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KOMM 4/2023

KOMM ist das Mitgliedermagazin der Bundesfachgruppe Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di

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7<br />

<strong>KOMM</strong> 04/<strong>2023</strong><br />

MITBESTIMMUNG<br />

Aufsichtsratswahlen<br />

im Telekom-Konzern<br />

Die Deutsche Telekom wählt dieses Jahr gleich in elf Gesellschaften ihre<br />

Arbeitnehmervertreter:innen. Alle fünf Jahre laufen die Amtszeiten von Aufsichtsratsmitgliedern<br />

aus. Dann muss neu gewählt werden. Das ist aufwändig<br />

und kostet viele Ressourcen. Aber Aufsichtsratswahlen sind neben den<br />

Betriebsratswahlen ein wichtiger Bestandteil der gelebten Demokratie in<br />

Betrieben, Unternehmen und Konzernen.<br />

Betriebliche<br />

Kandidat:innen<br />

Delegierte<br />

ver.di-<br />

Kandidat:innen<br />

Arbeitnehmerbank<br />

Anteilseigner<br />

DTS, DTT und<br />

DTPVG<br />

Kandidat:innen<br />

der leitenden<br />

Angestellten<br />

Aufsichtsräte<br />

der TDG, DTT,<br />

DTS, DTA,<br />

DTPVG, DTIT,<br />

TSI, DTGK,<br />

DTMMS, DTISP<br />

Wahlberechtigte<br />

Betriebliche<br />

Kandidat:innen<br />

Aufsichtsrat<br />

DTAG<br />

ver.di-<br />

Kandidat:innen<br />

Arbeitnehmerbank<br />

Anteilseigner<br />

die dann im Rahmen einer Delegiertenversammlung<br />

die Mitglieder des zukünftigen<br />

Aufsichtsrats wählen. Damit soll der<br />

enorme Aufwand für die Durchführung<br />

von AR-Wahlen, gerade in großen Unternehmen<br />

vereinfacht werden. Aber wenn<br />

eine deutliche Mehrheit<br />

der Beschäftigten<br />

Alle Telekom-<br />

Gesellschaften<br />

Delegierte für<br />

DTAG-Wahlen<br />

Kandidat:innen<br />

der leitenden<br />

Angestellten<br />

dies unterstützt,<br />

könnten das auch Unternehmen<br />

mit weniger<br />

Beschäftigten für<br />

sich in Anspruch nehmen.<br />

Das wird zum<br />

Beispiel bei der<br />

DT PVG der Fall sein.<br />

Die Beschäftigten der<br />

DT PVG haben die<br />

Umstellung des Wahlverfahrens<br />

beantragt,<br />

weil sie durch die<br />

großflächige Verteilung<br />

der Shops besonders<br />

hohen Aufwand<br />

für die AR-Wahl<br />

hätten.<br />

Foto: Sven Guski<br />

VON CHRISTOPH HEIL<br />

Es stehen Wahlen im Mutterkonzern<br />

Deutsche Telekom AG (DTAG) und in<br />

der T-Deutschland GmbH, der Deutschen<br />

Telekom Technik GmbH, der Deutschen<br />

Telekom Service GmbH, der Deutschen<br />

Telekom Außendienst GmbH, der<br />

Deutschen Telekom Geschäftskunden<br />

GmbH, der Deutschen Telekom Privatkunden-Vertrieb<br />

GmbH, der T-Systems<br />

International GmbH, der Deutschen<br />

Telekom MMS GmbH, der Deutschen<br />

Telekom IT GmbH und der Deutschen<br />

Telekom Individual Solutions & Products<br />

GmbH an.<br />

Christoph Heil<br />

ver.di-Bereich<br />

Mitbestimmung<br />

und<br />

Branchenpolitik<br />

Drei Wahlgänge<br />

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die<br />

Aufsichtsratswahlen (AR-Wahlen) durchzuführen<br />

(„Wahlverfahren“). Der Gesetzgeber<br />

sieht zunächst einmal direkte<br />

Wahlen vor. Alle Wahlberechtigten<br />

wählen betriebliche Kandidat:innen und<br />

Vertreter:innen von Gewerkschaften.<br />

Normalerweise wird in einem separaten<br />

Wahlgang auch ein:e Bewerber:in der<br />

leitenden Angestellten gewählt. Genau<br />

genommen wählen die Wahlberechtigten<br />

drei Mal, nämlich ihre betrieblichen<br />

Vertreter:innen, die Gewerkschaftsvertreter:innen<br />

und den/die Vertreter:in der<br />

leitenden Angestellten.<br />

Vereinfachung durch Delegierte<br />

Außerdem hat der Gesetzgeber für Unternehmen<br />

mit mehr als 8000 Beschäftigten<br />

(zum Beispiel bei der DT Service und der<br />

DT Technik) ein vereinfachtes Wahlverfahren<br />

vorgesehen. In großen Unternehmen<br />

sollen die Wahlen durch Delegierte erfolgen.<br />

Die wahlberechtigten Beschäftigten<br />

wählen dann Wahlfrauen und -männer,<br />

Delegierte für alle?!<br />

Trotzdem müssen alle auch Delegierte<br />

wählen, selbst wenn die Wahlen in dem<br />

eigenen Unternehmen an der Urne erfolgt.<br />

Das liegt daran, dass die AR-Mitglieder<br />

der Deutschen Telekom AG von<br />

allen Beschäftigten im deutschen Bereich<br />

des Konzerns gewählt werden. Auch hier<br />

erfolgen die Wahlen durch Delegierte, die<br />

von allen Unternehmen entsendet werden,<br />

nachdem sie gewählt wurden. Beispiel<br />

Telekom Deutschland: Hier wählen<br />

die Wahlberechtigten ihre Mitglieder im<br />

Aufsichtsrat voraussichtlich Ende September<br />

bis Anfang Oktober. Die Wahlen erfolgen<br />

an den Wahlurnen oder auch per<br />

Briefwahl. Gleichzeitig werden die Kolleginnen<br />

und Kollegen bei der T-Deutschland<br />

auch Delegierte wählen, die die Mitglieder<br />

für den Aufsichtsrat der Deutschen<br />

Telekom AG wählen. Die Delegiertenversammlung<br />

der Deutschen Telekom<br />

AG erfolgt am 7. November <strong>2023</strong>. Hier<br />

sollen dann gleichzeitig auch die anderen<br />

AR-Wahlen erfolgen, die per Delegierte<br />

wählen, wie zum Beispiel bei der DT Technik<br />

oder der DT Service.

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