25.05.2023 Aufrufe

Mühlviertel Magazin Mai 2023

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

MÜHLVIERTEL-MAGAZIN | <strong>Mai</strong> <strong>2023</strong><br />

21 | REPORTAGE<br />

Forschungsprojekt „BAMBI“:<br />

Wenn Baumkronen<br />

„durchsichtig“ werden…<br />

…, eröffnen sich neue Blickwinkel auf die Tiere am Waldboden: Diese Idee<br />

verfolgt die Fachhochschule Oberösterreich mit dem Forschungsprojekt<br />

„BAMBI“ am Campus in Hagenberg. Eine neue Methode soll<br />

die Zählung der heimischen Wildtiere wesentlich einfacher machen.<br />

Foto: stock.adobe.com<br />

Im Zentrum von „BAMBI“ steht eine<br />

künstliche Intelligenz, die Rehe, Hirsche<br />

oder Wildschweine selbstständig erkennen<br />

und zählen kann: „Wir bauen<br />

eine synthetische Linse, die von der<br />

Luft aus bis auf den Waldboden schauen<br />

und unter den Baumkronen verborgene<br />

Tiere sichtbar machen kann“, erklärt<br />

Projektleiter David Schedl – er ist<br />

Professor für Visual Computing an der<br />

FH Hagenberg – die Grundidee. Dazu<br />

statten die Wissenschaftler handelsübliche<br />

Drohnen mit Wärmebildkameras<br />

aus und fliegen damit über Testgebiete:<br />

„Wichtig ist, dass die Drohne ein relativ<br />

genaues Protokoll zur Flugposition aufzeichnet.<br />

Dieses kombinieren wir mit<br />

den gelieferten Farb- und Wärmebildern<br />

und nehmen bereits bestehende<br />

Höhenprofile der Region als zusätzliche<br />

Datenquelle dazu“, erklärt Schedl. Diese<br />

Verbindung verschiedener Informationen<br />

– in der Fachsprache als Lichtfeldtechnologie<br />

bezeichnet – ermöglicht<br />

es, einen Punkt am Boden aus mehreren<br />

Blickwinkeln zu betrachten und damit<br />

Wildtiere zu erkennen.<br />

Anwendung in Jagd und Artenschutz<br />

Das Forschungsprojekt arbeitet eng mit<br />

den Jagdverbänden in Ober-, Niederösterreich<br />

und Tirol sowie mit dem Büro<br />

für Wildökologie und Forstwirtschaft<br />

zusammen. In diesen Bereichen sind<br />

genaue Informationen zum Wildtierbestand<br />

besonders wichtig,<br />

Stichwort Abschussplanung<br />

und Überwachung der Artenvielfalt.<br />

Deshalb würden<br />

derzeit jagdrelevante Tierarten<br />

im Fokus stehen,<br />

erklärt David Schedl – längerfristig<br />

sei mit dieser<br />

Mit Hilfe von Drohnen und<br />

künstlicher Intelligenz<br />

entwickeln die Wissenschaftler<br />

der FH Oberösterreich eine<br />

neue Methode zur Zählung von<br />

Wildtieren.<br />

bambi<br />

PROJEKT<br />

Arbeiten gemeinsam an „BAMBI“<br />

(v.l.n.r.): Christoph Praschl, Andreas<br />

Stöckl und Kathrin Probst (FH<br />

Oberösterreich), Rudolf Schneeberger<br />

(ViewCopter), David Schedl (FH<br />

Oberösterreich), Wolfram Jantsch (Büro<br />

für Wildökologie und Forstwirtschaft)<br />

sowie Gudrun Eppich (Umweltdata).<br />

Technologie aber auch eine Überwachung<br />

von Luchs- und Wolfbeständen<br />

möglich.<br />

Derzeit steckt das bis 2025 dauernde<br />

Projekt allerdings noch in der Anfangsphase:<br />

„Wir haben die ersten Testflüge,<br />

etwa im Tierpark der Stadt Haag, absolviert<br />

und Prototypen der Software entwickelt.<br />

Aktuell starten wir mit dem<br />

Training der künstlichen Intelligenz“, so<br />

der FH-Professor zum Projektstatus. Bis<br />

zur Praxistauglichkeit ist daher noch<br />

ein weiter Weg zu absolvieren – für den<br />

die ersten gelungenen Schritte durchaus<br />

positiv stimmen. ♦ -t.h.-<br />

Foto: BAMBI/FH OÖ

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!