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DER BIEBRICHER, Nr. 380, Juli 2023

Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

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Afghanischer Kulturverein eröffnet Domizil in der Gibb<br />

FRANK HENNIG<br />

Der Afghanische Kulturverein<br />

Wiesbaden und Umgebung hat<br />

seit Anfang <strong>2023</strong> ein neues Domizil<br />

in der Erich-Ollenhauer-Straße<br />

4, gegenüber der Herz-Jesu-Kirche<br />

in der Gibb, gefunden. Über zehn<br />

Jahre war der 2007 gegründete<br />

multi-ethnische Verein auf der Suche<br />

nach geeigneten Räumlichkeiten<br />

für seine rund 150 Mitglieder.<br />

Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten<br />

wurde die Moschee<br />

am 25. Juni im Beisein von Stadtverordnetenvorsteher<br />

Gerhard<br />

Obermayr, Sozialdezernent Christoph<br />

Manjura und Ortsvorsteher<br />

Horst Klee sowie weiterer Gäste<br />

offiziell eröffnet. Darunter waren<br />

auch Jeanine Rudolph, Leiterin<br />

des Amtes für Zuwanderung und<br />

Integration, sowie der städtische<br />

Ansprechpartner für Migrantenorganisationen<br />

Matthias Betanski<br />

– beiden wurde seitens des Vereins<br />

für ihre langjährige Begleitung<br />

und Beratung gedankt.<br />

Mit den Worten „As-salam alaikum<br />

– Friede sei mit euch!“ wurden<br />

die Gäste von Hassan Zada<br />

begrüßt, bevor der Imam, Abdullah<br />

Mohammadi, aus dem Koran<br />

zitierte. Zada erinnerte eingangs<br />

an die schon seit über 100 Jahren<br />

bestehenden freundschaftlichen<br />

Beziehungen zwischen Deutschland<br />

und Afghanistan. „Diese<br />

neue Moschee ist für uns die Erfüllung<br />

eines lang ersehnten<br />

Traums“, so Zada.<br />

Stadtverordnetenvorsteher<br />

Obermayr<br />

dankte dem Verein für<br />

sein Engagement und<br />

drückte zugleich seine<br />

immer noch bestehende<br />

Betroffenheit und Scham für<br />

die Art und Weise aus, wie unter<br />

anderem auch Deutschland im<br />

Jahr 2021 überstürzt das Land am<br />

Hindukusch verlassen und die Bevölkerung<br />

wieder dem Taliban-Regime<br />

überlassen hat. Gemeinsam<br />

Für alle<br />

Menschen und<br />

alle Kulturen<br />

offen<br />

mit dem Sozial- und Integrationsdezernenten<br />

Manjura, für den die<br />

Veranstaltung zugleich einer<br />

seiner letzten offiziellen<br />

Termine vor dem Ende<br />

seiner Amtszeit war,<br />

wünschte Obermayr<br />

dem Afghanischen<br />

Kulturverein „ein gutes<br />

Ankommen in Biebrich“.<br />

Die neuen Räumlichkeiten<br />

dienen dem Kulturverein nicht<br />

nur zur Glaubensausübung, sondern<br />

ebenso zur Bewahrung und<br />

Pflege der afghanischen Traditionen.<br />

Auch Polizeioberkommissar Kaptan<br />

Kahn, Migrationsbeauftragter<br />

des Polizeipräsidiums Westhessen,<br />

war zur Moschee-Eröffnung<br />

gekommen. Er hat selbst afghanische<br />

Wurzeln und lebt seit 23<br />

Jahren in Wiesbaden. Dem Kulturverein<br />

wünschte er, dass die<br />

Räumlichkeiten stets ein Ort des<br />

Friedens seien. Nach den vielen<br />

Anstrengungen zur Einrichtung<br />

des neuen Domizils zitierte er aus<br />

dem Koran: „Wahrlich, nach der<br />

Erschwernis kommt die Erleichterung.“<br />

Vertreterinnen und Vertreter des Afghanischen Kulturvereins zusammen mit ihren Gästen bei der Eröffnung<br />

der neuen Moschee an der Erich-Ollenhauer-Straße.<br />

Abdullah Waziri und Rahman Tarzi,<br />

beide in der Jugendarbeit des<br />

Kulturvereins engagiert, betonten,<br />

dass gegenseitiger Respekt<br />

und die Begegnung mit unterschiedlichen<br />

Glaubensvorstellungen<br />

im Mittelpunkt ihrer Arbeit<br />

stehen: „Unser Verein ist für alle<br />

Menschen und alle Kulturen offen.“<br />

Generell sei der Afghanische<br />

Kulturverein ein Ort des Zusammenkommens.<br />

Dies bestätigte<br />

ebenfalls die afghanische Menschenrechtsaktivistin<br />

Minna Massoumi,<br />

die insbesondere die Bedeutung<br />

von Bildung – auch und<br />

insbesondere für Frauen – hervorhob.<br />

„Eine gebildete Gesellschaft<br />

ist eine friedliche Gesellschaft“,<br />

betonte sie.<br />

Anlässlich der Eröffnungsfeier<br />

knöpfte der Afghanische Kulturverein<br />

im Übrigen erste Kontakte<br />

zur Arbeitsgemeinschaft (AG)<br />

Biebricher Vereine und Verbände.<br />

Zur Feierstunde waren auch der<br />

AG-Vorsitzende Wolfgang Gores<br />

und seine Stellvertreterin Daniela<br />

Rehwinkel eingeladen.<br />

(fhg)<br />

24 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / JULI <strong>2023</strong>

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