02.08.2023 Aufrufe

KÜCHENPLANER Magazin 7 / 8 2023

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten mit einer über 50-jährigen Branchenerfahrung. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“. Siebenmal jährlich werden mit der Printausgabe und als E-Paper Brancheninsider z.B. Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Wöchentlich erscheint zusätzlich der Newsletter. Auf vielen Social-Media Plattformen ist die Redaktion ebenfalls aktiv.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten mit einer über 50-jährigen Branchenerfahrung. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“.

Siebenmal jährlich werden mit der Printausgabe und als E-Paper Brancheninsider z.B. Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Wöchentlich erscheint zusätzlich der Newsletter. Auf vielen Social-Media Plattformen ist die Redaktion ebenfalls aktiv.

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Hausgeräte / IFA <strong>2023</strong><br />

Im Tal der Ahnungslosen<br />

Das Image vom „Recyclingweltmeister Deutschland“ bröckelt:<br />

Geht es um Küchengeräte, Waschmaschinen und Consumer Electronics,<br />

wird ein Drittel des Altbestandes nicht recycelt, bei Smartphones gelangen<br />

sogar 43 Prozent nicht zurück in den Wertstoffkreislauf.<br />

Mangelnde Aufklärung ist Hauptgrund für diesen<br />

verschwenderischen Umgang mit Rohstoffen, wie<br />

eine repräsentative Verbraucherbefragung* der Branchenorganisation<br />

gfu Consumer & Home Electronics<br />

und der Strategieberatung Oliver Wyman zeigt. Vorgestellt<br />

wurde diese im Vorfeld der IFA <strong>2023</strong>, die<br />

vom 1. bis 5. September in Berlin stattfindet. So fehlt<br />

einem guten Viertel der Bevölkerung das nötige Wissen<br />

um vorhandene und ökologisch sinnvolle Rückgabe-Möglichkeiten.<br />

Laut Analyse lagern rund zwölf<br />

Tonnen Gold allein in deutschen Haushalten – in Gestalt<br />

von ausgemusterten Smartphones, die gehortet<br />

werden.<br />

Kreislaufwirtschaft stottert<br />

Wohin mit dem alten Kühlschrank, dem kaputten Bügeleisen<br />

oder dem ausgemusterten Smartphone? Laut<br />

einer aktuellen Befragung bremst ausgeprägte Unkenntnis<br />

über Recycling- und Reparaturmöglichkeiten<br />

eine effiziente Kreislaufwirtschaft von elektrischen<br />

und elektronischen Geräten des Haushalts aus.<br />

40 Prozent der Deutschen wissen nach eigenen Angaben<br />

nicht, dass sie ihre Altgeräte bei Fachhändlern und<br />

-märkten zurückgeben können – selbst, wenn sie dort<br />

nicht gekauft wurden. Bei 70 Prozent ist noch nicht angekommen,<br />

dass dies auch für viele Supermärkte und<br />

die Hersteller gilt – und über 75 Prozent kennen ihr<br />

Recht auf die Rückgabe ausgedienter Geräte beim Online-Händler<br />

nicht. „Deutschland ist zwar ein Land<br />

des Sperrmülls, der Papiersammlung und des Grünen<br />

Punktes, aber bei gebrauchten technischen Produkten<br />

fehlt es eklatant an praktischem Wissen“, sagt<br />

Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu, mit Blick<br />

auf die repräsentative Konsumentenbefragung „Going<br />

full Circle“, für die 1000 Konsumenten und Konsumentinnen<br />

in Deutschland befragt wurden. Die gfu<br />

Consumer & Home Electronics GmbH hat die Studie gemeinsam<br />

mit der Strategieberatung Oliver Wyman erarbeitet.<br />

* Oliver Wyman und die gfu Consumer & Home Electronics<br />

GmbH haben im Mai <strong>2023</strong> die Studie „Going full Circle“<br />

durchgeführt. Für die Studie wurden über 1000 Konsumentinnen<br />

und Konsumenten in Deutschland sowie jeweils<br />

400 Verbraucher*innen in Frankreich und Großbritannien<br />

befragt.<br />

Viel Wille, wenig Wissen<br />

Gerade jüngere Menschen zeigen große Wissenslücken<br />

beim Elektro-Recycling. So weiß laut Studie nur jeder<br />

zweite Erwachsene unter 35 Jahren, wie man ein großes<br />

Küchengerät dem Recycling zuführt. Bei den über<br />

55-Jährigen sind es nach eigenem Bekunden immerhin<br />

81 Prozent. „Gleichwohl geht von der jungen Zielgruppe<br />

der größte Veränderungsdruck auf Hersteller<br />

und Händler aus“, sagt Warneke. „Menschen zwischen<br />

18 und 34 Jahren stehen Reparaturen am aufgeschlossensten<br />

gegenüber und verlangen am nachdrücklichsten<br />

nach kostenlosen Rückgabemöglichkeiten und besserer<br />

Aufklärung.“<br />

Zwölf Tonnen ungenutztes Gold<br />

Ohne funktionierende Rücknahme und Aufbereitung<br />

liegen jedoch erhebliche Mengen an wertvollen<br />

Rohstoffen brach, schlimmstenfalls werden Altgeräte<br />

umweltschädigend illegal entsorgt. „Für eine effektivere<br />

Rohstoffverwertung bei Haushaltsgeräten<br />

und Consumer Electronics bräuchte es mehr Einsatz<br />

von Herstellern, Händlern und Politik gleichermaßen“,<br />

sagt Dr. Martin Schulte, Partner der Strategieberatung<br />

Oliver Wyman und Co-Autor der Studie. „Geschlossene<br />

Wertstoffkreisläufe liegen im Interesse aller.“ Rechnerisch<br />

lagern 0,6 Waschmaschinen, 0,7 Küchengroßgeräte,<br />

1,7 Laptops oder Unterhaltungselektronikgeräte<br />

und zwei Smartphones in jedem deutschen Haushalt.<br />

Umgerechnet in Metall bedeutet dies 45 Kilogramm<br />

Stahl, vier Kilo Kupfer, drei Kilo Aluminium<br />

– und vor allem wegen der Mobiltelefone sowie<br />

Laptops 0,3 Gramm Gold. Allein das ungenutzte Gold<br />

summiert sich so in Deutschland auf über zwölf Tonnen.<br />

„Der gesamte Materialwert pro Haushalt beläuft<br />

sich auf 130 Euro. Deutschlandweit summiert sich der<br />

Betrag damit auf mehr als fünf Milliarden Euro“, sagt<br />

Schulte. „Rücknahmesysteme müssen diesen Wert reflektieren<br />

und könnten über gezielte Anreize besser<br />

funktionieren.“<br />

Weniger kleben, mehr schrauben<br />

An Bereitschaft mangelt es Verbraucherinnen und<br />

Verbrauchern offenbar nicht: Statt eines Bekenntnisses<br />

zur Wegwerfkultur förderte die Befragung etliche<br />

diskussionswürdige Ideen zutage. Zu den Anregungen<br />

zählten: Labels und Indizes, die den Grad der<br />

Recycling fähigkeit eines Gerätes schon beim Kauf zeigen.<br />

Außerdem: Informationen zum Rückgabesystem<br />

28 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 7/8/<strong>2023</strong>

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