbunden, wie sie betont: »Ich liebe es,<br />
Geschichten zu erzählen«, und dazu ist das<br />
intime Format in idealer Weise geeignet. Vor<br />
allem, wenn sich der Solistin ein derart herausragender<br />
Klavierbegleiter zugesellt wie<br />
Joseph Middleton, Dozent an der Royal Academy<br />
of Music, wo er auch sein Studium absolviert<br />
hat. Gefeiert wird der Brite, »einer der<br />
glänzendsten Sterne am Musikhimmel«, wie<br />
es in der BBC hieß, bereits als Nachfolger des<br />
berühmten Gerald Moore. Mit Middleton begibt<br />
sich die Sängerin auf elegante Grenzgänge<br />
durchs französisch-spanische Repertoire.<br />
Neben Werken von Ravel und Debussy hat sie<br />
Canciones von Jesus Guridi und Chansons von<br />
Federico Mompu ausgewählt. Zu hören sind<br />
diese Miniaturen auf dem aktuellen Album<br />
der Sängerin mit dem Titel »SEGUEDILLES«.<br />
»Aufregend«, urteilte ein <strong>Magazin</strong> über diese<br />
Neuerscheinung, denn hier präsentiert<br />
sich Marianne Crebassa erstmals als Bizets<br />
»Carmen«: eine moderne Titelheldin, die durch<br />
Kessheit provoziert und den Hörer mit stimmlichen<br />
Finessen erfreut.<br />
Annette Schroeder
Marianne Crebassa
Konzerttermin<br />
Samstag, 29. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
Lessons in Love and Violence<br />
Mahler Chamber Orchestra<br />
Sir George Benjamin Dirigent<br />
Evan Hughes Bassbariton (King)<br />
Gyula Orendt Bariton (Gaveston)<br />
Georgia Jarman Sopran (Isabel)<br />
Paul Curievici Tenor (Mortimer)<br />
Samuel Boden Tenor (Young King, Boy)<br />
Hannah Sawle Sopran (Witness I)<br />
Krisztina Szabó Sopran (Witness II)<br />
Tristan Hambleton Bassbariton (Witness III)<br />
MCO Academy<br />
Mahler Chamber Orchestra<br />
Sir George Benjamin Dirigent<br />
Dan Ayling Regie<br />
Sir George Benjamin Lessons in Love and Violence<br />
Oper in zwei Teilen mit einem Text von Martin Crimp<br />
Halbszenische Aufführung<br />
in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln<br />
George Benjamin<br />
Evan Hughes<br />
1976 hatte George Benjamin das große Glück,<br />
in Paris in die Kompositionsklasse von Olivier<br />
Messiaen aufgenommen zu werden. Gerade<br />
mal 16 Jahre jung war der Engländer da. Der<br />
französische Wegbereiter der Nachkriegsavantgarde<br />
befand sich hingegen mit seinen<br />
68 Jahren bereits auf dem Sprung in den<br />
Ruhestand. Knapp drei Jahre dauerte diese<br />
künstlerische Enkel-Großvater-Beziehung.<br />
Und gleich mit seinem ersten Orchesterwerk<br />
»Ringed by the Flat Horizon« verblüffte Benjamin<br />
seinen Lehrer derart, dass dieser seinem<br />
erklärten Lieblingsschüler tatsächlich<br />
eine ähnlich große Begabung attestierte, wie<br />
sie dem jungen Mozart nachgesagt wurde.<br />
Seitdem zählt der gebürtige Londoner<br />
und musikalische Allrounder zu den<br />
meistgespielten Komponisten der Gegenwart.<br />
Was auch an seiner undogmatischen,<br />
hochsinnlichen wie raffinierten Klangsprache<br />
liegt, bei der immer wieder auch Einflüsse<br />
der französischen Moderne à la Debussy<br />
durchschimmern. Längst werden Benjamins<br />
Instrumentalwerke von namhaftesten Solisten<br />
wie Pierre-Laurent Aimard und<br />
Antoine Tamestit aufgeführt. Als Dirigent<br />
gastiert Sir George nicht nur mit eigenen<br />
Stücken bei den Berliner Philharmonikern<br />
und dem Concertgebouworkest. Da gibt<br />
es noch den Opern-Komponisten, der<br />
dieses seit Benjamin Britten in England<br />
verwaiste Genre wiederbelebt hat – und<br />
das bei Publikum und Kritik gleichermaßen<br />
erfolgreich. Für sein Musiktheater-<br />
Debüt »Into the Little Hill« bekam Benjamin<br />
2008 den »Royal Philharmonic Society’s<br />
Award« verliehen. Und auch seine Nachfolgeoper<br />
»Written on Skin« wurde rasch<br />
an den internationalen Opernhäusern von<br />
New York, Paris, München, Köln und sogar<br />
Detmold gespielt. Die Uraufführung dieser<br />
Troubadour-Oper fand 2012 bei den Festspielen<br />
von Aix-en-Provence statt. Damals<br />
dirigierte der Komponist u. a. das Mahler<br />
Chamber Orchestra (MCO). Diese Produktion<br />
war zugleich der Beginn einer engen<br />
musikalischen Freundschaft – die erst 2021<br />
24 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Blutige<br />
Machtspiele<br />
George Benjamin dirigiert seine Erfolgsoper<br />
»Lessons in Love and Violence«<br />
Samuel Boden<br />
bei den BBC Proms wieder aufflammte, als<br />
das MCO unter Benjamins Leitung dessen<br />
»Concerto« für Orchester aus der Taufe hob.<br />
Jetzt verwandelt sich das Mahler Chamber<br />
Orchestra wieder in ein Opernorchester. Auf<br />
dem Notenpult liegt Benjamins dritter Musiktheater-Coup<br />
»Lessons in Love and Violence«,<br />
der seit seiner Uraufführung 2018 am<br />
Londoner Royal Opera House Covent Garden<br />
in der Hamburgischen Staatsoper und der<br />
Opéra National de Lyon begeisterte. Erneut<br />
hat Benjamin dafür mit seinem bewährten<br />
Librettisten Martin Crimp zusammengearbeitet,<br />
der bei der Suche nach einem operntauglichen<br />
Stoff in der Shakespeare-Zeit<br />
fündig wurde. Es ist Christopher Marlowes<br />
Theaterstück »Edward II«, das sich um kalte<br />
Macht und heiße Liebe dreht. Im Mittelpunkt<br />
steht König Edward, der sich lieber<br />
um seinen Günstling Gaveston kümmert als<br />
um die Regierungsgeschäfte. Und im Laufe<br />
der zweiaktigen Oper nimmt die Spirale der<br />
blutrünstigen Gewalt und politischen Intrigen<br />
immer weiter zu.<br />
Entlang dieses knisternden Historien-Thrillers<br />
hat Benjamin einen musikalischen<br />
Hochspannungsbogen gelegt, der brodelnde<br />
Wucht genauso absteckt wie schillernde,<br />
seelenabgründige Melismen. Dieses Opern-<br />
Energiepaket ist jetzt in einer halbszenischen<br />
Georgia Jarman<br />
Aufführung zu erleben, die unter besonderen<br />
Vorzeichen steht. Nicht nur weil der Komponist<br />
und das Mahler Chamber Orchestra<br />
dafür zusammenfinden. In der Konzertsaal-<br />
Fassung sind Top-Sänger und -Sängerinnen<br />
zu hören, die schon 2018 zu den Stars der<br />
Londoner Weltpremiere gehörten.<br />
Guido Fischer<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
25
26 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Klaus Mäkelä
Stern<br />
des<br />
Nordens<br />
Im Violinkonzert von Jean Sibelius treffen mit Klaus Mäkelä und<br />
Janine Jansen zwei Ausnahmemusiker aufeinander<br />
In »höchstens drei Minuten« zeige sich, ob jemand Talent zum<br />
Dirigieren hat, meint Jorma Panula, der es wissen muss: Gilt<br />
der Finne doch als legendärer Lehrer für den Nachwuchs am<br />
Pult, ja als der »Dirigentenmacher« schlechthin. Wer aus seiner<br />
Kaderschmiede kommt, hat gute Chancen, es bis nach ganz oben<br />
zu schaffen. Wie Klaus Mäkelä. Den Drei-Minuten-Test bei seinem<br />
Landsmann bestand er schon im zarten Teenageralter. Inzwischen<br />
reißen sich die Top-Orchester geradezu um ihn: Mäkelä leitet das<br />
Oslo Philharmonic Orchestra, wurde zum Chef des Concertgebouw<br />
Orchestra in Amsterdam ernannt und trat jüngst seine Stelle am<br />
Pult des Orchestre de Paris an, mit dem er nun auch in die Kölner<br />
Philharmonie kommt. Wenn der Jungstar aus Helsinki den Stab<br />
hebt, geraten Kritiker ins Schwärmen: Lässig wie ein Bandleader<br />
stehe er vor seiner Truppe, strahle zugleich enorme Sicherheit,<br />
Präsenz und Übersicht aus. Eine konzentrierte Energie, die sich<br />
aufs jeweilige Ensemble und auch aufs Publikum überträgt. »Stern<br />
des Nordens«, »Wundermann« und »Finnischer Ausnahmekönner«<br />
lauten denn auch die Prädikate, mit denen der 27-Jährige bedacht<br />
wird.<br />
Die Basis für solch eine rasante Karriere wird meist schon im<br />
Elternhaus gelegt, und auch Klaus Mäkelä bildet da keine Ausnahme.<br />
Im Gegenteil, seine Musikerfamilie ließ ihm wohl kaum eine andere<br />
Wahl: Der Großvater war Geiger, die Mutter ist Pianistin, der Vater<br />
Cellist. Er habe sich stets unterstützt, aber nie getrieben gefühlt,<br />
erinnert sich Mäkelä. Als Kind sang er im Chor der finnischen<br />
Nationaloper, mit zwölf Jahren begann er an der Sibelius-Akademie<br />
das Cello- und bald darauf auch das Dirigierstudium. <strong>Das</strong>s er beide<br />
Seiten gründlich kennenlernte – die Chef-Position ebenso wie jene<br />
des Instrumentalisten im Ensemble –, war ein Vorteil. Er wirke so, »als<br />
säße er bei allen beteiligten Instrumentengruppen gleichzeitig mit<br />
am ersten Pult«; andererseits bleibe er ein souveräner Kontrolleur,<br />
»der mit strenger Eleganz den Takt schlägt«, lobte ein Kritiker.<br />
Entscheidend sei beim Dirigieren, »den richtigen Modus der<br />
Kommunikation mit dem Ensemble zu finden«, findet Mäkelä.<br />
Was keineswegs bedeutet, dass er eine ausufernde Körpersprache<br />
pflegt. Wichtiger als die Gestik sei der Augenkontakt. Wobei<br />
eine gewisse kulturelle Prägung wohl hilft: »Wir Finnen sprechen<br />
nicht viel – je weniger man sagt, desto besser.« Über die intuitive<br />
Verständigung öffne sich ein Raum, in dem das Ensemble seine<br />
eigenen Klangqualitäten entfalten kann. Dies gelang Klaus Mäkelä<br />
bereits jüngst mit seinem Antrittskonzert beim Orchestre de Paris,<br />
in dem er mit einer kühnen Programmauswahl beeindruckte. Als<br />
Maestro dieser Formation wandelt Mäkelä in den Fußstapfen<br />
von Größen wie Herbert von Karajan, Georg Solti und Daniel<br />
Barenboim – letzterer führte das Orchester zu neuen Höhenflügen.<br />
Gegründet wurde es 1967, doch seine Wurzeln als Nachfolger des<br />
Konservatoriums-Ensemble reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert.<br />
Inzwischen gilt es als erstes Orchester Frankreichs; seine Residenz<br />
hat es vor einigen Jahren in der spektakulären, von Jean Nouvel<br />
entworfenen Philharmonie de Paris bezogen, die wie ein silbriger<br />
Riesen-Fisch am Autobahnring der Hauptstadt liegt.<br />
Führend ist das Ensemble in der Interpretation der traditionell<br />
farbenreichen Musik seines Heimatlandes, zu der auch prägende<br />
Werke des 20. Jahrhunderts von Messiaen und Boulez gehören. <strong>Das</strong><br />
Programm, mit dem sich die Franzosen erstmals mit ihrem neuen<br />
Chef in Köln präsentieren, könnte reizvoller kaum sein. Taucht doch<br />
die Symphonie fantastique, mit der Hector Berlioz das Genre der<br />
Programmmusik begründete, in ein Wechselbad der klanglichen<br />
Extreme und Gefühle – vom Liebestraum übers Landleben mit fernem<br />
Donnergrollen bis zum Hexensabbat. Schwelgen in virtuosem<br />
Raffinement lässt sich auch mit dem Violinkonzert in d-Moll von<br />
Jean Sibelius. <strong>Das</strong> gesamte Œuvre des finnischen Komponisten<br />
sei »Teil seiner DNA«, meint Klaus Mäkelä. Diesen Beweis hat er<br />
angetreten, als er mit seinen Philharmonikern aus Oslo alle sieben<br />
Sibelius-Sinfonien aufnahm; eine Einspielung, die als glänzend und<br />
klug gefeiert wurde.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
27
Janine Jansen<br />
Wie passend, dass sich Janine Jansen nun als Solistin zugesellt.<br />
Die Niederländerin ist mit ihrer ansteckenden Spielfreude und<br />
frischen Ausstrahlung nicht nur die adäquate Musikpartnerin für<br />
Klaus Mäkelä. <strong>Das</strong> Violinkonzert von Sibelius sei »ihr absolutes<br />
Lieblingsstück«, verrät die Echo-Klassik-Preisträgerin, die bei<br />
ihren Kölner Gastspielen in dieser Saison von Beifall geradezu<br />
umtost wird, sowohl im sinfonischen als auch im intimen Rahmen<br />
des Streichquartetts. Weiß die sympathische, bodenständig<br />
wirkende Geigerin in ihrem Spiel doch beides zu verbinden: die<br />
kammermusikalische Finesse mit dem großen, raumfüllenden<br />
Atem, den zwanglosen Dialog mit der brillanten Technik. <strong>Das</strong>s sie<br />
gern mit einem kleinen Kreis von Freunden musiziert und dazu<br />
eigens ein Festival in Utrecht gegründet hat, ist sicher ganz nach<br />
dem Geschmack Klaus Mäkeläs, der selbst immer wieder als<br />
leidenschaftlicher Kammermusiker zu erleben ist und bekennt: »In<br />
meinem Herzen bin ich Cellist«. Annette Schroeder<br />
Konzerttermin<br />
Mittwoch, 8. März 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
Janine Jansen Violine<br />
Orchestre de Paris<br />
Klaus Mäkelä Dirigent<br />
Jean Sibelius Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47<br />
Hector Berlioz Symphonie fantastique op. 14<br />
(Episoden aus dem Leben eines Künstlers)<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
19:00 Einführung in das Konzert durch Oliver Binder<br />
Familien-Brunch im Hippodrom<br />
Ostersonntag, den 9. April<br />
Scheibenstraße 40, 50737 Köln, Tel. 0221 27 14 16-0<br />
tattersall@frueh.de, www.frueh-em-tattersall.de<br />
www.facebook.com/fruehemtattersall<br />
Philharmonie 01_20<strong>23</strong>.indd 1 17.01.20<strong>23</strong> 10:48:46
Barbara Hannigan am 09.03.<br />
koelner-philharmonie.de<br />
März<br />
Veranstaltungen<br />
März 20<strong>23</strong><br />
DO<br />
02<br />
19:00<br />
Solistinnen und Solisten des<br />
Studiengangs Musical der<br />
Folkwang Universität der<br />
Künste Gesang<br />
WDR Funkhausorchester<br />
Boris Ritter Leitung<br />
Musical mal anders: Broadway<br />
Today<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 20,– | Schüler, Auszubildende &<br />
Studierende unter 29 Jahren<br />
(Ticket28): € 8,–<br />
Abo WDR@Philharmonie<br />
FR<br />
03<br />
20:00<br />
Senta Berger<br />
Till Brönner<br />
André Heller<br />
Michael Hansonis<br />
Marc-Aurel Floros<br />
Calmus Ensemble<br />
Elke Heidenreich Moderation und<br />
Konzept<br />
lit.Cologne Gala<br />
Über Liebe und den Tod<br />
lit.COLOGNE GmbH<br />
€ 70,55 65,05 56,25 44,15 35,35<br />
SA<br />
04<br />
20:00<br />
Bodo Wartke Gesang, Klavier<br />
Klaviersdelikte<br />
Keine Angst, es sind ausgesprochen<br />
delektable Delikte, die der Musikkabarettist<br />
Bodo Wartke an seinem<br />
Publikum verübt. Hier ein vorsätzlicher<br />
Versatz im Versmaß, dort eine<br />
hinterhältige Wortspielerei oder ein<br />
mit diebischer Freude vollzogener<br />
Stilbruch. Immer resultieren daraus<br />
treffsichere Pointen, derer man sich<br />
nur mit massiven Lachsalven erwehren<br />
kann. Von der chronisch problematischen<br />
Zweisamkeit bis hin zu<br />
drängend aktuellen sozialen Schieflagen<br />
reichen Wartkes Themen, wobei<br />
er sprachlich wie pianistisch sein<br />
Ausnahmetalent unter Beweis stellt.<br />
Hochvirtuos, von sprühender Intelligenz<br />
und zum Schreien komisch.<br />
SO<br />
05<br />
16:00<br />
Jessica Aszodi Gesang, Schauspiel<br />
Michael Schiefel Gesang, Schauspiel<br />
Vocal Journey<br />
Ensemble Modern<br />
Jonathan Stockhammer Dirigent<br />
Cathy Milliken Text / Workshop<br />
Patrick Hahn Dramaturgie<br />
Catherine Milliken<br />
Night Shift<br />
<strong>Das</strong> dürfen Sie nicht verpassen, denn<br />
zum Erfolg des Konzertes tragen Sie<br />
bei! Wir statten Sie mit einem Instrumenten-Paket,<br />
Stift und Papier<br />
aus. Von Cathy Milliken kommt die<br />
Musik zu diesem einmaligen Konzert.<br />
Die Komponistin hat sich von<br />
Texten aus Shakespeares »Sommernachtstraum«<br />
inspirieren lassen. Der<br />
erste Teil des Konzerts besteht aus<br />
einer gemeinsamen Probe von Ihnen<br />
mit dem Ensemble Modern unter der<br />
Leitung von Jonathan Stockhammer,<br />
bevor Sie alle zu Künstlerinnen und<br />
Künstlern der »Nachtschicht« werden<br />
und das eben erst Entstandene<br />
und Geprobte live in der Kölner Philharmonie<br />
aufführen.<br />
KölnMusik<br />
€ 29,– | Schüler & Studierende<br />
unter 29 Jahren: € 12,–<br />
MO<br />
06 / 20:00<br />
wie So 05.03. 11 Uhr<br />
DI<br />
07<br />
20:00<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
Abo Groß | Montag<br />
Klein A | Montag<br />
Groß | Dienstag<br />
Klein A | Dienstag<br />
MI<br />
08<br />
20:00<br />
Janine Jansen Violine<br />
Orchestre de Paris<br />
Klaus Mäkelä Dirigent<br />
Jean Sibelius<br />
Konzert für Violine und Orchester<br />
d-Moll op. 47<br />
DO<br />
09<br />
NNERSTAG<br />
12:00<br />
PhilharmonieLunch<br />
Studierende des Pre-College<br />
Cologne<br />
Ute Hasenauer-Ramirez Leitung<br />
30 Minuten einer Probe erleben<br />
PhilharmonieLunch wird von<br />
der KölnMusik gemeinsam mit<br />
dem WDR Sinfonieorchester und<br />
dem Gürzenich-Orchester Köln<br />
ermöglicht.<br />
Eintritt frei<br />
DO<br />
09<br />
20:00<br />
London Symphony Orchestra<br />
Barbara Hannigan Dirigentin und<br />
Sopran<br />
Olivier Messiaen<br />
L’Ascension<br />
Gustav Mahler<br />
Sinfonie Nr. 4 G-Dur<br />
Sie ist die Sopran-Wunderwaffe für<br />
das Ausgefallene und Schwierige.<br />
Damit zählt die singende Dirigentin<br />
und dirigierende Sängerin Barbara<br />
Hannigan aktuell zu den spannendsten<br />
Künstlerinnen des Klassikbetriebs,<br />
unkonventionell und unbeirrt.<br />
Energetisch und explosiv agiert sie<br />
auf der Bühne und ist damit geradezu<br />
prädestiniert für Olivier Messiaens<br />
»L’Ascension«, vier sinfonische<br />
Meditationen für Orchester<br />
des bei der Entstehung gerade einmal<br />
<strong>23</strong>-jährigen Komponisten, die<br />
geprägt sind von glühender Leidenschaft,<br />
tänzerischem Überschwang<br />
und abgeklärter Meisterschaft. In<br />
ihrer Doppelfunktion als Sängerin<br />
und Dirigentin ist Barbara Hannigan<br />
in Mahlers nur auf den ersten Blick<br />
»klassischen« 4. Sinfonie zu erleben,<br />
in der die Sopranstimme am Ende<br />
das »himmlische Leben« besingt.<br />
KölnMusik<br />
€ 164,– 141,– 118,– 82,– 49,– 30,– |<br />
Chorempore Z: € 102,–<br />
Abo Philharmonie Premium<br />
FR<br />
10 / 20:00<br />
SA<br />
11<br />
Eric Lu am 12.03.<br />
12<br />
11:00<br />
Eric Lu Klavier<br />
Hans Imhoff Konzert<br />
Franz Schubert<br />
Sonate für Klavier C-Dur D 840<br />
Ungarische Melodie D 817<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Sonate für Klavier a-Moll KV 310<br />
(300d)<br />
Frédéric Chopin<br />
Polonaise cis-Moll op. 26,1.<br />
Allegro appassionato<br />
Walzer in Des-Dur op. 70 Nr. 3<br />
Walzer cis-Moll op. 64,2<br />
Sonate für Klavier h-Moll op. 58<br />
Gerade einmal Mitte 20 ist Eric Lu<br />
und trotzdem schon auf den prestigeträchtigsten<br />
Bühnen der Welt<br />
zu Hause, darunter die Hollywood<br />
Bowl in Los Angeles oder die Wigmore<br />
Hall in London. Mit seinem<br />
Recital-Programm demonstriert der<br />
chinesisch-amerikanische Pianist,<br />
der von der BBC zum »New Generation<br />
Artist« geadelt wurde, seine<br />
stilistische Vielseitigkeit.<br />
20:00<br />
SO<br />
10:00 Einführung in das Konzert<br />
durch Christoph Vratz
SO<br />
12<br />
20:00<br />
Daniil Trifonov Klavier<br />
London Philharmonic Orchestra<br />
Karina Canellakis Dirigentin<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Allegro con brio<br />
aus: Ouvertüre c-Moll zu Heinrich<br />
Joseph von Collins Trauerspiel<br />
»Coriolan« op. 62<br />
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55<br />
»Sinfonia eroica«<br />
Sergej Prokofjew<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Nr. 3 C-Dur op. 26<br />
Westdeutsche Konzertdirektion Köln<br />
€ 146,– 129,– 107,– 80,– 58,– 30,– |<br />
Chorempore Z: € 91,–<br />
Abo Meisterkonzerte B 5<br />
MO<br />
13 / 20:00<br />
Max Raabe Gesang<br />
DI<br />
14<br />
20:00<br />
Palast Orchester<br />
Wer hat hier schlechte Laune<br />
Konzertbüro Augsburg GmbH<br />
€ 99,50 85,– 71,– 61,– 54,50<br />
DO<br />
16<br />
NNERSTAG<br />
12:00<br />
PhilharmonieLunch<br />
The Mysterious Six<br />
Joscha Oetz Leitung<br />
Die lustigen Zwirni Geister<br />
Niklas Stade Leitung<br />
Wolfgang Springob Leitung<br />
Farin Marzban Moderation<br />
30 Minuten einer Probe erleben<br />
PhilharmonieLunch wird von<br />
der KölnMusik gemeinsam mit<br />
dem WDR Sinfonieorchester und<br />
dem Gürzenich-Orchester Köln<br />
ermöglicht.<br />
Eintritt frei<br />
SO<br />
19<br />
18:00<br />
Anne-Sophie Mutter Violine<br />
Michael Barenboim Viola<br />
Mischa Maisky Violoncello<br />
Daniel Müller-Schott Violoncello<br />
Martha Argerich Klavier<br />
Kölner Kammerorchester<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
Benefiz-Gala<br />
Joseph Haydn<br />
Konzert für Violoncello<br />
und Orchester C-Dur Hob. VIIb:1<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Sinfonia concertante Es-Dur<br />
KV 364 (320d)<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Konzert für Klavier, Violine, Violoncello<br />
und Orchester C-Dur op. 56<br />
Kölner Kammerorchester e. V.<br />
€ 197,50 167,50 134,50 112,50 87,50<br />
52,– | Chorempore Z: € 134,50<br />
Mirga Gražinytė-Tyla am 20.03.<br />
MO<br />
20<br />
20:00<br />
Kirill Gerstein Klavier<br />
City of Birmingham<br />
Symphony Orchestra<br />
Mirga Gražinytė-Tyla Dirigentin<br />
Mieczyslaw Weinberg<br />
Sinfonietta Nr. 1 op. 41<br />
DO<br />
<strong>23</strong><br />
NNERSTAG<br />
12:00<br />
PhilharmonieLunch<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
30 Minuten einer Probe erleben<br />
PhilharmonieLunch wird von<br />
der KölnMusik gemeinsam mit<br />
dem WDR Sinfonieorchester und<br />
dem Gürzenich-Orchester Köln<br />
ermöglicht.<br />
Eintritt frei<br />
DO<br />
<strong>23</strong><br />
19:00<br />
Sarah Aristidou Sopran<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Roderick Cox Dirigent<br />
Johannes Büchs Moderation<br />
Katja Engelhardt Regie<br />
Klassik mal anders:<br />
<strong>Das</strong> Ligeti-Experiment<br />
György Ligeti<br />
Lontano<br />
Concert Românesc<br />
Mysteries of the Macabre<br />
Béla Bartók<br />
A csodálatos mandarin (Der wunderbare<br />
Mandarin) Sz 73 op.19<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 20,– | Schüler, Auszubildende &<br />
Studierende unter 29 Jahren<br />
(Ticket28): € 8,–<br />
Abo WDR@Philharmonie<br />
Kokubu<br />
FR<br />
24<br />
EITAG<br />
20:00<br />
The Drums of Japan<br />
MIRO LIVE UG<br />
€ 99,90 89,90 79,90 69,90 49,90<br />
SA<br />
25<br />
20:00<br />
Danilo Pérez piano<br />
Jazz Piano Solo<br />
SO<br />
26<br />
11:00<br />
Christoph Sietzen Percussion<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
Prisma<br />
Georg Friedrich Haas<br />
Konzert für Klangwerk und<br />
Orchester<br />
Kompositionsauftrag von Philharmonie<br />
et Orchestre Philharmonique du<br />
Luxembourg, Wiener Konzerthaus,<br />
Gürzenich-Orchester Köln und Casa<br />
da Música, Porto<br />
Deutsche Erstaufführung<br />
Anton Bruckner<br />
Sinfonie Nr. 5 B-Dur WAB 105<br />
10:00 Einführung in das Konzert<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 50,– 40,– 32,– 21,– 17,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 21,–<br />
Abo Groß | Sonntag<br />
Klein B | Sonntag<br />
Familien B | Sonntag<br />
SO<br />
26<br />
16:00<br />
Joseph Moog Klavier<br />
Staatsphilharmonie<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Michael Francis Dirigent<br />
Beethoven – gültig für immer<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Nr. 4 G-Dur op. 58<br />
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55<br />
Kontrapunkt-Konzerte<br />
€ 64,– 58,– 49,– 42,– 36,– 19,– |<br />
Chorempore Z: € 45,–<br />
Abo Europäische Klassik<br />
SO<br />
26<br />
20:00<br />
Amatis Trio<br />
Lea Hausmann Violine<br />
Samuel Shepherd Violoncello<br />
Mengjie Han Klavier<br />
Franz Schubert<br />
Trio für Violine, Violoncello und<br />
Klavier Es-Dur op. 100 D 929<br />
MO<br />
27 / 20:00<br />
wie So 26.03. 11 Uhr<br />
DI<br />
28<br />
20:00<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
Abo Groß | Montag<br />
Klein B | Montag<br />
FXR-Abo | Montag<br />
Groß | Dienstag<br />
Klein B | Dienstag<br />
FXR-Abo | Dienstag<br />
MI<br />
29<br />
20:00<br />
Hagen Quartett<br />
Lukas Hagen Violine<br />
Rainer Schmidt Violine<br />
Veronika Hagen Viola<br />
Clemens Hagen Violoncello<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Streichquartett D-Dur KV 499<br />
Streichquartett F-Dur KV 590<br />
Dmitrij Schostakowitsch<br />
Streichquartett Nr. 9 Es-Dur op. 117<br />
2021 feierte das Hagen Quartett sein<br />
40-jähriges Jubiläum und gehört<br />
damit zu den Urgesteinen der aktuellen<br />
Quartett-Szene. <strong>Das</strong> Publikum<br />
verdankt den »vier Weltklassestreichern<br />
aus Salzburg« zahlreiche<br />
besondere Konzertmomente. Ein<br />
besonderer Schwerpunkt in der<br />
Jubiläumssaison war etwa Schostakowitsch<br />
gewidmet, aber auch<br />
die Quartette Mozarts spielen eine<br />
wichtige Rolle im umfassenden<br />
Repertoire des Quartetts.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Quartetto<br />
DO<br />
30<br />
NNERSTAG<br />
12:00<br />
PhilharmonieLunch<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Łukasz Borowicz Dirigent<br />
30 Minuten einer Probe erleben<br />
PhilharmonieLunch wird von<br />
der KölnMusik gemeinsam mit<br />
dem WDR Sinfonieorchester und<br />
dem Gürzenich-Orchester Köln<br />
ermöglicht.<br />
Eintritt frei<br />
Wu Wei am 31.03.<br />
FR<br />
31<br />
20:00<br />
MinWuXu Trio<br />
Min Xiao-Fen pipa, ruan, voice<br />
Wu Wei sheng, erhu, voice<br />
Xu Fengxia sanxian, guzheng,<br />
voice<br />
»Five Elements«<br />
Drei Pioniere der modernen chinesischen<br />
Musik, geboren und<br />
aufgewachsen während der Kulturrevolution,<br />
Vertreter eines neuen,<br />
weltoffenen Stils: Dafür steht das<br />
MinWuXu Trio: Sängerin und Pipa-<br />
Spielerin Min Xiao-Fen, Sheng-<br />
Spieler Wu Wei und Xu Fengxia,<br />
die neben ihrem Gesang auch mit<br />
der lautenähnlichen Sanxian und<br />
der Zither verwandten Guzheng<br />
zu erleben ist. Charakteristisch für<br />
den Stil der drei ist eine einzigartige<br />
Verschmelzung der traditionellen<br />
chinesischen Musik mit modernen<br />
Elementen, die vom Jazz und der<br />
Improvisation inspiriert sind. Ihr<br />
Programm »Five Elements« bezieht<br />
sich dabei auf die fünf Elemente der<br />
traditionellen chinesischen Philosophie,<br />
wie sie seit der Han-Dynastie<br />
bekannt sind: Erde, Holz, Metall,<br />
Feuer und Wasser.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–
Magdalena Kožená am <strong>23</strong>.04.<br />
koelner-philharmonie.de<br />
30<br />
20:00<br />
April<br />
DO<br />
Laith Al-Deen special guest<br />
Big Band der Bundeswehr<br />
Timor Oliver Chadik Leitung<br />
Benefizkonzert<br />
für Kölner Menschen in Not<br />
Veranstaltungen<br />
April 20<strong>23</strong><br />
SA<br />
01<br />
20:00<br />
Terri Lyne Carrington dr<br />
Melanie Charles voc<br />
WDR Big Band<br />
Chuck Owen ld, arr<br />
Drummer Queen<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 40,– 34,– 30,– 20,– 14,–<br />
Abo Jazz-Abo Soli & Big Bands<br />
SO<br />
02<br />
11:00<br />
Kölner Bürgerorchester<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 30,– 18,–<br />
SO<br />
02<br />
16:00<br />
Stefan Dohr Horn<br />
Mitglieder und Ehemalige<br />
der JDPh Horn<br />
Junge Deutsche Philharmonie<br />
Jonathan Nott Dirigent<br />
György Ligeti<br />
Hamburgisches Konzert<br />
Antonín Dvořák<br />
Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 B 163<br />
Minas Borboudakis<br />
»Z – Metamorphosis für Orchester«<br />
Robert Schumann<br />
Konzertstück F-Dur op. 86<br />
<strong>Das</strong> Horn wurde zum Lieblingsinstrument<br />
der Romantiker. Seine hohen<br />
Töne entwickeln eine strahlende<br />
Leuchtkraft, während die tiefen Töne<br />
weich und warm klingen. Zusammen<br />
mit der Jungen Deutschen Philharmonie<br />
spielt Stefan Dohr, Solohornist<br />
der Berliner Philharmoniker und<br />
Ikone der internationalen Hornlandschaft,<br />
Schumanns herrliches Konzertstück<br />
für vier Hörner: »etwas<br />
ganz curioses«, wie Schumann sich<br />
selbst äußerte. Nicht weniger kurios<br />
ist György Ligetis »Hamburgisches<br />
Konzert« für Horn und Kammerorchester,<br />
in dem Ligeti die klanglichen<br />
Möglichkeiten des Naturhorns<br />
auslotete. Am Dirigentenpult steht<br />
MO<br />
03<br />
20:00<br />
Birgit Minichmayr Sprecherin<br />
Ensemble Resonanz<br />
Riccardo Minasi Dirigent<br />
Auszüge aus dem Blog »Arbeit und<br />
Struktur« von Wolfgang Herrndorf<br />
Joseph Haydn<br />
Die sieben letzten Worte unseres<br />
Erlösers am Kreuze Hob. XX/1A<br />
Den Domherren der Kathedrale von<br />
Cádiz in Andalusien verdankt sich<br />
eines der eindrucksvollsten Werke<br />
der Musikgeschichte: Sie bestellten<br />
im Jahr 1785 beim berühmtesten<br />
Komponisten jener Zeit eine Meditationsmusik<br />
für die Karfreitagsliturgie.<br />
Der Komponist war Joseph<br />
Haydn und das Instrumentalwerk<br />
trägt den Titel »Die sieben letzten<br />
Worte unseres Erlösers am Kreuze«.<br />
Mit viel Fingerspitzengefühl interpretiert<br />
das Hamburger Ensemble<br />
Resonanz diese Musik von größter<br />
Intensität. Riccardo Minasi, Barockgeiger<br />
und Experte für historische<br />
Aufführungspraxis, hat die Leitung<br />
inne. Schauspielerin Birgit Minichmayr,<br />
Ensemblemitglied des Wiener<br />
Burgtheaters und bekannt aus Film<br />
und Fernsehen, spricht Texte von<br />
Wolfgang Herrndorf.<br />
Gefördert vom<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
DI<br />
04<br />
20:00<br />
David Garrett Violine<br />
Franck van der Heijden Gitarre<br />
Rogier van Wegberg Bass<br />
David Garrett Trio<br />
ICONIC<br />
COFO Entertainment GmbH & Co. KG<br />
€ 119,– 105,– 89,– 73,– 62,–<br />
DO<br />
06<br />
21:00<br />
Lea Desandre Sopran<br />
Ambroisine Bré Mezzosopran<br />
Ensemble Jupiter<br />
Lea Desandre Sopran<br />
Ambroisine Bré Mezzosopran<br />
FR<br />
07<br />
18:00<br />
Karfreitag<br />
Mojca Erdmann Sopran<br />
Catriona Morrison Mezzosopran<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Julien Chauvin Violine und Leitung<br />
Andacht – Passionskonzert<br />
Georg Philipp Telemann<br />
Ouvertüre<br />
aus: Matthäuspassion TWV 5:53<br />
»Danziger Passion«<br />
»Jesus liegt in letzten Zü gen«<br />
TWV 1:983<br />
Johann Sebastian Bach<br />
»Ich habe genug« BWV 82a<br />
Giovanni Battista Pergolesi<br />
Stabat Mater<br />
17:00 Uhr Einführung in das Konzert<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 50,– 40,– 32,– 21,– 17,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 21,–<br />
SA<br />
15:00<br />
08<br />
/ 20:00<br />
Chor der Universität zu Köln<br />
Neue Philharmonie Westfalen<br />
Benjamin Pope Dirigent<br />
The Sound of Hans Zimmer &<br />
John Williams<br />
BB Promotion GmbH<br />
€ 99,90 89,90 79,90 69,90 59,90<br />
49,90 | Chorempore Z: 79,90<br />
SO<br />
09<br />
20:00<br />
Ostersonntag<br />
Sweet Soul Music<br />
BB Promotion GmbH<br />
€ 89,90 79,90 69,90 59,90 49,90<br />
MO<br />
10<br />
20:00<br />
Ostermontag<br />
Miroslav Nemec Rezitation und<br />
Schauspiel<br />
FR<br />
14<br />
20:00<br />
Adrian Pereyra E-Gitarre<br />
Jugendliche des Bildungs- und<br />
Beratungszentrums für Hörgeschädigte<br />
Stegen / Schwarzwald<br />
Christine Löbbert Einstudierung<br />
Bundesjugendorchester<br />
Christoph Altstaedt Dirigent<br />
Beethovens Vermächtnis –<br />
Hör-Erfahrung<br />
Mark Barden<br />
the weight of ash<br />
Brett Dean<br />
Testament – Music for orchestra<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55<br />
»Sinfonia eroica«<br />
Wenn die jüngsten Elitemusiker<br />
Deutschlands ihre Instrumente auspacken,<br />
wird es spannend: Dieser<br />
besonderen Mischung aus Begeisterung<br />
und Professionalität begegnet<br />
man nur beim Bundesjugendorchester,<br />
der U-20-Mannschaft unter<br />
den deutschen Spitzenorchestern,<br />
das regelmäßig auch in Köln Station<br />
macht. Dieses Mal präsentieren die<br />
jungen Musiker, begleitet von Adrian<br />
Pereyra an der E-Gitarre, ein neues<br />
Werk des experimentierfreudigen<br />
amerikanischen Komponisten Mark<br />
Barden – und Beethovens »Eroica«.<br />
Am Pult steht Christoph Altstaedt:<br />
»Ich zehre vom Enthusiasmus und<br />
Idealismus der jungen Musiker«,<br />
sagt der Dirigent.<br />
KölnMusik in Kooperation mit<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 29,– | Schüler & Studierende<br />
unter 29 Jahren: € 12,–<br />
SA<br />
15<br />
20:00<br />
MASAA<br />
Rabih Lahoud vocals<br />
Reentko Dirks guitar<br />
Marcus Rust trumpet<br />
Demian Kappenstein drums<br />
Bjarke Falgren violin<br />
»Masaa« heißt auf Arabisch Abend.<br />
Für den libanesischen Sänger und<br />
Poeten Rabih Lahoud ist es die<br />
magischste Zeit des Tages. Ein<br />
schöner Name für eine Band, die<br />
Abend- und Morgenland, arabische<br />
Verse und zeitgenössischen Jazz<br />
SA<br />
18<br />
19:00<br />
Landesjugendchor NRW<br />
Chöre des ChorVerbandes NRW<br />
WDR Rundfunkchor<br />
WDR Big Band<br />
Nicolas Fink Einstudierung und<br />
Leitung<br />
NRW singt Buchenberg!<br />
Wolfram Buchenberg<br />
Missa ad maiorem Dei gloriam<br />
Lieder der Vergänglichkeit und<br />
Lieder der Hoffnung<br />
Kompositionsauftrag<br />
des ChorVerbandes NRW<br />
Uraufführung<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 29,– | Schüler, Auszubildende &<br />
Studierende unter 29 Jahren<br />
(Ticket28): € 8,–<br />
SO<br />
19<br />
11:00<br />
Katharina Persicke Sopran<br />
Martin Berner Bariton<br />
Bonner Kammerchor<br />
Kölner Kantorei<br />
Bochumer Symphoniker<br />
Georg Hage Dirigent<br />
Arnold Schönberg<br />
Friede auf Erden op. 13<br />
Johannes Brahms<br />
Ein deutsches Requiem nach Worten<br />
der heiligen Schrift op. 45<br />
Kölner Kantorei in Kooperation mit<br />
Netzwerk Kölner Chöre e. V. und<br />
KölnMusik<br />
€ 47,– 41,– 36,– 29,– 21,– 14,– |<br />
Chorempore Z: € 36,–<br />
Abo Kölner Chorkonzerte<br />
Robert Schumann<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
a-Moll op. 54<br />
Sergej Prokofjew<br />
Romeo und Julia – Auszüge aus<br />
den symphonischen Suiten<br />
Mirga Gražinytė-Tyla wurde 2016<br />
Chefdirigentin beim altehrwürdigen<br />
City of Birmingham Symphony<br />
Orchestra, wo sie die Nachfolge von<br />
Andris Nelsons, Simon Rattle und<br />
Adrian Boult antrat. Schnell wurde<br />
auch der Rest der musikalischen<br />
Welt auf die Litauerin aufmerksam.<br />
Heute gehört sie zu einer ganzen<br />
Reihe junger, selbstbewusster Dirigentinnen,<br />
die mit Macht in die einstige<br />
Männer-Domäne einbrechen.<br />
KölnMusik<br />
€ 90,– 79,– 64,– 49,– 35,– 12,– |<br />
Chorempore Z: € 64,–<br />
Abo Internationale Orchester<br />
MI<br />
22<br />
20:00<br />
Simon Trpčeski Klavier<br />
PKF – Prague Philharmonia<br />
Gabriel Bebeşelea Dirigent<br />
Aus der Neuen Welt<br />
Der Fokus des Lions-Club Köln Rhenus<br />
liegt seit vielen Jahren auf der<br />
Unterstützung Obdachloser und<br />
bedürftiger Jugendlicher in Köln.<br />
Mit den Erlösen aus diesem Konzert<br />
werden soziale Projekte für Kölner<br />
Menschen in Not unterstützt.<br />
Schirmherrschaft: Henriette<br />
Reker, Oberbürgermeisterin<br />
der Stadt Köln<br />
Bedřich Smetana<br />
Ouvertüre<br />
aus: Tajemství (<strong>Das</strong> Geheimnis)<br />
Komische Oper in drei Akten<br />
Sergej Rachmaninow<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Nr. 3 d-Moll op. 30<br />
Antonín Dvořák<br />
Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 B 178<br />
Kontrapunkt-Konzerte<br />
€ 64,– 58,– 49,– 42,– 36,– 19,– |<br />
Chorempore Z: € 45,–<br />
Abo Metropolen der Klassik 4<br />
Fotonachweise:<br />
Barbara Hannigan © Marco Borggreve; Eric Lu © Benjamin Ealovega; Janine Jansen © Marco<br />
Borggreve; Wu Wei © Felix Broede; Mirga Gražinytė-Tyla © Frans Jansen; Danilo Pérez © Tito<br />
Herrera<br />
»Es gibt immer noch erstaunliche<br />
Musiker wie Danilo Pérez, der Piano<br />
im Wayne Shorter Quartet spielt. Er<br />
fürchtet sich vor nichts!«, so der<br />
legendäre Jazz-Pianist Herbie Hancock,<br />
eine Art Ritterschlag für den<br />
in Panama geborenen Pérez. Der<br />
Pianist, Bandleader und Komponist<br />
hat in seiner langen Laufbahn schon<br />
mit so mancher Legende gespielt,<br />
war unter anderem Mitglied in Dizzy<br />
Gillespies United Nations Orchestra<br />
und der Band von Wynton Marsalis.<br />
Dabei versteht sich Danilo Pérez<br />
nicht nur als Musiker, sondern auch<br />
als Aktivist, der sich mit seiner Kunst<br />
für Humanität und soziale Gerechtigkeit<br />
einsetzt.<br />
KölnMusik<br />
€ 3 4 , –<br />
Danilo Pérez am 25.03.<br />
Trio für Violine, Violoncello und<br />
Klavier Es-Dur op. 148 D 897<br />
»Notturno«<br />
Dmitrij Schostakowitsch<br />
Trio für Klavier, Violine und Violoncello<br />
Nr. 2 e-Moll op. 67<br />
Gemessen an der schier unerschöpflichen<br />
Fülle an Quartett-<br />
Formationen sind Klaviertrios nicht<br />
ganz so stark vertreten. Zu ihnen<br />
gehört das Amatis Piano Trio, in<br />
Amsterdam gegründet, mittlerweile<br />
in Salzburg zu Hause, bestehend<br />
aus der deutschen Geigerin Lea<br />
Hausmann, dem britischen Cellisten<br />
Samuel Shepherd und der chinesischen<br />
Pianistin Mengjie Han – mehr<br />
Grenzen überwindende Internationalität<br />
geht kaum.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Kammermusik<br />
koelner-philharmonie.de<br />
Philharmonie-Hotline<br />
0221 280 280<br />
Lions-Club Köln Rhenus<br />
€ 45,– 42,– 38,– 26,– <strong>23</strong>,–<br />
Bitte beachten Sie auch unsere<br />
PhilharmonieVeedel Pänz-<br />
Veranstaltungen im März!<br />
Konzertkasse<br />
Kurt-Hackenberg-Platz /<br />
Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
(gegenüber der Kölner Philharmonie)<br />
Montag – Samstag 12:00 – 20:00 Uhr<br />
Hotline<br />
0221<br />
2801
SO<br />
16<br />
18:00<br />
Mark Padmore Tenor<br />
Die Deutsche Kammerphilharmonie<br />
Bremen<br />
Duncan Ward Dirigent<br />
Franz Schreker<br />
Kammersymphonie<br />
Witold Lutosławski<br />
Paroles tissées<br />
Richard Strauss<br />
Der Bürger als Edelmann op. 60 (III)<br />
TrV 228b<br />
Duncan Ward heißt der vielversprechende<br />
Dirigentennachwuchs<br />
aus Großbritannien, der gerade die<br />
internationalen Bühnen erobert. Er<br />
leitet die quirlige Deutsche Kammerphilharmonie<br />
Bremen bei einem<br />
Konzert mit Repertoire-Leckerbissen<br />
aus dem 20. Jahrhundert:<br />
Lutosławskis »Paroles tissées« sind<br />
beim britischen Liedsänger Marc<br />
Padmore bestens aufgehoben.<br />
Mit seiner schlanken und flexiblen<br />
Tenorstimme weiß er die wechselnden<br />
Gefühlswelten der surrealistischen<br />
französischen Lyrik in<br />
Lutosławskis farbenreichen Vertonungen<br />
zu verweben. Mit Richard<br />
Strauss’ abwechslungsreicher Bühnenmusik<br />
zur Ballettkomödie »Der<br />
Bürger als Edelmann« nach Molière<br />
endet der Abend im Stile französischen<br />
Barocks, gewürzt mit spätromantischer<br />
Melodik und Harmonik.<br />
KölnMusik<br />
€ 57,– 51,– 47,– 35,– 24,– 12,– |<br />
Chorempore Z: € 47,–<br />
Abo Kölner Sonntagskonzerte<br />
MO<br />
17<br />
/ 20:00<br />
DI<br />
18<br />
20:00<br />
wie So 16.04. 11 Uhr<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
Abo Groß | Montag<br />
Klein A | Montag<br />
Groß | Dienstag<br />
Klein A | Dienstag<br />
MI<br />
19<br />
20:00<br />
Vielseitigkeit von Jonathan Bliss.<br />
Von Schuberts feinen, zerbrechlichen<br />
Impromptus spannt er einen<br />
weiten Bogen über Schumann und<br />
Mozart bis hin zu György Kurtágs<br />
geistreichen Miniaturen »Játékok«<br />
(Spiele). Am Ende landet Jonathan<br />
Bliss bei Beethoven und dessen<br />
vorletzter Klaviersonate, reich an<br />
unterschiedlichsten menschlichen<br />
Stimmungslagen.<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
durch Christoph Vratz<br />
KölnMusik<br />
€ 34,– | Chorempore Z: € 34,–<br />
Abo Piano<br />
FR<br />
21<br />
20:00<br />
Horácio Ferreira Klarinette<br />
Pablo Barragan Klarinette<br />
Kölner Kammerorchester<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
Ouvertüre h-Moll »Die Hebriden<br />
oder Die Fingals-Höhle« op. 26<br />
Konzertstück f-Moll op. 113<br />
Intermezzo. Allegro appassionato.<br />
Allegro molto aus: Musik zu »Ein<br />
Sommernachtstraum« op. 61<br />
Konzertstück d-Moll op. 114<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Sinfonie C-Dur KV 551<br />
»Jupiter-Sinfonie«<br />
Kölner Kammerorchester e. V.<br />
€ 55,30 48,70 41,– 33,30 25,20<br />
18,60 | Chorempore Z: € 41,–<br />
Abo <strong>Das</strong> Meisterwerk<br />
SA<br />
22<br />
20:00<br />
Rembrandt Trio<br />
Rembrandt Frerichs fortepiano<br />
Tony Overwater violone<br />
Vinsent Planjer drums<br />
Eine Klangreise<br />
zwischen Barock und Jazz<br />
Rembrandt – da denkt man an<br />
den großen Maler des niederländischen<br />
Barocks, Rembrandt<br />
van Rijn. Rembrandt ist aber auch<br />
der Vorname von Rembrandt Frerichs,<br />
der ist Pianist und lebt in der<br />
Gegenwart. »Ich bin eine Mischung<br />
SO<br />
<strong>23</strong><br />
16:00<br />
Pinchas Zukerman Violine<br />
Deutsche Radio Philharmonie<br />
Saarbrücken Kaiserslautern<br />
Pietari Inkinen Dirigent<br />
Dvořák in England<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Konzert für Violine und Orchester<br />
D-Dur op. 61<br />
Antonín Dvořák<br />
Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 B 163<br />
Kontrapunkt-Konzerte<br />
€ 64,– 58,– 49,– 42,– 36,– 19,– |<br />
Chorempore Z: € 45,–<br />
Abo Metropolen der Klassik 5<br />
Europäische Klassik 6<br />
SO<br />
<strong>23</strong><br />
20:00<br />
Magdalena Kožená Mezzosopran<br />
philharmonie zuidnederland<br />
Duncan Ward Dirigent<br />
Claude Debussy<br />
Prélude à l’après-midi d’un faune<br />
L 86<br />
Ondřej Adámek<br />
Where are you?<br />
Maurice Ravel<br />
Deux Mélodies hébraïques<br />
Leoš Janácek<br />
Taras Bulba JW VI/15<br />
»Where are you?« Wenn Magdalena<br />
Kožená den Liederzyklus<br />
ihres Landsmanns Ondřej Adámek<br />
interpretiert, geht es um die grundlegende<br />
Frage nach der Existenz<br />
Gottes. Die Instrumente hauchen<br />
in nie gehörter Weise, erkunden die<br />
Tiefen und Höhen des menschlichen<br />
<strong>Das</strong>eins, das »r« wird gerollt,<br />
wie es wohl nur eine Tschechin, nur<br />
eine großartige Mezzosopranistin<br />
wie Magdalena Kožená vermag. Bei<br />
diesem Ausnahmeprogramm hält<br />
der junge, charismatische Dirigent<br />
Duncan Ward die Fäden zusammen.<br />
Er begann seine Karriere als Assistent<br />
von Simon Rattle und übernahm<br />
kürzlich die musikalische Leitung<br />
der philharmonie zuidnederland, mit<br />
der er ein buntes französisch-tschechisches<br />
Programm präsentiert.<br />
KölnMusik<br />
€ 57,– 51,– 47,– 35,– 24,– 12,– |<br />
Chorempore Z: € 47,–<br />
DO<br />
27<br />
12:00<br />
PhilharmonieLunch<br />
Schülerinnen und Schüler aus<br />
12 Kölner Grundschulklassen<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Nepomuk Clausen, Ruth Dobernecker,<br />
Samuel Dobernecker, Anna<br />
Rizzi Choreinstudierung<br />
Christoph Altstaedt Dirigent<br />
Rüdiger Pape Regie<br />
Rebecca Madita Hundt Schauspielerin<br />
Franziska Schmitz Schauspielerin<br />
Flavia Schwedler Kostüm & Ausstattung<br />
Ulrich Kreppein<br />
<strong>Das</strong> kleine Gespenst<br />
Nach dem Kinderbuch von Otfried<br />
Preußler. Libretto von Dorothea<br />
Hartmann<br />
Kompositionsauftrag der Kölner<br />
Philharmonie (KölnMusik)<br />
30 Minuten einer Probe erleben<br />
PhilharmonieLunch wird von<br />
der KölnMusik gemeinsam mit<br />
dem WDR Sinfonieorchester und<br />
dem Gürzenich-Orchester Köln<br />
ermöglicht.<br />
Eintritt frei<br />
DO<br />
27<br />
20:00<br />
Hilary Hahn Violine<br />
Orchestre Philharmonique<br />
de Radio France<br />
Mikko Franck Dirigent<br />
Johannes Brahms<br />
Konzert für Violine und Orchester<br />
D-Dur op. 77<br />
Dmitrij Schostakowitsch<br />
Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47<br />
Westdeutsche Konzertdirektion Köln<br />
€ 113,– 102,– 80,– 63,– 52,– 30,– |<br />
Chorempore Z: € 74,–<br />
Abo Meisterkonzerte B 6<br />
SA<br />
29<br />
20:00<br />
Georgia Jarman Sopran<br />
Hannah Sawle Sopran<br />
Krisztina Szabó Sopran<br />
Samuel Boden Tenor<br />
Paul Curievici Tenor<br />
Gyula Orendt Bariton<br />
Tristan Hambleton Bassbariton<br />
Evan Hughes Bassbariton<br />
MCO Academy<br />
Mahler Chamber Orchestra<br />
Sir George Benjamin Dirigent<br />
Dan Ayling Regie<br />
Sir George Benjamin<br />
Lessons in Love and Violence<br />
Sir George Benjamin zählt zu den<br />
originellsten und erfolgreichsten<br />
Opernkomponisten der Gegenwart.<br />
Er war der letzte Student<br />
Olivier Messiaens, welcher Benjamin<br />
eine »ähnlich große Begabung«<br />
bescheinigte »wie sie dem<br />
jungen Mozart nachgesagt wird«.<br />
Der Brite steht bei der Aufführung<br />
seiner jüngsten Oper »Lessons in<br />
Love and Violence«, die »zwischen<br />
erdiger Emotionalität und engelsgleicher<br />
Reinheit wechselt« (New<br />
York Times), selbst am Pult. Die<br />
internationale Sängerriege bringt<br />
Glamour und Stimmfülle auf die<br />
Bühne und das Mahler Chamber<br />
Orchestra ist weithin bekannt für<br />
seine Klangkultur.<br />
Halbszenische Aufführung in<br />
englischer Sprache mit deutschen<br />
Übertiteln<br />
KölnMusik<br />
€ 3 4 , –<br />
SO<br />
30<br />
11:00<br />
Schülerinnen und Schüler aus<br />
12 Kölner Grundschulklassen<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Nepomuk Clausen, Ruth Dobernecker,<br />
Samuel Dobernecker, Anna<br />
Rizzi Choreinstudierung<br />
Christoph Altstaedt Dirigent<br />
Rüdiger Pape Regie<br />
Rebecca Madita Hundt Schauspielerin<br />
Franziska Schmitz Schauspielerin<br />
Flavia Schwedler Kostüm & Ausstattung<br />
Singen mit Klasse!<br />
<strong>Das</strong> kleine Gespenst<br />
SO<br />
30<br />
20:00<br />
Přemysl Vojta Horn<br />
Martin Griebl Trompete<br />
Fred Deitz Posaune<br />
The Present Vokalensemble<br />
Knaben des Kölner Domchores<br />
Chor des Bach-Vereins Köln<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
Mariano Chiacchiarini Dirigent<br />
Eine Choroper nach Giacomo<br />
Leopardis »Zibaldone di pensieri«<br />
Lucia Ronchetti<br />
Chronicles of Loneliness<br />
Kompositionsauftrag von<br />
ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln<br />
Uraufführung<br />
Gefördert vom Kuratorium<br />
KölnMusik e. V. und vom<br />
Ministerium für Kultur und<br />
Wissenschaft des Landes NRW<br />
<strong>Das</strong> Konzert wird für einen<br />
Stream auf philharmonie.tv am<br />
17. Mai 20:00 aufgezeichnet. Der<br />
Stream wird unterstützt von JTI.<br />
<strong>Das</strong> Konzert wird vom WDR für<br />
den Hörfunk aufgezeichnet.<br />
Der Sendetermin wird auf<br />
wdr3.de bekannt gegeben<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
ACHT BRÜCKEN<br />
€ 29,– | ermäßigt: € 18,–
Andreas Ottensamer Klarinette<br />
Luzerner Sinfonieorchester<br />
Michael Sanderling Dirigent<br />
Andrea Lorenzo Scartazzini<br />
Neues Werk<br />
Johannes Brahms<br />
Sonate f-Moll op. 120 Nr. 1<br />
für Klarinette und Klavier<br />
Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98<br />
Westdeutsche Konzertdirektion Köln<br />
€ 102,– 91,– 69,– 52,– 47,– 30,– |<br />
Chorempore Z: € 63,–<br />
Abo Meisterkonzerte A 5<br />
20<br />
12:00<br />
PhilharmonieLunch<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Lin Liao Dirigentin<br />
30 Minuten einer Probe erleben<br />
PhilharmonieLunch wird von<br />
der KölnMusik gemeinsam mit<br />
dem WDR Sinfonieorchester und<br />
dem Gürzenich-Orchester Köln<br />
ermöglicht.<br />
Eintritt frei<br />
DO<br />
20<br />
20:00<br />
Jonathan Biss Klavier<br />
Franz Schubert<br />
Vier Impromptus op. 142 D 935<br />
Robert Schumann<br />
Thema mit Variationen Es-Dur<br />
»Geistervariationen«<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Rondo für Klavier a-Moll KV 511<br />
György Kurtág<br />
Játékok (Spiele) (1973–, work in<br />
progress): eine Auswahl<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Sonate für Klavier Nr. 31 As-Dur<br />
op. 110<br />
Jonathan Biss liebt sein Publikum.<br />
»Ein großes Werk in Echtzeit vor<br />
Publikum zu spielen ist in einer<br />
Weise beglückend, dass ich das<br />
wirklich brauche.« Für den USamerikanischen<br />
Pianisten bedeutet<br />
Musikvermittlung eine Lebensaufgabe<br />
– sei es als Pianist, als Lehrer<br />
oder als Schriftsteller. Dieser<br />
Klavierabend spiegelt die große<br />
aus der künstlerischen Forschung,<br />
die ich mein Leben lang betreibe,<br />
und meiner Liebe zum Jazz«, sagt<br />
Frerichs. Mit seinen Trio-Kollegen<br />
bearbeitet er ein nostalgisches Instrumentarium:<br />
Frerichs selbst spielt<br />
auf Tasteninstrumenten des 18. und<br />
19. Jahrhunderts, Tony Overwater<br />
zupft den Bass-Vorläufer Violone<br />
und Vinsent Planjer bedient ein<br />
selbst gemachtes Percussion-Set.<br />
So gerüstet begeben sich die drei<br />
auf eine Reise über den Barock zu<br />
Steve Reich, zum Tango Nuevo und<br />
zu Herbie Hancock. Rembrandt van<br />
Rijn hätte seine Freude daran gehabt<br />
– schon allein wegen der optischen<br />
Anmutung.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
SO<br />
<strong>23</strong><br />
11:00<br />
Malte Arkona Moderation und<br />
Konzeption<br />
Mezzo Moderation<br />
Ragnhild Hemsing Violine, Hardangerfidel<br />
Benedict Klöckner Violoncello<br />
Mario Häring Klavier<br />
Kinderkonzert<br />
Malte und Mezzo in Norwegen<br />
Werke von Edvard Grieg, Johan<br />
Svendsen und Johan Halvorsen<br />
Moderator Malte Arkona und sein<br />
Schlaufuchs Mezzo sind die Klassikentdecker<br />
– bekannt aus Hörbuch<br />
und Fernsehen. Zusammen mit der<br />
norwegischen Geigerin Ragnhild<br />
Hemsing und ihren Trio-Kollegen<br />
begeben sie sich auf eine spannende<br />
Entdeckungstour nach Norwegen,<br />
in das Land der Fjorde und<br />
der Trolle. Ragnhild hat ihre Hardangerfiedel<br />
dabei, die sieht nicht nur<br />
wunderschön aus, sie klingt auch<br />
anders als eine gewöhnliche Geige,<br />
norwegisch eben. Mezzo findet<br />
Trolle toll und Fjorde auch, und alle<br />
kleinen und großen Konzert-Besucher<br />
können mit ihm zusammen<br />
die Musik von Edvard Grieg, Johan<br />
Svendsen und Johan Halvorsen entdecken.<br />
Auf nach Norwegen!<br />
Gefördert durch das<br />
KölnMusik<br />
Kinder & Jugendliche unter 17<br />
Jahren: € 7,– | Erwachsene: € 18,–<br />
Abo Kinder-Abo<br />
MO<br />
24<br />
20:00<br />
Paul Meyer Klarinette<br />
Thierry Mechler Orgel<br />
Orgel Plus... Klarinette<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Sonata für Violine und Cembalo<br />
Nr. 4 c-Moll BWV 1017<br />
Fantasie und Fuge a-Moll BWV 904<br />
Sonata für Violine und Cembalo<br />
Nr. 6 G-Dur BWV 1019<br />
Carl Philipp Emanuel Bach<br />
Sonate in c-Moll H 514 (Wq 78)<br />
Sonate in g-Moll H. 542<br />
Thierry Mechler<br />
Improvisation<br />
Alle Werke erklingen in einer<br />
Bearbeitung für Klarinette und<br />
Orgel von Paul Meyer und Thierry<br />
Mechler<br />
Spannende Begegnungen zwischen<br />
Klarinette und Orgel, zwischen<br />
Barock und Klassik, zwischen Vater<br />
und Sohn Bach: Paul Meyer und<br />
Thierry Mechler wandeln auf den<br />
Spuren von Johann Sebastian und<br />
Carl Philipp Emanuel und haben<br />
eine feine Auswahl an Werken für<br />
Klarinette und Orgel bearbeitet,<br />
um den aparten Dialog dieser beiden<br />
Instrumente zu ermöglichen.<br />
»In meinem Fall war es die Liebe zu<br />
Johann Sebastian Bach, die mich<br />
zur Orgel gebracht hat«, sagt Thierry<br />
Mechler, der als Titularorganist der<br />
Kölner Philharmonie mit der Orgel<br />
auf Du und Du steht. Paul Meyer ist<br />
ein Virtuose auf seinem Instrument<br />
und gehört zu den renommiertesten<br />
Klarinettisten unserer Zeit.<br />
KölnMusik<br />
€ 3 4 , –<br />
Abo Orgel Plus<br />
Fotonachweise:<br />
Magdalena Kožená © Julia Wesely;<br />
MASAA © Andy Spyra; Jonathan Biss ©<br />
Benjamin Ealovega<br />
FR<br />
28<br />
20:00<br />
Nicola Benedetti Violine<br />
WDR Rundfunkchor<br />
Nicolas Fink Einstudierung<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Cristian Măcelaru Dirigent<br />
Martin Zingsheim Moderation<br />
ACHT BRÜCKEN | Musik der Zeit<br />
– Wolkentagebuch<br />
György Ligeti<br />
Clocks and Clouds<br />
Atmosphères<br />
Claude Vivier<br />
Orion<br />
Mark Simpson<br />
Violin Concerto<br />
Kompositionsauftrag des WDR,<br />
London Symphony Orchestra,<br />
Royal Scottish National Orchestra<br />
und Cincinnati Symphony<br />
Orchestra<br />
Deutsche Erstaufführung<br />
<strong>Das</strong> Konzert wird von WDR 3 live<br />
gesendet.<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 56,– 47,– 36,– <strong>23</strong>,– 20,– 11,–<br />
Jonathan Biss am 20.04.<br />
Ulrich Kreppein<br />
<strong>Das</strong> kleine Gespenst<br />
Nach dem Kinderbuch von Otfried<br />
Preußler. Libretto von Dorothea<br />
Hartmann<br />
Kompositionsauftrag der Kölner<br />
Philharmonie (KölnMusik)<br />
Einmal die Welt bei Tageslicht sehen,<br />
das ist der größte Wunsch des kleinen<br />
Gespenstes. Es hat schon alles<br />
ausprobiert, um nach der Geisterstunde<br />
wach zu bleiben – ohne Erfolg.<br />
Doch dann passiert das, was bislang<br />
unmöglich schien: Als das kleine<br />
Gespenst aufwacht, ist es schon<br />
Mittag! Am Tage ist alles andersherum<br />
und das kleine Gespenst<br />
erlebt viele Überraschungen.<br />
Der Kinderbuchklassiker von Otfried<br />
Preußler dient dieses Jahr als<br />
Grundlage für das große Mitmachprojekt<br />
»Singen mit Klasse!«. Über<br />
zwei Monate erarbeiten 300 Zweitklässler<br />
unter der Anleitung von<br />
Gesangsdozenten das eigens für<br />
sie komponierte Werk, welches zum<br />
Abschluss in zwei Konzerten mit dem<br />
Gürzenich-Orchester Köln aufgeführt<br />
wird. Für interessierte Schulklassen<br />
gibt es unter koelner-philharmonie.<br />
de/education nähere Informationen<br />
zur Anmeldung.<br />
Gefördert vom<br />
KölnMusik in Kooperation mit<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 5,–<br />
koelner-philharmonie.de<br />
Philharmonie-Hotline<br />
0221 280 280<br />
Konzertkasse<br />
Kurt-Hackenberg-Platz /<br />
Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
(gegenüber der Kölner Philharmonie)<br />
Montag – Samstag 12:00 – 20:00 Uhr<br />
Hotline<br />
0221<br />
2801<br />
DO NNERSTAG
Highlights im April<br />
02.04.20<strong>23</strong><br />
Sonntag<br />
20:00<br />
Marianne Crebassa<br />
15.04.20<strong>23</strong><br />
Samstag<br />
20:00<br />
MASAA<br />
20.04.20<strong>23</strong><br />
Donnerstag<br />
20:00<br />
Jonathan Biss<br />
<strong>23</strong>.04.20<strong>23</strong><br />
Sonntag<br />
20:00<br />
Magdalena Kožená<br />
29.04.20<strong>23</strong><br />
Samstag<br />
20:00<br />
Mahler Chamber<br />
Orchestra<br />
Kölner Philharmonie<br />
Bischofsgartenstraße 1<br />
50667 Köln<br />
koelner-philharmonie.de<br />
Philharmonie-Hotline: 0221 280 280<br />
Jonathan Nott, bekannt für seine<br />
energiegeladenen Interpretationen.<br />
KölnMusik<br />
€ 46,– 40,– 34,– 28,– 20,– 12,– |<br />
Chorempore Z: € 34,–<br />
Abo Sonntags um vier<br />
SO<br />
02<br />
20:00<br />
Marianne Crebassa Mezzosopran<br />
Joseph Middleton Klavier<br />
Werke von Maurice Ravel, Jesus<br />
Guridi, Frederic Mompou, Heitor<br />
Villa-Lobos und Claude Debussy<br />
Die Opernhäuser reißen sich um<br />
sie, sie reüssiert mit Mozart bei den<br />
Salzburger Festspielen, mit Mahler<br />
auf der Konzertbühne und als Carmen<br />
auf ihrer neuesten CD: Marianne<br />
Crebassa bezaubert mit ihrem<br />
Temperament, ihrer erfrischenden<br />
Persönlichkeit und mit ihrem »tiefen,<br />
bewegenden, sinnlichen Timbre«<br />
(Le Monde). Ihre große Liebe gilt<br />
dem Liedgesang: Der preisgekrönte<br />
britische Pianist Joseph Middleton,<br />
vom Opera <strong>Magazin</strong>e als »rechtmäßiger<br />
Erbe des legendären Liedbegleiters<br />
Gerald Moore« gefeiert, ist<br />
ein idealer Klavierpartner für die<br />
junge französische Mezzosopranistin.<br />
Bienvenue à Cologne!<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Lied<br />
Bitte beachten Sie auch unsere<br />
PhilharmonieVeedel Baby-<br />
Veranstaltungen im April!<br />
Violaine Cochard Cembalo<br />
Sylvia Abramowicz Gambe<br />
Thomas Dunford Laute und<br />
Leitung<br />
Tenebrae<br />
François Couperin<br />
Leçons de Ténèbres<br />
pour le Mercredy Saint<br />
Lea Desandre hat Anmut und Grazie<br />
in ihren Bewegungen ebenso<br />
wie in ihrer Stimme. Neben ihrem<br />
Gesangsstudium in Paris und<br />
Venedig absolvierte die junge französisch-italienische<br />
Sopranistin<br />
auch eine professionelle Ballettausbildung.<br />
An ihrer Seite übernimmt<br />
die mehrfach preisgekrönte junge<br />
Französin Ambroisine Bré die Mezzosopran-Partie.<br />
Eine Traumbesetzung<br />
für ein besonderes Werk: Die<br />
»Leçons de Ténèbres pour le Mercredi<br />
Saint« von François Couperin<br />
sind Lamentations-Kompositionen<br />
für den Vorabend des Gründonnerstag,<br />
typisch französische Barockmusik<br />
von zauberhafter Eleganz<br />
und reicher Ornamentik. Thomas<br />
Dunford, der vom BBC <strong>Magazin</strong>e<br />
zum »Eric Clapton der Laute« gekürt<br />
wurde, leitet das temperamentvolle<br />
junge Ensemble Jupiter für eine hoffentlich<br />
bewegende musikalische<br />
Sternstunde.<br />
KölnMusik<br />
€ 3 4 , –<br />
Abo Barock<br />
Ana Helena Surgik Violoncello<br />
Matthias Hautsch Bouzouki, Gitarre<br />
Marc Strobel Percussion<br />
Marius Bornmann Percussion<br />
Komalé Akakpo Santouri<br />
Martin Mühleis Textbearbeitung,<br />
Produktion, Regie<br />
Alexis Sorbas<br />
BB Promotion GmbH<br />
€ 79,90 69,90 59,90 49,90 35,90<br />
DI<br />
11<br />
20:00<br />
David Garrett Violine<br />
Franck van der Heijden Gitarre<br />
Rogier van Wegberg Bass<br />
David Garrett Trio<br />
ICONIC<br />
COFO Entertainment GmbH & Co. KG<br />
€ 135,– 119,– 105,– 89,– 73,–<br />
DO<br />
13<br />
NNERSTAG<br />
21:00<br />
PhilharmonieLunch: Late Night<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Sir George Benjamin Dirigent<br />
30 Minuten einer Probe erleben<br />
PhilharmonieLunch wird von<br />
der KölnMusik gemeinsam mit<br />
dem WDR Sinfonieorchester und<br />
dem Gürzenich-Orchester Köln<br />
ermöglicht.<br />
Eintritt frei<br />
MASAA am 15.04.<br />
verbindet. MASAA produziert eine<br />
zukunftsweisende, vielsprachige,<br />
interkulturelle Musik, losgelöst von<br />
orientalischen Klischees und mehrfach<br />
preisgekrönt, unter anderem<br />
durch den Deutschen Jazzpreis<br />
2021. Die vier sind verrückt »nach<br />
der perfekten musikalischen Kombination,<br />
der schrägen Harmonie,<br />
die Menschen bewegt« (Süddeutsche<br />
Zeitung). Der Abend ist eine<br />
optimale Zeit, um dieses freigeistige<br />
Quartett zu erleben.<br />
KölnMusik<br />
€ 3 4 , –<br />
SO<br />
16<br />
11:00<br />
Cameron Shabhazi Countertenor<br />
Chorwerk Ruhr<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Sir George Benjamin Dirigent<br />
Himmelszelt<br />
Sir George Benjamin<br />
Concerto for Orchestra<br />
Dream of the Song<br />
Maurice Ravel<br />
Daphnis et Cloé. Ballet en un acte.<br />
Fragments symphoniques<br />
10:00 Einführung in das Konzert<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 50,– 40,– 32,– 21,– 17,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 21,–<br />
Abo Groß | Sonntag<br />
Klein A | Sonntag
Magdalena Kožená am <strong>23</strong>.04.<br />
koelner-philharmonie.de<br />
April<br />
Veranstaltungen<br />
April 20<strong>23</strong><br />
SA<br />
01<br />
20:00<br />
Terri Lyne Carrington dr<br />
Melanie Charles voc<br />
WDR Big Band<br />
Chuck Owen ld, arr<br />
Drummer Queen<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 40,– 34,– 30,– 20,– 14,–<br />
Abo Jazz-Abo Soli & Big Bands<br />
SO<br />
02<br />
11:00<br />
Kölner Bürgerorchester<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 30,– 18,–<br />
SO<br />
02<br />
16:00<br />
Stefan Dohr Horn<br />
Mitglieder und Ehemalige<br />
der JDPh Horn<br />
Junge Deutsche Philharmonie<br />
Jonathan Nott Dirigent<br />
György Ligeti<br />
Hamburgisches Konzert<br />
Antonín Dvořák<br />
Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 B 163<br />
Minas Borboudakis<br />
»Z – Metamorphosis für Orchester«<br />
Robert Schumann<br />
Konzertstück F-Dur op. 86<br />
<strong>Das</strong> Horn wurde zum Lieblingsinstrument<br />
der Romantiker. Seine hohen<br />
Töne entwickeln eine strahlende<br />
Leuchtkraft, während die tiefen Töne<br />
weich und warm klingen. Zusammen<br />
mit der Jungen Deutschen Philharmonie<br />
spielt Stefan Dohr, Solohornist<br />
der Berliner Philharmoniker und<br />
Ikone der internationalen Hornlandschaft,<br />
Schumanns herrliches Konzertstück<br />
für vier Hörner: »etwas<br />
ganz curioses«, wie Schumann sich<br />
selbst äußerte. Nicht weniger kurios<br />
ist György Ligetis »Hamburgisches<br />
Konzert« für Horn und Kammerorchester,<br />
in dem Ligeti die klanglichen<br />
Möglichkeiten des Naturhorns<br />
auslotete. Am Dirigentenpult steht<br />
MO<br />
03<br />
20:00<br />
Birgit Minichmayr Sprecherin<br />
Ensemble Resonanz<br />
Riccardo Minasi Dirigent<br />
Auszüge aus dem Blog »Arbeit und<br />
Struktur« von Wolfgang Herrndorf<br />
Joseph Haydn<br />
Die sieben letzten Worte unseres<br />
Erlösers am Kreuze Hob. XX/1A<br />
Den Domherren der Kathedrale von<br />
Cádiz in Andalusien verdankt sich<br />
eines der eindrucksvollsten Werke<br />
der Musikgeschichte: Sie bestellten<br />
im Jahr 1785 beim berühmtesten<br />
Komponisten jener Zeit eine Meditationsmusik<br />
für die Karfreitagsliturgie.<br />
Der Komponist war Joseph<br />
Haydn und das Instrumentalwerk<br />
trägt den Titel »Die sieben letzten<br />
Worte unseres Erlösers am Kreuze«.<br />
Mit viel Fingerspitzengefühl interpretiert<br />
das Hamburger Ensemble<br />
Resonanz diese Musik von größter<br />
Intensität. Riccardo Minasi, Barockgeiger<br />
und Experte für historische<br />
Aufführungspraxis, hat die Leitung<br />
inne. Schauspielerin Birgit Minichmayr,<br />
Ensemblemitglied des Wiener<br />
Burgtheaters und bekannt aus Film<br />
und Fernsehen, spricht Texte von<br />
Wolfgang Herrndorf.<br />
Gefördert vom<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
DI<br />
04<br />
20:00<br />
David Garrett Violine<br />
Franck van der Heijden Gitarre<br />
Rogier van Wegberg Bass<br />
David Garrett Trio<br />
ICONIC<br />
COFO Entertainment GmbH & Co. KG<br />
€ 119,– 105,– 89,– 73,– 62,–<br />
DO<br />
06<br />
21:00<br />
Lea Desandre Sopran<br />
Ambroisine Bré Mezzosopran<br />
Ensemble Jupiter<br />
Lea Desandre Sopran<br />
Ambroisine Bré Mezzosopran<br />
FR<br />
07<br />
18:00<br />
Karfreitag<br />
Mojca Erdmann Sopran<br />
Catriona Morrison Mezzosopran<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Julien Chauvin Violine und Leitung<br />
Andacht – Passionskonzert<br />
Georg Philipp Telemann<br />
Ouvertüre<br />
aus: Matthäuspassion TWV 5:53<br />
»Danziger Passion«<br />
»Jesus liegt in letzten Zü gen«<br />
TWV 1:983<br />
Johann Sebastian Bach<br />
»Ich habe genug« BWV 82a<br />
Giovanni Battista Pergolesi<br />
Stabat Mater<br />
17:00 Uhr Einführung in das Konzert<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 50,– 40,– 32,– 21,– 17,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 21,–<br />
SA<br />
15:00<br />
08<br />
/ 20:00<br />
Chor der Universität zu Köln<br />
Neue Philharmonie Westfalen<br />
Benjamin Pope Dirigent<br />
The Sound of Hans Zimmer &<br />
John Williams<br />
BB Promotion GmbH<br />
€ 99,90 89,90 79,90 69,90 59,90<br />
49,90 | Chorempore Z: 79,90<br />
SO<br />
09<br />
20:00<br />
Ostersonntag<br />
Sweet Soul Music<br />
BB Promotion GmbH<br />
€ 89,90 79,90 69,90 59,90 49,90<br />
MO<br />
10<br />
20:00<br />
Ostermontag<br />
Miroslav Nemec Rezitation und<br />
Schauspiel<br />
FR<br />
14<br />
20:00<br />
Adrian Pereyra E-Gitarre<br />
Jugendliche des Bildungs- und<br />
Beratungszentrums für Hörgeschädigte<br />
Stegen / Schwarzwald<br />
Christine Löbbert Einstudierung<br />
Bundesjugendorchester<br />
Christoph Altstaedt Dirigent<br />
Beethovens Vermächtnis –<br />
Hör-Erfahrung<br />
Mark Barden<br />
the weight of ash<br />
Brett Dean<br />
Testament – Music for orchestra<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55<br />
»Sinfonia eroica«<br />
Wenn die jüngsten Elitemusiker<br />
Deutschlands ihre Instrumente auspacken,<br />
wird es spannend: Dieser<br />
besonderen Mischung aus Begeisterung<br />
und Professionalität begegnet<br />
man nur beim Bundesjugendorchester,<br />
der U-20-Mannschaft unter<br />
den deutschen Spitzenorchestern,<br />
das regelmäßig auch in Köln Station<br />
macht. Dieses Mal präsentieren die<br />
jungen Musiker, begleitet von Adrian<br />
Pereyra an der E-Gitarre, ein neues<br />
Werk des experimentierfreudigen<br />
amerikanischen Komponisten Mark<br />
Barden – und Beethovens »Eroica«.<br />
Am Pult steht Christoph Altstaedt:<br />
»Ich zehre vom Enthusiasmus und<br />
Idealismus der jungen Musiker«,<br />
sagt der Dirigent.<br />
KölnMusik in Kooperation mit<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 29,– | Schüler & Studierende<br />
unter 29 Jahren: € 12,–<br />
SA<br />
15<br />
20:00<br />
MASAA<br />
Rabih Lahoud vocals<br />
Reentko Dirks guitar<br />
Marcus Rust trumpet<br />
Demian Kappenstein drums<br />
Bjarke Falgren violin<br />
»Masaa« heißt auf Arabisch Abend.<br />
Für den libanesischen Sänger und<br />
Poeten Rabih Lahoud ist es die<br />
magischste Zeit des Tages. Ein<br />
schöner Name für eine Band, die<br />
Abend- und Morgenland, arabische<br />
Verse und zeitgenössischen Jazz<br />
SA<br />
18<br />
19:00<br />
Landesjugendchor NRW<br />
Chöre des ChorVerbandes NRW<br />
WDR Rundfunkchor<br />
WDR Big Band<br />
Nicolas Fink Einstudierung und<br />
Leitung<br />
NRW singt Buchenberg!<br />
Wolfram Buchenberg<br />
Missa ad maiorem Dei gloriam<br />
Lieder der Vergänglichkeit und<br />
Lieder der Hoffnung<br />
Kompositionsauftrag<br />
des ChorVerbandes NRW<br />
Uraufführung<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 29,– | Schüler, Auszubildende &<br />
Studierende unter 29 Jahren<br />
(Ticket28): € 8,–<br />
SO<br />
19<br />
11:00<br />
Katharina Persicke Sopran<br />
Martin Berner Bariton<br />
Bonner Kammerchor<br />
Kölner Kantorei<br />
Bochumer Symphoniker<br />
Georg Hage Dirigent<br />
Arnold Schönberg<br />
Friede auf Erden op. 13<br />
Johannes Brahms<br />
Ein deutsches Requiem nach Worten<br />
der heiligen Schrift op. 45<br />
Kölner Kantorei in Kooperation mit<br />
Netzwerk Kölner Chöre e. V. und<br />
KölnMusik<br />
€ 47,– 41,– 36,– 29,– 21,– 14,– |<br />
Chorempore Z: € 36,–<br />
Abo Kölner Chorkonzerte<br />
Robert Schumann<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
a-Moll op. 54<br />
Sergej Prokofjew<br />
Romeo und Julia – Auszüge aus<br />
den symphonischen Suiten<br />
Mirga Gražinytė-Tyla wurde 2016<br />
Chefdirigentin beim altehrwürdigen<br />
City of Birmingham Symphony<br />
Orchestra, wo sie die Nachfolge von<br />
Andris Nelsons, Simon Rattle und<br />
Adrian Boult antrat. Schnell wurde<br />
auch der Rest der musikalischen<br />
Welt auf die Litauerin aufmerksam.<br />
Heute gehört sie zu einer ganzen<br />
Reihe junger, selbstbewusster Dirigentinnen,<br />
die mit Macht in die einstige<br />
Männer-Domäne einbrechen.<br />
KölnMusik<br />
€ 90,– 79,– 64,– 49,– 35,– 12,– |<br />
Chorempore Z: € 64,–<br />
Abo Internationale Orchester<br />
MI<br />
22<br />
20:00<br />
Simon Trpčeski Klavier<br />
PKF – Prague Philharmonia<br />
Gabriel Bebeşelea Dirigent<br />
Aus der Neuen Welt<br />
Bedřich Smetana<br />
Ouvertüre<br />
aus: Tajemství (<strong>Das</strong> Geheimnis)<br />
Komische Oper in drei Akten<br />
Sergej Rachmaninow<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Nr. 3 d-Moll op. 30<br />
Antonín Dvořák<br />
Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 B 178<br />
30<br />
20:00<br />
Kontrapunkt-Konzerte<br />
€ 64,– 58,– 49,– 42,– 36,– 19,– |<br />
Chorempore Z: € 45,–<br />
DO<br />
Abo Metropolen der Klassik 4<br />
Fotonachweise:<br />
Barbara Hannigan © Marco Borggreve; Eric Lu © Benjamin Ealovega; Janine Jansen © Marco<br />
Borggreve; Wu Wei © Felix Broede; Mirga Gražinytė-Tyla © Frans Jansen; Danilo Pérez © Tito<br />
Herrera<br />
»Es gibt immer noch erstaunliche<br />
Musiker wie Danilo Pérez, der Piano<br />
im Wayne Shorter Quartet spielt. Er<br />
fürchtet sich vor nichts!«, so der<br />
legendäre Jazz-Pianist Herbie Hancock,<br />
eine Art Ritterschlag für den<br />
in Panama geborenen Pérez. Der<br />
Pianist, Bandleader und Komponist<br />
hat in seiner langen Laufbahn schon<br />
mit so mancher Legende gespielt,<br />
war unter anderem Mitglied in Dizzy<br />
Gillespies United Nations Orchestra<br />
und der Band von Wynton Marsalis.<br />
Dabei versteht sich Danilo Pérez<br />
nicht nur als Musiker, sondern auch<br />
als Aktivist, der sich mit seiner Kunst<br />
für Humanität und soziale Gerechtigkeit<br />
einsetzt.<br />
Laith Al-Deen special guest<br />
Big Band der Bundeswehr<br />
Timor Oliver Chadik Leitung<br />
KölnMusik<br />
€ 3 4 , –<br />
Trio für Violine, Violoncello und<br />
Klavier Es-Dur op. 148 D 897<br />
»Notturno«<br />
Dmitrij Schostakowitsch<br />
Trio für Klavier, Violine und Violoncello<br />
Nr. 2 e-Moll op. 67<br />
Danilo Pérez am 25.03.<br />
Benefizkonzert<br />
für Kölner Menschen in Not<br />
Der Fokus des Lions-Club Köln Rhenus<br />
liegt seit vielen Jahren auf der<br />
Unterstützung Obdachloser und<br />
bedürftiger Jugendlicher in Köln.<br />
Mit den Erlösen aus diesem Konzert<br />
werden soziale Projekte für Kölner<br />
Menschen in Not unterstützt.<br />
Schirmherrschaft: Henriette<br />
Reker, Oberbürgermeisterin<br />
der Stadt Köln<br />
Gemessen an der schier unerschöpflichen<br />
Fülle an Quartett-<br />
Formationen sind Klaviertrios nicht<br />
ganz so stark vertreten. Zu ihnen<br />
gehört das Amatis Piano Trio, in<br />
Amsterdam gegründet, mittlerweile<br />
in Salzburg zu Hause, bestehend<br />
aus der deutschen Geigerin Lea<br />
Hausmann, dem britischen Cellisten<br />
Samuel Shepherd und der chinesischen<br />
Pianistin Mengjie Han – mehr<br />
Grenzen überwindende Internationalität<br />
geht kaum.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Kammermusik<br />
koelner-philharmonie.de<br />
Philharmonie-Hotline<br />
0221 280 280<br />
Konzertkasse<br />
Kurt-Hackenberg-Platz /<br />
Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
(gegenüber der Kölner Philharmonie)<br />
Montag – Samstag 12:00 – 20:00 Uhr<br />
Lions-Club Köln Rhenus<br />
€ 45,– 42,– 38,– 26,– <strong>23</strong>,–<br />
Bitte beachten Sie auch unsere<br />
PhilharmonieVeedel Pänz-<br />
Veranstaltungen im März!<br />
Hotline<br />
0221<br />
2801
Highlights im März<br />
04.03.20<strong>23</strong><br />
Samstag<br />
20:00<br />
Bodo Wartke<br />
09.03.20<strong>23</strong><br />
Donnerstag<br />
20:00<br />
Barbara Hannigan<br />
12.03.20<strong>23</strong><br />
Sonntag<br />
11:00<br />
Eric Lu<br />
20.03.20<strong>23</strong><br />
Montag<br />
20:00<br />
Mirga Gražinytė-Tyla<br />
25.03.20<strong>23</strong><br />
Samstag<br />
20:00<br />
Danilo Pérez<br />
Kölner Philharmonie<br />
Bischofsgartenstraße 1<br />
50667 Köln<br />
koelner-philharmonie.de<br />
Philharmonie-Hotline: 0221 280 280<br />
KölnMusik<br />
€ 46,– 40,– 34,– 28,– 20,–<br />
Abo Divertimento<br />
SO<br />
05<br />
11:00<br />
Anu Komsi Sopran<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Sakari Oramo Dirigent<br />
Glaslicht<br />
Magnus Lindberg<br />
Accused<br />
Jean Sibelius<br />
Sinfonie Nr. 5 Es-Dur op. 82<br />
10:00 Einführung in das Konzert<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 50,– 40,– 32,– 21,– 17,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 21,–<br />
Abo Groß | Sonntag<br />
Klein A | Sonntag<br />
Familien A | Sonntag<br />
Hector Berlioz<br />
Symphonie fantastique op. 14<br />
Klaus Mäkelä und Sibelius, das ist<br />
das, was die Engländer »a perfect<br />
match« nennen, eine perfekte Kombination.<br />
Anfang 2022 erschien eine<br />
Gesamtaufnahme sämtlicher Sinfonien<br />
von Jean Sibelius mit dem<br />
1996 geborenen Finnen. Mit dem<br />
Orchestre de Paris, dessen Chefdirigent<br />
Mäkelä ist, geht die Sibelius-<br />
Reise mit seinem Violinkonzert nun<br />
weiter. Mit klirrend-faszinierenden<br />
Klängen wie aus einer finnischen<br />
Winterlandschaft beginnt das Konzert,<br />
das bei der mehrfachen ECHO-<br />
Preisträgerin Janine Jansen in den<br />
allerbesten Geigerinnen-Händen<br />
ist. Nicht weniger klanglichen Reiz<br />
hat Berlioz’ gigantische »Symphonie<br />
fantastique«, in der die Es-Klarinette<br />
das Hexengelächter nachahmt und<br />
die Posaunen zum sprichwörtlichen<br />
Jüngsten Gericht blasen.<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
durch Oliver Binder<br />
Gefördert vom<br />
KölnMusik<br />
€ 79,– 68,– 57,– 43,– 32,– 12,– |<br />
Chorempore Z: € 57,–<br />
Abo Klassiker!<br />
Janine Jansen<br />
am 08.03.<br />
Simon Trpčeski Klavier<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Cristian Măcelaru Dirigent<br />
Johannes Brahms<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Nr. 2 B-Dur op. 83<br />
Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98<br />
Klaus Lang<br />
Caritas<br />
Kompositionsauftrag des WDR –<br />
Miniaturen der Zeit<br />
Uraufführung<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 56,– 47,– 36,– <strong>23</strong>,– 20,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 36,–<br />
Abo Freitags-Konzert-Abo 12<br />
Samstags-Konzert-Abo 5 | 8<br />
Kleines Klassik-Abo<br />
SA<br />
11<br />
10:00<br />
Ensemble #kreuzvier<br />
Jacques Wéry Klavier, Posaune,<br />
Darbuka, Gesang, Schlagzeug,<br />
Gitarre, Tin Whistle<br />
Johanna Risse Gesang, Violine,<br />
Rahmentrommel, Waterdrum,<br />
Shruti, Glockenspiel<br />
Clara Flaksman Viola, Klavier,<br />
Gesang, Ukulele, Bodhrán, Rahmentrommel<br />
Familienworkshop »Agua de beber<br />
– Wasser (nicht nur) zum Trinken«<br />
In diesem Konzert mit dem Ensemble<br />
#kreuzvier dreht sich alles um<br />
das Wasser: um schwimmende<br />
Trommeln, um Trinkgläser, die zum<br />
Instrument werden, um zu viel und<br />
zu wenig Wasser und natürlich um<br />
das Meer! Die Rhythmen, die mit<br />
Gläsern und Wasserinstrumenten<br />
im Konzert gespielt werden, können<br />
zuhause ausprobiert und nachgespielt<br />
werden.<br />
Empfohlen für Kinder von 4 – 8 Jahren<br />
mit ihren Familien<br />
Dauer: ca. 1 Stunde<br />
Gefördert vom<br />
KölnMusik<br />
€ 7,–<br />
Gefördert von der Imhoff Stiftung<br />
KölnMusik<br />
€ 34,– | Chorempore Z: € 34,–<br />
Abo Piano<br />
SO<br />
12<br />
16:00<br />
Cristina Gómez Godoy Oboe<br />
Sara Ferrández Viola<br />
Mario Häring Klavier<br />
Nominiert von L’Auditori Barcelona<br />
und Palau de la Música<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Trio für Klavier, Klarinette und<br />
Viola Es-Dur KV 498<br />
Maurice Ravel<br />
Sonatine für Klavier<br />
Camille Saint-Saëns<br />
Sonate für Oboe und Klavier D-Dur<br />
op. 166<br />
Max Bruch<br />
Allegro con moto op. 83,2<br />
Nachtgesang. Andante con moto<br />
op. 83,6<br />
Allegro vivace, ma non troppo<br />
op. 83,7<br />
Charlotte Bray<br />
This or Eden<br />
für Oboe und Klavier<br />
Kompositionsauftrag von L’Auditori<br />
Barcelona, Palau de la Música und<br />
European Concert Hall Organisation<br />
(ECHO)<br />
Robert Kahn<br />
Serenade op. 73<br />
Jedes Jahr nominieren die Konzerthäuser<br />
der ECHO die vielversprechendsten<br />
Nachwuchskünstlerinnen<br />
und -künstler, die dann durch<br />
die europäischen Konzerthäuser<br />
touren. Für jeden »Rising Star« wird<br />
eigens eine Komposition in Auftrag<br />
gegeben, die zentraler Bestandteil<br />
des Tournee-Programms ist.<br />
KölnMusik<br />
€ 29,– | Schüler & Studierende<br />
unter 29 Jahren: € 12,–<br />
Abo Rising Stars –<br />
die Stars von morgen
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Sagenhafte<br />
Familie<br />
Vor- und Nachname gesucht<br />
Verschlagen ist er, intrigant und gierig. Sohn eines Zwergs,<br />
durch dessen Tun aus verschmähter Liebe alles Unheil<br />
beginnt. Die Welt- und Götterordnung gerät ins Wanken.<br />
Zum ersten Mal ist um das Jahr 1200 von ihm zu lesen. Gut<br />
600 Jahre später betritt er die Opernbühne für das große<br />
Finale. Er strebt nach Macht und Gold. Dafür zerstört er<br />
Beziehungen und tötet. Selbst vor seinem Halbbruder<br />
macht er nicht Halt und auch nicht vor der hinterrücks<br />
(im wahrsten Sinne des Wortes) ausgeführten Tötung des<br />
Helden. Angestachelt von seinem Vater, dem Zwerg. Ein<br />
fatales Vater-Sohn-Verhältnis. <strong>Das</strong> Schicksal des Vaters ist<br />
unklar, der Sohn stirbt aufgrund von Habgier. Mal durch des<br />
toten Helden Schwert, mal ertrinkt er im Rhein – kein Unfall. Je<br />
nach Sage und Libretto. Seinen germanischen Namen gibt es<br />
heute noch, so abschreckend wirkte kein Lied, keine Sage, keine<br />
Oper. Ein skandinavischer Kronprinz trägt die norwegische<br />
Variante. Auf deutschen Bühnen findet man den Namen nicht<br />
nur als Rolle, sondern auch in den Tournee-Kalendern und<br />
Besetzungslisten. Wer z. B. kennt nicht den Kabarettisten, der<br />
sein Klavier auf der Bühne nicht nur – und manchmal auch gar<br />
nicht – spielt, sondern vor Publikum putzt. Oder ein berühmtes<br />
Streichquartett. Fast komplett in Familienhand, hier funktioniert<br />
Familie ganz offensichtlich und hörbar, zum Beispiel im März in<br />
der Kölner Philharmonie! Und da nicht alle Kinder den gleichen<br />
Vornamen haben können, ist der Name hier der Familienname.<br />
Wie alt sind die »Kinder« zusammen, als Ensemble? Die Antwort<br />
auf (fast) alle Fragen lautet zwar … Wir jedoch suchen eine<br />
andere Antwort: Wie lautet der Name, der sowohl Vor- als auch<br />
Nachname sein kann? wil<br />
Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 10.4.20<strong>23</strong> unter dem Stichwort »Rätselhafte<br />
Philharmonie« an die KölnMusik GmbH, Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln<br />
oder per E-Mail (mit Angabe Ihrer Postanschrift) an feedback@koelnmusik.<br />
de. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 3 x 2 Tickets für das<br />
Konzert mit Thierry Mechler und Paul Meyer am 24. April um 20 Uhr.<br />
Des letzten Rätsels Lösung: »Die Nachtigall« von Theodor Storm.<br />
Isabelle Faust © Felix Broede<br />
FAUST &<br />
MĂCELARU<br />
FR 10./SA 11. Februar 20<strong>23</strong><br />
Kölner Philharmonie<br />
20.00 Uhr<br />
Antonín Dvořák<br />
Béla Bartók<br />
Sergej Prokofjew<br />
Isabelle Faust Violine<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Cristian Măcelaru Leitung<br />
2022 |20<strong>23</strong><br />
<strong>23</strong>0118_RZ_WSO_Faust_und_Macelaru_10u1102<strong>23</strong>_AZ_PhilMag_95x130mm.indd 1 18.01.<strong>23</strong> 08:5<br />
18.01.<strong>23</strong> 08:5<br />
FORUM ALTE MUSIK KÖLN<br />
SONNTAGSKONZERTE 17 H<br />
m+k e.V.<br />
12.03.<strong>23</strong> 17H WDR-FUNKHAUS<br />
bruno de sá SOPRAN<br />
ensemble 1700<br />
LEITUNG: dorothee oberlinger<br />
07.05.<strong>23</strong> 17H MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST<br />
schuppanzigh-quartett<br />
11.06.<strong>23</strong> 17H ST. URSULA<br />
josquin capella<br />
LEITUNG: meinolf brüser<br />
Einheitspreis je Konzert 20 EUR (ermäßigt 12 EUR)<br />
m.spering@musik-und-konzept.de<br />
Info und Tickets: 0221 552558 | www.forum-alte-musik-koeln.de
Trauer und Melancholie<br />
<strong>Das</strong> Amatis Trio stellt sich mit Klaviertrios von<br />
Schubert und Schostakowitsch vor<br />
»Ihre Virtuosität hat Weltformat«, schrieb das »Schweizer Tagblatt«<br />
über die Musiker des Amatis Trios, und das Fachmagazin »Fono<br />
Forum« lobte »den spirituellen Ernst« und »die große Sorgfalt«.<br />
Zweifelsohne zählt das Amatis Trio zu den führenden Klaviertrios<br />
der jüngeren Generation. Es wurde 2014 in Amsterdam gegründet<br />
und trat bereits in über 40 Ländern auf fünf Kontinenten auf. <strong>Das</strong><br />
Trio besteht aus der deutschen Geigerin Lea Hausmann, die unter<br />
anderen bei Lukas Hagen vom renommierten Hagen-Quartett<br />
studierte, dem britischen Cellisten Samuel Shepherd, der von Peter<br />
Dixon und Anner Bylsma ausgebildet wurde und dem chinesischniederländischen<br />
Pianisten Mengjie Han, seines Zeichens Schüler<br />
des niederländischen Star-Pädagogen Jan Wijn und Preisträger<br />
beim Internationalen Liszt-Wettbewerb in Utrecht.<br />
<strong>Das</strong> Trio wird insbesondere für sein hochenergetisches Spiel, seine<br />
Kommunikation und seine Leidenschaft gepriesen, es gewann<br />
zahlreiche internationale Wettbewerbe und Preise, unter anderen den<br />
Kersjesprijs der Niederlande und den Borletti-Buitoni-Fellowship-<br />
Preis aus Großbritannien. Zwei CDs hat das Trio bisher eingespielt,<br />
sie umfassen Werke von Messiaen, Enescu, Ravel und Britten.<br />
Für ihr Konzert in Köln haben die Musikerinnen und Musiker zwei<br />
Klaviertrios von Franz Schubert ausgewählt sowie das zweite<br />
Klaviertrio von Dmitrij Schostakowitsch. <strong>Das</strong> Es-Dur-Trio op. 100<br />
entstand im November 1827, zur selben Zeit wie die »Winterreise«,<br />
was seinen melodischen Duktus, die harmonischen Abstürze und<br />
die existentielle Spannung erklärt. Der erste Satz ist ein Allegro,<br />
das mit seinem energisch-kompakten Hauptthema an Beethoven<br />
erinnert. Voller Seufzer und Melancholie ist der zweite Satz, verspielt<br />
hingegen das Scherzo, während das groß angelegte Finale von<br />
zwei kontrastierenden Themen gekennzeichnet ist. <strong>Das</strong> eine ist ein<br />
unbeschwerter Tanz, das andere eine unruhig flackernde Melodie<br />
in Moll.<br />
Nur einen einzigen Satz umfasst das Trio op. 148 »Notturno«, ein<br />
»Adagio« in Es-Dur. <strong>Das</strong> Entstehungsjahr ist unklar, entweder 1827<br />
38 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Amatis Trio<br />
oder 1828. Was Schubert mit dem Einzelsatz plante, ist ebenfalls<br />
nicht geklärt, allerdings liegt die Vermutung nahe, dass er dieses<br />
Es-Dur-Adagio ursprünglich als langsamen Satz für sein B-Dur-<br />
Klaviertrio angedacht hatte, bevor er es durch das »Andante un<br />
poco mosso« in Es-Dur ersetzte. <strong>Das</strong> »Adagio« wirkt so, als werde<br />
ein Wanderer in seinen nächtlichen Träumen durch den Gesang der<br />
»Stöckenschlager« gestört, die Arbeiter, die am frühen Morgen die<br />
Holzpflöcke beim Wasserbau am Fluss einrammen. Schubert lernte<br />
deren Lieder während einer Wanderung durch das Salzkammergut<br />
im Jahre 1825 kennen.<br />
Sein zweites Klaviertrio widmete Dmitrij Schostakowitsch seinen<br />
Freund Iwan Sollertinski, einem bedeutenden Musikkritiker und<br />
Mahler-Liebhaber, der im Zweiten Weltkrieg ums Leben kam.<br />
<strong>Das</strong> Werk beginnt mit einem Trauerthema im »Andante«, das<br />
anschließend von der Geige und dem Klavier in Fugenprinzip<br />
aufgegriffen wird. Dieses Fugato im Andante dient als langsame<br />
Einleitung für ein Moderato in Sonatenform. Es beginnt mit<br />
trabenden Streicherachteln, über die das Klavier das melodisch<br />
ausgeweitete Thema der Einleitung spielt. <strong>Das</strong> »Allegro con brio« ist<br />
ein Tanz voll ätzender Ironie, der an Mahlers Scherzi anknüpft. Als<br />
Kontrast erscheint das »Largo«, ein Trauersatz in Passacaglia-Form.<br />
Der Finalsatz wiederum ist gekennzeichnet von Zigeunermelodien<br />
und einem Gleichschritt-Rhythmus, den der Musikwissenschaftler<br />
Karl Böhmer als »surrealistischen Marsch in den Tod« bezeichnete.<br />
Mario-Felix Vogt<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 26. März 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
Amatis Trio<br />
Lea Hausmann Violine<br />
Samuel Shepherd Violoncello<br />
Mengjie Han Klavier<br />
Franz Schubert Trio für Violine, Violoncello und Klavier Es-Dur op. 100 D 929<br />
Trio für Violine, Violoncello und Klavier Es-Dur op. 148 D 897 »Notturno«<br />
Dmitrij Schostakowitsch Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 2 e-Moll op. 67<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
39
Fünf Elemente –<br />
drei Virtuosen<br />
<strong>Das</strong> MinXuWu Trio verschmilzt traditionelle<br />
chinesische Musik mit modernen Elementen<br />
Konzerttermin<br />
Freitag, 31. März 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
»Five Elements«<br />
MinWuXu Trio<br />
Min Xiao-Fen pipa, ruan, voice<br />
Wu Wei sheng, erhu, voice<br />
Xu Fengxia sanxian, guzheng, voice<br />
Wu Wei<br />
40 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Der Kosmos der chinesischen Instrumente ist für Europäer genauso<br />
faszinierend wie manchmal rätselhaft. <strong>Das</strong> MinWuXu Trio bringt<br />
mit seiner Widmung an die fünf Elemente klingendes Licht ins<br />
Dunkel. Es gehört zu den Kuriositäten der Musikgeschichte, dass<br />
der Urahne des Akkordeons in der chinesischen Musik zu finden<br />
ist – und zumindest vom Äußeren nichts mit ihm zu tun hat. Bei<br />
der chinesischen Mundorgel Sheng wurde vor rund 4000 Jahren<br />
erstmals das Prinzip der »durchschlagenden Zunge« realisiert, ein<br />
Verfahren, bei dem eine Metallzunge durch den Luftstrom durch<br />
eine Öffnung gedrückt und in Schwingung gebracht wird. Wu<br />
Wei ist eine der bekanntesten Exponenten der Sheng weltweit<br />
und in Köln kein Unbekannter. Er hat sowohl die Sheng als auch<br />
die zweisaitige, mit Python-Haut bespannte Spießgeige Erhu in<br />
einen zuvor ungehörten jazzigen Kontext gesetzt und die Tradition<br />
mit neuer Musik oder abendländischem Barock verknüpft. Im<br />
MinWuXu Trio ist er außerdem erfindungsreich am Schlagwerk zu<br />
hören.<br />
Eine ähnliche Brückenbauerin ist die Pipa-Virtuosin Min Xiao-Fen:<br />
Seit ihrer Übersiedlung in die USA vor 30 Jahren arbeitete sie mit<br />
zahlreichen zeitgenössischen Komponisten, ist aber auch in Jazz<br />
und Pop mit einer breiten Palette an Prominenz von John Zorn<br />
bis Björk präsent. Neben der viersaitigen, birnenförmigen Pipa,<br />
der populärsten Kurzhalslaute der chinesischen Musik, spielt sie<br />
auch die seltener gehörte Ruan, die ihres runden Resonanzkörpers<br />
wegen auch »Mondlaute« genannt wird.<br />
Die dritte Musikerin im Trio-Bunde ist die Zitherspielerin Xu<br />
Fengxia. Sie erprobt von ihrer Wahlheimat Deutschland aus die<br />
Übergänge zwischen chinesischer und indischer Musik, begab<br />
sich in Teamworks mit Musikern der freien Improvisation und<br />
Sinfonieorchestern gleichermaßen. Sie repräsentiert damit eine<br />
der innovativsten Spielarten auf der 21-saitigen Wölbbrettzither<br />
Guzheng, beherrscht aber auch die Langhalslaute Sanxian.<br />
Min Xiao-Fen<br />
wie das Wasser ist der ihm gewidmete Satz: Die Instrumente<br />
lösen sich von ihrer herkömmlichen Charakteristik, klappern,<br />
knacken, wispern und hauchen, verschlingen sich in einem<br />
Strom, der – unterstützt durch harsche Gesangseinlagen – immer<br />
mehr an Intensität gewinnt. Und im »Feuer«-Finale unternimmt<br />
das Trio einen Ausflug in die Peking-Oper mit all ihren virtuosen<br />
instrumentalen und vokalen Eigenheiten. Stefan Franzen<br />
In ihrem gemeinsamen Programm widmen sich MinWuXu Trio der<br />
klanglichen Erforschung der fünf Elemente: Nach traditioneller<br />
chinesischer Vorstellung sind das Erde, Metall, Holz, Feuer und<br />
Wasser, die wiederum den fünf Tönen der pentatonischen Skala<br />
zugeordnet werden. In der Suite an die Elemente kommen nicht<br />
nur die instrumentalen Qualitäten der drei Musiker zur Geltung.<br />
Gleich zu Beginn wird der Erde in rein vokaler Form<br />
gehuldigt, mit gutturalen Lautäußerungen, lautmalerischen<br />
Rhythmen sowie Kehlkopf- und Obertongesang. Die Musik<br />
beruft sich auf eine höfische Tradition der Tang-Dynastie<br />
und beinhaltet eine Gedichtrezitation. Die Verzahnung der<br />
Stimmen und ihrer verschiedenen Vokaltechniken erzeugt<br />
Polyrhythmik und Polyphonie zugleich.<br />
Auf dem bekannten Volkslied »Der Tanz der goldenen Schlange«<br />
beruht der »Metall«-Satz, der dann in freier Form die Instrumente<br />
zur Geltung bringt. Mondlaute, Guzheng, Perkussion und Sheng<br />
erzeugen ein Spannungsfeld, das an die Darbietung eines Folklore-<br />
Dramas erinnert. Die »Holz-Sektion« überrascht mit Parallelen der<br />
Erzähltradition Jingyun Dagu aus Peking zum amerikanischen<br />
Blues, sie tritt in den Fünftonskalen offen zutage, ebenso im<br />
Gebrauch der »blue notes« auf Zither und Lauten und in einer<br />
gewissen melancholischen Gesangsweise. Genauso frei fließend<br />
Xu Fengxia<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
41
Rembrandt Trio<br />
Tollkühne Männer<br />
mit alten Kisten<br />
<strong>Das</strong> Rembrandt Trio präsentiert: The Contemporary Fortepiano<br />
Was haben Wolfgang Amadeus Mozart und Rembrandt Frerichs<br />
gemeinsam? Sie lieben die Improvisation und spielen auf dem<br />
gleichen Flügel – einem Hammerklavier von 1782. Zugegeben: <strong>Das</strong><br />
Fortepiano des niederländischen Jazzpianisten ist ‚nur‘ ein Einszu-eins-Nachbau<br />
des Instruments von Anton Walter durch den<br />
belgischen Klavierbauer Chris Maene aus dem Jahr 2014, klanglich<br />
dürfte dies jedoch kaum einen Unterschied machen.<br />
Dabei spielte Mozartnähe gar keine Rolle bei dem einzigartigen<br />
Einzug dieses historischen Instruments in den Jazz. Vielmehr war<br />
es die Liebe zur Musik des Nahen Ostens, die Rembrandt Frerichs<br />
nach einem Instrument suchen ließ, das besser mit dem persischen<br />
Târ oder dem Kamancheh harmonierte als ein moderner<br />
Steinway-Flügel. »Ich kannte es eigentlich nur dem Namen nach.<br />
Ich habe es mir angehört und dann ein paar befreundete Kollegen<br />
angerufen und recherchiert: Wie klingen diese Instrumente? Wie<br />
spielt man sie?«<br />
42 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Konzerttermin<br />
Samstag, 22. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
Eine Klangreise zwischen Barock und Jazz<br />
Rembrandt Trio<br />
Rembrandt Frerichs fortepiano<br />
Tony Overwater violone<br />
Vinsent Planjer drums<br />
Nach den ersten Proben des Rembrandt Trios mit dem Fortepiano<br />
vor gut acht Jahren stellte Bassist Tony Overwater allerdings<br />
fest, sein Kontrabass sei nun zu laut: »So wurde er von<br />
diesem Strom mitgerissen. Dann begann er zu recherchieren<br />
und so kam er auf den Violone, die Bassversion der Viola da<br />
Gamba. Tony hat jetzt sechs Saiten; er kann nun viel höher gehen<br />
und seine tiefsten Saiten sind eine Oktave höher als der<br />
Kontrabass. Er ist melodischer, so viel beweglicher als der Kontrabass,<br />
auch im Bogenstrich. Und dann war es Vinsent, der mit<br />
seinem Schlagzeug zu laut klang. Er fing an, ein neues Schlagzeug<br />
zu bauen. Wenn wir auf Tour waren, hat er Sachen mitgenommen,<br />
in Indien, Taiwan, aus China und der Türkei, überall<br />
hat er etwas für sein Instrument mitgebracht.« So entstand sein<br />
maßgeschneidertes »Whisper Kit«. Vervollständigt wurde das<br />
Instrumentarium schließlich durch ein Harmonium aus dem<br />
19. Jahrhundert – das Projekt »The Contemporary Fortepiano«<br />
war geboren: Jazz und Improvisation im Klangkosmos der historischen<br />
Aufführungspraxis. »Bei dieser Musik dreht sich alles<br />
um die Intimität des Klangs«, betont Frerichs, sie ist das Resultat<br />
der »Suche nach einem leichten und transparenten Klang«.<br />
Die drei Musiker nahmen sich Zeit: Sechs Jahre arbeiteten sie<br />
an dem neuen Projekt. Für ein derart eingespieltes Trio eine lange<br />
Zeit: »In den 15 Jahren, in denen wir zusammenspielen, haben<br />
wir gelernt, die musikalischen Entscheidungen des anderen<br />
vorherzusagen. Da wir viel improvisieren, treffen wir jedes Mal,<br />
wenn wir spielen, viele musikalische Entscheidungen. Wenn wir<br />
jetzt spielen, versuchen wir so viel wie möglich, uns gegenseitig<br />
zu überraschen. Diese Überraschungsmomente sind für den<br />
Zuschauer meist deutlich spürbar«, erläutert Frerichs. »<strong>Das</strong><br />
macht die Gruppe zu einem Paradebeispiel für die Art der musikalischen<br />
Kommunikation, die den Jazz ausmacht.«<br />
Auf der 2018 erschienenen CD »The Contemporary Fortepiano«<br />
ist ein schillerndes Kaleidoskop zu erleben: Die Klangwelt<br />
des französischen Barock am Hofe Ludwig XIV., die Energie<br />
afro-cubanischer Musik, die hypnotische Kraft der Minimal<br />
Music, arabische Viertelton-Skalen oder armenische Volksliedmelodien<br />
sind hier gleichermaßen präsent. Perkussionist<br />
Vinsent Planjer ist mit vertrackten 11/8- oder 15/8-Rhythmen<br />
zu hören, das Harmonium verteidigt die Melodien gegen das<br />
Fortepiano und für das Herbie Hancock-Cover »Butterfly« sorgt<br />
eine Tüte Bohnen auf den Saiten des Fortepianos für neue Klänge.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> »Jazz thing« urteilte: »Dieser Ausflug der tollkühnen<br />
Männer mit ihren alten Kisten klingt fremd und doch<br />
vertraut – und vor allem zeitlos gut«. Tilman Fischer<br />
Bodo Wartke<br />
Klaviersdelikte<br />
Musikkabarett mit Bodo Wartke<br />
Keine Angst, es sind ausgesprochen delektable Delikte, die der<br />
Musikkabarettist Bodo Wartke an seinem Publikum verübt. Hier<br />
ein vorsätzlicher Versatz im Versmaß, dort eine hinterhältige Wortspielerei<br />
oder ein mit diebischer Freude vollzogener Stilbruch.<br />
Immer resultieren daraus treffsichere Pointen, derer man sich nur<br />
mit massiven Lachsalven erwehren kann. Von der chronisch problematischen<br />
Zweisamkeit bis hin zu drängend aktuellen sozialen<br />
Schieflagen reichen Wartkes Themen, wobei er sprachlich wie pianistisch<br />
sein Ausnahmetalent unter Beweis stellt. Hochvirtuos, von<br />
sprühender Intelligenz und zum Schreien komisch. km<br />
Konzerttermin<br />
Samstag, 4. März 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
Klaviersdelikte<br />
Bodo Wartke Gesang, Klavier<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
43
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CD gewinnen<br />
Was passiert, wenn eine Gazelle,<br />
eine Junggiraffe und eine<br />
Leopardenschildkröte zusammen<br />
verreisen? Natürlich Unglaubliches!<br />
Ihr Ziel: Der »Karneval der Tiere« in<br />
Paris. Wir verlosen 2 CDs des »Karneval der Tiere«<br />
von Camille Saint-Saëns mit Malte & Mezzo<br />
und KultBlechDresden (Edel Kultur) an <strong>Magazin</strong>-Abonnenten!<br />
44 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
CD gewinnen<br />
Rund 135 Jahre umspannt das<br />
Repertoire des neuen Albums<br />
»Tristan« (Sony Music) von Igor<br />
Levit. In der Musik von »Tristan«<br />
geht es um die Verbindung von Liebe, Tod und<br />
Erlösungsbedürftigkeit und nur eines der Werke<br />
ist originär für Soloklavier konzipiert. Mit dabei:<br />
das Gewandhausorchester unter der Leitung<br />
von Franz Welser-Möst. Wir verlosen 5<br />
CDs an <strong>Magazin</strong>-Abonnenten!<br />
CD mit DVD gewinnen<br />
Bodo Wartkes Zusammenarbeit<br />
mit Bassist René<br />
Bosem, Gitarrist Franky Fuzz<br />
und Schlagzeuger Robert<br />
Memmler währt schon länger als 12 Jahre. Wir<br />
verlosen 3 Exemplare ihres neuen Live-Albums<br />
»In guter Begleitung: Bodo Wartke und die<br />
Schönen GutenA-Band« mit Bonus-DVD<br />
(Reimkultur) an <strong>Magazin</strong>-Abonnenten!<br />
CD gewinnen<br />
Auf seinem neuen Album<br />
»Night Passages« (Sony Music)<br />
unternimmt Klarinettist Martin<br />
Fröst zusammen mit Pianist Roland<br />
Pöntinen und Bassist Sébastien Dubé eine<br />
nächtliche Reise durch das Mystische und das<br />
Melancholische, das Verspielte und das Tiefgründige<br />
der Nacht … Mit Werken von Jean-<br />
Philippe Rameau bis Richard Rodgers. Wir verlosen<br />
1 CD an <strong>Magazin</strong>-Abonnenten!<br />
Buch gewinnen<br />
Fagottist und Dirigent Milan<br />
Turković nutzte die Pandemie<br />
bedingte »Vollbremsung« seines<br />
musikalischen Schaffens,<br />
um in seinem Buch »Pausentöne«<br />
(Verlag Der Apfel) von Konzertreisen<br />
und mehr zu erzählen.<br />
Und er macht sich Gedanken über die<br />
Zukunft der klassischen Musik. Wir verlosen 2<br />
Exemplare an <strong>Magazin</strong>-Abonnenten!<br />
Birgit Minichmayr<br />
Ensemble Resonanz<br />
Riccardo Minasi Programmheft kostenlos<br />
Montag<br />
3. April 20<strong>23</strong><br />
20:00<br />
<strong>Magazin</strong>-Abonnenten erhalten<br />
das Programmheft zum Konzert<br />
mit dem Ensemble Resonanz<br />
und Schauspielerin Birgit<br />
Minichmayr am 3. April um 20<br />
Uhr kostenlos. Bitte lösen Sie<br />
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am Konzertabend im Foyer der Kölner Philharmonie<br />
ein. wil
Foto: © WDR/Ben Knabe<br />
SO SINGT FREUDE.<br />
PETITE MESSE<br />
ROSSINI<br />
SO 12. Februar 20<strong>23</strong><br />
Funkhaus Wallrafplatz, Köln<br />
20.00 Uhr<br />
Gioachino Rossini<br />
Petite Messe Solennelle<br />
für Soli, Chor, Klavier und<br />
Harmonium<br />
Insun Min Sopran<br />
Beata Borchert Alt<br />
Kwon-Shik Lee Tenor<br />
Hee-Kwang Lee Bass<br />
Philip Mayers Klavier<br />
Petteri Pitko Harmonium<br />
WDR Rundfunkchor<br />
Nicolas Fink Leitung<br />
wdr-rundfundchor.de<br />
Malte Arkona<br />
221222_RZ_WRC_Rossini_Petite_Messe_Solennelle_1202<strong>23</strong>_AZ_PhilMag_95x130mm.indd 1 22.12.22 09:1<br />
Kinderkonzert<br />
Malte und Mezzo in Norwegen<br />
Moderator Malte Arkona und sein Schlaufuchs Mezzo sind<br />
die Klassikentdecker – bekannt aus Hörbuch und Fernsehen.<br />
Zusammen mit der norwegischen Geigerin Ragnhild Hemsing<br />
und ihren Trio-Kollegen begeben sie sich auf eine spannende<br />
Entdeckungstour nach Norwegen, in das Land der Fjorde und<br />
Trolle. Ragnhild hat ihre Hardangerfiedel dabei, die sieht nicht nur<br />
wunderschön aus, sie klingt auch anders als eine gewöhnliche<br />
Geige, norwegisch eben. Mezzo findet Trolle toll und Fjorde auch,<br />
und alle kleinen und großen Konzertbesucher können mit ihm<br />
zusammen die Musik von Edvard Grieg, Johan Svendsen und<br />
Johan Halvorsen entdecken. Auf nach Norwegen! km<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, <strong>23</strong>. April 20<strong>23</strong>, 11:00<br />
Malte Arkona Moderation und Konzeption<br />
Mezzo Moderation<br />
Ragnhild Hemsing Violine, Hardangerfiedel<br />
Benedict Klöckner Violoncello<br />
Mario Häring Klavier<br />
Werke von Edvard Grieg, Johan Svendsen und<br />
Johan Halvorsen<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Anthony Roth<br />
Costanzo<br />
startfestival.de<br />
& l’arte del mondo<br />
Lieder und Arien von<br />
Georg Friedrich Händel<br />
und Philip Glass<br />
28.04.20<strong>23</strong>, 19 Uhr<br />
Leverkusen, Erholungshaus<br />
© Matthu Placek
Überraschungseffekte<br />
garantiert<br />
Die Dirigentin<br />
Mirga Gražinytė-Tyla mit dem<br />
City of Birmingham<br />
Symphony Orchestra<br />
Mirga Grazinyté-Tyla<br />
In Litauen, so lautet ein geflügeltes Wort, ist<br />
jeder zweite Einwohner ein Chordirigent. Gemeinsames<br />
Singen prägt die kulturelle Identität<br />
des Landes – wie auch in Estland und<br />
Lettland. Geschichte geschrieben hat die »singende<br />
Revolution« der drei baltischen Staaten,<br />
die im Kampf um ihre Unabhängigkeit von der<br />
Sowjetunion auch ihre alten Volkslieder einsetzten;<br />
etwa als sich am <strong>23</strong>. August 1989 eine<br />
600 Kilometer lange Menschenkette von Tallinn<br />
über Riga nach Vilnius zog.<br />
Mirga Gražinytė-Tyla war damals drei Jahre<br />
alt, und ihr ungewöhnlicher Weg als Dirigentin<br />
ist nicht denkbar ohne diese Gesangstradition.<br />
Die Eltern, Mutter Pianistin, Vater Chorleiter,<br />
nahmen schon das Kleinkind mit zu Proben,<br />
Tourneen und zum Unterricht. Mirga wuchs<br />
ins Chordirigieren hinein, das Teenager in den<br />
baltischen Staaten an speziellen Musikschulen<br />
erlernen können. Dafür wechselte sie nach<br />
dem Abitur an die Musikuniversität in Graz,<br />
wo Professoren ihr großes Talent erkannten<br />
und ihr das Orchesterdirigat nahelegten. Sie<br />
studierte weiter in Leipzig und Zürich, gab<br />
als 24-Jährige mit »La Traviata« ihr Debüt als<br />
Operndirigentin in Osnabrück. Und setzte sich<br />
zwei Jahre später in Salzburg beim Wettbewerb<br />
junger Dirigenten gegen über 90 Konkurrenten<br />
durch. Engagements in Bern, Salzburg<br />
und Los Angeles folgten.<br />
Eine Blitzkarriere, die Mirga Gražinytė-Tyla<br />
schließlich ans Pult des City of Birmingham<br />
Symphony Orchestra (CBSO) führte: Als erste<br />
Chefin eines Top-Orchesters durchstieß die<br />
damals 29-Jährige die wohl dickste gläserne<br />
Decke für Frauen im Klassikbetrieb und<br />
46 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
avancierte bald zum »Stern von Birmingham«,<br />
wie eine Zeitung titelte – mit Charisma, Kommunikationsfähigkeit<br />
und ihrer Begabung,<br />
Werke wie frisch komponiert klingen zu lassen.<br />
»Sie bringt ihre eigene Vision ein«, hieß<br />
es anlässlich der Verleihung des Dirigentenpreises,<br />
den ihr 2019 die Royal Philharmonic<br />
Society zuerkannte. Voller Energie stürze sie<br />
sich in ein »riesiges, nicht alltägliches Repertoire«,<br />
das von Haydn bis zur Gegenwart reicht.<br />
<strong>Das</strong> eignet sie sich an, indem sie alle Stimmen<br />
der Partitur durchsingt. Und wenn sie dem<br />
Orchester eine Phrase verdeutlichen will, »ist<br />
oft ein kurzes Vorsingen der klarste und direkteste<br />
Weg«, meint Mirga Gražinytė-Tyla.<br />
Im Konzert verwandelt sie ihr Ensemble gern<br />
mal in einen Chor; ein Überraschungseffekt,<br />
der auch beim jüngsten Auftritt in der Kölner<br />
Philharmonie zündete.<br />
<strong>Das</strong>s sie als erste Dirigentin überhaupt einen<br />
Exklusivvertrag beim altehrwürdigen Label<br />
Deutsche Grammophon erhielt, sorgte für<br />
Aufsehen. Auch weil Gražinytė-Tyla bei ihrem<br />
Schallplattendebüt mit Mieczyslaw Weinberg<br />
(1919-1996) vertraut machte. »Die Bescheidenheit,<br />
Menschlichkeit und Wärme, die in dieser<br />
Musik erklingt, ist etwas Universelles«, sagt die<br />
Dirigentin über den jüdisch-polnischen Komponisten,<br />
der vor den Nazis in die Sowjetuni-<br />
on flüchtete und dessen Familie im Holocaust<br />
ermordet wurde. Hinterlassen hat er ein vielseitiges<br />
Œuvre, das vom Requiem bis zur Filmmusik<br />
für den russischen Bären »Vinni Puch«<br />
reicht. Dieses originelle, farbenreiche Werk<br />
wiederzuentdecken hat sich Gražinytė zur Mission<br />
gemacht, und so erschien 2022 ein zweites,<br />
ebenfalls hoch gelobtes Album, auf dem<br />
der Pianist Kirill Gerstein mitwirkt.<br />
Der US-amerikanische Pianist russischer<br />
Herkunft ist berühmt für sein transparentes,<br />
schwerelos wirkendes Spiel, das er auch seiner<br />
Erfahrung im Jazz verdankt. Die Vorfreude auf<br />
diesen reflektierten Pianisten ist umso größer,<br />
als Gerstein in Köln mit Robert Schumanns<br />
Klavierkonzert in a-Moll eines der schönsten<br />
und beliebtesten Werke dieser Gattung interpretieren<br />
wird. Umrahmt wird das Werk von<br />
Weinbergs Sinfonietta Nr. 1 sowie Auszügen<br />
aus Prokofjews »Romeo und Julia«, die Mirga<br />
Gražinytė-Tyla selbst zusammengestellt hat. In<br />
die Kölner Philharmonie wird die Mutter von<br />
drei kleinen Kindern nun als erste Gastdirigentin<br />
des CBSO zurückkehren. Ihren Vertrag als<br />
Chefin hat sie aus familiären Gründen nicht<br />
verlängert. Was keineswegs ein Karriereknick<br />
sein muss. Denn inzwischen, so meinte jüngst<br />
die Los Angeles Times, könne sie »jedes Orchester<br />
haben, das sie haben will«.<br />
Annette Schroeder<br />
Kirill Gerstein<br />
Konzerttermin<br />
Montag, 20. März 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
Kirill Gerstein Klavier<br />
City of Birmingham Symphony Orchestra<br />
Mirga Gražinytė-Tyla Dirigentin<br />
Mieczyslaw Weinberg Sinfonietta Nr. 1 op. 41<br />
Robert Schumann Konzert für Klavier und<br />
Orchester a-Moll op. 54<br />
Sergej Prokofjew Romeo und Julia – Auszüge<br />
aus den symphonischen Suiten<br />
zusammengestellt von Mirga Gražinytė-Tyla<br />
VIOLA DUO<br />
Gold, Spinell und Chalcedon<br />
Von GEORG SPRENG<br />
®<br />
Di - Fr<br />
Sa<br />
10.00 - 18.00 Uhr<br />
10.00 - 16.00 Uhr
Zeitlos schöne<br />
Vokal-Juwele<br />
Die »Leçons de Ténèbres« von François Couperin faszinieren<br />
in ihrer schlichten und schmerzlich schönen Tonsprache<br />
Thomas Dunford<br />
Ambroisine Bré<br />
Engelsgleich schwebt der Solosopran<br />
durch diese Musik, ätherisch, fragil und<br />
wunderschön. Manchmal gesellt sich<br />
ihm eine zweite Stimme hinzu, wie ein<br />
dunklerer Schatten der ersten. Beide<br />
umschlingen und liebkosen sich, reiben<br />
sich auch mal aneinander in schmerzlich<br />
schönen Dissonanzen. <strong>Das</strong> Geheimnis<br />
dieser Musik liegt darin, dass sie so pur ist, so rein und – im besten<br />
Wortsinn – einfach, und gerade in dieser Schlichtheit unser Herz<br />
umso stärker berührt. Komponiert hat diese Vokal-Juwele der<br />
1668 in Paris geborene François Couperin, eine der bedeutendsten<br />
Musikerpersönlichkeiten der damaligen Zeit. Mit gerade einmal<br />
18 Jahren wurde er Organist an St. Gervais in seiner Geburtsstadt,<br />
später wurde er außerdem zu einem der vier königlichen Organisten<br />
von Versailles ernannt. Größere Ehren waren für einen Musiker kaum<br />
denkbar.<br />
Umso erstaunlicher ist es daher, dass nur ein kleiner Teil seiner Werke<br />
zu Lebzeiten gedruckt wurde und dadurch einige Kompositionen<br />
der Nachwelt verloren gingen. Drei »Leçons de ténèbres« kennen<br />
wir heute, aus erhaltenen Schriftzeugnissen wissen wir aber, dass<br />
es wohl mehr waren. Und so atemberaubend schön diese drei sind,<br />
erinnern sie uns doch auch schmerzlich daran, wie groß der Verlust<br />
der restlichen wiegt. Couperin hat für diese Klagelieder zu einer<br />
ausdrucksvollen, inbrünstigen Tonsprache gegriffen – und erweist<br />
sich darin als genialer Textausdeuter mit musikalischen Mitteln: Die<br />
Klage über die Zerstörung Jerusalems hat er etwa mit erschütternder<br />
Heftigkeit in Töne gesetzt, dazu verbreiten spannungsgeladene<br />
Intervalle eine düstere, zutiefst berührende Stimmung. Und gerade<br />
das macht seine »Leçons de ténèbres« aus, dass die verschlungenen,<br />
mit kleinen funkelnden Verzierungen geschmückten Melodien<br />
mit unheilvollen Dissonanzen und chromatischen Spannungen<br />
durchsetzt sind.<br />
48 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Konzerttermin<br />
Donnerstag, 6. April 20<strong>23</strong>, 21:00<br />
Ensemble Jupiter<br />
Lea Desandre Sopran<br />
Ambroisine Bré Mezzosopran<br />
Violaine Cochard Cembalo<br />
Sylvia Abramowicz Gambe<br />
Thomas Dunford Laute und Leitung<br />
François Couperin Leçons de Ténèbres pour le Mercredy Saint<br />
für ein bzw. zwei Singstimmen und Basso continuo<br />
Lea Desandre<br />
Die empfindsam deklamierenden Gesangsstimmen »schweben« dabei<br />
auf einem ganz fein und transparent gewebten Instrumentalteppich.<br />
Auch der besticht durch seine Klarheit und Schlichtheit, nichts lenkt<br />
hier von der polyfonen Vokalkunst ab, harmonische Reibungen<br />
und hier und da ein heftiger Akkord verstärken den Ausdruck der<br />
menschlichen Stimme. Ursprünglich für den Kirchenraum gedacht<br />
und durchaus mit einer religiösen Aura versehen sind die drei<br />
»Leçons de ténèbres« gleichzeitig auch zeitlose Juwelen, die eine<br />
allgemeingültige spirituelle Atmosphäre umgibt.<br />
Bei Thomas Dunford sind diese fragilen Kleinode in den allerbesten<br />
Musikerhänden, denn der französische Lautenist ist spezialisiert<br />
auf die Musik des Barocks und hat mit dem von ihm gegründeten<br />
Ensemble Jupiter eine Schar Gleichgesinnter um sich versammelt,<br />
bestehend aus »herausragenden Musikern der neuen Generation«,<br />
wie er sagt. Für das Ensemble und seinen Leiter ist das Konzert<br />
zugleich der erste Auftritt in der Kölner Philharmonie, während Lea<br />
Desandre dem Kölner Publikum bereits bekannt ist. Die erst kürzlich<br />
mit dem Opus Klassik ausgezeichnete Sopranistin gehört zu einer in<br />
den letzten Jahren aufstrebenden Riege exzeptioneller französischer<br />
Sängerinnen und Sänger und ist zudem eng vertraut mit Thomas<br />
Dunford und dem Ensemble Jupiter. Gerade erst ist eine gemeinsame<br />
CD mit Werken eines anderen Barockmeisters erschienen, Georg<br />
Friedrich Händel. Zu dieser illustren Truppe gesellt sich als zweite<br />
Sängerin die junge französische Mezzosopranistin Ambroisine Bré,<br />
die ebenfalls ihr Debüt in der Kölner Philharmonie gibt. Bjørn Woll<br />
30 Minuten<br />
Musikgenuss<br />
PhilharmonieLunch 2022 | 20<strong>23</strong><br />
Erleben Sie Ihre kleine Pause vom Alltag in der Kölner Philharmonie<br />
– inspirierend, berührend und authentisch. Abschalten an einem<br />
Ort voller Musik bei einer ungewöhnlichen Mittagspause von der<br />
Arbeit, von den Geräuschen der Stadt oder einfach nur vom Alltag<br />
an sich.<br />
Wir laden Sie ein, donnerstags eine halbe Stunde der Probe unserer<br />
beiden großartigen Hausorchester, dem Gürzenich-Orchester Köln<br />
und dem WDR Sinfonieorchester zu erleben. Fest eingeplant sind<br />
zudem PhilharmonieLunch-Termine mit Studierenden des Pre-<br />
College Cologne, The Mysterious Six und des Raschèr Saxophone<br />
Quartetts sowie eine Aufführung von »Singen mit Klasse«. Im<br />
Festivalzeitraum bietet Ihnen der ACHT BRÜCKEN Lunch fast<br />
täglich um 12 Uhr an verschiedenen Spielstätten außerhalb der<br />
Kölner Philharmonie kostenlose Konzerte und halbstündige<br />
Probenbesuche. Und nicht nur zur Lunchtime können Sie in den<br />
Genuss dieser ganz besonderen Pause kommen. Achten Sie auch<br />
auf die Angebote zur Late Night. km<br />
Termine<br />
Alle Termine des Angebots PhilharmonieLunch finden Sie unter<br />
koelner-philharmonie.de/philharmonielunch sowie unter<br />
achtbruecken.de<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
49
Zum Wohle<br />
Der Jazzpianist Danilo Pérez<br />
Danilo Pérez<br />
Als sein Sohn zwei Jahre alt war, promovierte Danilo Enrico Pérez<br />
Urriola an der Universität in Panama City. <strong>Das</strong> Thema seiner Doktorarbeit<br />
1967 war Musik als integraler Faktor der Entwicklung des<br />
Individuums und als pädagogisches Instrument beim Unterrichten<br />
aller Schulfächer. Dieses Promotionsthema wurde auch zur Grundlage<br />
der Erziehung seines eigenen Sohnes Danilo. Ihm zeigte Vater<br />
Pérez Urriola schon ab dem Alter von drei Jahren, welch positive<br />
Wirkung Musik als universelle Sprache auf die Entwicklung des<br />
Menschen haben kann: als ein Erlernen der kognitiven Fähigkeiten<br />
zur Kommunikation und zur Interaktion des Einzelnen mit den Mitgliedern<br />
einer größeren Gemeinschaft zum Wohle aller.<br />
Fast 40 Jahre später gründete der Sohn Danilo Pérez seinem Vater<br />
zu Ehren die nach ihnen beiden benannte Stiftung. Sie kümmert<br />
sich seit 2005 nicht nur in Panama, sondern auch anderswo<br />
in der Welt um musikalische Bildung für Kinder und Jugendliche,<br />
um diesen die Möglichkeit zu bieten, ihr volles kreatives Potenzial<br />
zu entfalten und ein produktives Leben zu führen.<br />
Beide Ereignisse sind prägend für die Laufbahn des Ende Dezember<br />
1965 in Panama geborenen Pianisten Pérez. Zum einen begann<br />
er unter den Fittichen seines Vaters schon als Dreijähriger mit dem<br />
Klavierspiel und verinnerlichte einige Jahre später am Konservatorium<br />
seiner Heimat die klassische Klavierliteratur Europas. Gleichzeitig<br />
spielte er aber auch schon als Jugendlicher Keyboards und<br />
Schlagzeug in der Salsa-Band seines Vaters, der eben nicht nur<br />
ein angesehener Pädagoge in Panama war, sondern auch als Sänger<br />
die Menschen in seinem mittelamerikanischen Heimatland zu<br />
begeistern wusste.<br />
1985 verließ Pérez Panama, um in den USA mit einem Stipendium<br />
in der Tasche Elektrotechnik zu studieren. Doch schon mit 20 war<br />
er zu sehr Musiker und wechselte bald an die Kaderschmiede des<br />
Jazz nach Boston, um am renommierten Berklee College Of Music<br />
Piano und Komposition zu studieren. Noch während des Studiums<br />
wurde er ein gefragter Sideman zum Beispiel für den Trompeter<br />
Terence Blanchard, den Posaunisten Slide Hampton oder den Saxofonisten<br />
Paquito D’Rivera.<br />
50 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
aller<br />
Doch Pérez’ eigentlicher Mentor wurde bis zu dessen Tod 1992<br />
eine Ikone und Legende des zeitgenössischen Jazz: der Trompeter<br />
Dizzy Gillespie, in dessen United Nations Orchestra er nicht nur<br />
seine ersten Meriten als Jazzpianist verdiente, sondern auch sein<br />
soziales und humanitäres Bewusstsein zu schärfen wusste. »Dizzy<br />
hat mir die Kraft der Musik als Instrument für den interkulturellen<br />
Dialog gezeigt«, erinnert sich Pérez. »Er fragte mich ständig, wer<br />
ich bin und wie ich der werden konnte, der ich bin. Er machte mir<br />
damit deutlich, Musik als Medium zu nutzen, um für mich diese<br />
Fragen beantworten zu können.« Dieser Trompeter brachte seinem<br />
Zögling also bei, sich des eigenen kulturellen Erbes bewusst zu<br />
werden und seine musikalisch-ästhetische Entwicklung ganz danach<br />
auszurichten. Und so kam es, dass Pérez seitdem sowohl als<br />
Leader eigener Bands als auch als Sideman für andere Musiker<br />
stets den Austausch zwischen dem Erbe des afroamerikanischen<br />
Jazz, der Folklore seiner Heimat Panama, der Musik Afrikas und<br />
der klassischen Tradition Europas sucht.<br />
Für Pérez ist Interkulturalität eben kein Modewort. Vielmehr verbirgt<br />
sich für ihn hinter der ursprünglichen Bedeutung dieses<br />
Begriffs, für die kulturelle, sprachliche oder religiöse Verschiedenheit<br />
der Mitglieder einer Gesellschaft besonders sensibilisiert zu<br />
sein, der eigentliche Sinn seines Tuns als Künstler ebenso wie als<br />
Mensch – etwas, das sich Danilo Pérez in den Jahren als Pianist im<br />
Quartett des Saxofonisten Wayne Shorter dann geradezu einverleibt<br />
und verinnerlicht hat.<br />
Martin Laurentius<br />
Konzerttermin<br />
Samstag, 25. März 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
Jazz Piano Solo<br />
Danilo Pérez piano<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
51
Hagen Quartett<br />
Die Vertreibung<br />
der Dämonen<br />
<strong>Das</strong> Hagen Quartett spielt Mozart und Schostakowitsch<br />
So sehr hatte Mozart auf den Erfolg seiner Klavierquintette gesetzt,<br />
aber der stellte sich einfach nicht ein. Warum das dritte noch<br />
vollenden? Stattdessen schreibt er ein Streichquartett, das Franz<br />
A. Hoffmeister – ausnahmsweise – als Einzelopus veröffentlicht. Im<br />
Herbst 1786 war das, einige Monate nach der Figaro-Premiere im<br />
Burgtheater. Mit dessen Grundtonart D-Dur gemein hat das Quartett<br />
die zwischen Heiterkeit und Schwermut oszillierende Stimmung,<br />
die der Seelenlage des Komponisten entsprach. Der klare Hauptsatz<br />
ist durchsetzt von deklamatorischen Momenten: Ton- und<br />
Motivwiederholungen, Kontrapunktik als Allegorie der gezähmten<br />
Lebenswirren. Die Gelassenheit des Menuetts ist trügerisch – im<br />
Adagio wird sie zur Abgründigkeit. Der Künstler öffnet seine Seele,<br />
spricht laut Alfred Einstein »in nie gehörter Tiefe von gewesenem<br />
Leid«. Der Schlusssatz kämpft, lässt das Hauptthema aufsteigen<br />
»wie Phönix aus der Asche«. <strong>Das</strong> schöpferische Ich kreiert ein<br />
strahlendes Finale. Krise überwunden? Für immer? Nein – nie läuft<br />
alles glatt! In München, Dresden, Prag, Leipzig wird Mozart verehrt<br />
– die Berliner ignorieren ihn. Wie ein fahrender Musikant kommt<br />
er sich vor, als er im April 1789 in Potsdam Friedrich Wilhelm II.,<br />
einen Cellospieler, vergeblich um Audienz bittet. Zurück in Wien<br />
schreibt Mozart das erste Streichquartett für den Preußenkönig –<br />
inkl. Soli für Seine Majestät. Er will den Monarchen durch Können<br />
52 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
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Konzerttermin<br />
Mittwoch, 29. März 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
Hagen Quartett<br />
Lukas Hagen Violine<br />
Rainer Schmidt Violine<br />
Veronika Hagen Viola<br />
Clemens Hagen Violoncello<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett D-Dur KV 499<br />
»Hoffmeister-Quartett«<br />
Streichquartett F-Dur KV 590 »3. Preußisches«<br />
Dmitrij Schostakowitsch Streichquartett Nr. 9 Es-Dur op. 117<br />
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überzeugen, aber mitten im zweiten Quartett stockt er. Geldsorgen<br />
rauben ihm die Inspiration. Ein Jahr arbeitet er daran, um dann ein<br />
drittes, letztes in F-Dur, KV 590 zu beginnen. Die Geldnot bleibt. »Es<br />
ist kalt für mich«, heißt es im Brief an Ehefrau Constanze. Mit Mühe<br />
vollendet er das F-Dur-Quartett. Uraufgeführt wird es im Dezember<br />
1790 als Wiener Subskriptionsmusik, ein Jahr vor Mozarts Tod. Er<br />
selbst streicht die Bratsche.<br />
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Bleiben Sie gesund – Werden Sie fit.<br />
Für den sensiblen Sinfoniker Schostakowitsch ist Musik Lebensund<br />
Überlebensform. 1960 plagt ihn ein Rückenmarksleiden, zum<br />
Eintritt in die KPdSU wird er genötigt, was er als Demütigung<br />
empfindet. Er kollabiert, denkt an Suizid. Schreibt ein Quartett,<br />
das am 20.11.1964 vom Beethoven-Quartett in Moskau uraufgeführt<br />
wird. Die Partei drückt ihm den Zusatz »Im Gedenken an die<br />
Opfer von Faschismus und Krieg« auf. Doch der Hintergrund ist<br />
persönlicher. Der Komponist reflektiert seine Todessehnsucht,<br />
wie die das Werk eröffnende Tonfolge d-s-c-h belegt. Seine dritte<br />
Frau Irina Antonovna gibt ihm neuen Lebensmut – ihr widmet er<br />
ein neuntes Quartett: die Geschichte der Befreiung und neuen<br />
Selbstkonstitution. Vier kurze Sätze, ein zwischen Schwermut<br />
und fragiler Gelassenheit pendelndes Moderato con Moto, ein<br />
grüblerisches – an den Kopfsatz der 11. Symphonie erinnerndes<br />
– Adagio, ein scherzoides Allegretto, gefolgt von einem weiteren<br />
ernsten Adagio, stehen einem 10-minütigen Monolithen gegenüber.<br />
Dem eigentlichen Hauptsatz, der Momente aller Sätze verarbeitet<br />
und in einer Fuge als Synthese kulminiert und zum hellen Ende<br />
geführt wird. <strong>Das</strong> düstere c-Moll des achten Quartetts ist verweht, die<br />
Dämonen sind vertrieben.<br />
<strong>Das</strong> 1981 in Salzburg aus den »Hagen-Kindern« hervorgegangene<br />
Hagen Quartett zählt zu den weltbesten Ensembles. Mit breitem<br />
Repertoire bis zur Moderne setzen Lukas, Veronika und Clemens<br />
Hagen sowie Rainer Schmidt internationale Akzente. Weltweite<br />
Präsenz sowie über 50 u. a. mit dem ECHO Klassik prämierte<br />
Tonträger dokumentieren eine beispiellose Erfolgsgeschichte.<br />
Cyrill Stoletzky<br />
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Bundesjugendorchester<br />
Die Tiefe des Klangs<br />
<strong>Das</strong> Bundesjugendorchester gestaltet ein Projektkonzert mit Hörgeschädigten<br />
Die Eroica: ein visionäres Werk, geschrieben im Geist der Französischen<br />
Revolution. Ihr Heroismus verbirgt die Seelenqual ihres<br />
Schöpfers: Es war die zunehmende Ertaubung, die Beethoven so<br />
bedrückte. »Es fehlt wenig«, schrieb er 1802 an seine Brüder, »und<br />
ich endigte mein Leben – nur die Kunst hielt mich zurück.« Diese<br />
Worte gingen als Heiligenstädter Testament in die Musikgeschichte<br />
ein. Sie sind Zeugnis innerer Zerrüttung, aber auch Beweis für<br />
die Heilkraft der Musik. Brett Dean übertrug die Tragik des Briefes<br />
in ein Werk großer Leuchtkraft. Sein »Testament« für 12 Bratschen<br />
spielt das BJO in der Orchesterfassung. Die ursprüngliche »kammermusikalische<br />
Intimität« erhält so sinfonische Tiefe. Diese generiert<br />
einen expressiven, hochdynamischen Raum, der die Tragik<br />
erfahrbar macht. Zugleich konstituiert sich die Macht des Schöpferischen,<br />
die über die Verzweiflung siegt. Dean: »Beim Lesen<br />
des Heiligenstädter Testaments ließ mich eine Klangvorstellung<br />
nicht los: das kaum hörbare Geräusch von Ludwigs (imaginärer)<br />
Schreibfeder, die manisch auf Pergamentpapier schreibt.« Dieser<br />
»fast stummen Verzweiflung« verleihen die Streicher Ausdruck,<br />
wenn sie »mit Bogen ohne Kolophonium spielen und die Bläser<br />
nur Luftgeräusche erzeugen. (…) So erklingt das wesentliche Material<br />
wie hinter einem Schleier. Man sieht viel Bewegung, doch<br />
der Höreindruck bleibt vage. Die Ruhelosigkeit dieses »Gekritzels«<br />
geht in einen langsameren Teil über. Die schwebende Flötenkantilene<br />
ist aus der Vertonung einiger Worte des Dokuments entstanden<br />
– ein Lied mit Worten, ohne Stimmen.«<br />
Hörgeschädigte erleben Musik und sind kreativ. Dabei gehen<br />
Medizin (z. B. durch das Cochlea-Implantat), Therapie, Pädagogik<br />
und Kunst Hand in Hand. Grund genug für das Bundesjugendorchester,<br />
ein Werk vorzustellen, das die Grenzen der<br />
Partitur, der traditionellewn Hörerfahrung, hinter sich lässt, Signal<br />
ist für eine die Hörlosigkeit überwindende Perspektive: Dafür steht<br />
54 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Konzerttermin<br />
Freitag, 14. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
Beethovens Vermächtnis – Hör-Erfahrung<br />
Adrian Pereyra E-Gitarre<br />
Jugendliche des Bildungs- und Beratungszentrums<br />
für Hörgeschädigte Stegen / Schwarzwald<br />
Christine Löbbert Einstudierung<br />
Bundesjugendorchester<br />
Christoph Altstaedt Dirigent<br />
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55<br />
»Sinfonia eroica«<br />
Heiligenstädter Testament gelesen und gebärdet<br />
Mark Barden the weight of ash für Orchester<br />
Brett Dean Testament – Music for orchestra<br />
nach »Testament: Music for twelve violas«<br />
paradigmatisch die Uraufführung des Abends. Mark Barden,<br />
Professor für Komposition an der Hochschule für Musik Detmold,<br />
schuf »the weight of ash« als Auftragswerk des Deutschen<br />
Musikrats. Er besuchte Schülerinnen und Schüler des Bildungsund<br />
Beratungszentrums für Hörgeschädigte Stegen, eine im<br />
Hochschwarzwald ansässige Einrichtung, die hörgeschädigten<br />
jungen Menschen das Lernen in schalloptimierten, mit<br />
Hörsprechanlagen ausgestatteten Räumen ermöglicht.<br />
Im Austausch mit ihnen wie durch Besuche im Cochlea<br />
Implantat Zentrum Ruhr entwarf Barden ein Klangprojekt für<br />
Menschen mit und ohne Hörschädigungen. <strong>Das</strong> den Prozess<br />
des Klangschaffens fokussiert, in dem Alltagsgegenstände,<br />
E-Gitarre (gespielt von Adrian Pereyra) und die Instrumente<br />
des Symphonieorchesters miteinander kommunizieren.<br />
Musik wird zum physischen Ereignis, in das hörgeschädigte<br />
Schülerinnen und Schüler aus Stegen nahtlos integriert sind.<br />
Für die Einstudierung zeichnete die in Stegen tätige Cellistin und<br />
Musikpädagogin Christine Löbbert verantwortlich, die bereits<br />
mehrere Projekte erfolgreich realisiert hat. <strong>Das</strong> neue Werk<br />
geht auf eine Idee des Dirigenten und Mediziners Christoph<br />
Altstaedt und des Freiburger Komponisten und Schlagzeug-<br />
Professors Bernhard Wulff zurück. Beide hatten beeindruckende<br />
Begegnungen mit Hörgeschädigten erlebt, die Cochlea-<br />
Implantatträger waren. Altstaedt während seines Studiums,<br />
Wulff während einer Probe des Basler Sinfonieorchesters, zu der<br />
hörgeschädigte Jugendliche eingeladen waren, die Musik auf<br />
besondere, ursprüngliche Weise erspürten. Könnte man nicht<br />
ein Projekt initiieren, das diese Sensitivität auffängt? Barden war<br />
fasziniert von dieser Vision, und das Projekt nahm - ermöglicht<br />
von der Bundesbeauftragen der Bundesregierung für Kultur und<br />
Medien und der Beethoven Jubiläums Gesellschaft BTHVN 2020<br />
- seinen Lauf. Der Programmablauf ist zweiteilig: Die vier Eroica-<br />
Sätze bilden den Rahmen - für die anderen Stücke, eine Lesung<br />
des Heiligenstädter Testaments und eine Stille-Performance<br />
des BBZ Stegen. Eine Erlebnisausstellung im Foyer rundet das<br />
Konzertevent ab. Cyryill Stoletzky<br />
Jonathan Nott<br />
Junge<br />
Deutsche<br />
Philharmonie<br />
Dirigent Jonathan Nott und<br />
Solohornist Stefan Dohr<br />
<strong>Das</strong> Horn wurde zum Lieblingsinstrument der Romantiker. Seine hohen<br />
Töne entwickeln eine strahlende Leuchtkraft, während die tiefen Töne<br />
weich und warm klingen. Zusammen mit der Jungen Deutschen Philharmonie<br />
spielt Stefan Dohr, Solohornist der Berliner Philharmoniker<br />
und Ikone der internationalen Hornlandschaft, Schumanns herrliches<br />
Konzertstück für vier Hörner: »etwas ganz curioses«, wie Schumann<br />
sich selbst äußerte. Stefan Dohr kam über Umwege zum Hornspiel. Er<br />
stellte eines Tages fest. »<strong>Das</strong> Horn klingt besser als meine Bratsche!«<br />
und begann seine Karriere als Hornist.<br />
Nicht weniger kurios ist György Ligetis »Hamburgisches Konzert« für<br />
Horn und Kammerorchester, in dem Ligeti die klanglichen Möglichkeiten<br />
des Naturhorns auslotete. Am Dirigentenpult steht Jonathan Nott,<br />
bekannt für seine energiegeladenen Interpretationen.<br />
Nott debütierte 2013 bei der Jungen Deutschen Philharmonie. Die von<br />
ihm ausgehende Inspiration im Arbeitsprozess hatte zur Folge, dass er<br />
auf Wunsch der Mitglieder 2014 die Position des Ersten Dirigenten und<br />
Künstlerischen Beraters erhielt. Seit dieser Zeit gestalten Dirigent und<br />
Orchester ein Mal im Jahr ein gemeinsames Projekt. km<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 2. April 20<strong>23</strong>, 16:00<br />
Stefan Dohr Horn<br />
Andreas Becker Horn<br />
Florian Gamberger Horn<br />
Daniel Schimmer Horn<br />
Junge Deutsche Philharmonie<br />
Jonathan Nott Dirigent<br />
György Ligeti Hamburgisches Konzert<br />
für Horn und Kammerorchester<br />
Antonín Dvořák Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 B 163<br />
Minas Borboudakis »Z - Metamorphosis für Orchester«<br />
Robert Schumann Konzertstück F-Dur op. 86<br />
für vier Hörner und Orchester<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
55
Masaa<br />
Konzerttermin<br />
Samstag, 15. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
MASAA<br />
Rabih Lahoud vocals<br />
Reentko Dirks guitar<br />
Marcus Rust trumpet<br />
Damian Kappenstein drums<br />
Bjarke Falgren violin<br />
56 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Masaa<br />
Die Freiheit der Zwischenräume<br />
Lyrics im Jazz? Gehört nicht unbedingt zum Standard<br />
des Genres, funktioniert aber durchaus. Vorausgesetzt<br />
die Texte sind von solcher Dringlichkeit, poetischer Kraft<br />
und Aktualität, wie es Masaa, die Formation um den libanesischen<br />
Sänger Rabih Lahoud, seit einigen Jahren<br />
höchst erfolgreich praktiziert. »Draußen sind die Sterne<br />
rot und hier drin schläft meine verängstigte Tochter. Der<br />
Donner ist laut. Er kommt und nimmt uns den Schlaf.<br />
Er weckt den Tod. Er klaut mir meine Tochter und meinen<br />
Sohn. Aber von meiner Stimme<br />
umhüllt schlafen sie weiter. In<br />
meiner Stimme hören sie die Stille.<br />
Kein Donner. Kein Krieg. Nur<br />
Frieden. Schlaft.« (»Lullaby For<br />
Jasu«).<br />
Eindringlicher und besser auf<br />
den Punkt können Verse in Zeiten<br />
von Krieg, Vertreibung, Unterdrückung<br />
und Pandemie kaum sein.<br />
Rabih Lahoud, Gitarrist Reentko<br />
Dirks, Trompeter Marcus Rust und<br />
Schlagzeuger Demian Kappenstein,<br />
die bei ihrem Gastspiel in Köln<br />
noch durch den Violinisten Bjarke Bjarke Falgren<br />
Falgren ergänzt werden, basteln<br />
seit ihrer Gründung ihres Ensembles<br />
2011 an einer lyrisch-musikalischen Liaison zwischen<br />
Abend- und Morgenland, zwischen tiefempfundenen<br />
arabischen Texten und zeitgenössischem Jazz. Und<br />
sie beleuchten die Welt von einem völkerverbindenden<br />
Standpunkt aus, der sich auf keinen Fall auf eine wie<br />
auch immer geartete engstirnige nationale Sichtweise<br />
einschränken lässt. Masaa sind auf erfrischende Weise<br />
anders, wollen sich bewusst nicht in das gängige Raster<br />
der Weltmusik pressen lassen. Ihre Art zu musizieren,<br />
die Intensität, mit der das Ensemble seine Träume und<br />
Ideale Wirklichkeit werden lässt, ist so greifbar und umfassend,<br />
dass man durch ihre bloße Berührung sogar<br />
wieder daran glauben mag, dass Klänge tatsächlich die<br />
Welt bewegen, wenn nicht gar verändern können. Lahoud<br />
und Co. gelingt damit das Kunststück, Songs auf<br />
höchstem technischem Niveau zu kreieren, ohne sich<br />
dabei in den bekannten Elfenbeinturm der intellektuellen<br />
Verkopftheit zurückzuziehen, die alles Nahbare mit<br />
einem einzigen Akkord zerstören kann.<br />
<strong>Das</strong> Wort »Masaa« stammt aus dem Arabischen und<br />
bedeutet »Abend«. Die Zeit, in der sich der Tag verabschiedet<br />
und das Kommen der Nacht einleitet. Für<br />
Rabih Lahoud, der Komposition, klassisches Klavier,<br />
klassischen Gesang sowie Jazz-Gesang studierte, mit<br />
dem Trompeter Markus Stockhausen die Band »Eternal<br />
Voyage« gründete und Lehraufträge für Jazz- und Pop-<br />
Gesang an den Hochschulen in Dresden und Hamburg<br />
innehat, besitzt dieses Fenster etwas Magisches, es ist<br />
ein Zwischenraum, der ihm maximale<br />
Freiheit ermöglicht. Gerade<br />
deshalb hielt es Rabih auch für<br />
einen schönen Namen für eine<br />
Band, die Abend- und Morgenland,<br />
arabische Verse und zeitgenössischen<br />
Jazz auf einen Nenner<br />
bringen will und der dies von Jahr<br />
zu Jahr besser gelingt. Die Musik<br />
von Masaa ist zukunftsweisend,<br />
vielsprachig, interkulturell, losgelöst<br />
von orientalischen Klischees<br />
und mehrfach preisgekrönt, unter<br />
anderem durch den Deutschen<br />
Jazzpreis 2021. Lahoud und seine<br />
Mitmusiker an der Doppelhalsgitarre,<br />
der Trompete, an der Violine<br />
und am Schlagzeug seien<br />
»verrückt nach der perfekten musikalischen Kombination,<br />
der schrägen Harmonie, die Menschen bewegt«,<br />
schreibt zum Beispiel die Süddeutsche Zeitung. <strong>Das</strong>s<br />
ihr Auftreten »nach musikalischer Freiheit, stilistischer<br />
Vielfalt und kultureller Grenzenlosigkeit klingt und damit<br />
einen kaum abschätzbaren Seltenheitswert besitzt«,<br />
hebt die Zeitschrift Folkworld hervor. Die Lobeshymnen<br />
ergänzt das Jazzpodium. Der Frontmann der Gruppe<br />
besitze »eine Stimme voll Wärme und Stolz, die zwischen<br />
verzehrender Intensität und meditativer Schlichtheit<br />
wechselt«, heißt es.<br />
Der Abend ist auch eine optimale Zeit, um dieses freigeistige<br />
Quintett live zu erleben. Und Textzeilen wie<br />
diese mit jeder Faser des Körpers und des Geistes zu<br />
begreifen, auch wenn sie in einer fremden, vertrauten<br />
Sprache erklingen: »Ein kleiner Schmetterling fliegt.<br />
Eine Brise wird geboren. Die Brise ist ein Sturm geworden.<br />
Der Sturm verwandelt die Welt. So sind auch Gedanken.<br />
Wenn wir sie singen, werden sie zu Stürmen,<br />
die die innere Welt der Menschen verwandeln.« Reinhard<br />
Köchl<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
57
Orgelvirtuose<br />
trifft<br />
Klarinetten-Orpheus<br />
Organist Thierry Mechler und Klarinettist Paul Meyer<br />
mit Werken zweier großer Bachs<br />
»Wenn es je eine Familie gegeben hat, in<br />
welcher eine ausgezeichnete Anlage zu einer<br />
und eben derselben Kunst gleichsam<br />
erblich zu seyn schien, so war es gewiss die<br />
Bachische.« Mit diesen Worten hatte Bach-<br />
Biograph Johann Nikolaus Forkel auf eine<br />
Musikerdynastie zurückgeblickt, wie sie es in<br />
der Musikgeschichte kein zweites Mal gab.<br />
Immerhin weist der Stammbaum der Bachs<br />
sage und schreibe 77 Musiker auf. Allein im<br />
Geburtsjahr von Johann Sebastian waren<br />
acht Familienmitglieder als Organisten, Kantoren<br />
und Hofmusiker tätig. Auch im Hause<br />
des großen Bach ging es quirlig zu. So hatte<br />
er bereits mit seiner ersten Ehefrau Maria<br />
Barbara sieben Kinder – darunter die beiden<br />
Söhne Wilhelm Friedemann und Carl Philipp<br />
Emanuel. Ihr musikalisches Talent war ihnen<br />
somit quasi in die Wiege gelegt worden.<br />
Konzerttermin<br />
Montag, 24. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
Paul Meyer Klarinette<br />
Thierry Mechler Orgel<br />
Johann Sebastian Bach Sonata für Violine und Cembalo<br />
Nr. 4 c-Moll BWV 1017<br />
Fantasie und Fuge a-Moll BWV 904<br />
Sonata für Violine und Cembalo Nr. 6 G-Dur BWV 1019<br />
Carl Philipp Emanuel Bach Sonate in c-Moll<br />
H 514 (Wq 78) für Violine und Klavier<br />
Carl Philipp Emanuel Bach Sonate in g-Moll H. 542<br />
Thierry Mechler Improvisation<br />
Der Älteste Wilhelm Friedemann war das<br />
Lieblingskind von Bach. Der Zweitälteste<br />
Carl Philipp Emanuel sollte hingegen schon<br />
bald aus dem Schatten seines Vaters mehr<br />
als nur heraustreten. Wenn im 18. Jahrhundert<br />
nämlich der Name »Bach« fiel, dann war<br />
nicht J. S., sondern C. P. E. gemeint. Und die<br />
Bewunderung seiner einzigartig kühnen wie<br />
empfindsamen Klangsprache war immens.<br />
»Er ist der Vater; wir sind die Bub’n. Wer von<br />
uns was Rechts kann, hat von ihm gelernt«,<br />
meinte einmal Mozart. Auch von Beethoven<br />
ist ein Ritterschlag überliefert: »Von Emanuel<br />
Bachs Klavierwerken habe ich nur einige Sachen,<br />
und doch müssen einige jedem wahren<br />
Künstler gewiss nicht allein zum hohen Genuss,<br />
sondern auch zum Studium dienen.«<br />
Nun kommt es auf besondere Weise zum<br />
musikalischen Dialog zwischen dem Barock-<br />
Giganten Johann Sebastian und dem Stürmer<br />
und Dränger Carl Philipp Emanuel. Denn<br />
für das Duo-Konzert mit dem französischen<br />
Weltklasse-Klarinettisten Paul Meyer hat der<br />
philharmonische Orgel-Kustos Thierry Mechler<br />
jeweils zwei Violinsonaten von Vater &<br />
Sohn für Klarinette und Orgel bearbeitet. Johann<br />
Sebastians Violinsonaten entstanden<br />
während seiner Zeit als Köthener Hofmusikus.<br />
Wenngleich ihre Viersätzigkeit auf seine<br />
Beschäftigung mit den italienischen Kollegen<br />
Vivaldi und Corelli hinweisen, sind sie aus<br />
wesentlich wertvollerem Holz geschnitzt.<br />
Die beiden Sonaten von Carl Philipp Emanuel<br />
entstanden hingegen nicht nur im großen<br />
zeitlichen Abstand von 30 Jahren, sondern<br />
bei der frühen, um 1734 komponierten Sonate<br />
handelt es sich gar um jenes g-Moll-Opus,<br />
das noch bis ins späte 20. Jahrhundert hinein<br />
als ein Werk von Johann Sebastian galt.<br />
In die jeweiligen Violinrollen schlüpft also<br />
jetzt Paul Meyer mit seinem Blasinstrument.<br />
Wieder einmal macht er dabei seinem Ruf<br />
als Klarinetten-Orpheus alle Ehre. Immerhin<br />
besitzt sein Klarinettenklang die Züge einer<br />
menschlichen Gesangsstimme – wobei es im<br />
Grunde gleichgültig ist, was er spielt. Sei es<br />
nun Mozart oder Piazzolla, sei es Zeitgenössisches<br />
à la Pascal Dusapin oder eben die<br />
Musik der Bachs.<br />
<strong>Das</strong> Schaffen gerade des großen Johann<br />
Sebastian ist selbstverständlich auch Teil<br />
von Thierry Mechlers musikalischer DNA.<br />
So sorgte der gebürtige Elsässer etwa 1995<br />
mit der Aufführung sämtlicher Orgelwerke<br />
Bachs für Furore. <strong>Das</strong>s er sich auch als<br />
Komponist immer wieder mit seinem Idol<br />
beschäftigt, bewies Mechler 2009 mit den in<br />
der Kölner Philharmonie uraufgeführten<br />
»Metamorphosen über BACH«. Jetzt aber<br />
entpuppt sich Monsieur nicht nur als feingeistiger<br />
Partner von Paul Meyer, sondern<br />
zwischendurch auch als zupackender Solist<br />
und Gestalter – wenn er nicht zuletzt die<br />
wahrhaft monumentale Tripelfuge, mit der<br />
Bach sein Präludium und Fuge Paar BWV<br />
552 gekrönt hat, in eine atemberaubende<br />
Klangarchitektur verwandelt.<br />
Guido Fischer<br />
58 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Thierry Mechler<br />
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Weil’s um mehr als Geld geht.
Visionär<br />
und Mahner<br />
Der amerikanische Pianist Jonathan Biss<br />
Konzerttermin<br />
Donnerstag, 20. April 20<strong>23</strong>, 20:00<br />
Jonathan Biss Klavier<br />
Franz Schubert Vier Impromptus op. 142 D 935 für Klavier<br />
Robert Schumann Thema mit Variationen Es-Dur für Klavier<br />
»Geistervariationen«<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Rondo für Klavier a-Moll KV 511<br />
György Kurtág Játékok (Spiele): eine Auswahl für Klavier<br />
Ludwig van Beethoven Sonate für Klavier Nr. 31 As-Dur op. 110<br />
Jonathan Biss<br />
Er war 14. Eines Tages nahmen ihn seine Eltern mit nach Baltimore. Dort<br />
unterrichtete damals, es war das Jahr 1994, der berühmte Pianist Leon<br />
Fleisher. Er und seine Schüler sollten an einem einzigen Tag alle 32 Klaviersonaten<br />
von Ludwig van Beethoven aufführen. »Ich erinnere mich,<br />
dass ich mich fast betrunken fühlte. <strong>Das</strong> Spiel dauerte bis Mitternacht.«<br />
Inzwischen ist für den amerikanischen Pianisten Jonathan Biss »Beethoven<br />
ein Teil meines eigenen Lebens und meiner Persönlichkeit.«<br />
Bereits zu seinen frühesten Projekten zählten die letzten Sonaten Beethovens,<br />
und man hätte meinen können, ein noch so wenig erfahrener<br />
Musiker müsse sich daran verheben. Doch Biss hat sich nicht verhoben.<br />
Inzwischen hat er längst einen Aufnahmezyklus mit sämtlichen Sonaten<br />
beendet, und wer diese Einspielungen hört, wird schnell zugeben,<br />
dass man Biss mit guten Argumenten zu den wichtigsten Vertretern<br />
Beethovens am Klavier zählen darf.<br />
<strong>Das</strong> Musiker-Gen ist in der Familie tief verankert. Der Komponist Samuel<br />
Barber etwa schrieb sein einziges Cellokonzert für Jonathans Großmutter.<br />
Jonathans Eltern sind beide Geiger. »Es gab nie eine Zeit, in der<br />
ich nicht von Musik umgeben war. Wenn Musik eine Sprache ist – und<br />
ich denke schon, dass sie es ist – ist sie eine, der ich seit meiner Geburt<br />
ausgesetzt war.« Auch der Bruder spielte Klavier, aber ihn zog es in die<br />
Politik, er ist heute Bürgermeister einer Stadt in Illinois.<br />
Studiert hat Jonathan, der sich selbst rückblickend als Nerd bezeichnet<br />
und über Koordinationsprobleme, etwa beim Ballfangen klagt, zunächst<br />
an der Indiana University, dann am Curtis Institute, wo schon so<br />
viele herausragende Musikerinnen und Musiker ausgebildet worden<br />
sind. In Amerika hatte er sich längst einen Namen gemacht, als endlich,<br />
mit 22 Jahren, auch seine Karriere in Europa Fahrt aufnahm und<br />
Biss zum Künstler der »BBC New Generation« ausgewählt wurde. Inzwischen<br />
ist der in Philadelphia heimische Pianist auch als Dozent tätig,<br />
außerdem leitet er das Marlboro Music Festival an der Seite von Mitsuko<br />
Uchida.<br />
60 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Biss hat sich ein zwar weites, aber nicht maßlos in alle Richtungen vorstoßendes<br />
Repertoire erarbeitet. Dazu zählt auch die zeitgenössische<br />
Musik mit Uraufführungen von Werken eines William Bolcom und Brett<br />
Dean. Trotzdem kommt Biss immer wieder zu Beethoven zurück. Als<br />
er vor einigen Jahren einen Online-Kurs unter dem Titel »Beethoven’s<br />
Shadow« anbot, meldeten sich sofort 50.000 Interessenten. Am Ende<br />
war die Zahl der Studentinnen und Studenten, die ihm in über 180 Ländern<br />
folgten, dreimal so hoch. »<strong>Das</strong> bedeutet, dass es inzwischen eine<br />
viel größere Freiheit gibt, um sich ein Musikerleben aufzubauen, das<br />
mehr auf die eigene Persönlichkeit und auf individuelle Talente zugeschnitten<br />
ist.« Auch als Autor ist Biss aktiv, er hat e-books geschrieben,<br />
natürlich über Beethoven, aber auch über Schubert und andere Komponisten.<br />
So sehr Musik sein komplettes Leben bestimmt, Jonathan Biss sieht<br />
sich auch als Mahner. Er plädiert für einen verantwortungsvollen Umgang<br />
mit Musik: »Wir sollten nicht beim Joggen oder Rasieren Mahlers<br />
Neunte oder ein Beethoven-Konzert hören. Überkonsum schafft ein<br />
großes Loch. Wir sind doch überall, ob in Drogerien, Einkaufszentren<br />
oder beim Zahnarzt, mit undefinierten Geräuschen konfrontiert, um unsere<br />
Seele zu trösten oder etwas in uns anzuregen. Auf diese Weise besteht<br />
die Gefahr, dass die inneren Werte von Musik verdunsten.« Einen<br />
Mann mit so viel Weitsicht muss man im Konzert erlebt haben. Kurios<br />
nur, dass er in Deutschland nach wie vor vergleichsweise selten zu erleben<br />
ist. Jetzt kommt er nach Köln.<br />
Christoph Vratz<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
61
T<br />
KARTENKAUF<br />
GUT ZU WISSEN<br />
IMPRESSUM<br />
koelner-philharmonie.de<br />
Onlinekartenkauf im Webshop der Kölner Philharmonie.<br />
Philharmonie-Hotline: 0221 280 280<br />
Vorverkaufsstelle<br />
Konzertkasse<br />
Kurt-Hackenberg-Platz / Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
gegenüber der Kölner Philharmonie<br />
Montag – Samstag 12:00-20:00 Uhr<br />
und jeweils zwei Stunden vor Konzertbeginn<br />
Bitte beachten Sie, dass in der Konzertkasse nur<br />
Kartenzahlung möglich ist.<br />
Akzeptiert werden alle Giro- und Kreditkarten sowie<br />
Apple Pay und Google Pay.<br />
Der Weg von der Kölner Philharmonie bis zur Konzertund<br />
Tageskasse ist barrierefrei.<br />
Abonnementservice<br />
Konzertkasse<br />
Kurt Hackenberg-Platz / Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
Tel.: 0221 204 08 204<br />
abo@koelnmusik.de<br />
Vorverkauf<br />
Wir veröffentlichen die Abonnements 20<strong>23</strong>/24 am<br />
<strong>23</strong>. März 20<strong>23</strong>.<br />
Kartenpreise<br />
Alle Preise sind Endpreise, inklusive aller Gebühren.<br />
Danke!<br />
Wir tun alles, um Programm-, Besetzungs- oder Terminänderungen<br />
zu vermeiden. Trotzdem lassen sie<br />
sich manchmal nicht umgehen. Beachten Sie deshalb<br />
unsere Mitteilungen in der Tagespresse und im<br />
Internet (koelner-philharmonie.de). Grundsätzlich berechtigen<br />
Besetzungs- und Programm änderungen<br />
nicht zur Rückgabe bereits erworbener Eintrittskarten<br />
oder Abonnements.<br />
Infos zur Corona-Pandemie<br />
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie machen<br />
manchmal kurzfristige Änderungen und Konzertabsagen<br />
unvermeidlich. Auch gelten aktuell besondere<br />
Vorschriften für den Konzertbesuch.<br />
Die regelmäßig aktualisierten Informationen finden<br />
Sie auf unserer Webseite unter<br />
koelner-philharmonie.de/konzertbesuch.<br />
KONZERTSAAL<br />
Adresse<br />
Unseren Konzertsaal finden Sie in der Bischofsgartenstraße<br />
1, 50667 Köln im Schatten des Kölner<br />
Doms.<br />
Plätze<br />
Besucher in den Blöcken C und F kommen schneller<br />
ins Foyer, wenn sie die oberen Ausgänge benutzen!<br />
Gehbehinderte brauchen für die X- und Y-Balkone<br />
jeweils nur neun Stufen zu überwinden. Die Plätze in<br />
Block Z erreichen Sie mit einem Aufzug. Bitte halten<br />
Sie den auf Ihrer Eintrittskarte vermerkten Platz ein.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
ist die Zeitschrift der Kölner Philharmonie und erscheint<br />
alle zwei Monate.<br />
<strong>Das</strong> Heft ist im Abonnement für € 16,– im Postversand zu<br />
beziehen und liegt in ausgesuchten Verteilstellen aus.<br />
Abonnentinnen und Abonnenten genießen besondere<br />
Vorteile.<br />
Herausgeber<br />
Kölner Philharmonie, KölnMusik GmbH,<br />
Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln<br />
V.i.S.d.P.<br />
Louwrens Langevoort, Intendant<br />
Redaktion<br />
Gesa Köhne, mit Beiträgen von Oliver Binder, Helge<br />
Birkelbach, Robert Eisinger, Dorle Ellmers, Guido<br />
Fischer, Tilman Fischer, Stefan Franzen, Susanne<br />
Göllner, Reinhard Köchl, Stefanie Kuppert, Louwrens<br />
Langevoort, Martin Laurentius, Manfred Müller, Sarah<br />
Ritter, Annette Schroeder, Cyrill Stoletzky, Mario-Felix<br />
Vogt, Christoph Vratz, Anke Wildhusen und Bjørn<br />
Woll.<br />
Gestaltung und Layout<br />
MWK Zimmermann & Hähnel GmbH Köln<br />
www.mwk-koeln.de<br />
Druck<br />
Die Wattenscheider Medien Vertriebs GmbH, Bochum<br />
Tages- / Abendkasse<br />
Die Konzertkasse am Kurt-Hackenberg-Platz /Ecke<br />
Bechergasse öffnet 2 Stunden vor Konzertbeginn, dort<br />
können Sie noch Tickets im Vorverkauf erwerben. Stehplatzkarten<br />
sind ab 2 Stunden vor Konzertbeginn<br />
erhältlich, auch online auf koelner-philharmonie.de.<br />
Ermäßigungen<br />
Bei Konzerten der KölnMusik erhalten Schüler,<br />
Studierende (unter 29 Jahre), Auszubildende,<br />
Schwer behinderte und Köln-Pass-Inhaber in der Regel<br />
25 Prozent Rabatt. Bitte beachten Sie: Es kann nur<br />
jeweils eine Preisermäßigung beansprucht werden.<br />
Der Ermäßigungsnachweis ist beim Kauf der Karte<br />
und Einlass in den Saal unaufgefordert vorzuzeigen.<br />
Fahrausweise<br />
Ihre Eintrittskarte ist zugleich Hin- und Rückfahrkarte im<br />
Verkehrsverbund Rhein-Sieg. Die Hinfahrt darf frühestens<br />
vier Stunden vor Beginn der Veranstaltung angetreten<br />
werden. Die Rückfahrt muss spätestens um 10<br />
Uhr des Folgetages abgeschlossen sein, wenn am<br />
Abend keine Züge mehr verkehren. Im Hinblick auf die<br />
Gültigkeitsdauer der Fahrscheinberechtigung vor und<br />
nach der Veranstaltung gelten die Bestimmungen des<br />
jeweiligen Verkehrsverbunds bzw. Verkehrsunternehmens.<br />
Die Eintrittskarte ist nach Veranstaltungsbesuch<br />
nicht auf andere Personen übertragbar, auch nicht als<br />
Fahrausweis.<br />
Datenschutz<br />
Wir nehmen den Datenschutz ernst und informieren<br />
Sie auf der Internet-Seite koelner-philharmonie.de/<br />
datenschutz/, wie wir Ihre Daten verarbeiten und<br />
welche Ansprüche und Rechte Ihnen nach den<br />
datenschutzrechtlichen Regelungen zustehen. In der<br />
Konzertkasse händigen wir Ihnen die Datenschutzerklärung<br />
gerne auch in gedruckter Form zum<br />
Mitnehmen aus.<br />
I<br />
II<br />
B E<br />
R<br />
I<br />
G<br />
A C D F<br />
K<br />
H<br />
A<br />
U<br />
L<br />
C<br />
III G H L M N Q auch Seitenplätze A * D *<br />
IV I K O P<br />
V T * º Y * º<br />
VI U * º X * º<br />
Z <br />
R S<br />
B<br />
Z<br />
Y<br />
X<br />
E<br />
F<br />
Q<br />
D<br />
N<br />
auch Reihe 32 und 33 LQ<br />
P<br />
auch Seitenplätze GM<br />
Reihe 29 und 30 IKOP<br />
Balkone<br />
Chorempore mit Rollstuhlplätzen<br />
(Reihe 4 º )<br />
Stehplätze und Rollstuhlplätze<br />
* In diesen Blöcken kann es Sichtbehinderungen geben.<br />
º Diese Plätze werden nicht bei allen Konzerten angeboten.<br />
M<br />
O<br />
S<br />
Anzeigen<br />
MWK Zimmermann & Hähnel GmbH Köln<br />
Ute Singer, Ralf Zimmermann<br />
Fon: 0221 - 12 34 35 · Fax: 0221 - 82 00 925<br />
Neumarkt 1c, 50667 Köln<br />
Mediaunterlagen auf Anfrage oder unter<br />
www.mwk-koeln.de<br />
Partner<br />
Bildnachweis<br />
Seite<br />
Rechteinhaber (Motiv)<br />
Titel: Alan Kerr<br />
S. 25: Marco Borggreve,<br />
S. 3: KölnMusik/Matthias Baus,<br />
Claire Mcadams Photography (r.)<br />
S. 4: Alan Kerr, Marco Borggreve, S. 26: Jerome Bonnet<br />
Jann Wilken, Benjamin, S. 28: Marco Borggreve<br />
Ealovega (v.o.n.u.)<br />
S. 39: Marco Borggreve<br />
S. 5: Benjamin Ealovega (o.l.), S. 40: Felix Broede<br />
Mark Engelen (u.l.),<br />
Tito Herrera (o.r.),<br />
S. 41: Mike Wilpizeski (o.),<br />
Harald Mosch (r.)<br />
Benjamin Ealovega (u.r.) S. 42: Mark Engelen<br />
S. 6/7: Alan Kerr<br />
S. 43: Nele Martensen<br />
S. 8: Julia Wesely<br />
S. 45: Nikolaj Lund<br />
S. 11/12: Marco Borggreve<br />
S. 46: Frans Jansen<br />
S. 13: Stefanie Kuppert/KölnMusik S. 47: Marco Borggreve<br />
S. 14: Jann Wilken (o.),<br />
Sophie Wolter (u.)<br />
S. 48: Julien Benhamou (o.),<br />
Gilles Kneus,<br />
S. 15: Tobias Schult<br />
S. 49: Julien Benhamou (l.),<br />
S. 16: Jann Wilken<br />
KölnMusik/Stefanie Kuppert<br />
S. 17: Kai Bienert (l.), Studio Süd/ S. 50/51: Tito Herrera,<br />
Sonja Irini Dennhöfer,<br />
S. 52: Harald Hoffmann<br />
S. 18/19: Felix Broede<br />
S. 54: Selina Pfruener<br />
S. 20: Benjamin Ealovega<br />
S. 55: Guillaume Megevand<br />
S. 21: Imhoff Stiftung<br />
S. 56: Andy Spyra<br />
S. <strong>23</strong>: Parlophone Records Limited/ S. 57: Meget Lille<br />
Laure Bernard<br />
S. 59: Jörn Neumann<br />
S. 24: Matthu Placek (l.), Matt Lloyd (r.) S. 60/61: Benjamin Ealovega<br />
Letzte Aktualisierung<br />
24. Januar 20<strong>23</strong>
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