ASO! Augsburg Süd-Ost - Juni / Juli 2023
Stadtteilmagazin für Augsburg-Hochzoll, -Herrenbach, -Spickel, -Textilviertel und Friedberg
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<strong>ASO</strong>! <strong>Juni</strong> /<strong>Juli</strong> ‚23<br />
13<br />
Linke Seite, unten rechts:<br />
Gaststätte Lutz etwa 1960.<br />
Am kleinen Biergarten informierten<br />
die Schaukästen über<br />
das Kinoprogramm.<br />
Oben rechts: Familie Lutz bei<br />
der Arbeit für ihre Gäste.<br />
Rechts: Eine Anzeige des Hochzoller<br />
Kinos.<br />
Bild rechts daneben:<br />
der Kinosaal.<br />
1947 war eine neue Zeit angebrochen. Hochzoll verlor den Saal,<br />
seinen gesellschaftlichen Mittelpunkt und bekam an dessen Stelle<br />
ein Kino, die <strong>Süd</strong>ost Lichtspiele.<br />
Sie boten täglich Abendvorstellungen und an den Wochenenden<br />
auch Nachmittags- und Nachtprogramme. Sonntags um<br />
13 Uhr war Jugendvorstellung. Wer 65 Pfennig für den Eintritt<br />
hatte, konnte Märchen-, Fuzzy-, Pat und Patachon- oder Heinz<br />
Rühmann-Filme anschauen. Das Kino war knallvoll, die Begeisterung<br />
der Kinder riesengroß. Fernsehen gab es noch kaum.<br />
Während der Zeit des Kirchbaus 1955 feierte die St. Matthäus<br />
Gemeinde ihre Gottesdienste im Kino.<br />
1964 schlossen die <strong>Süd</strong>ost Lichtspiele. Die Besucher blieben aus<br />
und saßen zuhause vor dem Fernseher. Ein Teppichhandel zog in<br />
den Saal ein. Dann stand er leer und machte kürzlich Platz für ein<br />
Wohnhaus.<br />
So der Stand <strong>2023</strong>. Gehen wir zurück zu den Anfängen. Gebaut<br />
wurde das Haus 1898. 1905 hat es Josef Lutz sen. gekauft und<br />
eine Gaststätte betrieben. Er stammte aus dem Unterallgäu und<br />
war vorher Braumeister bei Riegele gewesen. Als er 1936 starb,<br />
übernahm sein Sohn Josef Anton den Gastbetrieb. Der gelernte<br />
Koch hatte zuvor in<br />
hervorragenden Hotels<br />
und Restaurants in ganz<br />
Deutschland gearbeitet.<br />
Er führte mit seiner Frau<br />
die Gaststätte äußerst<br />
erfolgreich. Beim „Lutz“<br />
war man immer gut aufgehoben.<br />
Die Gaststätte wurde<br />
1968 verpachtet und<br />
schloss endgültig 1980.<br />
Nun zogen verschiedene<br />
Gewerbe ein: ein<br />
Leder,- dann ein Fahrradhandel.<br />
Heute liest man auf<br />
den Namensschildern<br />
des Briefkastens muslimisch<br />
klingende Namen. Unbegleitete Jugendliche u.a. aus<br />
Afghanistan haben dort unter der Obhut des Katholischen<br />
Kinderheims eine vorübergehende Bleibe gefunden. Die Jugendlichen<br />
wohnen im früheren Gastraum. Er ist in Schlafräume,<br />
Küche, Aufenthaltsraum und ein Büro aufgeteilt worden. „Ich bin<br />
dankbar, hier leben zu dürfen“, sagte ein junger Afghane zu einer<br />
Journalistin. Seit 125 Jahren gehen Gäste ein und aus im Haus<br />
Lutz an der Friedberger Straße.<br />
Alfred Hausmann<br />
Alle Informationen und Bilder wurden uns großzügig zur Verfügung gestellt von<br />
Familie Lutz. Redaktion und Autor danken herzlich.<br />
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