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Wir Steirer April 2023

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Drohende Kostenexplosion beim<br />

ungeliebten Leitspital Liezen!<br />

Seite<br />

5<br />

HOSPITAL<br />

Das umstrittene Vorhaben der schwarzroten<br />

Landesregierung, die drei im<br />

Bezirk Liezen bestehenden Krankenhausstandorte<br />

in Rottenmann, Schladming<br />

und Bad Aussee bis zum Jahr 2028<br />

durch einen Neubau in der Gemeinde<br />

Stainach-Pürgg ersetzen zu wollen, ist<br />

hinlänglich bekannt.<br />

Warum ÖVP und SPÖ trotz aller bisherigen<br />

Widrigkeiten an ihren Zentralisierungsplänen<br />

festhalten, erschließt<br />

sich hingegen wohl nur den wenigsten<br />

<strong>Steirer</strong>n. So konnten weder eine durchwachsene<br />

Grundstückssuche, die klare<br />

Ablehnung des Projekts im Rahmen der<br />

Volksbefragung im<br />

Jahr 2019, noch<br />

drohende Versorgungsengpässe<br />

oder Erfahrungen<br />

aus der Corona-<br />

Krise die Landesregierung<br />

unter Landeshauptmann<br />

Christopher Drexler auf den Pfad der<br />

Vernunft zurückholen.<br />

Warum ÖVP und SPÖ<br />

an ihren Zentralisierungsplänen<br />

festhalten, erschließt<br />

sich wohl nur den<br />

wenigsten <strong>Steirer</strong>n.<br />

Dabei hätte eine tatsächliche Umsetzung<br />

des Vorhabens zweifelsohne enorme<br />

versorgungstechnische, infrastrukturelle<br />

und vor allem auch finanzpolitische<br />

Auswirkungen. Gerade letzteres könnte<br />

sich als das größte Problem der schwarzroten<br />

Koalition erweisen. Schließlich<br />

drohen die Projektkosten<br />

angesichts<br />

der Baukostenexplosion<br />

und enormen<br />

Inflation wohl weit<br />

höher auszufallen als<br />

die budgetierten 261<br />

Millionen Euro. Diesen Umstand musste<br />

ÖVP-Gesundheitslandesrätin Juliane<br />

Bogner-Strauß aufgrund des unermüdlichen<br />

Nachhakens der FPÖ vor kurzem<br />

auch zähneknirschend eingestehen.<br />

Die voraussichtlichen<br />

Kosten des Projekts könnten<br />

im schlimmsten Fall<br />

mehr als 830 Millionen<br />

Euro betragen.<br />

Wie hoch die Projektkosten<br />

samt Begleitmaßnahmen<br />

mittlerweile tatsächlich<br />

ausfallen würden,<br />

konnte die Landesrätin<br />

im Rahmen der Landtagsdebatte<br />

allerdings nicht benennen<br />

und verwies auf eine bald erfolgende<br />

Neukalkulation. In welche finanzielle<br />

Dimensionen das Vorhaben vorzustoßen<br />

droht, wurde dank der Experten von der<br />

Bürgerinitiative BISS jedoch bereits errechnet.<br />

So werden laut einer detaillierten<br />

Analyse die voraussichtlichen Kosten<br />

des Projekts – vor allem auch unter der<br />

Berücksichtigung der notwendigen Begleitprojekte<br />

– im schlimmsten Fall mehr<br />

als 830 Millionen Euro<br />

betragen. Im besten Fall<br />

würden wohl Aufwendungen<br />

von zumindest<br />

520 Millionen Euro zu<br />

Buche stehen.<br />

Angesichts der Kostenentwicklungen der<br />

vergangenen Jahre, die jeder <strong>Steirer</strong> tagtäglich<br />

– sei es beim Lebensmitteleinkauf,<br />

bei den Heiz- und Stromkosten oder an<br />

der Tankstelle – zu spüren bekommt, muten<br />

diese Warnungen nur allzu realistisch<br />

an.<br />

Es muss folglich Auftrag sämtlicher Verantwortungsträger<br />

sein, in der Causa<br />

Leitspital sofort auf die Stopptaste zu<br />

drücken und stattdessen – wie von der<br />

Bevölkerung gewollt – die bestehenden<br />

Krankenhäuser im Bezirk Liezen im Sinne<br />

der optimalen Versorgung zu erhalten<br />

und weiterzuentwickeln, worüber sich<br />

wohl nicht nur die Patienten, sondern<br />

letztlich auch die leidgeprüften Steuerzahler<br />

freuen würden.

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