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Unterwegs, November 2022

Dieses «Unterwegs» erzählt von Matthias, der als Informatiker im Kantonsspital St.Gallen erfolgreich integriert ist, und lenkt den Fokus auf Sirjay, der nach der kaufmännischen Ausbildung eine Karriere als Bühnentänzer verfolgt. Ausserdem hat Scarabaeus einen grossen Auftritt: Brügglis Mulchroboter ist bereit für den Markt.

Dieses «Unterwegs» erzählt von Matthias, der als Informatiker im Kantonsspital St.Gallen erfolgreich integriert ist, und lenkt den Fokus auf Sirjay, der nach der kaufmännischen Ausbildung eine Karriere als Bühnentänzer verfolgt. Ausserdem hat Scarabaeus einen grossen Auftritt: Brügglis Mulchroboter ist bereit für den Markt.

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unterw e gs<br />

Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli 1122<br />

Ausgabe Nummer 48, <strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

www.unterwegs.brueggli.ch<br />

Scarabaeus<br />

Bereit für den Markt: Brügglis Mulchroboter<br />

bewährt sich im Testbetrieb.<br />

Im Tanzfieber<br />

Vom KV bei Brüggli auf die Bühne:<br />

Sirjay bildet sich als Tänzer fort.<br />

IT-Spezialist<br />

Erfolgreich integriert: Matthias löst am<br />

Kantonsspital St.Gallen IT-Probleme.<br />

18 36 6


Inhalt<br />

18-23<br />

geworden.<br />

Scarabaeus<br />

Brügglis Mulchroboter ist zwar noch nicht auf dem Markt, aber<br />

er gibt schon zu reden. Die Fachwelt ist auf ihn aufmerksam<br />

2023 soll er im Handel sein.<br />

36 Sirjay im Tanzfieber 6 IT-Spezialist Matthias<br />

Awards<br />

<strong>2022</strong> · Goldene Feder des Schweizerischen Verbandes für interne<br />

und integrierte Kommunikation SVIK in der Kategorie<br />

Unternehmens- und Organisationstexte<br />

· Bronzene Feder des SVIK in der Kateogorie Texte<br />

2021 · Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine<br />

· Sonderpreis des SVIK in der Kategorie Texte<br />

2019 · Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Texte<br />

2018 · Bronzene Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine<br />

· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Texte<br />

2016 · Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Texte<br />

· Bronzene Feder des SVIK in der Kategorie Texte<br />

2015 · Internationaler Sonderpreis der European Association for<br />

Internal Communication FEIEA: «Best practice in internal<br />

magazine supporting a social project»<br />

· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine<br />

· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Strategien/Konzepte<br />

2014 · Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Texte<br />

2013 · Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Strategien/Konzepte<br />

2011 · Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine<br />

In dieser Ausgabe<br />

4<br />

9<br />

10<br />

16<br />

24<br />

28<br />

39<br />

41<br />

42<br />

45<br />

46<br />

49<br />

50<br />

Impressum<br />

Romina: Aufgeben kommt nicht in Frage<br />

Nachgefragt: Was ist Glück für Sie?<br />

Energie sparen – als Privatperson und als Unternehmen<br />

Reto: Servieren und flanieren<br />

Tiergestützte Therapie: Wenn Tiere helfen<br />

Wheels of Motion: Eine symbolstarke Velotour<br />

Unser Partner: FigurenTheater St.Gallen<br />

Zeichnen statt kommissionieren<br />

Es geht ums Vertrauen<br />

10 Fragen an …<br />

Dies & Das<br />

Rätsel: Wer findet die fünf Unterschiede?<br />

Jubilarinnen und Jubilare<br />

Idee, Konzept, Redaktion : Michael Haller, Adrian Dossenbach,<br />

Katja Wohlwend<br />

Layout, Satz:<br />

Regina Furger, Sabrina Böni<br />

Bild :<br />

Wolfgang Willsch, Regina Furger<br />

Fotos :<br />

Roger Nigg, Frosan von Gunten, Stefan Tschumi<br />

Druck, Auflage : Brüggli Medien, 2'500 Ex.<br />

Herausgeber :<br />

Brüggli, 8590 Romanshorn, www.brueggli.ch<br />

Redaktionsadresse: Brüggli, Kommunikation & Kultur<br />

Hofstrasse 5, 8590 Romanshorn<br />

michael.haller@brueggli.ch


Editorial<br />

<strong>Unterwegs</strong><br />

für die Ausdauer<br />

Es drückt aufs Gemüt: Knappheit, Krieg, Krise. Haben<br />

Sie auch das Gefühl, wir müssten uns immer fürchten?<br />

Und fragen Sie sich vielleicht, wer davon profitiert,<br />

wenn wir uns fürchten? Das Geschäft mit der Angst ist<br />

ein uraltes. Menschen, die Angst<br />

haben, sind manipulierbar und offen für<br />

Angebote, Entscheide und Ideen, die sie<br />

womöglich hinterfragen würden, wenn<br />

sie den Kopf frei hätten.<br />

Vieles fehlt, und was noch zu haben ist,<br />

wird teurer: Nach zwei Jahren der Pandemie<br />

belastet uns zusätzlich die Angst vor Rezession, Willkür und<br />

Ungerechtigkeit. Alles so gegenwärtig und im Medienorchester<br />

dargeboten, dass wir’s stets mit uns tragen. Was im Grunde richtig<br />

ist. Die Anteilnahme und Betroffenheit machen uns zu Menschen.<br />

Veränderungen werden möglich, wenn wir uns aufregen, sorgen,<br />

empören. Leider gehört es dazu, dass wir uns dabei ohnmächtig<br />

fühlen und mit uns selbst hadern.<br />

Brüggli hat starke<br />

Wurzeln und Werte, die den<br />

Sturm überdauern.<br />

Dass es auch Anlass zur Zuversicht gibt, möchten wir in diesem<br />

«<strong>Unterwegs</strong>» zeigen: Der Mulchroboter Scarabaeus kann Brüggli<br />

ein Stück Unabhängigkeit und Selbstbestimmung sichern (Seite<br />

18). Was möglich wird, wenn alle friedvoll und entschlossen in dieselbe<br />

Richtung blicken, davon zeugt das<br />

Projekt «Wheels of Motion»: Die symbolstarke<br />

Velotour ist ein Erfolg – und wird<br />

weitergehen (28). Auch Sirjay Brunner<br />

blüht in der Bewegung auf: Er ist ein leidenschaftlicher<br />

Tänzer (36).<br />

Mit Romina Huser sind wir wieder bei<br />

der Geduld: Sie spielt Fussball, wenn nicht gerade eine Knieverletzung<br />

dazwischenkommt (4). Reto Menzi taucht derweil in andere<br />

Welten ein und dreht die Uhr zurück in die Biedermeier-Zeit (16).<br />

Wie wohl die Labradorhündin Fly auf ihn reagieren würde, wenn<br />

er mit seinem Kostüm und Kinderwagen im Campus erschiene?<br />

Keine Sorge: Fly behandelt alle gleich. Lesen Sie mehr über sie<br />

und die tiergestützte Therapie auf Seite 24.<br />

Auch Brüggli kann sich dieser Sorge nicht entziehen. Lieferengpässe<br />

und eine gedrückte Konsumentenstimmung machen uns<br />

zu schaffen. Und genau jetzt, wo sich viele Menschen nach Stille,<br />

Fokus oder Antworten sehnen, drohen der Dialog und das Innehalten<br />

zu kurz zu kommen, weil so viele Feuer aufs Mal gelöscht<br />

werden müssen. Es sind viel Geduld und Ausdauer nötig, starke<br />

Wurzeln und Flexibilität im rauen Wind. Die Widerstandsfähigkeit<br />

ist auf die Probe gestellt.<br />

Schön, dass Sie mit uns unterwegs sind. Viel Freude beim Lesen<br />

und weiterhin viel Ausdauer und Zuversicht.<br />

Michael Haller<br />

Leiter Kommunikation & Kultur<br />

Mitglied der Geschäftsleitung


Was gut tut<br />

Aufgeben kommt nicht in Frage<br />

Fussball ist Romina Husers Leidenschaft. Aktuell zwingt<br />

sie eine Knieverletzung zu einer Pause. Es ist eine Geduldsprobe,<br />

die Romina aber geschickt zu nutzen weiss.<br />

Romina Huser hat ihre Lehre zur Unterhaltspraktikerin<br />

bei Brüggli erfolgreich absolviert und bei einer anderen<br />

Firma eine Arbeit aufgenommen. Doch bald musste sie<br />

feststellen, dass sie dort nicht<br />

glücklich wird. So entschied sie<br />

sich, nach einem Jahr zu Brüggli zurückzukehren.<br />

Im Bereich Unterhalt & Technik<br />

schätzt sie die Abwechslung: «Kein<br />

Tag ist wie der andere.» Romina übernimmt<br />

Reinigungsarbeiten von Treppenhäusern,<br />

sanitären Einrichtungen und Fenstern. Ausserdem<br />

hilft sie hin und wieder bei der Grundreinigung von Wohnungen<br />

mit. Das Jäten im Garten ist weniger ihr Ding, sagt sie. Viel<br />

lieber trimmt sie Hecken oder mäht den Rasen.<br />

Wahre Leidenschaft<br />

In ihrer Freizeit unternimmt Romina Huser viel mit ihren Freunden,<br />

geniesst das Nachtleben oder den Bodensee. Besonders viel<br />

Zeit nimmt sie sich für ihre grösste Leidenschaft: das Fussballspielen.<br />

Ihr Herz schlägt für den FC St.<br />

Gallen, dem sie bei allen Spielen – vor<br />

Ort oder vor dem Fernseher – die Daumen<br />

drückt. Ebenso viel Begeisterung<br />

hegt die Rheintalerin für den spanischen<br />

Fussballclub Atlético Madrid und<br />

den Spieler Antoine Griezmann. Einmal<br />

ein Spiel im Stadion in Madrid miterleben zu dürfen, wäre für sie<br />

das Grösste. Am liebsten aber steht Romina selbst auf dem Fussballplatz.<br />

Nach der Arbeit noch bis spät abends mit ihrer Mannschaft<br />

des Fussballclubs Rorschacherberg zu trainieren, macht ihr<br />

nichts aus – im Gegenteil. «Beim Fussballspielen kann ich vom<br />

Alltag abschalten und alles um mich herum vergessen. Dann konzentriere<br />

ich mich nur noch auf mich und<br />

den Ball. Das macht mir viel<br />

Freude», schwärmt sie.<br />

Rominas Vision:<br />

aktiv bleiben und später<br />

Fussball-Trainerin sein.<br />

Ihr Herz schlägt für den<br />

FC St.Gallen. Sie fiebert<br />

bei allen Spielen mit.<br />

Mit der Freude kam der Erfolg.<br />

Mit dem FC Staad, zum<br />

Beispiel, stieg Romina bis zur<br />

dritten Liga auf. Heute gehört<br />

sie zum FC Rorschacherberg<br />

und spielt in der vierten<br />

Liga. «Wir streiten nie, verstehen<br />

uns super und stehen als<br />

Team zusammen», sagt sie.<br />

Die Mittelfeldspielerin ist zweibis<br />

dreimal wöchentlich beim<br />

Training anzutreffen. Daneben<br />

hilft sie bei einem Fussballverein<br />

für körperlich und psy-<br />

chisch beeinträchtigte Menschen aus, und an den Wochenenden<br />

spielt sie bei Fussballturnieren mit. Besonders gern erinnert<br />

sie sich an die diesjährige Special Olympics in St.Gallen, als sie<br />

es mit ihrer Mannschaft auf den vierten<br />

Platz schaffte. Im Anschluss wurden sie<br />

von einem Radiosender interviewt. Das<br />

war ein ganz besonderes Erlebnis für die<br />

junge Sportlerin.<br />

Auf dem Weg der Besserung<br />

Nun aber muss Romina fast ein Jahr auf ihren geliebten Sport<br />

verzichten. Auch bei der Arbeit muss sie kürzer treten. Denn<br />

eine Verletzung am Knie zwingt sie zur Pause. Sportverletzungen<br />

sind für Romina nichts Neues – und Knieverletzungen schon gar<br />

nicht. 2018 riss sie sich beim Fussballspielen sowohl das äussere<br />

als auch das innere Kreuzband und zog sich schmerzhafte Verletzungen<br />

am Meniskus zu. Nach mehreren Operationen und einer<br />

langwierigen Genesung freute sie sich darauf, endlich wieder<br />

am Fussballtraining und vor allem an den Fussballmatches dabei<br />

sein zu dürfen. Doch nun muss sie wieder<br />

neun bis zwölf Monate aussetzen.<br />

«Das kotzt mich richtig an», sagt sie.<br />

Dennoch: Aufgeben kommt für Romina<br />

nicht in Frage: «Ich werde immer weitermachen.»<br />

Um ihre Fitness zu erhalten und ihre Genesung voranzutreiben,<br />

geht Romina regelmässig zur Physiotherapie und absolviert Kraftübungen.<br />

Inzwischen ist sie auf dem Weg der Besserung und kann<br />

sogar schon auf Krücken verzichten. Sobald es wieder möglich<br />

ist, will Romina ihre Ausdauer mit Joggen weiter aufbauen. Auf<br />

Ballübungen möchte sie vorerst noch verzichten. Auf diese Weise<br />

hofft sie, bald wieder auf dem Rasen stehen und ihre Mannschaft<br />

unterstützen zu können. Schliesslich ist Fussball nicht nur ihre<br />

Leidenschaft – es ist ihr Leben: «Ich liebe Fussball über alles. Es<br />

bedeutet mir sehr viel.»<br />

Rominas grösster Traum ist es, gemeinsam mit ihrer Mannschaft<br />

in eine höhere Liga aufzusteigen und zusammen noch viele Erfolge<br />

feiern zu dürfen. Und wenn ihre Zeit beim Fussball eines<br />

Tages vorüber ist, will sie sich als Trainerin engagieren. Auf diese<br />

Weise kann sie Kindern und Jugendlichen nicht nur Wissen rund<br />

um Fussball vermitteln, sondern auch die Liebe dafür weitergeben.<br />

Katja Wohlwend<br />

Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation


unterwegs 1122 5<br />

Im Fussballspiel hat Romina Huser<br />

einen Ausgleich zu ihrer Arbeit in<br />

Brügglis Center Unterhalt & Technik.<br />

Bilder: Frosan von Gunten<br />

«Beim Fussballspielen<br />

kann ich alles um mich<br />

herum vergessen.»


Informatik<br />

«Es ist perfekt für mich»<br />

Matthias Nutt trägt im Kantonsspital St.Gallen dazu bei,<br />

dass die zahlreiche IT-Hardware funktioniert. Hier hat er<br />

einen Arbeitgeber, der ihm vertraut und ihn fördert.<br />

Nehmen wir mal an, nur kurz, Matthias würde als Politiker<br />

kandidieren. Auf seinem Wahlplakat könnten Versprechen<br />

wie diese stehen: «Ganz oder gar nicht.» – «Wenn,<br />

dann richtig» – «Mehr machen, weniger reden». So einer<br />

ist Matthias. Er weiss, was er will. Und er weiss, was er<br />

nicht will. Ist er ein Getriebener, der nicht nach links und nach<br />

rechts schaut? Nein, gar nicht. Aber<br />

angefressen ist er schon – die richtige<br />

Voraussetzung, um in der Informatik einer<br />

Organisation mit vier Spitalregionen<br />

und insgesamt 9600 Mitarbeitenden<br />

mitzuwirken.<br />

Matthias strebt nach Autonomie<br />

Matthias steigt 2019 bei Brüggli in die Ausbildung zum<br />

ICT-Fachmann EFZ ein. Hinter sich hat er ein erstes Lehrjahr<br />

als Landmaschinenmechaniker und drei Jahre Kantonsschule<br />

mit Fokus auf Informatik. Nach mehreren Rückschlägen<br />

steht er vor einem Neubeginn. Die Diagnose ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom),<br />

die er schon als Kind erhalten hatte,<br />

führte zu verschiedenen Abklärungen und letztlich zu Brüggli.<br />

Hier macht er sich als junger Berufsmann bemerkbar, der dazugehören<br />

und mitlenken will, angetrieben von einem starken<br />

Streben nach Autonomie. «Übungen, die vor mir schon andere<br />

hundertfach gelöst haben?», sagt er,<br />

«das ist zwar gut und wichtig, aber ich<br />

wollte mehr.» Und so unterstützte ihn<br />

Brüggli bei der Suche nach einem Praktikumsplatz<br />

im ersten Arbeitsmarkt. Zwei<br />

Praktika bei Eugster-Frismag mussten<br />

wegen der Corona-Pandemie vorzeitig<br />

abgebrochen werden. Aber Matthias liess nicht locker. «Er<br />

wollte losziehen, weg», sagt Simon Zürcher, Leiter<br />

Agogik in Brügglis Informatik, «die Selbständigkeit<br />

ist ihm wichtig.» Dabei kam positiv<br />

zum Tragen, dass Matthias bereits acht Monate<br />

Erfahrung gesammelt hat im Arbeitsmarkt.<br />

Er konnte im Unternehmen, wo sein<br />

Vater arbeitet, im Servicedesk mitwirken<br />

– «Vitamin B», sagt Matthias.<br />

Die Grossen auf dem Radar<br />

Begleitet von Brügglis Arbeitsassistenz hatte Matthias<br />

die ganz Grossen auf dem Radar: Swisscom, Migros … Konzerne<br />

mit komplexen IT-Herausforderungen. Das Kantonsspital<br />

St.Gallen (kurz KSSG) rückte sodann in seinen Fokus. Der junge<br />

«Er ist ein absoluter<br />

Glücksgriff», sagt<br />

sein Vorgesetzter.<br />

Im Praktikum hat Matthias<br />

beweisen können, was ihm<br />

die Arbeit bedeutet.<br />

Berufsmann hatte sich nicht einzig an Praktikumsplätzen orientiert,<br />

sondern die Stellenausschriebe grosser Unternehmen studiert. So<br />

wurde er darauf aufmerksam, dass das KSSG einen IT-Fachmann für<br />

die Radiologie suchte. Matthias nutzte die Chance, wissend, dass<br />

er für die ausgeschriebene Stelle zwar nicht der Geeignete sein<br />

würde, aber vielleicht könnte er sich ja als Praktikant beweisen.<br />

Sein Einsatz wird honoriert<br />

Am KSSG fand sein beherztes Auftreten<br />

Anklang. Sarah Sturzenegger,<br />

HR-Spezialistin im Bereich Bildung,<br />

bot Hand. «Ich spürte viel Interesse<br />

und Tatendrang. Nicht alle potenziellen<br />

Praktikanten sind so entschlossen wie Matthias. Wir sahen:<br />

Er will es wirklich.» Und so kam es zu einem dreimonatigen Praktikum<br />

im Hardware-Support des sechstgrössten Spitals der Schweiz.<br />

Aus den drei Monaten wurde ein halbes Jahr. «Wir wollten ihm<br />

Zeit geben», sagt sein Vorgesetzter Colin Elmer, «und ihm zeigen:<br />

Wir warten auf Dich.» Ein grosser Vertrauensbeweis: Es<br />

kommt zu einer weiteren Verlängerung des Praktikums – eineinhalb<br />

Jahre. Mehr noch: Matthias bekommt eine Festanstellung<br />

angeboten, vorausgesetzt er schliesst seine Ausbildung im<br />

Sommer <strong>2022</strong> erfolgreich ab. Das gelingt ihm vorbildlich. Und<br />

so gehört er seit August <strong>2022</strong> als Fachspezialist<br />

Hardware-Support zum rund<br />

180-köpfigen IT-Team des KSSG.<br />

Zeit lassen, Sicherheit geben<br />

Es ist das grosse Finale einer Integrationsgeschichte,<br />

die zeigt, was möglich<br />

ist, wenn alle in dieselbe Richtung blicken. Das eine ist Matthias’<br />

Wille und Fleiss. Das andere ist die Bereitschaft seines Vorgesetzten<br />

Colin Elmer, der an den jungen Mann glaubt und ihm dies<br />

von Anfang an zu verstehen gibt. Zeit lassen, Sicherheit vermitteln,<br />

sich kennenlernen: Colin Elmer konzentrierte sich nicht einzig<br />

auf die fachlichen Qualitäten, sondern wollte gewährleisten,<br />

dass es im Team klappt.<br />

«Keine typische IT»<br />

Im Hardware-Support des KSSG arbeiten einstige Lastwagenchauffeure,<br />

Zugführer und Elektroniker, zum Beispiel, die sich umgeschult<br />

und weitergebildet haben. «Wir sind keine typische IT»,<br />

sagt Colin Elmer. «Wir sind sowas wie ein industriell geprägtes<br />

Team innerhalb der Informatik». Wie würde sich Matthias einfügen?<br />

Es zeigte sich: Es ist genau das richtige Umfeld. Der junge


unterwegs 1122 7<br />

Matthias Nutt arbeitet als Fachmann<br />

Hardware-Support im 180-köpfigen<br />

IT-Team des Kantonsspitals St.Gallen.<br />

Bilder: Stephanie Bernhard<br />

Die IT des Kantonsspitals<br />

St.Gallen ist stark gefordert.<br />

Matthias mag es, wenn es läuft.


Informatik<br />

Mann honoriert das Vertrauen, das ihm geschenkt wird, mit<br />

Loyalität und Wissbegier. «Ein absoluter Glücksgriff», sagt<br />

Colin Elmer. Er wurde super im Team aufgenommen, als würde<br />

er schon zehn Jahre hier arbeiten.» Einzig<br />

die Pünktlichkeit sei am Anfang ein<br />

Thema gewesen.<br />

«Ich kann Probleme<br />

lösen und einen<br />

Mehrwert schaffen.»<br />

Jeder Tag bringt Neues<br />

Matthias schätzt die Freiheit. Seinen Vorgesetzten<br />

beurteilt er als offen, herzlich,<br />

humorvoll. «Es ist perfekt für mich. Ich werde gefördert und gefordert.<br />

Ich kann Probleme lösen und einen Mehrwert schaffen fürs<br />

Unternehmen.» Zu seinen typischen Arbeiten gehören die Wartung<br />

und Reparatur elektronischer Geräte, der Support vor Ort,<br />

wenn ein Tablet oder Computer streikt, oder die Bewirtschaftung<br />

des grossen Lagers. Jeder Tag bringt Neues, im Grossraumbüro,<br />

in der Werkstatt, im Materiallager oder in einer der vielen medizinischen<br />

Einrichtungen, wo ein rascher IT-Support zur guten<br />

Betreuung der Patienten beiträgt. Seine Kunden sind Professoren<br />

und Ärztinnen, Seelsorger oder Spitalgärtner. Colin Elmar attestiert<br />

Matthias, dass er alle gleich behandelt.<br />

Ein grosses Einsatzgebiet<br />

9000 Computer, 2000 Druckegeräte,<br />

3800 WiFi- und 500 VoIP-Telefone,<br />

400 Smartphones: Die Anzahl Geräte<br />

ist riesig. Und es stehen grosse Herausforderungen<br />

an. Das KSSG wird über mehrere Jahre hinweg<br />

erneuert und erweitert; es ist aktuell eine der grössten<br />

Baustellen der Ostschweiz. Im Bereich des digitalen Patientenflusses<br />

werden neue Kommunikations- und Informationssysteme<br />

aufgebaut. Tausende neue Geräte werden installiert und<br />

der Umzug von 800 Arbeitsplätzen steht bevor. Der Wirkungskreis<br />

von Matthias umfasst weit mehr als das Zentrumsspital in der Kantonshauptstadt.<br />

Die IT des KSSG ist auch für die Spitäler Grabs,<br />

Wil und Uznach zuständig.<br />

Zu Matthias’ Kunden gehören Ärztinnen, Pfleger,<br />

Seelsorger und Spitalgärtner, zum Beispiel.<br />

Alles andere als langweilig: genau richtig für Matthias. Er ist im<br />

Juni aus dem Liechtensteinischen nach St.Gallen gezogen. Es ist<br />

ein Neubeginn für den jungen Berufsmann. Dem Imkern und<br />

dem Samariterverein Romanshorn bleibt er treu – ein Ausgleich<br />

zur liebgewonnenen Arbeit im lebhaften Kantonsspital St.Gallen.<br />

Michael Haller<br />

Leiter Kommunikation & Kultur<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Sein Vorgesetzter Colin Elmer hat ihm Zeit gegeben<br />

und ihm signalisiert: Wir warten auf dich.


unterwegs 1122 9<br />

Nachgefragt<br />

Was ist Glück für Sie?<br />

Was bedeutet Glück für Brügglis<br />

Mitarbeitende und wann hatten<br />

sie das letzte Mal Glück?<br />

Umfrage: Katja Wohlwend<br />

Bilder: Roger Nigg<br />

Patrick Buff<br />

Lernender Kaufmann EFZ B-Profil<br />

Glück ist für mich, wenn ich abends<br />

ins Bett gehen kann, ohne mir über<br />

Probleme Gedanken machen zu<br />

müssen. Meinen letzten Urlaub verbrachte<br />

ich in Norditalien. Die Zeit<br />

dort war wunderschön und gleichzeitig<br />

so befreiend. So fühlt sich für<br />

mich pures Glück an. Kurzum:<br />

Glück ist für mich Unbeschwertheit.<br />

Cédric Gérard<br />

Mitarbeiter Mechanik<br />

Glück bedeutet Freiheit und dass ich<br />

das tun kann, was ich will. Aber auch<br />

mich mit meinem Arbeitskollegen gut<br />

zu verstehen sowie ein gutes Verhältnis<br />

mit meiner Familie und Freunden<br />

zu haben. Als ich vor einigen Tagen<br />

Onkel wurde und meinen Neffen in<br />

den Armen halten durfte, spürte ich<br />

ganz viel Glück.<br />

Michaela Kaderli<br />

Mitarbeiterin Usblick<br />

Glück ist für mich Gesundheit. Glück<br />

heisst für mich aber auch, eine Familie<br />

zu haben, die mich liebt und immer<br />

hinter mir steht. Glück im Berufsleben<br />

bedeutet für mich, wenn ich mit einem<br />

guten Team zusammenarbeiten darf,<br />

welches füreinander da ist.<br />

Wenn ich einen Chef habe, der mich<br />

unterstützt und mit dem ich über<br />

alles reden kann, bedeutet das für<br />

mich ebenso Glück.<br />

Silvan Kappeler<br />

Mitarbeiter Unterhalt & Technik<br />

Glück ist für mich etwas, was mir<br />

Freude bereitet und mir Vorteile bringt,<br />

wie zum Beispiel ein Lottogewinn.<br />

Glück kann aber auch etwas sein,<br />

was mir zwar Freude bringt, aber keine<br />

Vorteile, wie etwa viele Süssigkeiten<br />

oder Fast Food zu essen. Das bereitet<br />

mir Freude, bringt mir aber<br />

keine Vorteile.<br />

Mathias Erni<br />

Teamleiter Unterhalt & Technik<br />

Glück bedeutet für mich Gesundheit<br />

und Zufriedenheit. Auch eine harmonische,<br />

funktionierende Beziehung ist<br />

für mich Glück. Glück im Alltag hatte<br />

ich gerade vor ein paar Tagen, als mir<br />

jemand im Strassenverkehr die<br />

Vorfahrt genommen hat. Beinahe<br />

wäre es zu einem Unfall gekommen.<br />

Zum Glück ist nichts passiert.<br />

Sharon Mayer<br />

Teamleiterin Hauswirtschaft<br />

Glück bedeutet für mich Gesundheit.<br />

Wenn es meiner Familie gut geht und<br />

wenn ich gesund bin, bin ich glücklich.<br />

Die vielen kleinen Dinge im<br />

Leben sind für mich Glück. Man hat<br />

viel mehr Freude am Leben, wenn<br />

man sie als nicht selbstverständlich<br />

ansieht. Zudem gibt es viele Situationen<br />

im Leben, in denen ich denke,<br />

dass ich grosses Glück habe, denn<br />

es könnte immer schlimmer sein.<br />

Justin Emanuel, lernender Restaurantangestellter<br />

EBA<br />

Das Glück kommt meist unerwartet.<br />

Es macht wohlhabend oder froh.<br />

Wie etwa letztens, als ich spät dran<br />

war. Um den Zug nicht zu verpassen,<br />

musste ich rennen. Dabei bin ich ausgerutscht<br />

und hingefallen. Ich dachte<br />

schon, dass ich jetzt den Zug verpasst<br />

hätte. Doch der Zug hat auf mich<br />

gewartet. Darüber war ich sehr froh.<br />

Genau das ist für mich Glück.<br />

Selina Lendenmann<br />

Lernende Fotomedienfachfrau EFZ<br />

Für mich ist Glück ein Gefühl von<br />

Erleichterung oder Begeisterung.<br />

Zuletzt hatte ich richtig viel Glück, als<br />

ich die Lehrstelle bei Advery erhalten<br />

habe. Somit konnte ich meine Ausbildung<br />

zur Fotomedienfachfrau starten.<br />

Andrés Eisenring<br />

Lernender Kaufmann EFZ B-Profil<br />

Glück ist die Summe aus verschiedenen<br />

Ereignissen, die für mich von<br />

Vorteil sind. Zum Beispiel konnte ich<br />

meine Ausbildung bei Brüggli nur<br />

beginnen, weil sich das aus vielen<br />

Szenarien ergeben hat. Da hatte ich<br />

wohl richtig viel Glück.


Fokus<br />

Was tun, wenn die<br />

Lichter ausgehen?<br />

Das Telefon ist tot, der Fernseher schweigt und das Licht geht nicht mehr an –<br />

Stromausfall! Wie verhalte ich mich richtig bei einem Stromausfall? Mit diesen<br />

einfachen Regeln sind Sie für den nächsten Stromausfall gewappnet:<br />

Keine Panik: Auch wenn der Gedanke<br />

an einen Stromausfall Angst<br />

machen kann: Die meisten Stromausfälle<br />

sind innerhalb weniger<br />

Stunden behoben. Es ist wichtig, im<br />

Ernstfall Ruhe zu bewahren. Vermeiden<br />

Sie Hektik und atmen Sie tief durch.<br />

Licht an! Sorgen Sie selbst für Licht,<br />

indem Sie zum Beispiel die<br />

Taschenlampe Ihres Handys<br />

aktivieren, eine Dynamotaschenlampe<br />

verwenden<br />

oder Kerzen anzünden.<br />

Gehen Sie sparsam<br />

mit Akku- und batteriebetriebenen<br />

Geräten um.<br />

15,1 %<br />

des Energieverbrauchs<br />

stammte 2020 aus Erdgas,<br />

wovon Russland 47 % lieferte.<br />

(Quelle: Srf.ch)<br />

Elektrogeräte ausschalten: Stecken Sie alle<br />

Elektrogeräte aus. Wenn der Strom wieder<br />

fliesst, kann es so nicht zu einer Überlastung<br />

kommen. Lassen Sie eine Stromquelle<br />

aktiviert, damit Sie wissen, wann<br />

der Strom wieder funktioniert.<br />

Informieren: Benutzen Sie Ihr Handy oder<br />

ein batteriebetriebenes Radio, um sich über<br />

den Stromausfall zu informieren.<br />

Katja Wohlwend<br />

Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation<br />

20-mal<br />

googlen<br />

entspricht der Leistung, die eine<br />

Energiesparlampe pro Stunde verbraucht.<br />

Eine Google-Suchanfrage<br />

verbraucht 0.3 Watt.<br />

(Quelle: Logoenergie.de)<br />

Mit 50.6 %<br />

wird die meiste Energie in der<br />

Schweiz in Form von Erdölbrennstoffen<br />

und<br />

Treibstoffen verbraucht.<br />

(Quelle: Admin.ch)<br />

Die besten Strom-Spartipps<br />

Strom im Alltag zu sparen<br />

hilft nicht nur der Umwelt,<br />

sondern auch dem Geldbeutel.<br />

Hier sind wertvolle<br />

Tipps und Tricks, um zu<br />

Hause der Stromknappheit<br />

entgegenzuwirken:<br />

HANDY<br />

Das Verringern der<br />

Displayhelligkeit und das Aktivieren<br />

des Flugmodus helfen, die<br />

Augen zu schonen und den Akku<br />

zu sparen. Stromspar-Apps können<br />

zusätzlich helfen, Stromfressern<br />

entgegenzuwirken.<br />

GESCHIRRSPÜLER<br />

Benutzen Sie den Geschirrspüler<br />

erst, wenn das Gerät<br />

vollbeladen ist.<br />

KÜHLSCHRANK<br />

Vermeiden Sie es, den Kühlschrank<br />

neben wärmende Geräte<br />

zu stellen und lassen Sie die<br />

Speisen abkühlen, bevor Sie<br />

diese in den Kühlschrank stellen.<br />

KOCHEN<br />

Verwenden Sie beim Kochen<br />

immer einen Deckel.<br />

Das spart Zeit und Strom.


unterwegs 1122 11<br />

Energieknappheit<br />

geht alle etwas an<br />

Nicht nur Privathaushalte beschäftigen sich immer mehr mit den steigenden<br />

Stromkosten. Auch Firmen gibt die Energieknappheit zu denken.<br />

Wie geht Brüggli damit um und welche Rolle spielen die Mitarbeitenden?<br />

Energie ist ein kostbares Gut und Stromsparen wichtiger denn je.<br />

Zur aktuell drohenden Energiekrise trug der Krieg in der Ukraine<br />

merklich bei. Immer wieder dreht Russland den Gashahn zu oder<br />

drosselt die Lieferungen. Ein weiterer Grund war der sehr heisse<br />

und trockene Sommer. Dieser führte zu niedrigen Wasserpegeln<br />

in Stauseen und Flüssen. So hatten die<br />

Wasserkraftwerke weniger Ressourcen<br />

zur Stromproduktion und Atomkraftwerke<br />

wurden wegen der Hitze gedrosselt. Die<br />

Folge sind Energieknappheit und steigende<br />

Energiekosten. Alternative Energiequellen<br />

wie Wind- oder Solarenergie<br />

sollen in Zukunft eine umweltfreundliche Energieversorgung<br />

sicherstellen. Doch der Bau von Anlagen zur Stromgewinnung<br />

durch Sonne oder Wind geht nur langsam voran.<br />

Bei der Arbeit wie auch zu Hause: Energieknappheit geht alle<br />

etwas an. Die Art und Weise, wie aktuell Energie genutzt wird,<br />

ist nicht nachhaltig. Doch das lässt sich ändern. Bereits mit wenigen<br />

Massnahmen können Kosten gesenkt und Energieressourcen<br />

gespart werden. Zudem trägt Energiesparen dazu bei, energiepolitisch<br />

unabhängiger zu werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit<br />

leistet auch Brüggli seinen Beitrag. Bei der Beschaffung von elektronischen<br />

Geräten achtet Brüggli stets auf Energieeffizienz und<br />

darauf, Geräte mit mehreren Funktionen zu verwenden. «Die Beleuchtung<br />

mit integrierten Präsenzmeldern etwa, ist ein guter Anfang»,<br />

sagt Lukas Kuster, Leiter von Unterhalt & Technik, «Doch<br />

Für den Fall eines<br />

Stromausfalls ist<br />

Brüggli vorbereitet.<br />

auch hier gibt es Nachteile: Ein Präsenzmelder reagiert<br />

nicht auf Bewegung, sondern auf die Präsenz einer<br />

Person. Sie sind so eingestellt, dass das Licht mindestens<br />

15 Minuten brennt.» Beispiel: Betritt jemand nur<br />

ganz kurz einen Raum, in dem ein Präsenzmelder installiert<br />

ist, bleibt das Licht – auch wenn<br />

die Person längst wieder gegangen ist<br />

– weiterhin an und verbraucht so mehr<br />

Strom als unbedingt notwendig.<br />

300’000 Kilowattstunden könnten<br />

gespart werden<br />

Das Thema Energie ist bei Brüggli allgegenwertig. Regelmässig<br />

trifft sich eine Arbeitsgruppe, um weitere<br />

Einsparmöglichkeiten zu lancieren. Bei<br />

hohem Stromverbrauch lohnt sich etwa eine<br />

Photovoltaikanlage. Bei Brüggli ist ein solches<br />

Projektvorhaben bereits im Gespräch.<br />

Somit könnten bis zu 300’000 Kilowattstunden<br />

– das sind ein Drittel von Brügglis Grundversorgung<br />

– eingespart werden. Zum Vergleich:<br />

Damit kann man entweder 342 Jahre<br />

Fernsehschauen, 4,5 Millionen Hemden bügeln<br />

oder etwa 111 Singlehaushalte ein Jahr lang mit<br />

Strom versorgen.* Sollte der Strom doch nicht reichen<br />

und ein Stromausfall erfolgen, ist Brüggli vorbereitet. Denn bei<br />

einem Ausfall des Stromnetztes springt automatisch die USV –<br />

*Quellen: 1 Kilowattstunde - was man damit alles machen kann (verivox.de)<br />

Vergleich: Stromverbrauch im Haushalt | WWZ<br />

ALTERNATIVE ENERGIE<br />

Besorgen Sie sich ein Solar-<br />

Ladegerät und nutzen Sie die<br />

Sonnenenergie zum Aufladen<br />

von Handy, Laptop und Co.<br />

WLAN<br />

Schalten Sie in der Nacht das<br />

WLAN aus. Hierfür kann zum Beispiel<br />

eine Zeitsteuerung eingestellt<br />

werden, damit die WLAN-<br />

Funktion nachts deaktiviert ist.<br />

HEIZUNG<br />

Bei langer Abwesenheit kann<br />

man Strom sparen, indem man<br />

die Temperatur senkt, also die<br />

Heizung etwas runter dreht.<br />

KLIMAANLAGE<br />

Optimieren Sie die Laufzeit<br />

der Klimaanlage. Schalten Sie<br />

die Klimaanlage über Nacht<br />

und wenn Sie nicht zu Hause<br />

sind aus. So sparen Sie Strom.<br />

WENIGER IST MEHR<br />

Überlegen Sie es sich genau,<br />

bevor Sie elektrische Geräte<br />

anschaffen, ob Sie diese<br />

wirklich brauchen.


Fokus<br />

die unterbrechungsfreie Stromversorgung – ein.<br />

Auf diese Weise kann Brüggli vorübergehend<br />

mit Strom aus einem Akku versorgt werden.<br />

Auch die Mitarbeitenden können dazu beitragen,<br />

dass Energie gespart wird:<br />

Standby: Viele Elektrogeräte laufen im Dauerbetrieb<br />

und verbrauchen jede Menge Energie.<br />

Schalten Sie den Standby-Modus aus, sobald Sie<br />

die Elektrogeräte nicht mehr nutzen, um Strom und<br />

Energie zu sparen.<br />

Treppe statt Lift: Treppensteigen statt mit dem Lift zu fahren,<br />

hilft Stromkosten zu sparen und man tut erst noch etwas für<br />

die Gesundheit.<br />

Computer: Schalten Sie den Computer ab, sobald Sie ihn nicht<br />

mehr brauchen. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass nur<br />

jene Programme und Apps geöffnet sind, die auch wirklich gebraucht<br />

werden. Der Computer benötigt so weniger Strom.<br />

Bildschirme: Stromsparender ist es, anstatt den Bildschirm zu<br />

sperren, den Energiespar-Modus zu wählen. Reduzieren wir<br />

etwa bei Brüggli unsere Computer-Bildschirmhelligkeit um 20<br />

Prozent, können bis zu 8000 Franken pro Jahr gespart werden.<br />

Beleuchtung: LED-Lampen benötigen viel weniger Energie als<br />

Energiesparlampen oder Halogenlampen. Zudem ist es ratsam,<br />

nur in den Räumen die Beleuchtung einzuschalten, die man aktuell<br />

nutzt. Solange es draussen hell ist, kann das Tageslicht genutzt<br />

werden, um am Computer zu arbeiten.<br />

Belüftung: Während des Winters sollte man – im Büro wie auch<br />

zuhause – darauf achten, dass Türen und Fenster stets geschlossen<br />

bleiben. Auf diese Weise bleibt die von der Heizung produzierte<br />

Wärme im Raum.<br />

Drucker: Drucken Sie Dokumente beidseitig und verwenden Sie<br />

kombinierte Geräte, um Energie zu sparen.<br />

Alternativen suchen: Überprüfen Sie Ihre Arbeitsabläufe- und<br />

Prozesse. Überlegen Sie sich genau, ob Sie wirklich alles am PC<br />

erledigen müssen und finden Sie energieschonende Alternativen.<br />

Akkuladen: Falls Sie private Handys, Tischventilatoren oder Smartuhren<br />

aufladen, sollten Sie darauf achten, dass Sie das Ladegerät<br />

aus der Steckdose ziehen, sobald der Akku voll ist.<br />

Aufmerksam machen: Wir können nur etwas bewirken, wenn<br />

alle am gleichen Strang ziehen. Darum gilt: Weisen Sie ihre Mitmenschen<br />

charmant aufs Stromsparen hin.<br />

Es liegt in unserem Interesse, achtsam mit den Energieressourcen<br />

umzugehen. Nur so kann verhindert werden, dass bei Brüggli<br />

wie auch zu Hause der Strom ausfällt.<br />

Katja Wohlwend<br />

Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation<br />

Hier wäre Platz vorhanden für eine<br />

Photovoltaik-Anlage. Brüggli klärt<br />

die Möglichkeiten ab.<br />

Bilder: Leandro Ceretti<br />

Bildschirme im<br />

Stand-By-Modus sind<br />

wahre Stromfresser.


unterwegs 1122 13<br />

Was, wenn das Wasser fehlt?<br />

Ein prächtiger Sommer mit heissen Temperaturen: Jeden Tag<br />

herrscht Badewetter, 30 Grad im Schatten. Paradiesisch? Nicht nur.<br />

Wo die Sonne scheint, gibt es eben auch Schattenseiten.<br />

Die Hitzetage häuften sich und Regen war spärlich in diesem Sommer.<br />

In der Schweiz sind wir uns das nicht gewöhnt. Ventilatoren<br />

waren fast überall ausverkauft und die Badis waren überfüllt. Die<br />

Natur vertrocknet, wenn sie nicht genug Wasser erhält. Aus grünen<br />

Wiesen wurden braune Flächen und einst prächtige Sonnenblumenfelder<br />

trocknen aus und wirken traurig<br />

und grau. Der Wasserstand der meisten<br />

Flüsse und Seen in der Schweiz und in<br />

ganz Mitteleuropa ging beachtlich zurück.<br />

Wer darf das Wasser nutzen?<br />

Sinkt der Wasserstand, beginnt der Kampf<br />

um das restliche Wasser. Die Schifffahrt, die Landwirtschaft, der Tourismus,<br />

die Industrie, die Bevölkerung und vor allem die Wasserlebewesen<br />

— sie alle sind auf Wasser angewiesen. Und nicht zuletzt<br />

auch die Stromproduzenten in der Schweiz. Der grösste Teil des in<br />

Wassermangel<br />

erschwert<br />

die Stromproduktion.<br />

der Schweiz hergestellten Stroms wird in Wasserkraftwerken<br />

hergestellt. Verringert sich also die Wassermenge in<br />

der Schweiz, so wird die Stromproduktion erschwert. In<br />

Zeiten, in denen sowieso schon Stromknappheit herrscht<br />

und sich die ganze Welt nach alternativen Lösungen zur Stromproduktion<br />

umsieht, kann es verheerende<br />

Konsequenzen haben, wenn eine wichtige<br />

Stromzufuhr nicht die übliche Leistung abrufen<br />

kann.<br />

Wer vorbereitet ist,<br />

hat es leichter<br />

Diese Temperaturen, die sich aneinanderreihenden<br />

Hitzetage und die darauffolgende<br />

Wasserknappheit sind direkte<br />

Folgen des Klimawandels. Dieser hat einen<br />

Es gibt Möglichkeiten,<br />

den Wasserverbrauch ohne<br />

Komfortverlust zu reduzieren.<br />

Bei Brüggli fliesst Grauwasser<br />

auf der Toilette. Grauwasser ist<br />

gesammeltes und gereinigtes<br />

Regenwasser. Für eine WC-Spülung<br />

werden 12 Liter benötigt.


Fokus<br />

grossen Einfluss auf die Menge und die Qualität des verfügbaren<br />

Wassers. Trockenheit ist ein langwieriger Prozess. Genauso lange<br />

wie es geht, bis Flüsse und Seen austrocknen, genauso lange geht<br />

es auch, bis sich die Situation wieder erholt. Im Sommer fällt weniger<br />

Regen. Im Winter fällt eher Regen als Schnee und fliesst sofort<br />

ab. Der Schnee, der doch fällt, schmilzt früher und auch die Gletscher<br />

schmelzen und werden immer kleiner. Am langsamsten auf<br />

Veränderungen in der Wassermenge reagiert die wichtigste Wasser-<br />

quelle in der Schweiz, das Grundwasser. Das Grundwasser ist eine<br />

konstante Grösse. In der Schweiz ist es noch nicht direkt und akut<br />

von Wasserarmut betroffen, auch wenn der Wasserstand von Flüssen<br />

und Seen zeitweilen sehr niedrig ist. Und doch ist es ratsam,<br />

sich auf Wasserknappheit vorzubereiten. Wer auf extreme Trockenperioden<br />

vorbereitet ist, wird von dessen Konsequenzen weniger<br />

stark beeinflusst und kann die Sonne in vollen Zügen geniessen.<br />

Das Grundwasser ist<br />

vom Klimawandel<br />

noch nicht betroffen.<br />

Adrian Dossenbach<br />

Kommunikationsspezialist<br />

45 '000 Liter<br />

Wasser braucht ein Mensch im<br />

Durchschnitt in der Schweiz<br />

pro Jahr. Diese Wassermenge<br />

passt ziemlich genau in<br />

einen üblichen LKW.<br />

(Quelle: Co2online.de)<br />

Lukas Kuster<br />

Leiter Unterhalt & Technik<br />

«Sparen, wo es geht»<br />

«Wasserknappheit ist natürlich auch bei Brüggli ein Thema.<br />

Wir versuchen Wasser zu sparen, wo es geht. Klar, die<br />

Küche in der Gastronomie Usblick benötigt viel Wasser.<br />

Dort müssen auch Hygieneregeln eingehalten<br />

werden. Es gibt trotzdem einige Bereiche, wo wir<br />

Wasser sparen können. Wir verwenden für die Toiletten<br />

beispielsweise ausschliesslich Grauwasser, also<br />

gesammeltes und gereinigtes Regenwasser. Die Wassermenge<br />

für die Spülungen haben wir reduziert. Es<br />

funktioniert genauso gut, wenn 12 Liter Wasser anstatt<br />

16 genutzt werden. Auch die automatischen<br />

Wasserhähne stellen sich nach kurzer Zeit wieder<br />

ab, damit nicht zu viel Wasser verbraucht wird beim<br />

Händewaschen. Da müssen wir gut auf die richtige<br />

Dosis achten. Das regelmässige Händewaschen ist<br />

und bleibt wichtig.»<br />

Die besten Wasser-Spartipps<br />

GARTEN<br />

Bevorzugen Sie Pflanzen, die hohe<br />

Temperaturen gut aushalten können<br />

und mit wenig Wasser auskommen.<br />

BAD<br />

Investieren Sie in einen Duschfilter,<br />

der die Wassermenge beim Duschen<br />

reduziert. Schalten Sie das Wasser<br />

aus während dem Zähneputzen und<br />

betätigen Sie die Sparspültaste<br />

nach dem Toilettengang.<br />

KÜCHE<br />

Waschen Sie Obst und Gemüse<br />

in einer Schüssel anstatt unter<br />

laufendem Wasser. Und lassen<br />

Sie den Geschirrspüler nur<br />

vollständig gefüllt laufen.<br />

HAUSHALT<br />

Lassen Sie auch die Waschmaschine<br />

nur vollständig gefüllt laufen.<br />

Verwenden Sie wassersparende<br />

Geräte und reparieren Sie<br />

tropfende Wasserhähne.


unterwegs 1122 15<br />

Das gilt bei Brüggli<br />

Alle Center und Bereiche bei Brüggli befassen sich damit,<br />

wie sie Strom und Wasser sparen können. Zusätzlich hat<br />

die Geschäftsleitung diese Massnahmen beschlossen:<br />

Lifte<br />

Neu gilt: Alle Lifte bei Brüggli sind für Personen bestimmt, die keine<br />

Alternative haben. Was bis anhin eine eindringliche Bitte war, ist<br />

neu eine Weisung: Wer Treppensteigen kann, soll das tun; es ist<br />

gesund und belebt Körper und Geist. Der Lift steht allen zur Verfügung,<br />

die wegen einer Beeinträchtigung oder eines Gebrechens<br />

darauf angewiesen sind. Massnahme: Einer der beiden Doppel-Lifte<br />

im Treppenhaus wird stillgelegt; nur noch einer ist im Einsatz – für<br />

Personen, die wirklich darauf angewiesen sind.<br />

Lüftung<br />

Die Lüftung arbeitet nachts und am Wochenende mit reduzierter<br />

Leistung. Werktags ist sie wie gewohnt in Betrieb. An der Luftqualität<br />

ändert sich dadurch nichts.<br />

Licht<br />

Bei Brüggli sind viele Lichtquellen automatisiert, mit Präsenzmeldern<br />

versehen, zum Beispiel auf den Toiletten oder in grösseren<br />

Abteilungen. Sämtliche Lichtquellen werden überprüft und wo angebracht<br />

ersetzt durch Energiesparlampen. Gleichzeitig wird hinterfragt,<br />

ob wirklich überall das Licht im gewohnten Ausmass leuchten<br />

muss. Hierbei ist besonders die Eigenverantwortung jeder und<br />

jedes Einzelnen gefragt.<br />

Der Lift ist ein Stromfresser:<br />

Liftfahrt Leistungsverbrauch Vergleichsbeispiel: Stromverbrauch<br />

vom<br />

auf 1 h Liftbetrieb umgerechnet<br />

EG ins 1. OG 1.8 kW 108 Min. Staubsaugen<br />

EG ins 2. OG 2.4 kW 36 Hemden bügeln<br />

EG ins 3. OG 2.9 kW 29 h Fernsehschauen<br />

EG ins 4. OG 3.2 kW 224 Tassen Kaffee rauslassen am Automaten<br />

Raumtemperatur<br />

Je nach Witterung und je nachdem, wo sich der Raum im Gebäude<br />

befindet, sind die Raumtemperaturen bei Brüggli sehr unterschiedlich.<br />

In einer Abteilung mit grossen Fensterfronten kann es rasch<br />

(zu) warm werden, wenn die Sonnenstrahlen reinkommen, während<br />

es in Produktionsbereichen oder in Büroräumen im Gebäude-Innern<br />

(zu) kühl bleibt. Während sich die Leute in den einen<br />

Abteilungen an zu hohen Temperaturen stören, würden sich die<br />

Leute in anderen Bereichen wünschen, dass das Thermometer etwas<br />

höhere Werte zeigt. Brüggli nimmt neu als Richtwert, dass sich<br />

die Raumtemperatur bei 20 Grad einpendeln soll. Das erlaubt eine<br />

sanfte Reduktion des Heizaufwandes – auch hier mit positivem Effekt<br />

auf die Kosten und Umweltbilanz.<br />

Michael Haller<br />

Leiter Kommunikation & Kultur<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Wer Treppensteigen kann, soll das tun.<br />

Einer der beiden Doppel-Lifte wird stillgelegt.<br />

LIFT<br />

Brauchen Sie den Lift nur,<br />

wenn Sie schwere Lasten<br />

befördern müssen oder<br />

ein Gebrechen haben.


Was gut tut<br />

Servieren und flanieren<br />

Reto Menzi mag es, wenn viel läuft und er unter Leuten ist.<br />

Er erzählt gerne — von seinem Leben, seiner Arbeit und<br />

seinem Hobby, dem Biedermeier-Verein Heiden.<br />

Seit über zwanzig Jahren arbeitet Reto Menzi im Service<br />

für unterschiedliche Gaststätten, Bistros und Restaurants.<br />

Im Service der Brüggli-Gastronomie Usblick engagiert er<br />

sich seit mehr als zwei Jahren.<br />

Seine Augen glänzen, wenn er von<br />

seiner Arbeit spricht: «Am liebsten habe<br />

ich es, wenn Anlässe stattfinden und im<br />

Service richtig viel los ist». Der Service<br />

ist seine Leidenschaft und der Kontakt<br />

mit Menschen erfüllt ihn – ganz egal ob<br />

mit Kunden, Vorgesetzten, Mitarbeitenden oder seiner kleinen<br />

Gang, wie er seine Gruppe von Freunden im Service der Gastronomie<br />

Usblick nennt.<br />

Der Biedermeier-Fähnrich<br />

Eine Gang hat Reto auch ausserhalb von Brüggli. Nur tragen sie<br />

dort keine blauen Usblick-Hemden, sondern traditionelle Kleider<br />

aus der Biedermeier-Zeit. Und anstatt mit einem Tablett mit<br />

Essen und Getränken, präsentiert sich Reto dort mit einem ganz<br />

speziellen Accessoire, einem passenden<br />

Kinderwagen aus derselben Epoche.<br />

Reto Menzi erhielt vor vielen Jahren die<br />

Möglichkeit, am Biedermeier-Umzug in<br />

Heiden teilzunehmen, weil sein früherer<br />

Chef am Umzug mitlief und ihn kurzerhand<br />

auch dazu einlud.<br />

Heiden hat eine besondere Beziehung zur Biedermeier-Zeit. Als<br />

1838 die komplette Ortschaft bis auf ein Gebäude abbrannte,<br />

wurde sie im damals zeitgemässen Biedermeier-Stil innert<br />

weniger Jahre wiederaufgebaut. Und heute wird im Dreijahresrhythmus<br />

dieser Zeit gedenkt und die Resilienz<br />

der Heidener Bevölkerung zu Biedermeier-<br />

Zeiten mit einem grossen Fest-Umzug gefeiert.<br />

Reto Menzi war begeistert von seiner<br />

ersten Parade und trat noch am selben<br />

Reto Menzi blüht auf<br />

in der Gesellschaft<br />

von Menschen.<br />

Er ist der Fähnrich<br />

am Heidener<br />

Biedermeier-Umzug.<br />

Tag dem Biedermeier-Verein Heiden bei. Seither ist er tatkräftig<br />

involviert bei der Organisation des Biedermeier-Fests und flaniert<br />

am traditionellen Umzug nicht bloss einfach mit, sondern führt<br />

ihn neuerdings als Fähnrich an.<br />

Auftritt im Palast<br />

Eigentlich passt Reto Menzi gar nicht in<br />

die Biedermeier-Zeit, eine Zeit, in der<br />

das Private und Idyllische einen hohen<br />

Stellenwert genoss. Reto Menzi ist ein<br />

geselliger Mensch, der in der Gesellschaft von anderen aufblüht.<br />

Mit dem Biedermeier-Verein ist er viel unterwegs. Vielerorts in<br />

der Schweiz und sogar über die Landesgrenzen hinaus werden<br />

sie eingeladen, um in den Biedermeier-Kleidern durch die Strassen<br />

zu flanieren oder Tänze vorzuführen. «So hat man die Möglichkeit,<br />

Orte zu sehen, die man als normaler Besucher nicht zu<br />

Augen bekommt, und trifft Menschen, die sonst nicht jeder trifft»,<br />

sagt Reto Menzi und erzählt von der Zeit, als er im Thronsaal des<br />

Schloss Napoleon eine Tanzaufführung hatte, mit seinem Verein<br />

im Schweizer Fernsehen erschien oder<br />

in Heiden den Bundesräten die Hände<br />

schüttelte. Reto Menzi ist stolz auf seine<br />

Rolle im Biedermann-Verein und seine<br />

Arbeit im Service bei Brüggli. Er präsentiert<br />

sich genauso gerne in den traditionellen<br />

Biedermeier-Kleidern mit seinem<br />

grossen, weissen Kinderwagen, den er auf den Paraden durch<br />

die Strassen schiebt, wie in der blauen Uniform der Gastronomie<br />

Usblick, in der er die Gäste bedient und mit einem Lächeln allzeit<br />

bereit ist für einen kurzen Schwatz.<br />

Adrian Dossenbach<br />

Kommunikationsspezialist<br />

Es kommt aufs Detail an,<br />

wenn Reto Menzi in eine<br />

andere Zeitepoche eintaucht.


unterwegs 1122 17<br />

Reto Menzi fühlt sich in seinem Biedermeier-<br />

Kostüm genauso wohl wie im Service-Tenü der<br />

Gastronomie Usblick.<br />

Bilder: Frosan von Gunten<br />

«Am liebsten habe ich es,<br />

wenn so richtig<br />

viel los ist im Service.»


Brüggli Industrie<br />

Im Versuchsbetrieb des BBZ Arenenberg in Güttingen: Adrian Hungerbühler,<br />

Ueli Blickenstorfer, Daniel Wissler, Dave Fischer und Markus Stolz setzen sich<br />

intensiv mit dem Mulchroboter Scarabaeus auseinander.<br />

Bilder: Frosan von Gunten<br />

Auf Scarabaeus<br />

ruht viel<br />

Hoffnung


unterwegs 1122 19<br />

Scarabaeus ist eine sanfte Alternative<br />

für die Pflege von Plantagen und<br />

Rebanlagen. 2023 soll er im Handel sein.<br />

Brügglis Mulchroboter Scarabaeus ist zwar noch nicht auf<br />

dem Markt, aber er gibt schon zu reden. Die Fachwelt ist<br />

auf ihn aufmerksam geworden.<br />

«Der Mulchroboter Scarabaeus bewegt sich leicht und flach wie ein<br />

Käfer», berichtete die Bauernzeitung am 31. August <strong>2022</strong>. Die Autorin<br />

hatte Brügglis Innovation an einer Tagung im Beratungs- und<br />

Bildungszentrum Arenenberg in Güttingen kennengelernt. Da waren<br />

Landwirte und Fachleute aus der ganzen Schweiz dabei; es ist<br />

ein jährliches Treffen, an dem Neuheiten und Herausforderungen<br />

thematisiert werden. Für Adrian Hungerbühler, Leiter von Brüggli<br />

Industrie, war dies eine ideale Gelegenheit, Scarabaeus zu präsentieren<br />

– nicht nur in trockener Theorie, sondern im Praxiseinsatz im<br />

Versuchsbetrieb. «Wir hatten ein sehr gutes Echo», sagt er. Besonders<br />

finde Anklang, dass der Mulchroboter autonom unterwegs ist<br />

und sich satellitengesteuert und mit Fühlern und Sensoren sanft<br />

vorantastet, angetrieben mit Solar- oder Netzstrom, den er sich in<br />

einer kompakten Ladestation holt.<br />

Ähnlich, aber doch anders<br />

Vergleiche mit den Mährobotern, die in vielen Privatgärten zuhause<br />

sind, liegen zwar nahe, greifen aber zu kurz. Ein wesentlicher<br />

Unterschied ist, dass Scarabaeus keine Drähte braucht, an denen<br />

er sich orientiert, sondern sich anhand von Satellitennavigation,<br />

Fühlern und Sensoren zurechtfindet und dabei mit jeder Runde<br />

das Gelände besser erfasst. Scarabaeus bewegt sich schonungsvoll<br />

durch die Obstplantagen und Rebanlagen; auch tiefhängende Äste<br />

kommen ihm nicht in die Quere; Früchte und Stämme<br />

bleiben geschont. Üblicherweise werden solche Arbeiten<br />

mit Traktor-Anbaugeräten verrichtet; das ist grobes<br />

Geschütz, mit Kraftstoff angetrieben und angewiesen auf<br />

eine Person, die das alles lenkt und überwacht.<br />

Später, aber richtig<br />

Brügglis sanfte Alternative ist im Versuchsbetrieb des BBZ Arenenberg<br />

in Güttingen seit Frühling <strong>2022</strong> erfolgreich unterwegs. Zudem<br />

sammelt Scarabaeus in verschiedenen Landwirtschafts- und Rebbau-Betrieben<br />

weitere Erfahrung – zum Beispiel in Sommeri oder<br />

Ottoberg. Die Marktlancierung war ursprünglich auf <strong>2022</strong> geplant.<br />

Es zeigte sich: Das war zu ambitioniert. Es galt zuerst die Qualität<br />

sicherzustellen und mit Lieferengpässen und den Achterbahnfahrten<br />

der Rohstoffpreise klarzukommen. Das Positive daran: Scarabaeus<br />

konnte weiter getestet und verfeinert werden. So konnte zum Beispiel<br />

genauer herausgefunden werden, wie Scarabaeus für Rebanlagen<br />

optimal auszustatten ist. Rebanlagen sind oft sehr steil<br />

angelegt; das stellt besondere Herausforderungen an den Raupenantrieb<br />

und die Beschaffenheit der Raupen-Riemen.<br />

Jetzt geht's ums Ganze:<br />

Antriebsmotoren und Getriebe<br />

werden für Scarabaeus bereitgestellt.


Brüggli Industrie<br />

Zeit ist Geld, und so liest und hört man immer wieder von Produkten,<br />

die im Eiltempo auf den Markt geschoben werden. Auf dem Buckel<br />

von Anwendern, die sich früh für neue Produkte entscheiden,<br />

finden dann die letzten Tests und Verbesserungen statt. Brüggli Industrie<br />

geht mit Scarabaeus einen anderen Weg. Er kommt erst auf<br />

den Markt, wenn er reif ist. «Es war zwar ein Rückschlag», sagt Adrian<br />

Hungerbühler, «als wir uns eingestehen mussten, dass wir <strong>2022</strong><br />

noch nicht auf den Markt konnten, aber nun blicken wir voraus.»<br />

Kommen alle Teile rechtzeitig?<br />

Scarabaeus soll ab Sommer 2023 erhältlich sein. Immer wieder<br />

treffen Anfragen von Landwirten ein, die vom neuen Produkt gelesen<br />

oder gehört haben. Und bereits finden Gespräche mit potenziellen<br />

Vertriebspartnern statt. Scarabaeus soll über den Fachhandel<br />

erhältlich sein. Für Marketingleiter Dave Fischer bleiben die<br />

unberechenbaren Lieferketten eine Herausforderung. «Auf Elektronik-Teile,<br />

zum Beispiel, müssen wir bis zu zwölf Monate warten,<br />

und nicht mal dann haben wir Gewähr, dass es wirklich klappt mit<br />

der Lieferung.»<br />

Ziel: 2023 im Handel<br />

So kostet die Arbeit an Brügglis jüngster Innovation nicht nur Zeit<br />

und Geld, sondern auch Nerven. Zudem ist ein Erwartungsdruck<br />

spürbar: Die Finanzlage ist angespannt; auf Scarabaeus ruht die<br />

Hoffnung, dass sein erfolgreicher Marktstart möglichst bald zu einer<br />

Entspannung beitragen kann. Die Arbeiten an einer Vorserie<br />

laufen, und nächstes Jahr sollen mehrere hundert Exemplare im<br />

Fachhandel verfügbar sein. «Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht»,<br />

sagt Dave Fischer, «Kinderkrankheiten konnten auskuriert<br />

werden, und nun sind wir am Start mit einem ausgereiften Produkt.»<br />

Es sei Neuland gewesen, ein komplett neues Produkt und<br />

neue Märkte. Und doch könne man sich auf reiche Erfahrung berufen,<br />

besonders was die Vertriebswege und den internationalen<br />

Warenverkehr betrifft; da verfügt Brüggli Industrie über viel Wissen<br />

und gute Kontakte im Zusammenhang mit der 4pets-Hundeboxen-Produktion.<br />

Die Vorzeichen sind gut, ein positives Zeichen in turbulenten Zeiten:<br />

Scarabaeus funktioniert, die Fachwelt und Landwirte warten<br />

auf ihn, und bereits haben potenzielle Vertriebspartner ihr Interesse<br />

bekundet. Das Marktpotenzial ist greifbar, die Qualität stimmt.<br />

Scarabaeus soll möglichst bald losrollen, um Brüggli ein Stück Unabhängigkeit<br />

zu sichern.<br />

Michael Haller<br />

Leiter Kommunikation & Kultur<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Scarabaeus: pflegeleicht<br />

und lernfähig<br />

mha. Speziell an Scarabaeus ist, dass er ohne verschmutzungsanfällige<br />

Kamerasysteme und kostspielige Laserscanner auskommt.<br />

Scarabaeus nutzt präzise Satellitennavigation, Berührungssensoren<br />

und Gyroskop, um sich in Plantagen und Rebanlagen zu orientieren;<br />

so fährt er zuverlässig den Baumreihen entlang. Er lernt<br />

bei jeder Fahrt die Position der Baumstämme, Hindernisse und<br />

Zäune in der Parzelle besser kennen. Die Fahrgenauigkeit steigt<br />

damit von Einsatz zu Einsatz.<br />

Praktisch für den Nutzer: Scarabaeus benötigt nur wenig Aufmerksamkeit;<br />

die zu bearbeitenden Flächen sind rasch definiert<br />

und eine Fahrstrategie wird vom System automatisch<br />

generiert. Der Mulchroboter lädt sich selbständig und<br />

zeigt seine Position jederzeit auf einer Windows-10-Applikation<br />

an.<br />

Scarabaeus wiegt etwa 120 Kilo, seine Dimensionen entsprechen<br />

ungefähr der Grösse einer Europalette. Der Verkaufspreis dürfte einem<br />

gut ausgestatteten Mittelklasse-Wagen entsprechen; das ist<br />

deutlich preiswerter als bestehende Lösungen.


unterwegs 1122 21<br />

«Unkompliziert<br />

«Unkompliziert<br />

und fruchtbar»<br />

und fruchtbar»<br />

Patrick Stadler, Leiter des Schul- und Versuchsbetriebs<br />

des BBZ Arenenberg in Güttingen, arbeitet<br />

Reto gerne Menzi mit Brüggli mag es, zusammen. wenn viel läuft und er unter Leuten ist.<br />

Er erzählt gerne — von seinem Leben, seiner Arbeit<br />

und Herr Stadler, Scarabaeus ist bei Ihnen seit mehreren<br />

Monaten im Testbetrieb. Wie macht sich<br />

der Mulchroboter?<br />

Patrick Stadler: Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat<br />

sich die Arbeit deutlich verbessert und Scarabaeus läuft<br />

auf dem Testgelände von rund 1,5 Hektaren einwandfrei. Die Einsatzdauer<br />

hängt von der Sonneneinstrahlung ab. Bei gutem Wetter<br />

können wir auf Solarbetrieb setzen. Wenn die Sonneneinstrahlung<br />

limitiert ist, müssen wir auf Strom vom Netz zurückgreifen.<br />

Wie erleben Sie die Reaktionen von Landwirten?<br />

Sehr positiv. Das Interesse ist gross.<br />

Wie spricht Sie Scarabaeus persönlich an?<br />

Ein durchaus gelungenes Produkt. Ich würde es begrüssen, wenn<br />

Scarabaeus auch noch andere Arbeiten verrichten könnte, zum<br />

Beispiel Erntegebinde verteilen. Auch einen Einsatz als Trägerfahrzeug<br />

für andere Arbeiten könnte ich mir vorstellen. Die Reichweite<br />

ist bis jetzt noch nicht ausgeschöpft. Mich interessiert natürlich,<br />

wie weit dieses Gerät im Gelände kommt.<br />

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit Brüggli?<br />

Sehr unkompliziert und fruchtbar. Inputs von unserer Seite werden<br />

schnell aufgenommen und umgesetzt.<br />

Ziel: 2023 im Handel<br />

Wo So sehen kostet Sie die die Arbeit Chancen Brügglis für Brügglis jüngster neues Innovation Produkt? nicht nur Zeit<br />

Ich und sehe Geld, grosses sondern Potenzial auch für Nerven. Scarabaeus. Zudem Wichtig ist ein Erwartungsdruck<br />

scheint mir,<br />

dass spürbar: der Roboter Die Finanzlage Flächen von ist angespannt; rund acht Hektaren auf Scarabaeus bearbeiten ruht die<br />

kann. Hoffnung, Die Reichweite dass sein dürfte erfolgreicher einen grossen Marktstart<br />

haben möglichst auf die bald Marktchan-<br />

zu einer<br />

Einfluss<br />

cen Entspannung von Scarabaeus. beitragen<br />

kann. Die Arbeiten<br />

an einer Vorserie<br />

laufen,<br />

und nächstes<br />

Jahr<br />

sollen<br />

mehrere<br />

Diese Illustration ermöglicht<br />

einen Röntgenblick auf das<br />

Innenleben des Mulchroboters.<br />

Ueli Blickenstorfer, Teamleiter Robotics,<br />

schliesst die Elektronik an.<br />

Vorderachs-Einheiten; auf<br />

akribisch genauen Plänen ist<br />

jedes Element beschrieben.


Brüggli Industrie<br />

«Das Potenzial ist da»<br />

Rainer Mirsch, Geschäftsleiter von Brüggli,<br />

blickt der Marktlancierung von Scarabaeus<br />

mit Zuversicht entgegen.<br />

Herr Mirsch, wie sehen Sie die Marktchancen von<br />

Scarabaeus?<br />

Rainer Mirsch: Die Rückmeldungen stimmen mich zuversichtlich.<br />

Das Potenzial ist da. Wir haben uns fest mit<br />

den Märkten und Möglichkeiten auseinandergesetzt, gemeinsam<br />

mit unserem Partner Tribecraft AG. Würden wir die<br />

Chancen nicht sehen, hätten wir Scarabaeus nicht<br />

lanciert.<br />

Schliesslich geht es um viel Geld.<br />

Genau. Und mehr noch: Wir sehen nicht<br />

nur den Preis, sondern den Wert. Scarabaeus<br />

eröffnet uns neue Möglichkeiten,<br />

unsere Kompetenzen in einem neuen<br />

Umfeld zu nutzen.<br />

Konkret?<br />

Wir haben Erfahrung in der Entwicklung, in der Herstellung und<br />

im Vertrieb von Hundeboxen und Fahrradanhängern. Von unseren<br />

Produkten im Sinne der sanften und sicheren Mobilität hin<br />

zu einem Produkt, das eine sanfte Alternative in der Bewirtschaftung<br />

von Landwirtschaftsflächen darstellt, ist es ein konsequenter<br />

Schritt. Das passt alles gut zusammen und hilft uns, unseren Aktionsradius<br />

zu erweitern. Dazu kommen die agogischen Aspekte:<br />

Mit Scarabaeus und der neugeschaffenen Robotik-Abteilung eröffnen<br />

wir uns neue Lernfelder rund um Mechatronik und Robotik<br />

– nötig für unsere Lernenden in den mechanischen Berufen<br />

und interessant für unsere Mitarbeitenden mit Rente.<br />

So ein aufwändiges Produkt zu entwickeln, herzustellen und<br />

zu vertreiben: Ist das nicht eine gar grosse Schuhnummer für<br />

ein Sozialunternehmen?<br />

Brüggli ist ambitioniert; das ist seit 35 Jahren so. Wir sind marktnah,<br />

ein Teil des Marktes – und den gestalten wir aktiv mit. Dazu<br />

So sieht Scarabaeus unter der<br />

Abdeckung aus; im Vordergrund<br />

das Seitenmähwerk.<br />

Stefan Nyffeler, Teamleiter Robotics, unterhält<br />

sich mit Adrian Hungerbühler, Leiter<br />

Brüggli Industrie, über eine Mähscheibe.


unterwegs 1122 23<br />

«Unkompliziert<br />

und<br />

frucht-<br />

gehören der Innovationsgeist und der Mut, in die Zukunft zu investieren.<br />

Wir wollen das und wir müssen das. Es ist nötig, unsere<br />

agogische Mission mit wirtschaftlichen<br />

Erfolgen abzusichern. Nur so können<br />

wir die Qualität unserer Angebote gewährleisten.<br />

Reto Menzi mag es,<br />

Genauer bitte.<br />

viel läuft und er unter<br />

ist. Er erzählt gerne<br />

Mit dem Streben nach Marktnähe<br />

und wirtschaftlichem Erfolg gleichen wir aus, was aufgrund<br />

politischen Spardrucks und behördlichen Pauschalisierungszwangs<br />

zu kurz kommt. Einerseits betreuen wir immer mehr<br />

Menschen, die eine individuelle Begleitung brauchen. Andererseits<br />

sollen wir dies durch immer mehr Standardisierung und<br />

Pauschalisierung gewährleisten. Das ist ein Widerspruch. Die<br />

Erfahrung zeigt: Die Ausbildungs- und Integrationsarbeit gelingt,<br />

wenn wir uns auf den einzelnen Menschen einlassen können. Das<br />

ist aufwändig, aber es lohnt sich eben, wenn man’s über einen<br />

längeren Zeitraum betrachtet.<br />

Das klingt kämpferisch.<br />

Es ist nötig so. Wir können und wollen nicht allein auf die öffentliche<br />

Hand zählen. Wir setzen uns bewusst der Marktwirtschaft<br />

aus, weil wir ein Teil davon sind und weil es ja unsere Aufgabe<br />

«Scarabaeus eröffnet uns<br />

neue Möglichkeiten, unsere<br />

Kompetenzen zu nutzen.»<br />

ist, die Leute für den Arbeitsmarkt fit zu machen. Wir brauchen<br />

einen möglichst hohen Grad an Selbstbestimmung. Das setzt<br />

Eigenverantwortung voraus. Es gehört<br />

zu den klassischen Merkmalen eines<br />

Non-Profit-Unternehmens, dass es sich<br />

auch für die Eigenwirtschaftlichkeit interessiert.<br />

Das mag mit verstaubten Erwar-<br />

wenn<br />

tungen an ein Sozialunternehmen kollidieren,<br />

ist aber mehr denn je ein Thema.<br />

Leuten<br />

Produkte wie Scarabaeus — sind von im Idealfall eine Hilfe zur Selbsthilfe:<br />

Mit ihnen sichern wir uns ab.<br />

Sind öffentliche Gelder in Scarabaeus geflossen?<br />

Nein. Wir haben die Finanzierung mit Bankkrediten geregelt. Wir<br />

haben uns also verschuldet, weil wir an unser Produkt glauben.<br />

Wer uns Quersubventionierung vorwirft, liegt falsch, einmal mehr.<br />

Spurbreite: 788<br />

Ziel: 2023 im Handel<br />

So kostet die Arbeit an Brügglis jüngster Innovation nicht nur Zeit<br />

und Geld, sondern auch Nerven. Zudem ist ein Erwartungsdruck<br />

spürbar: Die Finanzlage ist angespannt; auf Scarabaeus ruht die<br />

Hoffnung, dass sein Interview: erfolgreicher Katja Wohlwend Marktstart möglichst bald zu einer<br />

Entspannung Mitarbeiterin beitragen Unternehmenskommunikation<br />

kann. Die Arbeiten an einer Vorserie<br />

laufen, und nächstes Jahr sollen mehrere hundert Exemplare im<br />

Fachhandel verfügbar sein. «Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht»,<br />

sagt Dave Fischer, «Kinderkrankheiten konnten auskuriert<br />

werden, und nun sind wir am Start mit einem ausgereiften Produkt.»<br />

Es sei Neuland gewesen, ein komplett neues Produkt und<br />

neue Märkte. Und doch könne man sich auf reiche Erfahrung berufen,<br />

besonders was die Vertriebswege und den internationalen<br />

Warenverkehr betrifft; da verfügt Brüggli Industrie über viel Wissen<br />

und gute Kontakte im Zusammenhang mit der 4pets-Hundeboxen-Produktion.<br />

Markus Stolz, Teamleiter<br />

Robotics, vollendet Antriebsmotoren<br />

und Getriebe.<br />

Die Vorzeichen sind gut, ein positives Zeichen in turbulenten Zeiten:<br />

Scarabaeus funktioniert, die Fachwelt und Landwirte warten<br />

auf ihn, und bereits haben potenzielle Vertriebspartner ihr Interesse<br />

bekundet. Das Marktpotenzial ist greifbar, die Qualität stimmt.<br />

Scarabaeus soll möglichst bald losrollen, um Brüggli ein Stück Unabhängigkeit<br />

zu sichern.<br />

Im Testbetrieb ist Scarabaeus erfolgreich<br />

unterwegs. Höchste Zeit, dass er im Handel<br />

erhältlich ist.


Was gut tut<br />

Schon bald wird<br />

Fly ein ausgebildeter<br />

Therapiehund sein.<br />

Bild: Roger Nigg<br />

Tiergestützte<br />

Therapie:<br />

Wenn Tiere helfen


unterwegs 1122 25<br />

Die Labradorhündin Fly ist festes Teammitglied im Campus von Brüggli.<br />

Bald wird sie für die tiergestützte Therapie ausgebildet.<br />

Grosses bewirken kann sie schon jetzt.<br />

Campus-Besucherinnen und -Bewohner werden der braunen Labradordame<br />

Fly schon begegnet sein. Sie folgt ihrer Besitzerin Katharina<br />

Nef, Leiterin des Bereichs Wohnen, auf Schritt und Tritt.<br />

Auch in ihrem Büro ist der junge Hund immer mit dabei und hat<br />

dort ein eigenes Plätzchen. Schwanzwedelnd sorgt Fly für Freude<br />

und trägt so zu einer positiven Atmosphäre<br />

bei.<br />

Die knapp zweijährige Fly ist kein typischer<br />

Bürohund, denn sobald der Vierbeiner<br />

das ideale Alter von drei Jahren erreicht<br />

hat, soll er zum Therapiehund ausgebildet<br />

und im Campus eingesetzt werden. Für diese Ausbildung, die<br />

zwischen sechs und 12 Monate dauert, wird Fly schon jetzt bestens<br />

vorbereitet. «Wir haben die Hundeschule besucht, üben in<br />

der Freizeit das Apportieren und trainieren die Geschicklichkeit»,<br />

sagt Katharina Nef. Den Hund sowohl geistig als auch körperlich<br />

zu fordern und zu fördern und ihn an verschiedene Reize zu gewöhnen,<br />

ist ihr sehr wichtig. So kann<br />

Fly eines Tages ein guter Therapiehund<br />

werden. «Fly ist stets gelassen und ruhig.<br />

Sie ist belastbar, weist eine ausgeprägte<br />

Lernbereitschaft auf und liebt den<br />

Kontakt zu Menschen. Ausserdem ist sie<br />

stets aufmerksam, freundlich, neugierig<br />

und ausgeglichen», sagt sie.<br />

Ein Gefühl von Sicherheit und Wärme<br />

Labradore wie Fly eignen sich hervorragend für die Therapie.<br />

Auch sanfte Riesen wie Berner Sennenhunde, Bernhardiner oder<br />

Neufundländer werden gerne eingesetzt. Oft sieht man auch<br />

Pudel und Golden Retriever in speziellen Einsätzen. Sie sind<br />

ruhig, freundlich und gutmütig und zeigen wie Fly Freude an der<br />

Nähe zu Menschen.<br />

Die Labradorhündin<br />

Fly begegnet allen<br />

Menschen gleich.<br />

Viele Tiere sind<br />

sehr umgängliche<br />

Co-Therapeuten.<br />

Wenn jemand traurig ist oder sich gestresst oder einsam<br />

fühlt, hat die Person die Möglichkeit, ein wenig<br />

Zeit mit Fly zu verbringen. «Fly liegt still zu Füssen<br />

der Klienten und vermittelt ihnen – einfach nur, indem<br />

sie da ist – ein Gefühl von Geborgenheit, Sicherheit und<br />

Wärme», sagt Katharina Nef. Egal, wie<br />

die Menschen aussehen, wie sie auftreten,<br />

wie sie sprechen oder sich bewegen<br />

– der braune Labrador nimmt sie so<br />

wie sie sind. Auf diese Weise finden viele<br />

Trost und Nähe. Auch Cynthia Liechti,<br />

Textilpraktikerin EBA im 1. Lehrjahr, hat<br />

mit Fly schon Freundschaft geschlossen, wie sie mit leuchtenden<br />

Augen erzählt: «Wann auch immer Fly mich sieht, erkennt<br />

sie mich sofort und kommt schwanzwedelnd auf mich zu. Dann<br />

schmiegt sie sich um meine Beine und lässt sich ausgiebig von<br />

mir kraulen.» Mit ihrer verspielten, verschmusten Art, schafft es Fly<br />

immer wieder, Cynthia zu begeistern und auch die Herzen anderer<br />

höher schlagen zu lassen.<br />

Wahre Ruhepole<br />

Für die tiergestützte Therapie kommen auch<br />

Katzen, Pferde, Lamas, Delfine oder Ziegen<br />

in Frage. Letztere sind nicht nur kommunikativ<br />

und sozial, sondern auch neugierig<br />

und klug. Ziegen lösen bei vielen Menschen sowohl Faszination<br />

als auch Interesse aus und wirken aufmunternd. Durch ihre<br />

Körpergrösse können Menschen im Rollstuhl oder Kinder mit den<br />

Ziegen auf Augenhöhe kommunizieren. Aus diesem Grund werden<br />

auch Schafe gern zu Therapiezwecken verwendet. Ob Kämmen,<br />

Filzen, Spinnen oder Waschen – Schafwolle eignet sich gut, um<br />

die Feinmotorik zu schulen. Mit ihrer dicken Wolle können Schafe<br />

ungeschickte Berührungen gut vertragen, jedoch sind die Paar-<br />

Katharina Nef, Leiterin Wohnen,<br />

übt regelmässig mit ihrer Labradorhündin.


Was gut tut<br />

hufer in der Kontaktaufnahme sehr sensibel und vorsichtig und<br />

daher ideal für Menschen, die mit Unsicherheiten zu kämpfen haben.<br />

Schafe sind sehr soziale Wesen, die<br />

innerhalb der Herde tiefe Freundschaften<br />

aufbauen und trauern, wenn eines<br />

ihrer Herdenmitglieder stirbt. Zudem sind<br />

sie in der Lage, sich mehrere menschliche<br />

Gesichter über zwei Jahre und länger<br />

zu merken sowie Gesichtszüge zu unterscheiden.<br />

Schafe sind ausserdem wahre Ruhepole, die stets Gelassenheit<br />

und Zufriedenheit ausstrahlen. Das kann zum Beispiel<br />

ängstliche, hyperaktive Kinder beruhigen.<br />

Den Schweinen – vor allem den Minischweinen – wird ebenfalls<br />

eine beruhigende Wirkung zugeschrieben. Durch ihre authentische<br />

Art, sind sie wertvolle Co-Therapeuten und begeistern mit<br />

Grunzen, Quieken und Schmatzen Jung und Alt. Bestes Beispiel<br />

dafür ist das Minischwein Lilou, welches am Flughafen von San<br />

Francisco nicht etwa nach Drogen schnüffelt, sondern Passagieren<br />

beim Abbau von Stress oder Flugangst hilft. Lilou und ihre Artgenossen<br />

bringen die Menschen zum Lachen<br />

und locken sie aus ihrem Schneckenhaus<br />

heraus. Apropos Schneckenhaus: Afrikanische<br />

Riesenschnecken – auch bekannt<br />

als Achatschnecken – werden ebenso für<br />

die tiergestützte Therapie verwendet. Diese<br />

Tiere, die über 20 Zentimeter lang werden<br />

können, zählen zu den grössten Schneckenarten unserer Erde.<br />

Sie sollen die Wahrnehmung und die Beobachtungsgabe schulen.<br />

Ihre Gemächlichkeit kommt Kindern mit einer ausgeprägten<br />

Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätsstörung (ADHS) zu Gute. Sie<br />

sollen dadurch ruhiger und konzentrierter werden.<br />

Schweine werden<br />

gegen Flugangst<br />

eingesetzt.<br />

Schnecken können<br />

Kindern mit<br />

ADHS helfen.<br />

Bei Menschen, die körperlich beeinträchtigt oder teilweise gelähmt<br />

sind, kann eine Reittherapie hilfreich sein. Hierbei kommt es nicht<br />

darauf an, ob der Patient reiten kann oder<br />

nicht, denn das Pferd wird vom Therapeuten<br />

geführt. Die Bewegungen des Pferdes<br />

trainieren die Wirbelsäule und die Muskulatur<br />

des Menschen, der nun die Welt<br />

von oben und ganz uneingeschränkt erleben<br />

darf – ein besonderes Erlebnis, welches<br />

das Selbstbewusstsein stärkt und unvergessliche Momente<br />

schafft. Unvergesslich und speziell ist auch die Delfintherapie. Gesellig<br />

und neugierig wie Delfine sind, schwimmen sie auf die Menschen<br />

zu, stupsen sie an, lassen sich streicheln und fordern die<br />

Patienten zum Spielen und Planschen auf. Das kann verhaltensauffälligen<br />

oder autistischen Kindern helfen, kommunikativer zu<br />

werden, Spannungen zu lösen und Stress abzubauen.<br />

Schöne Erinnerungen wecken<br />

Es ist zu beobachten, wie Menschen mit Autismus positiv auf<br />

Hühner reagieren. Diese neugierigen, intelligenten Tiere können<br />

Formen und Farben unterscheiden und<br />

verfügen über ausgeprägte kognitive Fähigkeiten.<br />

Beim Streicheln und Füttern<br />

der Hühner lernen Patienten etwas über<br />

deren artgerechte Haltung und den richtigen<br />

Umgang mit ihnen. Hier spielen<br />

Achtsamkeit, Geduld und Einfühlungsvermögen<br />

eine grosse Rolle. Dadurch werden die Therapieteilnehmer<br />

entspannter und ruhiger. Das kann nicht nur bei ADHS<br />

oder Autismus hilfreich sein, sondern auch bei Problemen mit der<br />

Motorik. Besonders beliebt sind die fedrigen Tiere in Pflege- und<br />

Altersheimen. Sie bringen Abwechslung und Freude in den Alltag


unterwegs 1122 27<br />

Tiere beeinflussen<br />

die Gesundheit von<br />

Menschen positiv.<br />

und wecken in vielen älteren Menschen, die selbst einmal Hühner<br />

hielten, schöne Erinnerungen an vergangene Zeiten. Das regt<br />

der Austausch von Geschichten und Erfahrungen untereinander<br />

an und sorgt dafür, dass die Stimmung steigt. Bei Demenzpatienten<br />

reduzieren sich so Aggressionen und Unruhe. Wenn Tiere dabei<br />

sind, blühen viele demente Patienten richtig auf, wirken interessierter<br />

und kommunikativer.<br />

Niemals werde ich es vergessen, als ich vor einigen Jahren bei<br />

einer tiergestützten Therapie einer an Alzheimer erkrankten Frau<br />

selbst dabei war. Die Frau, die sonst immer ihre Augen geschlossen<br />

hielt und stets regungslos im Rollstuhl sass, erwachte im Beisein<br />

eines Huhns quasi zu neuem Leben. Zum ersten Mal seit langer<br />

Zeit öffnete sie ihre hellblauen Augen und streichelte sanft über<br />

das Federkleid des Huhns. Dabei murmelte sie leise mit dem Tier<br />

– und das, obwohl die Frau seit langem kein Wort mehr gesprochen<br />

hatte. Während sie das Tier streichelte, lächelte sie unentwegt.<br />

So sah pures Glück für mich aus. Kaum war die Frau wieder<br />

ins Altersheim zurückgekehrt, schloss sie ihre Augen wieder und<br />

verstummte – bis zur nächsten tiergestützten Therapie.<br />

Lebewesen mit Bedürfnissen<br />

Was war passiert? Tiere geben unheimlich viel Liebe und Geborgenheit,<br />

Tiere kritisieren nicht, urteilen nicht, werten nicht, haben<br />

keine Erwartungen und geben keine Ratschläge. Das kann schon<br />

Grosses bewirken und das Leben eines Einzelnen positiv verändern<br />

– wenn auch nur kurz. Nichtsdestotrotz darf hierbei niemals vergessen<br />

werden, dass Tiere Lebewesen mit Bedürfnissen sind und<br />

ein Recht auf Pausen und Ruhe haben. Für Hunde etwa, ist die<br />

tiergestützte Therapie harte Arbeit. Kein Wunder, dass sich auch<br />

Fly nach getaner Arbeit für ein Nickerchen eine Weile zurückziehen<br />

will. Das soll und darf sie, denn der Hund soll schliesslich<br />

Hund bleiben und nicht vermenschlicht werden. Fly und alle anderen<br />

Tiere, die therapeutisch eingesetzt werden, dienen als reine<br />

Unterstützung. Ein Garant für Heilung sind sie nicht. Aber ohne<br />

sie wäre vieles trostloser.<br />

Katja Wohlwend<br />

Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation<br />

Im Campus gehört Fly dazu. Ob Leiterkräfte oder<br />

junge Menschen in einer beruflichen Massnahme:<br />

Die Begegnung mit Fly erhellt den Alltag.


Wheels of Motion<br />

Mission erfüllt<br />

«Das hätte ich mir nicht zugetraut», sagte ein Teilnehmer.<br />

Und doch hat er’s gemeistert: eine Velotour über 6000 Höhenmeter<br />

und 400 Kilometer. Wie konnte das gelingen?<br />

Es ist ein gutes Gefühl, wenn man etwas vollbracht hat,<br />

was man sich nicht zugetraut hätte. Und es tut gut, etwas<br />

zu leisten, was andere zum Staunen bringt. Hier<br />

setzt das Projekt «Wheels of Motion» an: Es befähigt die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer, über sich selbst hinauszuwachsen.<br />

So können festgefahrene Glaubenssätze aufgebrochen<br />

werden.<br />

3. Etappe<br />

Sarnen – Luzern – Zug<br />

61 km // 350 Höhenmeter<br />

Zug<br />

*<br />

Alle ans Ziel gebracht<br />

Menschen mit psychischen, körperlichen<br />

und sozialen Schwierigkeiten leben mit<br />

Grenzen, welche ihre Situation mit sich<br />

bringt, aber auch mit Grenzen, welche<br />

die Gesellschaft ihnen zuspricht. Sie bekommen<br />

gesagt, was sie nicht können. Im<br />

schlimmsten Fall glauben sie das irgendwann.<br />

2. Etappe<br />

Grindelwald –<br />

Grosse Scheidegg – Meiringen –<br />

Brünig-Pass – Sarnen<br />

60 km // 1800 Höhenmeter<br />

*<br />

Sarnen<br />

Webtipp:<br />

www.wheelsofmotion.ch<br />

2000 m ü.M.<br />

«Wheels of Motion» ist unser Rezept für ein Erlebnis,<br />

das der Erkenntnis dient: Es ist mehr möglich, wenn es<br />

einem zugetraut wird und man sich gewissenhaft darauf<br />

vorbereitet. Wir versuchten es, wir wagten es, wir packten<br />

es. Es ist gelungen, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesund,<br />

stolz und glücklich ans Ziel zu bringen.<br />

Die Vorbereitung ist das A und O<br />

Die sechstägige Tour in der zweiten September-Hälfte<br />

begann 300 Tage zuvor: Regelmässige Vitaltrainings<br />

in der Karateschule dienten der Beweglichkeit, der<br />

Koordination und dem Selbstvertrauen. Da ging es<br />

immer auch um interne Widerstände, die es zuerst<br />

zu überwinden gilt. Zudem kam die Gruppe regelmässig<br />

zum Spinning zusammen. Spinning ist ein Ausdauersport<br />

auf stationären Fahrrädern. Wichtig waren auch die<br />

gemeinsamen Ausfahrten. Für die Sicherheit im Strassenverkehr<br />

ist es elementar, zu wissen, wie sich die Einzelne auf der Strasse<br />

verhält. Wer miteinander unterwegs ist, muss sich füreinander<br />

interessieren und einander verstehen.<br />

*<br />

*<br />

Grindelwald<br />

Grosse Scheidegg, 1962 m ü.M.<br />

1500 m ü.M.<br />

1000 m ü.M.<br />

500 m ü.M.<br />

Diese Vorbereitung war entscheidend. So konnte eine Gruppe<br />

von neun Individuen reifen, die sich gut ergänzten. Auch einzelne<br />

Abbrüche waren wichtig, denn je näher der grosse Moment<br />

rückte, desto klarer war: Es geht nur ganz oder gar nicht.<br />

Rosenlaui, 1330 m ü.M.<br />

Brünig-Pass, 1008 m ü.M.<br />

*<br />

* Bern, 500 m ü.M. Michael Haller<br />

Leiter Kommunikation & Kultur<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

*


unterwegs 1122 29<br />

ZIEL<br />

5. Etappe<br />

Romanshorn<br />

*<br />

Einsiedeln – Rapperswil –<br />

Niederurnen –<br />

Walenstadt – Sargans<br />

84 km // 550 Höhenmeter<br />

Eine symbolstarke Velotour:<br />

6000 Höhenmeter,<br />

400 Kilometer,<br />

3 Pässe, 8 Seen,<br />

1 Schlachtfeld in 6 Tagen.<br />

*<br />

Einsiedeln<br />

4. Etappe<br />

Zug – Ägerisee –<br />

Chatzestrick – Einsiedeln<br />

30 km // 800 Höhenmeter<br />

*<br />

Sargans<br />

6. Etappe<br />

Sargans – Buchs –<br />

Rorschach – Arbon –<br />

Romanshorn<br />

94 km // 350 Höhenmeter<br />

Sattel,<br />

830 m ü.M.<br />

*<br />

*<br />

Morgarten,<br />

750 m ü.M.<br />

Chatzestrick,<br />

1053 m ü.M.<br />

*<br />

*<br />

Etzel, 1096 m ü.M.<br />

Gruppenbild in Grindelwald, kurz vor dem<br />

Anstieg auf die Grosse Scheidegg.<br />

Bild: Adrian Dossenbach<br />

Romanshorn, 406 m ü.M.<br />

*


Wheels of Motion<br />

«Das Abenteuer geht weiter»<br />

Was bringt das Fahrradfahren – und was hat das Projekt<br />

«Wheels of Motion» bewegt? Ein Gespräch über Erfolgserlebnisse,<br />

Glaubenssätze und qualitative statt quantitative Massstäbe.<br />

Eine Fahrradtour mit Menschen, denen man eine<br />

solche Tour vielleicht nicht zutrauen würde: Was ist<br />

die Idee dahinter?<br />

Michael Haller: Es geht darum, festgefahrene Glaubenssätze<br />

aufzubrechen. Das eigene Erfahren und Erleben sollen<br />

zeigen: Es ist mehr möglich als man gemeinhin glauben mag.<br />

Das bestärkt Betroffene in ihrer Selbstwirksamkeit<br />

und zeigt anderen, die dazu neigen,<br />

ihnen nichts zuzutrauen: Schaut, die<br />

können es durchaus, wenn ihr sie lässt.<br />

Anders gesagt: Für das Selbstvertrauen ist<br />

es sehr wertvoll, wenn man etwas Ausserordentliches<br />

vollbringen und spüren kann:<br />

Es gibt Leute, die mir das wirklich zutrauen. Philosophisch betrachtet:<br />

Das Ich geht in etwas Grösserem auf, wird Teil von etwas,<br />

das den Moment überdauert. Ein Teilnehmer hat gesagt: «Das<br />

hätte ich mir nicht zugetraut». Und dann hat er’s eben doch gemeistert.<br />

Er weiss jetzt selber, dank der eigenen Erfahrung, dass<br />

er sich mehr zutrauen darf und soll – ungeachtet davon, was die<br />

Gesellschaft ihm möglicherweise nicht zugestehen will.<br />

«Das Fahrradfahren versöhnt<br />

uns mit den Elementen<br />

und mit uns selbst.»<br />

Wie siehst Du den Stellenwert regelmässiger Bewegung?<br />

Zerstreuung, Ablenkung, Fokus: Das Fahrradfahren versöhnt uns<br />

mit den Elementen und mit uns selbst. Das Wetter spüren, Sonne,<br />

Wind und Regen, die Natur erleben, die Wirksamkeit des eigenen<br />

Körpers erfahren, das macht etwas mit uns. Ich denke, gerade<br />

für Menschen mit psychischen Schwierigkeiten kann die Bewegung<br />

mit dem Fahrrad zu einer Erdung führen. Man spürt sich,<br />

nimmt sich wahr, kommt auf andere Gedanken. Das rhythmische<br />

Treten macht den Kopf frei und hilft die Gedanken zu sortieren.<br />

Bewegung ist ein hochwirksames Medikament ohne schlechte<br />

Nebenwirkungen.<br />

Was ist das Wichtigste, wenn man sich<br />

wie ihr auf eine solche Velotour macht?<br />

Die Vorbereitung und die seriöse Begleitung.<br />

Man muss einander verstehen und<br />

wissen, wie der Einzelne im Strassenverkehr<br />

und unter schwierigen Bedingungen<br />

funktioniert. Vor allem muss man herausfinden, was drinliegt und<br />

was erreichbar ist. Und es muss verbindlich sein: Wer sich darauf<br />

einlässt, hat sich selber und der Gruppe gegenüber eine Verantwortung.<br />

Mir war sehr wichtig, dass alle, die Interesse bekundet<br />

haben, rasch demonstrierten, dass es ihnen ernst ist. Wer nicht<br />

regelmässig mittrainiert und nicht beweist, dass ihm ernsthaft<br />

an der Teilnahme liegt, scheidet rasch aus. Ich muss das so sagen.<br />

Es muss elitär sein, weil es letztlich um die Sicherheit und<br />

Gesundheit aller geht.<br />

Das klingt nach hohen Einstiegshürden.<br />

Unsere Tour war kein Spaziergang. Darum mussten wir von<br />

Anfang an klarstellen, was an Einsatz und Vorbereitung nötig<br />

Tag 5: In der Linth-Ebene ging es<br />

zur Abwechslung mal geradeaus.<br />

Bild: mha.


«Die gemeinsamen Erfolge<br />

waren die Höhepunkte<br />

dieses Projekts.»<br />

unterwegs 1122 31<br />

ist. Es gab Interessierte, die merkten, dass es womöglich zu viel<br />

werden würde. Es gab andere, die noch Sicherheit benötigten.<br />

Darum waren die Gespräche, oft auch mit Angehörigen, sehr<br />

wichtig. Einfach mal losfahren und schauen wie’s läuft, das reicht<br />

nicht. Das muss von Anfang an seriös sein. Wir wollten uns an<br />

die Grenzen herantasten, sie sorgfältig überwinden. Das Risiko<br />

in Kauf nehmen: Nein, das kam nicht infrage. Darum mussten wir<br />

streng sein von Anfang an.<br />

Kann diese Klarheit sogar befreiend sein?<br />

Ja, genau. Ein Beispiel: Ein junger Mann hatte grosses Interesse<br />

am Mitmachen. Nach einem gemeinsamen Training plagte ihn<br />

allerdings mehr und mehr der Gedanke,<br />

dass er womöglich nicht mithalten könnte.<br />

Er verglich seine Leistung stark mit der<br />

Leistung anderer Teilnehmer; es schien an<br />

ihm zu nagen, dass andere besser klarkamen<br />

als er selbst. Meines Erachtens war<br />

das keine rationale Einschätzung, sondern<br />

einfach sein Glaubenssatz, den es vorerst zu akzeptieren galt. Und<br />

so kam es zu einem befreienden Gespräch mit ihm und seinem<br />

Papa: Es ist besser, er macht dieses Jahr noch nicht mit. Ein grosses<br />

Kompliment an ihn und seine Familie, die ihn bestärkt hat: Er<br />

hat es versucht und dann festgestellt, dass er noch nicht bereit<br />

ist. Er hat selber entschieden, dass er noch zuwarten will – auch<br />

ein Erfolg und ein Zeugnis von Stärke und Entschlossenheit. Unsere<br />

Türen sind für ihn auf jeden Fall offen.<br />

Du hast das Wort «elitär» benutzt, und gleichzeitig dreht sich<br />

euer Projekt um Menschen mit psychischen und körperlichen<br />

Schwierigkeiten: Ist das nicht ein Widerspruch?<br />

Im Gegenteil. Ich traue den Klientinnen und Klienten zu, dass sie<br />

in einem elitären Umfeld bestehen können. Es ihnen nicht zuzutrauen,<br />

das wäre elitär.<br />

Was waren die Höhepunkte des Projekts «Wheels of Motion»?<br />

Die gemeinsamen Erfolgserlebnisse. Zum Beispiel der Moment,<br />

als alle auf der Passhöhe angekommen waren, bei drei Grad, starkem<br />

Wind, Eis und Schnee, erschöpft, aber lächelnd und wissend,<br />

dass sie gerade etwas Ausserordentliches vollbracht haben: Das<br />

war schön zu sehen. Jeder Tag hatte viele Höhepunkte. Besonders<br />

waren auch die stillen Momente, in denen wir ehrfürchtig<br />

die Natur um uns herum wahrnahmen und uns als Teil von etwas<br />

Grösserem erleben durften.<br />

Gibt es auch Tiefpunkte?<br />

Nein, zum Glück nicht. Enttäuschend war einige wenige Male das<br />

Verhalten von Autofahrern, die nur sich selbst sehen, wenn überhaupt.<br />

Wir waren uns bewusst, dass trotz aller Vorbereitung und<br />

«Da sind Leute, die Feuer<br />

und Flamme sind für<br />

weitere Aktivitäten.»<br />

allen Risikomanagements nicht alles in unseren eigenen Händen<br />

sein würde. Insofern bin ich einfach froh und dankbar, dass<br />

es so gut geklappt hat.<br />

War das eine einmalige Aktion, oder geht es weiter?<br />

Die Erfahrungen und das Echo sind so positiv, dass es weitergehen<br />

muss. Ich möchte das nicht mit quantitativem Fokus<br />

betrachten, sondern mit qualitativem. Es müssen kleine, gut<br />

organisierte Gruppen bleiben; nur so ist die Sicherheit gewährleistet.<br />

Und es müssen Personen sein, die perfekt zusammenpassen.<br />

Wie viele Leute das sind, das spielt keine Rolle. Lieber zu zehnt<br />

zufrieden und gesund ans Ziel kommen als 30 Personen enttäuschen,<br />

weil es zu viel und zu unausgewogen<br />

war. Ich möchte am Konzept nichts<br />

ändern, auch nicht am perfekt eingespielten<br />

Kernteam. Das hat so gut funktioniert,<br />

weil wir alle angefressen und ein bisschen<br />

verrückt sind.<br />

Die Finanzlage ist angespannt. Liegen solche Aktionen überhaupt<br />

drin?<br />

Wir haben Unterstützerinnen und Gönner gewonnen, sodass<br />

wir uns um die finanziellen Aspekte keine Sorgen machen<br />

müssen – auch nicht für künftige Durchführungen.<br />

Es ist schön zu sehen, dass es –<br />

gerade in Zeiten wie diesen – Menschen<br />

und Organisationen gibt, die den Wert<br />

sehen und nicht nur den Preis. Das<br />

hat mich sehr berührt: Der Zuspruch<br />

ist gross, wir sind im richtigen Moment<br />

am richtigen Ort.<br />

Hast Du Ideen für weitere Touren?<br />

Ja, ich war im Sommer auf einer Fahrradtour<br />

im Engadin und hab mir den<br />

Albula- und Berninapass näher angeschaut.<br />

Auch der Gotthard und Lukmanier<br />

sind reizvoll. Ich hab ein paar<br />

Ideen. Und ich weiss: Da sind Leute, die<br />

Feuer und Flamme sind für weitere Aktivitäten.<br />

Das Abenteuer geht weiter.<br />

Interview: Katja Wohlwend<br />

Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation<br />

Filmtipp:<br />

YouTube Brüggli<br />

Wheels of Motion<br />

- Königsetappe<br />

Grosse Scheidegg<br />

- Rückkehr nach<br />

Romanshorn<br />

Sieht viel Potenzial in<br />

«Wheels of Motion»: Initiant und<br />

Projektleiter Michael Haller.


Wheels of Motion<br />

«Diese Erfahrung nimmt mir keiner»<br />

Ich bin mir das Fahrradfahren schon gewohnt,<br />

weil ich zweimal wöchentlich zwischen<br />

Götighofen und Romanshorn hinund<br />

herfahre. Das sind pro Weg eineinhalb<br />

Stunden. Eine viel grössere Fahrradtour<br />

habe ich mir anfangs nicht zugetraut. Ich<br />

habe es aber trotzdem versucht. Ich bin an<br />

meine Grenzen und darüber hinaus gegangen.<br />

Vor allem war die grosse Steigung am<br />

zweiten Tag über zwei Pässe gar nicht leicht<br />

für mich. Ich habe aber nicht aufgegeben<br />

und habe es geschafft. Dagegen war alles<br />

andere, was danach kam, ein Kinderspiel.<br />

Mehrmals hatte ich platte Reifen, die jedes<br />

Mal geflickt werden mussten. Das war nervig.<br />

Im Moor in Rothenthurm entdeckte ich einen<br />

Schilter-Ladetraktor – mein ultimatives<br />

Traumfahrzeug. Davon musste ich sofort<br />

ein Foto machen. «Wheels of Motion»<br />

war eine super Idee. Wenn wieder einmal<br />

so eine Fahrradtour stattfindet, bin ich<br />

sicher wieder dabei, denn diese Erfahrung<br />

kann mir keiner nehmen.<br />

Jakob Stark<br />

Lernender Logistikpraktiker PrA<br />

«So ein schönes, cooles Gefühl»<br />

Jakob tankt Energie für<br />

die nächsten Kilometer.<br />

Gabriel Schoop<br />

Mitarbeiter Montage/Mechanik<br />

Ich habe viel trainiert, jeden Tag mit dem<br />

Velo von Amriswil nach Romanshorn zur Arbeit.<br />

Auch an den gemeinsamen Trainings<br />

habe ich teilgenommen. Die Fahrradtor ist<br />

für mich sehr gut gelaufen. Beim Bergaufwärtsfahren<br />

war ich sogar einer der Stärksten.<br />

Für mich waren die rasanten Abfahrten<br />

das Schönste. Hin und wieder haben wir<br />

sogar Schnee gesehen, da wir ja in höheren<br />

Gegenden unterwegs waren. Das war<br />

für Mitte September ein recht ungewohntes<br />

Bild. Ich habe mich über den Schnee<br />

gefreut. Muskelkater hatte ich zum Glück<br />

nicht. Wir haben jeweils in schönen Hotels<br />

übernachtet und ich durfte mit Jakob Stark –<br />

ein sehr flotter Kollege – das Zimmer teilen.<br />

Nach der letzten «Wheels of Motion»-Etappe<br />

gab es eine Willkommensfeier. Meine Mutter<br />

und viele andere waren da. Sie sind für<br />

mich gekommen und haben darüber gestaunt,<br />

was ich alles in dieser Woche geleistet<br />

habe. Das war so ein schönes, cooles<br />

Gefühl. Das hat mich zu Tränen gerührt.<br />

Ich freue mich auf den Sommer, weil ich<br />

dann endlich wieder die supertollen «Wheels<br />

of Motion»-T-Shirts anziehen kann, die uns<br />

geschenkt wurden. Ich würde auf jeden Fall<br />

wieder mitmachen; es war so ein schönes<br />

Erlebnis.<br />

Steile Anstiege waren<br />

an der Tagesordnung.<br />

Gabriel Schoop<br />

Mitarbeiter Montage/Mechanik


unterwegs 1122 33<br />

«Es hat sich in jeder Hinsicht gelohnt»<br />

Ich bin Mountainbiker. Diese Sportart bedeutet<br />

mir sehr viel und ist ein grosser Teil<br />

meines Lebens. Ich fahre oft im Wald oder<br />

über Feldwege. Darum wäre es mir nie in den<br />

Sinn gekommen, eine Strassen-Tour zu fahren.<br />

Anfangs war ich mir nicht ganz sicher,<br />

ob ich bei «Wheels of Motion» teilnehmen<br />

soll oder nicht, weil ich Einzelgänger bin.<br />

Eine Fahrradtour mit so vielen Menschen<br />

zu machen, die ich nicht kenne, war eine<br />

grosse Herausforderung. Ich habe mir das<br />

alles sehr problematisch vorgestellt – aber<br />

ich wurde eines Besseren belehrt. Es war<br />

alles schön und unkompliziert organisiert<br />

und es tauchten zum Glück keine grösseren<br />

Probleme auf, die ich nicht handhaben<br />

konnte. Ich habe sogar festgestellt, dass ich<br />

in einer Gruppe gut funktionieren kann. Das<br />

alles hat mich sehr positiv überrascht. Das<br />

grösste Highlight für mich war der zweite<br />

Tag – die Fahrt auf die Grosse Scheidegg<br />

und dann noch über den Brünig-Pass. Entlang<br />

der majestätischen Berge inmitten<br />

einer wunderschönen Landschaft zu fahren,<br />

war toll. Für mich war das die grösste Herausforderung<br />

auf dieser Tour. In der Nacht zuvor<br />

hat es geschneit.<br />

So war es vor allem<br />

im Schatten sehr<br />

kühl. Sobald<br />

man aber an<br />

die Sonne kam,<br />

war es herbstlich warm.<br />

Diese Temperaturunterschiede waren nicht<br />

ganz ohne. Die Teilnahme an «Wheels of<br />

Motion» hat sich für mich in jeglicher Hinsicht<br />

gelohnt und ich kann mir gut vorstellen,<br />

ein weiteres Mal mitzumachen.<br />

Martina Davatz<br />

Mitarbeiterin Co-Packing<br />

«Aufeinander<br />

aufgepasst»<br />

Am Anfang war ich noch etwas unerfahren.<br />

Ich habe aber viel auf dem Fahrrad geübt und<br />

regelmässig am Vital- und Spinning-Training<br />

teilgenommen. So habe ich mich sehr verbessern<br />

können. Unser Team fand ich super.<br />

Wir haben immer aufeinander aufgepasst,<br />

hatten jede Menge Spass und nie Streit. Auf<br />

der Fahrradtour hatten wir die Gelegenheit,<br />

uns noch viel besser kennenzulernen. Das<br />

fand ich so cool. Es war schön, umgeben<br />

von der Natur zu sein, und das Wetter war<br />

auch fast immer gut. In den Pausen besichtigten<br />

wir einmal ein Schloss und ein anderes<br />

Mal haben wir ein Kloster besucht. Dann<br />

sind wir auch noch gemeinsam chinesisch<br />

und italienisch essen gegangen. Das hat mir<br />

gut gefallen. Bei «Wheels of Motion» bin ich<br />

sehr gern wieder einmal dabei.<br />

«Unvergesslich»<br />

Mit unserem Vitaltraining und Spinning<br />

konnte ich Kraft aufbauen und mich auch<br />

mental auf die Velotour vorbereiten. Wichtig<br />

war mir die Probefahrt ins Appenzellerland,<br />

bei der ich über 80 Kilometer zurücklegte.<br />

Danach wusste ich, dass ich die Tour<br />

mit meinem E-Bike schaffen kann. Bisher<br />

fuhr ich nicht mehr als 60 Kilometer am<br />

Stück. Die Gruppendynamik war super und<br />

ich fühlte mich mit den anderen schnell<br />

wohl und sicher. Wir waren füreinander<br />

da und hatten Spass. Auch wollte ich eine<br />

ähnliche Strecke immer schon mal fahren<br />

wegen der wunderschönen Landschaften.<br />

Diese genoss ich in vollen Zügen.<br />

Am besten hat mir die Fahrt auf die Grosse<br />

Scheidegg gefallen. Dass ich es schaffe,<br />

dort hochzufahren, war erhebend für mich<br />

und machte mich stolz. Es war zwar der anstrengendste<br />

Tag, da wir noch über den Brünig<br />

fuhren, aber es war unglaublich schön.<br />

Diese Velotour bleibt für mich unvergesslich<br />

und einzigartig. Dafür bin ich dem Brüggli-<br />

Team sehr dankbar.<br />

Roland Rufer<br />

Mitarbeiter Qualitätsmanagement<br />

«Wheels of Motion» führte in<br />

Gebiete, wo auch im September<br />

schon Schnee liegt. Gabriel zeigt, wie<br />

wichtig eine gute Ausstattung ist.<br />

Doris Schütz<br />

Mitarbeiterin Qualität & Service


Wheels of Motion<br />

Schön war's<br />

Das Projekt «Wheels of Motion» hat kostbare<br />

Erfahrungen und Erfolgserlebnisse ermöglicht.<br />

Es war anspruchsvoll und beflügelnd zugleich.<br />

Zur Vorbereitung gehörten<br />

intensive Vital- und Mentaltrainings<br />

in der Karateschule.<br />

Zudem setzten sich die<br />

Teilnehmenden regelmässig<br />

aufs Spinningrad.


unterwegs 1122 35<br />

Die sechstägige Velotour<br />

war anstrengend,<br />

aber erfüllend und geprägt<br />

von viel Gemeinschaftssinn.<br />

Alle Teilnehmenden haben es geschafft:<br />

Sie sind gesund und stolz<br />

nach Hause gekommen.


Was gut tut<br />

Sirjay Brunner tanzt Hip Hop,<br />

Break Dance, Jazz und Modern Dance und<br />

ist für andere Stile offen. Er macht eine<br />

professionelle Tanzausbildung.<br />

Bilder: Frosan von Gunten<br />

Sirjay will<br />

auf die Bühne


unterwegs 1122 37<br />

Sirjay Brunner zieht es nach seiner KV-Lehre nicht<br />

etwa in ein Sekretariat oder Büro, sondern auf die Bühne.<br />

Das Tanzfieber hat ihn schon lange gepackt.<br />

Während seiner Lehre zum Kaufmann EFZ hat Sirjay Brunner viel<br />

gelernt, um stets gute Noten zu erzielen. Seine Zielstrebigkeit und<br />

sein Fleiss wurden belohnt. Er schloss die Ausbildung mit einer 5,4<br />

ab. Doch im Kaufmännischen will er vorerst nicht bleiben. Es gibt<br />

etwas, was ihm noch mehr liegt: das Tanzen.<br />

«Ich will auf die Bühne», sagt er.<br />

Das Tanzen begeisterte ihn schon immer,<br />

doch erst 2019 wurde es zu seiner Passion.<br />

Alles begann damit, als er seinen Bruder<br />

in die «Dance Factory 4 You», eine Tanzschule<br />

in Romanshorn, begleitete. Vom Tanzfieber gepackt, tanzte<br />

Sirjay von nun an fast täglich. Assunta Tassone, Gründerin und Inhaberin<br />

der «Dance Factory 4 You», erlebte Sirjay immer gut gelaunt<br />

und hochmotiviert. «Man hat gemerkt, dass er das Tanzen<br />

liebt und dass er so vom Alltag abschalten kann», sagt sie. In der<br />

rhythmischen Bewegung fand Sirjay die Möglichkeit, sich auszudrücken<br />

und seinen Körper und die Musik auf einer neuen Ebene<br />

zu spüren und zu erleben. Irgendwann verliess sein Bruder die<br />

Tanzschule in Romanshorn, doch Sirjay ist geblieben.<br />

Die Chance gepackt<br />

Während der Pandemie blieben viele Tanzkollegen dem Training<br />

fern, doch Sirjay tanzte unbeirrt weiter. Auch seinen Tanzlehrern<br />

fiel die Begeisterung, die Sirjay fürs Tanzen hegt, auf. «Eines Tages<br />

kam mein Tanzlehrer Wittha auf mich zu und fragte mich, ob ich es<br />

mir nicht vorstellen könnte, mehr aus meinem Hobby zu machen»,<br />

erinnert er sich. So kam der Stein ins Rollen und Sirjay begann,<br />

sich mit dem Gedanken, eine professionelle Tanzausbildung zu absolvieren,<br />

ernsthaft auseinanderzusetzen. Zu Beginn konnte sich<br />

Sirjay mit der Idee nicht richtig anfreunden, da ein künstlerischer<br />

Beruf vermeintlich nicht viele Zukunftschancen birgt. Doch je länger<br />

er darüber nachdachte, desto mehr wurde ihm bewusst, dass er es<br />

bereuen würde, diese vielleicht einmalige Chance nicht zu nutzen.<br />

Sirjays ursprünglicher Plan war es, direkt nach seiner Ausbildungszeit<br />

die Berufsmaturität zu absolvieren. Nun muss dies warten,<br />

denn seine Träume haben Vorrang. Die Berufsmaturität möchte er<br />

später nachholen. «Ich freue mich, dass er seine Träume verfolgt<br />

und wünsche ihm nur das Beste. Dass er schon eine Ausbildung<br />

in der Tasche hat, ist von Vorteil, denn in der Schweiz ist es nicht<br />

einfach, als professioneller Tänzer Fuss zu fassen und erfolgreich<br />

«Brüggli hat mir viel<br />

Last von den Schultern<br />

genommen.»<br />

zu werden», sagt Assunta Tassone. Auch seine Eltern<br />

stehen hinter ihm und unterstützen ihn bei der Verwirklichung<br />

seines Traums.<br />

Zusage in der Tasche<br />

Um die dreijährige Ausbildung zum diplomierten<br />

Bühnentänzer an der renommierten<br />

Hochschule «Tanzwerk 101» in<br />

Zürich antreten zu können, musste er erst<br />

den Bewerbungsprozess bestehen, der ein<br />

Motivationsschreiben und sechs Stunden<br />

Tanztraining verschiedener Stile beinhaltet. «Das Tanztraining ist dafür<br />

da, dass die Jurymitglieder wissen, wie lernfähig und belastbar<br />

die einzelnen Schüler sind und worin ihre Begabungen liegen»,<br />

erklärt Sirjay. Zu guter Letzt fand ein Vortanzen statt – allein vor<br />

den kritischen Augen der Jury. Sirjay war aufgeregt, konnte die Jury<br />

jedoch mit Breakdance und Hip Hop von sich überzeugen, was ihm<br />

die Zusage für die Tanzausbildung in Zürich sicherte. «Ich bin froh<br />

und freue mich riesig, dass es geklappt hat», sagt er. In der Tanzausbildung<br />

wird er viele urbane Tanztechniken lernen, aber auch<br />

Jazz oder Modern Dance und viele andere Tanzrichtungen. Ausser-<br />

Er bildet sich zum Bühnentänzer<br />

weiter und denkt auch<br />

an einen Schauspielkurs.


Was gut tut<br />

In der rhythmischen<br />

Bewegung kann sich<br />

Sirjay ausdrücken.<br />

dem bekommt er jede Menge Theorie<br />

wie zum Beispiel Tanz-, Kultur- und<br />

Musikgeschichte und Tanzanalyse<br />

vermittelt. Zudem warten<br />

viele Workshops und Projekttage<br />

auf ihn.<br />

Doch damit nicht genug: Sirjay<br />

wird auch einen Schauspielkurs<br />

belegen. So kann<br />

er eines Tages als Tanzlehrer<br />

oder Choreograf Fuss fassen<br />

oder als Musicaldarsteller erfolgreich<br />

werden. Welchen Weg<br />

Sirjay nach seiner Ausbildung genau<br />

einschlagen wird, weiss er zu<br />

diesem Zeitpunkt noch nicht. Jedenfalls<br />

könne er sich eine Zukunft als Backgroundtänzer<br />

gut vorstellen. Mitglied einer Tanzgruppe<br />

zu sein, fände er aber genauso aufregend. Damit diese<br />

Träume in Erfüllung gehen können, ist es enorm wichtig, dass er<br />

viel trainiert und schon während seiner Ausbildung so viele Kontakte<br />

wie möglich knüpft. Auch die regelmässige Teilnahme an<br />

Castings ist wichtig.<br />

Wichtige Erkenntnis<br />

Die dafür erforderlichen Sozialkompetenzen hat sich Sirjay während<br />

seiner Lehre bei Brüggli angeeignet. «Dies lässt sich gut aufs Tanzen<br />

übertragen», sagt er. Denn zwischenmenschliche Interaktionen<br />

sind – vor allem in Tanzgruppen – von grosser Bedeutung. In sich<br />

hineinzuhorchen und für sich selbst einzustehen, will ihm dank<br />

der Ausbildung bei Brüggli ebenso viel besser gelingen. «Brüggli<br />

hat mir viel Last von den Schultern genommen und mir die Möglichkeit<br />

gegeben, mich zu entfalten und zu dem zu werden, der<br />

ich heute bin», sagt er. Heute sieht er Fehler nicht als Niederlage,<br />

sondern als Chance, um daran zu wachsen – eine wichtige Erkenntnis,<br />

die ihm bei seiner Ausbildung zum diplomierten Bühnentänzer<br />

zugutekommen wird.<br />

Katja Wohlwend<br />

Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation<br />

Das Tanzen ist für Sirjay Brunner<br />

eine Sprache und Berufung.


unterwegs 1122 39<br />

Brückenschlag<br />

«Wir müssen die Zuschauer<br />

neu für uns gewinnen»<br />

Seit 2020 arbeitet das FigurenTheater St.Gallen mit Advery zusammen.<br />

Wie erlebt Stephan Zbinden die Zusammenarbeit?<br />

Und wie hat er selbst zum FigurenTheater St.Gallen gefunden?<br />

Wie entstand die Kooperation zwischen dem Figuren-<br />

Theater St.Gallen und Advery, der Kommunikationsagentur<br />

von Brüggli Medien?<br />

Für ein neues Konzept als reines Kinder- und Jugendtheater haben<br />

wir ein Gesuch bei der Stadt und beim Kanton St.Gallen gestellt<br />

und einen Unterstützungsbeitrag erhalten.<br />

So wurde Stefan Grob, Leiter von<br />

Advery, der im Stadtparlament aktiv ist,<br />

auf uns aufmerksam.<br />

Warum haben Sie sich für Advery als<br />

Partner entschieden?<br />

Wir wollten mehr in Richtung Social Media gehen, mehr Werbung<br />

in elektronischer Form schalten und die Homepage anders gestalten.<br />

Bei Advery bekamen wir das alles aus einem Topf, mit einer<br />

einzigen Ansprechperson. Auf diese<br />

Weise konnten wir uns die Koordinationsarbeiten<br />

sparen. Ausserdem vermitteln wir<br />

oft ernste Themen zum Nachdenken, wie<br />

zum Beispiel das Theaterstück «Biene Maja<br />

– unverblümt». Darin geht es um Insektensterben.<br />

Wir behandeln auch sozialkritische<br />

Themen wie die Ausgrenzung von Behinderten. Advery<br />

und das FigurenTheater St.Gallen teilen sich die gleichen Werte.<br />

Wie Advery funktioniert, gefällt uns. Auch sie geben jungen Menschen<br />

eine Chance und geben ihnen etwas mit auf dem Weg. Das<br />

passt perfekt zu uns.<br />

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit Advery?<br />

Es ist eine unkomplizierte, sehr professionelle Geschäftsbeziehung.<br />

Welcher Auftrag ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?<br />

Da kommt mir einer der ersten Aufträge in den Sinn. Wir hatten<br />

bereits ein gedrucktes Programm für die Saison, doch dann kam<br />

Corona dazwischen und wir mussten schnell eine Lösung finden.<br />

Weil alles sehr ungewiss war und weil niemand wusste, was am<br />

nächsten Tag sein würde, beschlossen wir, alle Infos nur noch<br />

«Bei Advery haben<br />

wir eine einzige Ansprechperson<br />

für alles.»<br />

«Corona hat uns in der<br />

Blütezeit getroffen. Wir<br />

haben viel Zeit verloren.»<br />

online zu veröffentlichen. Dennoch wollten wir etwas<br />

in der Hand haben. Advery hat dann eine Drucksache<br />

in Postkartenform mit Wettbewerben, Infos und tollen<br />

Fotos vom Theater erstellt, die man problemlos per Post<br />

verschicken konnte. Wir wollten los von unserem etwas verstaubten<br />

Image und etwas Neues, Modernes<br />

gestalten. Das war der Anfang, sozusagen<br />

das Einstiegsprojekt.<br />

Das Theater musste aufgrund der Pandemie<br />

vorübergehend schliessen – wie<br />

sind Sie damit umgegangen und wie<br />

konnte das Theater zur alten Stärke zurückfinden?<br />

Corona hat uns in der Blütezeit getroffen. Wir waren vorher ausverkauft<br />

und alles hat prima funktioniert. Noch haben wir nicht<br />

ganz zur alten Stärke zurückgefunden.<br />

Wir sind immer noch dabei, uns wiederaufzubauen.<br />

Ganz geschlossen hatten wir<br />

das Theater während der Pandemie nicht.<br />

Vor allem für unsere festangestellten Mitarbeiter<br />

war es wichtig, dass sie trotzdem<br />

weiterarbeiten und die Zeit sinnvoll nutzen<br />

können. So haben wir uns vor allem um Liegengebliebenes<br />

gekümmert, haben Ideen umgesetzt und viel geprobt. Zudem sam-<br />

Stephan Zbinden, kaufmännischer<br />

und technischer Leiter des<br />

FigurenTheaters St.Gallen<br />

Bilder: zVg.


Brückenschlag<br />

«Es ist extrem sinnstiftend,<br />

etwas für Kinder und<br />

Jugendliche zu schaffen.»<br />

melten wir neue Erfahrungen mit dem Medium Film. Das ist ein<br />

Projekt, welches wir bald publizieren wollen. Als die Schulen wieder<br />

öffneten, begannen wir, vereinzelt Schulvorstellungen zu realisieren;<br />

zwar nicht so viele wie vorher, aber es tat der Seele gut.<br />

Sie haben Ihr Programm für ältere Kinder und Jugendliche<br />

erweitert. Wie ist Ihnen das gelungen und wie konnte Advery<br />

dabei helfen?<br />

Aufgrund der Pandemie haben wir viel Zeit<br />

verloren. Wir müssen erst die Zuschauer<br />

wieder neu für uns gewinnen. Darum wissen<br />

wir noch gar nicht richtig, ob uns das<br />

Konzept gelungen ist. Um mehr Publikum<br />

für uns zu gewinnen, mussten wir erst<br />

aus unserem Schneckenhaus herausgehen und uns den Leuten<br />

zeigen. Hierfür inszenieren wir nun auch Aufführungen draussen<br />

– ohne Technik. Das ist total cool. Wir waren in Sekundarschulen<br />

und Kantonsschulen in St.Gallen, Appenzell und Thurgau zu Besuch.<br />

Wir haben mit den Teenagern geredet, um zu recherchieren<br />

und herauszufinden, was die Jugendlichen interessiert. So haben<br />

wir diese Themen, zugeschnitten für Jugendliche und Erwachsene,<br />

auf der Bühne inszeniert. Advery war uns hier auch mit Werbung<br />

behilflich. Von den Inszenierungen gibt es auf unserer Homepage<br />

Vorschauen in filmischer Form.<br />

Seit 2014 sind Sie kaufmännischer und technischer Leiter des<br />

FigurenTheaters St.Gallen. Wie ist es dazu gekommen?<br />

Ursprünglich bin ich Wirtschaftsinformatiker. Ich habe in Zürich im<br />

Unispital gearbeitet, doch durch meine Frau, die in einem Theater<br />

gearbeitet hat, habe ich schon damals viel vom Theater mitbekommen.<br />

Anfangs habe ich nur im Theater ausgeholfen. Allmählich<br />

«Wir inszenieren,<br />

was junge Leute<br />

beschäftigt.»<br />

begann ich, mich ernsthaft dafür zu interessieren. Ich habe mich<br />

im Kulturmanagement weitergebildet und hatte dann mein eigenes<br />

Büro. Daneben war ich noch immer im Unispital angestellt.<br />

Eines Tages waren meine Frau und ich im FigurenTheater St.Gallen<br />

eingeladen. Als der damalige Leiter Tobias Rieser das Figuren-<br />

Theater St.Gallen verliess, fragte er Frauke Jacobi und mich, ob ich<br />

wir uns nicht für seine Stelle bewerben wollen. Wir haben uns als<br />

Team beworben und sind seitdem eine<br />

Co-Theaterleitung.<br />

Was mögen Sie ganz besonders am<br />

FigurenTheater?<br />

Für mich ist es extrem sinnstiftend, etwas<br />

für Kinder und Jugendliche zu schaffen.<br />

Wissen zu vermitteln und Werte mitzugeben, finde ich wichtig<br />

und es macht Spass. Das ist eine schöne Aufgabe, die mir viel<br />

Freude bereitet.<br />

Auf welche Aufführung im FigurenTheater kann man sich als<br />

nächstes freuen?<br />

Im Oktober und <strong>November</strong> führen wir «Biene Maja – unverblümt»<br />

sowie «Die Bremer Stadtmusikanten» auf. Auch «Romeo und<br />

Julia» inszenieren wir dann. Anschliessend werden die Nikolausvorstellungen<br />

stattfinden. Die Monate <strong>November</strong> und Dezember sind<br />

unsere wichtigsten Monate. Dann ist besonders viel los.<br />

Interview: Katja Wohlwend<br />

Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation<br />

Szene aus der Produktion<br />

«Romeo und Julia»<br />

Das FigurenTheater St.Gallen<br />

ist ein Gemeinschaftswerk.


unterwegs 1122 41<br />

Was gut tut<br />

Zeichnen statt kommissionieren<br />

Gute Ideen werden belohnt. Das merkten die Lernenden und<br />

Mitarbeitenden mit Rente aus der Logistik bei Brüggli, als sie<br />

auf einer leeren weissen Wand ein Graffiti malen wollten.<br />

Adrijan Shala (Mitte), André Paukner und Fabienne Honegger vor<br />

ihrem neuen Graffiti. Mitgeholfen haben: Argjenta Tahiri, Said Koç,<br />

Dominic Rutishauser, Janis Boninsegna und William Vöhrigner.<br />

Bild: Roger Nigg<br />

Die Wände in der Logistik werden strapaziert: Fussabdrücke,<br />

Schleifspuren, Hicke. Man sieht, dass dort<br />

gearbeitet wird. Als es die Auftragslage zuliess, wollten<br />

Eddy Kuni, Teamleiter Logistik, und seine Leute<br />

den Wänden in der Logistik an der Hofstrasse<br />

einen neuen Anstrich verpassen. «Ein Graffiti<br />

könnte etwas Farbe reinbringen», meinte<br />

Mitarbeiter Adrijan Shala. Alle zusammen entschieden<br />

sie sich für ein Motiv, erarbeiteten ein Design und wählten<br />

Farben aus. Sobald die Erlaubnis eingeholt war, ging es an die<br />

Arbeit. «Am mühsamsten war das Abkleben und Zuschneiden des<br />

Klebebands, damit die Linien schön wurden», sagt Adrijan Shala.<br />

Wie Arbeit fühlte es sich für die Künstler aber nicht an, da sie für<br />

einmal nicht transportieren oder kommissionieren mussten,<br />

sondern einfach zeichnen und malen konnten. Sobald<br />

fertig, wurde das Kunstwerk von allen Seiten fotografiert,<br />

in den Sozialen Medien veröffentlicht, Freunden<br />

und Familien gezeigt, sogar ausgedruckt und zuhause aufgehängt.<br />

«Vielleicht wird das jetzt zur Tradition und wir übermalen es in ein<br />

paar Jahren wieder mit einem neuen Motiv», denkt Eddy Kuni laut.<br />

Adrian Dossenbach<br />

Kommunikationsspezialist<br />

Das Graffiti wurde fotografiert,<br />

geteilt und sogar<br />

zuhause aufgehängt.


Unternehmenskommunikation<br />

Es geht ums Vertrauen<br />

Wie wird Brüggli wahrgenommen und bewertet?<br />

Und: Entspricht diese Wahrnehmung dem Selbstbild von Brüggli?<br />

Eine Hochschul-Studie gibt Aufschluss.<br />

Man stelle sich ein Restaurant vor. Die Pasta, das Tiramisu,<br />

der Kaffee sind wunderbar, und die junge Servicekraft gibt<br />

dem Gast ein gutes Gefühl: Er fühlt sich willkommen und<br />

wertgeschätzt. Alles tiptop; der<br />

Gast kommt gerne wieder und spricht<br />

gut über das Restaurant. Was er (und die<br />

junge Servicekraft vielleicht auch) nicht<br />

weiss: Das Restaurant gehört einer Verbrecherorganisation<br />

zwecks Geldwäsche. Was<br />

nach aussen glänzt, ist im Kern nicht sauber.<br />

Macht ja nichts, kann man sagen, Hauptsache das Essen schmeckt<br />

und alles ist freundlich. Wenn wir aber von Reputation, Moral und<br />

Ethik reden wollen, müssen wir über den Tellerrand hinausblicken.<br />

Drei Dimensionen<br />

Die Reputation eines Unternehmens lässt sich auf drei Ebenen beurteilen.<br />

Man spricht auch von drei Reputationsdimensionen: eine<br />

funktionale, eine expressive und eine soziale. Alles gar nicht so<br />

kompliziert wie es klingen mag. Schauen wir es uns am Beispiel<br />

des Eingangs dargestellten Restaurants an: Das Essen<br />

und der Kaffee sind wunderbar. Das bedeutet, dass das Restaurant<br />

seinen Leistungsauftrag<br />

kompetent erbringt (funktionale<br />

Reputationsdimension).<br />

Die Gäste nehmen<br />

dies so wahr und verbreiten<br />

es entsprechend. Der<br />

Service ist herzlich und<br />

zuvorkommend; nicht gespielt<br />

und aufgesetzt, sondern<br />

ernstgemeint. Das heisst,<br />

das Restaurant wird als sympathisch<br />

wahrgenommen (expressive<br />

Reputationsdimension).<br />

Unangenehm wird’s, wenn wir<br />

uns der dritten Reputations-<br />

Brüggli werden<br />

Qualität und Herz<br />

attestiert.<br />

dimension, nämlich der sozialen, nähern. Es hält sich hartnäckig<br />

das Gerücht, dass das Restaurant einer Verbrecherorganisation gehört.<br />

Hinter der engagierten und freundlichen Fassade verbirgt<br />

sich die organisierte Kriminalität. Je mehr<br />

sich das verbreiten wird, umso mehr wird<br />

das Restaurant in Schieflage und in den<br />

Fokus der Behörden geraten. Der einst zufriedene<br />

Gast wird sich hüten, da hineingezogen<br />

zu werden.<br />

Erst im Ganzen stimmt es<br />

Unser Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, die Reputation eines Unternehmens<br />

gesamthaft zu verstehen. Nur gute Leistungen (oder Produkte)<br />

alleine reichen nicht. Es geht genauso um die Grundhaltung<br />

dahinter, um Ethik und Moral, die längerfristig die wichtigste aller<br />

Währungen sichern: das Vertrauen.<br />

Wir haben uns darum ein weiteres Mal intensiv damit befasst, wie<br />

es um Brügglis Reputation steht: Wie werden Brügglis Leistungen<br />

gewertet? Wieviel Herz steckt da drin? Und wie konform ist unser<br />

Geschäftsverhalten mit gesellschaftlich etablierten Normen und Werten?<br />

Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW<br />

hat genau hingeschaut. Zum einen fanden Leitfaden-Interviews mit<br />

verschiedenen Personen statt, die mit Brüggli zu tun haben oder<br />

Brügglis Wirken spüren: vom Regierungsrat über das Behördenmitglied,<br />

die Psychologin und Berufsberaterin bis hin zum Mitbewerber.<br />

Zum anderen wurde beleuchtet, wie Brüggli in der Publikumspresse<br />

dargestellt und gedeutet wird. Auch Social Media rückte in den Fokus.<br />

All dies zusammen wurde in eine Relation dazu gestellt, wie<br />

wir uns selbst zu verstehen geben: auf unseren Webseiten, in unseren<br />

zahlreichen Publikationen, im Geschäftsbericht, im Leitbild,<br />

zum Beispiel. Zudem fand im Voraus ein Gespräch mit Geschäftsleiter<br />

Rainer Mirsch und Kommunikationsleiter Michael Haller statt:<br />

Welche Botschaften sind ihnen wichtig, wenn sie von Brüggli sprechen,<br />

und für welche Werte wollen sie einstehen?<br />

Brüggli hat sich in Form einer<br />

Hochschul-Reputationsstudie<br />

einen Spiegel hinhalten lassen.<br />

Erfreulich: Selbstbild<br />

und Fremdbild sind sich<br />

sehr nahe.


unterwegs 1122 43<br />

Hier stellen wir die wichtigsten Erkenntnisse aus<br />

der Reputationsstudie dar, gegliedert in drei<br />

Reputationsdimensionen.<br />

Funktionale Reputation<br />

Kriterium: Kompetenz im Erbringen<br />

des Leistungsauftrags<br />

• Brüggli gilt als kompetent, professionell und innovativ.<br />

• Brüggli wird als grosser und wichtiger Arbeitgeber für die Region<br />

betrachtet.<br />

• Es wird in Frage gestellt, wie nachhaltig es gelingt, Menschen<br />

für den ersten Arbeitsmarkt auszubilden. Da müssen wir nachbessern:<br />

Es ist ja nicht so, dass es immer das erklärte Ziel ist,<br />

eine Klientin im ersten Arbeitsmarkt unterzubringen. Es kommt<br />

auch vor, dass Klienten erfolgreich im zweiten Arbeitsmarkt Fuss<br />

fassen können. Offenbar wiegt die Annahme vor, Brüggli sage,<br />

es gelinge, jede Klientin im ersten Arbeitsmarkt unterzubringen.<br />

Das ist anstrebenswert, aber nicht das erklärte Ziel. Hier<br />

müssen wir präziser und differenzierter werden.<br />

Soziale Reputation<br />

v<br />

Kriterium: Integrität, Berücksichtigung<br />

von gesellschaftlichen Normen<br />

und Werten<br />

Expressive Reputation<br />

Kriterium: Sympathie, Herz, Gefühl<br />

• Brüggli ist als Marke sehr gut etabliert. Es ist vertraut, was uns<br />

wichtig ist. Werte, die besonders wahrgenommen werden: der<br />

Mensch im Zentrum, Vielfalt, Erfinder- und Innovationsgeist,<br />

Flexibilität.<br />

• Brüggli wird als sympathisch wahrgenommen.<br />

• Brüggli wird weiterempfohlen.<br />

• Brüggli ist gut geführt. Vom Top-Management werden mehr<br />

Nahbarkeit und Transparenz gewünscht.<br />

• Brüggli wird als ideell unabhängig wahrgenommen.<br />

• Mitbewerber, im Besonderen in der grafischen Branche, stellen<br />

die Fairness von Brüggli teilweise in Frage. Unser Marktverhalten<br />

wird als zu «dominant» wahrgenommen.<br />

• Was Brüggli unter Nachhaltigkeit versteht und effektiv tut, ist für<br />

die meisten nicht beurteilbar. Hier sind mehr Taten statt Worte<br />

gefragt.<br />

Einfach interpretiert:<br />

• Brüggli geniesst hohe Sympathiewerte, auch<br />

wenn wir es nicht immer ganz allen recht<br />

machen können. Die Relevanz von Brüggli<br />

ist unbestritten.<br />

• Auch in der Medienberichterstattung und<br />

von verschiedenen Partnern wird Brüggli<br />

Kompetenz attestiert.<br />

• Brügglis Integrität wird dort in Frage gestellt,<br />

wo Brüggli zum Konkurrenten<br />

und Mitbewerber<br />

wird. Wie weit<br />

darf und soll ein Sozialunternehmen<br />

gehen? Hierzu<br />

werden wir uns weiter zu verstehen<br />

geben müssen und genau<br />

darlegen, warum wir so agieren. Es ist<br />

Aufklärungsarbeit nötig, weiterhin auch intern.<br />

Und es sind Demut und Sorgfalt gefragt:<br />

Brüggli ist ein vielschichtiges Unternehmen,<br />

das verschiedene Gesichter hat<br />

– je nach Betroffenheit des Gegenübers.<br />

In der Kommunikationsarbeit wird der Fokus<br />

weiter auf Aufklärung und Transparenz<br />

liegen. Die Auseinandersetzung mit Werten,<br />

die den Unterschied machen, ist und bleibt<br />

entscheidend.<br />

Glaubwürdig und greifbar<br />

Brüggli wird zu weiten Teilen so wahrgenommen<br />

wie wir das möchten. Unser Selbstbild<br />

entspricht dem Fremdbild. Das ist viel Wert<br />

und nicht unbedingt selbstverständlich. Es<br />

hat mit der kompetenten Arbeit von Leuten<br />

zu tun, die bei Brüggli nicht nur einen Job,<br />

sondern eine Berufung gefunden haben. Es<br />

hat mit Klientinnen und Klienten zu tun, die<br />

den Unterschied machen. Und es hat mit der<br />

Kommunikationsarbeit zu tun, die den Tiefgang<br />

sucht und sich an Inhalten und Werten<br />

orientiert.<br />

Michael Haller<br />

Leiter Kommunikation & Kultur<br />

Mitglied der Geschäftsleitung


Unternehmenskommunikation<br />

«Brüggli lässt<br />

keinen kalt»<br />

Prof. Dr. Nicole Rosenberger,<br />

Stv. Leiterin des Instituts für Angewandte<br />

Medienwissenschaft, ZHAW<br />

Wie hat das Forschungsteam der Zürcher Hochschule<br />

für Angewandte Wissenschaften ZHAW Brüggli erlebt?<br />

Ihr habt mit vielen Personen gesprochen, die mit<br />

Brüggli zu tun haben. Wie habt ihr das erlebt?<br />

Nicole Rosenberger: Brüggli hat keinen unserer Interviewpartner<br />

kalt gelassen. Es war sehr eindrücklich, wie engagiert<br />

sich die interviewten Personen geäussert haben. Je<br />

nach Bezug, den sie zu Brüggli haben, gab es vielschichtige Einblicke<br />

in einzelne Bereiche von Brüggli. Dies ergab am Schluss ein<br />

sehr facettenreiches und lebendiges Bild.<br />

Ihr habt Brügglis Social-Media-Aktivitäten genau durchleuchtet.<br />

Was fiel euch auf?<br />

Julia Grundisch: Brüggli ist sehr aktiv auf den Sozialen Medien<br />

und nutzt diese Kanäle konsequent, um tolle Geschichten rund<br />

um Brüggli zu erzählen. Im Fokus sind die<br />

Menschen, die Brüggli ausmachen. Besonders<br />

auffallend sind die kreativen Formate<br />

wie beispielsweise das Brüggli-ABC, die<br />

uns das Sozialunternehmen auf abwechslungsreiche<br />

Weise näherbringen.<br />

Ihr habt zahlreiche Publikationen und Kanäle von Brüggli<br />

konsultiert. Welche Werte und Versprechen sind euch aufgefallen?<br />

Annette Pfizenmayer: Sehr deutlich wird das Versprechen kommuniziert,<br />

wirtschaftlich und sozial zu sein. Das ist die eigentliche<br />

Mission von Brüggli. Hinzu kommt das Versprechen, vielfältig zu<br />

sein – in Bezug auf die Berufe, die agogischen und wirtschaftlichen<br />

Leistungsangebote und die Menschen, die Brüggli prägen. Um<br />

diese Vielfalt zu ermöglichen und wirtschaftlich und sozial sein<br />

zu können, muss Brüggli erfinderisch und innovativ sein.<br />

Eine Hochschul-Studie<br />

gibt Aufschluss über<br />

Brügglis Reputation.<br />

Und wie deckt sich das mit der Wahrnehmung<br />

der Leute, die ihr befragt habt?<br />

Nicole Rosenberger: Alle interviewten Personen<br />

betonen, dass Brüggli sehr innovativ ist. Dabei werden<br />

zum einen innovative Produkte genannt, zum anderen wird<br />

auch die pionierhafte Entwicklung des Sozialunternehmens erwähnt.<br />

Auch die Vielfalt wird Brüggli zugesprochen. Anders sieht<br />

es beim Versprechen aus, wirtschaftlich und sozial zugleich zu sein.<br />

Hier deckt sich das Selbstbild nicht ganz mit der Wahrnehmung.<br />

Generell: Wie steht es um Brügglis Ruf?<br />

Annette Pfizenmayer: Wir drei können festhalten: Brüggli kennt<br />

man, Brüggli ist ein Begriff. Das ist die Basis, um überhaupt einen<br />

Ruf zu haben. Und dieser Ruf ist grundsätzlich gut. Dem muss<br />

Sorge getragen werden – indem etwa die kritischen Stimmen gehört<br />

werden und Brüggli darauf bedacht ist, seine Versprechen<br />

nachvollziehbar und sichtbar einzuhalten. Der gute Ruf zeigt sich<br />

auch in der untersuchten Medienberichterstattung.<br />

Hier wird Brüggli – auch bei<br />

kritischen Themen – als kompetente Organisation<br />

dargestellt.<br />

Ihr habt Brüggli näher kennengelernt.<br />

Fällt euch etwas besonders auf? Gibt<br />

es Sachen, die euch zu denken geben?<br />

Julia Grundisch: Im direkten Kontakt mit Brüggli habe ich von Anfang<br />

an gespürt, dass hier Menschen mit ganz unterschiedlichen<br />

Voraussetzungen in einem sehr professionellen Umfeld zusammenarbeiten.<br />

Diese Professionalität lässt zugleich Raum für einen sehr<br />

persönlichen und authentischen Umgang miteinander.<br />

Nicole Rosenberger: Besonders eindrücklich finde ich die Bemühungen<br />

von Brüggli, die Mitarbeitenden und Klientinnen und Klienten<br />

im Umgang mit Sozialen Medien zu schulen. Hier geht Brüggli<br />

mit einem sehr guten Beispiel voran.<br />

Annette Pfizenmayer: Mich hat die Wertehaltung der Geschäftsleitung<br />

beeindruckt. Im direkten Kontakt und Gespräch hat man<br />

deutlich gespürt, wie wichtig die Mission ist, Menschen nicht nur<br />

beschützt zu beschäftigen, sondern ihnen eine wirkliche berufliche<br />

Perspektive zu geben.<br />

Interview: mha.<br />

Annette Pfizenmayer, Dozentin<br />

und Beraterin für Organisationskommunikation<br />

an der ZHAW<br />

Julia Grundisch, Wissenschaftliche Assistentin<br />

am Forschungs- und Arbeitsbereich<br />

Organisationskommunikation und<br />

Management an der ZHAW


unterwegs 1122 45<br />

Brügglianer<br />

10 Fragen an:<br />

Claudia Karolin und Sandra Bustini<br />

An dieser Stelle lernen Sie jeweils zwei Brüggli-Leute etwas näher kennen.<br />

Diesmal Claudia Karolin, Teamleiterin Empfang, und Sandra Bustini,<br />

Teamleiterin im Textilbereich.<br />

Ein Geruch, auf den Du sofort reagierst:<br />

Claudia: Angerösteter Knoblauch, Zwiebeln oder<br />

Fleisch.<br />

Sandra: Ätherischer Duft von Tannenharz, eine<br />

frischgemähte Wiese oder Gewürze aus der<br />

indischen Küche.<br />

Eine Sportart, bei der Du gerne zusiehst:<br />

Claudia: Fussball, Tennis, Ski-Abfahrt.<br />

Sandra: Fussball, Velorennen, Marathon,<br />

Leichtathletik – am liebsten live<br />

vor Ort, nicht am TV.<br />

Ein Gebäude oder Wahrzeichen,<br />

das Du gerne von Deinem Schlafzimmerfenster<br />

aus sehen würdest:<br />

Claudia: Die malerischen Hügelketten<br />

vom italienischen Piemont,<br />

überzogen mit Reben und Silhouetten<br />

von Dörfern.<br />

Sandra: Bloss nichts Pompöses,<br />

ich mag lieber die freie Sicht ins<br />

Grüne. Ein keltischer Steinkreis<br />

oder eine zerfallene, verwachsene<br />

Ruine würden mir auch gefallen.<br />

Wann warst Du zum letzten Mal<br />

richtig glücklich?<br />

Claudia: Ausgefüllte Tage im Alltag machen mich<br />

richtig glücklich sowie die letzte Wanderung in den<br />

Bergen mit Weitsicht und Stille.<br />

Sandra: Ich erlebe jeden Tag glückliche Augenblicke<br />

– beim Lachen mit Anderen, in einem spannenden<br />

Gespräch oder einfach in der Natur.<br />

Der Sänger, die Sängerin oder die Band, die Du momentan<br />

am häufigsten hörst:<br />

Claudia: Maneskin, Hozier, Rag’n‘ Bone Man, Amy<br />

Winehouse – und querbeet Radio.<br />

Sandra: Zaz, auch wenn ich die französischen Texte nicht<br />

komplett verstehe.<br />

Welchen Wunsch möchtest Du Dir unbedingt<br />

erfüllen?<br />

Claudia: Alle sieben Freunde und Verwandte besuchen,<br />

die rund um den Erdball ausgewandert<br />

sind, von Kanada über Brasilien bis Thailand.<br />

Sandra: Eine mehrtägige Schlittenhundefahrt<br />

in Finnland.<br />

Wenn Du einen Tag die Welt regieren<br />

könntest, was würdest Du dann ändern?<br />

Claudia: Als erstes die Diktatur abschaffen.<br />

Dann eine Unterbrechung aller unnötigen Internetanwendungen<br />

durchführen, damit die<br />

Menschen ihre Zeit sinnvoll nutzen können.<br />

Sandra: Nahrungsmittel gerecht verteilen<br />

statt wegwerfen aus den unsinnigsten Gründen.<br />

Es ist genug da für alle.<br />

Wenn Du einen eigenen Fernsehsender<br />

hättest, was würde darauf laufen?<br />

Claudia: Dokumentationen über interessante<br />

Persönlichkeiten, andere Völker,<br />

Kinofilme, keine Werbung.<br />

Sandra: Eine Nachrichtensendung mit erfreulichen<br />

Geschehnissen, Erfolgsgeschichten<br />

und konstruktive, aktuelle Tipps für den Alltag.<br />

Was ist das beste Gerücht, das Du über Dich<br />

gehört hast?<br />

Claudia: Ich wurde mit Altbundesrätin Ruth Metzler<br />

tatsächlich oft verwechselt, als sie im Amt war<br />

(ich trug die gleiche Frisur).<br />

Sandra: Jemand erzählte während meines Auslandaufenthalts,<br />

ich würde dauerhaft auswandern.<br />

Beschreibe Dich in drei Worten:<br />

Claudia: feinfühlig, naturverbunden, kreativ.<br />

Sandra: unternehmungslustig, optimistisch, meistens<br />

geduldig.<br />

Notiert: mha<br />

Bild: Frosan von Gunten


Dies & Das<br />

«Genau hinschauen»<br />

mha. Der Verhaltenskodex für Geschäftsbeziehungen<br />

thema tisiert unter anderem Interessenskonflikte, den<br />

Umgang mit Abhängigkeiten, die Informationspolitik<br />

und den Datenschutz. Es ist bewusst kein umfangreiches<br />

Regelwerk, sondern ein möglichst einfacher Leitfaden, der<br />

einer klaren Haltung dient. Erhältlich am Empfang oder als<br />

Download auf www.brueggli.ch<br />

Webtipp:<br />

brueggli.ch<br />

ueber-uns publikationen<br />

«Reden wir darüber»<br />

mha. Wenn irgendwo der Schuh drückt, kann ein vertrauliches<br />

Gespräch sinnvoll sein. Die Publikation «Reden wir<br />

darüber» zeigt Brügglis Beschwerdewege und Melde-Instanzen.<br />

Erhältlich am Empfang oder im Personalbüro.<br />

Wie kommt man als<br />

Lernende*r zu Brüggli?<br />

mha. Wie läuft das ab, wenn ein junger<br />

Mensch in eine Ausbildung bei Brüggli<br />

einsteigt? Unsere Animation erklärt’s:<br />

YouTube Brüggli<br />

Eine Ausbildung im<br />

geschützten Rahmen:<br />

Bei Brüggli ist das möglich.<br />

Was für ein Unternehmen<br />

ist Brüggli?<br />

YouTube Brüggli<br />

Was für ein Unternehmen<br />

ist Brüggli?<br />

mha. Brüggli ist ein Hybrid aus Wirtschaftsunternehmen<br />

und Sozialfirma. Wie funktioniert<br />

das? Unsere Animation gibt Einblicke.


unterwegs 1122 47<br />

Brüggli auf einen Blick<br />

Lea hat etwas<br />

gegen die Angst<br />

mha. Panik, ein Gefühl der Ohnmacht: «Ich<br />

habe meinen Körper nicht mehr gekannt»,<br />

sagt Lea. Sie hat gelernt, sich ihren Ängsten<br />

zu stellen. Brüggli hat sie begleitet – vom<br />

Aufbautraining bis zur Vermittlung eines<br />

Praktikums und Arbeitsplatzes. Ohne Leas<br />

Wille und Entschlossenheit hätte das nicht<br />

geklappt: «Chrampfe und Gnüsse» heisst ihr<br />

Motto. Die Publikation «Lea liebt und lebt»<br />

erzählt Ihnen mehr über die junge Frau.<br />

mha. Was macht Brüggli? Was für Tätigkeitsfelder<br />

gibt es? Welche Berufe kann<br />

man bei Brüggli erlernen und praktizieren?<br />

Die Publikation «Vielfalt statt Einfalt –<br />

Brüggli im Überblick» gibt Antworten. Die<br />

einzelnen Center kommen ebenso zur Geltung<br />

wie die Eigenprodukte von 4pets und<br />

Leggero sowie das agogische Portfolio<br />

– ideal, um rasch einen Überblick<br />

zu bekommen über ein Brüggli mit<br />

vielen Pfeilern.<br />

Mitarbeitende von Brüggli können die<br />

Publikation am Empfang beziehen oder über<br />

den IBIS-Shop bestellen. Interessierte von<br />

auswärts wenden sich bitte an:<br />

michael.haller@brueggli.ch oder laden die<br />

Publikation auf www.brueggli.ch herunter.<br />

Vielfalt statt Einfalt<br />

Brüggli im Überblick<br />

Mitarbeitende von Brüggli können die Publikation<br />

am Empfang beziehen oder über<br />

den IBIS-Shop bestellen. Interessierte von<br />

auswärts wenden sich bitte an: michael.<br />

haller@brueggli.ch.<br />

«Was uns wichtig ist»<br />

mha. Das Leitbild von Brüggli ist am Empfang<br />

und im Personalbüro erhältlich.<br />

Ausserdem kann man es herunterladen auf<br />

www.brueggli.ch.<br />

«Nicht mit uns!»<br />

mha. Die Publikation «Nicht mit uns!» sensibilisiert<br />

Leitende wie Klienten für den Umgang<br />

mit sexueller Gewalt, Diskriminierung<br />

und Mobbing. Erhältlich am Empfang, im<br />

Personalbüro oder als Download auf www.<br />

brueggli.ch


09.2021<br />

Scarabaeus<br />

Dies & Das<br />

unterw e gs<br />

Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli<br />

Ausgabe Nummer 42, <strong>November</strong> 2019<br />

Textil<br />

Nadel, Faden und viel Konzentration:<br />

Heinz Hermann fertigt Unikate.<br />

Gärtner<br />

1119<br />

www.unterwegs.brueggli.ch<br />

Noch mehr Möglichkeiten:<br />

Ein neues Ausbildungsangebot bei Brü gli.<br />

Usblick<br />

Lernen mit Abwechslung:<br />

Wie die Frische auf den Teller kommt.<br />

18 7 21<br />

unterw e gs<br />

Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli<br />

Ausgabe Nummer 43, Mai 2020<br />

0520<br />

www.unterwegs.brueggli.ch<br />

Arbeiten mit Holz 34 Jahre für Brüggli<br />

Junge Berufsleute sammeln<br />

Luigi Berini, Mitgründer von Brü gli,<br />

Praxiserfahrung beim Schreiner.<br />

geht in den Ruhestand.<br />

Stark wie ein Ameise<br />

Fourmi, ein neuer Fah radanhänger,<br />

hergeste lt für Veloplus.<br />

22 10 16<br />

unterw e gs<br />

Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli<br />

Ausgabe Nummer 44, <strong>November</strong> 2020<br />

Am richtigen Ort<br />

«Jetzt zeige ich, was ich kann»,<br />

sagt Fabian, lernender Logistiker.<br />

Original 4pets<br />

1120<br />

www.unterwegs.brueggli.ch<br />

Brügglis Hundeboxen rufen Fälscher<br />

und Kopierer auf den Plan.<br />

Gegen die Angst<br />

Wie Brüggli mit Corona umgeht:<br />

Erkenntni se, Meinungen, Betro fenheiten.<br />

18 30 11<br />

unterw e gs<br />

Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli<br />

Ausgabe Nummer 45, Mai 2021<br />

Die Karate-Seniorin<br />

Kampfkunst im reifen Alter:<br />

Doris Schütz macht’s vor.<br />

0521<br />

Die neue Bedrohung<br />

Cyber-Kriminalität geht a le an,<br />

weil es a le tre fen kann.<br />

www.unterwegs.brueggli.ch<br />

Die Kraft einer Vision<br />

Wie Brüggli Medien die<br />

Nachhaltigkeit verankern wi l.<br />

12 30 16<br />

unterw e gs<br />

Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli<br />

Ausgabe Nummer 46, <strong>November</strong> 2021<br />

Junges Radio<br />

Joshua und weitere Lernende<br />

engagieren sich als Radiomacher.<br />

1121<br />

14 20 32<br />

www.unterwegs.brueggli.ch<br />

Etwas Neues ro lt an: ein autonom fahrender<br />

Mulchroboter für die Landwirtschaft.<br />

Brückenschlag<br />

Schulmöbel-Montage bei Brüggli:<br />

Wie läuft’s für unseren Partner L+S?<br />

www.unterwegs.brueggli.ch<br />

unterw e gs<br />

Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli<br />

Ausgabe Nummer 40, <strong>November</strong> 2018<br />

Die Möglichmacher<br />

Planen, umbauen, pflegen:<br />

Die Technischen Dienste packen’s.<br />

1118<br />

18 14 24<br />

Was nützt Brüggli?<br />

Eine neue Wirkungsmessung<br />

ermöglicht konkrete Erkenntnisse.<br />

Jonas mittendrin<br />

Mit Geduld und vereinten Kräften<br />

zum Integrationserfolg.<br />

«<strong>Unterwegs</strong>» im Archiv<br />

Webtipp:<br />

unterwegs.brueggli.ch<br />

mha. Viele Inhalte von «<strong>Unterwegs</strong>» sind<br />

zeitlos. Ein Blick in ältere Ausgaben macht<br />

Sie mit zahlreichen Menschen vertraut, die<br />

mit und für Brüggli wirken.<br />

grosszügige Platzangebot<br />

und den Spielplatz im Innern<br />

besonders schätzen,<br />

und eignet sich ebenso für<br />

Paare und Einzelne, die ungezwungen<br />

und gemütlich einen genussvollen<br />

Sonntag zelebrieren möchten.<br />

Webtipp:<br />

brueggli-usblick.ch<br />

mha. Jeden zweiten Sonntag lädt<br />

die Gastronomie Usblick im Obergeschoss<br />

von Brüggli zum Sonntagsbrunch<br />

ein. Für Klein und Gross steht<br />

ein abwechslungsreiches Buffet bereit<br />

– vom Brot und Müesli über warme Speisen<br />

bis hin zu verführerischen Desserts.<br />

Der Anlass ist bei Familien beliebt, die das<br />

Nebst dem öffentlichen Sonntagsbrunch<br />

bietet die Gastronomie Usblick auch einen<br />

privaten Sonntagsbrunch an: Ob Geburtstagsfeier,<br />

Verlobungsapéro oder Wiedersehen<br />

mit Freunden: Für kleinere Gruppen<br />

können einzelne Räume genutzt werden,<br />

und Angebot und Termin können individuell<br />

abgestimmt werden.<br />

Viele Möglichkeiten für motivierte Talente www.berufe.brueggli.ch<br />

kommt man zu Brüggli?<br />

meisten Menschen arbeiten bei Brüggli<br />

Rahmen einer beruflichen Eingliederungsssnahme<br />

durch die Invalidenversicherung.<br />

r Kontakt erfolgt in der Regel also über die<br />

, die eine schriftliche Anmeldung bei Brüggli<br />

rnimmt.<br />

Brüggli im Überblick<br />

• Moderner Ausbildungs- und Integrationsbetrieb mit rund 40 verschiedenen Berufsangeboten<br />

• Mehr als 200 Lernende<br />

• Netzwerk von Partnerbetrieben in der Ostschweiz<br />

• Hauptsitz in Romanshorn, gute Verkehrs verbindungen<br />

• Begleitung und Förderung über die Ausbildung hinaus: vom Bewerbungscoaching<br />

bis zum betreuten Wohnen<br />

• Besondere Ausbildungs- und Schulungsformen, die den Berufseinstieg erleichtern:<br />

Vorbereitung auf Ausbildung, interne Berufsschule PrA, persönliches Coaching, Lerncoaching<br />

Berufsvielfalt im Überblick<br />

Gastgewerbe<br />

Hauswirtschaft<br />

mha. Welche Berufe können bei Brüggli erlernt<br />

und praktiziert werden? Neu sind zum<br />

Beispiel der Interactive Media Designer und<br />

der Gärtner (Garten- und Landschaftsbau)<br />

Viele Möglichkeiten für motivierte Talente www.berufe.bruegg<br />

Gastgewerbe<br />

Praktiker*in PrA Küche<br />

Küchenangestellte*r EBA<br />

Köchin*Koch EFZ<br />

Praktiker*in PrA Restaurant<br />

Restaurantangestellte*r lte*r EBA<br />

Restaurantfachfrau*-mann EFZ<br />

Hauswirtschaft<br />

Praktiker*in PrA Hauswirtschaft<br />

Hauswirtschaftspraktiker*in EBA<br />

Fachfrau*-mann Hauswirtschaft EFZ<br />

Praktiker*in PrA Wäscherei<br />

Textilien Gestaltung/Kunst Druck<br />

Wirtschaft/Verwaltung<br />

Metall/Maschinen<br />

Praktiker*in PrA Nähen<br />

Textilpraktiker*in EBA<br />

Viele Möglichkeiten für motivierte Talente www.berufe.brueggli.ch<br />

BRÜGGLI • Hofstrasse 5 • 8590 Romanshorn<br />

T + 41 71 466 94 94 • F + 41 71 466 94 95 • www.brueggli.ch<br />

Praktiker*in PrA Küche<br />

Küchenangeste lte*r EBA<br />

Köchin*Koch EFZ<br />

Praktiker*in PrA Restaurant<br />

Restaurantangestellte*r lte*r EBA<br />

Restaurantfachfrau*-mann EFZ<br />

Praktiker*in PrA Hauswirtschaft<br />

Hauswirtschaftspraktiker*in EBA<br />

Fachfrau*-mann Hauswirtschaft EFZ<br />

Praktiker*in PrA Wäscherei<br />

Diese Drucksache wurde auf CO2-neutralem<br />

FSC-Papier bei Brüggli Medien gedruckt.<br />

Grafiker*in EFZ<br />

Fotofachfrau*-mann EFZ<br />

Interactive Media Designer*in EFZ<br />

Informatik<br />

Textilien Gestaltung/Kunst Metall/Maschinen Natur<br />

Gebäudetechnik Wirtschaft/Verwaltung<br />

Druck<br />

Praktiker*in PrA Nähen<br />

Textilpraktiker*in EBA<br />

Brüggli? Logisch!<br />

Berufsangebote im Überblick.<br />

Grafiker*in EFZ<br />

Fotofachfrau*-mann EFZ<br />

Interactive Media Designer*in EFZ<br />

Praktiker*in PrA Printmedien<br />

Printmedienpraktiker*in EBA<br />

Printmedienverarbeiter*in EFZ<br />

Medientechnologin*-technologe EFZ<br />

Polygraf*in EFZ<br />

Weiterbildungen:<br />

Druckkauffrau*-mann<br />

Korrektor*in<br />

Praktiker*in PrA Büroarbeiten<br />

Büroassistent*in EBA<br />

Kauffrau*-mann EFZ B-Profil<br />

Kauffrau*-mann EFZ E-Profil<br />

Weiterbildungen:<br />

Technische*r Kauffrau*-mann<br />

Prozessfachfrau*-mann<br />

Gastgewerbe<br />

Praktiker*in PrA Küche<br />

Küchenangestellte*r lte*r EBA<br />

Köchin*Koch EFZ<br />

Praktiker*in PrA Restaurant<br />

Restaurantangeste lte*r EBA<br />

Restaurantfachfrau*-mann EFZ<br />

Hauswirtschaft<br />

Praktiker*in PrA Hauswirtschaft<br />

Hauswirtschaftspraktiker*in EBA<br />

Fachfrau*-mann Hauswirtschaft EFZ<br />

Praktiker*in PrA Wäscherei<br />

Praktiker*in PrA Mechanik<br />

Mechanikpraktiker*in EBA<br />

Produktionsmechaniker*in EFZ<br />

Polymechaniker*in EFZ<br />

Praktiker*in PrA Industrie<br />

Weiterbildungen:<br />

CNC-Operator*in<br />

CNC-Programmierer*in<br />

Qualitätsfachfrau*-mann<br />

Logistik<br />

Praktiker*in PrA Logistik<br />

Logistiker*in EBA<br />

Logistiker*in EFZ<br />

Textilien Gestaltung/Kunst Druck<br />

Wirtschaft/Verwaltung<br />

Metall/Maschinen<br />

Praktiker*in PrA Nähen<br />

Textilpraktiker*in EBA<br />

im Angebot. Die Publikation «Brüggli? Logisch!»<br />

zeigt alles im Überblick. Detaillierte<br />

Infos sind auf www.berufe.brueggli.ch<br />

zu finden.<br />

Praktiker*in PrA Betriebsunterhalt<br />

Unterhaltspraktiker*in EBA<br />

Fachfrau*-mann Betriebsunterhalt EFZ<br />

Praktiker*in PrA Gebäudereinigung<br />

Gebäudereiniger*in EBA<br />

Gebäudereiniger*in EFZ<br />

Weiterbildung:<br />

Hauswart*in<br />

Grafiker*in EFZ<br />

Fotofachfrau*-mann EFZ<br />

Interactive Media Designer*in EFZ<br />

Praktiker*in PrA Gärtnerei<br />

Gärtner*in EBA<br />

Praktiker*in PrA Printmedien<br />

Printmedienpraktiker*in EBA<br />

Printmedienverarbeiter*in EFZ<br />

Medientechnologin*-technologe EFZ<br />

Polygraf*in EFZ<br />

Weiterbildungen:<br />

Druckkauffrau*-mann<br />

Korrektor*in<br />

ICT-Fachfrau*-mann EFZ<br />

Informatiker*in EFZ<br />

Betriebsinformatiker*in EFZ<br />

Mediamatiker*in EFZ<br />

Erklärung zu den Abkürzungen<br />

Praktiker*in PrA Büroarbeiten<br />

Büroassistent*in EBA<br />

Kauffrau*-mann EFZ B-Profil<br />

Kauffrau*-mann EFZ E-Profil<br />

PrA: Praktische Ausbildung, 2 Jahre<br />

EBA: Eidg. Berufsattest, 2 Jahre<br />

EFZ: Eidg. Fähigkeitszeugnis, 3 oder 4 Jahre<br />

Bei Brüggli sind nebst Praktischen Ausbildungen<br />

und Grundausbildungen auch<br />

Weiterbildungen und Umschulungen möglich.<br />

Das kann interessant sein für Personen,<br />

die bereits einen Beruf erlernt haben<br />

und nun vor einer Neuorientierung stehen.<br />

Praktiker*in PrA Printmedien<br />

Printmedienpraktiker*in EBA<br />

Printmedienverarbeiter*in EFZ<br />

Medientechnologin*-technologe EFZ<br />

Polygraf*in EFZ<br />

Weiterbildungen:<br />

Technische*r Kauffrau*-mann<br />

Prozessfachfrau*-mann<br />

Weiterbildungen:<br />

Druckkauffrau*-mann<br />

Korrektor*in<br />

Praktiker*in PrA Büroarbeiten<br />

Büroassistent*in EBA<br />

Kauffrau*-mann EFZ B-Profil<br />

Kauffrau*-mann EFZ E-Profil<br />

Praktiker*in PrA Mechanik<br />

Mechanikpraktiker*in EBA<br />

Produktionsmechaniker*in EFZ<br />

Polymechaniker*in EFZ<br />

Praktiker*in PrA Industrie<br />

Weiterbildungen:<br />

CNC-Operator*in<br />

CNC-Programmierer*in<br />

Qualitätsfachfrau*-mann<br />

Logistik<br />

Praktiker*in PrA Logistik<br />

Logistiker*in EBA<br />

Logistiker*in EFZ<br />

Weiterbildungen:<br />

Technische*r Kauffrau*-mann<br />

Prozessfachfrau*-mann<br />

Praktiker*in PrA Mechanik<br />

Mechanikpraktiker*in EBA<br />

Produktionsmechaniker*in EFZ<br />

Polymechaniker*in EFZ<br />

Praktiker*in PrA Industrie<br />

Weiterbildungen:<br />

CNC-Operator*in<br />

CNC-Programmierer*in<br />

Qualitätsfachfrau*-mann<br />

Gebäudetechnik Natur<br />

Praktiker*in PrA Betriebsunterhalt<br />

Unterhaltspraktiker*in EBA<br />

Fachfrau*-mann Betriebsunterhalt EFZ<br />

Praktiker*in PrA Gebäudereinigung<br />

Gebäudereiniger*in EBA<br />

Gebäudereiniger*in EFZ<br />

Weiterbildung:<br />

Hauswart*in<br />

Logistik<br />

Praktiker*in PrA Logistik<br />

Logistiker*in EBA<br />

Logistiker*in EFZ<br />

Gebäudetechnik<br />

Praktiker*in PrA Betriebsunterhalt<br />

Unterhaltspraktiker*in EBA<br />

Fachfrau*-mann Betriebsunterhalt EFZ<br />

Praktiker*in PrA Gebäudereinigung<br />

Gebäudereiniger*in EBA<br />

Gebäudereiniger*in EFZ<br />

Weiterbildung:<br />

Hauswart*in<br />

Praktiker*in PrA Gärtnerei<br />

Gärtner*in EBA<br />

Erk<br />

PrA:<br />

EBA: E<br />

EFZ: E<br />

Bei Brüggl<br />

bildungen u<br />

Weiterbildu<br />

lich. Das kann<br />

die bereits ein<br />

und nun vor ein


unterwegs 1122 49<br />

Rätsel<br />

Wer findet die 5 Unterschiede?<br />

Zweimal dasselbe Bild – mit fünf kleinen<br />

Unterschieden. Wer findet alle? Kreisen Sie<br />

die entsprechenden Stellen ein und senden<br />

Sie den Talon vollständig ausgefüllt per interner<br />

Post an:<br />

«<strong>Unterwegs</strong>»<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Wenn Sie nicht bei Brüggli tätig sind, senden<br />

Sie Ihren Talon in einem frankierten<br />

Kuvert an:<br />

Brüggli<br />

Rätsel «<strong>Unterwegs</strong>»<br />

Hofstrasse 5<br />

8590 Romanshorn<br />

Einsendeschluss: 31. März 2023<br />

Der Gewinner oder die Gewinnerin wird im<br />

April 2023 persönlich benachrichtigt.<br />

Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz<br />

geführt. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen. Keine Barauszahlung<br />

des Gewinnes.<br />

Gewinner der Verlosung im letzten<br />

«<strong>Unterwegs</strong>»:<br />

Mila Oertig, privat, Bürglen<br />

Verlosung unter<br />

allen richtigen<br />

Einsendungen:<br />

ein Brunch-Gutschein<br />

à CHF 32.50.– der<br />

Gastronomie Usblick<br />

Brunch-Gutschein<br />

SEHTESTST<br />

li.ch<br />

Natur<br />

Praktiker*in PrA Gärtnerei<br />

Gärtner*in EBA<br />

Informatik<br />

ICT-Fachfrau*-mann EFZ<br />

Informatiker*in EFZ<br />

Betriebsinformatiker*in EFZ<br />

Mediamatiker*in EFZ<br />

Erklärung zu den Abkürzungen<br />

PrA: Praktische Ausbildung, 2 Jahre<br />

EBA: Eidg. Berufsattest, 2 Jahre<br />

EFZ: Eidg. Fähigkeitszeugnis, 3 oder 4 Jahre<br />

Bei Brüggli sind nebst Praktischen Ausbildungen<br />

und Grundausbildungen auch<br />

Weiterbildungen und Umschulungen möglich.<br />

Das kann interessant sein für Personen,<br />

die bereits einen Beruf erlernt haben<br />

und nun vor einer Neuorientierung stehen.<br />

Vorname<br />

PLZ / Ort<br />

Name<br />

Telefon<br />

Strasse / Nr.<br />

Brüggli-Mitarbeiter* in ja nein


Jubilarinnen & Jubilare<br />

Jubiläen<br />

Juli bis Dezember <strong>2022</strong><br />

10<br />

Jahre<br />

Daniel Berini, Bereichsleiter Bildung, 16.7.<strong>2022</strong><br />

Felix Gmünder, Teamleiter Medienvorstufe, 1.9.<strong>2022</strong><br />

Kevin Schlegel, Bereichsleiter Aussenhandel, 1.9.<strong>2022</strong><br />

Erol Varan, Teamleiter Garten, 1.9.<strong>2022</strong><br />

Die Geschäftsleitung von Brüggli dankt allen<br />

Jubilarinnen und Jubilaren für ihre Treue und<br />

ihren Einsatz. Alles Gute und viel Glück.<br />

15<br />

Jahre<br />

Gabriele Gurumlai, Mitarbeiterin Co-Packing, 1.8.<strong>2022</strong><br />

Roger Sommerhalder, Bereichsleiter Agogik Industrie<br />

Produktion, 6.8.<strong>2022</strong><br />

Manuela Ineichen, Mitarbeiterin Montage, 1.9.<strong>2022</strong><br />

Felix Gmünder<br />

Daniel Berini<br />

Kevin Schlegel<br />

Erol Varan


unterwegs 1122 51<br />

Susanne Kindlimann, Mitarbeiterin Usblick, 9.9.<strong>2022</strong><br />

Andreas Rüesch, Mitarbeiter Co-Packing, 1.11.<strong>2022</strong><br />

Monika Siegmann, Mitarbeiterin Verkauf, 11.11.<strong>2022</strong><br />

Roger Sommerhalder<br />

20<br />

Jahre<br />

Andreas Oberhänsli, Mitarbeiter Mechanik, 1.10.<strong>2022</strong><br />

Yvonne Jucker, Mitarbeiterin Usblick, 15.10.<strong>2022</strong><br />

Peter Schmid<br />

25<br />

Jahre<br />

Pensionierung<br />

Peter Schmid, Leiter Personalwesen, 31.7.<strong>2022</strong><br />

Angela Maria Cantieni, Mitarbeiterin Aussenhandel,<br />

31.8.<strong>2022</strong><br />

Andreas Rüesch<br />

Monika Siegmann<br />

Yvonne Jucker<br />

Andreas Oberhänsli<br />

Manuela Ineichen, Angela Maria Cantieni,<br />

Gabriele Gurumlai und Susanne Kindlimann<br />

wollen nicht mit Bild gezeigt werden.


Gutes<br />

tun und<br />

geniessen<br />

Wann immer es etwas<br />

zu feiern gibt …<br />

… oder einfach so als Präsent und Überraschung:<br />

Romanshörnli, Vollkorn-Schpiralä, getrocknete Birä,<br />

Figä und Trubä und Verschiedenes mehr: im Set, einzeln,<br />

beliebig kombiniert. Und wenn Sie dazu eine spezielle<br />

Grusskarte oder etwas Dekoratives wünschen:<br />

Wir machen es möglich.<br />

shop.brueggli-usblick.ch<br />

usblick@brueggli.ch • 8590 Romanshorn

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