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Kulturmagazin

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Starkes Trio „Roll&Rock“.<br />

Valentin Schuster (vorn),<br />

Magdalena Marszałkowska<br />

(l.) und Andrea Nitsche (r.).<br />

Sinnlichkeit, Sex<br />

und Shakespeare<br />

Eine Sexarbeiterin und ein junger Mann im<br />

Rollstuhl: „Eine Nacht mit Lady Macbeth“<br />

behandelt große Themen mit viel Humor.<br />

Text: Daniela Tomasovsky<br />

Fotos: Christine Pichler<br />

Am Tag seines Geburtstags erfährt<br />

Fabian, dass seine Freunde leider<br />

den Besuch bei ihm kurzfristig<br />

absagen müssen und nicht<br />

vorbeikommen können. Als Wiedergutmachung,<br />

dass sie ihn an seinem Geburtstag<br />

allein lassen, schicken Fabians Freunde ein<br />

ungewöhnliches „Geburtstagsgeschenk“,<br />

eine Frau, die dafür bezahlt wird, die Nacht<br />

mit ihm zu verbringen. Ein junger Mann<br />

im Rollstuhl und eine Sexarbeiterin: Zwei<br />

Personen, die aus unterschiedlichen Gründen<br />

am Rande der Gesellschaft stehen. Was<br />

wird aus dieser Konstellation entstehen?<br />

Wird es lustig und leidenschaftlich oder<br />

bitter und traurig? Ist das uns allen gemeinsame<br />

Bedürfnis nach Freiheit, Liebe, Nähe<br />

und Verständnis das Einzige, was uns am<br />

Ende des Tages ausmacht? „Eine Nacht mit<br />

Lady Macbeth“ heißt das Stück, das Magdalena<br />

Marszałkowska beim „Theaterfestival<br />

Hin und Weg“ in Litschau auf die Bühne<br />

bringt. Das Stück ist den beiden Protagonisten<br />

Andrea Nitsche und Valentin Schuster<br />

auf den Leib geschneidert. Und nahm<br />

seinen Ursprung in Litschau. „Im Vorjahr<br />

hatte ich eine szenische Lesung meines<br />

Textes ,Hier liegt der Hund begraben‘<br />

beim Festival. Es ist ein humorvolles Stück<br />

über toxische Männlichkeit. Valentin saß<br />

im Publikum und hat am lautesten gelacht.<br />

Darüber war ich sehr dankbar, und wir<br />

kamen im Anschluss ins Gespräch“, erzählt<br />

die Autorin und Regisseurin.<br />

Beim Geburtstagsfest von Andrea Nitsche<br />

sah Marszałkowska den jungen Mann,<br />

der im Rollstuhl sitzt, wieder. Er sagte:<br />

„Magdalena, ich würde so gern ein Stück<br />

von dir sehen, wo du über Menschen<br />

wie mich schreibst!“ Eine Aussage, die<br />

Marszałkowska berührte. Insbesondere die<br />

Schubladisierung „Menschen wie mich“. »<br />

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