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Kulturmagazin

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Auf dieser Seite und auf dem Cover trägt Valerie Pachner ein Top von Ferrari<br />

Zöchling zu einer Hose von Jennifer Milleder. Schuhe von Rosa Mosa.<br />

Tipp<br />

„Jedermann“. Premiere am<br />

21. Juli, insgesamt 14 Vorstellungen<br />

bis 29. August.<br />

Regie führt Michael Sturminger,<br />

den Jedermann<br />

spielt Michael Maertens,<br />

seine Mutter Nicole Heesters.<br />

Informationen zu Stück und<br />

Terminen auf<br />

salzburgerfestespiele.at<br />

FOTOS: Marcella Ruiz Cruz PRODUKTION &STYLING:<br />

Eva Dinnewitzer HAAR &MAKE-UP: Hanna Stantejsky/www.hannastantejsky.com<br />

ASSISTENZ: Oskar Ott LOCATION: Vielen Dank an Ohne Butter, Wildpretmarkt 3,1010 Wien<br />

BEZUGSQUELLEN:<br />

Chanel, Tuchlauben 1, 1010 WienJennifer Milleder, jennifermilleder.comRendl,<br />

rendl.coJana Wieland, janawieland.atKlar, klaraneuber.atChristina Seewald,<br />

christinaseewald.comRani Bageria, Seilergasse 14, 1010 WienFerrari Zöchling,<br />

Kirchengasse 27, 1070 WienRosa Mosa, Schleifmühlgasse 18, 1040 Wien<br />

20 <strong>Kulturmagazin</strong><br />

»<br />

zu gehen, sondern über das Was, und das ist nun einmal in erster<br />

Linie der Text. Und da stellt sich bei der Buhlschaft eher schnell<br />

das Gefühl ein, dass ich zwar etwas mit der Figur machen kann,<br />

indem ich neue Wege finde, über sie zu sprechen; aber spielerisch<br />

etwas wirklich anderes aus ihr machen, das kann ich nicht. Auch<br />

deswegen fand ich es so toll, als mir sofort der Tod mitangeboten<br />

wurde, weil ich mich dadurch gelöst gefühlt habe und befreit von<br />

dem Zwang, als Schauspielerin mehr hineinlegen zu müssen, als da<br />

vorhanden ist. Sondern eben sagen zu können, ich bin nicht nur<br />

die Buhlschaft, ich bin auch der Tod.<br />

Werden Sie sich vergangene Inszenierungen anschauen?<br />

An sich bereite ich mich nicht auf eine Produktion vor, indem ich<br />

mir anschaue, wie ältere Inszenierungen funktioniert haben. Weil<br />

ich in erster Linie von mir ausgehen möchte, um möglichst frisch<br />

an eine Rolle herangehen zu können. Darum habe ich mir noch<br />

keine Aufnahmen von vergangenen „Jedermann“-Inszenierungen<br />

angeschaut, könnte mir in diesem speziellen Fall aber vorstellen,<br />

dass ich das noch tun werde, wenn die konkreten Vorbereitungen<br />

beginnen. Es ist auch toll, dass Michael Sturminger schon so erfahren<br />

ist mit dem Stück, auch mit dem Spektakel vor Ort. Zugleich ist<br />

das eine neue Inszenierung, mit anderen Schauspielerinnen und<br />

Schauspielern, also wird sich das noch einmal ganz frisch anfühlen.<br />

Wie lang ist es her, dass Sie Theater gespielt haben? Hat Ihnen<br />

die Bühne zwischendurch gefehlt?<br />

Ich spiele zum ersten Mal seit vier Jahren wieder Theater, das letzte<br />

Mal war nach meinem Weggang vom Residenztheater, als ich noch<br />

als Gast dort gespielt habe. In der Phase, als ich viel gedreht habe,<br />

hat mir das Theater nicht besonders gefehlt, es war einfach auch<br />

immer so viel los, dass ich keinen Kopf hatte, darüber nachzudenken.<br />

Ich habe in letzter Zeit aber gemerkt, dass der Gedanke an<br />

dieses vergrößerte Spielen wieder angefangen hat, mich zu interessieren.<br />

Beim Filmdreh arbeitet man ja doch eher naturalistisch,<br />

was ich auch liebe, aber es ist parallel eben wieder die Lust größer<br />

geworden, etwas zu machen, wo ich mit dem ganzen Körper<br />

arbeiten kann, auf der Bühne stehen und den ganzen Raum vor mir<br />

haben. Bei dieser Sehnsucht, wieder eine andere Art von Kontakt<br />

mit dem Publikum zu haben, kann schon auch die Pandemie eine<br />

Rolle spielen, das liegt eigentlich nahe.<br />

Werden Sie nach Salzburg wieder zu drehen beginnen?<br />

Ja, direkt danach geht es weiter, wie es derzeit aussieht, drehe ich<br />

dann wieder mit zwei internationalen Projekten, bis Ende des Jahres<br />

bin ich ausgebucht.<br />

Man findet Sie weder auf Twitter noch auf Instagram, ist dieser<br />

Verzicht auf eine Social-Media-Präsenz in Castings jemals ein<br />

Thema gewesen?<br />

Bisher war es in meiner Arbeit nie von Belang, dass ich nicht in<br />

sozialen Medien aktiv bin. Es kann schon sein, dass es Projekte gibt,<br />

für die ich nicht infrage gekommen bin, weil ich das so handhabe,<br />

aber das sind dann wohl auch nicht die, die zu mir gehören. Es ist<br />

gar keine dogmatische Entscheidung, dass ich nicht auf Twitter<br />

oder Instagram zu finden bin, aber bisher wollte ich das eben nicht.<br />

Ich bin ohnehin durch das Drehen schon so viel in anderen Welten<br />

unterwegs, da muss das nicht auch noch sein. Aber klar, Social<br />

Media verändern die Medienwelt, haben auch Einfluss auf künstlerische<br />

Berufe, ich kann gar nicht einschätzen, was sie aus meinem<br />

Beruf in ein paar Jahren machen werden. Vielleicht gibt es irgendwann<br />

gar keine Spielfilme mehr, sondern nur mehr TikTok-Videos<br />

oder zumindest Kürzestformate. Ich bin mir nicht so sicher, ob ganz<br />

junge Menschen von heute in ein paar Jahren noch abendfüllende<br />

Filme oder Theaterstücke anschauen wollen. Gibt es noch eingefleische<br />

Theaterfans in dreißig Jahren? Wenn, dann wahrscheinlich<br />

wirklich in Salzburg, Wien oder Berlin. Mal sehen, ob der „Jedermann“<br />

dann noch immer am Domplatz gegeben wird. e

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