JD aktuell_7-8-23
JD aktuell-Ausgabe Juli-August 2023
JD aktuell-Ausgabe Juli-August 2023
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Aktuelles<br />
Risikofaktoren für Gewalt entdecken<br />
Klientinnen und Klienten unterstützen wissenschaftliches Projekt zur Prävention<br />
Aktuelles<br />
Mosbach. Menschen mit Behinderung<br />
vor Gewalt zu schützen, ist<br />
das Ziel des Projekts SchukoV2024.<br />
Mit der Johannes-Diakonie möchte<br />
ein Forschungsteam der Dualen<br />
Hochschule herausfinden, wie<br />
Schutzkonzepte in Einrichtungen<br />
der Behindertenhilfe nachhaltig<br />
verankert werden können. Die<br />
Perspektive der Klient*innen darf<br />
dabei nicht fehlen. Daher startete<br />
jetzt eine Workshop-Reihe, bei<br />
der Risikofaktoren für Gewaltvorfälle<br />
zusammen mit Klient*innen<br />
der Johannes-Diakonie erarbeitet<br />
werden. Begleitet werden die<br />
Workshops von Meike Salerno<br />
(Stabsstelle Gewaltprävention)<br />
und Volker Schmidt (Leitung RegioMove),<br />
durchgeführt und wissenschaftlich<br />
begleitet werden<br />
sie von Milena Buhl (Hochschule<br />
Ravensburg-Weingarten) in einer<br />
Masterarbeit.<br />
„Wir gehen davon aus, dass eine<br />
strukturierte Auseinandersetzung<br />
mit der Situation vor Ort die<br />
Grundlage für ein nachhaltiges<br />
Gewaltschutzkonzept legt“, erklärt<br />
Meike Salerno. Dazu gehöre<br />
eine Stärken-Schwächen-Analyse<br />
des Bereichs. Einen besonderen<br />
Schwerpunkt bilde der Gewaltschutz<br />
für Menschen mit komplexen<br />
Beeinträchtigungen. Daher<br />
möchte die Gruppe auch ein<br />
Wohn-Pflegeheim der Johannes-<br />
Diakonie besuchen. Die beteiligten<br />
Klient*innen sind mit Engagement<br />
dabei, beschäftigen sich<br />
auch zwischen den Treffen mit<br />
der Beobachtung möglicher Risikofaktoren<br />
ihrer Lebensrealität.<br />
Beteiligte Klient*innen sind: Michael<br />
Gänßmantel (ABW Mannheim),<br />
Sabine Bronner (Haus<br />
Sonnenberg), Chantal Kölm (Carl-<br />
Theodor-Straße), Fabian Sehlinger<br />
(Carl-Theodor-Straße). AL<br />
Austausch über Forschungsergebnisse zur Gewaltprävention<br />
Mosbach/Stuttgart. Seit 2021 untersucht<br />
die DHBW Stuttgart unter<br />
der Leitung von Prof. Dr. Anja<br />
Teubert mit den Partnereinrichtungen<br />
Johannes-Diakonie und<br />
Stiftung St. Franziskus, Gelingensbedingungen<br />
für eine nachhaltige<br />
Verankerung von institutionellen<br />
Gewaltschutzkonzepten. Gefördert<br />
wird das Projekt vom Ministerium<br />
für Wissenschaft, Forschung<br />
und Kunst, Baden-Württemberg.<br />
Im Juni haben sich Steuerungsgruppenmitglieder<br />
beider Einrichtungen<br />
in Stuttgart getroffen, um<br />
über Maßnahmen im letzten Projektjahr<br />
zu sprechen. Anja Teubert<br />
und Julia Huber berichteten darüber,<br />
welche Erkenntnisse bereits<br />
erzielt wurden und zum <strong>aktuell</strong>en<br />
Stand aus den laufenden Maßnahmen.<br />
Die Taten und der Umgang<br />
mit Gewaltvorkommnissen<br />
seien ein wesentlicher Faktor für<br />
den Gewaltschutz. Die Aufarbeitung<br />
von Gewaltvorkommnissen<br />
könne gewaltfördernde Muster<br />
und Glaubenssätze aufdecken.<br />
Die beiden Maßnahmen „teamund<br />
fallbezogene Reflexion“ und<br />
„professionalisierte Interventionsstrategien“<br />
greifen diese Erkenntnisse<br />
auf. Daran anknüpfend<br />
berichteten die Präventionsbeauftragten<br />
aus den Einrichtungen,<br />
Meike Salerno für die Johannes-<br />
Diakonie und Simone Fader für<br />
die Stiftung St. Franziskus, über<br />
die Verankerung der Schutzkonzepte.<br />
„Wir arbeiten intensiv an<br />
der Implementierung eines organisationsübergreifenden<br />
Risiko-<br />
Analyse-Tools, welches auch die<br />
Sichtweise von Menschen mit<br />
Behinderungen berücksichtigen<br />
soll“, erzählt Meike Salerno. Simone<br />
Fader hob insbesondere die positiven<br />
Effekte aus der Kooperation<br />
hervor: „Ich hoffe sehr, dass wir<br />
uns auch in Zukunft weiter mit<br />
der Johannes-Diakonie über Ideen<br />
und Strategien austauschen können.“<br />
In Arbeitsgruppen wurden<br />
dann Aktionspläne erarbeitet.<br />
Weiterführende Ergebnisse und<br />
Veranstaltungen im Forschungsprojekt<br />
können unter SchukoV2024<br />
auf der Website www.<br />
dhbw.de abgerufen werden.<br />
Julia Huber<br />
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