11. Europäischer Kongress (EBH 2018)

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6 Hohlkasten – Leistungsfähig durch Kombinationen | R. Harder 11. Europäischer Kongress EBH 2018 Der erreichbare außerordentliche Schallschutzkomfort im Bereich der Gehgeräusche stellt aktuell einen Zusatznutzen dar, denn es gibt hier normativ keine Anforderungen. Einerseits hat das Image des Holzbaus hier Nachholbedarf. Andererseits sind damit entsprechende Lösungen von vornherein auch für den Mehrgeschossbau geeignet. Vision für den Holzbau unter Rückbezug auf die Kombination «Statik + Oberfläche»: Die genannte Schallschutzqualität ist nachweislich auch ohne unterseitige Deckenbekleidung erreichbar. Das Holz darf sichtbar bleiben! 3.5. Statik + Raumakustik = Nutzungsqualität Das letzte Kombinationsbeispiel spielt sich im oberflächennahen Bereich der Hohlräume von Rippen- und Kastenelementen ab. Das Einlegen von raumakustisch absorbierenden Materialien – hier eignet sich natürliche Holzweichfaser und die Eröffnung der Elementansicht durch Schlitze oder Löcher - gibt dem Bauelement zusätzlich zur fertigen Sichtoberfläche eine weitere Zusatzqualität, die herkömmlich nur durch Überkopf-Montageaufwände geschaffen werden kann. Hohlräume hinter dem Absorber verbessern die Wirkung sogar noch. Es gelten die im Abschnitt zur Funktion «Oberfläche» gemachten Nutzen bzgl. der Ausbauaufwände. Bei Rippenelementen und Kästen mit Brettsperrholz-Untergurt wird der Absorber auch anstelle von Querlagen angeordnet, wo das regelmäßige Auslassen der Holzlamellen die nötigen Hohlräume schafft. Räume unter solchen Akustikoberflächen profitieren in Ihrer Nutzungsqualität von Geräuschpegelminderung, Erhöhung der Sprachverständlichkeit und Nachhallreduktion. Mitnichten betrifft eine grundsätzlich auch unter Wirtschaftlichkeitssaspekten positiv quantifizierbare Erhöhung der Nutzungsflexibilität nur Objektbauten, selbst der private Wohnraum mit heute oft wenig absorbierenden Ausbaumaterialien gewinnt an Atmosphäre. 3.6. Ausblick Die hier genannten Kombinationsbeispiele sind durch geschickte Elementkonfiguration auch addierbar. Der vermeintlich «komplizierte» Weg, plattenförmige Elemente aus aufgelösten Kasten- und Rippenquerschnitten herzustellen, erweist sich damit aus mehreren Perspektiven als spannende Option: 1. Lösungskompetenz: Der Holzbau kann weitere Marktanteile erschließen, wenn er sich mit multifunktionalen Lösungen positioniert, die mehrere Anforderungen und Aufgaben zugleich und in außerordentlicher Qualität realisieren können. 2. Zukunftsfähigkeit: Mit aufgelösten Elementquerschnitten rüstet sich der Holzbau auch für die bei steigender Holzbauquote zu erwartenden Notwendigkeiten hinsichtlich Materialeffizienz. 3. Planbarkeit: Digitalisierte Planungsprozesse bis hin zu BIM können den Umgang mit geometrischen Komplexitäten von Kastenelementen bereits heute vereinfachen. Es soll abschließend nicht unerwähnt bleiben, dass man sich den genannten Bauteilanforderungen selbstverständlich auch auf anderem Weg nähern kann – etwa mit ultraleichten Konstruktionen oder durch Effizienzsteigerung bei der Addition von Lagen. Man wird für jeden Weg marktrelevante Nutzen- und Akzeptanzfaktoren betrachten, um die passendste Variante zu wählen. Zusammengefasste Botschaft dieses Beitrags: Das Kastenelement und seine Verwandten haben in den vergangenen Jahren eine Entwicklung durchlaufen, bei der sie sich von den rein konstruktiven Bauwerkskomponenten zu multifunktionalen Lösungen gewandelt haben. Der nächste Schritt ist, dass dieses Potenzial in der Breite der modernen Architektur ankommen muss. 116
11. Europäischer Kongress EBH 2018 Holz-Beton-Verbund Deckensysteme – Optimierung für kosteneffiziente Holz-Hybrid-Bauten | A. Haßmann, C. Hein 1 Titel Referat Holz-Beton-Verbund Deckensysteme Optimierung für kosteneffiziente Holz-Hybrid-Bauten Haßmann André Berlinovo Grundstücksentwicklungs GmbH (BGG) Berlin, Deutschland Carsten Hein Arup Deutschland GmbH Berlin, Deutschland 117
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Dienstag, 16. Oktober 2018 Bauwirts
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