DER BIEBRICHER, Nr. 380, Juli 2023

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Stimmungsvolle 114-jährige Gibber Kerb gefeiert – nächstjährige Kerb aber fraglich FRANK HENNIG Die monatelangen Vorbereitungen und zum Teil schweißtreibenden Arbeitsstunden hatten sich wieder einmal gelohnt: Vom 14. bis zum 17. Juli konnten die Mitglieder der Gibber Kerbegesellschaft (GKG) die Früchte ihrer ehrenamtlichen Anstrengungen ernten und eine gelungene 114-jährige Gibber Kerb feiern. „Insgesamt sind wir mit dieser Kerb noch zufrieden, auch wenn es diesmal weniger Publikum war“, so das gleichlautende Fazit von Uwe Hubert, dem Vorsitzenden der Gibber Kerbegesellschaft (GKG), und seinem Platzmeister Gerald Reuter. Der Wettergott hatte es in diesem Jahr mit den Gibbern wieder überwiegend gut gemeint. Lediglich ein Gewitter am Samstagabend sorgte für etwas Unruhe: Wie im Sicherheitskonzept festgelegt, musste der Festplatz für rund 30 Minuten wegen einer Wetterwarnung vorsorglich geräumt werden. Eine weitere wetterbedingte Räumung konnte der GKG-Vorsitzende aber in intensiver Diskussion mit den zuständigen Stellen abwenden. „Es wird halt alles komplizierter Der Bieranstich dauerte dieses Mal etwas länger, was allerdings nicht am mangelnden Talent von Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende lag, sondern an einem defekten Zapfhahn. und vor allem viel, viel teurer“, klagt Hubert. Und an die Stadtverwaltung gerichtet, wird er sehr deutlich: „Unterstützungen wurden uns schon oft zugesagt. Nun wird es Zeit, für konkrete Handlungen. Unter den aktuell gültigen Auflagen und Gebührenordnungen wird es sonst in 2024 keine Gibber Kerb mehr geben!“ Gemeinsam mit seinem Vorstand und aktiven Mitgliedern organisiert und richtet er die Kerb alljährlich im Ehrenamt aus. „Einnahmen für unseren Kerbeverein, die früher das Vereinsleben mitfinanziert haben, können wir aus einer Kerb schon lange nicht mehr erzielen. Im Gegenteil: Nur durch zusätzliche Platzvermietungen, beispielsweise an Zirkusse, können wir die Kerb noch finanzieren. Unser großes Glück ist derzeit noch die sichere und regelmäßige Platzmiete für den einst unter Corona in Leichtbauweise errichteten Verhandlungssaal des Landgerichts. Aber diese Nutzung wird auch in zwei oder drei Jahren enden. Alle Einnahmen aus den Platzvermietungen reichen wir mittlerweile bei jeder Kerb praktisch eins zu eins zur Begleichung der Gebühren an die Stadt weiter“, so Uwe Hubert. Sehr zufrieden äußerten sich Hubert und Reuter dafür über den neuen Festwirt. Erstmals fungierte in diesem Jahr der Messebauer und Event-Profi Hans-Joachim Schäfer, der von den meisten nur „Jogy“ genannt wird, in dieser Rolle. Er hatte den rustikalen und neu gestalteten Freiluft-Festplatz ausgestattet und bewirtete ihn zugleich mit seinem 16-köpfigen Team. „Es Wenn es langsam dunkel wird, entfaltet die Gibber Kerb mit ihren bunten Lichtern immer eine besondere Stimmung. hätten schon mehr Besucher sein können“, stellte auch Schäfer am Finaltag fest. Dennoch hält er seine Entscheidung zur Mitwirkung und auch seine nicht unerheblichen Investitionen, beispielsweise bei den rustikalen Sitzgruppen, weiterhin für richtig. Wenn es nach ihm geht, möchte er gerne auch in Zukunft als Festwirt dabeibleiben. Nach der Kerb will er sich mit dem GKG-Vorstand über weitere, mögliche Optimierungsmöglichkeiten austauschen. Er setzte aber auch schon bei dieser Kerb neue Akzente: Neben dem traditionellen Bierausschank führte er ein zeitgemäßes und unter anderem aus nachhaltigen Produkten bestehendes Getränkeangebot ein. „Das kommt an“, so Schäfer. FRANK HENNIG 4 DER BIEBRICHER / JULI 2023 Vor dem zentralen Festplatz sorgte wie immer ein abwechslungsreicher Vergnügungspark mit Fahrgeschäften für kurzweiliges Vergnügen – für jeden Geschmack dürfte etwas dabei gewesen sein. Der traditionelle Kerbefrühschoppen am Montagvormittag unter der Moderation von Sänger Stefan Persch bot verschiedene Unterhaltungseinlagen – auf Comedian Woody Feldmann musste allerdings kurzfristig verzichtet werden. 150 Seniorinnen und Senioren waren dafür der Einladung
FRANK HENNIG klein sarris saraf Mitgliederehrungen der Gibber Kerbegesellschaft am Eröffnungsabend. Ihre Notare im Wiesbadener Europaviertel FRANK HENNIG FRANK HENNIG Auftritt des Männerballetts „Biebricher Waden“ beim Kerbefrühschoppen, mit dabei Moderator und Sänger Stefan Persch (hinten, Mitte) sowie Jürgen Baumgart am Keyboard. des städtischen Sozialdezernats zum Kerbefrühschoppen gefolgt und wurden von der neuen Sozialdezernentin Patricia Becher persönlich begrüßt. Den krönenden Abschluss der vier Festtage bildete einmal mehr das fünfzehnminütige Feuerwerk am Kerbemontag. (fhg) Der von Messebauer und Event-Profi Hans-Joachim Schäfer neu gestaltete und ausgestattete Freiluft-Festplatz. „Wir wünschen Ihnen eine schöne Sommerzeit“ Der Eröffnungsabend wurde traditionell für Ehrungen der Gibber Kerbegesellschaft (GKG) genutzt: Die goldene GKG-Nadel wurde Gusti Hermes verliehen. Über die silberne GKG-Nadel konnten sich Yvonne Burneleit, Egon Hauck, Wilfried Wehnert, Liselotte Noll und Carsten Hubert freuen. Zum „Kerbeborsch des Jahres“ wurde Rolf Ries ernannt – zum „Kerbemädchen des Jahres“ Annemarie Hubert. klein sarris saraf partnerschaft mbb rechtsanwälte notare Willy-Brandt-Allee 18 (Europaviertel) · 65197 Wiesbaden Telefon 0611 - 1 66 66 0 · www.ranowi.de DER BIEBRICHER / JULI 2023 5
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