Wir Steirer April 2023
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Seite<br />
7<br />
Anteil von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache<br />
in steirischen Volksschulen nach<br />
Bezirken im Schuljahr 2022/23<br />
Platz Bezirk Anteil Kinder nichtdeutscher<br />
Muttersprache<br />
1. Graz 55,2% (+1,9)<br />
2. Leoben 27,5% (+4,1)<br />
3. Bruck-Mürzzuschlag 24,5% (+1,1)<br />
4. Murtal 20,8% (+0,6)<br />
5. Liezen 19,3% (+1,5)<br />
6. Graz-Umgebung 19,1% (+0,9)<br />
7. Leibnitz 14,4% (+2,6)<br />
8. Voitsberg 13,1% (+3,7)<br />
9. Weiz 12,0% (+1,8)<br />
10. Südoststeiermark 11,6% (+2,2)<br />
11. Hartberg-Fürstenfeld 8,5% (+0,2)<br />
12. Murau 7,2% (+2,5)<br />
13. Deutschlandsberg 7,2% (-0,1)<br />
Quelle: Anfragebeantwortung durch ÖVP-Bildungslandesrat Amon vom 13.12.2022 (EZ 2577/2).<br />
Verankerung der „Schulsprache<br />
Deutsch“ als Gebot der Stunde!<br />
Volksschule St. Andrä sind es überhaupt<br />
nur mehr zwei (!) Kinder, die Deutsch als<br />
Muttersprache haben. Weitere Gemeinden<br />
mit bedenklich hohen Werten sind Neudau<br />
(54,4%), Liezen (50,9%), Kapfenberg<br />
(50,6%), Feldkirchen bei Graz (49,6%),<br />
Leoben (47,2%) und Leibnitz (45,0%).<br />
Bildungsniveau<br />
wird nach unten nivelliert<br />
Die Auswirkungen dieser Entwicklungen<br />
sind mehr als dramatisch. Der Elementarunterricht<br />
rückt zusehends in den Hintergrund,<br />
weil das Lehrpersonal häufig<br />
schlicht damit beschäftigt ist, eine Kommunikationsebene<br />
mit und zwischen den<br />
Schülern herzustellen. Vernünftiger Unterricht<br />
ist unter diesen Umständen kaum<br />
möglich.<br />
Die damit einhergehenden Kommunikationsschwierigkeiten<br />
sind letzten Endes<br />
auch für eine Verschlechterung des allgemeinen<br />
Bildungsniveaus verantwortlich<br />
zu machen. Daraus folgernd entsteht ein<br />
enormer gesamtgesellschaftlicher Schaden,<br />
weil viele Kinder nicht mehr in der<br />
Lage sein werden, den hohen bildungstechnischen<br />
Anforderungen der Gesellschaft<br />
zu entsprechen. Bereits jetzt verlässt<br />
ein Fünftel der Schüler das Pflichtschulsystem<br />
ohne richtig Lesen und Schreiben zu<br />
können. Dieser Entwicklung muss schleunigst<br />
entgegengewirkt werden.<br />
Sprechen Schüler aus unterschiedlichen<br />
Sprach- und Kulturkreisen<br />
untereinander in verschiedenen, den<br />
Lehrern und auch heimischen Schülern<br />
nicht verständlichen Sprachen,<br />
sind Gruppenbildungen und Konflikte<br />
vorprogrammiert. Die Verständigung<br />
der Schüler untereinander bzw. der<br />
Schüler mit den Lehrern wird erschwert.<br />
Das Land Oberösterreich<br />
hat längst reagiert und Deutsch als<br />
Schulsprache in der Hausordnung<br />
etabliert. Auch Niederösterreich regt<br />
im kürzlich präsentierten Regierungsprogramm<br />
dazu an, Schulen zu ermuntern,<br />
Deutsch als Pausensprache<br />
in der Hausordnung festzulegen.<br />
Gemeinsame Sprache Deutsch<br />
für eine funktionierende Gesellschaft<br />
Deutsch soll Schulsprache sein.<br />
Das bedeutet, dass nicht nur im<br />
Unterricht (sogenannte „Unterrichtssprache<br />
Deutsch“), sondern auch in<br />
den Pausen die deutsche Sprache<br />
verwendet werden muss. Für eine<br />
funktionierende Gesellschaft ist eine<br />
gemeinsame Sprache unverzichtbar.<br />
Die Umsetzung der Maßnahme würde<br />
einen wichtigen Beitrag zur besseren<br />
Integration, Leistungsförderung und<br />
Kommunikation nicht nur im Schulalltag,<br />
sondern auch im gesamten<br />
weiteren gesellschaftlichen und<br />
beruflichen Leben darstellen. Die ausschließliche<br />
Verwendung von Deutsch<br />
in den Pausen wäre zudem eine ideale<br />
Möglichkeit, um Sprachdefizite von<br />
Kindern mit anderer Muttersprache<br />
entscheidend zu verringern. Darüber<br />
hinaus kann damit Ghettobildungen<br />
an Schulen begegnet werden.<br />
Pausen gehören zur Schulzeit,<br />
in der Deutsch zu sprechen ist<br />
Dass eine Deutschpflicht außerhalb<br />
der Unterrichtszeit das Privatleben<br />
von Kindern und Jugendlichen einschränkt,<br />
ist Unsinn. Die Schulzeit beginnt<br />
mit dem Betreten des Geländes<br />
einer Schule und endet mit dem Verlassen<br />
des Schulareals. So lange haben<br />
Lehrer auch der Aufsichtspflicht<br />
für die dort anwesenden Kinder und<br />
Jugendlichen nachzukommen. Die<br />
Pause ist somit ein Teil der Schulzeit<br />
und keine Privatzeit, weswegen die<br />
„Schulsprache Deutsch“ – nach dem<br />
Vorbild Ober- und Niederösterreichs<br />
– auch in der Hausordnung steirischer<br />
Schulen fix zu verankern ist.