faktor Frühjahr 2023
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Carsten Ketteler (l.) und Andreas Hübner<br />
Geschäftsführer der CASEA GmbH<br />
PROFIL<br />
die, wenn genug gesammelt wurde, aufbereitet<br />
werden.“ – „Und damit nicht genug. Wir<br />
sind gerade dabei, mit einem Konzept die<br />
Mengen zu erhöhen: Dazu haben wir mit dem<br />
Landkreis in Göttingen gesprochen und ab<br />
diesem Jahr auch die Genehmigung, mehr als<br />
nur die eigenen Produkte zurücknehmen zu<br />
dürfen,“ ergänzt Carsten Ketteler, kaufmännischer<br />
Geschäftsführer der CASEA. Bisher wurde<br />
zweimal im Jahr in einem aufwendigen<br />
Prozess der Gips aufbereitet.<br />
DAS IST NICHT UNKOMPLIZIERT. Denn<br />
alte Formen und Gipsformenbruch, die mit<br />
Lastkraftwagen in Dorste angeliefert werden,<br />
können eingefärbt sein oder auch Metallarmierungen<br />
oder Kunststoffteile in unterschiedlicher<br />
Größe und Beschaffenheit enthalten.<br />
Deshalb muss bereits bei der Anlieferung<br />
sorgfältig vorselektiert werden.<br />
Und wie geht es, fragen technisch Neugierige,<br />
dann weiter? Die Fachleute von CASEA<br />
erklären es einem dann so: Das Material<br />
kommt in einen sogenannten ,Prallbrecher‘.<br />
Der verfügt über ein Oberdeck mit Lochblech<br />
und ein Unterdeck mit Drahtgewebe – diese<br />
Konfiguration eignet sich besonders für Recyclinganwendungen<br />
mit hohem Feinanteil.<br />
Über die Schwingrinne gelangt das Material<br />
in die Brechereinheit und fällt dann in die<br />
Abzugsrinne. Hier wird das vorhandene Metall<br />
über einen Permanentmagneten ausgeschleust.<br />
Mit dem Abzugband wird das gebrochene<br />
Material zur mobilen Grobstücksiebanlage<br />
gefördert und dort aufgegeben. Die Siebanlage<br />
verfügt über zwei Siebdecks, sodass eine<br />
Klassierung des Materials in drei unterschiedliche<br />
Kornfraktionen erfolgen kann.<br />
Außerdem ist im Anlagenablauf zusätzlich<br />
ein sogenannter ,Windsichter‘ integriert, welcher<br />
durch einen Luftstrom und mithilfe der<br />
Schwerkraft die leichten Kunststoffteile, die<br />
sich in den Gipsformen befinden, vom schwereren<br />
Gips abtrennt.<br />
UND WOHER WEISS MAN, dass der nun<br />
wiedergewonnene Gips rein genug ist, um<br />
erneut verarbeitet zu werden? „Diese Qualitätskontrolle<br />
geschieht durch die regelmäßige<br />
Entnahme von Proben, die im Labor analytisch<br />
untersucht werden. Erst wenn von dort<br />
grünes Licht gekommen ist, wird das Material<br />
erneut im Produktionsprozess eingesetzt“, erklärt<br />
Andreas Hübner.<br />
„Auch unsere eigenen Produktionsrückstände<br />
setzen wir wieder ein und nehmen auch<br />
überlagertes Material von Kunden zurück,<br />
um es wieder einsetzen zu können“, erklärt<br />
Carsten Ketteler. Dabei ist die größte Herausforderung<br />
die Logistik und die damit verbundenen<br />
Aufwendungen.<br />
ZUSAMMEN MIT DER Fachhochschule<br />
Nordhausen, der Uni Weimar und der Uni<br />
Clausthal-Zellerfeld versucht man mit weiteren<br />
Projekten rund um das Recycling von<br />
Gipsprodukten und die Nutzung von Sekundärrohstoffen,<br />
Alternativen auszubauen.<br />
„Damit wollen wir mit unseren Partnern einen<br />
wertvollen Beitrag leisten“, so die beiden<br />
Geschäftsführer, „um die durch den Ausstieg<br />
aus der Kohleverstromung künftig fehlenden<br />
Mengen an REA Gips auf einen möglichst geringen<br />
Anteil an Importen zu halten.“<br />
KONTAKT<br />
CASEA GmbH<br />
Pontelstraße 3<br />
99755 Ellrich<br />
Tel. 036332 89-0<br />
info@casea-gips.de<br />
casea-gips.de