20.05.2023 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 03 / 23

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe acht Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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| Branchen & Betriebe<br />

NEUE KÖLNER<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Technische Machbarkeitsstudie zum Rheinpendel soll im<br />

nachhaltigen Mobilitätsplan berücksichtigt werden<br />

<strong>Die</strong> alte Rheinseilbahn zwischen Rheinpark und Zoo<br />

könnte durch das Rheinpendel sinnvoll ergänzt werden<br />

Zu schön, um wahr zu sein: im Zickzack mit der Seilbahn über den Rhein. Das Thema<br />

Rheinpendel kommt einen Schritt weiter. Das Seilbahnsystem, das in mehreren<br />

Etappen den Rhein kreuzen soll, soll als ÖPNV-Angebot im Rahmen der zukünftigen<br />

Gesamtverkehrsplanung mitbetrachtet werden. Inzwischen liegen die Ergebnisse aus<br />

der technischen Machbarkeitsstudie vor und sollen dementsprechend in den zu entwickelnden<br />

nachhaltigen Mobilitätsplan „Besser durch <strong>Köln</strong>“ einfließen.<br />

Ob das Projekt weiter vorangetrieben wird,<br />

hängt von der Prüfung der Wechselwirkung<br />

des Rheinpendels mit anderen, zukünftigen<br />

verkehrlichen Maßnahmen ab. In den<br />

kommenden zwei Jahren wird untersucht,<br />

wie der Bau neuer Rheinbrücken, der Einsatz<br />

zusätzlicher Stadtbahnlinien oder der<br />

Betrieb eines Wassertaxis im Zusammenspiel<br />

mit einer Seilbahnverbindung Sinn<br />

machen. <strong>Die</strong>s kann dementsprechend erst<br />

nach der Fertigstellung des Mobilitätsplans<br />

entschieden werden.<br />

Zunächst wurden Seilbahnstrecken mit<br />

den Stationen im Bereich des neuen Deutzer<br />

Hafen-Viertels, der Deutzer Werft, des<br />

Breslauer Platzes (Musical-Dome) und des<br />

Rheinparks mit einer Anbindung an das<br />

nördliche Messegelände untersucht. Es ging<br />

um den Einsatz unterschiedlicher technischer<br />

Seilbahnsysteme, eine grobe Dimensionierung<br />

der Stationen, betriebliche Abläufe<br />

und nicht zuletzt um eine erste grobe<br />

Kalkulation der voraussichtlichen Kosten.<br />

Entsprechend dieser Machbarkeitsstudie<br />

würden für die Strecken Riehl (Zoo) –<br />

Rheinpark, Rheinpark – Breslauer Platz,<br />

Breslauer Platz – Deutzer Freiheit und Deutzer<br />

Freiheit – Deutzer Hafen Dreiseilumlaufbahnen<br />

zum Einsatz kommen. <strong>Die</strong> Kabinen<br />

sind ausgelegt für jeweils 26 Personen,<br />

was eine Förderleistung von 1.500 Personen<br />

pro Stunde ermöglicht. Selbst bei Windgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 100 Kilometer<br />

pro Stunde kann der Seilbahntyp noch<br />

betrieben werden – und wäre entsprechend<br />

zu nahezu 100 Prozent verfügbar.<br />

Für die Strecke Rheinpark – Messe Nord<br />

bildet eine Pendelbahn für 35 Personen je<br />

Kabine mit einer Förderleistung von 930<br />

Personen pro Stunde die Vorzugsvariante.<br />

<strong>Die</strong> Fahrgeschwindigkeit wurde mit<br />

sechs Metern pro Sekunde (21,6 Kilometer<br />

je Stunde) angenommen, sodass die<br />

Fahrzeiten je nach Strecke zwischen einer<br />

Minute und 33 Sekunden und 4 Minuten<br />

und 24 Sekunden betragen würden.<br />

Foto: pixeldeus – stock.adobe.com<br />

<strong>Die</strong> urbane Seilbahnverbindung im Streckenabschnitt<br />

Riehl (Zoo) bis Deutzer<br />

Hafen würde entsprechend den Anforderungen<br />

des ÖPNV der Stadt <strong>Köln</strong> im kontinuierlichen<br />

Betrieb gefahren werden.<br />

Der Streckenabschnitt vom Rheinpark zur<br />

Messe würde nach Bedarf temporär „on<br />

demand“ betrieben werden. So öffnet der<br />

Fahrgast bei Bedarf mittels Knopfdrucks<br />

den Zugang zur Seilbahnkabine und aktiviert,<br />

ähnlich einem Gebäudeaufzug, den<br />

Transport.<br />

<strong>Die</strong> Seilbahnanlagen des „inneren Rheinpendels“<br />

würden mit der sogenannten „integrierten<br />

Räumung“ ausgestattet. Darin<br />

enthaltene Sicherheitseinrichtungen und<br />

Maßnahmen zum Betriebsablauf ermöglichen<br />

es, dass die Kabinen in jedem Fall<br />

sicher in die Seilbahnstationen zurückgeführt<br />

und die Fahrgäste dort über die Zuund<br />

Abgangsbereiche der Stationen evakuiert<br />

werden könnten. <strong>Die</strong> erforderliche<br />

Stationsgröße variiert zwischen 780 Quadratmeter<br />

(Messe Nord) und 3.650 Quadratmeter<br />

(Rheinpark), die Stützen benötigen<br />

zwischen 26 Quadratmeter und 36 Quadratmeter<br />

Grundfläche bei Höhen bis 58<br />

Meter (Breslauer Platz/Hohenzollernbrücke).<br />

<strong>Die</strong> Kostenschätzung erfolgte auf der<br />

Grundlage einfacher Standardlösungen,<br />

unabhängig von der Gestaltung, Ausführung<br />

und dem Design von Seilbahnstationen<br />

und -stützen. W<br />

Heribert Eiden<br />

Investitionskosten je<br />

Streckenabschnitt:<br />

Riehl (Zoo) → Rheinpark<br />

53,2 Mio. Euro<br />

Rheinpark → Messe Nord<br />

19,3 Mio. Euro<br />

Breslauer Platz → Rheinpark<br />

56 Mio. Euro<br />

Breslauer Platz → Deutzer Freiheit<br />

51,8 Mio. Euro<br />

Deutzer Freiheit → Deutzer Hafen<br />

52,5 Mio. Euro<br />

<strong>Die</strong> geschätzte Gesamtinvestitionssumme<br />

beträgt somit <strong>23</strong>2,8 Mio. Euro.<br />

Für die Betriebskosten müssten jährlich<br />

rund 6,8 Mio. Euro aufgewendet<br />

werden. Das Rheinpendel wäre nicht<br />

nur eine wichtige Säule im <strong>Köln</strong>er Mobilitätsmix,<br />

sondern würde mit Sicherheit<br />

zu einer weiteren Touristenattraktion<br />

avancieren. W<br />

18 www.diewirtschaft-koeln.de

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