Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 4 - Jahrgang 2023

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

2 AUS BAD DÜBEN UND UMGEBUNG 1. März 2023 Dübener WOCHENSPIEGEL Laußigs Gemeinde-, Ortschafts- und Aufsichtsräte positionieren sich gegen Gemeinschaftsunterkunft Familien weiterhin ja, alleinreisende Männer nein (Laußig/Wsp/kp). In Laußig scheint beim Thema Notunterkunft für Flüchtlinge eine Entscheidung gefallen zu sein. Erst gaben Aufsichtsräte und Geschäftsführung der Laußiger Wohnstätten GmbH, dann nach Zusammenkunft mit Gemeinde- und Ortschaftsräten aus Laußig und Kossa auch die Kommune eine Erklärung ab. Demnach möchte man weiterhin Flüchtlingsfamilien aufnehmen. Die Unterbringung von alleinreisenden Männern lehne man dagegen strikt ab. Bei der Wohnstätten GmbH handelt es sich konkret um zehn Wohnungen, die man seit 2015 an den Landkreis Nordsachsen zu genau diesem Zweck vermietet. „Einstimmig sagen wir, dass wir nur Flüchtlingsfamilien in die Gemeinschaft des kleinen Dorfes Laußig integrieren wollen“, heißt es Ministerpräsident zu Besuch bei der Profiroll Technologies GmbH Michael Kretschmer beeindruckt von der Unternehmensentwicklung (Bad Düben/Wsp/kp). „Ich habe noch nie eine derart saubere Werkshalle gesehen“, bemerkte ein Sicherheitsmann beim Rundgang durch die Produktionsstätten der Bad Dübener Profiroll Technologies GmbH. Der großgewachsene Mann folgte Michael Kretschmer (CDU) auf Schritt und Tritt. Sachsens Ministerpräsident besuchte vor wenigen Tagen das Unternehmen vor den Toren der Kurstadt – nach dreieinhalb Jahren zum zweiten Mal – und verschaffte sich, geführt von Geschäftsführer Jens Wunderlich und Bereichsleiter Michael Hirsch, einen Eindruck der Entwicklungen am Standort. So zeigte sich Kretschmer besonders beeindruckt von den neuesten Prunkstücken: die 2020 in Betrieb genommene Produktionshalle für Walzwerkzeuge, in die das Unternehmen seinerzeit rund 12 Millionen Euro investierte, sowie das hochmoderne Technologiezentrum. „Energie- und Ressourceneffizienz sind die beiden Schlüsselthemen unserer modernen Produktionsstrategie“, sagte Wunderlich. So zählt Profiroll auf regionale Zulieferer. Das sorgte dafür, dass der Betrieb mit seinen 380 Mitarbeitern, Nach dem Rundgang stellte sich Michael Kretschmer in einer offenen Gesprächsrunde noch etwa eine Stunde lang den kritischen Fragen einiger Profiroll-Mitarbeiter. Michael Hirsch (Bereichsleiter für neue Technologien) und Geschäftsführer Jens Wunderlich führten Sachsens Landeschef Michael Kretschmer (v. l.) auch durch die neueste Produktionshalle. Fotos: (Wsp) Phillipp davon 39 Auszubildende, die Corona- Krise mit seinen international einbrechenden Lieferketten weitestgehend gut überstand. Nach dem Rundgang nahm sich Laußig vom Aufsichtsrat. „Diese erfolgreiche Politik der Integration soll fortgesetzt werden. Eine Notunterkunft steht in Laußig nicht zur Verfügung“, ergänzte die Gemeinde wenige Tage später mit klaren Worten. Zur Erinnerung: Das Landratsamt prüfe derzeit Möglichkeiten, bis April rund 200 Menschen im Kreisgebiet aufzunehmen. Neben den avisierten Gemeinschaftsunterkünften im Eilenburger Gewerbegebiet Am Schanzberg sowie im ehemaligen Munitionsdepot in Strelln (Gemeinde Mockrehna) kamen eingangs Notunterkünfte für eine kurzfristige Unterbringung in Repitz (Stadt Torgau), Kursdorf (Stadt Schkeuditz) sowie eben auch im Gebäude der früheren Laußiger Grundschule infrage. Mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Nordsachsen hatte man nach Informationen unserer Zeitung bereits einen Partner für die potentielle Betreibung des Standorts an Bord. Als die Gerüchte von der geplanten Notunterkunft im Januar die Runde machten, formierte sich in Laußig lautstarker Widerstand in Form einer Demonstration (wir berichteten). Vor wenigen Tagen schlugen Unbekannte zudem eine Scheibe in der alten Grundschule ein. Ein Kretschmer noch eine gute Stunde für eine Gesprächsrunde Zeit, in der Mitarbeiter kritische Fragen stellen konnten. Das sächsische Landesvater präsentierte sich hier als aufmerksamer Zuhörer und verständnisvoller Ideengeber, der die Angestellten immer wieder in strategische Gedankenspiele mit einbezog. Gerade beim Thema Bildung forderte er mittelständische Unternehmen auf, sich mehr im Lokalen einzubringen. Wie Wunderlich entgegnete, tue Profiroll in dieser Richtung bereits eine ganze Menge: „Wir unterstützen sowohl das Evangelische Schulzentrum als auch die örtliche Oberschule bei Arbeitsgemeinschaften und Ganztagsangeboten. Zusammenhang mit dem Asyl thema kann nicht ausgeschlossen werden. Auch in den anderen Orten gab es bereits gehörigen Gegenwind. Mockreh nas Bürgermeister Peter Klepel schrieb sogar einen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz, in dem er nach Rücksprache mit Gemeinderat und Verwaltung den Strellner Standort als ungeeignet einschätzt – die Entscheidung basiere „nicht auf rechtsradikalem Gedankengut, sondern auf Ängsten und Sorgen in der Bevölkerung vor etwa 100 alleinreisenden Männern, die in Strelln Zuflucht finden sollen“. Die erwähnten geplanten oder zumindest ins Auge gefassten Unterkünfte stehen demnach auf der Kippe – oder noch einen Schritt weiter. So langsam gehen dem Landkreis also die Optionen aus. Wir gehen in die Schulen und holen die Schüler auch zu uns. Auch das Eilenburger Gymnasium wird durch uns unterstützt.“ Die Profiroll Technologies GmbH stellt Werkzeugmaschinen und Werkzeuge her, entwickelt Technologien und Produkte für die Kaltmassivumformung von Gewinden, Schnecken, Verzahnungen und ringförmigen Bauteilen und tritt als Zulieferer für die Automobil- und Wälzlagerindustrie sowie für die Luft- und Raumfahrttechnik in Erscheinung. Im vergangenen Jahr verzeichnete Profiroll einen Umsatz von 52 Millionen Euro. Dabei liegt der Exportanteil bei 65 Prozent.
Dübener WOCHENSPIEGEL 1. März 2023 AUS BAD DÜBEN UND UMGEBUNG 3 ? „Ärger mit dem Vermieter“? § Rechtsanwälte Kühn & Schreiber 04849 Bad Düben Neuhofstr. 23 • Telefon: 03 42 43 / 2 88 65 • Telefax: 2 88 66 www.ra-nks.de • kontakt-bd@ra-nks.de Schmiedeberger Handel Gewerbeverein löst sich auf (Bad Schmiedeberg/Wsp/kp). Bereits im Jahr 1866 gegründet, nach der Wende im Jahr 1991 wieder aktiviert und nun doch Geschichte: Die verbliebenen Mitglieder des Gewerbevereins Bad Schmiedeberg haben sich vor wenigen Wochen für dessen Auflösung entschieden. Mangelnde Mitstreiter und zu wenig Unterstützung seien die Gründe. Nun gilt es für Vorsitzende Sybille Göttert und ihre Vorstandsmitglieder, den Verein abzuwickeln. Wo andere ihre Preise erhöhen, informieren wir Sie gratis über das Geschehen. Impressum Dübener Wochenspiegel Herausgeber: Verlagshaus „Heide-Druck“ Neuhofstraße 22 –23 04849 Bad Düben Tel.: 034243/24602, Fax: 24603 E-Mail: info@heide-druck.com www.duebener-wochenspiegel.de Redaktion: Kevin Phillipp (kp) ViSdP: Layout: Anzeige: Druck: Hänicher Bote Heike Nyari (ny) Alexander Schütz (as) Anja Sambale Sybille Spielbühler MZ Druckereigesellschaft mbH, Halle/Saale Erscheinungsweise: mittwochs aller 14 Tage Auflage: 12.700 Exemplare kostenlos an die Haushalte im Einzugsgebiet. Für die Richtigkeit telefonisch eingebrachter Änderungen in Anzeige und Redaktion übernimmt der Verlag keine Gewähr, für unverlangt ein gesandtes Material keine Haftung. In Leserbriefen sowie Zuschriften von Parteien oder Wählergemeinschaften geäußerte Meinungen müssen nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen. WOCHENSPIEGEL Dübener Vortrag mit Buchvorstellung und Diskussion Kult-Autor liest in der Obermühle (Bad Düben/Wsp). Am 20. März (Montag) gastiert der renommierte Buchautor Dr. Ernst Paul Dörfler auf Einladung der Bad Dübener Bibliothek für einen Vortrag in der Obermühle. Dabei stellt der gebürtige Kemberger sein Buch „Aufs Land – Wege aus Klimakrise, Monokultur und Konsumzwang“ vor. Es schließt sich eine Diskussion an. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Eintrittskarten zum Preis von 3 Euro sind in der Bibliothek (Windmühlenweg 16) erhältlich. Dörfler stellte sich die Frage: Wie kann es gelingen, sich aus der Krisenlage zu befreien und dabei auch noch Geld zu sparen und das Klima zu schützen? Der Buchautor, Naturwissenschaftler und Verfasser mehrerer Umweltstudien hat schon vor vier Jahrzehnten vorausschauend begonnen, sich auf Krisensituationen vorzubereiten und sein Lebensstil daran angepasst. Er hat in seinem persönlichen Umfeld Neue Sonderausstellung im NaturparkHaus „NatUrsprünglich“ ab 10. März zu sehen (Bad Düben/Wsp). Der Frühling steht in den Startlöchern und kann es kaum erwarten, seinen bunten Farbteppich auszubreiten. Farbenfroh wird es ab dem 10. März auch im Bad Dübener NaturparkHaus. Dann öffnet die neue Sonderausstellung unter dem Titel „NatUrsprünglich – post-impressionistische, malerische Auseinandersetzung mit Mensch, Natur und Kultur“ von Irina Schmidt. Die passionierte Zeichnerin, Malerin und Gedichteschreiberin aus Roitzsch bei Bitterfeld-Wolfen zeigt faszinierende Naturimpressionen in verschiedenen Techniken (Öl, Pastell, Aquarell und Acryl). Inspiration für ihre Kunst findet Irina Schmidt in alltäglich erscheinenden Dingen: bei einem Spaziergang durch Wald und Feld, beim Entspannen in der Natur oder bei Urlaubsreisen durch unterschiedlichste Länder und Kulturen. Die Motive reichen von eindrucksvollen Sonnenuntergängen über Stillleben prachtvoll blühender Blumen bis hin zu traumhaft anmutenden Seenlandschaften. Der Künstlerin gelingt es, in ihren Gemälden Details, jene Veränderungen vorgenommen, die in der Vergangenheit politisch nicht gewollt waren. Seine Erfahrungen vermittelt er nun in seinem im Hanser-Verlag München erschienenen Debatten- Buch „Aufs Land“. Sein Fazit: Klimaschutz kann jeder! Beherzt angepackt, können wir gewinnen und dabei Geld sparen. Er verschafft uns mehr Lebensqualität, Freiheit und sichert unsere Lebensgrundlagen und die unserer Kinder. Über den Autor Ernst Paul Dörfler, geboren 1950 in Kemberg bei Lutherstadt Wittenberg, ist promovierter Ökochemiker, Naturkenner und passionierter Vogelbeobachter. Sein Buch „Zurück zur Natur?“ (1986) wurde zum Kultbuch der ostdeutschen Umweltbewegung. Er wurde mit zahlreichen Preisen, zuletzt 2010 zusammen mit Jonathan Franzen mit dem EURO- NATUR-Preis der Stiftung Europäisches Naturerbe ausgezeichnet. Natureindrücke und Stimmungen einzufangen und so die Welt um sie herum auf ihre eigene Weise zu reflektieren. Die Bilder muten zuweilen naiv und fantasievoll an, dann wieder klassisch post-impressionistisch. Die bewusst gewählten, kräftigen Farben heben dabei stets die natürliche Schönheit der Umgebung hervor und lassen eine tiefe Naturverbundenheit spüren. Die Ausstellungseröffnung findet nächste Woche Freitatg (10.03.), um 18 Uhr in Anwesenheit der Künstlerin statt. Sie gibt Auskunft über die ausgestellten Werke und erklärt, warum Menschen, Natur und Kultur Inspirationsquelle für ihre Bilder und Zeichnungen sind. Musikalisch umrahmt wird die Vernissage durch Beiträge eines Jazz-Duetts unter der Leitung von Ilia Schaburow (E-Piano) und Torsten Walter (Saxophon) – ein Abend für Geist und Seele. Für den Besuch der Eröffnung am ist eine Voranmeldung bis 8. März (Tel.: 034243 / 72993 oder E-Mail: naturparkhaus@naturpark-duebener-heide. Diese Anzeige ist ausschließlich in der Printausgabe sichtbar. Neuer Bürgermeister Schönwölkau wählt am 12. März (Wölkau/Wsp/kp). Ein Blick zu den südöstlichen Nachbarn unseres Verteilgebietes: In der Gemeinde Schönwölkau wird am 12. März ein neuer Bürgermeister gewählt. Gendern ist hier nicht nötig, schließlich stellen sich neben Amtsinhaber Volker Tiefensee (66) aus Badrina drei weitere Männer zur Wahl: Uwe Försterling (54) aus Badrina, Gerd Wagenhaus (55) aus Wölkau und Jens Kottenhahn (49) aus Luckowehna warfen ihren Hut in den Ring. Die Landgemeinde Schönwölkau mit rund 2.680 Einwohnern besteht aus den elf Ortsteilen Badrina, Boyda, Brinnis, Göritz, Gollmenz, Hohenroda, Lindenhayn, Luckowehna, Mocherwitz, Wannewitz und Wölkau. de) erforderlich. Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen. Die Ausstellung ist bis einschließlich 14. April im NaturparkHaus zu sehen und kann Montag bis Freitag (außer Mittwoch) zwischen 10 und 15 Uhr besucht werden. Auch hier ist der Eintritt frei. Sonnenblumen in Öl von Irina Schmidt. Repro: privat
Seite 1: : Die Heide-Zeitung : heimatverbund
Seite 5 und 6: Dübener WOCHENSPIEGEL 1. März 202
Seite 11 und 12: Auch im Internet unter: www.duebene
Seite 13 und 14: 1. März 2023 AMTSBLATT Seite 12 Su
Seite 15 und 16: Seite 3 AMTSBLATT 1. März 2023 per
Seite 23 und 24: Dübener WOCHENSPIEGEL Sonderthema

Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 4 - Jahrgang 2023

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?