Stenographischer Bericht 22. Sitzung - Deutscher Bundestag
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 14. Wahlperiode – <strong>22.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Bonn, Donnerstag, den 25. Februar 1999 1607<br />
(A) (C)<br />
Präsident Wolfgang Thierse: Guten Morgen, liebe<br />
Kolleginnen und Kollegen! Die <strong>Sitzung</strong> ist eröffnet.<br />
Interfraktionell ist vereinbart worden, die heutige Tagesordnung<br />
um die erste Beratung des Entlassungsentschädigungs-Änderungsgesetzes<br />
auf Drucksache 14/394,<br />
das zusammen mit dem Einzelplan Arbeit und Soziales<br />
gelesen werden soll, sowie um die Beratung der Beschlußempfehlung<br />
zum Kosovo-Antrag der Bundesregierung<br />
zu erweitern.<br />
Hans-Peter Repnik (CDU/CSU): Herr Präsident!<br />
Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Morgen findet unter<br />
deutscher Präsidentschaft ein Treffen der EU-Staatsund<br />
Regierungschefs in Bonn statt, um Entscheidungen<br />
über die Agenda 2000 vorzubereiten. Diese Entscheidungen,<br />
die morgen hier zur Debatte stehen, betreffen<br />
Probleme aus dem Bereich der Agrarpolitik, das zukünftige<br />
Schicksal der Strukturfonds, den Finanzrahmen<br />
der Europäischen Union in den Jahren 2000 bis 2006<br />
und die Erweiterung der Europäischen Union. Es geht<br />
also um nicht mehr und nicht weniger als um die Zukunftsfähigkeit<br />
der Europäischen Union.<br />
<strong>22.</strong> <strong>Sitzung</strong><br />
Bonn, Donnerstag, den 25. Februar 1999<br />
Beginn: 9.00 Uhr<br />
Die CDU/CSU-<strong>Bundestag</strong>sfraktion beantragt deshalb<br />
die Aufsetzung eines entsprechenden Tagesordnungspunktes<br />
auf die Tagesordnung der heutigen Plenarsitzung,<br />
nachdem sich die Fraktionen von SPD und Bündnis<br />
90/Die Grünen geweigert haben, einem entsprechenden<br />
Tagesordnungspunkt zuzustimmen. Wir beantragen,<br />
den Antrag der CDU/CSU-Fraktion „Agenda 2000 –<br />
Europa voranbringen, einen fairen Interessenausgleich<br />
sichern“ heute auf die Tagesordnung zu setzen.<br />
(B)<br />
Von der Frist für den Beginn der Beratung der Beschlußempfehlung<br />
soll abgewichen werden. Sind Sie<br />
damit einverstanden? – Ich höre keinen Widerspruch.<br />
Dann ist es so beschlossen.<br />
Im Rahmen der Beratungen der Verfassungsreform<br />
zu Beginn dieses Jahrzehnts standen die Fragen im Mittelpunkt:<br />
Wie gehen <strong>Bundestag</strong> und Bundesrat, also beide<br />
gesetzgebenden Kammern, mit der Entwicklung der<br />
Europäischen Union und mit der Politik in der Europäi-<br />
(D)<br />
Sodann müssen in das Kuratorium der Stiftung „Arschen Union um? Wie können sie teilhaben an der Polichiv<br />
der Parteien und Massenorganisationen der tikgestaltung und an der Rechtsetzung? Dies hat eine<br />
DDR“ nachträglich noch zwei stellvertretende Mitglie- bedeutende Rolle bei der Verfassungsreform gespielt.<br />
der der CDU/CSU-Fraktion entsandt werden. Die Frak- Dies hat sich auch in einem neuen Artikel des Grundgetion<br />
der CDU/CSU schlägt als jeweils stellvertretendes setzes, unserer Verfassung, und in einem zusätzlich er-<br />
Mitglied Herrn Professor Dr. Peter Maser und Herrn arbeiteten Gesetz niedergeschlagen. Es handelt sich so-<br />
Professor Dr. Manfred Wilke vor. Ich gehe davon aus, mit um eines der jüngsten Rechte, das sich der Deutsche<br />
daß Sie mit diesen Benennungen einverstanden sind? – <strong>Bundestag</strong> selbst gegeben hat.<br />
Das ist der Fall. Dann ist das so beschlossen.<br />
Daß auch die andere Kammer, der Bundesrat, dieses<br />
Die Fraktion der CDU/CSU hat fristgerecht bean- Recht ernst nimmt, ersehen Sie daran, daß in der laufentragt,<br />
die heutige Tagesordnung um die Beratung ihres den Woche genau dieses Thema auf seiner Tagesord-<br />
Antrages zur Agenda 2000 auf Drucksache 14/396 zu nung steht, weil sich der Bundesrat selbstverständlich<br />
erweitern. Wird zu diesem Geschäftsordnungsantrag mit dem vorbereitenden Gipfel auf dem Petersberg, der<br />
das Wort gewünscht? – Herr Kollege Repnik, Sie haben jetzt stattfindet, und mit den Inhalten auseinandersetzen<br />
das Wort.<br />
möchte. Daß sich das Europäische Parlament ebenfalls<br />
noch in dieser Woche mit der morgigen <strong>Sitzung</strong> in Bonn<br />
auseinandersetzt, können Sie der Tagesordnung dieses<br />
Parlaments entnehmen.<br />
Im Grundgesetz, unserer Verfassung, sind in Art. 23<br />
Rechte und Pflichten festgelegt worden. Ich möchte auf<br />
beides hinweisen – ich zitiere Art. 23 Abs. 3 –:<br />
Die Bundesregierung gibt dem <strong>Bundestag</strong> Gelegenheit<br />
zur Stellungnahme vor ihrer Mitwirkung an<br />
Rechtsetzungsakten der Europäischen Union. Die<br />
Bundesregierung berücksichtigt die Stellungnahmen<br />
des <strong>Bundestag</strong>es bei den Verhandlungen. Das<br />
Nähere regelt ein Gesetz.<br />
Auch auf dieses Gesetz habe ich bereits hingewiesen.