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Pfalz-Magazin Frühling 14_68

Der Frühling in der Pfalz und in der Metropolregion ist da. Alles erfahren, was so los ist und was es zu genießen gibt

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Kunst und Kultur<br />

Bruno Bruni Skulpturen<br />

und Graphiken<br />

*23. November 1935 in Gradara<br />

(Pesaro, Italien)<br />

Mal ehrlich. Wer weiß denn noch, dass der Maler Georg Baselitz von 1971 bis 1975 in Forst in einer Neobarock-Villa in der Weinstraße<br />

29 gelebt hat? Sein Atelier hatte er in der Weinstraße 70. Die Galerie Z in Landau ehrt den berühmten deutschen Künstler mit einer<br />

Ausstellung, die noch bis zum 15. Januar 2023 läuft.<br />

Nachdem er an der Scuola d’arte in Pesaro studierte, fand Bruno<br />

Bruni in Hamburg seit Beginn der 60er Jahre nach und nach zu einer<br />

wohl einzigartigen Bildsprache. An der dortigen Kunsthochschule<br />

zunächst angeleitet von Lehrern wie Georg Gresko, Paul Wunderlich<br />

und Renato Guttuso, und beeinflusst von der Kunst der großen Maler<br />

seines Heimatlandes, entwickelte er die inhaltlich breite Skala seines<br />

Bildprogramms. Der Ursprung seiner Sujets lässt sich durchgängig im<br />

individuellem Erleben von Alltagsmomenten, aber auch in der aufmerksamen<br />

Anteilnahme am Zeitgeschehen mit seinen sozialen und<br />

politischen Prozesse einordnen. So entstehen einerseits von Sinnlichkeit<br />

erfüllte, erotische Szenerien, die auf immer neue Weise das<br />

ewige Thema der Liebe ansprechen.<br />

Wie bei den Bildern Edward Hoppers scheint sich die Zeit unmerklich<br />

zu dehnen. Eine Fülle virtuos verknüpfter Teilinformationen,<br />

Symbole, die Beziehungssysteme und Machtstrukturen definieren,<br />

addieren sich zu einer vielschichtigen Einheit, deren kausale Zusammenhänge<br />

eher erspürt als rational begriffen sein wollen.<br />

Während die Binnenflächen wie in seinen Stillleben exakt ausgearbeitet<br />

sind und jede über einen unsichtbaren Körper gleitende Mantelfalte<br />

ein Eigenleben führt, beschränkt sich Bruni bei seinen Akten<br />

darauf, die klaren Konturen der anmutigen Körper mit sicherer Hand<br />

festzulegen; nur sanfte, die Umrisse umschmeichelnde Schattierungen<br />

oder sparsame, farbige Modulationen werden eingesetzt, um<br />

signifikante Partien zu akzentuieren. Formal reduzierte oder ausdrücklich<br />

ausgesparte Zonen und Fragmentierungen heben die<br />

Funktion des Liniengerüstes hervor. Dass im Besonderen seine mit<br />

handwerklicher Perfektion realisierten erotischen Darstellungen in<br />

Deutschland maßgeblich zum Erfolg Brunis beitrugen, mag einen<br />

Grund darin haben, dass unkonventionelle, zum Eintauchen stimulierende<br />

erotische Darstellungen von Rang in unserem Land kaum<br />

Tradition haben und die Imagination ihrer Betrachter einzunehmen<br />

vermögen. Auch Brunis Neigung, kompakte Formen scheinbar<br />

willkürlich aufzubrechen, die Anhäufung beziehungsloser Objekte<br />

auf Stillleben, sein Spiel mit der Perspektive, und eine Materialversessenheit,<br />

von der seine sorgfältig patinierten Bronzen und ausgewählten<br />

Marmorsteine Zeugnis geben, mit denen er seine Bildideen<br />

ins Dreidimensionale transformiert, verweisen auf eine geistige<br />

Verwandtschaft zum Manierismus.<br />

Der Bildhauer Bruni bedient sich seines inhaltlichen Repertoires<br />

und künstlerischen Instrumentariums mit dergleichen methodischen<br />

Präzision wie der Maler und wie bei den Gemälden scheint<br />

auch bei den Plastiken immer der Graphiker Bruni durch. In seiner<br />

Funktion vergleichbar mit dem monochrom-neutralen Hintergrund<br />

seiner Gemälde, welcher die zentrale Darstellung hinterfängt und<br />

einen beinahe plastischen Effekt bewirkt, ist der seine Skulpturen<br />

umgebende leere Raum. Zeichenhaft ragen seine nach Zeichnungen<br />

in Plastilin vorbereiteten Figuren, wiederum vorwiegend<br />

über Akte, über einem schmalen Grundriss steil auf. Besondere<br />

Sorgfalt gilt der geradezu artistischen Behandlung des Faltenwurfes<br />

der ihre Köpfe kaschierender Gewandstücken, bzw. den faltigen<br />

Laken aus weißem Marmor.<br />

Vernissage am 11. Juni 2023 11:00 Uhr<br />

Galerie Z | Kaufhausgasse 9 | 7<strong>68</strong>29 Landau<br />

Telefon: 0 63 41 | 8 64 94<br />

galerie z<br />

| Einrahmungen | Moderne Graphik | Skulpturen | Ölgemälde |<br />

Kaufhausgasse 9, 7<strong>68</strong>29 Landau<br />

Telefon 0 63 41 | 8 64 94<br />

Telefax 0 63 41 | 99 56 98<br />

www.galerie-z.com<br />

info@galerie-z.com<br />

Ansprechpartner:<br />

Uschi Zoller, Peter Büchner<br />

Foto: Fotolia<br />

Uschi Zoller und Peter Büchner<br />

Mitglied im<br />

Bundesverband<br />

Bild & Rahmen<br />

©<br />

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