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ÖGNI insight

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Updates zum DGNB System

Was kommt 2023 noch?

RÜCKBAU VERSION 2022 -

DGNB NEUBAU VERSION 2023

ERSTANWENDUNG

Einem Großteil der Neubauten oder Sanierungsmaßnahmen geht heute ein Rückbau voraus. In der

Planungspraxis bleibt er jedoch oftmals noch unberücksichtigt. Um Stoffströme konsequent zu

schließen, eine höhere Wertigkeit der Bausubstanz zu fördern und Lösungen im Sinne einer

Kreislaufwirtschaft auf allen beteiligten Ebenen zu etablieren, bedarf es eines systematischen Blicks

auf die Planung von Rückbaumaßnahmen. Es geht um den Schutz und die Bewahrung von Bausubstanz

genauso wie die Wert-schätzung gegenüber den Materialien. Genau hier setzt das DGNB-System für den

nachhaltigen Gebäuderückbau an. Als Instrument zur Qualitätssicherung setzt es systematisch Anreize, die

Nachhaltigkeit von Rückbauprozessen auf ganzheitliche Weise zu erhöhen. Die Zertifizierung richtet sich an

alle am Rückbau beteiligten Akteure – Kommunen und Eigentümer bzw. Bauherren genauso wie an

die verantwortlichen Rückbauplaner:innen. Und auch für Rückbau- und Recyclingunternehmen bietet

es Vorteile. Der Mehrwert einer Zertifizierung sind unter anderem: Prozesssicherheit, Förderung

der Kreislaufwirtschaft, Kostensicherheit u. Risikominimierung durch eine detaillierte Bestandsaufnahme

und Planung sowie eine entsprechende Kommunikation des Projektes in der Öffentlichkeit.

Die ÖGNI hat das System für Gebäuderückbau der DGNB auf österreichische Gegebenheiten adaptiert und stellt

nun die Version 2022 als Erstanwendung zur Verfügung.

Seit November 2022 steht die brandneue Version 2023 der DGNB zur Kommentierung bereit. Zu den

wesentlichen Veränderungen im Vergleich zum aktuellen DGNB-System für Neubauten zählt eine Verschlankung

sowie Verbesserung der Anwendbarkeit. So gibt es beispielsweise eine Reduzierung von

37 auf künftig nur noch 29 Kriterien. Es wurden Themen gebündelt und Themen, welche mittlerweile zum Standard

gehören, sind weggefallen. Bei einigen Komfortthemen entfällt außerdem eine Belohnung bei der Übererfüllung

gesetzlicher Standards. Eine bessere Verknüpfung mit anderen Varianten der DGNB-Zertifizierung

wie dem DGNB-System für Gebäude im Betrieb oder dem für nachhaltige Baustellen soll sichergestellt werden.

Weiters zielt die neue Version darauf ab, die Anforderungen der EU-Taxonomie sowie den EU-Berichtrahmen

Level(s) bestmöglich abzubilden.

Die großen Schwerpunkte der neuen Version liegen auf Klimaschutz, Zirkularität und Investitionssicherheit.

In den überarbeiteten Kriterien liegt ein besonderer Fokus auf den vielfältigen Anforderungen an die Zukunftsfähigkeit

von Gebäuden. Dies betrifft allen voran den notwendigen Klimaschutzbeitrag von Immobilien.

Gestärkt werden Themen, die die Reduzierung der CO2-Emissionen in der Konstruktion und im späteren Betrieb

adressieren.

Im Zuge der ersten Anwendungen können sich noch Änderungen ergeben. Die Zertifizierungsunterlagen stehen

allen ÖGNI-Auditor:innen sowie allen Consultants im internen Bereich der ÖGNI-Website zur Verfügung. Im Rahmen

der Erstanwendungsphase sind die Gebühren für die Zertifizierung einheitlich festgelegt – unabhängig von

der Größe des Rückbauobjekts:

Die DGNB wird bei zukünftigen Systemupdates auf eine hohe Synergie zwischen

den Systemvarianten Wert legen. Damit werden z.B. Neubauprojekten, die ein

Für ÖGNI Mitglieder:

Rückbauzertifikat vorzeigen können, einige Punkte angerechnet werden können. 2.500 EUR zzgl. MwSt.

Nach einer langen Phase der Kommentierungsversion steht seit September 2022 die Marktversion

2020 Neubau für alle ÖGNI- Auditor:innen und Consultant zur Verfügung. Audi-

4.500 EUR zzgl. MwSt.

Für Nicht ÖGNI Mitglieder:

tor:innen und Consultants finde alle Unterlagen im internen Bereich der ÖGNI Website.

Im Zuge der Kommentierungsversion wurden einige Ungereimtheiten behoben und geringfügige Anpassungen

gemeinsam mit dem ÖGNI-Fachausschuss vorgenommen. Ein Protokoll dieser Änderungen steht ebenfalls

im internen Bereich zur Verfügung. Ebenso die aktuellen Zusatzunterlagen für die Erfüllung der EU-Taxonomie.

Bitte beachten Sie auch das Dokument „ÖGNI-Version 2020-Besonderheiten“ und machen Sie sich mit der

Version 2020 vertraut. Hier gelten andere Gewichtungen als in den Vorgänger-Versionen wie z.B. der NBV17.

Hinweis: Sollten Sie eine der zahlreichen möglichen Boni erhalten wollen, empfehlen wir Ihnen diese vorab mit

der ÖGNI-Geschäftsstelle abzustimmen – so z.B. der Innovationsbonus.

Ein weiteres Fokusthema der Version 2023 des DGNB-Systems liegt in der Kreislauffähigkeit. Das Kriterium

„Zirkuläres Bauen“ löst das bisherige „Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit“ ab und wurde komplett neu

erarbeitet. Es wurden auch zwei neue Kriterien geschaffen – diese beschäftigen sich mit der Klimaresilienz

von Gebäuden sowie die Gebäudedokumentation. Bei diesem Kriterium wird besonders die Verwendung

geeigneter digitaler Lösungen belohnt, um das wichtige Thema der Datenverfügbarkeit im späteren Betrieb

frühzeitig anzugehen.

Neue Mindestanforderungen eingeführt

Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Einführung zahlreicher neuer Mindestanforderungen. Verpflichtend wird

beispielsweise, dass für alle Projekte, die zum Zeitpunkt der Fertigstellung noch nicht klimaneutral im Betrieb sind,

ein Klimaschutzfahrplan vorliegen muss. In diesem muss dargestellt werden, wie das Gebäude dies bis spätestens

zum Jahr 2045 erreichen wird. Auch der Nachweis einer grundlegenden Resilienz gegenüber Klimarisiken wird

obligatorisch.

Während die genannten Mindestanforderungen für eine generelle Zertifizierbarkeit durch die DGNB maßgeblich

sind, kommen weitere hinzu für all jene Projekte, die die höchstmögliche Bewertungsstufe Platin erreichen wollen.

So dürfen z.B. Gebäude, die ein DGNB-Zertifikat in Platin erhalten möchten, nicht auf schützenswertem Boden

gebaut sein. Die ÖGNI wird sich im Laufe des ersten Halbjahres 2023 mit der Anpassung der DGNB Version 2023

für österreichische Gegebenheiten bemühen und das neue System ihren Auditor:innen und Consultants zur

Verfügung stellen. Stay tuned.

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