20.05.2023 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 03 / 23

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe acht Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe acht Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

| Macher & Märkte<br />

2022 WAR EIN JAHR<br />

VOLLER VERÄNDERUNGEN<br />

Interview mit Uwe Mortag von der Larbig & Mortag Immobilien GmbH<br />

Der Immobilienexperte über die Situation am <strong>Köln</strong>er Gewerbeimmobilienmarkt, den<br />

Umgang mit der Bastei vor seiner Bürotür und die Mitgliedschaft bei den Familienunternehmern.<br />

w: Herr Mortag, blicken<br />

wir zurück auf 2022 – für die Immobilienbranche<br />

ein gutes Jahr oder besser drüber<br />

hinwegsehen?<br />

Uwe Mortag: Ich würde es so formulieren,<br />

dass es für die Branche das herausforderndste<br />

der letzten 15 Jahre war. In keinem<br />

Jahr gab es so viele Veränderungen,<br />

welche den Immobilienmarkt betrafen. Am<br />

Transaktionsmarkt, also dem Verkauf von<br />

Immobilien, hat das sich schnell verändernde<br />

Zinsniveau (von fast null auf über<br />

vier Prozent) zu einer Lähmung des Marktes<br />

geführt. <strong>Die</strong> Gesamtkosten eines Immobilienankaufs<br />

sind damit deutlich gestiegen.<br />

Im Bereich des Vermietungsmarktes spielen<br />

Pandemie-Auswirkungen, Homeoffice,<br />

ESG/Nachhaltigkeit und der Arbeitnehmermarkt<br />

eine große Rolle. <strong>Die</strong> Unternehmen<br />

beschäftigen sich sehr intensiv mit<br />

diesen Themen und verändern entsprechend<br />

ihren Bürobedarf – in unterschiedlichsten<br />

Ausprägungen. <strong>Die</strong> beste Büroqualität<br />

setzt sich zukünftig immer mehr<br />

durch und veraltete Bürogebäude werden<br />

immer weiter verlieren. Eigene Nachhaltigkeitsverpflichtungen<br />

auf Mieterseite<br />

prägen immer mehr die Anforderungsprofile<br />

der Bürosuchenden.<br />

Also in Summe ein Jahr voller Veränderungen<br />

und Herausforderungen. <strong>Die</strong> Immobilienunternehmer<br />

sind nun gefragt,<br />

ihre Firmen entsprechend für<br />

die Trendwende zu verändern.<br />

w: Was waren die<br />

Highlights in Sachen Büroflächenvermietung?<br />

den spannend. Wir erleben alle Branchen,<br />

Ausprägungen und unterschiedlichste Anforderungsprofile.<br />

w: Inwieweit hatte Corona<br />

noch Einfluss auf das Ergebnis, eigentlich<br />

müsste ja vermehrtes Homeoffice<br />

dazu führen, dass Unternehmen sich von<br />

Teilen ihrer Räumlichkeiten trennen?<br />

Uwe Mortag: <strong>Die</strong> Auswirkungen der Pandemie<br />

spüren wir besonders mit dem Jahreswechsel<br />

20<strong>23</strong>. <strong>Die</strong> meisten Unternehmen<br />

haben ihre Post-Corona-Analysen durchgeführt<br />

und ihren eigenen Bedarf überprüft<br />

sowie die Mitarbeiter in die Überlegungen<br />

mit einbezogen. Ergebnis: höherer nachhaltiger<br />

Homeoffice-Anteil, welcher sich<br />

nun auch in geringeren Bedarfen an Büros<br />

widerspiegelt. Das Spannungsfeld: <strong>Die</strong> ersten<br />

Mitarbeitergruppen strömen von selbst<br />

wieder ins Büro. Vermehrt aus dem Grund,<br />

dass das eigene private Umfeld keine adäquate<br />

Arbeitsumgebung bietet und die eigene<br />

Veränderung dieser Situation im heutigen<br />

Wohnungsmarkt nicht möglich ist.<br />

Darüber hinaus gibt es immer mehr junge<br />

Menschen, die ihr soziales Umfeld nicht zu<br />

Hause finden, sondern Kommunikation im<br />

Büro ausleben wollen.<br />

w: Wie steht <strong>Köln</strong> im<br />

bundesweiten Vergleich da?<br />

Foto: Kay-Uwe Fischer<br />

Immobilienexperte Uwe Mortag<br />

über die aktuelle Lage der Branche<br />

Neuer Standort<br />

für Renault in der<br />

Schanzenstraße<br />

Uwe Mortag: Mein persönliches<br />

Highlight war 2022 die<br />

Beratung des Headquarters<br />

von Renault Deutschland.<br />

Das Unternehmen saß seit<br />

1961 in Brühl und hat sich<br />

entschieden, einen kompetitiven<br />

Standort in <strong>Köln</strong><br />

unter New-Work-Gesichtspunkten<br />

anzumieten. Das<br />

Projekt war intensiv und<br />

das Ergebnis in der <strong>Köln</strong>er<br />

Schanzenstraße absolut zukunftsfähig.<br />

Darüber hinaus<br />

sind für uns alle Kun-<br />

Uwe Mortag: Im bundesweiten Vergleich<br />

bietet <strong>Köln</strong> seit eh und je einen sehr stabilen<br />

Büroimmobilienmarkt. <strong>Die</strong> breite<br />

Branchendurchmischung bietet keine großen<br />

Peaks nach oben, wie etwa der Finanzmarkt<br />

in Frankfurt. Dafür fällt der Markt<br />

aber auch nicht so stark wie in anderen<br />

Märkten. In den letzten 15 Jahren ist dieser<br />

konstant gestiegen und die Vermietungsvolumina<br />

liegen durchschnittlich<br />

bei 290.000 Quadratmetern. <strong>Die</strong> Durchschnittsmiete<br />

ist mittlerweile auf knapp<br />

18 Euro je Quadratmeter gestiegen. 2013<br />

lag die noch bei knapp 12 Euro je Quadratmeter.<br />

w: Das erste Drittel des<br />

Jahres ist auch schon Vergangenheit.<br />

Inwieweit sind Ihre Erwartungen erfüllt<br />

worden – oder eben in welchen Beziehungen<br />

auch nicht?<br />

12 www.diewirtschaft-koeln.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!