05.04.2023 Aufrufe

Pfalz-Magazin Frühling 14_68

Der Frühling in der Pfalz und in der Metropolregion ist da. Alles erfahren, was so los ist und was es zu genießen gibt

Der Frühling in der Pfalz und in der Metropolregion ist da. Alles erfahren, was so los ist und was es zu genießen gibt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Sonstiges<br />

Pfingsten<br />

Die Christenheit erinnert an Pfingsten an das Ereignis, bei dem die Jünger Jesu nach seinem Tod und seiner<br />

Auferstehung den Heiligen Geist auf sich herabkommen spürten. Von diesem Tag an vergaßen sie ihre Angst<br />

und verkündeten in Vollmacht das Evangelium des Opfers Jesu. Man nennt dieses Ereignis auch die „Geburt der<br />

Gemeinde Jesu“, weil seit diesem Tag viele Gläubige „der Gemeinde zugetan wurden“.<br />

Foto: artplants.de<br />

D<br />

er Name „Pfingsten” leitet sich von dem griechischen<br />

Wort „pentekosté” – der Fünfzigste – ab. Er entwickelte<br />

sich über den gotischen Ausdruck „paintekuste” und das<br />

mittelhochdeutsche Wort „pfingesten” zu der heutigen<br />

Bezeichnung. In seiner ursprünglichen Bedeutung verweist<br />

er auf den zeitlichen Abstand zu Ostern, den Abstand von 50<br />

Tagen. Pfingsten folgt auch immer 10 Tage auf Christi Himmelfahrt<br />

und beendet die österliche Zeit.<br />

Um Pfingsten genau erklären zu können,<br />

muss man die Bibel zur Hand nehmen.<br />

Dort liest man in der Apostelgeschichte, Kapitel 2, dass am Pfingsttag<br />

der Heilige Geist über die erste Gemeindeversammlung „ausgegossen”<br />

wurde. Pfingsten ist also genau genommen nichts anderes<br />

als das Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes. Die Geistsendung<br />

an Pfingsten war, wie es im Neuen Testament nachzulesen<br />

ist, der Ausgangspunkt für das missionarische Wirken der Jünger<br />

Jesu und die weltweite Kirche fand genau hier ihren Ursprung. Das<br />

Pfingstfest kann also sozusagen auch als eine Art „Geburtstagsfest<br />

der Kirche” bezeichnet werden. Im Christentum fallen sowohl<br />

Ostern wie auch Pfingsten wegen der Bedeutung des Auferstehungstages<br />

Jesu auf einen Sonntag. Der Pfingstsonntag fällt immer<br />

in den Zeitraum vom 10. Mai bis zum 13. Juni. In diesem Jahr ist<br />

der Pfingstsonntag am 28. Mai 2023.<br />

Das verlängerte Wochenende, das Pfingsten immer mit sich bringt,<br />

und die Jahreszeit, die meist angenehme Temperaturen bietet,<br />

laden natürlich regelrecht ein, ausgiebige Wanderungen zu Fuß<br />

oder mit dem Fahrrad zu machen. Zahlreiche Veranstaltungen<br />

rund um die vielseitigen Pfingstbräuche werden an vielen Orten<br />

angeboten. Die Bräuche, die Pfingsten begleiten, sind besonders<br />

im weltlichen Bereich vielfältig und teilweise seit Jahrhunderten<br />

überliefert. Sie stehen in der Tradition der Frühjahrs- oder Maibräuche<br />

und bedienen sich sowohl des frischen Grüns, meist in<br />

Form von Birken und ist vor allem als Feier zu Ehren der wiedererwachten<br />

Natur – der Sommer hat nun endgültig den Winter<br />

besiegt, denn das Datum des Festes liegt in jedem Fall immer nach<br />

den Eisheiligen.<br />

Am auffälligsten sind zu Pfingsten die Pfingstgänge und Prozessionen,<br />

die vor allem in den katholischen Regionen noch sehr lebendig<br />

sind. Auch hier wird oft ein Teil des Weges mit Birkenzweigen<br />

geschmückt.<br />

Der Pfingstbaum soll angeblich auf die Germanen zurückgehen, die<br />

im Frühjahr junge Birken vor die Haustür gestellt haben sollen, um<br />

damit böse Geister zu vertreiben. In vergangener Zeit sollen junge<br />

unverheiratete Männer den Brauch des Pfingstbaumpflanzens<br />

gepflegt haben, um sich den ebenfalls noch unverheirateten Jungfrauen<br />

vorzustellen. In einigen Städten machen sich in der Pfingstnacht<br />

Junggesellen auf, um ihrer Liebsten eine Birke an die Hauswand<br />

zu stellen.<br />

Mancherorts hat sich der Brauch erhalten, Pfingstfeuer anzuzünden.<br />

Die lodernde Flamme gilt dabei einerseits als Symbol des<br />

Heiligen Geistes, andererseits aber auch als Zeichen der Reinigung<br />

und Erleuchtung der Gläubigen. Ein schöner Brauch im Zusammenhang<br />

mit dem Symbol Feuer ist auch die Pfingstkerze auf dem Frühstückstisch.<br />

Sie steht brennend in der Mitte. An ihr kann dann jedes<br />

Familienmitglied seine eigene Pfingstkerze anzünden und vor sich<br />

hinstellen.<br />

Die Symbolik der Pfingstrose in verschiedenen Kulturen<br />

Bereits in der griechischen Mythologie wird berichtet, dass die römische<br />

Gottheit Virbios, nachdem er durch das Pferd seines Vaters zu<br />

Tode gekommen war, durch eine Pfingstrose von Diana zum Leben<br />

erweckt wurde. Allgemein steht die Pfingstrose, besonders die rote<br />

Pfingstrose, wie ihre Namensschwester, die klassische Rose, als Symbol<br />

für die Liebe.<br />

Auch das Christentum hat diese Pflanze für sich entdeckt. Als Marienblume<br />

oder auch Rose ohne Dornen gilt sie als Zeichen für Heil,<br />

Geborgenheit und spendet mütterliche Liebe. Daher eignet sie sich<br />

auch hervorragend als Geschenk zum Muttertag. Die Blütezeit der<br />

Pfingstrose ist ab Mitte April oder Anfang Mai, sodass sie, passend zu<br />

Pfingsten, sämtliche Kirchen schmückt.<br />

†RS<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!