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AUTOINSIDE Ausgabe 7/8 – Juli/August 2023

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AUSGABE 7/8 <strong>–</strong> JULI<strong>–</strong>AUGUST <strong>2023</strong><br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

Fachmagazin des Schweizer Autogewerbes<br />

Dieselpartikelfilter<br />

Dieses Teil sorgt bei den Garagisten<br />

für viele Herausforderungen<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 11<br />

Fokus Service & Technik<br />

Automatisches Spülen,<br />

wasserloses Kühlen und<br />

zündende Technologie<br />

Seiten 12 <strong>–</strong> 23<br />

Fokus Occasion<br />

Ein Gebiet mit vielen<br />

Chancen und zahlreichen<br />

Puzzlestücken<br />

Seiten 24 <strong>–</strong> 30<br />

Verband & Sektionen<br />

Delegiertenversammlung<br />

des AGVS und 125 Jahre<br />

ACS <strong>–</strong> die Events in Bildern<br />

Seiten 66 <strong>–</strong> 74


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<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 7/8<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5 Vorwort<br />

6 Kurz notiert<br />

Politik & Recht<br />

48 Datenschutz: Antworten auf die<br />

drängendsten Fragen<br />

50 Autobahn-Ausbau löst mehrere<br />

Probleme<br />

Fokus Service & Technik<br />

8 Beim Dieselpartikelfilter spannen die<br />

Schweizer Garagisten zusammen<br />

12 Kundenfragen zum Thema Motorenöl<br />

14 Vollautomatisches Spülgerät<br />

16 Die zündende Technologie<br />

19 Garagisten schätzen persönliche<br />

Beratung<br />

20 Nachhaltig kühlen ohne Wasser<br />

22 Auch ohne Marke erfolgreich sein<br />

Fokus Occasion<br />

24 Das Batterie-Problem ist im Kopf<br />

26 Schlaue Füchse nutzen Autofox<br />

28 Schön sein will gelernt sein<br />

30 Zusatzgeschäft dank Versicherung<br />

Technik & Umwelt<br />

32 Damit das Licht nicht ausgeht<br />

Handel & Aftersales<br />

34 Viel mehr als nur eine Ausstellung<br />

36 Warum sich Strom und Flotten lohnen<br />

38 Reinigungen im Franchise-System<br />

40 Drei Verbände geben gemeinsam Strom<br />

42 Die Zusammenarbeit wird einfacher<br />

44 Highlights der «Continentalp Chilbi»<br />

Bildung<br />

52 Zu Besuch beim Weltmeister<br />

54 Karriere-Boost zum halben Preis<br />

56 Wandel macht Teilrevision nötig<br />

57 84 sinnvolle Stunden<br />

58 Über die Rechnung zum perfekten<br />

Lernenden<br />

59 Ein Auto für die Berufsbildung<br />

60 Bedürfnisse der Kunden erspüren<br />

62 Den Blick auf das Ganze haben<br />

63 Business Academy<br />

64 Regionale Veranstaltungen<br />

Verband & Sektionen<br />

66 Schweizweit einheitliche Standards<br />

dank Ehrenkodex<br />

68 AGVS-Delegiertenversammlung im<br />

Tessin: Der grosse Rückblick<br />

72 125 Jahre ACS: Die Sternfahrt<br />

74 Aus den Sektionen<br />

76 Garagenwelt<br />

78 Bezugsquellenverzeichnis<br />

82 Vorschau und Impressum<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong>


ANZEIGEN<br />

Kopfzeile<br />

Titel 45 Punkt<br />

Lead. Autor und Autor<br />

Lauftext Lauftext Lauftext<br />

Zwischentitel Raleigh Bold:<br />

▪ Aufzählung<br />

▪ Aufzählung<br />

Lauftext Lauftext Lauftext<br />

Zwischentitel Univers Bold:<br />

1. Nummerierung<br />

2. Nummerierung<br />

Lauftext Lauftext Lauftext. <<br />

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4<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VORWORT<br />

Alle haben ein Recht auf Mobilität<br />

«Autobahnen machen zwar nur<br />

knapp drei Prozent des Strassennetzes<br />

aus, absorbieren aber 41 Prozent<br />

des gesamten Verkehrsaufkommens.<br />

Der Ausbau von insgesamt fünf<br />

Autobahnetappen ist daher nicht nur<br />

notwendig, er ist überfällig.»<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Die Schweiz wächst. Noch in diesem Jahr könnte die Bevölkerung<br />

die 9-Millionen-Marke knacken. All diese Menschen haben ein<br />

Recht auf Mobilität. Logisch, dass die Mobilitätsnachfrage steigt.<br />

Der Nationalrat will deshalb Engpässe dort beseitigen, wo sie<br />

dringend sind: auf den Autobahnen. Sie machen zwar nur knapp<br />

drei Prozent des Strassennetzes aus, absorbieren aber 41 Prozent<br />

des gesamten Verkehrsaufkommens. Gleichzeitig hat der Verkehr<br />

in den letzten 20 Jahren um 130 Prozent zugenommen.<br />

Der Ausbau von insgesamt fünf Autobahnetappen (Kosten:<br />

5,3 Mia. Franken) ist daher nicht nur notwendig, er ist überfällig.<br />

Vor allem trägt er, nebst der Reduzierung etlicher Staustunden,<br />

gleichzeitig zur Lösung vieler weiterer Probleme bei: Der Ausbau<br />

entlastet Städte und Gemeinden, da sonst der Verkehr vermehrt<br />

über die Kantons- und Gemeindestrassen rollen würde; er hilft<br />

der Wirtschaft, da Lastwagen mit Konsumgütern oft zu spät an<br />

ihr Ziel kommen (74 Prozent des strassenseitigen Güterverkehrs<br />

werden über die Nationalstrassen abgewickelt). Und er sorgt für<br />

Sicherheit, da der grösste Teil der Investitionen (8,8 Mia. Franken)<br />

in den Unterhalt sowie in den Ausbau von neuesten Sicherheitsstandards<br />

fliesst. Wer ideologische Grabenkämpfe führen<br />

möchte, wird immer ein Argument finden, das gegen den<br />

Ausbau des Nationalstrassennetzes spricht. Fakt ist indes: Neue<br />

Personenwagen stiessen 1990 noch knapp 200 Gramm CO 2 pro<br />

Kilometer aus, heute liegt dieser Wert bei unter 100. Sowieso<br />

sollten die Zeiten Strasse vs. Schiene schon lange vorbei sein.<br />

Dieses Land braucht Autos genauso wie Züge. Doch 84 Prozent<br />

der zurückgelegten Personenkilometer in der Schweiz finden nun<br />

mal auf der Strasse statt. Nüchterne Realpolitik war schon immer<br />

zielführender als dogmatisch zu agieren.<br />

Herzliche Grüsse<br />

Thomas Hurter, Zentralpräsident<br />

Schweizer<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 5


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Peter Goetschi. Foto: TCS<br />

Peter Goetschi Präsident<br />

von Strasseschweiz<br />

An der Mitgliederversammlung<br />

von Strasseschweiz in Bern<br />

wurde Peter Goetschi zum neuen<br />

Präsidenten des Dachverbands<br />

des privaten Strassenverkehrs<br />

gewählt. Als Nachfolger von<br />

Gian-Luca Lardi, Zentralpräsident<br />

des Schweizerischen Baumeisterverbands<br />

(SBV), wurde Peter<br />

Goetschi, Zentralpräsident TCS,<br />

zum Präsidenten von Strasseschweiz<br />

für das Jahr <strong>2023</strong>/2024<br />

gewählt. Er wird von Pierre Daniel<br />

Senn (Vizepräsident AGVS) und<br />

Daniel Hofer (Präsident Avenergy<br />

Suisse) als 1. bzw. 2. Vizepräsident<br />

unterstützt.<br />

Alpine angelt sich Klingler<br />

Alpine Cars Schweiz ernennt Petra Klingler zur Markenbotschafterin. Die<br />

erfolgreichste und vielseitigste Schweizer Sportkletterin blickt auf grosse<br />

Erfolge in vielen verschiedenen Disziplinen zurück. Dazu zählen etwa<br />

ein Weltmeistertitel im Bouldern 2016, ein Vize-Europameistertitel im<br />

Kombinationsklettern 2017 oder der WM-Titel im Eisklettern 2022. Zum<br />

offiziellen Start der Kooperation übergab Markus Altenburger von der City<br />

Garage in St. Gallen den Alpine A110 S.<br />

Petra Klingler und ihr Alpine. Foto: Alpine<br />

Neuer Chef Marketing und<br />

Kommunikation bei Lancia<br />

Zum 1. Juni <strong>2023</strong> hat Charles Fuster<br />

die Aufgabe des Head of Marketing<br />

& Communication in der Zentrale<br />

von Lancia in Turin übernommen. In<br />

seiner fast 15-jährigen Laufbahn in<br />

der Automobilindustrie war Charles<br />

Fuster zuvor bei Fiat Chrysler Automobiles<br />

(FCA) und der nachfolgenden<br />

Stellantis Gruppe tätig. Er hatte<br />

in beiden Unternehmen verschiedene<br />

Funktionen inne, vor allem in<br />

der Marketing- und Vertriebsorganisation.<br />

«Ich fühle mich geehrt,<br />

diese Verantwortung bei Lancia zu<br />

übernehmen und zur Renaissance<br />

einer italienischen Marke beizutragen,<br />

die in der Automobilindustrie<br />

Geschichte geschrieben hat», sagt<br />

Charles Fuster.<br />

Charles Fuster. Foto: Stellantis<br />

Einfahrt der Fahrzeuge. Foto: Calag<br />

Ausstellerrekord am 9. Calag Oldtimertreffen<br />

Bereits zum 9. Mal führte die Calag Carrosserie Langenthal AG ihr traditionelles<br />

Treffen für Old- und Youngtimermodelle aller Fahrzeugmarken<br />

durch. Aufgrund des schönen und warmen Wetters fuhren am Sonntag,<br />

11. Juni <strong>2023</strong>, die ersten Aussteller bereits vor 9 Uhr ein. Die ganze Palette<br />

an klassischen Fahrzeugen aus Fahrrad, Mofa, Vespa, Personenwagen,<br />

Lieferwagen, Militärfahrzeug, Traktor, Bus, LKW und Feuerwehrfahrzeug<br />

war vertreten. Mit rund 750 Old- und Youngtimern erzielte das Treffen<br />

einen Ausstellerrekord.<br />

Mobilitätsnewsletter lanciert<br />

Andreas Häuptli, Geschäftsführer<br />

TSC Zürich, hat unter der<br />

Webseite v85.ch einen täglichen<br />

Newsletter lanciert, der einen<br />

breiten Mix aus News des Tages,<br />

Hintergrundinformationen, Mitteilungen<br />

aus Politik, Verwaltung,<br />

Wissenschaft und Wirtschaft, Beiträgen<br />

aus Social-Media-Kanälen<br />

und Weiterem bietet. «Wir wollen<br />

mit dem Newsangebot sowohl<br />

interessierte Privatpersonen wie<br />

auch Politikerinnen, Garagisten,<br />

Oldtimerfreundinnen oder auch<br />

Raum- und Verkehrsplaner erreichen»,<br />

sagt Häuptli.<br />

Kranzschwinger wirbt<br />

für Würth<br />

Mit Adrian Odermatt ist am<br />

Eidgenössischen Schwing- und<br />

Älplerfest 2022 in Pratteln BL ein<br />

neuer Stern am Schwinghimmel<br />

aufgegangen. Der Baselbieter<br />

wurde sensationell Dritter. Der<br />

22-jährige Liesberger bestreitet<br />

die Saison <strong>2023</strong> mit einem neuen<br />

Hauptsponsor. Die Würth AG und<br />

der Baselbieter einigten sich auf<br />

eine dreijährige Partnerschaft bis<br />

zum ESAF in Mollis GL.<br />

Schwinger Adrian Odermatt. Foto:<br />

Würth<br />

SERVICE- UND VERSCHLEISSTEILE<br />

VON IHRER ESA.


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Schweizer soll Audi-F1-Motor<br />

voranbringen<br />

Audi macht bei der Entwicklung<br />

der Antriebseinheit für das Formel-<br />

1-Projekt mit der Verpflichtung<br />

eines Simulatorfahrers den<br />

nächsten Schritt. Der Schweizer<br />

Rennfahrer Neel Jani wird mit<br />

seiner vielseitigen Erfahrung<br />

aus verschiedenen Motorsport-<br />

Programmen die Entwicklung der<br />

Audi-Power-Unit unterstützen.<br />

Die erste Hybrid-Antriebseinheit,<br />

bestehend aus Verbrennungsmotor,<br />

Elektromotor, Batterie und<br />

Steuerungselektronik, soll noch<br />

in diesem Jahr auf dem Prüfstand<br />

laufen und die Basis für das zukünftige<br />

Fahrzeugkonzept bilden.<br />

Dank eines offenen Wettbewerbs<br />

dient die Formel 1 als Technologietreiber<br />

sowohl für die Elektromobilität<br />

als auch für nachhaltige<br />

E-Fuels. 2026 steigt Audi bei<br />

Sauber in die Königsklasse des<br />

Motorsports ein.<br />

Neel Jani. Foto: Audi<br />

Bei der Übergabe des Abschiedsgeschenks durch die Geschäftsleitung und das<br />

Techniker-Team war René Tschamper hin und weg. Foto: André Koch<br />

Nach 35 Jahren Treue gehts in die Pension<br />

René Tschamper hat beinahe die gesamte berufliche Laufbahn bei der André<br />

Koch AG in Urdorf (ZH) verbracht. Der geborene Basler darf auf 35 Jahre im<br />

Dienste der André Koch AG zurückblicken. «Die Technologien hinter dem Lack<br />

haben sich extrem verändert. Früher gab es hauptsächlich 1-Komponenten<br />

Systeme, das war technisch anspruchsvoll, hoher Lösemittelanteil, sehr<br />

geringer Festkörper, lange Trockenzeiten. Dann kamen die 2-Komponenten<br />

Systeme, die dann auch qualitativ viel besser waren. Man erreichte mit diesen<br />

Produkten zum Beispiel eine viel bessere Durchhärtung. Und auch beim Thema<br />

Geschwindigkeit gehts heute ja darum, immer schneller zu werden. Das gab es<br />

vor dreissig Jahren natürlich so noch gar nicht», blickt Tschamper zurück.<br />

Von links: Lisa Stoll, Remo Käser und Suzuki-Direktor Stefan Gass. Foto: Suzuki<br />

Neue Botschafter für Suzuki<br />

Bodenständig, engagiert und erfrischend modern: Alphornsolistin Lisa<br />

Stoll und Spitzenschwinger Remo Käser fahren auf Suzuki ab. Die beiden<br />

prominenten Schweizer haben in diesem Zusammenhang einen S-Cross<br />

Vollhybrid 4×4 entgegen genommen.<br />

Neue Mitglieder<br />

Der AGVS konnte im Mai zehn<br />

neue Mitglieder mit insgesamt<br />

29 Mitarbeitenden begrüssen.<br />

Wir heissen die neuen Mitgliederbetriebe<br />

herzlich willkommen.<br />

MITGLIED<br />

Sektion Aargau<br />

▪ Garage Guetg AG,<br />

Niederlenz<br />

▪ Büchli Automobile,<br />

Lupfig<br />

Sektion Zürich<br />

▪ ABS-Autoservice AG, Zürich<br />

▪ S & RS-Werkstatt AG, Illnau<br />

▪ Auto Limmat AG, Dietikon<br />

▪ Vass Werk GmbH, Wetzikon<br />

▪ Feldbach Garage GmbH,<br />

Feldbach<br />

▪ Auto Limmat AG, Regensdorf<br />

▪ Garage Dige GmbH, Kloten<br />

Sektion St. Gallen, Appenzell,<br />

Fürstentum Liechtenstein<br />

▪ Ritschel AG, Niederbüren<br />

Neuer Präsident, neuer Versuch<br />

Anlässlich der Versammlung des Stiftungsrats und des Komitees hat das<br />

oberste Organ für die Organisation des Genfer Autosalons (GIMS) den Genfer<br />

Alexandre de Senarclens einstimmig zum neuen Präsidenten der Stiftung<br />

gewählt. Alexandre de Senarclens wird ab dem 1. <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong> die Nachfolge<br />

von Maurice Turrettini antreten, da dieser nach insgesamt zwölf Jahren das<br />

Ende seiner Amtszeit erreicht hat. Der Genfer Autosalon soll vom Montag,<br />

26. Februar, bis Sonntag, 3. März 2024, sein Comeback und sein 100-jähriges<br />

Bestehen als renommierte internationale Veranstaltung feiern.<br />

Sandro Mesquita, Generaldirektor (links), und Alexandre de Senarclens, neuer<br />

Präsident (rechts). Foto: GIMS/Guillaume Megevand<br />

Ich will alles.<br />

Zusammen sind wir stark


FOKUS SERVICE & TECHNIK<br />

Dieselpartikelfilterprüfung<br />

Keine Spur von<br />

Konkurrenzdenken<br />

Die schärfere Prüfung der Dieselpartikelemissionen birgt für Garagisten<br />

gleich mehrere Herausforderungen. Die Garage Hediger SA in Sion<br />

löst diese, ohne dabei nur an sich zu denken. Sie bietet die Nutzung des<br />

Messgerätes für die Partikelanzahl auch anderen Garagisten an. Mike Gadient<br />

«Im Autogewerbe<br />

gibt es genug Platz<br />

für alle. Wir fördern die<br />

Zusammenarbeit.»<br />

Charles-Albert Hediger,<br />

AGVS-Zentralvorstandsmitglied und Präsident<br />

der AGVS-Sektion Wallis<br />

Steve Guidi ist nicht der einzige Werkstattleiter<br />

in Sion VS, der das neue Dieselpartikelmessgerät<br />

nutzt: Seit das Gerät nach einer<br />

Lieferfrist von vier Monaten eingetroffen ist<br />

(siehe Infobox), können sich die anderen Garagisten<br />

telefonisch bei der Garage Hediger<br />

SA anmelden. Sie dürfen das einfach zu bedienende<br />

Gerät für ihre Kundschaft ebenfalls<br />

verwenden. Vor der Nutzung muss nur etwas<br />

Zeit für die Aufwärm- und Kalibrierungsphase<br />

miteinberechnet werden. «Indem wir unseren<br />

Kolleginnen und Kollegen die Nutzung unseres<br />

Geräts anbieten, erleichtern wir nicht nur<br />

ihre Arbeit, sondern amortisieren auch unsere<br />

Investition», erklärt Charles-Albert Hediger,<br />

Sektionspräsident Wallis und Mitglied des<br />

Zentralvorstands im AGVS. Die Hediger SA<br />

verrechnet dafür eine faire Pauschale.<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2023</strong> gilt bei der MFK das<br />

strengere Messverfahren zur Überprüfung der<br />

Dieselpartikelemissionen. Dass die Garage<br />

Hediger SA rasch auf die sich verändernde<br />

Situation reagierte und ein neues Partikelanzahlmessgerät<br />

bestellte, ist kein Zufall. Erstens,<br />

sagt Charles-Albert Hediger, sei es sich<br />

das Autogewerbe gewohnt, neue Herausforderungen<br />

zu meistern. Zweitens sei es für den<br />

Garagisten wichtig, gut informiert zu sein.<br />

So werde niemand von Veränderungen überrascht.<br />

Hediger verweist auf die verschiedenen<br />

Informationskanäle und Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />

die der AGVS seinen Mitgliedern<br />

zur Verfügung stellt.<br />

Prüfgeräte werden mit anderen geteilt<br />

Mit der Zeit mitgegangen ist auch die 1919 gegründete<br />

Garage Hediger SA. Charles-Albert<br />

Hediger führt den Betrieb seines Grossvaters<br />

in die Zukunft und darf dabei auf die Unterstützung<br />

seiner Schwestern Fabienne Hediger<br />

und Carine Udrisard Hediger zählen. Nicht<br />

zum ersten Mal stellt die Mercedes-Benz- und<br />

Smart-Vertretung ihre Geräte anderen Garagisten<br />

zur Verfügung. Beispielsweise verfügen<br />

nicht alle Werkstätten in der Region über<br />

hochentwickelte Achsmessgeräte. «Wir sind<br />

offen für alle unsere Kollegen im Wallis»,<br />

sagt Charles-Albert Hediger und fügt an: «Als<br />

Präsident der Walliser Sektion und Mitglied<br />

des Zentralvorstands ist es meine Pflicht, ein<br />

herzliches Verhältnis zu unseren Mitgliedern<br />

zu pflegen und Kooperationen zu fördern, wo<br />

immer dies möglich ist.»<br />

Die Hediger SA ist nicht die einzige Garage,<br />

die das Prüfgerät anderen zur Verfügung<br />

stellt. Markus Peter, verantwortlich für Technik<br />

& Umwelt beim AGVS, sind schweizweit<br />

weitere Beispiele zu Ohren gekommen. «Das<br />

macht auch Sinn, um Erfahrungen zu sammeln,<br />

ohne gleich 8000 bis 11000 Franken zu<br />

investieren. Es kommt natürlich sehr darauf<br />

an, wie viele Fahrzeuge mit Dieselpartikelfilter<br />

durch die Garage betreut werden», sagt<br />

Peter. Wer mehrmals täglich auswärts Messungen<br />

durchführen müsse, werde wohl bald<br />

ein eigenes Gerät in Betracht ziehen.<br />

Bis zu einem Fünftel nicht<br />

regelkonform<br />

Aufgrund der Rückmeldungen, die Markus<br />

Peter in den vergangenen Monaten erhielt, erweisen<br />

sich zehn bis 20 Prozent der Dieselpartikelfilter<br />

als nicht mehr regelkonform.<br />

Charles-Albert Hediger bestätigt: «Bei einem<br />

von fünf Fahrzeugen, die wir für die MFK vor-<br />

8<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS SERVICE & TECHNIK<br />

Werkstattleiter Steve Guidi hält die Sonde<br />

des Messgeräts. Andere Garagisten aus der<br />

Region dürfen das Gerät ebenfalls nutzen.<br />

Fotos: AGVS-Medien<br />

Lieferverzögerungen<br />

Die für Garagisten in Frage kommenden und für<br />

offizielle Messungen in der Schweiz zugelassenen<br />

Geräte für die Feststellung der Anzahl<br />

Dieselpartikel können Lieferverzögerungen<br />

haben. Charles-Albert Hediger berichtet davon,<br />

dass er vier Monate auf die Zustellung wartete.<br />

Der Grund dafür ist, dass die Hersteller jedes<br />

Gerät zuerst ans Eidgenössische Institut für Metrologie<br />

(Metas) schicken müssen. Dort wird die<br />

Eichung vorgenommen. Das Metas hat jedoch<br />

bereits reagiert und die Kapazitäten erhöht, was<br />

auch im Hinblick auf die Nacheichung wichtig<br />

ist. Nach aktuellem Stand erfolgt die Nacheichung<br />

wiederum beim Metas und ist jährlich<br />

notwendig. Die entsprechenden Vorgaben<br />

befinden sich jedoch in Revision. Daher ist es<br />

möglich, dass sich die Situation bis zur Fälligkeit<br />

der ersten Nacheichung noch ändert.<br />

Anders präsentiert sich die Situation bei<br />

den Ersatz-Dieselpartikelfiltern. Aufgrund von<br />

Erfahrungswerten in Ländern wie Belgien<br />

oder den Niederlanden, wo bereits im Sommer<br />

2022 mit dem neuen Messverfahren gestartet<br />

wurde, sehen die Fahrzeug- und Filterhersteller<br />

Tendenzen, bei welchen Modellen die Filter<br />

häufiger defekt sind. Dementsprechend wird<br />

in den Fabriken die Produktion hochgefahren.<br />

«Gut zu wissen ist, dass der Garagist auch auf<br />

Alternativprodukte ausweichen kann», erklärt<br />

Markus Peter. In einem bestimmten Fahrzeugmodell<br />

müsse nicht zwingend ein Filter des<br />

Fahrzeugherstellers selbst verbaut sein. Oft<br />

vertreiben auch die Zulieferer der Fahrzeugbranche<br />

unter ihren eigenen Marken Filter,<br />

die für den Fahrzeugtyp zugelassen sind. «Das<br />

eröffnet dem Garagisten mehr Optionen. Es ist<br />

dasselbe wie zum Beispiel bei den Auspuffschalldämpfern,<br />

die auch nicht zwingend beim<br />

Fahrzeughersteller gekauft werden müssen», so<br />

Peter. Auch im Wallis dauert es zwischen einem<br />

und drei Monaten, bis die neuen Filter bei der<br />

Garage Hediger SA in Sion eintreffen. Hediger<br />

kann allerdings Entwarnung geben: «Während<br />

dieser Zeit können die Kunden weiter mit ihrem<br />

Auto fahren.» Das kantonale Strassenverkehrsamt<br />

gewährt eine Frist, sobald die Hediger SA<br />

nachweist, dass der Ersatzfilter bestellt ist.<br />

Seit 1963 ist die Garage Hediger SA<br />

eine Mercedes-Benz-Vertretung.<br />

bereiten, gibt es Probleme.» In seiner Werkstatt<br />

in Sion werden zusätzlich auch alle Autos<br />

überprüft, die vom Kunden beim Kauf eines<br />

neuen übernommen werden. «Um den Annahmewert<br />

zu ermitteln, müssen wir wissen,<br />

ob das Fahrzeug den Vorschriften entspricht»,<br />

erklärt Hediger. Immerhin lohnt sich der Aufwand<br />

für die Hediger SA, denn das Strassenverkehrsamt<br />

im Kanton Wallis kontrolliert<br />

die Dieselpartikelemissionen systematisch. In<br />

einigen anderen Kantonen werden Kontrollen<br />

erst stichprobenartig durchgeführt. Hediger<br />

bringt die unschöne Situation auf den Punkt:<br />

«Es besteht also das Risiko, dass Fahrzeuge,<br />

die in einem Kanton nicht mehr zugelassen<br />

wären, die MFK in einem anderen Kanton<br />

bestehen.» Die Kundschaft kann diese unterschiedliche<br />

Handhabung verständlicherweise<br />

nicht nachvollziehen, zudem zeigt die Kontrollleuchte<br />

im Fahrzeug den erhöhten Ausstoss<br />

meistens nicht an.<br />

Markus Peter nennt ein Beispiel aus dem Kanton<br />

Bern: Im Rahmen einer MFK-Bereitstellung<br />

wurde in einer Garage auch der Dieselpartikelfilter<br />

überprüft. Daraufhin hat der Garagist<br />

den Kunden über die Messwerte und den<br />

deutlich zu hohen Partikelausstoss informiert<br />

und einen Filterwechsel offeriert. Der Kunde<br />

lehnte aus finanziellen Überlegungen ab und<br />

wollte zuerst das Resultat der MFK abwarten.<br />

«Für Kundinnen und Kunden kommt der Partikelfiltertausch<br />

überraschend und wird teuer.<br />

Der Tausch des Dieselpartikelfilters kostet<br />

meist 3000 bis 5000 Franken», erklärt Peter.<br />

Das Auto kam schliesslich trotzdem durch die<br />

MFK, und das Vertrauensverhältnis zwischen<br />

dem Garagist und seinem Kunden hätte dadurch<br />

Schaden tragen können. «Wichtig war,<br />

dass der Garagist in diesem Beispiel korrekt<br />

kommunizierte und den Filter nicht eigenhändig<br />

ohne Nachfrage beim Kunden ersetzte»,<br />

Fortsetzung Seite 10<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 9


FOKUS SERVICE & TECHNIK<br />

sagt Peter. Solange die Strassenverkehrsämter<br />

kantonal unterschiedlich vorgehen dürfen,<br />

kommen solche Situationen weiter vor.<br />

Deshalb bereitete der AGVS einen politischen<br />

Vorstoss vor (siehe Beitrag unten). Bis<br />

Klarheit herrscht, hebt Peter die Vorteile der<br />

Gegenwart hervor: «Der Garagist ist der Garant,<br />

dass Fahrzeuge auch wirklich möglichst<br />

sauber unterwegs sind <strong>–</strong> viele Garagisten haben<br />

dies bereits erkannt und wenden das<br />

neue Messprinzip routinemässig an, sei es mit<br />

eigenem Gerät oder demjenigen eines anderen<br />

Garagisten.»<br />

Der Kunde will aufgeklärt sein<br />

Richtig zu kommunizieren, das ist auch für<br />

Charles-Albert Hediger essenziell. Man müsse<br />

den Kunden erklären, dass das Prüfverfahren<br />

neu ist. Der Wechsel eines Filters gehöre bei<br />

einem älteren Auto oder einem mit vielen Kilometern<br />

zur Wartung dazu. «Und letztendlich<br />

geht es um die Qualität der Luft, die wir<br />

einatmen», so das AGVS-Zentralvorstandsmitglied.<br />

Um die Kundschaft ausreichend zu<br />

informieren, stellt der AGVS den Garagisten<br />

ein Muster-Informationsschreiben zur Verfügung.<br />

Zudem steht eine einfache Excel- Tabelle<br />

Grünen-Nationalrätin mit Interpellation zu Dieselpartikelfilter-Kontrollen<br />

Unterstützung von ungewohnter Seite<br />

Je nach Kanton agieren die Strassenverkehrsämter bei der Kontrolle der Dieselpartikelemissionen unterschiedlich. Nationalrätin Marionna Schlatter<br />

(Grüne) will das ändern und reichte dazu einen Vorstoss ein. Das ist ganz im Sinne des AGVS und seinen Mitgliedern. Mike Gadient<br />

Marionna Schlatter, Nationalrätin, Grüne<br />

Bei den Bremsen ist der Sachverhalt klar: Von<br />

den Strassenverkehrsämtern wird im Rahmen<br />

der MFK jedes Fahrzeug auf dem Bremsprüfstand<br />

kontrolliert. Anders verhält es sich mit der<br />

Messung der Dieselpartikel, deren Anzahl den<br />

Grenzwert von 250 000 pro Kubikzentimeter nicht<br />

überschreiten darf. Auch wegen Geräte- und<br />

Personalmangel prüfen bisher nicht alle Kantone<br />

gleich streng. Zum Teil wird nur stichprobenartig<br />

gemessen. «Als AGVS fordern wir die Gleichbehandlung<br />

aller Fahrzeugprüfungen», sagt Markus<br />

Peter, Leiter Technik & Umwelt beim AGVS. Anlässlich<br />

der MFK sollen die Partikelemissionen an<br />

allen Fahrzeugen mit vorgeschriebenem Dieselpartikelfilter<br />

konsequent gemessen werden. «Das<br />

steigert die Planungssicherheit bei Kunden und<br />

Garagisten», so Peter.<br />

Ein entsprechender politischer Vorstoss wurde<br />

gemeinsam mit AGVS-Verbandspräsident und<br />

SVP-Nationalrat Thomas Hurter ausgearbeitet.<br />

Noch wurde dieser aber nicht eingereicht. Der<br />

Grund: Marionna Schlatter, Zürcher Nationalrätin<br />

der Grünen, hat zum selben Thema und mit ähnlichem<br />

Wortlaut wie der AGVS eine Interpellation<br />

im Nationalrat eingereicht. Mit der Unterstützung<br />

von vier Fraktionskolleginnen und -kollegen<br />

fordert sie eine regelmässige Prüfung der<br />

Partikelfilter von Dieselfahrzeugen. Konkret fragt<br />

Schlatter: «Ist der Bundesrat der Ansicht, dass<br />

stichprobenartige Kontrollen ausreichen, um die<br />

Problematik der fehlerhaften Dieselpartikelfilter<br />

anzugehen? Falls nicht, erwägt der Bundesrat<br />

Massnahmen gegen diese lockere Praxis der<br />

Strassenverkehrsämter?»<br />

Markus Peter, Leiter Technik & Umwelt beim AGVS<br />

Regelmässiger Austausch von AGVS und ASA<br />

Der AGVS begrüsse diesen Vorstoss, sagt Peter.<br />

Vor allem, weil er aus einem politischen Lager<br />

kommt, mit dem Garagisten ansonsten nicht so<br />

viele Gemeinsamkeiten haben. «Es ist aus meiner<br />

Sicht ein Vorteil, dass die Interpellation ohne<br />

unser Mitwirken eingereicht wurde. Wenn die<br />

Grünen mit der Gesundheit und dem Umweltschutz<br />

argumentieren, wirkt das nochmals<br />

glaubwürdiger», so Peter. Der AGVS seinerseits<br />

setzt sich zusätzlich zu den beiden genannten<br />

Argumenten für die wirtschaftlichen Interessen<br />

der Garagisten ein.<br />

Bereits vor dem Vorstoss der Grünen tauschte<br />

sich der AGVS regelmässig mit der ASA aus,<br />

der Vereinigung der Strassenverkehrsämter. Auf<br />

kantonaler Ebene finden zudem Gespräche zwischen<br />

AGVS-Sektionen und Strassenverkehrsämtern<br />

statt. Im Fokus stehen stets konstruktive<br />

Lösungen, um die Geräte- und Personalsituation<br />

zu verbessern. Zudem gilt es, die teils herausfordernde<br />

Verfügbarkeit von Ersatz-Dieselpartikelfiltern<br />

mit kulanten Regelungen zu berücksichtigen.<br />

Markus Peter lobt die Zusammenarbeit mit der<br />

ASA, sagt aber auch: «Die ASA kann gegenüber den<br />

einzelnen Strassenverkehrsämtern Handlungsempfehlungen<br />

aussprechen oder ein Merkblatt<br />

veröffentlichen. Eine entsprechende Antwort des<br />

Bundesrats auf die Interpellation von Nationalrätin<br />

Marionna Schlatter hat aber politisch gesehen<br />

sicher mehr Gewicht.»<br />

Der Bundesrat beantwortet Interpellationen in<br />

der Regel bis zur nächsten Session schriftlich.<br />

Für den am 4. Mai eingereichten Vorstoss von<br />

Marionna Schlatter lag bis zum Redaktionsschluss<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong> noch keine Antwort<br />

vor. «Wenn der Bundesrat den Kantonen den<br />

aktuell zu grosszügigen Handlungsspielraum<br />

einschränkt, indem er klare Vorgaben zu einer<br />

systematischen Messung gibt, dann ist das eine<br />

erfreuliche Antwort. Sieht der Bundesrat jedoch<br />

keinen Handlungsbedarf, so wird der Umweg<br />

über eine Motion schwieriger und vor allem<br />

langwieriger», sagt Markus Peter. Mit einer im<br />

Parlament eingereichten und angenommenen<br />

Motion wird vom Bundesrat eine Gesetzes- oder<br />

Verordnungsänderung verlangt. Dieser Auftrag ist<br />

verbindlich. Weiter muss das Parlament dem Vorschlag<br />

des Bundesrats zustimmen. Diese Debatte<br />

in den beiden Räten kann sich in die Länge ziehen,<br />

und unter Umständen wird die Motion nach<br />

zwei Jahren ohne Beschluss abgeschrieben. Das<br />

Positive: Je nach Antwort des Bundesrats hat der<br />

AGVS seinen eigenen politischen Vorstoss dank<br />

der guten Vorarbeit bereits in der Hand.<br />

Bringt Bewegung in die Politik:<br />

verschärfte Abgas messungen und die<br />

Partikel filterthematik. Foto: BMW<br />

10<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS SERVICE & TECHNIK<br />

Hier geht es zum<br />

AGVS-Musterschreiben<br />

Seit <strong>2023</strong> gilt ein strengeres Messverfahren für die Kontrolle der Dieselpartikelemissionen.<br />

bereit, mit welcher die Kosten bzw. der Preis<br />

für eine Messung der Partikelanzahl berechnet<br />

werden kann. Diese beiden Instrumente<br />

wurden von den AGVS-Mitgliedern selbst<br />

angestossen in Gesprächen mit den fünf verbandseigenen<br />

Kundenberatern und in der zuständigen<br />

AGVS-Kommission für Service,<br />

Technik und Umwelt. «Von unseren Kundenberatern<br />

erhalte ich jetzt auch positive Rückmeldungen.<br />

Die Excel-Tabelle und das Muster-Informationsschreiben<br />

sind nützlich», sagt<br />

Markus Peter.<br />

Charles-Albert Hediger wertet es positiv, wie<br />

das Autogewerbe mit der Situation umgeht.<br />

Besonders freut ihn, dass mehrere Garagen in<br />

verschiedenen Landesregionen das Messgerät<br />

zur Verfügung stellen: keine Spur von Konkurrenzdenken.<br />

«Das ist eine Haltung, die<br />

der AGVS weiterhin fördern will und muss»,<br />

sagt Charles-Albert Hediger. Aus seiner Sicht<br />

verfügt die Automobilwelt über ausreichend<br />

Platz für alle Fachleute «von der kleinen markenlosen<br />

Werkstatt bis hin zu den grossen<br />

Markenvertretungen».<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 11


FOKUS SERVICE & TECHNIK FOKUS<br />

Ein Experte im Interview<br />

Zehn Kundenfragen zum<br />

Thema Motorenöl<br />

Garagisten arbeiten täglich mit Motorenöl. Aber manchmal gibt es einfache Fragen von Kundinnen und<br />

Kunden, deren Beantwortung weniger simpel ist als gedacht. Wir stellen einem Experten des Schmierstoffherstellers<br />

Laemmle Chemicals (Ölmarke: Roxor) zehn solcher Fragen über Motorenöl. Timothy Pfannkuchen<br />

Manchmal braucht man einen Auskenner:<br />

Man hat eine Detailfrage <strong>–</strong> und<br />

irgendwann findet man endlich diese Enzyklopädie<br />

aus Fleisch und Blut, die die Antwort<br />

kennt. Beim Thema Motorenöl ist Martin Ruch<br />

so ein Auskenner. Ruch ist bereits stolze 30<br />

seiner 49 Lebensjahre bei Laemmle Chemicals,<br />

also der ehemaligen Panolin, wo er als Leiter<br />

Technical Support und Mitglied der Geschäftsleitung<br />

amtet. «Oft haben unsere Kunden die<br />

interessantesten Anfragen», erläutert Ruch. Ein<br />

geruchsloses Maschinenöl für ein Dampfschiff?<br />

Öl, das wie Schoggi aussieht? Das zwölfköpfige<br />

Support-Team des Familien-KMUs aus Madetswil<br />

im Zürcher Oberland machts möglich. Für<br />

uns beantwortet Ruch Fragen, die Garagisten<br />

oder er teils von Kunden hören.<br />

Herr Ruch, darf ich ein zehnjähriges<br />

Motoröl noch verwenden?<br />

Martin Ruch: Jein. War ein Motorenöl trocken<br />

und temperaturstabil gelagert, ist es in der Regel<br />

auch nach zehn Jahren noch gut. Trotzdem<br />

ist Alterung nie auszuschliessen: Sobald ein<br />

Gebinde nicht mehr originalverschlossen ist,<br />

weiss man nicht, was das Öl erlebt hat. Wir<br />

kennen einen Fall, in dem Dieselmotoren mit<br />

Hydraulik-Altöl betrieben wurden, weil es in<br />

einem nicht korrekt bezeichneten Motorenölfass<br />

zwischengelagert wurde. Ist also das<br />

Gebinde nicht originalverschlossen oder das<br />

Auto deutlich jünger als die Lagerdauer, sollte<br />

man lieber neues Öl kaufen.<br />

Macht die traditionelle Farb- und<br />

Fingerprobe mit einem Öltropfen Sinn?<br />

(Lacht.) Nein. Es sieht eindrucksvoll aus, sagt<br />

aber nichts über die Kompetenz dessen, der es<br />

tut. Die Farbe gibt weder Auskunft über Alter<br />

noch Zustand. Manche Motorenöle dunkeln<br />

bereits unter UV-Einfluss ab. Dunkles Motorenöl<br />

sagt nichts anderes aus, als dass es seine<br />

Aufgabe erfüllt. Und reibt man es und spürt<br />

etwas, dann ist es eigentlich zu spät: Dann hat<br />

Verschleiss bereits Abrieb verursacht.<br />

Das Internet rät: Kein Öl kaufen, sondern<br />

altes Öl durch Filtern reinigen.<br />

Das ist sinnlos. Zwar filtert man so feste Partikel<br />

heraus, aber das Öl muss auch chemische<br />

Aufgaben erfüllen. Zum Beispiel entstehen<br />

im Verbrennungsprozess Säuren, die wir<br />

im Öl durch Basen neutralisieren. Aber die<br />

Basen werden wie die anderen Additive geund<br />

verbraucht und fehlen irgendwann. Deshalb<br />

geht es nicht ohne Ölwechsel.<br />

Laborarbeit: Am Infrarot-Spektrometer zur Schmierstoffanalyse besprechen Co-CEO Silvan Lämmle (links) und<br />

Martin Ruch, Leiter Technical Support, zwei frisch entwickelte Motorenöle der Laemmle-Ölmarke Roxor.<br />

Wie ernst soll man Ölspezifikationen<br />

der Autohersteller nehmen?<br />

Sehr ernst. Die Hersteller spezifizieren nicht<br />

grundlos, sondern damit ganz bestimmte<br />

Eigenschaften erreicht werden. Wird eine Alternative<br />

gesucht, geht es nicht ohne Fach-,<br />

Rezeptur- und Laborkenntnisse, wie dies bei<br />

uns zur Verfügung steht: Wir kennen die Formulierung<br />

und können es beurteilen und sagen,<br />

welche Alternative sich eignet. Aber mindestens<br />

während der Garantiezeit sollte man<br />

Spezifikationen unbedingt einhalten. Geht es<br />

jedoch mal nicht anders, dann lieber falsches<br />

Öl derselben Viskosität als kein Öl wählen<br />

Und wenn zum Beispiel am Ferienort kein<br />

Öl gleicher Viskosität zu haben ist?<br />

Als Faustregel gilt: Bei hohen Aussentemperaturen<br />

darauf achten, dass die hintere Zahl <strong>–</strong><br />

also zum Beispiel bei 5 W-30 die 30 <strong>–</strong> übereinstimmt<br />

und bei tiefen Temperaturen die vordere<br />

Zahl <strong>–</strong> hier die 5, denn W definiert das<br />

Kälte-Viskositätsverhalten, W gleich Winter.<br />

Und nach den Ferien ab zum Garagisten und<br />

einen Motorölwechsel durchführen lassen.<br />

Oft herrscht Unklarheit über den Begriff<br />

synthetisches Öl. Klingt nach künstlichem<br />

Öl …<br />

…, was es nicht ist. Nur der Produktionsprozess<br />

ist anders. Klassisches Mineralöl wird<br />

«nur» raffiniert, aber ein synthetisches wird<br />

synthetisiert, um gewünschte Eigenschaften<br />

zu erzielen. Synthetisches Öl bietet viele Vorteile:<br />

grössere Temperatur-Viskositäts-Bandbreite,<br />

höhere Alterungs-, Oxydations- und<br />

Temperaturstabilität und viel mehr. Es ist<br />

aber nicht grundsätzlich, sondern in seinem<br />

spezifischen Einsatzbereich besser. Das<br />

heisst: Ein synthetisches Öl hat im Oldtimer<br />

keinen Sinn, dafür hat ein klassisches Einbereichsöl<br />

im modernen Hochleistungsmotor<br />

nichts zu suchen.<br />

12<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS SERVICE & TECHNIK<br />

Wieso ist Motorenöl in den Garagen<br />

heute so viel teurer?<br />

Erstens ist es das nicht: Die Wartungsintervalle<br />

sind ja heute dank viel besseren Öls viel<br />

länger. Noch vor 20 Jahren war es ein Jahr<br />

oder 10 000 Kilometer, heute sind es auch mal<br />

drei Jahre oder 50 000 Kilometer <strong>–</strong> und damit<br />

ist es im Verhältnis oft günstiger. Zweitens ist<br />

es gerechtfertigt, dass Garagisten prozentual<br />

mehr am Öl verdienen als Ölhersteller: Der<br />

Garagist sorgt dafür, dass das spezifikationskonforme<br />

Motorenöl in der richtigen Menge<br />

zum Servicezeitpunkt verfügbar ist; er beschafft,<br />

lagert und handhabt also das Motorenöl<br />

für jedes Kundenfahrzeug und erbringt<br />

diesen Service für jeden Kunden.<br />

Experten nicht nur für das<br />

hauseigene Roxor: Fragen rund<br />

um Motorenöl oder weitere<br />

Schmierstoffe werden bei<br />

Laemmle Chemicals in<br />

Madetswil ZH von zwölf<br />

Mitarbeitenden <strong>–</strong> hier Martin<br />

Ruch <strong>–</strong> aus der Entwicklung,<br />

dem Service und dem<br />

Techniksupport beantwortet.<br />

Fotos: AGVS-Medien<br />

Muss man in Zeiten digitaler Ölstandskontrollen<br />

noch manuell den Ölstand prüfen?<br />

Unbedingt! Der beste Sensor kann auch mal<br />

defekt sein; ein Ölstand zu nahe am Minimum<br />

belastet das verbleibende Volumen thermisch<br />

höher: Weniger Motorenöl muss mehr Arbeit<br />

erledigen. Regelmässige Ölstandskontrolle<br />

mindestens vor langen Strecken und einen Liter<br />

Öl zum Nachfüllen dabei zu haben, führt<br />

zu entspannten Langstreckenfahrten ohne unliebsame<br />

Reiseverzögerungen.<br />

Machen Garagen auch mal Fehler im<br />

Umgang mit Öl?<br />

Selten: Garagisten lernen dem Umgang mit Öl<br />

von der Pike auf. Die saubere Trennung von<br />

Flüssigkeits-Massen für Motorenöl, Kühlerfrostschutz<br />

und Scheibenwischwasser und die<br />

Verwendung von korrekt beschrifteten, verschliessbaren<br />

Nachfüll-Gebinden ist in Werkstätten<br />

in der Regel Standard. Selbstverständlich<br />

ist auch die periodische Kontrolle und<br />

Reinigung der betriebseigenen Ölbar nicht zu<br />

vernachlässigen, um zum Beispiel Schmutzeintrag<br />

aus der Umgebung zu entfernen.<br />

Ist bei Laemmle Chemicals und der<br />

neuen Ölmarke Roxor etwas anders als<br />

zuvor bei Panolin?<br />

Nein. Wir bleiben ein Familienunternehmen,<br />

das in der Schweiz qualitativ hochwertige Produkte<br />

entwickelt und herstellt: Wir müssen<br />

schon beste Qualität garantieren, weil wir<br />

bei unserer Unternehmensgrösse nur damit<br />

unseren Platz zwischen den Grossen halten.<br />

Und typisch bleibt unsere Kundennähe: Der<br />

Garagist, der fünfzig Liter kauft, ist so wichtig<br />

wie der Tankzug-Abnehmer mit 50 Tonnen <strong>–</strong><br />

beide erhalten dieselbe Beratung. •<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 13


FOKUS SERVICE & TECHNIK<br />

Weiersmüller GmbH nutzt vollautomatisches Spülgerät<br />

Einmal<br />

durchspülen<br />

bitte<br />

Christian Weiersmüller hat sich das<br />

Spülgerät Motorex Dynco zugelegt,<br />

weil es für Automatik- und Doppelkupplungsgetriebe<br />

für alle Fahrzeugmarken<br />

infrage kommt. Das ist ideal<br />

für die markenunabhängige Garage<br />

in Henggart ZH, die so mit Qualität<br />

und Information punkten kann.<br />

Mike Gadient<br />

Christian Weiersmüller führt die<br />

Garage, die 1961 durch seinen<br />

Grossvater Karl Weiersmüller<br />

gegründet worden war.<br />

Fotos: AGVS-Medien<br />

Der Ärger über schlechte Qualität währt<br />

länger als die kurze Freude am niedrigen<br />

Preis.» Dieses Zitat vom österreichischen<br />

Journalisten Hans Böck hat Christian Weiersmüller<br />

zum Motto in seinem Berufsalltag gemacht.<br />

Seit 2014 führt er den Familienbetrieb<br />

in dritter Generation. «Ich stelle oft fest, dass<br />

die Leute einem günstigen Preis nachjagen<br />

und dann doch nicht das bekommen, was sie<br />

wollen», erklärt Weiersmüller. Sein Vater hat<br />

ihm beigebracht, nie aus reinen Umsatzüberlegungen<br />

zu handeln. Die Dienstleistungen<br />

müssen daher stets einen Mehrwert für die<br />

Kundschaft der Garage Weiersmüller GmbH<br />

haben. «Unsere Kunden schätzen es, dass wir<br />

nur das verkaufen, was sie brauchen», führt<br />

Christian Weiersmüller aus.<br />

Die Bedürfnisse seiner Kundschaft muss der<br />

AGVS-Garagist in den verschiedensten Situationen<br />

herausspüren <strong>–</strong> auch bei einer Getriebewartung.<br />

Diese führt der Henggarter mit<br />

dem Spülgerät Dynco von Motorex durch.<br />

Dass einige Autohersteller bezüglich Ölwechsel<br />

Empfehlungen herausgeben und andere<br />

nicht, nach wie vielen Kilometern das<br />

Öl gewechselt werden muss, ist für den Garagisten<br />

im Kundengespräch eine spezielle<br />

Herausforderung. Weiersmüller geht aktiv<br />

auf die Fahrzeugbesitzer zu und zeigt ihnen<br />

auf, dass sich die Lebensdauer des Autos verlängert<br />

und nach einer Getriebewartung auch<br />

wieder komfortabler geschaltet werden kann.<br />

«Ich habe die Argumentation so aufgegleist,<br />

dass die Getriebewartung durchschnittlich<br />

einmal pro Autoleben anfällt. Die Mehrheit<br />

der Kunden schätzt das», so Weiersmüller. Einige<br />

Vielfahrer kamen auch bereits ein zweites<br />

Mal zur Getriebewartung.<br />

Amortisationsberechnungen als<br />

Entscheidungshilfe<br />

Durch die Werbung wurde Christian Weiersmüller<br />

auf das Spülgerät aufmerksam. Da die<br />

Garage seit Jahrzehnten Motorex-Kunde ist,<br />

war die Kontaktaufnahme mit dem Aussendienstmitarbeiter<br />

des Schmierstoffherstellers<br />

der nächste logische Schritt. «Der Wunsch,<br />

mir ein solches Gerät anzuschaffen, war schon<br />

lange vorhanden, daher habe ich es auch sofort<br />

gekauft», erklärt der AGVS-Garagist. Er<br />

hätte auch die Möglichkeit gehabt, ein Vorführgerät<br />

im Zeitraum von einer Woche zu<br />

testen oder sich während einer Schulung zu<br />

informieren. Ausserdem biete Motorex präzise<br />

Amortisationsberechnungen als Entscheidungshilfe<br />

an.<br />

Für Christian Weiersmüller aber war die Sachlage<br />

klar: Da sich der Dynco für Automatikund<br />

Doppelkupplungsgetriebe aller Fahrzeugmarken<br />

eignet, kann er ihn für seine Kundschaft<br />

regelmässig nutzen. Er erklärt: «Der<br />

VW-Konzern mit den Marken VW, Audi, Seat<br />

und Skoda schreibt mittlerweile vor, in welchem<br />

Intervall das Getriebe gewartet werden<br />

muss. Ohne den Dynco wäre ich mit meinen<br />

Möglichkeiten langsam aber sicher angestanden.»<br />

Das Spülgerät ersetzt unter Verwendung<br />

entsprechender Adapter vollautomatisch den<br />

Gesamtinhalt des verbrauchten Getriebeöles<br />

gegen frisches. Ein Grundset an Adaptern<br />

14<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS SERVICE & TECHNIK<br />

wird mit dem Gerät mitgeliefert. Einzig die<br />

Adapter, welche spezifisch für Doppelkupplungsgetriebe<br />

sind, musste er dazukaufen.<br />

Vollautomatischer Ölwechselvorgang<br />

Im Spülgerät sind zudem die zum spezifischen<br />

Getriebetyp empfohlenen Motorex ATFs vorprogrammiert<br />

<strong>–</strong> mit ihrem zugeordneten Viskositätsverlauf.<br />

Trotz unterschiedlichen Fliessgeschwindigkeiten<br />

von Alt- und Frischöl wird<br />

dadurch das korrekte Ölniveau während des<br />

vollautomatischen Wechselvorgangs gehalten.<br />

Es kommt zu keinen Getriebesteuerungsfehlern.<br />

Ausserdem macht das Spülgerät mittels<br />

Warnton darauf aufmerksam, falls ein weiterer<br />

Bedienungsschritt durchzuführen ist.<br />

Ungeachtet des technischen Fortschritts will<br />

Weiersmüller während eines Spülgangs in der<br />

Nähe sein. Dank der Automation kann er sich<br />

in der Zwischenzeit trotzdem einer anderen<br />

Arbeit widmen.<br />

Das mitgelieferte Grundset an Adaptern<br />

für den Dynco wird in einem Koffer<br />

aufbewahrt.<br />

Selbsterklärend und einfach in der Handhabung:<br />

das Spülgerät Dynco von Motorex.<br />

Weiterbildung und dranbleiben<br />

wichtig<br />

In der Werkstatt ist Weiersmüller sozusagen<br />

eine One-Man-Show. In der Administration/Buchhaltung<br />

unterstützen ihn seine Frau<br />

Yvonne und eine Mitarbeiterin als Allrounderin<br />

mit 50-Prozent-Pensum. Es war 1996, als<br />

Christian Weiersmüller nach der Berufslehre<br />

und einem Einblick in eine grössere Garage im<br />

väterlichen Betrieb zu arbeiten begann. Drei<br />

Jahre später schloss er die Weiterbildung zum<br />

Automobil-Diagnostiker ab und liess 2004 den<br />

eidgenössischen Fachausweis für den technischen<br />

Kaufmann folgen. «Wer einen eigenen<br />

Betrieb führt, der braucht ein breit abgestütztes<br />

Wissen.» Er erklärt, wie wichtig Weiterbildungen<br />

für ihn sind. Vor sechs Jahren besuchte<br />

er einen der ersten Hochvoltkurse des<br />

AGVS. «Ich bleibe dran. Denn bald kommen<br />

die E-Fahrzeuge auch zu uns markenlosen<br />

Garagen.»<br />

Christian Weiersmüller schildert, dass er jeden<br />

Tag aufs Neue schauen müsse, wofür es<br />

gerade welche Lösungen gibt. Die Kundschaft<br />

erwarte von ihm, dass er den durchgeführten<br />

Service digital beim Hersteller nachweist. Sie<br />

verlange auch, dass er wisse, wann und wie<br />

bei einem Doppelkupplungsgetriebe das Öl<br />

gewechselt wird. Wer sich so informiert, wie<br />

Christian Weiersmüller, der bietet Qualität,<br />

für die Kunden gerne bezahlen.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 15


FOKUS SERVICE & TECHNIK FOKUS<br />

Zündanlage und Zündkerzen <strong>–</strong> Stand der Technik<br />

Die zündende Technologie<br />

Zündanlagen sind für viele Werkstattmitarbeitende eine Blackbox. Sie funktionieren meist anstandslos, einzig<br />

die Zündkerzen müssen regelmässig getauscht werden. Warum wir uns heute keine Gedanken mehr über die<br />

Funktion der Zündanlage und welche Technologien sie ausfallsicher machen: ein Überblick. Andreas Senger<br />

viele Fehlfunktionen oder Sensorauswertungen<br />

direkt mit dem Diagnosetester abrufbar.<br />

Zündanlagen in historischen Fahrzeugen benötigen viel Unterhalt: Der Zündzeitpunkt will kontrolliert, der Schliesswinkel<br />

eingestellt und die Leistungsfähigkeit der Zündspule geprüft werden. Was vor Jahren viel Know-how benötigte,<br />

ist dank moderner Technik längst einfacher geworden. Foto: Robert Bosch GmbH, Unternehmensarchiv<br />

Der Werkstattprofi im Hauptbild war damals<br />

gefordert: Die Zündung eines alten<br />

VW Käfers bedurfte nicht nur der Wartung,<br />

sondern auch einiger Einstellarbeiten. Der<br />

verschleissfreudige Unterbrecher, welcher mit<br />

der Schliesszeit oder dem -winkel die Dauer<br />

des Primärstromflusses in der Zündspule regelte<br />

und den Zündzeitpunkt beim Öffnen<br />

auslöste, musste regelmässig gewechselt werden.<br />

Damals genügte die statische Einstellung<br />

des Unterbrechers der Öffnungszeit und damit<br />

des Abstandes der Kontakte auf der höchsten<br />

Nockenposition des Zündverteilers mit der<br />

Blattlehre. Die Grundeinstellung des Zündverteilers<br />

mit dem ZZP (Zündzeitpunkt) vor OT<br />

erfolgte via Prüflampe statisch.<br />

Mit dem dargestellten Prüfgerät konnte der<br />

Zündzeitpunkt bereits dynamisch gemessen,<br />

die Isolation der Hochspannungsleitungen,<br />

der Funkenschlag auf der Sekundärseite aber<br />

auch der parallel zum Unterbrecher geschaltete<br />

Kondensator überprüft werden. All diese<br />

Arbeiten sind mit der Zeit weggefallen. Immer<br />

modernere Prüfgeräte halfen in der Werkstatt,<br />

die Zündanlage rascher einzustellen und zu<br />

kontrollieren. Seien es dynamische Schliesswinkelmessungen<br />

oder auch die Einführung<br />

von analogen Oszilloskopen in den Motorentestern,<br />

um die Zündspannungsnadeln aller<br />

Zylinder gleichzeitig zu messen und zu interpretieren,<br />

aber auch, um die Fliehkraft- oder<br />

Unterdruckverstellung zu kontrollieren. Auch<br />

die Zündanlagen wurden seitens Automobilhersteller<br />

immer moderner und einfacher im<br />

Aufbau. Vom rotierenden Zündverteiler zur<br />

ruhenden Hochspannungsverteilung bis zur<br />

zylinderselektiven, vom Motorsteuergerät<br />

definierten Zündauslösung waren viele Neuerungen<br />

feststellbar. Bei modernen Motoren<br />

sind Ausfälle der Zündanlage höchst selten.<br />

Und dank der On-Board-Diagnose OBD sind<br />

In der beruflichen Grundbildung der technischen<br />

Berufe wird in den aktuellen Bildungsplänen<br />

und Ausbildungsprogrammen die<br />

Zündanlage nur noch vom Grundprinzip angeschaut.<br />

Der Grund: Es gibt keine beweglichen<br />

Teile mehr (kein Verschleiss) und in der<br />

Wartung und Diagnose lassen sich durch die<br />

wenigen Bauteile rascher Fehler finden. Moderne<br />

Zündanlagen verfügen nur noch über<br />

eine kurze Hochspannungsleitung. Bei Einzelfunkenspulenzündanlagen<br />

wird direkt<br />

von der Zündspule oberhalb der Zündkerze<br />

die Energie des Magnetfeldes der Primärspule<br />

in elektrische Energie durch Induktion und<br />

Transformation in der Sekundärspule umgewandelt.<br />

Bei den immer rarer werdenden Doppelfunkenspulenzündanlagen<br />

sind die Hochspannungsleitungen<br />

der paarweise verbundenen<br />

Zündkerzen vor Marderbissen oft gut<br />

geschützt und ebenfalls kurz. Auch die Zündzeitpunktauslösung<br />

regelt das Steuergerät.<br />

Den Begriff Schliesswinkel müssen jüngere<br />

Werkstattprofis eigentlich nicht mehr kennen,<br />

denn auch hier übernimmt das Steuergerät die<br />

Schliesswinkelregelung sowie die Ruhestromabschaltung<br />

bei stehendem Verbrennermotor.<br />

Damit ist das Ausschalten des Primärstromes<br />

zum Schutz vor Überhitzung der Einzelfunken-<br />

oder Doppelfunkenzündspule gemeint.<br />

Eigentlich ist die Zündanlage für viele<br />

eine Blackbox. Und doch können Pannen mit<br />

Zündaussetzern oder Zylinderausfällen auftreten.<br />

Bei der Zündspule kann es vorkommen,<br />

dass die durch einen Lack gegeneinander isolierten<br />

Kupferwindungen Windungsschluss<br />

machen, weil der Lack durch die hohe Temperatur<br />

spröde ist und durch die Vibrationen sich<br />

vom Kupfer löst. Der Innenwiderstand der Primär-<br />

oder Sekundärspule sinkt, der Stromfluss<br />

erhöht sich bis zu einem Kurzschluss. Darum<br />

kann auch bei modernsten Spulen durch Aus-<br />

16<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS SERVICE & TECHNIK<br />

ohmen geprüft werden, ob der Wicklungswiderstand<br />

in Ordnung ist. Eine weitere Pannenursache<br />

sind Feuchtigkeit in Steckern oder<br />

nicht ordnungsgemäss montierte Einzelfunkenspulenkörper<br />

direkt auf der Zündkerze.<br />

Bei den Doppelfunkenspulenzündanlagen<br />

sind die Hochspannungskabel im Motorraum<br />

verlegt und können durch Feuchtigkeit oder<br />

Risse durchschlagen.<br />

Fingerspitzengefühl beim Wechsel<br />

Im Werkstattbetrieb haben die Mitarbeitenden<br />

im Grundsatz nur mit dem Wechsel der Zündkerzen<br />

zu tun. Durch den Verschleiss der Elektroden<br />

durch das Überspringen des Stromes<br />

beim Zünden wird Material abgetragen. Der<br />

Wechsel erfordert Fingerspitzengefühl. Beim<br />

Ausbau kann durch Verkanten oder ruckartige<br />

Drehbewegungen die Zündkerze brechen. Vor<br />

allem wenn Wasser zu Korrosion im Gewindebereich<br />

geführt hat und die Zündkerze festsitzt.<br />

Vorsichtiges Arbeiten und Feingefühl<br />

sind vom Werkstattmitarbeitenden gefordert.<br />

Bricht die Zündkerze ab, kann entweder der<br />

festsitzende Gewindeteil mit entsprechendem<br />

Werkzeug noch ausgedreht werden. Die<br />

Bruchstücke und auch die Späne müssen aber<br />

zwingend aus dem Brennraum herausgeholt<br />

werden, um die Abgasnachbehandlungssysteme<br />

nicht zu beschädigen. Oft ist ein Ausbau<br />

des Zylinderkopfes und damit ein enormer<br />

Zeitaufwand die sinnvollere Lösung. Ist das<br />

Gewinde angelöst, lohnt es sich, das Zündkerzenloch<br />

mittels Pressluft auszublasen, um<br />

Verunreinigungen wegzubringen, so dass diese<br />

nicht in den Brennraum zu fallen.<br />

1<br />

2<br />

Hochspannungsanschluss (fest, geschraubt oder gecrimpt)<br />

Isolator aus Keramik mit Kriechstrombarriere (farbige Ringe) aus<br />

Aluminiumoxid, hochsprödes Material, Zündkerzen nicht fallen lassen<br />

und sonst nicht mehr einbauen, um das Lösen zum Gewindeteil im<br />

Betrieb zu vermeiden.<br />

Spezielle Kupfer-Glas-Dichtung für Luftdichtheit, Haltbarkeit und<br />

Wärmeleitfähigkeit (Wärmeisolator, der elektrisch leitend ist).<br />

Innendichtring zwischen Keramik und Metall<br />

Metallgehäuse mit einem hohen Nickelanteil, um Korrosion zu<br />

verringern<br />

Wärmeausdehnungsring<br />

Entstörwiderstand (rund 5 kΩ)<br />

Haltenase, um Keramik- und Metallteil mechanisch zu verbinden<br />

Kupferkern-Mittelelektrode, leitet den elektrischen Strom zum Elektrodenübergang<br />

und nimmt einen Grossteil der Wärmeenergie auf.<br />

Kann auch aus anderen Metallen gefertigt sein.<br />

Mittelelektrode, mit speziellen Oberflächenmaterialien und sehr dünner<br />

Ausführung (Durchmesser bis lediglich 0,4 mm). Es kommen als<br />

Material Nickel-, Mangan-, Chrom- oder Silberlegierung, aber auch<br />

Platin auf den Elektrodenspitzen zum Einsatz.<br />

Massenelektrode mit spezieller Formgebung, um den Funkenschlag<br />

zu optimieren und einen möglichst breiten Funken zu erzeugen, damit<br />

das Gemisch optimal entzündet werden kann.<br />

Elektrodenabstand: Je grösser, desto intensiver der Zündfunke, aber<br />

auch desto grösser die erforderliche Zündenergie von der Spule.<br />

Wenn er zu klein ausfällt, kann das Gemisch unter Umständen nicht<br />

entzündet werden. Sollte vor dem Einbau kontrolliert werden.<br />

3<br />

Glühzündungsbereich<br />

Hoher Verschleiss<br />

Arbeitsbereich<br />

Auch beim Einbau ist mit Vorsicht zu arbeiten.<br />

Ein Verkanten mit der Zündkerzennuss kann<br />

zu einem Bruch des Isolatoroberteils führen.<br />

Die unterschiedlichen Materialien wie Isolatorteil<br />

aus Keramik und der Verbund mit Metallen<br />

ist grundsätzlich heikel und bedingt gefühlvolles<br />

Schrauben. Auch das Festziehen der<br />

Schraube ist für den Werkstattprofi essenziell.<br />

Wird das Zündkerzengewinde mit zu wenig<br />

Drehmoment angezogen, wird der Dichtring<br />

beim Zylinderkopf ungenügend zusammengequetscht<br />

und dichtet zu wenig. Wird mit zu<br />

viel Drehmoment angezogen, kann sich auch<br />

im Fahrzeugbetrieb später der Isolatorteil vom<br />

Gewinde lösen und der Brennraum undicht<br />

werden. Alle Hersteller weisen zudem darauf<br />

hin, dass heruntergefallene Zündkerzen aus<br />

diesem Grund nicht mehr verbaut werden sollten.<br />

Bei einigen Herstellern ist es zudem so,<br />

dass nicht nur mit einem vorgegebenen Drehmoment,<br />

sondern auch mit zusätzlichem An-<br />

Der Wärmewert bestimmt, wie gut die Zündkerze<br />

die Wärme an den Zylinderkopf abgeben und<br />

trotzdem an den Elektroden durch genügend<br />

Wärme ein Freibrennen stattfinden kann. Die<br />

Prozentzahlen zeigen an, wie viel Wärmeenergie<br />

jeweils über welches Bauteil ungefähr<br />

abgegeben wird.<br />

Freibrenngrenze<br />

Verrussung<br />

1 Zündkerzen bestehen grundsätzlich aus zwei Hauptstoffen,<br />

deren Materialeigenschaften eigentlich nicht<br />

kompatibel sind. Der Isolator aus Keramikwerkstoff<br />

und die Metallteile haben unterschiedliche Wärmeausdehnungen<br />

und der Zusammenbau sowie die Dichtigkeit<br />

gegenüber dem Brennraum eine Herausforderung.<br />

Entsprechend wichtig ist es, beim Einschrauben der<br />

Zündkerze nur mit dem vorgesehenen Drehmomentwert<br />

anzuziehen und nicht mit dem Werkzeug zu verkanten.<br />

2 Das Design der Zündkerzen ist sehr unterschiedlich<br />

und entsprechend ist beim Ersatz genau darauf zu<br />

achten, die korrekten Ersatzteile einzusetzen.<br />

3 Ist es zu kalt, verrusst der Elektrodenteil, ist es zu<br />

heiss, kann es zu Glühzündungen kommen. Der korrekte<br />

Wärmewert hilft, die Wärmeabfuhr kontrolliert über die<br />

Konstruktion der Zündkerze abzuführen. Fotos: Denso<br />

(oben), Beru (links).<br />

Fortsetzung Seite 18<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 17


FOKUS SERVICE & TECHNIK FOKUS<br />

zugswinkel gearbeitet werden muss. Sorgfältiges<br />

und konzentriertes Arbeiten lohnt sich,<br />

um den Betrieb störungsfrei zu ermöglichen.<br />

Vier Hauptanforderungen<br />

Die Zündkerzen müssen vier Hauptanforderungen<br />

erfüllen: Nebst der elektrischen Anforderung<br />

(sichere Hochspannungsübertragung,<br />

Wärmedämmfähigkeit nach oben) sind<br />

die mechanische Beanspruchung (Gasdichtheit<br />

trotz ungleicher Wärmeausdehnung zwischen<br />

Keramik und Metall), die thermische<br />

Anforderung (Wärmewert) sowie die elektrochemische<br />

Herausforderung (Funkenerosion,<br />

Vermeidung von Ablagerungen am Isolator)<br />

zu meistern. Die Zulieferer haben in den vergangenen<br />

Jahren insbesondere in der Langlebigkeit<br />

grosse Fortschritte erzielt und die Wartungsintervalle<br />

deutlich erhöht. Trotzdem ist<br />

es wichtig, beim Ausbau der Zündkerze das<br />

«Gesicht» zu analysieren.<br />

Die Farbe am Isolatorfuss erzählt viel über die<br />

Betriebsbedingungen des Verbrenners. Ist sie<br />

rehbraun, ist der Motor gesund, wird kein<br />

Öl oder Kühlflüssigkeit mitverbrannt und<br />

kann die neue Zündkerze verbaut werden.<br />

Ist die Zündkerze ölig, weiss (Kühlflüssigkeit)<br />

oder rötlich/braun (Treibstoffzusätze) oder verkohlt,<br />

gilt es die Ursache zuerst ausfindig zu<br />

machen, bevor ein Neuteil verbaut wird. Auch<br />

lohnt es sich, die Farbe aller ausgewechselten<br />

Zündkerzen anzuschauen, ob jeder Zylinder<br />

«gesund» ist. Auch der Keramikteil sollte vom<br />

Beim Lösen der Zündkerze ist Feingefühl und präzises<br />

Arbeiten gefordert. Verkanntet das Werkzeug oder wird<br />

mit zu viel Drehmoment gearbeitet, bricht die Zündkerze<br />

und ein aufwändiges Reparieren wird nötig. Foto: Beru<br />

Moderne Zündanlagen sind simpel aufgebaut: Das Steuergerät (1) regelt den Primärstrom (rot) und induziert in der<br />

Einzelfunkenzündspule die Hochspannung (gelb), damit an der Zündkerze (2) der Funken springt. Foto: Hella Internet<br />

Werkstattprofi kontrolliert werden: Sind Russspuren<br />

auf dem weissen Isolatorteil zu sehen,<br />

sollte der Zündkerzenstecker oder der Hochspannungsanschluss<br />

der Einzelfunkenspule<br />

kontrolliert werden. Dass der Wärmewert<br />

stimmen muss, damit die Zündkerze sich freibrennen<br />

kann und trotzdem genügend Wärmeenergie<br />

abgegeben kann, ist eine weitere<br />

Kontrollarbeit beim Einbau. Die meisten Automobilhersteller<br />

haben entsprechende Einbaulisten,<br />

um für jeden Motor die Zündkerze mit<br />

dem optimalen Wärmewert anzugeben.<br />

Ist im Zündkerzenschacht Feuchtigkeit vorhanden, kann<br />

sowohl die Hochspannungsbarriere versagen und es<br />

zu Fehlzündungen kommen, aber auch das Gewinde der<br />

Zündkerze korrodieren: Rostlöser hilft. Fotos: Hella<br />

Moderne Ottomotoren mit Benzindirekteinspritzung<br />

verlangen durch das Downsizing<br />

und die daraus resultierenden, höheren Brennraumdrücke<br />

eine noch verbesserte Abdichtung<br />

bei der Zündkerze. Diese müssen zudem kleiner<br />

ausgeführt werden, fordern oft eine präzise<br />

Positionierung der Masseelektrode und durch<br />

die höheren Drücke eine optimiertere mechanische<br />

Festigkeit und Dichtigkeit. Zudem<br />

verfügen moderne Motoren über hohe Zündspannungsspitzen,<br />

welche an die Isolation der<br />

oft schmalen Zündkerzen zusätzlich höhere<br />

Anforderungen stellen.<br />

Dies bedingt im Werkstattalltag auch, dass<br />

beim Einbau der Elektrodenabstand zumindest<br />

optisch oder sogar mit der Blattlehre<br />

kontrolliert wird. Nur der exakte Abstand<br />

sorgt für eine sichere Entflammung des Benzin-/Luftgemisches<br />

und damit eine optimale<br />

Verbrennung. Ist der Abstand zu klein, können<br />

Verbrennungsaussetzer resultieren, und ist er<br />

zu gross, kann es in bestimmten Betriebszuständen<br />

vorkommen, dass die Ionisation zwischen<br />

den Elektroden nicht erfolgt und damit<br />

ebenfalls Zündaussetzer vorkommen können.<br />

Vorsicht ist zudem vor gefälschten Ersatzteilen<br />

geboten. Es lohnt sich, nur über Lieferanten<br />

des Vertrauens Zündkerzen einzukaufen.<br />

Fazit: Die Zündanlage modernster Fahrzeuge<br />

erfordert weniger Aufwand als früher, die<br />

Zündkerzen bedürfen aber professioneller Behandlung.<br />

•<br />

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18<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS SERVICE & TECHNIK<br />

Würth mit Rundum-Sorglos-Paket<br />

Garagisten schätzen persönliche Beratung<br />

Die Firma Würth AG mit ihren Spezialisten für das Handwerk greift den Garagisten in vielerlei Hinsicht unter<br />

die Arme. Das Orsy-Lagermanagementsystem und das Garagenkonzept für die Fahrzeugaufbereitung sind<br />

zwei Beispiele. Im Interview erklären Luc Romann, Divisionsleiter Auto/Cargo, und Produktmanager Massimo<br />

Folda, wie wichtig der persönliche Austausch direkt vor Ort ist. Mike Gadient<br />

Massimo Folda, Produktmanager, (links) und Luc Romann, Divisionsleiter Auto/Cargo,<br />

kümmern sich bei Würth um die Anliegen der Garagisten. Foto: AGVS-Medien<br />

Würth verfügt über einen Onlineshop, der rund um die Uhr<br />

zugänglich ist. Weshalb stehen schweizweit trotzdem<br />

noch 300 Verkäuferinnen und Verkäufer im Einsatz, alleine<br />

90 davon für die Division Auto/Cargo?<br />

Luc Romann, Divisionsleiter Auto/Cargo: Gerade in komplexen<br />

technischen Bereichen ist persönliche Beratung gefragt. Zum Beispiel<br />

bei den verschiedenen Materialien im Innenraum eines Fahrzeugs.<br />

Da stellen sich Fragen wie: Welches Reinigungsprodukt soll der Garagist<br />

für das Armaturenbrett wählen? Deshalb pflegen und fördern wir<br />

diese Beziehung vor Ort.<br />

Massimo Folda, Produktmanager: Diesen Austausch suchen nicht<br />

nur unsere Aussendienstmitarbeitenden, sondern auch unsere Kunden<br />

bei Produktanwendungen oder bei einem Projekt. Dafür haben<br />

wir unsere Anwendungstechniker. Sie schulen die Garagisten kostenlos<br />

in ihren Betrieben und zeigen ihnen, wie sie das Produkt am besten<br />

einsetzen können.<br />

Romann: Es braucht diese Mischung aus Beratung beim Kunden, physischen<br />

Handwerker-Shops, dem Onlineshop, der App und der telefonischen<br />

Betreuung. Dieser Multikanalstrategie bleiben wir treu, entgegen<br />

aller Prognosen, dass nur noch alles online bestellt wird.<br />

Mit einem Chatbot eines Onlineshops lässt sich noch keine<br />

ausführliche Kommunikation führen …<br />

Folda: Wir verbinden die modernen Möglichkeiten mit den klassischen<br />

<strong>–</strong> und das macht uns einzigartig. Es ist im Grunde genommen<br />

dasselbe wie beim Garagisten: Im persönlichen Kontakt kann man<br />

den Nutzen viel besser erklären. Diese Qualität der Kommunikation<br />

schätzen unsere Kunden und kaufen deshalb bei uns ein. Unsere<br />

Aussendienstmitarbeitenden nehmen immer mehr Beratungsfunktionen<br />

ein. Wir nennen sie auch Problemlöser. (Lacht) Unter den 150 000<br />

Produkten, die wir anbieten, findet man immer eine Lösung.<br />

Seit gut zwei Jahren bietet die Würth AG den Garagisten das<br />

Garagenkonzept Professional Car Care zur Fahrzeugaufbereitung.<br />

Welche Rückmeldungen erhält Ihr Aussendienst dazu?<br />

Romann: Besonders die kleineren Garagen profitieren von unserem<br />

fixfertigen Fahrzeugaufbereitungskonzept, das sie ihren Kunden als<br />

Zusatzgeschäft anbieten können. Oft fehlt ihnen ein Marketingspezialist<br />

im eigenen Team. Wir stellen ihnen gedruckte Flyer und auch<br />

eine App mit Inhalten wie Reinigungspaketen oder Kosten- und Preiskalkulationen<br />

zur Verfügung.<br />

Folda: Müsste der Garagist eine solche App selbst entwickeln lassen,<br />

würden die Kosten zwischen 10 000 und 50 000 Franken liegen. Bei<br />

Professional Car Care geht es um mehr als die Oberflächenreinigung<br />

und das Staubsaugen im herkömmlichen Service. Das Angebot umfasst<br />

Karosserieaufbereitung, Innenraumreinigung und -desinfektion,<br />

Aussenreinigung, Motorraum und Unterbodenbehandlung. Dazu erstellen<br />

wir für den Garagisten ein Werkstattkonzept, damit er effizient<br />

und kostendeckend arbeiten kann. In all diesen Bereichen bieten wir<br />

kostenlose Schulungen an.<br />

Romann: Wir unterstützen den Garagisten dabei, mit der Fahrzeugaufbereitung<br />

einen Mehrumsatz zu erzielen. Immer mehr Garagenbetriebe<br />

müssen aufgrund des technischen Fortschritts und der verlängerten<br />

Serviceintervalle mit sinkenden Umsätzen rechnen.<br />

Weshalb kennt Würth die Bedürfnisse und Herausforderungen<br />

der Garagisten so genau?<br />

Folda: Unsere 90 Verkäuferinnen und Verkäufer der Division Auto/<br />

Cargo stehen täglich mit rund 900 Kunden in Kontakt. Sie alle erleben<br />

den Alltag eines Garagisten hautnah mit. Das ist ein Vorteil<br />

gegenüber dem Onlineshop, in dem das persönliche Gespräch fehlt.<br />

Zudem nehmen auch unsere Key Account Manager und Aussendienstmitarbeitenden<br />

die Bedürfnisse auf und entwickeln unsere Angebote<br />

entsprechend weiter.<br />

Romann: Zum Beispiel verkaufen wir auch isolierte Werkzeuge für<br />

Reparaturen an Elektrofahrzeugen, da wir aus unserem Angebot für<br />

Elektro-/Elektronikberufe aus dem Vollen schöpfen. Wir bieten ein<br />

breites Sortiment. Auch dank unserer Tochtergesellschaft WOW, die<br />

Fahrzeugdiagnose, Fahrzeugdaten, Klimaservice und Abgasuntersuchung<br />

bereitstellt. Insbesondere markenunabhängige Werkstätten<br />

profitieren von unseren selbst entwickelten Lösungen.<br />

•<br />

Das komplette Interview lesen Sie online:<br />

agvs-upsa.ch/de/news/garagistenschaetzen-die-persoenliche-beratung<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 19


FOKUS SERVICE & TECHNIK<br />

Innovation nicht nur für Oldtimer<br />

Nachhaltig<br />

kühlen <strong>–</strong> aber<br />

ohne Wasser!<br />

Für Stefan Mäder von British Inter Cars spielen Flüssigkeiten<br />

eine entscheidende Rolle bei der Konservierung von Oldtimern.<br />

Speziell für Motorkühlsysteme hat er mit den wasserlosen<br />

Flüssigkeiten von Evans eine zuverlässige Lösung gefunden.<br />

Fotos: British Inter Cars<br />

Eigentlich restauriert British Inter Cars in Täuffelen bei Biel vor allem englische Oldtimer. Der Familienbetrieb<br />

von Stefan Mäder hat aber inzwischen auch Bekanntheit im Motorenkühlsektor erlangt <strong>–</strong> mit der wasserlosen<br />

Kühlflüssigkeit von Evans. Doch eigentlich gehört beides zusammen. Martin Schatzmann<br />

Englische Autos spielen in der Familie von<br />

Stefan Mäder (53) eine zentrale Rolle. Die<br />

optisch schlichte Garage British Inter Cars AG<br />

in Täuffelen BE war früher die City Garage mit<br />

British-Leyland-Vertretung und 1974 von Vater<br />

Anton Mäder übernommen worden. Stefan<br />

Mäder trat nach der Automechanikerlehre<br />

1990 in den elterlichen Betrieb ein, wo man<br />

sich bald komplett auf Oldtimer zu konzentrieren<br />

begann. 2014 übernahm Stefan Mäder<br />

schliesslich den Familienbetrieb und seither<br />

steht British Inter Cars AG auf Türklingel und<br />

Briefkopf.<br />

Mit Wartungsarbeiten, Restaurationen, Interieurarbeiten,<br />

elektrischer Diagnose und Antriebsstrangrevisionen<br />

bietet der Betrieb ein<br />

Oldtimerwerkstatt-Komplettangebot. Dazu<br />

kommt ein beeindruckendes Ersatzteillager<br />

mit über 20 000 Teilen, das Stefan Mäder ab<br />

Anfang der 1990er-Jahre durch diverse Grossbritannien-Reisen<br />

zur heutigen «Fundgrube»<br />

für alte Engländer aufgebaut hat. Inzwischen<br />

arbeiten inklusive Lehrling sieben qualifizierte<br />

Angestellte an der Hauptstrasse in Täuffelen.<br />

Auch Mäders Söhne Joël und Dominic<br />

haben viel Benzin im Blut und arbeiten inzwischen<br />

im Familienbetrieb mit. Und weil der<br />

Firmengründer wenig von Pension hält, sind<br />

hier alle drei Mäder-Generation aktiv.<br />

Schlüsselerlebnis zur Kühlflüssigkeit<br />

Das zentrale Anliegen ist der Erhalt des Automobils<br />

als rollendes Kulturgut. Über die Jahre<br />

sprach sich die Qualität in der Szene herum,<br />

und sukzessive stieg der Wert einzelner Fahrzeuge,<br />

die für unterschiedlichste Arbeiten in<br />

die Hände von Mäder und Co. gegeben wurden.<br />

Im Jahr 2010 war dies auch ein 1962er<br />

Bentley S2 mit einem V8-Rolls-Royce-Motor,<br />

der nach langer Standzeit restauriert und<br />

wieder zum Fahren gebracht werden sollte.<br />

Ein interessantes Projekt <strong>–</strong> und das Schlüsselerlebnis<br />

zum Thema Kühlflüssigkeit: Beim<br />

Zerlegen stellte Stefan Mäder im Motor derart<br />

massive Schäden fest, dass schlicht nicht<br />

mehr an eine Revision zu denken war. Der<br />

Besitzer begrub das Projekt.<br />

«Flüssigkeiten wie Öle und Kühlwasser spielen<br />

eine zentrale Rolle bei jedem Auto», sagt<br />

Stefan Mäder. Der regelmässige Unterhalt sei<br />

entscheidend, wie gut oder schlecht ein Auto<br />

altere. «Wer herkömmliches Kühlerwasser<br />

nicht wie vorgeschrieben alle zwei, drei Jahre<br />

wechselt, schwächt die innere Werterhaltung<br />

des rollenden Kulturguts wie auch von<br />

modernen Autos.» Schlecht oder gar nicht<br />

gewartete Kühler verursachen jährlich Schäden<br />

in Milliardenhöhe. Der Grund: Normales<br />

Kühlschutzmittel besteht aus einem Gemisch<br />

aus Ethylen-Glykol, Wasser und Korrosionsschutz,<br />

die alle physikalische und chemische<br />

20<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS<br />

Beschränkungen aufweisen. Die resultierenden<br />

Probleme äussern sich in Verschlammen<br />

und Verkalken und langfristig auch im regelrechten<br />

Zerfall von Leitungen, Kanälen und<br />

Bauteilen. Verursacht werden sie durch Säurealterung,<br />

Verdunsten und Verdampfen der<br />

Flüssigkeit, Überhitzung, hohen Druck und<br />

Korrosion.<br />

Kein Wasser gleich keine Oxidation<br />

Das Aus des Bentley-Projekts veranlasste Mäder,<br />

der sich zum leidenschaftlichen Konservierer<br />

der alten Technik entwickelt hat, zur<br />

intensiven Suche nach Lösungen. Er stiess auf<br />

eine synthetische und wasserlose Kühlflüssigkeit,<br />

die in den USA von Jack Evans zwischen<br />

1989 und 1993 entwickelt worden war. Deren<br />

chemische Zusammensetzung räumt mit<br />

den negativen Auswirkungen herkömmlicher<br />

Kühlflüssigkeiten auf, denn ohne Wasser als<br />

Bestandteil verursacht sie weder Oxidation<br />

noch Korrosion, keinen Überdruck, keine<br />

Dampfblasenbildung und kein Verschlammen<br />

oder Verkalken. Evans ist giftklassefrei und<br />

bleibt chemisch für mindestens 20 Jahre neutral,<br />

weshalb die Flüssigkeit problemlos über<br />

diese ganze Zeit im Fahrzeug belassen werden<br />

kann. Zudem verhindert ihre Kühlleistung die<br />

Bildung von sogenannten Hot Spots beim Abstellen<br />

des warmen Motors.<br />

Nach eingehenden eigenen Tests bemühte<br />

sich Mäder vor zehn Jahren um den Schweizer<br />

Vertrieb <strong>–</strong> und bekam den Zuschlag. Das<br />

Portfolio ist auf unterschiedliche Fahrzeugtypen<br />

ausgerichtet, wobei die chemische Zusammensetzung<br />

auf die im Motor verwendeten<br />

Materialien abgestimmt ist. Für Oldtimer<br />

nach 1945 zählt der Umstand, dass die Kugelgrafit-Technik<br />

zur Anwendung kam, bei Oldtimern<br />

vor 1940 werden die alte Gusstechnik<br />

und der hohe Schutz von Bronze beachtet und<br />

bei modernen Rennsportfahrzeugen ist unter<br />

anderem der hohe Anteil an Leichtmetall mischungsbestimmend.<br />

Auch für Motorboote,<br />

Flugzeuge, Baumaschinen und Lastwagen<br />

hat Evans Kühlflüssigkeiten im Angebot.<br />

Mehr als 1200 Umrüstungen später und laut<br />

Stefan Mäder keiner einzigen Kundenreklamation<br />

bedauert er nur eines: «Schade, dass<br />

ich Evans nicht schon früher zur Verfügung<br />

hatte.»<br />

Zeit fürs Kerngeschäft<br />

Faktisch ist jeder Evans-Kunde ein Neukunde,<br />

da bei dieser Kühlflüssigkeit nur minimales<br />

Verdampfen auftritt. In der Schweiz zählen<br />

neben Privaten zahlreiche Oldtimerspezialisten<br />

und Rennställe (nicht nur Oldtimer) zu<br />

den Kunden. Im Jahr 2020 hatte Mäder sein<br />

Flüssigkeitsgeschäft (Evans Kühlflüssigkeit,<br />

Millers Oils) in einer eigenen Firma Products<br />

Solutions GmbH zusammengeführt. Seit 2021<br />

besteht zudem eine Zusammenarbeit mit der<br />

ESA, was bei Mäder und seinem Team den<br />

logistischen Aufwand für Bestellung und Versand<br />

deutlich reduziert. So kann in Täuffelen<br />

mehr Zeit fürs eigentliche Kerngeschäft, die<br />

Revision und den Unterhalt von britischen<br />

Oldtimern, genutzt werden.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

britishintercars.ch<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 21


FOKUS SERVICE & TECHNIK<br />

Werkstattkonzepte als Alternativen oder Ergänzung zur Markenvertretung<br />

Auch ohne Marke erfolgreich<br />

Werkstattkonzepte sind eine Option, um den Kundenkreis gezielt zu erweitern. Sie stehen auch nicht in<br />

Konkurrenz zu einer Markenvertretung, denn die müssen ja die Neuwagen auf die Strasse bringen, welche die<br />

Konzeptgaragen dann betreuen und reparieren. Die Hostettler Autotechnik AG bietet mit «Autofit», «eGarage»,<br />

«autopro» und «FleetPoint» insgesamt vier Werkstattkonzepte an <strong>–</strong> die Hintergründe dazu. Jürg A. Stettler<br />

Auch ohne Markenvertretung kann man<br />

als Garagist kompetent Reparaturen und<br />

Wartungen aller Automarken durchführen <strong>–</strong><br />

eine Binsenwahrheit. Dennoch ist vielen Garagisten<br />

noch zu wenig bewusst, welche Optionen<br />

und Vorteile hier die unterschiedlichen<br />

Konzepte für den Werkstattalltag liefern können.<br />

Dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />

mit einem Konzeptanbieter verliert vielleicht<br />

in gewissen Fällen sogar ein drohender<br />

Markenverlust seinen Schrecken. Die Hostettler<br />

Autotechnik hat inzwischen vier Konzepte<br />

im Angebot.<br />

Herr Stocker, wieso braucht es<br />

gleich vier Konzepte?<br />

Marcel Stocker, Geschäftsführer Automotive:<br />

Die Ansprüche und Bedürfnisse der Garagen<br />

sind sehr unterschiedlich. Diese werden<br />

beeinflusst durch Marktumfeld, Betriebsgrösse,<br />

Markenbindung, aber auch die<br />

betriebswirtschaftliche Situation. Unser Anspruch<br />

ist es, jedem Konzeptpartner das passende<br />

Werkzeug zu bieten und so den Betrieb<br />

maximal zu unterstützen <strong>–</strong> ohne unnötige<br />

Aufwände zu generieren.<br />

Frau Schlatterer, was muss ein<br />

Werkstattkonzept einem Garagisten heute<br />

alles bieten?<br />

Claudia Schlatterer, Leitung Werkstattkonzepte:<br />

Pauschal gesprochen: Echte Inhalte,<br />

welche über ein Schild und ein paar Flyer hinausgehen.<br />

Damit ein Werkstattkonzept einen<br />

echten Mehrwert sowohl für die Garage wie<br />

auch den Endkunden bietet, muss es klar positioniert<br />

sein. Das muss auch mit entsprechenden<br />

Leistungen hinterlegt sein, welche in die<br />

Tiefe gehen.<br />

Das heisst konkret?<br />

Schlatterer: Zwei Beispiele: Unser «eGarage»-<br />

Konzept bietet inzwischen rund ein Dutzend<br />

verschiedene Trainings, welche weit über das<br />

übliche Hochvoltzertifikat hinaus gehen. Diese<br />

Das Kernteam um Sascha Vogel, Key Account Manager, Claudia Schlatterer, Leitung Werkstattkonzepte,<br />

Berkay Altas, Konzeptkoordinator, und Christian Amacher. Key Account Manager, kümmert sich bei der<br />

Hostettler Autotechnik AG um die Anliegen der Konzeptpartner (v. l. n. r.). Foto: Hostettler Autotechnik<br />

technische Fachkompetenz hat uns wiederum<br />

die Türen zum Aftersales der chinesischen<br />

Automarke JAC oder dem Aviloo-Batterietest<br />

geöffnet. Und das «Autofit»-Konzept ist unser<br />

«All-Inclusive-Paket», welches für Multimarken-Service<br />

auf Herstellerniveau steht. Da<br />

müssen dann auch alle Bereiche von technischen<br />

Daten, Diagnose, Ausbildung über Marketing<br />

und Betriebswirtschaft bis hin zu Details,<br />

wie dem Eintrag ins digitale Serviceheft,<br />

abgedeckt werden können. Hier staunen nicht<br />

wenige Garagen aus der Markenwelt, welchen<br />

wir «Autofit» vorstellen dürfen, über den Umfang<br />

des Konzeptes.<br />

Wie unterscheiden sich die Leistungen<br />

der Werkstattkonzepte?<br />

Stocker: «Autofit» ist das umfassende Konzept,<br />

welches von Technik über Marketing<br />

bis zur Betriebswirtschaft alle Bereiche der<br />

Garage abdeckt. «autopro» beinhaltet grundsätzlich<br />

einen ähnlichen Leistungsumfang,<br />

ist jedoch modular aufgebaut. Das heisst,<br />

die Garage kann aus den Modulen Technik,<br />

Betriebswirtschaft und Marketing wählen<br />

und diese auch nach Belieben kombinieren.<br />

«eGarage» spricht diejenigen Garagisten an,<br />

welche sich proaktiv mit der E-Mobilität auseinandersetzen<br />

und sich einen Wissensvorsprung<br />

aufbauen wollen. Mit «FleetPoint»<br />

bündeln wir die Kompetenz der einzelnen Garagen<br />

zu einem nationalen Netzwerk für den<br />

Fahrzeugunterhalt aller Marken <strong>–</strong> und können<br />

so aktiv Flottenkunden akquirieren.<br />

Welches sind die Hauptvorteile für eine<br />

Garage, um mit einem Werkstattkonzeptanbieter<br />

zusammenzuarbeiten?<br />

Schlatterer: Wer sich für ein Werkstattkonzept<br />

entscheidet, bekommt einen starken<br />

Partner an die Seite, welcher alle relevanten<br />

Themen aus einer Hand abdeckt. Dies ist gerade<br />

für den KMU-Betrieb besonders wertvoll,<br />

weil so mehr Zeit und Ressourcen fürs Tagesgeschäft<br />

bleiben und gleichzeitig die Professionalität<br />

gesteigert werden kann. In unserem<br />

Fall kommt der enge und partnerschaftliche<br />

Kontakt zwischen dem Hostettler-Team<br />

und den Konzeptpartnern hinzu. Aber auch<br />

innerhalb der Konzeptfamilie kennt und hilft<br />

man sich gegenseitig.<br />

Wie findet ein Garagist das passende<br />

Konzept?<br />

Schlatterer: Meist haben neue Konzeptkunden<br />

bereits eine bestimmte Vorstellung über<br />

22<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS SERVICE & TECHNIK<br />

Art und Umfang des Konzeptes. Im persönlichen<br />

Gespräch finden wir dann heraus,<br />

welches Konzept am besten zu diesen Vorstellungen<br />

passt und können oft auch weitere<br />

Denkanstösse liefern. Bei allen inhaltlichen<br />

und rationellen Kriterien ist uns auch<br />

der persönliche Aspekt wichtig. Wir streben<br />

eine langfristige und partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

mit unseren Konzeptpartnern<br />

an, weshalb wir grossen Wert darauflegen,<br />

dass es auch menschlich passt.<br />

Gibt es auch Aufnahmekriterien<br />

von Seite Hostettler?<br />

Stocker: Die Kriterien richten sich nach dem<br />

Konzept. Neben fachlichen und infrastrukturtechnischen<br />

Kriterien ist uns wichtig, dass die<br />

Garage die Inhalte des Konzeptes auch aktiv<br />

nutzen will und dessen Werte glaubhaft vertreten<br />

kann.<br />

Lohnt es sich für jede Garage, einem<br />

Konzept beizutreten, oder ist es vor<br />

allem für kleinere Betriebe oder ab einem<br />

bestimmten Cashflow sinnvoll?<br />

Stocker: Ein Konzept kann für fast jede Garage<br />

einen Mehrwert bieten. Die Betriebsgrösse<br />

und Ausrichtung entscheiden dann<br />

über die Art des Konzeptes.<br />

Was bieten Sie den Partnern neben<br />

Hilfe im Alltag noch?<br />

Schlatterer: Speziell bei «Autofit» und<br />

«eGarage» hat sich bereits eine richtige Konzeptfamilie<br />

entwickelt. Man kennt sich von<br />

Trainings und Events. Daraus haben sich<br />

viele Freundschaften und auch Geschäftsbeziehungen<br />

ergeben. Was uns besonders freut:<br />

Die Partner unterstützen sich auch gegenseitig,<br />

z.B. bei technischen Problemen, oder<br />

handeln Autos. Wir fördern diesen familiären<br />

Zusammenhalt mit Plattformen wie z.B.<br />

dem kürzlich durchgeführten «eGarage»-Forum.<br />

An diesem Anlass haben wir einerseits<br />

Wissen vermittelt, andererseits im Rahmen<br />

von Workshops gemeinsam mit den Partnern<br />

daran gearbeitet, das Konzept weiterzuentwickeln<br />

und den Erfahrungsaustausch untereinander<br />

gefördert. Und wir haben extra eine<br />

neue Video-Serie lanciert: «Der Garagist im<br />

Unternehmen». In dieser zeigen wir anhand<br />

konkreter Beispiele auf, wie Garagisten sich<br />

eigenständig positionieren, erfolgreich wirtschaften<br />

und damit glücklich sein können.<br />

Wieso ist ein Konzept auch für einen<br />

Markenhändler eine Option?<br />

Stocker: Einerseits können unsere Konzepte<br />

zusätzliche Mehrwerte, beispielsweise im betriebswirtschaftlichen<br />

Support, bei der E-Mobilität<br />

oder im Flottenbereich bieten. Andererseits<br />

wird jeder Markenhändler, der eine<br />

Fremdmarke auf dem Platz hat, automatisch<br />

zur freien Werkstatt. Hier liefert das Konzept<br />

das notwendige Know-how, Daten und<br />

Ersatzteile <strong>–</strong> und wer sich aktiv ein weiteres<br />

Multimarken-Standbein aufbauen will, bekommt<br />

auch entsprechende Marketingmittel.<br />

Wie stellen Sie bei der Hostettler<br />

Autotechnik die Betreuung der ganzen<br />

Partnergaragen sicher?<br />

Stocker: Unser aktuell vierköpfiges Konzeptteam,<br />

dessen Leitung Claudia Schlatterer neu<br />

übernommen hat, kümmert sich um die Betreuung<br />

der Partner bei konzeptspezifischen<br />

Themen. Das Team berät auch neue Partner<br />

und entwickelt die Konzepte laufend weiter.<br />

Im Tagesgeschäft steht unseren Konzeptpartnern<br />

natürlich das gesamte Team der Hostettler<br />

Autotechnik AG inklusive dem technischen<br />

Support zur Verfügung.<br />

•<br />

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in der Mobilität<br />

Jetzt im<br />

Verkehrshaus der<br />

Schweiz erleben<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 23


FOKUS OCCASION<br />

Gebrauchte E-Autos<br />

Das Batterie-Problem<br />

ist nur im Kopf<br />

Bei der Rothacher AG in Oberrieden ZH sind im<br />

Occasionsgeschäft die Kleinwagen besonders<br />

gefragt. Foto: Rothacher AG<br />

Die E-Autos erobern auch den Occasionsmarkt. Fragezeichen gibt es bei Kundinnen und Kunden bezüglich des<br />

Zustands der Batterie. Wie diese Frage beantwortet werden kann und wie man das Geschäft mit gebrauchten<br />

E-Autos erfolgreich betreibt, haben die AGVS-Medien bei Garagisten nachgefragt. Sascha Rhyner<br />

Die Nachfrage ist gross, aber man merkt<br />

auch die Verunsicherung im Markt», sagt<br />

Wolfgang Schinagl, CEO von autolina.ch. Die<br />

grosse Frage, die manchen umtreibt: Wie fit ist<br />

die Batterie nach ein paar Jahren im Gebrauch?<br />

Die Ängste sind wohl geschürt und wohl<br />

falsch. «Wir gingen davon aus, dass die Batterie<br />

in einem Renault Zoé nach zehn Jahren<br />

noch rund 70 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität<br />

hat», erklärt Tashi Wolf, Verkäufer bei<br />

der Rothacher AG in Oberrieden ZH. Der State<br />

of Health (SOH), also der Gesundheitszustand<br />

der Batterie, zeigt aber ein viel erfreulicheres<br />

Bild: «Ein neunjähriger Zoé hat einen SOH<br />

von 90 bis 95 Prozent.» Ähnliches beobachtet<br />

Garagist Simon Bühler aus Sempach LU: «Ich<br />

mache mit jedem Occasionsauto den Aviloo-<br />

Batterietest und lade diesen auch mit den Bildern<br />

und der Ausstattungsliste auf Autoscout<br />

hoch.» Diese geben den potenziellen Käufern<br />

ein sicheres Gefühl. Und, so bemerkt er weiter,<br />

er habe noch keine Batterie gehabt, die viel an<br />

Kapazität verloren habe.<br />

Bei Renault passiert die Batterieprüfung automatisch<br />

bei jedem Service, erklärt Tashi Wolf.<br />

Vor allem spielt bei Renault mit, dass die Batterie<br />

mit einer Flatrate gemietet wird. Diese<br />

Sicherheit scheint die Kunden zu überzeugen.<br />

«Wir geben die Möglichkeit, das Occasionsfahrzeug<br />

für 13 000 bis 14 000 Franken zu<br />

kaufen und die Batterie zu mieten oder für<br />

3500 Franken mehr auch die Batterie auszukaufen»,<br />

erklärt Wolf. «Die Leute wollen die<br />

Batterie weiterhin mieten.» Dieses System<br />

habe in den vergangenen Jahren die teilweise<br />

volatilen Preise stabil gehalten, ergänzt er.<br />

Know-how ist gefragt<br />

Ein Batterietest gibt aber nicht nur den potenziellen<br />

Käufern Sicherheit. Simon Bühler sieht<br />

einen Mehrwert beim Einkauf. «Ich hand-<br />

24<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS OCCASION<br />

habe es so, dass die Kosten beim Kunden sind,<br />

wenn es zu keiner Einigung kommt, während<br />

ich den Test übernehme, wenn ich auch das<br />

Fahrzeug übernehme», erklärt er.<br />

Wer Elektroautos verkauft <strong>–</strong> gebrauchte oder<br />

neue <strong>–</strong> muss sich bewusst sein, dass er es<br />

meist mit einer sehr gut informierten Klientel<br />

zu tun hat. «Vor zehn Jahren war es noch extremer»,<br />

sagt Tashi Wolf sogar. «Damals waren<br />

die Elektro-Kunden vor allem Ingenieure,<br />

die sehr gut Bescheid wussten. Heute sind<br />

E-Autos massentauglicher geworden, aber es<br />

bleibt dabei: Wer ein E-Auto kauft, informiert<br />

sich in aller Regel im Vorfeld.» Die gefragten<br />

Beratungskompetenzen übersteigen bei Batterie-Fahrzeugen<br />

Know-how über Leistung,<br />

Fahrkomfort oder Ausstattung. «Es geht um<br />

Themen wie Ladeinfrastruktur oder generell<br />

Nachhaltigkeit», sagt Wolf. «Viele Leute haben<br />

Fabelvorstellungen, wenn es beispielsweise<br />

ums Laden mit Gleichstrom geht», erzählt<br />

er. Das gehe sehr schnell ins Geld.<br />

Für Tashi Wolf, der seit über zehn Jahren Elektrofahrzeuge<br />

verkauft, ist wichtig, dass man<br />

als Garagist überzeugend ist und den Kunden<br />

ernst nimmt. «Das Schlimmste ist, wenn jemand<br />

ein Elektroauto kaufen möchte, aber der<br />

Garagist ihm einen Verbrenner aufschwatzen<br />

will», sagt Wolf. Diesen Kunden verliere man<br />

in diesem Fall für immer. «Es gab eine Zeit,<br />

da landeten viele Kunden genau aus diesem<br />

Grund bei uns.» Deshalb geht der Kundenkreis<br />

der Rothacher AG heute rund um den<br />

Zürichsee. Man dürfe als Garagist heute nicht<br />

mehr ideologisieren, ist er deshalb überzeugt.<br />

Je nach Ort des OBD-Anschlusses geht der Test mit dem Aviloo-Gerät schnell. Foto: Aviloo/AGVS-Medien<br />

Grosse Nachfrage nach den Kleinen<br />

Klar ist auch: Der Markt für Elektroautos ist<br />

in Bewegung. Vor allem bei den Gebrauchten<br />

geht die Tendenz klar Richtung «kleinere<br />

Autos mit einer Reichweite von 250 km bis<br />

300 km». Auch Tashi Wolf stellt fest, dass die<br />

Kleinwagen stark gefragt sind. «Fünfjährige<br />

Renault Zoé mit 30 000 bis 40 000 km und ca.<br />

300 km nach WLTP sind begehrt <strong>–</strong> bei vielen<br />

als erster Schritt in die Elektromobilität», erklärt<br />

er. Auch im Flottenbereich stellt er eine<br />

erhöhte Nachfrage fest: «Die Spitex kam auf<br />

uns zu wegen dem Renault Twingo.» Wobei<br />

er auch anmerkt, dass die Nachfrage in der<br />

Agglomeration Zürich sicher grösser sei als<br />

auf dem Land.<br />

Grosse Unterschiede beim Preis von E-Occasionen<br />

verglichen mit Verbrennern sieht<br />

Tashi Wolf nicht mehr. Auch Simon Bühler<br />

sieht als Preistreiber eher die Ausstattung:<br />

«In der Schweiz ist beispielsweise eine Wärmepumpe<br />

im Winter wichtig, deshalb ist der<br />

Marktpreis für ein E-Auto mit dieser Ausstattung<br />

höher, als das vielleicht bei Eurotax<br />

ausgewiesen ist.» Und weil das Geschäft mit<br />

Occasionen grundsätzlich für Garagisten lohnend<br />

ist, lohnt es sich auf jeden Fall auch,<br />

sich mit gebrauchten E-Autos zu beschäftigen.<br />

Einzig von Fremdmarken würde Tashi<br />

Wolf die Finger lassen: «Wegen der Ersatzteile<br />

kann das teuer werden. Wir handeln<br />

deshalb nur mit Fahrzeugen, die wir auch<br />

selbst haben.»<br />

•<br />

Videobeitrag<br />

Der AGVS hat zum Thema ein Video mit<br />

spannenden Tipps erstellt.<br />

Schauen Sie das Video hier<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 25


FOKUS OCCASION<br />

Nützliche Tools<br />

Schlaue Füchse nutzen<br />

Autofox und autolina.ch<br />

Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck. Wer sein Auto im Internet präsentiert, muss auffallen<br />

und nicht abfallen. Der Online-Marktplatz autolina.ch bietet dafür mit dem Autofox die perfekte App. Sascha Rhyner<br />

Gottfried Keller verfasste in den 1870er-<br />

Jahren die Novelle «Kleider machen<br />

Leute» und beschrieb darin, wie ein Schneidergeselle<br />

wegen seiner feinen Kleidung für<br />

einen polnischen Grafen gehalten wird und<br />

so die Liebe seines Lebens findet. Die Frau hält<br />

ihm auch die Treue, als sie die Wahrheit erfährt.<br />

Ob Amors Pfeil auch eingeschlagen hätte<br />

ohne die feinen Kleider, bleibt das Geheimnis<br />

der Geschichte. Kein Geheimnis ist indes, dass<br />

ein schön präsentiertes Auto im Internet und<br />

auch auf Platz erfolgreicher um Käufer buhlt.<br />

Der richtige Abstand und der<br />

richtige Winkel machen das<br />

gute Bild. Foto: Screenshot<br />

Autofox<br />

Weil die meisten Garagisten weder ausgewiesene<br />

Marketingspezialisten noch geübte Fotografen<br />

oder Grafiker sind, bietet autolina.ch ag,<br />

neu auch Kooperationspartner des AGVS, die<br />

ideale App zur Unterstützung. Dank diesem<br />

Software-Tool werden die Autos im perfekten<br />

virtuellen Showroom präsentiert, der vorgängig<br />

definiert und eingerichtet werden kann.<br />

Die App leitet den Occasionshändler an, aus<br />

welchem Winkel das Fahrzeug aufgenommen<br />

werden muss, damit es am Ende perfekt präsentiert<br />

wird.<br />

Die App leitet an, wie gute<br />

Fotos gemacht werden und<br />

gibt wertvolle Hilfestellungen.<br />

Foto: Screenshot Autofox<br />

Höherer Wiedererkennungswert<br />

«An erster Stelle steht für uns die Qualitätsverbesserung<br />

der Bilder», erklärt José Paz, Marketingleiter<br />

der Liga Lindengut Garage AG in<br />

Wil SG. «Dank der App haben wir qualitativ<br />

gute und einheitliche Fahrzeugbilder mit<br />

einem hohen Wiedererkennungswert.» Auch<br />

für Claudio Santoro, Verkaufschef Occasion<br />

bei der Merbag, steht das einheitliche Erscheinungsbild<br />

im Vordergrund: «Dank der<br />

Autofox-App konnten wir unseren Auftritt<br />

über alle Filialen vereinheitlichen.» Auch hätten<br />

die besseren Inserate mehr Anfragen generiert.<br />

Auch Furrer Auto in Lachen SZ setzt auf<br />

Autolina und Autofox. «Das Fotografieren<br />

ist sehr viel einfacher geworden», erklärt<br />

Verkaufsleiter Hans Furrer junior. «Dadurch<br />

geht es viel schneller, die Fotos zu erstellen,<br />

und es hilft uns so im Alltag.» Dank der App<br />

könnten auch personelle Ressourcen anderweitig<br />

eingesetzt werden: «Autofox verbessert<br />

unsere Marketingstrategie, weil wir so<br />

das CI/CD unseres Betriebs auf Fotos gleich<br />

darstellen können und weil sich dadurch der<br />

Wiederkennungseffekt erhöht.»<br />

26<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS OCCASION<br />

Gezielte Angebote dank KI<br />

Anbieter autolina.ch verspricht dank den<br />

«perfekten Fahrzeugbildern eine Reduktion<br />

der Standzeit sowie einen bis zu 20 Prozent<br />

höheren Verkaufspreis». Wolfgang Schinagl,<br />

CEO von Autolina, sieht die Applikation Autofox<br />

als Alleinstellungsmerkmal des Anbieters.<br />

Zumal aus den Fotos mithilfe von künstlicher<br />

Intelligenz ein Video erstellt werden kann.<br />

Autofox ist aber mehr als «nur» eine Fotoapp,<br />

wie Schinagl betont: «Die bahnbrechende<br />

künstliche Intelligenz revolutioniert auch die<br />

Art und Weise, wie nach Fahrzeugen gesucht<br />

werden kann.» Basierend auf Vorlieben und<br />

Bedürfnissen werden personalisierte Empfehlungen<br />

vorgeschlagen. «Mit modernsten Algorithmen<br />

und maschinellem Lernen analysiert<br />

Autofox Präferenzen, Fahrverhalten und Budget,<br />

um den Usern die besten Fahrzeugoptionen<br />

zu präsentieren.»<br />

Das Interieur ist mindestens so wichtig wie das Äussere. Foto: Screenshot Autofox<br />

Dank diesen innovativen Tools sei autolina.<br />

ch auch sehr erfolgreich unterwegs. Die Filterfunktionen<br />

bieten die Möglichkeit, nach<br />

AGVS-Betrieben zu selektionieren. Wolfgang<br />

Schinagl ist überzeugt, dass Garagisten, die<br />

mit Autolina kooperieren, ihr Occasions- und<br />

Neufahrzeuge-Geschäft optimieren werden.<br />

So wie eben in Kellers Novelle das Liebespaar<br />

bei der Rückkehr nach Seldwyla feine Kleider<br />

schneidert und sich dafür bezahlen lässt.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 27


FOKUS OCCASION<br />

Fachliche Kompetenz und Austausch<br />

mit Kollegen: Die Riwax-Schulungen<br />

werden geschätzt. Foto: Riwax<br />

Fahrzeugaufbereitung<br />

Schön sein will<br />

gelernt sein<br />

Wer Gebrauchtwagen gut aufbereitet, kann einen höheren Verkaufspreis<br />

erzielen. Davon sind die Experten von Riwax-Chemie AG<br />

überzeugt und bieten entsprechende Schulungen für Garagisten<br />

und Carrossiers an. Sascha Rhyner<br />

Der schönste Showroom, die beste App<br />

und der beste Fotograf helfen wohl,<br />

den Gebrauchten auf der Onlineplattform<br />

ins rechte Licht zu rücken. Aber: Kommt der<br />

Kunde auf den Platz, will dieser sich auch<br />

vom guten Zustand des Autos live überzeugen.<br />

Deshalb lohnt sich diese optische Aufwertung.<br />

Wenn der Lack und das Interieur<br />

gründlich gereinigt und poliert werden, erhöht<br />

sich der Wert des Fahrzeugs und es<br />

sieht wieder wie neu aus. Fehmi Maksutaj,<br />

Regionenleiter bei Riwax-Chemie AG, empfiehlt<br />

deshalb, jedes Occasionsfahrzeug aufzubereiten:<br />

«Es ist wichtig, dass der Kunde<br />

zufrieden ist, denn nur ein zufriedener Kunde<br />

ist auch ein glücklicher Kunde. Schliesslich<br />

soll ein Autokauf mit Glücksgefühlen verbunden<br />

sein.»<br />

Schönere Occasion = besserer Preis<br />

Mehr Wert bedeutet auch: höherer Verkaufspreis.<br />

«Wie viel das ist, ist immer schwierig<br />

zu sagen», erklärt Maksutaj. «Das hängt sowohl<br />

vom Fahrzeug wie auch von den aktuellen<br />

Occasionspreisen ab.» Der Riwax-Experte<br />

ist aber überzeugt, dass «ein viel besserer Verkaufspreis<br />

generiert wird». Darüber hinaus<br />

kann eine Fahrzeugaufbereitung dazu beitragen,<br />

den Zustand des Fahrzeugs zu erhalten<br />

und vor weiteren Schäden zu schützen. Durch<br />

eine gründliche Reinigung werden Schmutz,<br />

Staub und Ablagerungen entfernt, die langfristig<br />

das Material angreifen und zu Korrosion<br />

oder anderen Schäden führen können.<br />

Ausserdem können Kratzer und andere Beschädigungen<br />

am Lack durch eine professionelle<br />

Aufbereitung reduziert oder sogar<br />

28<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS OCCASION<br />

entfernt werden. Zudem werden bei einer<br />

gründlichen Reinigung des Interieurs auch<br />

unangenehme Gerüche beseitigt.<br />

Der richtige Einsatz der richtigen<br />

Produkte<br />

Um die Garagisten und Carrossiers dabei zu<br />

unterstützen, bietet Riwax-Chemie AG eine<br />

spezielle Schulung für die Fahrzeugaufbereitung<br />

an. «In der Schulung wird die ganze Aufbereitung<br />

des Fahrzeugs, innen und aussen,<br />

behandelt», sagt Fehmi Maksutaj.<br />

Daten der nächsten Kurse<br />

Professionelle Aufbereitung<br />

Deutsch:<br />

Dienstag, 05. September <strong>2023</strong><br />

Dienstag, 03. Oktober <strong>2023</strong><br />

Dienstag, 07. November <strong>2023</strong><br />

Dienstag, 21. November <strong>2023</strong><br />

Dienstag, 12. Dezember <strong>2023</strong><br />

Französisch:<br />

Dienstag, 19. September <strong>2023</strong><br />

Intensiv für Carrosserie<br />

Deutsch:<br />

Dienstag, 26. September <strong>2023</strong><br />

Dienstag, 31. Oktober <strong>2023</strong><br />

Dienstag, 14. November <strong>2023</strong><br />

Dienstag, 05. Dezember <strong>2023</strong><br />

Französisch:<br />

Dienstag, 10. Oktober <strong>2023</strong><br />

So lapidar es klingen mag, so wichtig sind die<br />

Details. «Dass die Reinigungsprodukte richtig<br />

eingesetzt werden, um ein sauberes Ergebnis<br />

zu erzielen, und dass alles gereinigt und poliert<br />

wird, um ein Topresultat zu erzielen.» Maksutaj<br />

kennt auch die häufigsten Fehler, die bei<br />

der Fahrzeugaufbereitung gemacht werden.<br />

«Die Produkte werden falsch angewendet<br />

oder falsch gemischt», zählt er auf. «Oder es<br />

werden beim Polieren grobe Polituren eingesetzt,<br />

obwohl mit feiner Politur kleine Fehler<br />

im Lack entfernt werden können.»<br />

Wichtig: Der Austausch mit Kollegen<br />

Der vermutlich wichtigste Punkt ist nicht spezifisch<br />

für die Fahrzeugaufbereitung. «Leider<br />

wird Fahrzeugaufbereitern teilweise zu wenig<br />

Zeit gegeben, was wiederum zu Flüchtigkeitsfehlern<br />

führen kann», weiss Fehmi Maksutaj.<br />

Deshalb sei es wichtig, sich Zeit für eine gute<br />

Schulung zu nehmen. Hier werden die grosse<br />

Vielfalt der Produkte und der grosse Anwendungsbereich<br />

vorgestellt. «Wir vermitteln sehr<br />

viele Tipps und Tricks», verspricht Maksutaj,<br />

«und auch der beliebte Austausch mit gleichgesinnten<br />

Kollegen kommt nicht zu kurz».<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

riwax.ch<br />

<strong>2023</strong>0619_<strong>AUTOINSIDE</strong>_AdPage_<strong>2023</strong>_DE_MitAnschnittmarke.pdf 1 19.06.<strong>2023</strong> 09:52:46<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 29


FOKUS OCCASIONEN<br />

Aftermarket-Fahrzeuggarantien<br />

Auch ohne Verkauf auf<br />

der sicheren Seite<br />

Zusatzgeschäft für Garagisten plus Gewinn<br />

an Kundenloyalität: Nicht nur wie hier bei<br />

Verkäufen, sondern per Aftermarket-Garantie<br />

auch ohne Handänderung können Autos bei<br />

Quality1 versichert werden. Foto: iStock<br />

Generoso Braem,<br />

Leiter Vertrieb & Marketing bei Quality1<br />

Fahrzeuggarantieanbieter gibt es wenige. Im Aftermarket sind sie noch<br />

seltener: Hier bietet die Quality1 AG die Möglichkeit, auch ohne Verkauf<br />

desselben ein Fahrzeug zu versichern. Für Garagisten ein interessantes<br />

Zusatzgeschäft zum Beispiel mit bestehenden Kunden. Wir fragen bei<br />

Quality1 nach. Timothy Pfannkuchen<br />

Da knarzt doch was? Autoeigner kennen<br />

das ungute Gefühl, zeigt das Auto nach<br />

Ablauf der Werksgarantie erste Zicken. Dieses<br />

fehlende Rundum-Sorglos-Feeling ist einer<br />

der Gründe für den Erfolg von Anschlussoder<br />

Occasionsgarantien. An Bedeutung zugelegt<br />

haben jüngst Aftermarket-Garantieversicherungen<br />

unabhängig von einem Kauf. Der<br />

Kreis von deren Anbietern ist freilich denkbar<br />

klein <strong>–</strong> aber einer ist dafür gleich der grösste<br />

Schweizer Player: Die Quality1 AG hat sich innerhalb<br />

von 21 Jahren zur Marktführerin entwickelt<br />

und etabliert.<br />

Weshalb hat das Aftermarket-Business für<br />

Fahrzeuggarantien so an Bedeutung für das<br />

rund 50 Mitarbeitende starke KMU aus Bubikon<br />

ZH zugelegt? «Potenzialverschiebung»<br />

nennt es Generoso Braem, Leiter Vertrieb<br />

& Marketing bei Quality1. Die grosse weite<br />

Lieferkettenwelt lässt den Neuwagenabsatz<br />

noch immer über Nachschubprobleme stolpern<br />

und verknappt den Occasionsmarkt.<br />

Sinkt die Zahl der Fahrzeugverkäufe, steigt<br />

die Haltedauer und damit die Nachfrage nach<br />

solchen von Handänderungen eben unabhängigen<br />

Garantien.<br />

Zusatzgeschäft plus Kundenbindung<br />

Für Endkunden ein verlockendes Gefühl der<br />

Sicherheit <strong>–</strong> und für Garagisten eine Chance<br />

auf Zusatzgeschäfte. Das Stichwort lautet Kundenbindung.<br />

«Der Garagist kann die Deckung<br />

unabhängig von einem Verkauf anbieten», erläutert<br />

Braem. «Nach unseren Erfahrungen gehen<br />

Kundinnen oder Kunden im Schadensfall<br />

danach bevorzugt wieder zu jener Garage, über<br />

welche die Fahrzeuggarantie abgeschlossen<br />

wurde.» Dies, obwohl der Kunde theoretisch<br />

zu jedem Quality1-Partner <strong>–</strong> in der Schweiz<br />

heute über 3000 <strong>–</strong> gehen könnte.<br />

Zudem förderten, so Braem, zwei weitere Aspekte<br />

die Kundenloyalität: «Schnelligkeit und<br />

Beratung.» Das Auto ist beim Garagisten auf<br />

der Hebebühne, der Kunde wartet ungeduldig:<br />

Ist der Schaden gedeckt? «In solchen Situationen<br />

können wir binnen 15 Minuten die Freigabe<br />

erteilen dank unseren qualifizierten Mitarbeitenden.<br />

Dadurch stockt in der Garage nicht<br />

der Arbeitsprozess, und der Endkunde ist zufrieden.<br />

Deshalb haben wir auch acht Aussendienstmitarbeitende:<br />

Wir beraten den Garagisten<br />

entsprechend und verhindern damit, dass<br />

sich später sein Kunde ärgern muss.»<br />

Keine Konkurrenz der Produkte<br />

Übrigens bietet Quality1 auch Garantieversicherungen<br />

direkt für Endkunden an. Sind<br />

diese B2C-Garantien bei geschätzt einem Drittel<br />

Occasionsverkäufe privat an privat keine<br />

Konkurrenz für Angebote durch Garagisten?<br />

«Nein», betont Braem, «auch online wollen<br />

wir den Endkunden die Möglichkeit zu einem<br />

Schutz bieten, für das Händlernetz der Quality1<br />

ist dies ein Kundengewinn. Der Händlertarif<br />

wird tiefer angesetzt, da das Risiko<br />

geringer ist, wenn sich ein Profi das Fahrzeug<br />

ansieht, bevor es versichert wird.» Bleibt die<br />

Frage: Die Inflation macht alles teurer <strong>–</strong> auch<br />

Quality1? «Unsere Produktsysteme sind durchgängig<br />

modular», widerspricht Braem, «allfällige<br />

Anpassungen sind gezielt anwendbar.<br />

Somit gibt es aktuell keine flächendeckenden<br />

Tarifanpassungen aufgrund der aktuellen Situation.»<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

quality1.ch<br />

30<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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TECHNIK & UMWELT<br />

Leuchtstofflampenverbot<br />

Damit es in der Garage<br />

nicht plötzlich dunkel wird<br />

Ab 1. September <strong>2023</strong> gilt in der Schweiz ein Verkaufsverbot für die weit verbreiteten<br />

T5- und T8-Leuchtstoffröhren. Grund dafür ist die Gefahr, die von den geringen Quecksilbermengen<br />

in diesen Leuchtmitteln ausgeht. Was das für Garagen und Werkstätten heisst. Sascha Rhyner<br />

Der Knopfdruck, das anschliessende Aufflackern<br />

der Deckenleuchten. Das Bild<br />

kennen alle <strong>–</strong> sei es aus der Schule, aus der eigenen<br />

Küche, dem Keller oder eben der Garage<br />

oder Werkstatt. Die Neonröhren kennen wir<br />

aus unserem Leben, und sie sind kaum wegzudenken.<br />

Solche Röhren sind an sehr vielen Orten<br />

eingebaut. Aber: Ab Ende <strong>August</strong> werden<br />

für die EU und die Schweiz keine Leuchtstoffröhren<br />

mehr produziert. Nur noch die Restbestände<br />

dürfen verkauft werden. Dies übrigens<br />

nicht, weil wie bei den Glühbirnen die Energieeffizienz<br />

massiv schlechter wäre, sondern weil<br />

Quecksilber in Leuchtmitteln eliminiert werden<br />

soll. Und da in den Röhren Quecksilbergas<br />

gezündet wird, ist das Aus für diese Technologie<br />

eine beschlossene Sache.<br />

Immerhin: Eine gewisse Ersparnis bringen<br />

LED-Lampen gegenüber den Leuchtstoffröhren<br />

(ca. 50 %), wenn auch nicht im gleichen<br />

Ausmass wie bei Halogenlampen oder Glühbirnen,<br />

die zehnmal mehr Strom verbrauchen.<br />

LED-Lampen haben noch weitere Vorteile: Sie<br />

flackern nicht, die Nutzungsdauer ist sehr lang<br />

<strong>–</strong> bis 25 Jahre <strong>–</strong> und die Entsorgung am Lebensende<br />

ist unproblematisch. Es gibt grundsätzlich<br />

drei Optionen, Leuchtstoffröhren zu<br />

ersetzen.<br />

Variante 1: Leuchtmittel ersetzen<br />

(Retrofit)<br />

LED-Retrofitlampen nutzen Vorschaltgeräte,<br />

die in den bestehenden Leuchten bereits vorhanden<br />

sind. Bestimmte LED-Leuchtmittel<br />

können auch direkt an 230 V betrieben werden.<br />

Diese Lösung macht vor allem für den<br />

Privatbereich Sinn. Es gibt indes ein Aber:<br />

Für den Betrieb einer Leuchtstoffröhre ist ein<br />

Vorschaltgerät notwendig. Von diesen gibt es<br />

verschiedene Typen. Einige steuern die Röhre<br />

elektronisch, andere über eine Spule. Nicht<br />

immer gibt es passende Ersatz-Leuchtmittel,<br />

dann kann ein Umbau der Elektrotechnik<br />

durch einen Elektriker oder ein Ersatz der<br />

Leuchte notwendig sein.<br />

Variante 2: Ganze Leuchte ersetzen<br />

Die zweite Möglichkeit ist, nicht nur das<br />

Leuchtmittel, sondern die komplette Leuchte<br />

zu ersetzen. Ein 1:1-Ersatz der Leuchte durch<br />

Fachleute ist natürlich mit höheren Kosten<br />

verbunden. Oft können jedoch bestehende<br />

Montagepunkte, Einbauöffnungen und Leitungsauslässe<br />

der bisherigen Beleuchtung genutzt<br />

werden. Der Leuchten-Austausch ist in<br />

der Regel in wenigen Stunden erledigt. Förderprogramme<br />

für Unternehmen, die umfangreiche<br />

Ersatzmassnahmen planen, sind auf energiefranken.ch<br />

zu finden.<br />

Variante 3: Umfassende Lichtplanung<br />

Mit hohem Initialaufwand ist die dritte Option<br />

verbunden: eine umfassende Beleuchtungssanierung<br />

mit vorgängiger Lichtplanung<br />

und -beratung mit einer zusätzlichen Lichtsteuerung<br />

für noch mehr Energie- und Kosteneinsparung.<br />

Zusätzlich bieten einfaches<br />

Dimmen oder die Kombination mit einer intelligenten<br />

Steuerung weitere Einsparpotenziale<br />

<strong>–</strong> so z.B. durch eine Anwesenheitssensorik,<br />

tageslichtabhängige Steuerungen oder<br />

Zeitschaltautomatiken. Mit einer solchen<br />

Anlage kann der Stromverbrauch (und somit<br />

auch die CO 2 -Emission) um bis zu 70 Prozent<br />

reduziert werden.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

energiefranken.ch<br />

32<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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Zaptec Ladestationen <strong>–</strong> Die ideale<br />

Wahl für Elektrofahrzeuge<br />

Egal, ob Sie Ihr Elektroauto zuhause, in einem Mehrfamilienhaus oder in<br />

einem Unternehmen laden möchten <strong>–</strong> Zaptec bietet verschiedene Produkte,<br />

die allen Anforderungen gerecht werden und lange Freude bereiten.<br />

Die meisten Elektroauto-Besitzer laden am<br />

liebsten zuhause. Für den Einsatz in Wohngebieten<br />

ist Zaptec Go konzipiert. Sie ist mit<br />

allen Stromnetzen und Elektrofahrzeugen<br />

kompatibel und ermöglicht effizientes Laden<br />

mit einer Leistung von bis zu 22 kW.<br />

Für Mehrfamilienhäuser und Unternehmen<br />

ist Zaptec Pro die ideale Lösung. Diese intelligente<br />

Ladestation erkennt den Stromverbrauch<br />

des Gebäudes und passt ihre Ladeleistung<br />

entsprechend an. Über ein kostenloses<br />

Portal können Sie den Energieverbrauch verfolgen<br />

und Benutzerzugriffe verwalten.<br />

Sicherheit hat für uns oberste Priorität. Daher<br />

erfüllen Zaptec-Ladestationen höchste<br />

Sicherheitsstandards, was durch Tests namhafter<br />

Drittparteien bestätigt wurde. Dadurch<br />

werden potenzielle Risiken beim Laden<br />

von Elektroautos minimiert. Die Installation<br />

ist zudem unkompliziert und kann bei<br />

Bedarf einfach durch zusätzliche Stationen<br />

erweitert werden. Die Unterhaltskosten sind<br />

minimal, denn unsere Wallboxen benötigen<br />

keine regelmässige Wartung. Softwareupdates<br />

und allfällige Fehlerbehebungen können<br />

aus der Ferne durchgeführt werden und<br />

wir gewähren fünf Jahre Garantie.<br />

Entdecken Sie die Vorteile von Zaptec-Ladestationen<br />

und machen Sie sich das Laden<br />

Ihres Elektrofahrzeugs so einfach und komfortabel<br />

wie möglich.<br />

Ihr Florian Kienzle, Geschäftsführer Zaptec<br />

Schweiz AG<br />

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Auto und Transport<br />

bewegt Ihre<br />

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viel mehr!<br />

Bei uns finden Sie die idealen Rahmen bedingungen<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 33


HANDEL & AFTERSALES<br />

Die Live-Vorführungen stossen jeweils auf<br />

grosses Interesse. Foto: AGVS-Medien<br />

Swiss Automotive Show<br />

Viel mehr als<br />

nur eine Ausstellung<br />

Wer am 1./2. September die Swiss Automotive Show in Freiburg besucht, profitiert nicht nur von 120 Ausstellern,<br />

die aus erster Hand über ihre Produkte informieren. Fachvorträge und Live-Vorführungen geben dem<br />

Event eine zusätzliche Dimension. Sascha Rhyner<br />

Mitten im Messegelände: Die Live-Vorführungen und Fachvorträge<br />

haben an der Swiss Automotive Show (SAS) einen neuen,<br />

zentralen Platz erhalten. Ziel ist es, dass möglichst viele Garagisten<br />

und Carrossiers von den Informationen profitieren. Die Organisatoren<br />

haben sich bemüht, kompetente Referenten zu Themen zu finden, die<br />

unter den Nägeln brennen.<br />

Digitales Serviceheft<br />

Immer mehr Marken ersetzen das gedruckte Serviceheft durch eine digitale<br />

Version. Der Vorteil: Die Datenbank kann jederzeit konsultiert<br />

werden und zeigt die Wartungshistorie des Fahrzeugs auf. Die Idee<br />

stammt ursprünglich aus den USA. Ziel war, die Daten der Fahrzeuge<br />

an einer zentralen Stelle zu sammeln, um bei Gebrauchtwagen mögliche<br />

Manipulationen am Kilometerstand nachzuweisen.<br />

Die Vorteile von digitalen Serviceheften liegen unter anderem in der<br />

verbesserten Zugänglichkeit, der einfachen Aktualisierung der Informationen<br />

und der Möglichkeit, eine umfassendere und präzisere Dokumentation<br />

zu erstellen. Darüber hinaus können digitale Servicehefte<br />

auch mit anderen digitalen Systemen gekoppelt werden, um eine<br />

nahtlose Datenübertragung und eine effiziente Wartungsplanung zu<br />

ermöglichen. Oft können die Daten mittels Logins auch am Computer<br />

oder am Smartphone konsultiert werden.<br />

Ferndiagnose<br />

Swiss-Remote zeigt den Wert der Ferndiagnose auf. Gerade für Werkstätten,<br />

die viele verschiedene Fahrzeugmarken reparieren, ist es ein<br />

erheblicher Aufwand, die Mitarbeiter in allen relevanten Herstellerportalen<br />

zu schulen. Swiss-Remote ist die effizienteste, schnellste und<br />

kostengünstigste Lösung. Dank Swiss-Remote erreichen Garagen das<br />

Service- und Diagnoseniveau der Erstausrüstung, ohne in teure Geräte<br />

investieren zu müssen und ohne hohe Lizenzgebühren zu bezahlen.<br />

Dank dem Diagnosewerkzeug ist es möglich, elektronische Systeme<br />

von Fahrzeugen einfach zu programmieren und zu codieren.<br />

34<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Partikelzähler<br />

Die Partikelfiltermessung, die seit 1. Januar <strong>2023</strong> bei der MFK von Dieselfahrzeugen<br />

mindestens stichprobenmässig vorgenommen wird, ist<br />

derzeit eines der heisstesten Themen bei den Schweizer Garagisten.<br />

Das holländische Unternehmen TEN demonstriert vor Ort seinen Partikelzähler,<br />

damit die Kundinnen und Kunden später vor bösen Überraschungen<br />

auf dem Strassenverkehrsamt verschont bleiben.<br />

Kabelbaumreparaturen<br />

Defekte, oxidierte oder provisorisch instandgesetzte Kabel-/Steckverbindungen<br />

können zu schwerwiegenden Systemausfällen am Fahrzeug<br />

führen. Lieferant Gedore zeigt einen Reparatursatz für Profis,<br />

um nahezu alle gängigen Kabel- und Steckverbindungen am Fahrzeug<br />

schnell und fachgerecht instand setzen zu können.<br />

Spannende Fachreferate<br />

Einen Blick in die Werkstatt der Zukunft werfen die Fachvorträge zu<br />

den Themen «Die Automobilindustrie im Wandel <strong>–</strong> Trends und Prognosen»<br />

und «Welche Ausrüstungen brauchen die Garagen in der Zukunft?».<br />

Elektrifizierung, autonomes Fahren, Konnektivität, Sharing<br />

Economy und Umweltfreundlichkeit werden treibende Kräfte sein.<br />

Vertreter von Bosch respektive Valeo bringen Einschätzungen, wo sie<br />

die grössten Entwicklungen erwarten und welches die Auswirkungen<br />

für den Aftersales sein werden. Mit dem wachsenden Anteil von<br />

Elektroautos auf den Strassen braucht es in einer Werkstatt spezialisierte<br />

Werkzeuge und Schulungen. Vertreter von Hella Gutmann geben<br />

einen Einblick, welche Ausrüstung sie in Zukunft für nötig halten<br />

und in welchen Etappen mit diesen Investitionen zu rechnen ist.<br />

Betriebswirtschaftliche Aspekte<br />

Ergänzt wird das Fachprogramm mit Vorträgen zu Themen, die über<br />

die Arbeit in der Werkstatt hinausgehen. Die Nachfolgeregelung kann<br />

für viele Unternehmen eine Herausforderung darstellen, insbesondere<br />

für Familienunternehmen und kleine Unternehmen. In diesem Vortrag<br />

erhalten die Besucher Tipps, wie eine Unternehmensnachfolge<br />

erfolgreich sein kann. In einem weiteren Referat geben Treuhänder<br />

mit Expertisen im Autogewerbe spannende Einblicke in die Welt der<br />

Kennzahlen.<br />

Sehr viele Betriebe in der Schweiz sind Familienbetriebe. Wird das<br />

auch in Zukunft noch möglich sein? Der Vorteil von Familienunternehmen<br />

liegt in der engen Verbindung zwischen Familie und Unternehmen,<br />

die oft zu einer langfristigen Orientierung führt. Wie sich<br />

Familienbetriebe aufstellen und ausrichten, um erfolgreich sein, verraten<br />

Derendinger-Experten in diesem Forum.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

swissautomotiveshow.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 35


HANDEL & AFTERSALES<br />

Ein Bosch Car Service<br />

in bester Lage in der<br />

Zürcher City: Fadel<br />

Bouhouch (rechts),<br />

Inhaber der Züri<br />

Garage AG, mit seiner<br />

Gattin und Betriebsstrategin<br />

Theres<br />

Affolter Bouhouch.<br />

Fotos: AGVS-Medien<br />

Züri Garage des Bosch Car Service<br />

Warum sich<br />

Strom und<br />

Flotten lohnen<br />

Beim Bosch Car Service tut sich was: Das Garagenkonzept macht<br />

seine Partnerbetriebe fit für das Flottengeschäft und die Elektromobilität.<br />

Wir besuchen die Züri Garage von Fadel Bouhouch <strong>–</strong> und<br />

lassen uns inspirieren, wie man als freier Garagist die Kundenzahl<br />

in fünf Jahren fast verdoppelt. Timothy Pfannkuchen<br />

Bestimmt haben wir uns verlaufen: Nein,<br />

hier am Zürichberg oberhalb des Zürcher<br />

Unispitals kann ja wohl keine Garage sein<br />

zwischen dem Grün in der gediegenen Wohnlage.<br />

Oder doch? An der Ecke plötzlich jenes<br />

Garagengebäude, das beim Bau 1940 sogar der<br />

«NZZ» einen Artikel wert war. Klein sieht sie<br />

aus, die Züri Garage <strong>–</strong> aber hat es in sich. Im<br />

Wortsinn: Hinter der Front öffnen sich Showroom,<br />

Büros, ein Geschoss Werkstatt samt<br />

Waschanlage, zwei Parkebenen. Wir staunen!<br />

«Das ging mir damals genauso», antwortet<br />

lachend Fadel Bouhouch, Inhaber der Züri<br />

Garage AG. Bouhouch ist seit 2008 Garagist<br />

in Zürich, seit 2018 an diesem Ort und seit<br />

fünf Jahren Partner des Bosch Car Service.<br />

«Die Lage mitten in der City ist nicht immer<br />

einfach, dafür sind wir eine von wenigen Garagen<br />

in der City. Diese Nähe wird von den<br />

Kunden geschätzt.»<br />

Mit Erfolg: Wie gerne die Kundinnen und<br />

Kunden kommen, verraten zwei Zahlen. Beim<br />

Start am neuen Ort hatte Bouhouch 2500 Namen<br />

in der Kartei. «Jetzt sind es genau 4780»,<br />

sagt der Chef von neun Mitarbeitenden. Mal<br />

schauen, was Google sagt: 4,5 von 5 Kundensternen<br />

<strong>–</strong> aber hallo! Als freier Garagist setzt<br />

Bouhouch auf Innovation <strong>–</strong> und auf das Werkstattkonzept<br />

des grössten Autozulieferers der<br />

Welt. «Es ist eine starke Partnerschaft mit dem<br />

Bosch Car Service», so Bouhouch. «Dort wird<br />

innovativ in die Zukunft gedacht.»<br />

Noch besser werden bei der<br />

E-Mobilität<br />

Aktuell legt der Bosch Car Service in zwei Bereichen<br />

stark nach: Elektromobilität und die<br />

Möglichkeit für die Partnergaragen, einfach in<br />

das boomende Flottengeschäft einzusteigen.<br />

Einerseits steht in Zeiten, in denen ein Fünftel<br />

aller Neuwagen reine E-Autos sind und<br />

sogar ein Viertel Steckerfahrzeuge, das neue<br />

Modul Elektromobilität in den Startlöchern.<br />

Es umfasst Bausteine wie noch höhere Standards<br />

bei der Hochvolt-Weiterbildung, Diagnose,<br />

Equipment, Teile, eine Hotline und begleitendes<br />

Marketing samt Onlinewerbung.<br />

«Es gibt ja sehr viele Anbieter, aber es reicht<br />

nicht, einfach Ladestationen hinzustellen»,<br />

sagt Bouhouch und lobt: «Bei Bosch ist alles<br />

durchdacht, vernetzt und vor allem <strong>–</strong> wichtig!<br />

<strong>–</strong> je nach späterer Entwicklung dann auch<br />

ausbaufähig, weil Bosch ja als Know-how-Träger<br />

in diesem Bereich auch entwickelt.» Dies<br />

biete auch dem Nachwuchs verlockende Perspektiven:<br />

«Meine Mitarbeitenden erlangen<br />

dadurch eine hohe Vielseitigkeit.»<br />

36<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Zu den Voraussetzungen für Garagisten, die<br />

das neue Modul Elektromobilität nutzen wollen,<br />

zählt eine Ladesäule. Die Züri Garage hat<br />

bereits die zweite Generation mit nun 50 statt<br />

22 kW, die neue Säule wurde mit dem Energieversorger<br />

EWZ realisiert und wird am 13. <strong>Juli</strong><br />

offiziell eingeweiht. Bei unserem Besuch sind<br />

zwei Tesla Model 3 vor Ort, ein Honda e und<br />

ein Microlino, später ein Mercedes-Plug-in-<br />

Hybrid da. Lohnt sich das Stromer-Geschäft?<br />

«Die Ladesäule ist ein weiterer Kundenkanal»,<br />

betont Bouhouch, «dadurch finden uns die<br />

Menschen.» Glaubt Bouhouch selbst an die E-<br />

Mobilität? «Sie ist vielleicht nicht die einzige<br />

Lösung, aber das wissen wir erst in 20 Jahren.<br />

Der entscheidende Punkt ist: Wer sich heute<br />

als Garagist verweigert, hat keine Zukunft.<br />

In den 2010er-Jahren war Digitalisierung ein<br />

Thema. Manche wollten sie nicht <strong>–</strong> und die<br />

gibt es heute nicht mehr. Man muss E-Mobilität<br />

abdecken können. Nur ein Beispiel: Wir<br />

haben viele Kunden, die ein Elektro- und ein<br />

Verbrennerfahrzeug fahren. Die schätzen es,<br />

dass wir uns um beide Antriebe professionell<br />

kümmern.»<br />

ist noch ein echter Wachstumsmarkt. Immer<br />

neue Flotten und auch immer mehr bestehende<br />

verlangen nach Full-Service-Leasing<br />

aus einer Hand. «Wir haben fünf Flottenkunden,<br />

die natürlich Priorisierung geniessen»,<br />

verrät Bouhouch. «Und auch wir profitieren:<br />

ein Kunde, aber mehrere Fahrzeuge.» Gerade<br />

für kleinere freie Betriebe, denen das Flottengeschäft<br />

bisher oft verwehrt blieb, ein innovativer<br />

Ansatz. Der sympathisch umtriebige<br />

Züri-Garage-Chef schätzt es, «dass Bosch gemeinsam<br />

mit Garagen innovative Projekte<br />

vorantreibt» <strong>–</strong> denn Bouhouch hat ein Faible<br />

für Neues, für die gerade in Zeiten schwacher<br />

Umsätze wichtigen und kundenbindenden<br />

Ideen. Zwei Beispiele: Im kleinen Showroom<br />

stehen Scooter von Pineapple Bikes; die City<br />

Garage ist der einzige analoge Showroom des<br />

sonst nur online verkaufenden Zürcher Startups.<br />

Oder die Carsharing-App drivemycar.ch<br />

<strong>–</strong> ein Spin-off der Züri Garage. Was kommt als<br />

nächstes Projekt, Herr Bouhouch? Beim Rundgang<br />

landen wir auf der grossen Dachterrasse<br />

der Garage, in dieser Citylage eine Rarität. Im<br />

Moment dient sie Mitarbeitenden zum Lunch.<br />

Doch bereits ist neues Mobiliar da und der<br />

Gartenbauer beauftragt: Bouhouch gibt Gas<br />

für die Kundschaft, bald soll die Terrasse jene<br />

zum entspannten Feierabend-Drink locken. •<br />

Weitere Infos unter:<br />

zuerigarage.ch<br />

bosch-service.ch<br />

Freie Garagen fit machen für die<br />

Flotten<br />

Professionalität ist auch das Stichwort beim<br />

Flottengeschäft. Die Zusammenarbeit des<br />

Bosch Car Service mit dem Schweizer Zweig<br />

von Leaseplan, dem grössten Fuhrparkmanagementanbieter<br />

der Welt, erschliesst das<br />

Geschäft mit Flottenkunden, weshalb das<br />

Gros der rund 90 Schweizer Partner bereits<br />

mitmacht. Kein Wunder: Das Flottengeschäft<br />

Elektromobilität: Als Partner des Bosch Car Service ist die Züri Garage kompetent auf E-Autos vorbereitet. Hier<br />

Simon Bouhouch, ein Cousin des Chefs, bei der Fahrzeugdiagnose mittels Bosch-Equipment.<br />

Bosch Car Service <strong>–</strong><br />

starke Marke, starkes Konzept<br />

Mehr als 15‘000 Garagen weltweit erleben bereits die<br />

Vorteile von Bosch als starken Konzept-Partner. Profitieren<br />

auch Sie von der globalen Markenbekanntheit.<br />

Neben der Technikkompetenz stehen wir für Elektromobilität,<br />

Digitalisierung und ein starkes Marketing.<br />

www.bosch-garagenwelt.ch/konzepte<br />

Car Service<br />

#LikeABosch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 37


HANDEL & AFTERSALES<br />

AGVS-Mitglieder spannen zusammen<br />

Für diese Autoreinigung lohnt<br />

es sich zu zahlen<br />

Andrea Portapia hat sich auf Autoreinigungen spezialisiert und lässt AGVS-Garagisten über ein Franchise-<br />

System an seinem Geschäftsmodell teilhaben. Die Altenburg-Garage AG in Untersiggenthal AG will vom<br />

Wissen des Reinigungsexperten profitieren und neue Umsätze generieren. Mike Gadient<br />

Der Arbeitsaufwand in der Werkstatt<br />

nimmt im Zuge des technologischen<br />

Fortschritts und der Elektromobilität ab. Der<br />

verrechenbare Serviceaufwand liegt bei der<br />

Altenburg-Garage AG jetzt schon bei einigen<br />

Autos unter einer Stunde. Der Reinigungsaufwand<br />

hingegen bleibt auch bei einem Elektroauto<br />

bestehen. «Wir haben uns deshalb darüber<br />

Gedanken gemacht, wie wir uns künftig<br />

aufstellen», erläutert Stefan Hiltmann, Geschäftsführer<br />

und Inhaber. Das Ergebnis: Das<br />

Geschäft rund um die Räder und Reifen wird<br />

ausgebaut. Zudem wird beim AGVS-Mitglied<br />

ins Reinigungsangebot investiert.<br />

Am Standort an der Schiffmühlestrasse in Untersiggenthal<br />

gibt es momentan keine Waschanlage.<br />

Die Altenburg-Garage AG plant, in<br />

einem separaten Gebäude ein modernes<br />

Waschzentrum zu bauen. Ein aufwendiges<br />

Bauprojekt, denn alleine die Wasseraufbereitung<br />

ist technisch anspruchsvoll. «Es entsteht<br />

eine Top-Anlage. Die Innenreinigung wird<br />

ausserdem in zusätzlichen Räumen stattfinden»,<br />

verrät Hiltmann.<br />

Die Altenburg-Garage<br />

AG mit Inhaber Stefan<br />

Hiltmann (rechts) hat sich<br />

dem Franchise-System<br />

von Andrea Portapia angeschlossen.<br />

Foto: pd<br />

38<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Die Waschanlage wird öffentlich zugänglich<br />

sein, doch die Innenreinigung wird der<br />

Kunde nicht selbst durchführen können.<br />

Diese Dienstleistung übernehmen die Spezialisten<br />

des AGVS-Mitglieds für ihn. Hiltmann<br />

erklärt: «Wir leiten damit einen Wandel ein,<br />

denn bis anhin wurde für die Service-Reinigung<br />

nichts verrechnet. Da wir davon ausgehen,<br />

dass ein sauberes Auto auch in Zukunft<br />

gefragt sein wird, arbeiten wir daran, diese<br />

professionelle Autoreinigung in Rechnung<br />

stellen zu können.»<br />

Damit diese Dienstleistung auch geschätzt<br />

wird und die Kundschaft den Mehrwert erkennt,<br />

schliesst sich die Altenburg- Garage AG<br />

dem Franchise-System von Andrea Portapia<br />

an. Bei Garagisten hat sich Portapia seit der<br />

Gründung seines Unternehmens «Professionelle<br />

Autoreinigungen» bereits einen Namen<br />

gemacht. Er lässt Occasionen und Neuwagen<br />

für die Kunden der Garagenbetriebe glänzen.<br />

Während der hektischen Radwechselsaison<br />

hat die Altenburg-Garage AG dankend auf<br />

Die Sauberkeit ist seine Visitenkarte: Andrea Portapia lässt Occasionen und Neuwagen glänzen.<br />

die Dienste Portapias zurückgegriffen. «Wir<br />

hatten damals keine freien Kapazitäten und<br />

wollten nicht, dass die Occasionen erst später<br />

aufbereitet werden», erinnert sich Hiltmann.<br />

Von der cleveren, speditiven Art und der<br />

Weise, wie Portapia den Auftrag ausführte,<br />

ist Hiltmann angetan. Jetzt wollen beide gemeinsam<br />

das Label «Professionelle Autoreinigungen»<br />

bekannt machen und neue Kunden<br />

dafür gewinnen. Ausserdem sind sie interessiert<br />

an weiteren Franchise-Nehmern aus<br />

dem Garagengewerbe.<br />

Bedenken, dass die Kunden zu lange mit einer<br />

kostenlosen Reinigung verwöhnt wurden, hat<br />

Hiltmann keine. Die neuen Räumlichkeiten<br />

und die spezielle Kennzeichnung als «Professionelle<br />

Autoreinigungen» würden vor Augen<br />

führen, dass der Kunde hier bestens aufgehoben<br />

ist. «Ausserdem haben unsere Mitarbeitenden<br />

mit dem Reinigungslabel ein Tool<br />

in der Hand, zu dem es eine breite Dienstleistungspalette<br />

gibt. Dem Kunden das zu kommunizieren,<br />

ist das A und O», erläutert Hiltmann.<br />

In der Werkstatt ist man sich ja bereits seit<br />

Jahrzehnten gewohnt, die Erwartungen und<br />

den Kunden abzuholen. Wenn die Bremsklötze<br />

gewechselt werden müssen, wird zum Telefon<br />

gegriffen, um transparent über das weitere<br />

Vorgehen und die anfallenden Kosten zu diskutieren.<br />

«So muss das auch sein, wenn wir<br />

einen Fleck auf einem Sitz erkennen. Wir sind<br />

die Reinigungsprofis und kennen die Mittel,<br />

wie der Fleck effizient entfernt wird», sagt der<br />

Geschäftsführer der Mitsubishi-, Suzuki-, Seat-,<br />

Cupra- und VW-Servicevertretung.<br />

Anfangs kommt Andrea Portapia zweimal pro<br />

Monat für eine Schulung im Betrieb vorbei.<br />

Anhand der von ihm angefertigten Ablaufliste<br />

bildet Portapia den künftigen Inhouse-<br />

Spezialisten aus. Er erkennt, wo das Wissen<br />

der Fahrzeugpfleger vertieft werden muss.<br />

«Heute brauchst du gar nicht mehr so viele<br />

Produkte. Ich zeige, wie die Reinigungsmittel<br />

effizient und nachhaltig eingesetzt werden»,<br />

erklärt Portapia. Aus seiner Sicht hat sich die<br />

Pflege von Fahrzeugen verändert. Es sei zum<br />

Beispiel heikler, die modernen LCD-Monitoren<br />

zu reinigen.<br />

Bei der Altenburg-Garage AG sind aktuell<br />

fünf Mitarbeitende auf Reinigungsanliegen<br />

spezialisiert. Hiltmann sagt: «Bis anhin haben<br />

wir sie im Vergleich zu den Mechanikern<br />

zu wenig gefördert. Jetzt treiben wir dieses<br />

Business voran. Das Training ‹on the Job› ist<br />

dafür wertvoll.» Portapia habe eine mitreissende<br />

Art, könne die Reinigungsfachleute begeistern<br />

und ihnen Tricks und Kompetenzen<br />

vermitteln. Zudem schult er auch den Kundendienst,<br />

damit dieser das neue Reinigungsangebot<br />

bewirbt und verkauft.<br />

Portapia selbst mag es in seinem Leben <strong>–</strong> wenig<br />

überraschend <strong>–</strong> ordentlich und hat Freude<br />

daran, das Ergebnis seiner Arbeit sofort zu<br />

sehen. Sauberkeit ist seine Visitenkarte. Ein<br />

Auto soll nicht nur von aussen, sondern auch<br />

in seinem Innenraum einen tadellosen Eindruck<br />

hinterlassen. Mit künftigen Franchise-<br />

Partnern ist Portapia bereits in Verhandlungen.<br />

Dabei achtet er darauf, dass die Standorte<br />

genügend weit auseinanderliegen. Sie sollen<br />

sich nicht gegenseitig konkurrenzieren. «Ich<br />

bin für Partner aus der gesamten Schweiz<br />

offen. Und warum nicht in absehbarer Zeit<br />

ins Ausland expandieren?», so Portapia, der<br />

selbst AGVS-Mitglied ist. Das Bedürfnis nach<br />

einem sauberen Auto scheint unerschöpflich<br />

<strong>–</strong> gerade in den wärmeren Jahreszeiten, wenn<br />

die Sonne den Staub im Autoinnenraum so<br />

gemein ans Tageslicht fördert.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

fahrzeug-reinigungen.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 39


HANDEL & AFTERSALES<br />

GLP-Nationalrat Jürg Grossen, SVP-Nationalrat<br />

Benjamin Giezendanner, Moderator Reto Brennwald,<br />

Renault-Chefin Claudia Meyer und Martin Schwab,<br />

CEO des Energieversorgers CKW (v. l. n. r.), diskutierten<br />

sehr rege. Fotos: AGVS-Medien<br />

Schweizer Konferenz Elektromobilität <strong>2023</strong><br />

Drei Verbände geben<br />

gemeinsam Strom<br />

Bei der ersten Schweizer Konferenz Elektromobilität zeigen Auto-Schweiz, Swiss eMobility und der Verband<br />

Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE, wohin die Elektroreise gehen soll. Viele gemeinsame Interessen<br />

werden dabei deutlich, offen bleibt die Frage, wer den Wandel bezahlen muss. Jürg A. Stettler<br />

Die Schweizer Konferenz Elektromobilität soll zu einem nationalen<br />

Branchentreff für die Elektromobilität werden. Dies machen Andreas<br />

Burgener, Direktor Auto-Schweiz, Krispin Romang, Geschäftsführer<br />

von Swiss eMobility, und Michael Frank, Direktor Verband Schweizerischer<br />

Elektrizitätsunternehmen (VSE), gleich zu Beginn der ersten<br />

Austragung klar. Denn Elektromobilität müsse gemeinsam, sektorübergreifend<br />

und ganzheitlich betrachtet werden. Burgener erläutert:<br />

«Die Hardware <strong>–</strong> sprich die Elektroautos <strong>–</strong> sind da, und die Palette wird<br />

laufend ausgebaut. Aber es gibt eben dann doch noch einige Hemmnisse<br />

bei der Nutzung. Wie kann ich einen Ladevorgang freischalten?<br />

Wie viel kostet das Laden? Und ist die gewünschte Ladestation wirklich<br />

frei?» Für all diese Punkte brauche es Lösungen. Die erste gemeinsame<br />

Konferenz der drei wichtigen Player ist auch ein wichtiges Signal, dass<br />

die Verbände gemeinsam vorangehen wollen.<br />

E-Autos liefern mehr Flexibilität<br />

Michael Auer, Leiter Smart Grid Solutions beim Energieversorger EWZ<br />

aus Zürich, ergänzt: «Mit einem Lademanagement bei der Elektromobilität<br />

ist der Netzausbau klar kostengünstiger, da wir durch Stromtarife<br />

und Anreize die Stromspitzen verschieben können.» Dafür müssen die<br />

E-Autonutzer aber sensibilisiert werden, denn eine aktive Steuerung<br />

der Flexibilität durch den Verteilnetzbetreiber etwa über bidirektionales<br />

Laden sei noch Zukunftsmusik. Ein Beispiel, wie dies im kleinen<br />

Format (Mikrogrid) funktionieren kann, liefert hier das Pilotprojekt<br />

Thomas Marti, Bereichsleiter Netze und Berufsbildung VSE sowie Projektleiter<br />

Energiezukunft 2050, macht zum Start deutlich, wie entscheidend<br />

für die Schweiz beim Thema Elektromobilität, aber vor allem<br />

auch bei Energiewende und Versorgungssicherheit die Integration<br />

in den europäischen Strommarkt ist. Gemäss dem VSE-Experten können<br />

wir hierzulande die Versorgungsicherheit und die Netto-Null-Ziele<br />

bis 2050 zwar gemäss der aufgestellten Szenarien durchaus erreichen,<br />

aber die Frage sei, zu welchen Kosten und mit wie viel Flexibilität. Bis<br />

zu 34 TWh an neuer und erneuerbarer Energieproduktion müssten<br />

zugebaut werden und sogar sogenannte CCS-Anwendungen <strong>–</strong> Carbon<br />

Capture and Storage, also Entzug von CO 2 aus der Atmosphäre <strong>–</strong> für<br />

rund 3 bis 3,5 Milliarden Franken pro Jahr seien notwendig.<br />

40<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

SunnYparc in Yverdon-les-Bains VD, wo das Zusammenspiel von PV-<br />

Anlage, Ladestationen für 250 E-Fahrzeuge und sogar Vehicle-to-Grid-<br />

Ladepunkte/-Fahrzeuge sowie einer lokalen Pufferspeichermöglichkeit<br />

beim Batteriehersteller Leclanché bereits umgesetzt wird.<br />

Professor Andrea Vezzini vom BFH-Zentrum für Energiespeicherung in<br />

Biel zeigt dann, wieso man <strong>–</strong> auch als Garagist <strong>–</strong> nicht auf eine «Wunderbatterie»<br />

warten solle. «Die nächsten zehn Jahre werden noch von Lithium-Ionen-Batterien<br />

bestimmt», ist er sich sicher. «Entscheidend ist,<br />

dass wir nicht nur die Lebensdauer der Batterien erhöhen, indem wir<br />

sie beispielsweise nur bis 80 Prozent laden, was zu einer 20 Prozent längeren<br />

Lebensdauer führt», so Vezzini, «sondern auch Kreislaufmodelle<br />

für die Nutzung von Batterien aus der Elektromobilität entwickeln.»<br />

E-Mobilität aus Sicht des Garagisten<br />

Peter Schmid, der seit 2021 das Kompetenz- und Beratungscenter «The<br />

Square» für neue Mobilität und Elektromobilität der Amag leitet, erklärt,<br />

dass die Elektromobilität noch kein Selbstläufer sei. «Die sogenannten<br />

Innovators und Early Adopters sind auf ein E-Auto umgestiegen,<br />

nun beginnt die Knochenarbeit», so Schmid, der vor allem beim<br />

hohen Anteil der Mieter, die nicht so einfach zu einer Ladestation für<br />

ihr E-Mobil kommen, eine Hürde sieht. «Wir brauchen in der Schweiz<br />

ein Recht auf Laden. Zudem kommt die Einführung der vierprozentigen<br />

Importsteuer auf E-Autos zum falschen Zeitpunkt, und auch das<br />

Signal des Bundesrates, dass man bei Versorgungsengpässen E-Autos<br />

stilllegen will, war fatal.» Er fordert eine zuverlässigere Ladeinfrastruktur,<br />

Licht ins Dunkel der Ladetarife und macht der Autobranche<br />

klar, dass man für mehr Erfolg beim Thema Elektromobilität diese<br />

zur Chefsache machen müsse. Regelmässige Schulungen und Weiterbildungen<br />

seien genauso entscheidend wie das Angebot von Demound<br />

Ersatzfahrzeugen, damit die Garage künftig zum Thema alles aus<br />

einer Hand anbieten und kompetent zu Ladeinfrastruktur Auskunft<br />

geben könne.<br />

Claudia Meyer von Renault Suisse in Diskussion mit Christoph Schreyer, Leiter Sektion<br />

Energieeffizienter Verkehr beim Bundesamt für Energie (BFE).<br />

Heisse Diskussion um Kosten<br />

In einem Panel diskutieren dann Jürg Grossen, GLP-Nationalrat, Claudia<br />

Meyer, Managing Director Renault Suisse, Benjamin Giezendanner,<br />

SVP-Nationalrat, und Martin Schwab, CEO des Energieversorgers<br />

CKW, über die aktuelle E-Mobilitätspolitik und Rahmenbedingungen,<br />

um eine nachhaltigere Energieproduktion zu erreichen. Vor allem bezüglich<br />

der Kosten der Transformation sind sie sich uneins. Meyer<br />

erklärt: «Die Ziele sind klar. Wir von der Autoindustrie haben auch<br />

die technischen Lösungen, aber um keine CO 2 -Pönalen bezahlen zu<br />

müssen, muss ich als Importeurin Volumen zurücknehmen, was am<br />

Schluss den Garagisten trifft.» Sie plädiert für mehr Technologieoffenheit,<br />

genauso wie Giezendanner: «Als Transportunternehmer wird es<br />

schwer werden, denn E-Lastwagen sind drei- bis viermal teurer als<br />

ein Diesel-LKW. Zudem fehlt noch die Ladeinfrastruktur. Wir sollten<br />

nicht nur auf Strom setzen und auch H 2 und E-Fuels eine Chance<br />

geben.» Dem pflichtet sogar Grossen bei, für den GLP-Nationalrat ist<br />

ausserdem klar, dass künftig auch E-Autos etwas an die Nutzung der<br />

Strasseninfrastruktur beitragen müssen. Also gibt es auch hier zusätzliche<br />

Kosten <strong>–</strong> ein ungemütliches Szenario für End- und Energiekunden,<br />

genauso wie für Garagisten.<br />

•<br />

Die Pensionskasse<br />

des Schweizer Mobilitätsgewerbes<br />

Im Rahmen<br />

der Konferenz<br />

wurde dem<br />

Kanton Zug <strong>–</strong><br />

vertreten durch<br />

René Hutter<br />

<strong>–</strong> der «Goldene<br />

Stecker» für<br />

seinen höchsten<br />

Marktanteil an<br />

E-Autos verliehen:<br />

Krispin<br />

Romang, René<br />

Hutter, Michael<br />

Frank, Andreas<br />

Burgener und<br />

Reto Brennwald<br />

(v. l. n. r.).<br />

DAMIT SIE IHREN RUHESTAND<br />

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Pensionskasse MOBIL | 031 326 20 19 | pkmobil.ch | info@pkmobil.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 41


HANDEL & AFTERSALES<br />

Aus vier mach eins<br />

«Die Zusammenarbeit mit<br />

uns wird einfacher»<br />

2009 schlossen sich Technomag (mit dem Grosshandelszweig Wälchli Bollier) und Derendinger in der<br />

Swiss Automotive Group zusammen, später kamen E. Klaus AG (2011), Matik (2012) und Normauto (2015)<br />

dazu <strong>–</strong> und alle traten unter ihrem Brand auf. Damit ist ab 1. September <strong>2023</strong> Schluss. In der Schweiz<br />

werden ab dann <strong>–</strong> mit Ausnahme von Wälchli Bollier <strong>–</strong> alle als Derendinger auftreten. Die AGVS-Medien haben<br />

bei SAG-CEO Karl Heusi nachgefragt, wie der Prozess läuft und wie die Reaktionen waren. Sascha Rhyner<br />

SAG-CEO Karl Heusi treibt die<br />

Vereinigung unter einer Marke<br />

voran. Foto: SAG<br />

Herr Heusi, wo steht Ihnen im Moment der Kopf?<br />

Karl Heusi, CEO SAG: Auf dem Hals (lacht). Es geht mir gut, denn<br />

es macht Spass, mit dem SAG-Team zu arbeiten und Veränderungen<br />

voranzutreiben.<br />

Die News der Swiss Automotive Group, ab September nur noch<br />

mit einem Brand, Derendinger statt Technomag, Matik etc.,<br />

aufzutreten, hat in der Branche hohe Wellen geschlagen. Welche<br />

Reaktionen haben Sie erhalten?<br />

Sehr positive! Die meisten Rückmeldungen waren, dass dieser Schritt<br />

überfällig und es höchste Zeit war, unter einer gemeinsamen Marke<br />

aufzutreten. Die Rivalität zwischen Derendinger und Technomag ist<br />

nach 14 Jahren unter dem gleichen Dach und vor allem im Rahmen<br />

der schrittweisen Zusammenlegung der beiden Organisationen verschwunden.<br />

Selbst Kunden, die eine sehr hohe Bindung mit der einen<br />

oder anderen Marke haben, verstehen den Schritt.<br />

Wie waren die Reaktionen intern?<br />

Auch hier überwiegen die positiven Reaktionen, denn für unsere Mitarbeitenden<br />

wird vieles einfacher. Bisher waren immer alle Marken<br />

auf den Arbeitskleidern, auf den Firmenfahrzeugen und den Filialen.<br />

Für unser Marketing ist die Reduktion auf eine Marke segensbringend:<br />

Bis jetzt musste sie vier Brands in drei Sprachen betreuen. Das<br />

ist unglaublich aufwendig. Und endlich müssen wir uns nicht mehr<br />

erklären, wenn wir als Arbeitgeber SAG nennen <strong>–</strong> Derendinger kennen<br />

alle.<br />

42<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Wie weit ist der Prozess schon fortgeschritten?<br />

Wir sind in der Umsetzungsplanung <strong>–</strong> das ist eine grosse Nummer.<br />

Der ganze Auftritt wird überall dort neu, wo wir Berührungspunkte<br />

mit den Kunden haben <strong>–</strong> also Arbeitskleider, Autos, Website, Drucksachen<br />

etc.<br />

Ende Juni konnten Sie erste Details den Mitarbeitenden verraten.<br />

Können Sie uns verraten, was Sie da gesagt oder gezeigt haben?<br />

Es ist uns wichtig, dass wir die Mitarbeitenden privilegiert behandeln<br />

und in diesem für uns alle wichtigen Thema auf dem Laufenden halten.<br />

Deshalb machten wir diese rein interne Präsentation. Wir haben<br />

aber nur erste Ansätze gezeigt, wie die Farbwelt und Elemente des<br />

Logos. Und so viel kann ich verraten: Es wird eine Farbe aus dem<br />

bisherigen Farbenspektrum von Derendinger sein (lacht).<br />

Es kommen nicht nur vier Brands unter einen <strong>–</strong> es sind auch<br />

verschiedene Kulturen, die künftig unter einem Brand auftreten.<br />

Technomag und Derendinger haben ja unterschiedliche<br />

Philosophien im Bestell- und Abrechnungswesen. Wird sich das<br />

ändern oder wird das vereinheitlicht?<br />

Alles, was wir tun, soll beim Kunden eine positive Wirkung erzielen.<br />

Derzeit haben wir noch vier verschiedene Webshops, die aber im Hintergrund<br />

mit dem gleichen System arbeiten. Hier haben wir sicher<br />

eine Herausforderung. Zeitlich sind wir bei diesen Arbeiten im Hintergrund<br />

aber nicht unter Druck. Einzig die Weboberfläche, mit der der<br />

Kunde in Berührung kommt, muss bis am 1. September fertig sein.<br />

Die Unterschiede im Bestell- und Abrechnungswesen sind schon seit<br />

einiger Zeit vereinheitlicht.<br />

Was sind generell die grössten Herausforderungen in diesem<br />

Projekt «One Brand»?<br />

Die grösste Herausforderung sind sicherlich die Webshops. Die Kunden<br />

von Matik suchen Spezialitäten im Bereich LKW und Anhänger,<br />

die unsere Autokunden nicht suchen. Das müssen wir so zusammenführen,<br />

damit die Nutzfahrzeugkunden sich immer noch einfach zurechtfinden<br />

und gleichzeitig die Autokunden nicht verwirrt sind. Dafür<br />

geben wir uns aber die notwendige Zeit. Dass nach aussen optisch<br />

alles den gleichen Look hat, ist kein Problem.<br />

Gab es auch Probleme, die Sie gar nicht auf der Rechnung<br />

gehabt hatten?<br />

Ganz ehrlich? Wir hatten mit mehr und ausgeprägteren Reaktionen<br />

intern und extern gerechnet.<br />

Lassen Sie uns doch ein wenig am Prozess teilhaben, der zu<br />

diesem Rebranding geführt hat. Weshalb kam es überhaupt dazu?<br />

Als ich die Funktion des CEO übernahm, war das ein erklärtes Ziel.<br />

Beim Verwaltungsrat rannte ich mit dem Anliegen offene Türen ein.<br />

Es war aber selbstverständlich am VR zu entscheiden, unter welchem<br />

Brand wir künftig auftreten wollen. Für die Evaluation des neuen<br />

Namens gab es auch eine Marktuntersuchung. Dabei stellten wir fest,<br />

dass der Name SAG mittlerweile intern gut verwurzelt war, unsere<br />

Kunden aber ausschliesslich von den Marken Derendinger, Technomag,<br />

Normauto und Matik sprachen und SAG nicht verwendeten.<br />

Deshalb schied diese Variante früh aus der Evaluation.<br />

Was waren die Überlegungen, sich auf Derendinger festzulegen<br />

und hat man allenfalls auch überlegt, einen neuen Namen zu<br />

kreieren?<br />

Eine mögliche Option wäre Autonet gewesen; mit dieser Marke sind<br />

wir in Rumänien und Ungarn stark. Irgendwie schwingt darin auch<br />

Digitalisierung mit. Aber es lag dann auf der Hand, einen hierzulande<br />

etablierten Brand zu wählen. Derendinger ist ein Powerbrand, der fast<br />

100 Jahre alt ist. Und zudem ist unser Hauptaktionär Sandro Piffaretti<br />

der Enkel des Firmengründers.<br />

Gibt es ausser dem Rebranding noch weitere Neuerungen,<br />

die in nächster Zeit anstehen?<br />

Die Swiss Automotive Show in Fribourg vom 1. und 2. September<br />

<strong>2023</strong> mit über 1050 Ausstellern ist unsere wichtigste und stärkste<br />

Marketingaktion, die wir mit Promotionen und Aktionen begleiten.<br />

Rund um die Messe bieten wir einen ganzen Strauss an Informationen<br />

und Aktivitäten <strong>–</strong> wer nicht nach Freiburg kommt, verpasst etwas.<br />

Und im November werden wir an der Aftermarket.ch / Transport.ch<br />

ebenfalls präsent sein.<br />

Welche Auswirkungen hat das für Garagisten, die bislang<br />

beispielsweise Technomag-Partner waren und wie unterstützen<br />

Sie diese bei Anpassungen, Rebranding etc.?<br />

Die aktuellen Garagenkonzepte bleiben bestehen. Der Garagist erhält<br />

durch die Konzepte von uns einen Mehrwert und bessere Dienstleistungen.<br />

In einer idealen Welt hätten wir wahrscheinlich auch bei den<br />

Konzepten einen stärkeren Auftritt mit nur einem Brand. Unsere Partner<br />

und wir fühlen uns mit den aktuellen Konzepten wohl, und das<br />

wollen wir so beibehalten. Für die langjährigen Kunden von Technomag<br />

und Matik sind die Veränderungen deshalb gering. Ihre Kontaktpersonen,<br />

sowohl im Aussen- als auch im Innendienst, bleiben dieselben.<br />

Sie haben Zugang zum gleichen Produktsortiment und profitieren<br />

von den gleichen Dienstleistungen wie bisher. Letztendlich werden sie<br />

sich nur mit einem neuen Logo und einem neuen Corporate Design<br />

vertraut machen müssen; die Zusammenarbeit wird einfacher. Ich bin<br />

aber überzeugt, dass sie unsere neue visuelle Identität zu schätzen<br />

wissen werden. •<br />

Weitere Infos in der SAS-Beilage oder unter:<br />

swissautomotiveshow.ch<br />

Haftstarke Partnerschaft<br />

seit 1957<br />

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www.gyso.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 43


HANDEL & AFTERSALES<br />

Highlights der «Continentalp Chilbi» <strong>2023</strong><br />

Nachhaltigster Serienpneu<br />

Über 150 Partner, Kunden, Mitarbeitende und Gäste von Continental Suisse SA feierten auf der<br />

«Continentalp Chilbi». Neben diversen Attraktionen konnte Geschäftsführer Daniel Freund auch den<br />

nachhaltigsten Serienreifen und eine spannende Partnerschaft präsentieren. Jürg A. Stettler<br />

Daniel Freund, CEO und Leiter der Subregion<br />

Alpen Schweiz/Österreich beim<br />

Reifenspezialisten Continental Suisse SA, liess<br />

sich zusammen mit seinem Team fürs traditionelle<br />

«Conti Dinner» etwas ganz Besonderes<br />

einfallen. Auf dem Hof der Familie Bächli<br />

in Jona SG hiess er über 150 Partner, Kunden,<br />

Mitarbeitende und Gäste zur grossen «Continentalp<br />

Chilbi» willkommen. Wie es sich<br />

für eine richtige Chilbi gehört, wurden jede<br />

Menge Attraktionen geboten. Zur Begrüssung<br />

gab es Alphornklänge und die Möglichkeit,<br />

selbst Fahnen zu schwingen, Alphorn zu blasen<br />

oder Kühe zu melken.<br />

Während des Apéro griff Toni Flückiger aus<br />

Grünenmatt BE zur mächtigen Motorsäge und<br />

schnitt aus dem Holz innert weniger Minuten<br />

ein filigranes, springendes Pferd, wie es auch<br />

das Logo des Reifenherstellers aus Hannover<br />

(D) ziert. Zwei «Böse» vom Schwingerverband<br />

Rapperswil und Umgebung zeigten zudem,<br />

wie man im Sägemehl richtig zusammengreift.<br />

Und die ersten Wagemutigen gönnten<br />

sich an der grössten Schnupfmaschine der<br />

Welt eine «Priis».<br />

«Als wir diesen Anlass zu planen begannen,<br />

mussten wir noch über Energiemangellage<br />

sprechen», verriet Gastgeber und Conti-Chef<br />

Freund. «Wir wollten damals nicht extra eine<br />

Location heizen und haben die Chilbi in den<br />

Sommer verlegt. Bei Continental legen wir<br />

schon lange Wert auf Nachhaltigkeit, daher<br />

gibt’s auf der Continentalp nur Nahrungsmittel<br />

aus der Region.» Dann ergänzte er schmunzelnd:<br />

«Bis auf den Rotwein, der kommt aus<br />

Spanien <strong>–</strong> aber das ist gut so.»<br />

Ferdinand Hoyos, Leiter des Reifenersatzgeschäfts<br />

von Continental in der Region Europa,<br />

Nahost und Afrika, unterstrich: «Bei Continental<br />

gehen Sicherheit, Leistung und Nachhaltigkeit<br />

Hand in Hand. Seit 2011 arbeitet wir an<br />

Reifen mit Naturkautschuk aus Löwenzahnwurzeln.<br />

Bis 2030 wollen wir der Reifenhersteller<br />

sein, der das Thema Nachhaltigkeit am<br />

weitesten vorantreibt.» Die Deutschen haben<br />

aktuell die Nase vorne, denn Hoyos brachte<br />

zur Chilbi auch gleich den ersten UltraContact<br />

NXT mit. Mit bis zu 65 Prozent nachwachsenden<br />

und wiederverwerteten Materialien ist<br />

er der bislang nachhaltigste Serienpneu überhaupt.<br />

Ab <strong>Juli</strong> kommt er in den Reifenfachhandel,<br />

und alle 19 Dimensionen verfügen über<br />

die Bestnote «A» beim EU-Pneulabel in den<br />

Bereichen Rollwiderstand, Nassbremsen und<br />

Aussengeräusch.<br />

Ein weiteres Highlight, das CEO Daniel Freund<br />

anschliessend passend gekleidet im Trikot<br />

der Eishockey-Nati präsentieren konnte: Continental<br />

wird «Official Referee Partner» von<br />

Swiss Ice Hockey. Ab der Saison <strong>2023</strong>/24 wird<br />

Continental auf den Ärmeln der 1400 Referee-Shirts<br />

bei allen Spielen und in allen Ligen<br />

sichtbar sein <strong>–</strong> für die nächsten drei Spielzeiten.<br />

Nach einem nachhaltigen Buffet mit<br />

Köstlichkeiten aus der Region, Grilladen und<br />

sogar Raclette überraschte Musiker Enrico<br />

Lenzin mit einem coolen Mix aus Tradition<br />

und moderner Musik. Dass aber auch in Daniel<br />

Freund ein Entertainer steckt, offenbarte<br />

er kurz danach: Mit einem Ländlertrio gab er<br />

den berühmten Hit «Dr Schacher Seppli» zum<br />

Besten. Ein weiterer Höhepunkt an einer absolut<br />

gelungenen «Continentalp Chilbi».<br />

•<br />

44<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Weitere<br />

Fotos unter<br />

Jürgen Marth, Head of Central Key Account Channel & Region Nord- & Zentraleuropa Ersatzreifen<br />

EMEA bei Continental, Marco Baumann, Director Marketing & Sponsoring von Swiss Ice Hockey,<br />

Daniel Freund, CEO und Leiter der Subregion Alpen Schweiz/Österreich beim Reifenspezialisten<br />

Continental Suisse SA, und Ferdinand Hoyos, Leiter des Reifenersatzgeschäfts von Continental in der<br />

Region Europa, Nahost und Afrika, mit dem weltweit nachhaltigsten Serienreifen, dem Continental<br />

UltraContact NXT (v. l. n. r.). Fotos: AGVS-Medien<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 45


SPONSORED CONTENT<br />

Maurice Acker, Director<br />

Business Customers<br />

AutoScout24<br />

Plattformen wie AutoScout24<br />

beschäftigen sich bereits heute mit<br />

Zukunftstrends wie Agenturmodell,<br />

Elektromobilität oder sichere C2B-<br />

Onlinetransaktionen. Foto: SMG<br />

Im digitalen Autohandel ist<br />

Unabhängigkeit Gold wert<br />

Den stationären Handel erfolgreich mit digitalen Kanälen erweitern <strong>–</strong> diese immens grosse Transformationsaufgabe<br />

beschäftigt den Schweizer Automobilhandel seit Jahren. Neue Technologien geben sich die Klinke in die<br />

Hand und fordern von Garagisten und Händlern immer wieder neue Anpassungen ihrer digitalen Vertriebsmodelle.<br />

Verlässliche Partnerschaften unterstützen dabei, das Marketing von Neuwagen- und Occasions-Angeboten zu<br />

optimieren. Entscheidend ist, dass die Partnerschaft den Unternehmen weiter eine unabhängige Planungs- und<br />

Entscheidungssicherheit bietet.<br />

Die Vermarktung von Neuwagen und Occasionen steht auch im schweizerischen<br />

Fahrzeughandel aktuell unter geopolitischen und konjunkturellen<br />

Einflussfaktoren. Neben dem Marketing und Vertriebsprofi ist<br />

mehr denn je der Unternehmer gefragt, der strategisch die richtigen<br />

Weichen für sein Geschäft stellen muss. Darüber hinaus dreht sich auch<br />

das Rad innovativer Technologien und den daraus entstehenden digitalen<br />

Anwendungen immer schneller. Gerade Kundenerwartungen sind<br />

hier starke Beschleuniger des Wandels. Daher ist es eine strategisch<br />

wichtige Aufgabe für Händler:innen und Garagisten, sich die richtige<br />

Unterstützung in Partnerschaften zu sichern, mit denen einige der aktuellen<br />

Handlungsfelder marktorientiert, transparent und zuverlässig angegangen<br />

werden können. Was jetzt zählt, sind auf der einen Seite Kooperationen,<br />

die die nachhaltige Unabhängigkeit von Unternehmer:innen<br />

sichern und zweitens verlässliche Leistungsversprechen, auf die<br />

Unternehmer, Garagisten und Fahrzeughändler vertrauen können und<br />

die ihnen einen entscheidenden Vorsprung im Markt sichern.<br />

«Es ist zu kurz gedacht, wenn man meint, die KMU’s im Schweizer Autohandel<br />

brauchen nur eine Leistung in Form von Leads oder Reichweite.<br />

Als Unternehmen wollen sie den Kunden an sich binden. Viele Händler:innen<br />

sorgen sich um die Möglichkeit, die Beziehung zum Kunden in<br />

Zukunft selbst aufbauen und pflegen zu können», stellt Maurice Acker,<br />

Director Business Customers AutoScout24, fest und unterstreicht: «Im<br />

Wettbewerb um Kundendaten im Onlinehandel buhlen nicht nur Importeure<br />

oder Hersteller, sondern auch zukünftig Energieunternehmen<br />

und Softwareanbieter, die bisher nicht als Wettbewerber wahrgenommen<br />

werden. Schweizer Händlerpartner setzen auf uns, weil der Kunde<br />

ihnen gehört. Und das bleibt auch so in der Zukunft.»<br />

Plattformen müssen die Bedürfnisse von Partner und<br />

Konsumenten miteinander in Einklang bringen<br />

Innerhalb der Schweizer Akteure im Occasions- und Neuwagenmarkt<br />

hat sich AutoScout24 als unabhängiger Online-Marktplatz aufgestellt,<br />

46<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

der Käufer:innen und Verkäufer:innen erfolgreich zusammenbringt.<br />

Der wohl beliebteste digitale Showroom macht den Automarkt mittlerweile<br />

seit 25 Jahren online zugänglich für Verkäufer:innen aus allen<br />

drei Sprachregionen. So können sich Geschäftskunden direkt auf der<br />

Plattform und mittels Tools wichtige Marktdaten in kürzester Zeit<br />

analysieren. Hier ergeben sich zum Beispiel Vorteile wie ein schnellerer<br />

Abverkauf bei optimaler Preisfestsetzung und intelligentes Steuern<br />

der Visibilität der Inserate. Bei AutoScout24 sind dies bewährte Instrumente<br />

wie TopListing oder TopCar.<br />

Da langfristig Hersteller die Werte und Ökosysteme innerhalb ihrer<br />

Markenwelt an ihre Kunden vermitteln wollen, brauchen hiesige<br />

Garagen und Autohändler aber nicht nur einen effektiven Online-<br />

Kanal im Marketing Mix, also Generierung von Fahrzeugansichten,<br />

Kundenanfragen oder Empfehlungen. Die Kür im digitalen Auftritt<br />

wird sein, einen Kunden von der Couch am Smartphone direkt in den<br />

Showroom des Autohändlers zu bringen, also in die eigene Markenwelt,<br />

und diesen so lange wie möglich dort zu behalten.<br />

Die Chancen im aktuellen Markt und<br />

die Potenziale der richtigen Plattformwahl<br />

Der Markt scheint sich wieder einzupendeln und die Standzeiten<br />

könnten wieder stärker ansteigen. Es gilt, die Vertriebsstrategien mit<br />

einem effektiven Leistungsportfolio abzustimmen. «Wir stellen fest,<br />

dass erfolgreiche Händler unsere Plattform vollumfänglich nutzen, die<br />

Preisanalystetools wöchentlich anschauen, die Klickrate und Visibilität<br />

der Fahrzeuge über das Dashboard verfolgen und bei abfallender<br />

Klickrate Verbesserungen vornehmen», weiss Maurice Acker und<br />

nennt nur einige Beispiele: «Fotos erneuern, TopListing buchen, Preis<br />

an die Marktgegebenheiten dynamisch und regelmässig anpassen. Am<br />

Ende des Tages ist die aktive Steuerung entscheidend.»<br />

Die Professionalität, mit der Fahrzeughändler digitale Kanäle bespielen,<br />

ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Aber immer neue<br />

Innovationen müssen in die eigene Geschäftsstrategie integriert werden.<br />

Plattformen wie AutoScout24 beschäftigen sich bereits heute mit<br />

Zukunftstrends wie Agenturmodell, Elektromobilität oder sichere C2B-<br />

Onlinetransaktionen, um Händler:innen erfolgreich zu unterstützen.<br />

Auch hier spornt Unabhängigkeit an, denn sie hält alle Partner motiviert<br />

und engagiert, um die Qualität der Partnerschaft auf einem hohen<br />

Level zu halten und die Bedürfnisse von Händlern und Unternehmern<br />

im Marktumfeld der Zukunft bestmöglich zu unterstützen.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

swissmarketplace.group<br />

Der Unternehmer ist gefragt, die strategisch richtigen Weichen für sein Geschäft zu<br />

stellen. Foto: SMG<br />

Die Kür im digitalen Auftritt wird sein, einen Kunden von der Couch am Smartphone<br />

direkt in den Showroom des Autohändlers zu bringen. Foto: SMG<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 47


POLITIK & RECHT<br />

Datenschutzgesetz<br />

Kann ich jetzt noch<br />

etwas bewirken?<br />

Das Inkrafttreten des neuen Datenschutzgesetzes nähert sich mit riesigen Schritten. Noch ist es nicht zu spät,<br />

sich für den 1. September <strong>2023</strong> zu rüsten. Die AGVS-Experten beantworten die wichtigsten Fragen. Sascha Rhyner<br />

Kann ich jetzt noch etwas bewirken?<br />

Ja, jetzt und auch nach dem 1. September müssen<br />

Sie kontinuierlich Ihre Organisation und<br />

Ihre Prozesse auf die Übereinstimmung mit<br />

den Vorgaben zum Datenschutz prüfen. Es ist<br />

nie zu spät, Gesetze umzusetzen. So müssen<br />

Sie auch Ihre jetzigen und künftigen Mitarbeitenden<br />

regelmässig schulen, neue Dienstleister<br />

auf deren Einhaltung des Datenschutzes<br />

überprüfen und vertraglich verpflichten sowie<br />

kontinuierlich die Datensicherheit prüfen und<br />

dokumentieren.<br />

Was muss ich beim Versand von<br />

Newslettern beachten?<br />

Nichts! Tatsächlich ändert sich entgegen vieler<br />

Meldungen mit dem revidierten Datenschutzgesetz<br />

nichts an den Vorgaben zum Newsletterversand,<br />

denn bereits seit 2007 ist dies in<br />

Art. 3 Abs. 1 Bst. o UWG geregelt. Daran ändert<br />

das neue DSG nichts. Es ist wie bisher<br />

rechtmässig, Kunden und Interessenten kommerzielle<br />

Werbung zu gleichartigen Produkten<br />

und Dienstleistungen zu senden, wenn man<br />

vom Kunden die Mailadresse erhalten hat und<br />

im Mail eine Abmeldemöglichkeit vom Newsletter<br />

anbietet.<br />

Dennoch fordern einige Importeure den Nachweis<br />

einer schriftlichen Einwilligung des Kunden<br />

zum Mailing, obwohl wir der Meinung<br />

sind, dass auch die Marke/Importeur eine,<br />

wenn nicht gar die Kundenbeziehung hat.<br />

Fazit: Ein Kunde oder Interessent muss weder<br />

gefragt werden noch muss er einwilligen.<br />

Eine Information über die Art und Weise der<br />

Datenbearbeitung zum Newsletterversand erfolgt<br />

durch eine Verlinkung im Mail mit der<br />

Webseite/Datenschutzerklärung (Achtung: Ein<br />

Unterlassen wäre strafbewährt).<br />

Was muss man bezüglich<br />

Datensicherheit tun?<br />

Eine Verletzung der Datensicherheit kann<br />

ebenso strafbewährt sein, wenn man keine<br />

oder ungenügende Massnahmen ergriffen<br />

hat (Art. 8 DSG). Das kann sein, wenn Personendaten<br />

unbeabsichtigt oder widerrechtlich<br />

verloren gehen, gelöscht, vernichtet oder<br />

verändert werden oder Unbefugten offengelegt<br />

oder zugänglich gemacht werden, gemäss<br />

der Definition in Art. 5 lit. h revDSG. Für die<br />

Datensicherheit müssen daher angemessene,<br />

geeignete, sofern finanziell tragbar, technische<br />

und organisatorische Massnahmen getroffen<br />

werden. Bei diesen Massnahmen liegt<br />

das Ziel vor allem darin, dass Unbefugten der<br />

Zugriff zu den Daten verwehrt wird und<br />

diese die Daten nicht einsehen können oder<br />

auf diese einwirken können.<br />

Gilt Datenschutz auch gegenüber<br />

meinen Mitarbeitenden? Müssen diese<br />

auch geschult werden?<br />

Gegenüber den Angestellten kommen einerseits<br />

die Grundsätze des Mitarbeiterdatenschutzes<br />

gemäss OR und nur ergänzend diejenigen<br />

des DSG zur Anwendung. Wer die<br />

Organisation und sich als Geschäftsführer<br />

schützen will, muss die Mitarbeitenden unbedingt<br />

schulen. Normale Mitarbeitende können<br />

für eine Datenschutzverletzung vermutlich<br />

nur selten haftbar gemacht werden, wenn<br />

nicht in umfassenden Schulungen Richtlinien<br />

mitgeteilt wurden.<br />

Darf ich noch Einladungen, Grusskarten<br />

und Weihnachtskarten an meine Kunden<br />

versenden?<br />

Die gute alte Briefpost unterliegt gar keinen<br />

Werbebeschränkungen, wenn der Brief persönlich<br />

adressiert ist.<br />

Was ist die Rolle des<br />

Datenschutzverantwortlichen?<br />

Der Verantwortliche ist derjenige, der über<br />

die Datenbearbeitung «bestimmt», also in den<br />

meisten Fällen die Garage. Die verantwortliche<br />

Person trifft dann die Pflicht, die Vorgaben<br />

des Gesetzes im eigenen Betrieb umzusetzen.<br />

Beim Leasing ist auch die Leasinggesellschaft<br />

ein eigener Verantwortlicher, da sie<br />

nach gesetzlichen Vorgaben die Finanzierung<br />

regelt.<br />

•<br />

Volker Dohr, CEO des Datenschutzspezialisten<br />

Impunix, hat in Ergänzung ein Dokument mit<br />

den zehn wichtigsten Punkten zusammengestellt.<br />

Dabei handelt es sich um eine verkürzte<br />

Information zum neuen Datenschutzgesetz,<br />

umfasst nur das Minimum und geht auf Niederlassungen,<br />

weitere Geschäftsbereiche etc.<br />

nicht ein und ist keine Rechtsberatung. Das<br />

A4-Dokument kann auf der AGVS-Website abgerufen<br />

werden.<br />

Datenschutz-Merkblatt<br />

1. Liste der Daten-Bearbeitungen<br />

2. Datenschutzerklärung <strong>–</strong> DSE<br />

3. Auftragsbearbeitervertrag <strong>–</strong> ABV<br />

4. Datensicherheit <strong>–</strong> TOMs & DSFA<br />

5. Auslandsübermittlung<br />

6. Betroffenenrechte<br />

7. Datenschutzgrundsätze<br />

8. Privacy By Default<br />

9. Kleines Berufsgeheimnis<br />

10. Schulung der Mitarbeiter<br />

Hier geht es zum Merkblatt<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/news/kann-ich-jetztnoch-etwas-bewirken<br />

48<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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DESA AUTOGLASS AG ist dank modernster Diagnose und<br />

Kalibrierungsmitteln sowie gut geschultem und ständig<br />

weitergebildetem Personal in der Lage, die Kalibrierungen<br />

gemäss den Herstellervorgaben durchzuführen, damit<br />

eine korrekte Funktion der relevanten Sicherheitssystemen<br />

gewährleistet werden kann.<br />

desa-autoglass.ch


POLITIK & RECHT<br />

Foto: Istock.<br />

Mehrheit des Nationalrates sagt Ja<br />

Der Ausbau der Autobahnen<br />

löst mehrere Probleme<br />

Fünf Autobahnetappen sollen in der Schweiz für 5,3 Milliarden Franken ausgebaut, bestehende Nationalstrassen<br />

für weitere 8,8 Milliarden unterhalten und verbessert werden. Gut so, sagt AGVS-Zentralpräsident Thomas Hurter.<br />

Tahir Pardhan und Yves Schott<br />

Am ersten Tag der Sommersession Ende<br />

Mai debattierte der Nationalrat über<br />

Ausbau, Unterhalt und Anpassung der Nationalstrassen.<br />

Die Mehrheit des Rates <strong>–</strong> 122 zu<br />

67 Stimmen <strong>–</strong> befand, dass im Kampf gegen<br />

Staus auf Autobahnen ein Ausbau zwingend<br />

notwendig sei, weil die Kapazitätsgrenzen<br />

der wichtigsten und auch als «Rückgrat des<br />

Schweizer Strassverkehrs» bezeichneten Strassen<br />

allmählich erreicht sind. Die Medienmitteilung<br />

des Bundesamts für Strassen (ASTRA)<br />

vom gleichen Tag bestätigt die Wichtigkeit<br />

unserer Autobahnen. Sie machen weniger als<br />

drei Prozent des gesamten Strassennetzes der<br />

Schweiz aus, absorbieren aber rund 41 Prozent<br />

des gesamten Verkehrsaufkommens.<br />

Die Pläne stiessen aber nicht nur auf Zustimmung.<br />

So fiel während der Debatte mehrmals<br />

die im Volksmund bekannte Wendung «Wer<br />

Strassen sät, wird Verkehr ernten». Nach dieser<br />

Denkart würde mit dem Ausbau der Nationalstrassen<br />

das Verkehrsaufkommen zunehmen<br />

und somit die Erreichung der Klimaziele<br />

des Bundes verunmöglicht werden. Gerade in<br />

Zeiten des Wandels in der Automobilindustrie<br />

hin zu nachhaltigeren, ökologischeren Lösungen,<br />

scheint diese Devise jedoch nicht mehr<br />

aufzugehen. So liess Bundesrat Albert Rösti,<br />

welcher den Bundesrat bei diesem Geschäft<br />

vertrat, bei der Debatte verlauten: «Weil die<br />

europäischen Hersteller allesamt daran festgehalten<br />

haben, dass sie ab 2035 und zum Teil<br />

sogar früher nur noch in Elektromobile investieren<br />

werden, dürfen wir mit Fug und Recht<br />

davon ausgehen, dass diese Strassen in dieser<br />

Zeit auch klimafreundlich betrieben werden<br />

können.»<br />

Mit dem Ergebnis zufrieden zeigte sich AGVS-<br />

Präsident Thomas Hurter: «Unser Nationalstrassennetz<br />

wurde in den 1960er-Jahren<br />

geplant. Nun muss es endlich fertiggestellt<br />

werden und dort, wo die Kantone Engpässe<br />

feststellen, der Verkehrsfluss verbessert werden.<br />

Unser Nationalstrassennetz entlastet das<br />

sekundäre Strassennetz. Wenn es Staus gibt,<br />

fliesst der Verkehrsfluss zurück in die Städte<br />

und Gemeinden.» Das Nationalstrassennetz<br />

sei die «Hauptschlagader» des Schweizer Güterverkehrs<br />

auf der Strasse. Rund 74 Prozent<br />

des gesamten Binnenverkehrs würden über<br />

das Nationalstrassennetz abgewickelt. In den<br />

letzten 20 Jahren habe der Verkehr auf den Nationalstrassen<br />

um 130 Prozent zugenommen.<br />

Wenn nicht reagiert werde, würden die Staustunden<br />

<strong>–</strong> 2022 waren es insgesamt knapp<br />

40 000, was satten 4,5 Jahren entspricht <strong>–</strong> weiter<br />

zunehmen und damit auch die volkswirtschaftlichen<br />

Kosten. «Und last but not least<br />

geht es um die Verbesserung der Sicherheit auf<br />

unserem Netz. Der grösste Teil der Finanzierung<br />

der Nationalstrassen wird für den Unterhalt,<br />

Betrieb und vor allem den Ausbau des<br />

Sicherheitsstandards gebraucht. Der kleinere<br />

Teil der Finanzierung wird für zusätzliche Ausbauten<br />

verwendet», so Hurter.<br />

Der AGVS-Präsident und SVP-Nationalrat<br />

weist zudem darauf hin, dass 84 Prozent der<br />

gesamten zurückgelegten Personenkilometer<br />

in der Schweiz auf der Strasse erfolgen und nur<br />

14 Prozent vom ÖV stammen. «Wenn wir die<br />

<strong>Ausgabe</strong>n der Infrastruktur aller drei Staatsebenen<br />

nehmen, wird für diese 14 Prozent<br />

eine Milliarde Franken jährlich mehr ausgegeben.<br />

Mobilität hat mit Bevölkerungs- und<br />

Wirtschaftswachstum zu tun. Nur gemeinsam<br />

können wir das Mobilitätsbedürfnis der Bevölkerung<br />

bewältigen. Die Zeiten Strasse gegen<br />

Schiene sollten endlich vorbei sein.»<br />

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<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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BILDUNG<br />

Ein Tag im Leben von Berufsweltmeister Florent Lacilla<br />

«Diese Erfahrung hilft, die eigenen<br />

Grenzen zu erweitern»<br />

Florent Lacilla, der Goldmedaillengewinner der Worldskills 2022 und zweifache SwissSkills-Sieger, arbeitet<br />

als Automobil-Mechatroniker in Matran FR in der Garage seiner Familie. Wir haben ihn an seinem Arbeitsplatz<br />

getroffen. Denis Robert<br />

Der Berufsweltmeister Florent Lacilla erledigt<br />

in seinem Alltag auch gerne umfangreiche<br />

mechanische Arbeiten.<br />

Gold für die Schweiz! Ende letzten Jahres<br />

gewann der 24-jährige Freiburger Automobil-Mechatroniker<br />

Florent Lacilla bei den<br />

Berufsweltmeisterschaften WorldSkills 2022<br />

im deutschen Dresden eine Goldmedaille: Er<br />

war punktgleich mit drei Teilnehmern aus<br />

Taiwan, Italien und Deutschland. Wir treffen<br />

den jungen Medaillengewinner an seinem<br />

Arbeitsplatz im Familienunternehmen<br />

Lacilla SA in Matran FR, nur einen Steinwurf<br />

von der Autobahn A12 entfernt.<br />

Der brillante junge Freiburger war nicht zum<br />

ersten Mal an Berufsmeisterschaften dabei.<br />

Bereits 2018 und 2022 hatte er die nationalen<br />

SwissSkills gewonnen, was ihn auch zur<br />

Teilnahme an der grossen Weltmeisterschaft<br />

qualifizierte. Ein geborener Wettkämpfer also?<br />

«Der Lehrer hat mich dazu motiviert», erklärt<br />

der junge Mechatroniker ganz bescheiden,<br />

«und auch meine Eltern. Und wenn man sich<br />

qualifiziert hat, dann kommt man auf den Geschmack!»<br />

Die Teilnahmebedingungen empfindet<br />

Lacilla als recht einfach: «Man muss im<br />

Besitz eines EFZ sein oder kurz davorstehen<br />

und darf nicht älter als 23 Jahre sein.»<br />

Alle Facetten seines Berufs<br />

Die Sprache spiele natürlich auch eine Rolle:<br />

«Der Wettbewerb an den WorldSkills findet<br />

auf Englisch statt und steht unter dem Motto<br />

‹Automobile Technology›», so Lacilla. Es werden<br />

alle Aspekte des Berufs berücksichtigt:<br />

«Wir wurden an fünf Posten bewertet, die über<br />

drei Tage verteilt waren: Pannenhilfe am Motor,<br />

Motormechanik, Bremsen und Aufhängungen,<br />

Kommunikation zwischen Netz und<br />

Fahrzeug <strong>–</strong> Stichwort CAN-Bus <strong>–</strong> und Hochvolt.<br />

Und jeder Posten wurde nach mehreren<br />

Kriterien bewertet: Technik, Geschwindigkeit<br />

<strong>–</strong> das Ziel ist es, bei der zugewiesenen Aufgabe<br />

so weit wie möglich zu kommen <strong>–</strong> und natürlich<br />

zählt auch die Arbeitssicherheit.»<br />

In Matran bietet die Garage Lacilla SA ihm<br />

ein weltmeisterliches, weil modernes und angenehmes<br />

Arbeitsumfeld. Das Familienunternehmen<br />

wird derzeit von den Eltern des jungen<br />

Freiburger Mechatronikers geleitet, aber<br />

die nächste Generation <strong>–</strong> Florent Lacilla hat<br />

einen 27-jährigen Bruder <strong>–</strong> soll zu gegebener<br />

52<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Zeit für eine reibungslose Nachfolge sorgen.<br />

Wann wird das sein? «Wir haben kein Datum<br />

festgelegt, aber das könnte in drei bis fünf<br />

Jahren sein.»<br />

Sorgfältig geplante Zukunft<br />

Florent Lacilla bereitet sich auf eine spannende<br />

Karriere vor: «Ich werde meine Prüfungen<br />

für den eidgenössischen Fachausweis<br />

als Automobildiagnostiker im Herbst <strong>2023</strong><br />

ablegen», erklärt der Weltmeister von 2022,<br />

der sich zudem auf das Diplom als Betriebswirt<br />

im Automobilgewerbe (ehemals Meister)<br />

vorbereitet. In der Zwischenzeit übernimmt<br />

er die Funktion des Werkstattleiters in dem<br />

Familienunternehmen, das derzeit 23 Personen<br />

beschäftigt; davon fünf in der Werkstatt.<br />

Lacilla, ohne zu zögern. «Und die sporadischen<br />

Defekte, die am schwierigsten zu beheben<br />

sind. Denn oft treten sie zwar beim Kunden<br />

im Alltag, aber nicht bei uns während der<br />

Suche auf, was eine Reparatur erschwert.»<br />

Die Mechanik ist nie weit weg<br />

Welchen Stellenwert hat die Freizeit im Leben<br />

eines so motivierten jungen Berufstätigen?<br />

«Es ist ein bisschen albern, das zu sagen, aber<br />

ich interessiere mich am meisten für Mechanik.<br />

Ich besitze einen Mazda MX-5 aus dem<br />

Jahr 1990, den ich mit einem Turbo ausgestattet<br />

habe und der 312 PS leistet», ergänzt<br />

er. Aber Florent Lacilla hat auch eine Leidenschaft<br />

für Ferien im Geländewagen mit einem<br />

Zelt auf dem Dach, am Steuer eines Nissan<br />

Patrol aus dem Jahr 1995 <strong>–</strong> der also älter ist<br />

als Lacilla selbst. «Ich mag auch Ausflüge mit<br />

Freunden am Wochenende, gehe ein bisschen<br />

klettern und geniesse es, im Sommer am See<br />

zu sein.»<br />

Bevor er sich von uns verabschiedet, hat Florent<br />

Lacilla noch eine persönliche Botschaft<br />

gerade an die jungen Leserinnen und Leser:<br />

«Die Teilnahme an Wettbewerben ist eine<br />

sehr bereichernde Erfahrung. Sie gibt einem<br />

Selbstvertrauen und man kann seine eigenen<br />

Grenzen erweitern.» Auf gutes Gelingen!<br />

•<br />

Die Arbeit ist spannend und besonders vielfältig<br />

<strong>–</strong> ein Multimarkenbetrieb, welcher Nissan-Händler<br />

und Infiniti-Servicepartner ist,<br />

Dodge-Ram-Händler, Corvette- und Camaro-<br />

Partner für Reparaturen und <strong>–</strong> last<br />

but not least <strong>–</strong> Mazda-Servicepartner.<br />

«Und wir haben vor kurzem noch<br />

die Marke Ssangyong und die chinesischen<br />

Marken Maxus und Aiways,<br />

die von Astara importiert werden,<br />

dazu genommen», fügt Florent Lacilla<br />

hinzu. Die Familiengarage hat sich<br />

übrigens insbesondere auf die Reparatur<br />

von Hochspannungsbatterien zum<br />

Beispiel in Fahrzeugen wie dem Nissan<br />

Leaf spezialisiert.<br />

Die Goldmedaille<br />

der<br />

WorldSkills von<br />

2022 (links) und<br />

der Freiburger<br />

Mechatroniker<br />

wie damals im<br />

Wettkampf in<br />

Dresden auf<br />

Fehlersuche<br />

an einem Kundenfahrzeug<br />

(rechts).<br />

Ein interessanter Bereich mehr<br />

Was verändert die Elektrifizierung der<br />

Fahrzeuge? «Sie verändert den Beruf»,<br />

bestätigt Florent Lacilla, «aber es kommt<br />

ein interessanter Bereich zum anderen hinzu,<br />

denn die ganze Mechanik bleibt ja trotz E-<br />

Antrieb bestehen.» Für ihn geht diese Entwicklung<br />

des Berufs in die richtige Richtung,<br />

auch wenn er persönlich für «bedarfsgerechte<br />

Ansätze», also für den Einsatz verschiedener<br />

Energieträger und somit Antriebsformen ist.<br />

Florent Lacilla interessiert sich am meisten<br />

für Hochspannungsbatterien und die Fehlersuche:<br />

«Ich erledige auch gerne umfangreiche<br />

mechanische Arbeiten, aber meine Funktion<br />

als Werkstattleiter lässt mir nicht mehr viel<br />

Zeit dafür. Und wir machen das sowieso immer<br />

weniger.»<br />

Wie auch immer: Das Kerngeschäft des Mechatronikers<br />

ist die Fehlersuche. Was sind<br />

die häufigsten Pannen? «Jene von Komponenten<br />

der Abgasreinigung», antwortet Florent<br />

Die Familie des Berufsweltmeisters führt in<br />

Matran FR einen Multimarkenbetrieb, der<br />

23 Personen beschäftigt. Fotos: AGVS-Medien<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 53


BILDUNG<br />

Bestätigte Lehrgänge<br />

Karriere-Boost zum<br />

halben Preis<br />

Mit Vollgas in die berufliche Zukunft: Der AGVS freut sich mitzuteilen, dass mit einer Vielzahl bestätigter Lehrgänge<br />

wieder interessante, nichttechnische Weiterbildungsangebote für Ambitionierte in diversen Kantonen zur<br />

Verfügung stehen. Alle Lehrgänge sind vom Bund grosszügig subventioniert und ermöglichen den Absolventinnen<br />

und Absolventen einen Karriere-Boost. Verpassen Sie jetzt den Anschluss nicht! Cynthia Mira<br />

Investition in die berufliche Zukunft:<br />

Finden Sie heraus, welche spannenden<br />

Weiterbildungsangebote in diesem<br />

Sommer starten. Foto: AGVS-Medien<br />

Es gibt beim AGVS tolle Neuigkeiten aus<br />

dem Hause Bildung: Ab <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

starten in Bern alle nichttechnischen Weiterbildungsangebote,<br />

die zu einem anerkannten<br />

eidgenössischen Abschluss führen. In Zürich<br />

und Winterthur bietet sich zudem mit dem<br />

zweijährigen Lehrgang zum/-r Werkstattkoordinator/-in<br />

eine Gelegenheit, um in eine sichere<br />

berufliche Zukunft zu investieren. Dieser spannende<br />

Lehrgang lohnt sich, da die vermittelten<br />

Inhalte einen enormen Mehrwert im Berufsalltag<br />

darstellen. Die Ausbildung umfasst<br />

unter anderem die Bereiche Werkstattprozesse,<br />

Personalmanagement, Rechtliche Verantwortlichkeiten<br />

sowie Kundenkontakte und Administration.<br />

In Winterthur startet zudem die<br />

Ausbildung zum/-r diplomierten Betriebswirt/-<br />

in. Dieser Lehrgang erfreut sich grosser Beliebtheit,<br />

schliesslich sind die Absolventinnen und<br />

Absolventen danach in der Lage, einen Betrieb<br />

zu übernehmen und ganzheitlich zu führen.<br />

Für Interessierte aus der Romandie startet diese<br />

Königsdiziplin unter den Autoberufen ebenfalls<br />

in Lausanne.<br />

Glücklich können sich alle Teilnehmenden<br />

schätzen, die am Ende der Weiterbildungswege<br />

ein anerkanntes eidgenössisches Diplom<br />

respektive einen Fachausweis in den Händen<br />

halten. Und jede Ausbildung gibt es zum halben<br />

Preis! Der Bund subventioniert die Lehrgangskosten<br />

aller Ausbildungen mit 50 Prozent.<br />

Nutzen auch Sie die Chance zu einer<br />

dieser modernen Weiterbildungen oder empfehlen<br />

Sie die Kurse Ihren Mitarbeitenden.<br />

Anmeldungen werden bis zum Kursbeginn<br />

entgegengenommen. •<br />

Weitere Infos unter:<br />

autoberufe.ch<br />

54<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

HIER FINDEN SIE DIE AUFLISTUNG DER BESTÄTIGTEN LEHRGÄNGE.<br />

Der Bund subventioniert alle Lehrgangskosten zusätzlich mit 50%!<br />

DIESE LEHRGÄNGE FINDEN<br />

IN BERN STATT<br />

AUTOMOBIL-SERVICEBERATER/-IN<br />

MIT EIDGENÖSSISCHEM FACHAUSWEIS<br />

Ausbildungsbeginn: 17. <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

Kurstag: Donnerstag und zeitweise samstags<br />

Kursdauer: zwei Semester<br />

Kursanbieter: gibb Bern<br />

AUTOMOBIL-VERKAUFSBERATER/-IN<br />

MIT EIDGENÖSSISCHEM FACHAUSWEIS<br />

Ausbildungsbeginn: 31. <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

Kurstag: Donnerstag<br />

Kursdauer: 2.5 Semester<br />

Kursanbieter: AGVS<br />

WERKSTATTKOORDINATOR/-IN MIT<br />

EIDGENÖSSISCHEM FACHAUSWEIS<br />

Ausbildungsbeginn: 17. <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

Kurstag: Donnerstag<br />

Kursdauer: 4 Semester<br />

Kursanbieter: gibb Bern<br />

DIPLOMIERTE/-R BETRIEBSWIRT/-IN IM<br />

AUTOMOBILGEWERBE <strong>–</strong> HFP<br />

Ausbildungsbeginn: 18. <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

Kurstag: Freitag und zeitweise samstags<br />

Kursdauer: 4 Semester<br />

Kursanbieter: gibb Bern<br />

DIESE LEHRGÄNGE FINDEN<br />

IN WINTERTHUR STATT<br />

WERKSTATTKOORDINATOR/-IN MIT<br />

EIDGENÖSSISCHEM FACHAUSWEIS<br />

Ausbildungsbeginn: 6. September <strong>2023</strong><br />

Kurstag: Mittwoch<br />

Kursdauer: 4 Semester<br />

Kursanbieter: STFW Winterthur<br />

DIPLOMIERTE/-R BETRIEBSWIRT/-IN<br />

IM AUTOMOBILGEWERBE <strong>–</strong> HFP<br />

Ausbildungsbeginn: 26. <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

Kurstag: Mittwoch<br />

Kursdauer: 4 Semester<br />

Kursanbieter: STFW Winterthur<br />

DIESER LEHRGANG FINDET<br />

IN ZÜRICH STATT<br />

WERKSTATTKOORDINATOR/-IN MIT EID-<br />

GENÖSSISCHEM FACHAUSWEIS<br />

Ausbildungsbeginn: 22. <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

Kurstag: Abendkurs Dienstag/Donnerstag<br />

Kursdauer: 4 Semester<br />

Kursanbieter: TBZ Zürich<br />

DIESER LEHRGANG FINDET<br />

IN LAUSANNE STATT<br />

GESTIONNAIRE D’ENTREPRISE<br />

DIPLÔMÉ(E) DANS LA BRANCHE<br />

AUTOMOBILE <strong>–</strong> DF<br />

Début de la formation : 29 août <strong>2023</strong><br />

Jour de cours: mardis soir de 17 h 30 à 20 h 45<br />

(horaire adaptable à 18 h 15 <strong>–</strong> 21 h 30 si besoin)<br />

samedis matin de 8 h 15 à 12 h 15 (parfois 11 h 30<br />

et parfois 13 h 15)<br />

Durée du cours : 6 semestres<br />

Prestataire de cours : 7 act Benson Lausanne<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 55


BILDUNG<br />

Technische Grundbildungen<br />

Der Wandel macht Teilrevision<br />

unumgänglich<br />

Zur Fünf-Jahres-Überprüfung der technischen Grundbildungen bat der AGVS rund 4500 Betriebe um<br />

die Teilnahme an einer Umfrage. Die Rücklaufquote Anfang Jahr war erfreulich hoch. Trotz der grossen<br />

Zufriedenheit gibt es jedoch Handlungsbedarf. Arnold Schöpfer und Cynthia Mira<br />

Alle fünf Jahre führt der AGVS eine Qualitätskontrolle bei den<br />

technischen Grundbildungen durch. An der Online-Befragung,<br />

die in diesem Zusammenhang an rund 4500 Betriebe gesendet wurde,<br />

nahmen 1923 Personen teil. Dies entspricht einer Rücklaufquote von<br />

rund 43 Prozent. Angeschrieben wurden ausschliesslich Garagen, die<br />

derzeit Lernende in den Berufen Automobil-Assistent/-in, Automobil-Fachmann/-frau<br />

und Automobil-Mechatroniker/-in ausbilden. Die<br />

Umfrage fand im Zeitraum vom 13. Januar bis 3. Februar <strong>2023</strong> statt.<br />

Die Verantwortung und Durchführung lag beim Bildungsberatungsbüro<br />

B-Werk in Bern.<br />

Sehr hohe Zufriedenheitswerte<br />

Die Auswertung zeigt nun, dass über 75 Prozent aller<br />

Betriebe «sehr zufrieden» oder «zufrieden» mit der<br />

Qualität der technischen Grundbildungen sind.<br />

Dennoch ist es so, dass mit den steigenden<br />

Marktanteilen an Elektrofahrzeugen zusätzliche<br />

Hochvolt-Kompetenzen in die Bildungspläne<br />

integriert werden müssen. Dies ist<br />

auch im Schlussbericht der Berufs- und<br />

Qualitätssicherungskommission zur<br />

Fünf-Jahres-Überprüfung ersichtlich.<br />

Die Verantwortlichen sehen<br />

Handlungsbedarf. Eine Herausforderung<br />

wird beispielsweise<br />

die Entscheidung sein, welche bisherigen<br />

Kompetenzen aus den Bildungsplänen<br />

für die Integration entfernt<br />

werden müssen, um diese nicht zu<br />

überladen. Die Berufs- und Qualitätssicherungskommission<br />

hat sich deshalb entschieden,<br />

bei der Berufsbildungskommission eine Teilrevision zu<br />

beantragen, da auch die Bildungspläne und Verordnungen<br />

von diesen weitreichenden Änderungen<br />

betroffen sein werden.<br />

Ein grosser Dank gilt an dieser Stelle all<br />

den Betrieben und den Berufsbildner/-<br />

innen, die sich für die Befragung Zeit<br />

genommen haben. Der hohe Rücklauf<br />

zeigt auch das Interesse an den technischen<br />

Berufen <strong>–</strong> und dies ist wichtig,<br />

schliesslich sind die Garagenbetriebe<br />

in der Schweiz im Hinblick<br />

auf die aktuelle Fachkräftesituation auf<br />

junge und gut ausgebildete Arbeitskräfte<br />

angewiesen.<br />

•<br />

75 Prozent der<br />

Befragten in den<br />

Garagenbetrieben<br />

sind mit den technischen<br />

Grundbildungen<br />

derzeit zufrieden oder<br />

sehr zufrieden. Foto:<br />

AGVS-Medien<br />

Weitere<br />

Infos unter<br />

56<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Z4 AA-Weiterbildung<br />

84 sinnvolle Stunden<br />

Seit dem Frühjahr 2022 erhalten Garagistinnen und Garagisten mit einem Z4 AA-Abschluss die Bewilligung,<br />

um Automobil-Mechatroniker/-innen auszubilden. Der AGVS trägt mit dem neuen Kompetenzbereich den<br />

gestiegenen Anforderungen in der Automobilbranche Rechnung und bringt die Ausbildungsinhalte auf den<br />

neuesten Stand der Technik. Anja Linder und Cynthia Mira<br />

Den AGVS erreichte in letzter Zeit vermehrt<br />

die Anfrage, welchen fachtechnischen<br />

Abschluss Mitarbeitende benötigen, um<br />

Automobil-Mechatroniker/-innen im Betrieb<br />

ausbilden zu dürfen. Zudem erkundigten sich<br />

einige Verbandsmitglieder, wo die entsprechenden<br />

Weiterbildungskurse zu absolvieren<br />

sind. Die Antwort lautet: Für die Ausbildungsbewilligung<br />

muss einer der Abschlüsse in den<br />

Kompetenzbereichen Z1, Z2, Z3 oder Z4 AA erbracht<br />

werden. Letzterer wird als Intensivkurs<br />

regelmässig im AGVS-Ausbildungszentrum in<br />

Horw LU und an der Schweizerischen Technischen<br />

Fachschule Winterthur (STFW) angeboten.<br />

Zum Beispiel ist im Oktober <strong>2023</strong> der<br />

nächste Z4 AA-Intensivkurs an der STFW geplant;<br />

es gibt noch freie Plätze.<br />

Mit dem Abschluss erwerben die Garagistinnen<br />

und Garagisten umfassende Kompetenzen<br />

im Umgang mit alternativen Antriebssystemen.<br />

Die Dauer entspricht neu einem<br />

Arbeitsaufwand von zirka 60 Stunden. Hinzu<br />

kommen je acht Stunden, um die Kompetenzausweise<br />

Hochvolt 1, Hochvolt 2 und die<br />

Grundlagen Gas zu erlangen. Im Total sind<br />

somit rund 84 Stunden zu investieren. «Die<br />

gemachten Anpassungen sind sinnvoll, da<br />

eine solche Weiterbildung aufgrund des stark<br />

ansteigenden Marktanteils der Fahrzeuge mit<br />

alternativen Antriebssystemen unumgänglich<br />

ist», betont Arnold Schöpfer, beim AGVS<br />

zuständig für den Bereich Grundbildung und<br />

höhere Berufsbildung. Der Verband stärke mit<br />

dem Angebot des neuen Kompetenzbereichs<br />

Z4 AA die Ausbildungsinhalte von Automobildiagnostiker/-innen<br />

sowie von Automobil-<br />

Werkstattkoordinator/-innen zusätzlich und<br />

trage den gestiegenen Anforderungen in den<br />

Betrieben Rechnung.<br />

Alle obengenannten Abschlüsse, die zur Erlangung<br />

einer Ausbildungsbewilligung notwendig<br />

sind, können auch während des Lehrgangs<br />

zum Automobildiagnostiker/-in besucht<br />

werden. Die Modulprüfungen hierzu werden<br />

vom AGVS in Bern jeweils im Frühjahr und im<br />

Herbst durchgeführt.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

autoberufe.ch<br />

Sind Sie interessiert, jungen<br />

Leuten in Ihrem Betrieb eine<br />

Ausbildung zu ermöglichen?<br />

Infos zur Anerkennung der fachtechnischen<br />

Abschlüsse finden Sie hier. Scannen Sie<br />

einfach den QR-Code, um auf die entsprechende<br />

Webseite zu gelangen.<br />

Mehr erfahren!<br />

Z4 AA-Intensivkurs<br />

Weitere Informationen zum Z4 AA-Intensivkurs<br />

erhalten Sie auf der Website der STFW.<br />

Mehr Strahlkraft<br />

für Ihre Fahrzeuge.<br />

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von AutoScout24 und auf ein frisches<br />

neues Umfeld für Ihre Angebote.<br />

autoscout24.ch


BILDUNG<br />

Mit dem richtigen Lehrstellenmarketing<br />

erhöht sich die Chance,<br />

einen passenden Lernenden zu<br />

finden. Foto: AGVS-Medien<br />

Offene Lehrstellen<br />

Über die Rechnung zum<br />

perfekten Lernenden<br />

Garagistinnen und Garagisten sollten neue Wege gehen, um erfolgreiches Lehrstellenmarketing im<br />

Unternehmen zu betreiben. Aber welche? Erfahren Sie es im eintägigen Didaktikmodul «Lernende selektieren»<br />

der AGVS Business Academy. Cynthia Mira<br />

Madeleine Bernard, Beraterin und Coach<br />

Viele Betriebe haben mit den herkömmlichen<br />

Methoden Schwierigkeiten, neue<br />

Lernende zu finden. Der Verband empfiehlt<br />

deshalb den Kursbesuch «Lernende selektieren»<br />

der AGVS Business Academy. Die Referentin<br />

Madeleine Bernard legt ans Herz,<br />

eigene Praxisbeispiele mitzubringen, um<br />

bestmöglich vom eintägigen Kurs zu profitieren.<br />

Die jeweils kleine Gruppengrösse von 8<br />

bis 15 Teilnehmenden erlaubt es, Massnahmen<br />

für jeden Betrieb individuell zu erarbeiten.<br />

Die Expertin weiss, wovon sie im Kurs<br />

spricht, hat sie doch verschiedenste Mandate<br />

im Bereich der Weiter- und Lehrerbildung<br />

inne. Zudem ist sie für die Berufsschule Bern<br />

(gibb) tätig und begleitet Jugendliche seit Jahren<br />

in die spannende Berufswelt. Umso grösser<br />

ist auch ihr Wissen über die Verschiebungen,<br />

die sich im Lehrstellenmarketing in den<br />

letzten Jahren vollzogen haben.<br />

«Viele Unternehmen in den unterschiedlichsten<br />

Branchen versuchen, Lernende nach den<br />

eigenen eingeschliffenen Mustern zu finden,<br />

aber damit hat man es schwer. Es braucht den<br />

Blick über den Tellerrand», sagt Bernard. Sie<br />

ermuntert zudem, mit Schulen zusammenzuarbeiten.<br />

Denn gerade dort seien junge Talente,<br />

die über die Berufswelt informiert werden<br />

wollen. Aufmerksamkeit sei das Stichwort,<br />

um heute eine Lehrstelle erfolgreich<br />

zu besetzen. Es gehe darum, die Informationen<br />

über eine freie Stelle möglichst breit zu<br />

streuen. Dazu brauche es gar nicht unbedingt<br />

viel Geld. «Warum nicht einfach auf jede<br />

Rechnung den Hinweis anbringen, dass im<br />

eigenen Betrieb eine Lehrstelle zu besetzen<br />

ist?», gibt sie beispielweise den Tipp mit auf<br />

den Weg. Allein solche kleinen Investitionen<br />

können schon Früchte tragen.<br />

Natürlich ist auch die Bewerbung in den Sozialen<br />

Medien vermehrt ein Thema. Gerade im<br />

58<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Weisses Schmuckstück<br />

Dieses Auto glänzt nicht<br />

nur mit seinem Äusseren<br />

Er ist ein echtes Vorzeigemodell: Seit kurzem befindet sich am<br />

AGVS-Hauptsitz in Bern ein Volvo XC40. Wie es dazu kam und wieso<br />

das Auto eine wichtige Investition in die Zukunft ist. Yves Schott<br />

Jetzt anmelden!<br />

Nutzen Sie die Chance und das<br />

Know-how der Expertin. Das sind die<br />

nächsten Termine für das AGVS-Didaktikmodul<br />

«Lernende selektieren».<br />

Dienstag, 5. September <strong>2023</strong>,<br />

8.30-16.30 Uhr, Bern Mobilcity<br />

Mittwoch, 25. Oktober <strong>2023</strong>,<br />

9.00-16.00 Uhr, Online<br />

Hier geht’s zur Anmeldung<br />

Autoübergabe mit Arnold Schöpfer (Grundbildung & Höhere Berufsbildung AGVS), Hansruedi Ruchti (Automobiltechnik<br />

& Prüfungen AGVS), Mike Sigrist (Head Used Car & Remarketing Volvo Car Switzerland), Olivier Maeder (AVGS-<br />

Geschäftsleitung, Bildung), Werner Bieli (Qualitätssicherungskommission Automobildiagnostiker & Automobil-<br />

Werkstattkoordinator beim AGVS) und der neue Volvo XC40 mit Plug-in-Hybridantrieb (v. l. n. r.). Foto: AGVS-Medien<br />

letzten Kurs habe ein junger Teilnehmer<br />

darauf hingewiesen, dass man am besten<br />

den Jungen im Betrieb dieses Ämtli<br />

übergebe. Und Bernard stimmt dem zu:<br />

«Die sozialen Medien funktionieren besser,<br />

wenn Gleichaltrige die Botschaft der<br />

Garage an die junge Generation weitergeben<br />

und den Beitrag posten.» Im Kurs<br />

gibt sie zudem einen Überblick, wer die<br />

Jugend von heute ist und was sie von früheren<br />

Generationen unterscheidet. Zudem<br />

gibt es Hilfestellung, wie man ein<br />

Zeugnis richtig interpretiert. Denn so<br />

viel sei verraten: In einem solchen Abschlussdokument<br />

steckt sehr viel mehr<br />

als nur die Noten. •<br />

Noch steht er unschuldig in der Prüfungswerkstatt.<br />

Bald schon werden sich angehende<br />

Automobildiagnostikerinnen und -diagnostiker<br />

an ihm zu schaffen machen. Seit Ende<br />

Mai ist der AGVS in Besitz eines weissen Volvo<br />

XC40 Recharge Plug-in Hybrid, Jahrgang 2022.<br />

Volvo Car Switzerland übernahm einen grossen<br />

Teil der Beschaffungskosten und sicherte<br />

auch die technische Unterstützung zu. «Es<br />

ist eine wichtige Investition in die Zukunft,<br />

genauer: in unsere Fachkräfte», sagt Mike<br />

Sigrist, Head Used Car & Remarketing bei<br />

der Volvo Car Switzerland AG. Konkret: Der<br />

AGVS bietet Auszubildenden die Möglichkeit,<br />

ihre Prüfungen an einem modernen Fahrzeug<br />

zu absolvieren. Gleichzeitig möchte Volvo<br />

auf diese Weise junge Menschen motivieren,<br />

«sich für die Marke Volvo zu begeistern», wie<br />

Mike Sigrist ergänzt.<br />

Arnold Schöpfer, beim AGVS für die Grundbildung<br />

und Höhere Berufsbildung zuständig,<br />

erklärt, der Verband wende bei Fahrzeugübernahmen<br />

wenn möglich die 80-Prozent-Regel<br />

an: «Wir suchen Autos, die so auch zu rund 80<br />

Prozent auf dem Markt präsent sind.»<br />

Es ist eine überaus sinnvolle Taktik: Angehende<br />

Automobildiagnostikerinnen und -diagnostiker<br />

werden solche neuen Antriebssysteme<br />

später in ihrem Berufsalltag antreffen <strong>–</strong> nebst<br />

den konventionellen Benzin- und Dieselmotoren.<br />

Der XC40 Recharge Plug-in Hybrid glänzt<br />

also nicht nur mit seinem Äusseren, sondern<br />

ist gleichzeitig eine wichtige Investition in die<br />

Ausbildung. Und damit in die Zukunft. •<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 59


BILDUNG<br />

Verkauf- und Beratungskompetenz E-Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur<br />

Bedürfnisse der Kundschaft erspüren<br />

Immer mehr Garagisten und Fachkräfte aus der Autobranche nutzen das massgeschneiderte Angebot der<br />

AGVS Business Academy und bilden sich im Kurs «Verkauf- und Beratungskompetenz von E-Fahrzeugen und<br />

deren Ladeinfrastruktur» im Umgang mit der Elektromobilität weiter. Teilnehmer Roger Lanz berichtet über<br />

seine Kurserfahrung. Mike Gadient<br />

Komplexe Sachverhalte einfach erklären <strong>–</strong><br />

das beherrscht Beat Geissbühler, Leiter<br />

Fahrzeugtechnik STFW und Fachlehrer beim<br />

Lehrgang Automobildiagnostiker/-in: Dieses<br />

Urteil fällt Roger Lanz über seinen Kursleiter.<br />

Die eintägige Weiterbildung in den «The Valley»-Räumlichkeiten<br />

in Kemptthal ZH habe<br />

sich gelohnt. Besonders die offenen Fragen<br />

zur Ladeinfrastruktur der E-Fahrzeuge sind<br />

für ihn nun geklärt. «Beat führte informativ<br />

und kurzweilig durch den Kurs. Er hat sich<br />

viel Zeit für unsere Fragen genommen», erklärt<br />

Lanz. Ihm zugesagt hätten Praxisbeispiele<br />

inklusive Kostenrechnungen.<br />

Garagisten müssen die<br />

Bedürfnisse kennen<br />

Eigentlich richtet sich der Kurs «Verkauf- und<br />

Beratungskompetenz von E-Fahrzeugen und<br />

deren Ladeinfrastruktur» speziell an Automobil-Verkaufsberater/-innen<br />

und Automobil-<br />

Serviceberater/-innen. Händler und Garagisten<br />

müssen wissen, welche Ladeinfrastruktur<br />

für welches Bedürfnis geeignet ist. Lanz übt<br />

jedoch weder den einen noch den anderen<br />

Beruf aus, sondern ist für den TCS als Pan-<br />

Beat Geissbühler zeigte zudem die verschiedenen<br />

Ladelösungen auf und ging auf die Ladezyklen<br />

sowie Batteriekapazitäten der E-Fahrzeuge<br />

ein. «Im Themenbereich der Ladeinfrastruktur<br />

habe ich letztlich am meisten profitiert. Man<br />

muss sicherstellen, dass das Auto daheim oder<br />

am Arbeitsplatz geladen werden kann», sagt<br />

Roger Lanz. In der Schweiz gibt es derzeit um<br />

die 15000 Ladepunkte. Die Reichweite von<br />

Elektrofahrzeugen beträgt heute meist zwischen<br />

300 und 500 Kilometer, wobei hierzulande<br />

gemäss Statistik pro Tag nur 32 Kilometer<br />

zurückgelegt werden.<br />

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<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

nenhelfer tätig. Da immer mehr E-Fahrzeuge<br />

auf den Strassen unterwegs sind, wollte er<br />

sein Wissen über die Vielfalt der unterschiedlichen<br />

Systeme dieser Fahrzeuge aufbessern.<br />

Weil auch in seinem Berufsalltag Beratungsgeschick<br />

gefragt ist, nahm er am Kurs der<br />

AGVS Business Academy teil.<br />

Saubere Bedarfsabklärung<br />

bei der Kundschaft<br />

Ein Ziel des Kurses ist es, die Beratungskompetenz<br />

zu stärken. Beat Geissbühler legt den<br />

Fokus auf eine saubere Bedarfsabklärung bei<br />

der Kundschaft. Dieser müssten plausible Optionen<br />

aufgezeigt werden. Nicht immer seien<br />

rein elektrische Fahrzeuge die ideale Lösung.<br />

Roger Lanz hat es geschätzt, dass im Kurs vertieft<br />

über Vor- und Nachteile der verschiedenen<br />

Antriebe gesprochen wurde. Jetzt liege<br />

es an ihm selbst, weiter am Ball zu bleiben.<br />

Trends auf dem Markt zu kennen und erkennen,<br />

ist für die Beratung essenziell. Roger<br />

Lanz lobt deshalb die auf der AGVS-Website<br />

zur Verfügung gestellten aktuellen Informationen<br />

und Unterlagen über alternative Antriebe<br />

<strong>–</strong> im Wissen, dass die technische Entwicklung<br />

rasant fortschreitet und in Zukunft<br />

die Mehrheit der Autos per Batterie läuft.<br />

•<br />

Fit für die Elektromobilität<br />

Am 27. September und am 7. Dezember <strong>2023</strong><br />

empfängt Beat Geissbühler wieder Teilnehmende<br />

in den «The Valley»-Räumlichkeiten<br />

in Kemptthal ZH. Sein Kurs «Verkauf- und<br />

Beratungskompetenz von E-Fahrzeugen und<br />

deren Ladeinfrastruktur» richtet sich speziell<br />

an die Automobil-Verkaufsberater/-innen und<br />

Automobil-Serviceberater/-innen.<br />

Jetzt anmelden!<br />

Beat Jenny führt am 8. und 15. September<br />

<strong>2023</strong> durch sein Webinar «Elektromobilität im<br />

Verkauf». Während den zweimal 90 Minuten<br />

informiert der Trainer der Trepos AG unter<br />

anderem über die aktuelle Marktsituation,<br />

technische Herausforderungen und Ladeinfrastrukturen.<br />

Jetzt anmelden!<br />

Beat Geissbühler,<br />

Leiter Fahrzeugtechnik<br />

STFW und Fachlehrer<br />

beim Lehrgang Automobildiagnostiker/-in.<br />

Foto: STFW<br />

Die beiden Kurse der AGVS Business<br />

Academy werden dank der Unterstützung<br />

von Energie Schweiz zu einem günstigen<br />

Preis angeboten. Das Programm des Bundes<br />

fördert getreu dem gesetzlichen Auftrag<br />

das Fachwissen und die Kompetenzen in<br />

Energiefragen. Für die Teilnehmenden des<br />

Kurses «Verkauf- und Beratungskompetenz<br />

von E-Fahrzeugen und deren Ladeinfrastruktur»<br />

liegen die Kosten neu bei 200 Franken<br />

zuzüglich MWST, inklusive Mittagessen.<br />

Vor dem Engagement von Energie Schweiz<br />

bezahlten AGVS-Mitglieder 380 Franken<br />

und Nichtmitglieder 535 Franken.<br />

Das Webinar «Elektromobilität im Verkauf»<br />

kostet für AGVS-Mitglieder neu nur<br />

120 Franken zuzüglich MWST anstelle 159<br />

Franken. Nichtmitglieder bezahlten bisher<br />

209 Franken.<br />

Weitere Infos unter:<br />

energieschweiz.ch<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 61


BILDUNG<br />

Kaufleute EFZ <strong>2023</strong><br />

Sie haben den Blick auf das Ganze<br />

Der AGVS blickt dem Start der neuen kaufmännischen Grundbildung mit grosser Vorfreude entgegen.<br />

Schliesslich bilden Betriebe ab diesem Sommer neue Fachkräfte aus, die mit einem breiten und<br />

praxisorientierten Wissen glänzen. Sie werden damit einen grossen Anteil daran haben, die Autobranche<br />

in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Cynthia Mira<br />

Es sei eine Ausbildung mit weniger Theorie-«Blabla», dafür aber<br />

mit mehr Praxis-Know-how: Das sagte Hans Pfister, Präsident der<br />

Kommission kaufmännische Grundbildung beim AGVS, gegenüber<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> vor rund zwei Jahren. Damals war<br />

die Revision der kaufmännischen Grundbildung<br />

Kauffrau/Kaufmann EFZ in vollem<br />

Gange. Nun ist es endlich so weit:<br />

Viele junge Talente starten ab <strong>August</strong><br />

in diversen Garagen mit der neuen<br />

Grundausbildung, die für den Erfolg<br />

der Branche von entscheidender<br />

Bedeutung sein wird.<br />

«Wir brauchen gut ausgebildetes Fachpersonal, welches unser Gewerbe<br />

in den nächsten Jahren mit Erfolg weiterentwickeln kann», sagt Hans<br />

Pfister heute. Er sei der vollen Überzeugung, dass die Branche das nicht<br />

nur mit Akademiker/-innen schaffen werde. Diese verfügten zwar über<br />

einen Hochschulabschluss, aber nicht über eine fundierte Ausbildung<br />

im Metier selbst. «Ein grosser Vorteil liegt darin, dass richtig ausgebildete<br />

Kaufleute in der Automobilbranche vielseitig einsetzbar sind<br />

und den Blick für das Ganze haben.» Zudem werde konsequent<br />

Wert auf Handlungskompetenzen gelegt. «Die Lernenden erleben<br />

die Arbeitsweise im Unternehmen hautnah mit und lernen<br />

von der Pike auf sämtliche Aufgaben in einem Autohaus kennen<br />

und umsetzen.» Einsetzbar seien sie zum Beispiel am Empfang<br />

mit dem direkten Kundenkontakt, bei der Auftragsabwicklung<br />

im Kundendienst, der Unfallmeldung im Personalwesen<br />

oder der Mehrwertsteuerabwicklung. Weitere Aufgaben<br />

entstünden im Ersatzteillager, in der Disposition, bei<br />

der Inventur oder bei der Lagerbewertung.<br />

Ins richtige Licht<br />

gerückt: Kaufleute<br />

sind in sämtliche<br />

Prozesse in einem<br />

Autohaus eingebunden<br />

und stellen damit<br />

einen Gewinn für die<br />

ganze Branche dar.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Der AGVS bot für die Umsetzung in den Betrieben in<br />

den letzten Monaten zahlreiche Schulungen für Berufsbildner/-innen<br />

an. Dabei ging es auch darum, sich mit<br />

den Neuerungen auf der Lernplattform Time2learn<br />

vertraut zu machen. Das Kursangebot gibt es je nach<br />

Bedarf auch im kommenden Semester <strong>2023</strong> sowie<br />

2024 wieder. Bei Fragen können sich die Betriebe<br />

auch jederzeit an den AGVS wenden. Denn nur<br />

die korrekte Umsetzung führt dazu, dass die<br />

Branche auf Fachkräfte zählen kann, die mit<br />

einem breiten Wissen den Blick für das Ganze<br />

haben.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

autoberufe.ch und skkab.ch<br />

62<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

AGVS Business Academy<br />

Hier scannen für weitere Informationen:<br />

agvs-upsa.ch<br />

AGVS DIDAKTIKMODULE<br />

«LERNENDE SELEKTIEREN»<br />

05. September <strong>2023</strong>, Bern<br />

25. Oktober <strong>2023</strong>, online<br />

«JUNGE ERWACHSENE FÜHREN<br />

UND KRISEN ÜBERWINDEN»<br />

22. <strong>August</strong> <strong>2023</strong>, Sissach<br />

01. Dezember <strong>2023</strong>, Lenzburg<br />

JULI<br />

INSTRUKTION UND GRUNDLEGENDE<br />

SYSTEMKENNTNISSE ZU HOCHVOLT-<br />

SYSTEMEN IN DER FAHRZEUGTECHNIK<br />

11./12. <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong>, AGVS Bern<br />

18./19. <strong>August</strong> <strong>2023</strong>, ibW Chur<br />

25./26. <strong>August</strong> <strong>2023</strong>, wbz Lenzburg<br />

28./29. September <strong>2023</strong>, STFW Winterthur<br />

27./28. Oktober <strong>2023</strong>, TBZ Zürich<br />

Weitere Daten online<br />

DAS NEUE SCHWEIZER DATENSCHUTZ-<br />

GESETZ: DAS MÜSSEN SIE JETZT WISSEN!<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine<br />

Übersicht über das neue Schweizer Datenschutzgesetz<br />

(DSG), welches per 1. September <strong>2023</strong> in<br />

Kraft tritt.<br />

21. <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong>, online<br />

26. <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong>, online<br />

AUGUST<br />

BASISSEMINAR FÜR<br />

AUTOMOBIL- VERKAUFSBERATER/-IN<br />

In 10 Tagen werden die jungen oder angehenden<br />

Automobil-Verkaufsberater/innen im Detail mit<br />

den eigentlichen Verkaufsbelangen (Verkaufspsychologie,<br />

Kommunikation, Verkaufsmethodik) auf<br />

ihre tägliche Arbeit vorbereitet.<br />

21. <strong>August</strong> <strong>2023</strong> bis 01. September <strong>2023</strong>, Bern<br />

DIALOG <strong>–</strong> DAS NEUE<br />

MITARBEITERGESPRÄCH<br />

Nach dem Kurs sind Sie in der Lage auch heikle<br />

Mitarbeitergespräche für beide Seiten erfolgreich<br />

zum Abschluss zu bringen<br />

16. <strong>August</strong> <strong>2023</strong>, wbz Lenzburg<br />

BERUFSBILDNER/-INNEN SCHULUNGEN<br />

FÜR DETAILHANDELSFACHLEUTE SALES<br />

UND AFTER SALES<br />

29. <strong>August</strong> <strong>2023</strong>, Bern<br />

20. November <strong>2023</strong>, Winterthur<br />

LEHRGANG DAB+<br />

In Zusammenarbeit mit der Schweizer Radiobranche,<br />

DAB+-Experten der SRG sowie DAB+-<br />

Fahrzeug-Spezialisten wurde ein DAB+ Lehrgang<br />

mit AGVS Kompetenzausweis entwickelt.<br />

29. <strong>August</strong> <strong>2023</strong>, Lenzburg<br />

GOOGLE BASICS TRAINING<br />

29./30. <strong>August</strong> <strong>2023</strong>, online<br />

07./08. November <strong>2023</strong>, online<br />

SEPTEMBER<br />

SPEZIALIST/-IN FÜR ALTERNATIVE<br />

FAHRZEUGANTRIEBE<br />

11. September <strong>2023</strong> bis 30. <strong>Juli</strong> 2024,<br />

wbz Lenzburg<br />

WEBINAR 2 × 90 MINUTEN <strong>–</strong><br />

ELEKTROMOBILITÄT IM VERKAUF<br />

In diesem Training bearbeiten wir Kundenanforderungen<br />

im Bereich der Elektromobilität.<br />

08./15. September <strong>2023</strong>, online<br />

01./08. Dezember <strong>2023</strong>, online<br />

VERTIEFUNGSMODUL CNG INSTRUKTION<br />

UND SYSTEMKENNTNISSE FÜR<br />

DEN SICHEREN UMGANG MIT CNG<br />

Die Teilnehmer sind in der Lage, Arbeiten an<br />

gasführenden Komponenten von CNG-Fahrzeugen<br />

unter sicheren Voraussetzungen durchzuführen.<br />

26. September <strong>2023</strong>, The Valley Kemptthal<br />

02. Dezember <strong>2023</strong>, wbz Lenzburg<br />

VERKAUF- UND BERATUNGSKOMPETENZ<br />

VON E-FAHRZEUGEN UND DEREN<br />

LADEINFRASTRUKTUR<br />

Die Elektromobilität erobert Marktanteile.<br />

Es ist aber nicht nur das Wissen über die<br />

Fahrzeug systeme nötig, sondern auch die<br />

Beratungskompetenz zur Ladeinfrastruktur.<br />

27. September <strong>2023</strong>, The Valley Kemptthal<br />

07. Dezember <strong>2023</strong>, The Valley Kemptthal<br />

Weitere Daten werden laufend online ergänzt.<br />

OKTOBER<br />

MWST GRUNDKURS<br />

Der Kurs richtet sich an Personen, die sich neu<br />

mit der Mehrwertsteuer im Automobilgewerbe<br />

beschäftigen müssen oder im Alltag einige<br />

Unsicherheiten mit der Anwendung haben.<br />

04. Oktober <strong>2023</strong>, STFW Winterthur<br />

32. AGVS-FRAUENSEMINAR<br />

Themen des AGVS-Frauenseminars <strong>2023</strong>:<br />

Fachkräftemangel, Notfall am Arbeitsplatz,<br />

Generationen Babyboomer bis Z, Nachfolgeregelung,<br />

revidiertes Erbrecht und Digital Detox.<br />

23. <strong>–</strong> 25. Oktober <strong>2023</strong>, Wildhaus SG<br />

NOVEMBER<br />

MEINE WIRKUNG ALS FÜHRUNGS-<br />

VERANTWORTLICHE/-R<br />

Führungspersonen setzen sich mit ihren aktuellen<br />

Situationen und Rollen konkret auseinander und<br />

erarbeiten zielführende Lösungen.<br />

30. November <strong>2023</strong>, wbz Lenzburg<br />

DEZEMBER<br />

GRUNDMODUL GAS<br />

Dieser Kurs gibt ihnen eine Übersicht über die<br />

Gase von LNG bis Wasserstoff die in der Fahrzeugtechnik<br />

als Kraftstoffe eingesetzt werden.<br />

01. Dezember <strong>2023</strong>, wbz Lenzburg<br />

e-learning laufend AGVS ZS, Online<br />

Weitere Daten werden laufend online ergänzt.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 63


BILDUNG<br />

Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />

AARGAU<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Informationsabend:<br />

17. <strong>August</strong> <strong>2023</strong>, 18.00 Uhr<br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 06. September <strong>2023</strong><br />

Ort : Weiterbildungszentrum Lenzburg<br />

wbzlenzburg.ch<br />

SPEZIALIST/-IN FÜR ALTERNATIVE FAHR-<br />

ZEUGANTRIEBE MIT ZERTIFIKAT WBZ<br />

Informationsabend:<br />

17. <strong>August</strong> <strong>2023</strong>, 18.00 Uhr<br />

BASEL<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN BP<br />

Ort: Allgemeine Gewerbeschule Basel, BBZBL<br />

Liestal (Theorie) und AGVS-Bildungszentrum<br />

Sissach (Praktika)<br />

agsbs.ch/hohere-berufsbildung/berufs-und-hoherefachprufungen<br />

BERN<br />

AUTOMOBIL-VERKAUFSBERATER/-IN<br />

Start Lehrgang: 31. <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

agvs-upsa.ch<br />

FAHRZEUGRESTAURATOR/-IN<br />

Informationsabend:<br />

23. <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

Ort: AGVS Ausbildungscenter Sektion Solothurn<br />

GerolagCenter Olten<br />

Start Lehrgang: Oktober <strong>2023</strong><br />

fahrzeugrestaurator.ch<br />

BETRIEBSWIRT/-IN IM AUTOGEWERBE HFP<br />

Nächster Studienbeginn: Freitag, 18. <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

Ort: gibb Berufsschule Bern<br />

gibb.ch<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN BP<br />

Nächster Studienbeginn: 17. <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

Ort: gibb Berufsschule Bern<br />

gibb.ch<br />

AUTOMOBIL-SERVICEBERATER/-IN IM<br />

AUTOMOBILGEWERBE<br />

Nächster Studienbeginn: 17. <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

Ort: gibb Berufsschule Bern<br />

gibb.ch<br />

AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />

BP ODER ZERTIFIKAT AGVS<br />

Nächster Studienbeginn: 17. <strong>August</strong> <strong>2023</strong> (BP)<br />

Nächster Studienbeginn: 18. <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

(Zertifikat)<br />

Ort: gibb Berufsschule Bern<br />

gibb.ch<br />

CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />

LEHRGANG AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Start Lehrgang: 23. <strong>August</strong> 2024<br />

Ort: ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />

ibw.ch/beratung/infoabende<br />

HORW<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN UND AU-<br />

TOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />

Start Vorbereitungslehrgang: <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum Horw<br />

agvs-zs.ch/de/ausbildung-luzern<br />

INTENSIVKURS Z4 AA<br />

Für den fachtechnischen Abschluss für die Ausbildungsbewilligung<br />

für Automobil-Mechatroniker/-in<br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum Horw<br />

agvs-zs.ch/de/ausbildung-luzern<br />

AUS- UND WEITERBILDUNGEN IM<br />

BEREICH ALTERNATIVE ANTRIEBE<br />

30. <strong>August</strong> <strong>2023</strong> und 31. <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

Hochvolt-Instruktion EV<br />

05. September <strong>2023</strong><br />

Grundlagen Energie- & Batteriespeicher<br />

30. Oktober <strong>2023</strong> und 31. Oktober <strong>2023</strong><br />

Hochvolt-Instruktion EV<br />

agvs-zs.ch/de/news/alternative-antriebe<br />

ST. GALLEN<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Start Lehrgang: <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum St. Gallen<br />

Neu mit Einführungstagen<br />

agvs-abz.ch<br />

THURGAU<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Start Lehrgangs: 15. <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

Ort: Gewerbliches Bildungszentrum Weinfelden<br />

gbw.ch<br />

WINTERTHUR<br />

AUTOMOBIL-VERKAUFSBERATER/-IN MIT<br />

EIDG. FACHAUSWEIS<br />

Start Lehrgang: 20. <strong>August</strong> 2024<br />

stfw.ch/de/angebot/kurse/fahrzeugtechnik/<br />

automobil-serviceberaterin-mit-eidg-fachausweis<br />

BETRIEBSWIRT/-IN IM<br />

AUTOMOBILGEWERBE<br />

Start Lehrgang: 26. <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

Ort: STF Winterthur<br />

stfw.ch/abwa<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN UND AU-<br />

TOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />

Start Lehrgang: 04. September <strong>2023</strong><br />

Fachrichtung Nutzfahrzeuge / Personenwagen<br />

und Automobil-Werkstattkoordinator<br />

INTENSIVKURS Z4 AA<br />

Für den fachtechnischen Abschluss für die Ausbildungsbewilligung<br />

für Automobil-Mechatroniker/-in<br />

stfw.ch/de/angebot/kurse/fahrzeugtechnik/<br />

alternative-antriebssysteme-kompetenzbereich-z4<br />

Start Intensivkurs: 28. Oktober <strong>2023</strong><br />

Informationsabende für die Weiterbildungen:<br />

07. November <strong>2023</strong>, 19.00 bis 20.30 Uhr, Online<br />

Ort: Alle Lehrgänge finden an der Schweizerische<br />

Technische Fachschule Winterthur STFW statt.<br />

stfw.ch<br />

ZÜRICH<br />

BETRIEBSWIRT/-IN IM AUTOMOBIL-<br />

GEWERBE<br />

Start Lehrgang: 19. <strong>August</strong> 2024<br />

tbz.ch<br />

AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />

MIT ODER OHNE ZERTIFIKAT AGVS<br />

Abendkurs: Start 22. <strong>August</strong> <strong>2023</strong>, jeweils<br />

Dienstag und Donnerstag, 18.15 Uhr bis 21.20 Uhr<br />

Tageskurs: Start 21. <strong>August</strong> <strong>2023</strong>,<br />

jeweils montags, 8.15 Uhr bis 17.35 Uhr<br />

tbz.ch/weiterbildung-tbz/<br />

automobilwerkstattkoordinator<br />

ZUG<br />

LEHRGANG AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Start Lehrgang: Oktober <strong>2023</strong><br />

kurse-gibz-lqc.ch/ad<br />

Der Lehrgang findet im Bildungszentrum Zug statt.<br />

64<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

FRIBOURG<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3<br />

Localité: UPSA-Section Fribourg<br />

upsafrbrevet.ch<br />

COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 à Z4<br />

Localité: UPSA-Section Fribourg<br />

upsafrbrevet.ch<br />

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Localité: EPSIC<br />

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SION<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: P1 à P3 Automne <strong>2023</strong><br />

COORDINATEUR D’ATELIER<br />

AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 À Z4<br />

Localité: EPTM, Sion<br />

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DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3, début en <strong>2023</strong><br />

COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 à Z4,<br />

Centre de formation UPSA Vaud/Yverdon-les-Bains<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 65


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Neuer Ehrenkodex<br />

Schweizweit einheitliche<br />

Standards<br />

Der AGVS schafft einen nationalen Standard bezüglich<br />

eines einheitlichen Verständnisses für Qualitätsmerkmale.<br />

Diese Werte werden im neuen Ehrenkodex zusammengefasst.<br />

Gleichzeitig soll so «AGVS-Garagist» als Gütesiegel im<br />

Auftritt gegenüber aussen gestärkt werden. Sascha Rhyner<br />

An der Delegiertenversammlung des AGVS<br />

am 21. Juni in Locarno wurde der neue<br />

Ehrenkodex erstmals öffentlich präsentiert.<br />

Er trägt den veränderten Anforderungen der<br />

Gesellschaft an Ethik und nachhaltiges Wirtschaften<br />

Rechnung. Unternehmen stehen in<br />

Bezug auf ihr Verhalten gegenüber der Gesellschaft<br />

und den Kunden stärker unter Beobachtung.<br />

Mit der Überarbeitung des Ehrenkodexes<br />

will der AGVS die Glaubwürdigkeit nach<br />

aussen sowie «AGVS-Mitglied» als Gütesiegel<br />

transportieren. Die Kundinnen und Kunden<br />

sollen sehen: AGVS-Mitglieder bekennen sich<br />

zu einwandfreier Leistung und tadellosem Verhalten<br />

und halten sich dank Weiterbildungen<br />

laufend auf dem aktuellen Wissensstand. Dies<br />

bedeutet, dass ein AGVS-Mitglied landesweit<br />

die gleichen Aufnahmekriterien erfüllen muss<br />

(siehe Box).<br />

Minimale Aufnahmekriterien an ein angehendes AGVS-Mitglied<br />

Der Antragsteller (Betrieb) verfügt bei<br />

Antragsstellung über mindestens folgende<br />

Anforderungen:<br />

▪ besitzt eine E-Mail-Adresse<br />

▪ ein Handelsregistereintrag, der explizit auf ein<br />

Tätigkeitsgebiet im Autogewerbe hinweist, ist<br />

vorhanden<br />

▪ bietet ein gepflegtes inneres und äusseres<br />

Erscheinungsbild<br />

▪ eine Garagennummer (U-Nr.) ist vorhanden<br />

▪ verfügt über eine fachbetriebliche Einrichtung<br />

▪ entspricht den kantonalen, umwelttechnischen<br />

Anforderungen<br />

▪ der Inhaber oder mindestens ein Mitarbeitender<br />

verfügt über eine technische Ausbildung<br />

im Autogewerbe (EFZ-Abschluss)<br />

▪ die Zeiterfassung ist gewährleistet<br />

▪ die EKAS-Richtlinien werden eingehalten<br />

▪ eine MWST-Nummer ist vorhanden<br />

▪ die Garage muss im Haupterwerb betrieben<br />

werden<br />

▪ ein aktueller Betreibungsauszug liegt vor<br />

Weitere Anforderungskriterien können von den<br />

jeweiligen Sektionen selber festgelegt werden.<br />

Der Ehrenkodex soll aber nicht nur nach<br />

aussen wirken, sondern auch in der internen<br />

Kommunikation eine verpflichtende Wirkung<br />

haben: Um gutes Personal anstellen zu können,<br />

muss ein Arbeitgeber attraktiv sein sowie zeitgemässe<br />

und sichere Arbeitsbedingungen bieten.<br />

Dazu gehören Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

für die Mitarbeitenden. Letztlich<br />

sind sie das Gesicht des Betriebs <strong>–</strong> und das<br />

soll zufrieden sein. Ein wichtiger Punkt des Ehrenkodexes<br />

ist das Thema Umwelt. Das Auto<br />

und der motorisierte Individualverkehr werden<br />

von gewissen Kreisen als einer der Hauptum-<br />

66<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

DREI FRAGEN AN ANDRI ZISLER<br />

Die Tafel AGVS-Mitglied soll<br />

einen gewissen Qualitätsstandard<br />

gewährleisten. Foto: AGVS-Medien<br />

Andri Zisler, AGVS-Zentralvorstand<br />

Herr Zisler, was ist überhaupt ein<br />

Ehrenkodex?<br />

Andri Zisler, AGVS-Zentralvorstand: Ein<br />

Ehrenkodex ist eine Zusammenstellung von<br />

Verhaltensregeln, um das Verhalten und die<br />

moralischen Standards ihrer Mitglieder zu<br />

definieren. Er bezieht sich in der Regel auf<br />

Verhaltensnormen wie Ehrlichkeit, Integrität,<br />

Verantwortungsbewusstsein und Fairness. Ein<br />

Kodex ist kein Gesetz, sondern eine freiwillige<br />

Selbstverpflichtung der Mitglieder, sich an<br />

ethische Standards zu halten.<br />

weltsünder definiert. Deshalb ist es wichtig<br />

für die eigene Reputation, dass AGVS-Mitglieder<br />

einen schonenden Umgang mit Ressourcen<br />

pflegen und sich zur Nachhaltigkeit<br />

verpflichten.<br />

Die Werte des Ehrenkodexes werden auf<br />

einer wetterbeständig produzierten A3-<br />

Tafel dargestellt und können problemlos<br />

überall aufgehängt werden. Es ist jedem<br />

AGVS-Mitglied freigestellt, ob die Tafel im<br />

Showroom, in der Werkstatt oder im eigenen<br />

Büro platziert wird. Die Werte sollen<br />

das einzelne Mitglied als Marke «AGVS-<br />

Garagist» stärken. Deshalb wird die Tafel<br />

gemeinsam von Zentralpräsident Thomas<br />

Hurter, dem Sektionspräsidenten sowie<br />

auch dem AGVS-Mitglied unterschrieben.<br />

Dank den Qualitätsmerkmalen soll sich ein<br />

AGVS-Mitglied differenzieren können.<br />

•<br />

Unsere Werte<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

Als Mitglied des AGVS verpflichten wir uns<br />

gegenüber unseren Kundinnen und Kunden<br />

… durch stetige Weiterbildung die nötige Fachkompetenz zu erlangen.<br />

… uns als Vertrauenspartner mit Fairness und Ehrlichkeit gegenüber Dritten einzusetzen.<br />

… uns an Qualitätsversprechen zu halten.<br />

… uns als Mobilitätsdienstleister für die individuelle Mobilität einzusetzen.<br />

… bei Meinungsverschiedenheiten die vom AGVS und den Automobilclubs ACS und TCS<br />

geschaffenen Schlichtungsstellen anzurufen.<br />

gegenüber unseren Mitarbeitenden<br />

... ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und zeitgemässe sowie sichere Anstellungs- und<br />

wertschätzende Arbeitsbedingungen zu ermöglichen.<br />

… Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz aktiv umzusetzen.<br />

… für die stetige Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden zu sorgen.<br />

… transparent zu informieren und offen zu kommunizieren.<br />

… wertschätzend zu sein und den gegenseitigen Respekt zu wahren.<br />

gegenüber der Umwelt<br />

… uns zu deren Schutz zu engagieren und mit Ressourcen<br />

sorgsam umzugehen.<br />

… Kunden und Mitarbeitende zu einer umweltschonenden Mobilität und Arbeitsweise zu<br />

motivieren.<br />

… fachgerecht zu entsorgen, was sich nicht recyclen lässt.<br />

… die Betriebssicherheit und die Umweltkonformität unserer Fahrzeuge sicherzustellen.<br />

gegenüber der Branche<br />

… uns fair und loyal gegenüber Mitbewerbern zu verhalten.<br />

… das Ansehen der Branche positiv voranzutreiben.<br />

… Beziehungen in der Branche aktiv zu pflegen.<br />

… aktiv am Verbandsleben teilzunehmen.<br />

Thomas Hurter<br />

Zentralpräsident Präsident der Sektion … Mitglied<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Mit dem Ehrenkodex führt der AGVS<br />

national minimale Aufnahmekriterien ein.<br />

Was ist der Hintergrund dieses Schritts?<br />

Uns ist wichtig, dass AGVS-Garagisten einen<br />

gewissen Qualitätsstandard erfüllen. Mit diesen<br />

minimalen Aufnahmekriterien wollen wir das<br />

gewährleisten. Das soll auch gegen aussen, also<br />

den Endkundinnen und Endkunden<br />

gegenüber, sichtbar und spürbar<br />

sein. Dass die Tafel auch vom<br />

Garagisten unterschrieben wird, soll<br />

diesen verpflichten, sich auch an den<br />

Ehrenkodex zu halten.<br />

Welche Vorteile bringt der<br />

Ehrenkodex dem Betrieb?<br />

Die Kundinnen und Kunden sehen<br />

erstens, dass sich AGVS-Mitglieder<br />

zu tadelloser Leistung<br />

und einwandfreiem Verhalten bekennen<br />

und sich dank Weiterbildungen<br />

laufend auf dem aktuellen<br />

Wissensstand halten. Der zweite<br />

wichtige Punkt: Um gutes Personal<br />

anstellen zu können, muss ein<br />

Arbeitgeber attraktiv sein und zeitgemässe<br />

und sichere Arbeitsbedingungen<br />

bieten. Dazu gehören Aus-<br />

und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

für die Mitarbeitenden. Und drittens<br />

ist es wichtig für die eigene<br />

Reputation, dass AGVS-Mitglieder<br />

einen schonenden Umgang mit<br />

Ressourcen pflegen und sich zur<br />

Nachhaltigkeit verpflichten.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 67


VERBAND & SEKTIONEN<br />

AGVS-Delegiertenversammlung <strong>2023</strong><br />

Ganz grosses Kino im Tessin<br />

An der Delegiertenversammlung des AGVS fand Zentralpräsident Thomas Hurter klare Worte: Das Autogewerbe<br />

werde zu Unrecht an den Rand gedrängt, obwohl es unverzichtbar sei. Aber nicht nur deshalb war die<br />

46. Delegiertenversammlung, diesmal im Tessin, sozusagen ganz grosses Kino. Timothy Pfannkuchen und Jürg A. Stettler<br />

Endlich mal was anderes als immer diese<br />

Turnhallen», freut sich Zentralpräsident<br />

Thomas Hurter bei der Begrüssung der AGVS-<br />

Delegierten <strong>–</strong> und heisst jene auch auf Italienisch<br />

willkommen. Schliesslich findet die<br />

jährliche Delegiertenversammlung (DV) in<br />

einem Tessiner Kino statt. Nicht in irgendeinem,<br />

sondern jenem PalaCinema, in dem<br />

sich Hollywoodstars zum Locarno Film Festival<br />

treffen. Aber auch die Gästeliste der Delegiertenversammlung<br />

beinhaltet neben den<br />

123 Delegierten illustre Namen. Unter knapp<br />

hundert weiteren Gästen sind etwa Ständerat<br />

Marco Chiesa, Nationalrat Fabio Regazzi,<br />

AGVS-Ehrenpräsident Urs Wernli, Damian<br />

Donnellan, Chef Jaguar Land Rover Schweiz,<br />

Peter Grünenfelder, Auto-Schweiz-Präsident,<br />

Gustav Oberwalder, Vorstand Cecra, Asa-Präsident<br />

Andreas Vetsch, ESA-Präsident Hubert<br />

Waeber sowie Felix Wyss, Zentralpräsident<br />

von Carrosserie Suisse.<br />

«Das Tessin ist eine wunderschöne Region»,<br />

leitet Hurter die DV ein, «und doch geht<br />

das Tessin in den Medien manchmal etwas<br />

vergessen. Obwohl das Tessin unverzichtbar<br />

ist: Ohne ist die Schweiz nicht die Schweiz.»<br />

Doch seit einigen Jahren habe er den Eindruck,<br />

dem Autogewerbe ergehe es ähnlich<br />

wie dem Tessin. «In jedem Haushalt gibt es<br />

ein Fahrzeug, das Auto steht für Mobilität und<br />

für wirtschaftliche und persönliche Freiheit.<br />

Aber wenn ich die Medien so anschaue, werden<br />

wir etwas in die Ecke gedrängt, obwohl<br />

wir eine innovative Branche sind. In den Medien<br />

bekommen jene, die das Auto kritisch<br />

betrachten, mehr Resonanz. Doch das wollen,<br />

dürfen und werden wir nicht zulassen!»<br />

Starke Worte über eine starke Branche<br />

«Pandemie, Fachkräftemangel, Elektromobilität<br />

<strong>–</strong> es gibt sehr viele Herausforderungen»,<br />

blickt Hurter auf die Branche. Doch wo<br />

Schwarz sei, sei auch Weiss. Es seien zwar<br />

schwierige Jahre für die Branche gewesen,<br />

doch die Prognosen seien erfreulich: Der<br />

Konjunkturausblick von BAK Economics erwarte<br />

<strong>2023</strong> fast 14 Prozent mehr Neuimmatrikulationen.<br />

Da die Autos der Lieferprobleme<br />

bei Neuwagen wegen länger behalten<br />

werden, wirke sich dies auf die Serviceleistungen<br />

aus, hier rechne die Prognose mit<br />

plus drei Prozent.<br />

«Sie sehen, es wird uns sicherlich nicht langweilig.»<br />

Spannend bleibe auch die Politik.<br />

Hurter weisst dabei auf die Pläne des Bundesrats<br />

hin, die vierprozentige Importsteuer auch<br />

auf E-Fahrzeuge einzuführen.. Positiv sei der<br />

Ausbau des Nationalstrassennetzes bis 2030:<br />

«Nationalstrassen machen drei Prozent des<br />

Netzes aus, hatten aber in den letzten Jahren<br />

ein Verkehrswachstum von 130 Prozent<br />

zu bewältigen. Strasse gegen Schiene ist da<br />

kein Thema mehr: Es geht nicht um ein Ausspielen;<br />

nur gemeinsam kann man das bewältigen.<br />

Aber wir müssen unsere Infrastruktur<br />

besser nutzen und uns überlegen, wie wir das<br />

in Zukunft finanzieren.»<br />

Nach Hurters kraftvollem Statement findet<br />

Ständerat Marco Chiesa in einer Grussbotschaft<br />

ebenfalls klare Worte: «Man kann<br />

mehr und Besseres tun für unser Land, als<br />

sich auf der Strasse festzukleben.» An die Adresse<br />

der Delegierten betont Chiesa: «Ich bin<br />

Ihnen dankbar für all das, was Sie für unser<br />

Land tun!» Dann beginnen die Geschäfte der<br />

DV mit ihren Abstimmungen, unterbrochen<br />

von Referaten <strong>–</strong> und von einer Gesprächsrunde<br />

zum Jahresbericht 2022 mit Mitgliedern<br />

des AGVS-Zentralvorstands (ZV): Enrico<br />

Camenisch (Berufsbildungsfonds) und Markus<br />

Hesse (Handel), Charles-Albert Hediger<br />

(Berufsbildung) und Dominique Kolly (Nutzfahrzeuge)<br />

sowie Pierre Daniel Senn (Vizepräsident).<br />

Hediger betont, dass die Aus- und<br />

Weiterbildung die wichtigste Verbandsaufgabe<br />

sei. Sein Rat: «Wir haben überall Fachkräftemangel.<br />

Wir müssen in erster Linie<br />

selbst ausbilden und weiterbilden, damit<br />

wir in Zukunft genügend Mitarbeitende<br />

haben.» Senn verweist auf das<br />

am 1. September in Kraft tretende<br />

Datenschutzgesetz: «Es erfordert<br />

Arbeit, aber wir müssen es jetzt umsetzen.<br />

Das ist aber auch eine Gelegenheit,<br />

uns bewusst zu werden, welchen<br />

Wert unsere Daten haben.» Hesse<br />

spricht über den Handel: «Agenturmodell<br />

wäre das Modewort 2022. Aufgrund des Gutachtens,<br />

das wir erstellen liessen, kommen<br />

wir von einer sehr kritischen zu einer objektiv<br />

kritischen Einstellung. Erhält man einen<br />

Agenturvertrag, sollte man ihn zwar kritisch<br />

studieren, aber offenbleiben: Ein echtes Agenturmodell<br />

kann auch eine Chance sein!» Kolly<br />

geht auf Herausforderungen bei Nutzfahrzeugen<br />

ein und wirbt für die Transport-CH (8. bis<br />

11. November <strong>2023</strong>). «Was früher die Halle 7<br />

in Genf war, findet heute in Bern statt. Und<br />

ich bin auch zuversichtlich, dass wir uns 2024<br />

am Salon in Genf treffen werden.»<br />

Die Bildung bleibt voll im AGVS-Fokus<br />

«Erfolg = Bereitschaft × Fähigkeit × Möglichkeit»<br />

prangt anschliessend auf der Leinwand<br />

des Kinos: ZV-Mitglied Barbara Germann (Bildung)<br />

bringt die Erfolgsfaktoren gekonnt auf<br />

den Punkt. «Unser Nachwuchs ist der Motor<br />

und der Treibstoff, heute besser gesagt die<br />

Energie für die Zukunft unserer Branche»,<br />

betont Germann. Und verweist auf das Musterbeispiel<br />

Florent Lacilla, der an den Berufsweltmeisterschaften<br />

WorldSkills 2022 die<br />

Goldmedaille geholt hat. Ebenfalls wichtig<br />

und richtig: Die Zahl der neuen Lehrverhältnisse<br />

lag 2022 drei Prozent über 2021, auch<br />

sei der Frauenanteil weiter gestiegen. Zudem<br />

sei digitales Marketing wie etwa auf TikTok<br />

mit über einer halben Million Views heute<br />

ein wichtiger Faktor, um junge Menschen für<br />

die Branche zu begeistern. Germann schliesst<br />

ihr griffiges Referat mit: «Der Erfolg gibt uns<br />

recht.»<br />

68<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Illustration: Shutterstock.<br />

«Mit uns fahren Sie gut», heisst es<br />

anschliessend: Andri Zisler (ZV, PR-<br />

Kommission) erläutert den neuen<br />

AGVS-Claim und präsentiert den<br />

überarbeiteten Ehrenkodex, der neu<br />

sektionsübergreifend Mindestanforderungen<br />

an AGVS-Garagisten enthält.<br />

«Wir wollen das Label ‹AGVS-Garagist›<br />

stärken», erklärt Zisler. Zu Wort kommt<br />

auch Nicolas Leuba (Sozialwerke) zur Pensionskasse<br />

MOBIL: «Es ist ein trockenes<br />

Thema, aber es lohnt sich, sich damit zu<br />

beschäftigen.» Und als vergnügliches Intermezzo<br />

berichtet dann René Degen (Dienstleistungen/Aftersales)<br />

als «Walter, der Automech<br />

aus Arlesheim» verkleidet und gereimt<br />

wie bei einer Schnitzelbank, was die Kommission<br />

Service, Technik und Umwelt (KSTU) im<br />

Berichtsjahr 2022 beschäftigt hat. Es folgen<br />

Finanzen: Vizepräsident Manfred Wellauer<br />

erläutert die Rechnung. Genehmigt werden<br />

von den Delegierten unter anderem der Geschäftsbericht<br />

und die Rechnung 2022. Unter<br />

Leitung von Roberto Bonfanti, Präsident der<br />

AGVS-Sektion Tessin <strong>–</strong> «Der südlichste Kanton<br />

ist einer der Kantone mit der höchsten<br />

Fortsetzung Seite 70<br />

Geehrte und Ehrende vereint: Peter Linder, Fréderic Bassin,<br />

Philippe Monnard, Pierre Daniel Senn, Jean-Pierre Trachsel,<br />

Jean-Luc Pirlot, Nicolas Leuba, Charles-Albert Hediger und<br />

Thomas Hurter (v. l. n. r). Fotos: AGVS-Medien<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 69


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Autodichte.» <strong>–</strong> erfolgt die Déchargeerteilung,<br />

ehe an der DV etwa das Budget <strong>2023</strong> und die<br />

(unveränderten) Mitgliederbeiträge 2024 abgesegnet<br />

werden <strong>–</strong> wie stets durch Hochhalten<br />

der Stimmausweise. Resultat: beeindruckende<br />

Einstimmigkeit.<br />

Die nächsten Branchentermine<br />

warten schon<br />

Zusammenspannen lautet auch anschliessend<br />

das Motto: Geehrt werden verdiente Mitglieder<br />

des AGVS: Fréderic Bassin, Peter Linder,<br />

Philippe Monnard, César Pessotto, Jean-Luc<br />

Pirlot und Jean-Pierre Trachsel. Und vor dem<br />

gemeinsamen Lunch mit viel Networking<br />

und interessanten Gesprächen ruft Zentralpräsident<br />

Thomas Hurter dazu auf, sich ein<br />

paar besonders wichtige Branchentermine zu<br />

notieren. «Hier noch einige Themen, die auch<br />

mir persönlich wichtig sind», so Hurter, «ich<br />

freue mich auf diesen Anlass!» Welchen? Den<br />

am 16. Januar 2024 stattfindenden «Tag der<br />

Schweizer Garagisten»; Motto diesmal: «Innovation<br />

trifft Garage». Auch die Transport-CH<br />

(bzw. auch Aftermarket-CH und Carrosserie-<br />

CH) erwähnt Hurter <strong>–</strong> und dass das Autogewerbe<br />

seinen Schweizer Champion sucht und<br />

damit, wer 2024 an die WorldSkills fahren<br />

darf. «Spornen Sie die Jungen an, Leistungen<br />

zu zeigen, das ist wichtig für unser Bild bei<br />

der Jugend. Und gehen Sie im Herbst wählen:<br />

Wir müssen Leute haben in Bern, die Mobilität<br />

nicht als Übel sehen, sondern sich dafür<br />

einsetzen. Denn Mittelmass ist Stillstand.» •<br />

Welches Motto und welche Strategien haben die Delegierten und Besuchenden<br />

der AGVS-DV für Ihre Betriebe, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern?<br />

Wir haben nachgefragt.<br />

Christian Müller, Inhaber der<br />

F.+Ch. Müller AG und AGVS-<br />

Sektionspräsident Zürich<br />

«Technologieoffen bleiben! Damit<br />

verbunden ist natürlich auch eine<br />

vielseitige Ausbildung, damit man<br />

die Kompetenzen in den unterschiedlichen<br />

Technologien alle im<br />

Betrieb hat. Zudem gilt es die Veränderungen,<br />

ob die nun bezogen auf<br />

die Elektromobilität oder auch das<br />

Agenturmodell sind, als Chancen<br />

wahrzunehmen. Das Agenturmodell<br />

kann beispielsweise auch Entlastungen<br />

bieten. Man muss nun einfach<br />

gut draufschauen, was in den<br />

Verträgen steht, die wir vorgesetzt<br />

bekommen.»<br />

Helen Stahel, Geschäftsleitung/<br />

Disposition der Garage Stahel AG<br />

«Offen bleiben <strong>–</strong> das ist unser Motto.<br />

Wir sind aktuell selbst viel in Workshops<br />

und diskutieren für unsere<br />

diversen Standorte mit rund 45<br />

Mitarbeitenden, wie wir uns breiter<br />

abstützen können und was passiert,<br />

wenn das unechte Agenturmodell<br />

unsere Freiheit als Unternehmer einschränkt.<br />

Auch hier heisst es eben,<br />

offen zu bleiben, neue Geschäftsfelder<br />

und Standbeine zu erschliessen.<br />

Auto-Abos anzubieten oder<br />

Beschriftungen, das sind Optionen,<br />

die man von Fall zu Fall anschauen<br />

muss.»<br />

Damian Donnellan, Managing<br />

Director bei Jaguar Land Rover<br />

Schweiz<br />

«Wir haben ja eigentlich schon alles<br />

gesehen, denn unter Henry Ford kam<br />

beim T-Modell einst auch alles aus<br />

einer Hand <strong>–</strong> im Prinzip ein Agenturmodell.<br />

Erst danach kam das Modell<br />

des Grosshandels und des Franchisings.<br />

An der Basis hat sich nichts<br />

verändert, unsere Kunden suchen<br />

und verlangen nach Mobilität. Für<br />

uns als Importeur ist klar: Wir geben<br />

unser Bestes, egal, ob Agenturmodell<br />

oder nicht. Es wird alles gut<br />

kommen: Das Basisverlangen der<br />

Kunden nach Mobilität bleibt auf alle<br />

Fälle bestehen.»<br />

70<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Roberto Bonfanti, Besitzer der Garage Bonfanti SA und<br />

AGVS-Sektionspräsident Tessin<br />

«Man muss an das Auto und seine Zukunft glauben. Viele<br />

zeichnen ein Schreckensbild betreffend der Mobilität. Daher<br />

ist es besonders wichtig, den Enthusiasmus fürs Auto und fürs<br />

Autogewerbe zu bewahren. Das Auto ist und bleibt wichtig und<br />

hat Zukunft. Wir müssen uns nun auf den Wandel konzentrieren<br />

und dürfen den Transfer hin zur E-Mobilität nicht bekriegen.<br />

Zudem gilt es, die Digitalisierung voranzutreiben, Ausbildung zu<br />

betreiben und die Branche so zu unterstützen.»<br />

Barbara Germann (oben) und René<br />

Degen alias «Walter» berichten an der<br />

DV aus ihren Bereichen.<br />

Jeannine Blunier Bigler,<br />

Inhaberin und Geschäftsleiterin<br />

der Werner Blunier AG<br />

«Es gibt nur einen Weg, ob Elektromobilität<br />

oder Agenturmodell:<br />

Wir müssen schauen, wie wir die<br />

Werkstatt auslasten. Dazu müssen<br />

wir darauf achten, wie wir den Rückgang<br />

im Werkstattgeschäft durch<br />

die Zunahme der E-Mobilität abfedern<br />

und andere Optionen, wie eine<br />

Spezialisierung auf Oldtimer oder ein<br />

Werkstattkonzept wie Le Garage,<br />

als Standbeine aufbauen. Und zu all<br />

diesen Herausforderungen kommt<br />

dann ab September noch die neue<br />

Datenschutzregelung dazu.»<br />

Dominique Kolly, Direktor<br />

der G. Kolly SA und AGVS-<br />

Zentralvorstand<br />

«Ausbildung <strong>–</strong> dieses Moto ist etwas<br />

kurz, aber es bringt es auf den Punkt.<br />

Alle Herausforderungen, die wir<br />

meistern müssen, verlangen nach<br />

guter Ausbildung, sie ist das A und<br />

O! Wir brauchen dazu Fachkräfte, die<br />

sich mit Batterien, Wasserstoff oder<br />

bei uns bei den Nutzfahrzeugen, bei<br />

denen die Antriebsvielfalt noch viel<br />

breiter ist, auch mit CNG und LNG<br />

auskennen. Daher hat eine solide<br />

Ausbildung für mich Prio 1. Zudem<br />

müssen wir versuchen, uns das<br />

Leben wieder einfacher zu machen,<br />

vieles ist zu kompliziert.»<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 71


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Jaguar Mark VII.<br />

Jaguar XK 150.<br />

Austin Healy 3000 MK III.<br />

Alvis TD 21.<br />

ACS-Jubiläum<br />

125 Preziosen<br />

für 125 Jahre<br />

Der Automobil Club der Schweiz feiert heuer sein<br />

125-Jahr-Jubiläum. Am 24./25. Juni fand der grosse<br />

Jubiläumsanlass mit einer Sternfahrt zum Verkehrshaus<br />

der Schweiz in Luzern sowie ein alpiner Class<br />

Drive nach Andermatt statt. Zu bestaunen gab es<br />

viele schöne Veteranen. Sascha Rhyner<br />

Gegen 15.30 Uhr wurde es im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern<br />

unruhig. Von der Lidostrasse bogen die ersten Oldtimer ab,<br />

durchfuhren die Eingangshalle vorbei an verdutzten Besucherinnen<br />

und Besuchern. Immer mehr alte und wunderschön herausgepützelte<br />

Fahrzeuge aus allen Landesteilen trafen im Verkehrshaus ein <strong>–</strong> und<br />

durften diesmal mitten im Museumsareal parkieren. Organisator<br />

Christoph Bleile strahlte mit der Sonne um die Wette, denn ein Auto<br />

schien schöner als das andere. Und auch die Besucherinnen und Besucher<br />

des Verkehrshauses nutzten die Gelegenheit für Fotos.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

acs.ch<br />

72<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Ferrari Testarossa.<br />

Bentley S1.<br />

Rolls Royce Corniche.<br />

Mercedes-Benz 170 Sa Cabriolet.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> 73


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Aktueller Vorstand für weitere zwei Jahre gewählt<br />

Die Kontinuität in der Führung der AGVS-Sektion Aargau ist durch die Wiederwahl aller bestehenden Vorstandsmitglieder gewährt<br />

Der Vorstand (v. l. n. r.): Oliver Kalt, Toni Mancino, André Hoffmann, Marco Emmenegger, André Tinner, Martin Sollberger (Präsident), Heinz Frei und Thomas Kaiser (Sekretär).<br />

Foto: Chris Regez<br />

crc. Gerne hätte Präsident Martin Sollberger an der GV der AGVS-<br />

Sektion Aargau im Restaurant Seerose in Meisterschwanden auf ein<br />

erfolgreicheres Jahr für die Autobranche zurückgeblickt. Doch auch<br />

2022 lagen die Verkaufszahlen deutlich unter dem jahrelangen Durchschnitt:<br />

«Leider wurden nur 225 934 Neuwagen verkauft.» Die Auslieferung<br />

erfolgte nur verzögert, was mit dem Mangel an Rohstoffen und<br />

Bauteilen zu tun hat. Zudem wurde die Branche durch explodierende<br />

Erdölpreise, die Stromkrise und die Inflation auf die Probe gestellt.<br />

Nichtsdestotrotz gab es vor allem gegen Jahresende positive Zeichen,<br />

die Mut machten. «Die Verkaufszahlen zeigten wieder nach oben und<br />

der Trend hat sich bis heute fortgesetzt», so Sollberger. Nach den<br />

Corona-Jahren seien 2022 zudem erstmals wieder Ausstellungen vor<br />

Ort über die Bühne gegangen. So geschehen an den Standorten Aarau-<br />

West, Stein, Wohlen und Wettingen.<br />

Bildungsobmann André Hoffmann machte im Anschluss auf den<br />

Fachkräftemangel aufmerksam. Er wies darauf hin, dass die Zahl der<br />

Lernenden noch immer ziemlich stabil sei. Aber er meinte ergänzend:<br />

«Wir müssen die Attraktivität der Autoberufe durch bessere Arbeitsbedingungen<br />

erhöhen.» Die Versammlung genehmigte weiter die von<br />

Sekrtär Thomas Kaiser präsentierten Traktanden Jahresrechnung<br />

2022 und Budget <strong>2023</strong> einstimmig. Zudem kam es zu zahlreichen Ehrungen<br />

für langjährige Verbandsmitglieder. Da sich die bewährten<br />

Vorstandsmitglieder für eine weitere Amtszeit von zwei Jahren zur<br />

Verfügung stellen, ist im Gremium für Konstanz gesorgt. Die Versammlung<br />

bestätigte sie mit grossem Applaus einstimmig.<br />

•<br />

Jubiläums-GV auf der Rigi<br />

AGVS Sektion Zug<br />

dwi. Im Rahmen der Feierlichkeiten zu seiner 80-jährigen Verbandstätigkeit<br />

hat der Vorstand der AGVS Sektion Zug die «Königin der<br />

Berge» Rigi-Kulm als Austragungsort der statutarischen GV ausgewählt,<br />

da sie für viele Betriebe in Sichtweite liegt. Es bot sich an,<br />

die Gästeschar mit der nostalgischen Dampflock Nr. 17 auf die Rigi<br />

zu befördern. Da es sich um das Wirkungsgebiet der direkten Nachbarn<br />

der Sektion Schwyz handelt, wurde eine Delegation des Vorstandes<br />

eingeladen, die sich mit einem Apéro während der Bergfahrt<br />

bedankte. An der GV konnten erfreuliche Traktanden behandelt werden:<br />

Die Verbandskasse ist dank umsichtigem Kostenmanagement<br />

kerngesund und die Nachwuchssituation bei den neueintretenden<br />

Lehrlingen sehr erfreulich. Für das kommende Schuljahr sind bereits<br />

38 Lehrverträge in den drei Berufen Automobilmechatroniker,<br />

Automobilfachmann und Automobilassistent abgeschlossen. Gar drei<br />

kaufmännische Berufe sind unter den Lernenden vertreten, notabene<br />

bei gesamtschweizerisch 30 angebotenen Lehrstellen, was für den<br />

kleinen Kanton eine nationale Quote von zehn Prozent bedeutet.<br />

Während dem vorzüglichen Galadinner wurde den Gästen ein Film<br />

aus dem Jahr 1937 gezeigt, als den zwei Gründern der Sektion Zug,<br />

Iten & Kaiser, die erste Fahrt mit einem Opel Olympia Personenfahrzeug<br />

mit nur 6,5 PS auf die Rigi gelang.<br />

•<br />

74<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


GARAGENWELT<br />

Zaptec<br />

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Zaptec präsentiert neue Lösungen<br />

pd. Sicheres und effizientes Laden von Elektrofahrzeugen bildet den<br />

Kern des Geschäftsmodells von Zaptec. Mit seinen Lösungen ist<br />

es dem Unternehmen in seinem Heimatland Norwegen gelungen,<br />

zum Marktführer aufzusteigen und nutzerfreundliche Technologie<br />

am Puls der Zeit anzubieten. Genau darauf zielte auch die erstmalige<br />

Präsenz an der Power2Drive in München ab.<br />

Zur Vorstellung des Ansatzes von Zaptec gehörte die Präsentation<br />

neuer Lösungen: Die Ladestation Zaptec Pro ist perfekt ausgelegt<br />

auf das Laden in Mehrparteien-Immobilien oder auf Unternehmensparkplätzen.<br />

Die Ladelösung liefert eine Leistung von bis zu 22 kW,<br />

in nur einer Stunde stehen so bis zu 110 Kilometer elektrischer<br />

Fahrspass zur Verfügung. Nun wird eine neue Version der Zaptec<br />

Pro mit MID-zertifiziertem Zähler auf den Markt gebracht. In der<br />

Schweiz wird die MID-Version der Zaptec Pro voraussichtlich im<br />

vierten Quartal <strong>2023</strong> verfügbar werden.<br />

Zaptec kündigt auch an, einen stärkeren Fokus auf Solar-Laden im<br />

Heimbereich zu legen <strong>–</strong> durch zukünftige Kollaborationen sowie<br />

einer Phasenumschaltung für Zaptec Go. Dadurch ist das Produkt<br />

noch besser geeignet für die Verknüpfung mit einer Solaranlage im<br />

privaten Bereich, denn die Phasenumschaltung wechselt automatisch<br />

zwischen ein- und dreiphasigem Laden, je nach Leistung der PV-<br />

Anlage. Das maximiert die Eigennutzung des selbstproduzierten<br />

PV-Stroms besonders bei wetterbedingt geringerer PV-Leistung.<br />

Dem Thema Energieversorgung durch Solarladung in Privathaushalten<br />

zollte auch Florian Kienzle, CEO Zaptec Schweiz und Regional<br />

Director DACH, in seinem Vortrag «Bidirektionales Aufladen: Warum<br />

Vehicle2Home zunehmend an Bedeutung gewinnt» Tribut: «Smarte<br />

Ladelösungen sind das unabkömmliche Fundament, wenn wir die<br />

Elektromobilität skalieren wollen. Und nach smart kommt bidirektional.<br />

Bidirektional betreibbare Elektroautos sind damit nicht nur<br />

Teil der Verkehrswende, sondern werden als ‹Batterien auf Rädern›<br />

aktiv zur Umsetzung der Energiewende beitragen.»<br />

•<br />

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per E-Mail oder per Post, werden sie digital erfasst und automatisch<br />

mit Stempeln versehen, kontiert und an Ihre Buchhaltung<br />

übergeben. Anschliessend werden die Rechnungen im Dokumenten-<br />

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<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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VORSCHAU & IMPRESSUM<br />

DAS LESEN SIE IN DER NÄCHSTEN AUSGABE<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 28. <strong>August</strong> <strong>2023</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />

Reifen & Räder<br />

Was gibt es vor der Wintersaison<br />

<strong>2023</strong>/24 für Neuigkeiten? Wir läuten die<br />

Pneuwechselsaison mit interessanten<br />

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Jahresabonnement<br />

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Kontakt: Monique Baldinger<br />

Telefon: + 41 (0)31 307 15 26<br />

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Redaktion<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon: + 41 (0)43 499 19 81<br />

newsdesk@agvs-upsa.ch<br />

Redaktionsteam<br />

Andy Maschek (ama, Redaktor Mobilität),<br />

Cynthia Mira (cym, Redaktorin Mobilität),<br />

Timothy Pfannkuchen (tpf, Leitender Redaktor<br />

Newsdesk), Sascha Rhyner (srh, Redaktor<br />

Mobilität), Andreas Senger (se, Spezialgebiet<br />

Technik), Jürg A. Stettler (jas, Leitender<br />

Redaktor Mobilität), Raoul Studer (rst,<br />

Spezialgebiet Politik).<br />

Weitere Mitarbeit<br />

Mike Gadient, Anja Linder, Tahir Pardhan,<br />

Chris Regez, Denis Robert, Martin Schatzmann,<br />

Arnold Schöpfer, Yves Schott und<br />

Daniel Widmer<br />

Gestaltung<br />

Robert Knopf (Leiter Design & Produktion),<br />

Phutsadee Phoojaphon (Polygrafin),<br />

Corinna Vogt (Art Director).<br />

Vermarktung<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Kontakt: Giuseppina Spadola,<br />

Key Account Manager<br />

Telefon: + 41 (0)43 499 19 83<br />

Mobile: + 41 (0)79 588 92 11<br />

vermarktung@agvs-upsa.ch<br />

Gesamtverantwortung<br />

Redaktion und Vermarktung<br />

AGVS-Medien | Georg Gasser<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon: + 41 (0)43 499 19 99<br />

ggasser@agvs-upsa.ch<br />

Bildnachweis<br />

Titelseite: AGVS-Medien.<br />

Druck / Versand<br />

Galledia Print AG<br />

Burgauerstrasse 50, CH-9230 Flawil<br />

www.galledia.ch<br />

Kontakt: Michael Rottmeier<br />

Telefon + 41 (0)58 344 97 44<br />

michael.rottmeier@galledia.ch<br />

Nachdruck oder Vervielfältigung von Artikeln<br />

auch auszugsweise nur mit Zustimmung<br />

der AGVS-Medien. Für unaufgefordert einge<br />

sandte Manuskripte und Bilder übernehmen<br />

wir keine Haftung. Für den Inhalt der<br />

verlinkten Seiten sind aus schlies slich deren<br />

Betreiber verantwortlich.<br />

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