Dokumentation des Workshops Modellregion Integration ... - Kassel
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- Eltern brauchen als kompetente Erziehungspartner<br />
Anerkennung. Denn Elternarbeit beruht wie auch<br />
alle andere Sozialarbeit auf Vertrauensbasis, d. h.<br />
sie muss für die Eltern verlässlich sein. Das bedeutet<br />
auch, dass den Institutionen vermittelt werden<br />
muss, wie ein gemeinsamer Erziehungsauftrag<br />
bewerkstelligt werden kann und das schließt ein,<br />
dass die Übergänge zwischen Zuhause und Kita,<br />
zwischen Kita und Grundschule, zwischen Grundund<br />
weiterführenden Schule Institutionen übergreifend<br />
begleitet werden müssen.<br />
- Daraus folgt, dass Elternarbeit Beziehungsarbeit<br />
ist, die dem zeitlich gebundenen Rahmen von Förderinitiativen<br />
und -programmen entgegensteht.<br />
- Sie brauchen niedrigschwellige, kleinschrittig aufgebaute,<br />
langfristige und aufeinander abgestimmte<br />
Angebote in ihrem unmittelbaren Umfeld.<br />
- Sie möchten vor allem wahrgenommen werden<br />
als gleichwertige Bildungspartner mit aller elterlichen<br />
Kompetenz, denen nicht nur Forderungen<br />
zugemutet werden, sondern Vertrauen und Interesse<br />
gebührt.<br />
Das erfordert<br />
- dass sich Institutionen auch als Dienstleister für<br />
Eltern verstehen.<br />
- den Einbezug von Experten als „Brückenbauer“,<br />
die die Institutionen bei dieser Öffnung begleiten<br />
und passgenaue Angebote entwickeln.<br />
- in der Ausbildung z. B. von Erzieherinnen und<br />
Lehrerinnen eine stärkere Berücksichtigung der<br />
Elternarbeit, oder sofern man das nicht möchte<br />
oder es nicht möglich ist, entsprechend ausgebildete<br />
Kräfte in den Institutionen zu verankern.<br />
- die Öffnung von Räumen in Kitas und Schulen zur<br />
Nutzung für Eltern.<br />
Es gilt also nicht darum, die Eltern zu optimieren, vielmehr<br />
müssen wir die Institutionen optimieren, damit<br />
sie auf die verschiedenen Situationen von Eltern und<br />
Kindern reagieren können. Und da gibt es noch viel<br />
zu tun!<br />
5.3. Bildung: Unterrichten für <strong>Kassel</strong><br />
Dr. Joachim Benedix, Personal-<br />
und Organisationsamt<br />
„Unterrichten für <strong>Kassel</strong>“ ist ein Bildungsprojekt an<br />
ausgewählten <strong>Kassel</strong>er Schulen. Auf Initiative der<br />
Stadt <strong>Kassel</strong> sowie der Paul-Julius-von-Reuter-Schule<br />
und <strong>des</strong> Staatlichen Schulamtes für die Stadt und den<br />
Landkreis <strong>Kassel</strong> startete „Unterrichten für <strong>Kassel</strong>“ mit<br />
Beginn <strong>des</strong> Schuljahres 2009/2010.<br />
Der Impuls zu diesem Projekt kam aus den USA. Dort<br />
ist es unter dem Namen „Teach for America“ bekannt<br />
und beinhaltet, dass Schülerinnen und Schüler durch<br />
Topabsolventen von Colleges und Universitäten<br />
unterrichtet werden.<br />
Die Idee hinter dem Projekt „Unterrichten für <strong>Kassel</strong>“<br />
ist, dass Nachwuchsführungskräfte renommierter Kassler<br />
Unternehmen und Einrichtungen in Zusammenarbeit<br />
mit den Fachlehrern ein- bis zweimal wöchentlich<br />
Gesamt- und Realschüler der Jahrgangsstufen 9 und<br />
10 unterrichten. Die Schülerinnen und Schüler sollen<br />
einen Einblick in die Berufswelt erhalten, um die eigenen<br />
Möglichkeiten und Fähigkeiten realistisch einschätzen<br />
zu lernen. Sie werden dabei unterstützt, sich<br />
über ihre Ziele klar zu werden, um ihnen den Berufseinstieg<br />
zu erleichtern und einen Weg für erfolgreiche<br />
Berufsbiografien eröffnen. Für die <strong>Kassel</strong>er Schulen<br />
eröffnet sich durch die Kooperation mit den lokalen/regionalen<br />
Unternehmen die Möglichkeit, den<br />
Unterricht praxisbezogener und mit neuen Inhalten zu<br />
gestalten.<br />
Dieses Projekt trägt die Hoffnung in sich, eine dauerhafte<br />
und nachhaltige Partnerschaft zwischen Schulen<br />
und Unternehmen zu entwickeln und somit eine verlässliche<br />
Beziehung zwischen Schule und Berufswelt<br />
herzustellen.<br />
Generell gilt: Der Projektansatz lässt auch andere<br />
Kooperationsformen zwischen Unternehmen und<br />
Schule zu. Dabei bleibt aber wesentlich: Es muss sich<br />
eine Beziehung zwischen den jungen Führungskräften<br />
und den Schülern entwickeln können, um dem Kern<br />
<strong>des</strong> Projekts, „Junge Führungskräfte als Vorbilder“,<br />
gerecht zu werden.<br />
„Unterrichten für <strong>Kassel</strong>“ läuft in drei Pilotschulen<br />
erfolgreich: Paul-Julius-von-Reuter-Schule, Fasanenhofschule<br />
und Carl-Schomburg-Schule. Es wird von<br />
den beteiligten Unternehmen und Schulen fortgesetzt.<br />
Während in der Fasanenhofschule der Projektansatz<br />
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