Dokumentation des Workshops Modellregion Integration ... - Kassel
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5. Handlungsfelder Bildung, Sport, Kultur-<br />
Interkultur<br />
5.1. Bildung: Sprachförderung<br />
Franz-Josef Knoop, Jugendamt der Stadt <strong>Kassel</strong><br />
Ulla Wegener, Kulturzentrum Schlachthof<br />
Dietmar Harbach, Bun<strong>des</strong>amt für Migration und<br />
Flüchtlinge<br />
5.1.1. Maßnahmen zur Sprachförderung von<br />
Kindern in <strong>Kassel</strong>er Kindertagesstätten<br />
Franz-Josef Knoop<br />
Sprachkompetenz ist Bedingung für die Beteiligung<br />
am gesellschaftlichen Leben. Unser sprachliches Wissen<br />
ist die Schlüsselkompetenz nicht nur für eine erfolgreiche<br />
Sozialisation, sondern auch für einen intakten<br />
Wissenserwerb und damit für Kinder grundlegend für<br />
eine erfolgreiche Zukunft in Schule, Ausbildung und<br />
Beruf.<br />
Kinder beginnen von Geburt an sich Sprache in Interaktion<br />
mit ihrer Umwelt zu erarbeiten. Der Spracherwerb<br />
geschieht in allen Lebensbereichen. Sprache ist<br />
die einzige Fähigkeit, die Kinder nur im beständigen,<br />
unmittelbaren persönlichen Kontakt zu einem Menschen<br />
lernen und erweitern. Sprachförderung ist folglich<br />
als integrierter Bestandteil der pädagogischen<br />
Tätigkeit im gesamten Tagesablauf einer Kindertagesstätte<br />
oder Schule zu sehen. Entscheidend sind dabei<br />
die Intensität und die Qualität der Kommunikation<br />
zwischen Erziehern und Kindern. Die äußeren Rahmenbedingungen<br />
und die Qualität der Ausbildung<br />
bilden einen weiteren Maßstab für eine erfolgreiche<br />
kindliche Sprachentwicklung.<br />
Bei allen Trägern von Kindertagestätten in <strong>Kassel</strong><br />
steht die Sprachförderung im Fokus der pädagogischen<br />
Arbeit. Neben speziellen Förderprogrammen<br />
wie z. B. dem „Würzburger Trainingsprogramm“<br />
erfolgt Sprachförderung vor allem in der Kindertagesstätte.<br />
Gemeinsame Fortbildungen von Kindertagesstätte<br />
und Schule und die Zusammenarbeit im<br />
Rahmen der Vorlaufkurse sind Beispiele gelungener<br />
interinstitutioneller Zusammenarbeit.<br />
Was geschieht im Einzelnen in den <strong>Kassel</strong>er Kindertagesstätten?<br />
Städtische Kitas<br />
Seit 2002 fließen Gelder aus dem Hessischen Förderprogramm<br />
„Deutschkenntnisse für Kinder im Kindergartenalter“.<br />
Schwerpunkt ist seitdem die Weiterbildung<br />
der Erzieherinnen, die an unterschiedlichen<br />
Fortbildungsreihen, in Kooperation mit dem Kulturzentrum<br />
Schlachthof oder auch gemeinsam mit dem<br />
staatlichen Schulamt, teilnehmen. Weiterhin haben<br />
verschiedene Kindertagesstätten beim Schlaumäuse<br />
Projekt teilgenommen, das unter der Schirmherrschaft<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums Familie, Senioren, Frauen und<br />
Jugend in 200 Kindertagesstätten durchgeführt wurde.<br />
Die Microsoft-Bildungsinitiative „Schlaumäuse –<br />
Kinder entdecken Sprache“ fördert die Sprachentwicklung<br />
unter Nutzung einer eigens entwickelten PC<br />
Hard- und Software. Verschiedene Kitas bieten auch<br />
Englischkurse an und haben Vorlesepaten. Ebenfalls<br />
finden Schulungen zum „Würzburger Trainingsprogramm“<br />
statt.<br />
<strong>Kassel</strong> bildet!<br />
Bisher haben 320 Erzieherinnen an den Weiterbildungsangeboten<br />
teilgenommen. Im Jahr 2009 kam<br />
ein weiterer Baustein zur Sprachförderung hinzu: In<br />
Zusammenarbeit mit dem Wassererlebnishaus fand<br />
für zwölf Kitas mit 24 Erzieherinnen eine Schulung<br />
zum Einsatz von Experimentierkisten im Kindergarten<br />
statt. Hier werden Sprachförderung entdecken<strong>des</strong><br />
Lernen gekoppelt. KISS, ein Programm zur Erfassung<br />
<strong>des</strong> Sprachstan<strong>des</strong> bei vierjährigen Kindern, wird<br />
mittlerweile in städtischen Kitas flächendeckend eingesetzt.<br />
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