Fachliche Expertise gefragt
Ausgabe 3/2018
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20<br />
Fortbildung<br />
Abb. 2a<br />
Abb. 2b<br />
Präparation. Steile, substanzschonende Präparation der<br />
Pfeilerzähne 33 und 34. Zugehörige metallkeramische<br />
Freiendbrücke (Abb. 2a und b).<br />
geeignetes Material in ausreichender Dimensionierung<br />
ist essenziell, z. B. eine Nichtedelmetalllegierung mit<br />
keramischer (Teil-)Verblendung. Gegebenenfalls sollten<br />
anstelle einer zu starken Schwächung der Pfeiler<br />
Überdimensionierungen in Kauf genommen werden<br />
(Abbildung 2). Allgemeine Regeln für Freiendbrücken<br />
finden sich in der S1-Empfehlung „Festsitzender Zahnersatz<br />
für zahnbegrenzte Lücken“ (kostenloser Download<br />
im Leitlinienbereich unter www.dgzmk.de).<br />
Verkürzte Zahnreihen können auch mit Hilfe von Implantaten<br />
wiederhergestellt werden. Diese Therapieform<br />
wurde in die Stellungnahme der DGZPW/DGZMK von<br />
2008 zu implantatprothetischen Konzepten zur Ergänzung<br />
der verkürzten Zahnreihe aufgenommen (kostenloser<br />
Download im Archiv der Stellungnahmen unter<br />
www.dgzmk.de). Der Ersatz beider Prämolaren durch<br />
Verbundbrücken ist eine Konstruktion, die seltener angezeigt<br />
und eher als Mittel der zweiten Wahl anzusehen<br />
ist. Hier sollte die Wertigkeit des natürlichen Pfeilers<br />
(Eckzahn) sehr kritisch geprüft werden. Starke, feste<br />
Pfeiler stellen eine Grundvoraussetzung für eine gute<br />
Prognose dar. In der Regel Mittel der ersten Wahl sind<br />
Einzelzahnimplantate zum Ersatz eines oder beider Prämolaren<br />
(Abbildungen 3 und 4).<br />
Grundsätzlich ist bei Prämolarenokklusionen mit<br />
verstärkten Belastungen der Prämolaren und okklusalen<br />
Anpassungsvorgängen zu rechnen. Diese Gegebenheiten<br />
sollten auch bei der Materialwahl einfließen.<br />
Metall- und metallkeramische Okklusalflächen haben<br />
sich bewährt. Sehr harte Werkstoffe wie monolithisches<br />
Zirkoniumdioxid erscheinen weniger geeignet, zumal<br />
bei verkürzten Zahnreihen die Funktion und nicht die<br />
sowieso suboptimale Ästhetik im Vordergrund steht.<br />
Herausnehmbare Teilprothesen. Sind verkürzte<br />
Zahnreihen als Erhaltungs- und Therapieziel nicht indiziert,<br />
sollten die Molaren ersetzt werden. Dazu kommt<br />
herausnehmbarer und implantatgetragener Zahnersatz<br />
in Frage. Die Studienlage ermöglicht es nicht, die<br />
Prognose verschiedener Formen des herausnehmbaren<br />
Teilersatzes vergleichend zu bewerten. Relevante<br />
Studien sind rar und die Studiendesigns zu heterogen<br />
(Moldovan, Rudolph und Luthardt 2016). Außerdem<br />
muss beachtet werden, dass die internationale Literatur<br />
sich vorwiegend auf gussklammerverankerten Zahnersatz<br />
bezieht, während Präzisionsattachments und die in<br />
Deutschland bevorzugten Teleskope nur wenig vertreten<br />
sind. Grundsätzlich ist es möglich, mit allen drei<br />
Varianten Zahnersatz mit ausreichender Funktion und<br />
Funktionsdauer zu realisieren. Man sollte dabei bei al-<br />
Abb. 3a<br />
Abb. 3b<br />
Implantatprothetischer Ersatz von 35 und 45. Metallkeramische Kronen auf Implantaten und ehemaligen Teleskoppfeilern<br />
(Abb. 3a und b).<br />
ZBW 3/2018<br />
www.zahnaerzteblatt.de