02.08.2023 Aufrufe

KÜCHENPLANER Magazin 7 / 8 2023

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten mit einer über 50-jährigen Branchenerfahrung. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“. Siebenmal jährlich werden mit der Printausgabe und als E-Paper Brancheninsider z.B. Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Wöchentlich erscheint zusätzlich der Newsletter. Auf vielen Social-Media Plattformen ist die Redaktion ebenfalls aktiv.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten mit einer über 50-jährigen Branchenerfahrung. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“.

Siebenmal jährlich werden mit der Printausgabe und als E-Paper Brancheninsider z.B. Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Wöchentlich erscheint zusätzlich der Newsletter. Auf vielen Social-Media Plattformen ist die Redaktion ebenfalls aktiv.

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Hausgeräte / IFA <strong>2023</strong><br />

Wege aus der ökologischen Sackgasse<br />

Die gfu Insights & Trends ist das Innovationsforum<br />

der gfu im Vorfeld der IFA.<br />

Die diesjährige Ausgabe stand im Zeichen<br />

von Reparatur, Recycling und nachhaltiger<br />

(Wieder-)Verwendung von Rohstoffen.<br />

Dabei drehten sich die einzelnen<br />

Beiträge um das zentrale Thema nachhaltigen<br />

Handelns: die Kreislaufwirtschaft.<br />

Die Eröffnungsrednerin der Veranstaltung,<br />

Dr. Monika Griefahn, u. a. Gründungsmitglied<br />

von Greenpeace Deutschland,<br />

ehemalige Umweltministerin des<br />

Landes Niedersachsen, ehemalige Bundestagsabgeordnete<br />

sowie Gründerin und<br />

Geschäftsführerin des IMUK (Institut<br />

Medien, Umwelt, Kultur), machte deutlich,<br />

dass die gängige Praxis von „Herstellen<br />

– Benutzen – Wegwerfen“ in eine ökologische<br />

Sackgasse führt. Sie plädierte<br />

für das Cradle-to-Cradle-Modell (von der<br />

Wiege zur Wiege), bei dem der Ansatz<br />

„Reduzieren - Wiederverwenden – Recyceln“<br />

nur ein Zwischenschritt sei. Ihre<br />

Forderung: „Rethink – Reinvent – Redesign“<br />

(Überdenken – Neuerfinden – Neugestalten).<br />

Das sei zielführender, denn<br />

letztlich verhindere intelligentes Produktdesign<br />

und die richtige Auswahl von<br />

Materialien und Rohstoffen ein späteres<br />

aufwendiges Abfallmanagement. Ihr Idealziel:<br />

„In den heutigen Braunkohlerevieren<br />

zukünftige ‚Silicon Valleys der Kreislaufwirtschaft‘<br />

zu schaffen“.<br />

Thüringen zahlt Reparaturbonus<br />

Claudia Kreft von der Verbraucherzentrale<br />

Thüringen stellte den Reparaturbonus<br />

des Landes Thüringen vor. Seit 2021 fördert<br />

das Land Thüringen die Reparatur<br />

von Elektrogeräten, Unterhaltungselektronik<br />

und Smartphones mit 50 Prozent<br />

der Kosten. Maximal können 100 Euro pro<br />

Haushalt und Jahr über den Reparaturbonus<br />

ausgezahlt werden. Genau 17 773 Reparaturen<br />

wurden allein in den Jahren<br />

2021 und 2022 über das Bonussystem abgerechnet<br />

– das entspricht 3 Millionen<br />

Euro Reparaturkosten. Dadurch konnten<br />

Geräte, deren Reparatur aus Sicht der Besitzerinnen<br />

und Besitzer zu teuer gewesen<br />

wäre, weiter genutzt werden und landeten<br />

nicht im Abfall oder bestenfalls im<br />

Recycling.<br />

Reparieren macht Sinn<br />

Steffen Vangerow, Geschäftsführer des<br />

Reparaturunternehmens Vangerow GmbH<br />

und Vorstand der Initiative „Runder Tisch<br />

Reparatur“, machte in seinem Vortrag<br />

deutlich, dass ein freier Reparaturmarkt<br />

und ein allgemeines Recht auf Reparatur<br />

unabdingbar sind, um die Potenziale<br />

der Kreislaufwirtschaft auszuschöpfen.<br />

Eine besondere Herausforderung für<br />

die Reparateure besteht darin, dass die<br />

Preise für Ersatzteile oft sehr hoch sind<br />

und bleiben, während die Preise für Neugeräte<br />

fast kontinuierlich sinken. Hier –<br />

Moderiert wurden die gfu Insights & Trends von Geraldine de Bastion, Politikwissenschaftlerin<br />

sowie CEO und Gründerin von Konnektiv, einer Berliner Agentur für digitale<br />

Transformation.<br />

Foto: gfu<br />

aber auch bei anderen Themen – sieht er<br />

die Hersteller in der Pflicht, für Abhilfe zu<br />

sorgen. Von der Politik erwartet er Maßnahmen<br />

zur Abschaffung irreführender<br />

Öko-Labels. Aber auch die Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher sieht er in der<br />

Pflicht. Der langjährige Trend zu Discountern<br />

und Onlinehandel mache es den reparierenden<br />

Fachhändlern immer schwerer,<br />

kosten deckend zu arbeiten und damit<br />

Reparaturen zu gewährleisten.<br />

Neue Isolationstechnik<br />

für Kühlgeräte<br />

Ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft ist<br />

die „BluRox“-Technologie, die Viola Linke,<br />

Head of Global Communication & Brand<br />

Management bei der Liebherr Hausgeräte<br />

GmbH, vorstellte. Anstelle des herkömmlichen<br />

Polyurethanschaums, der<br />

üblicherweise in Kühl- und Gefriergeräten<br />

eingesetzt wird, nutzt „BluRoX“ eine<br />

wesentlich effektivere Form der Kälteiso<br />

lierung: das Vakuum. Fein gemahlenes<br />

Lava gestein, so genanntes Perlit, stabilisiert<br />

das vakuumierte Bauteil. Das<br />

ermöglicht ein zirkuläres Produktdesign<br />

und vermeidet nicht recycelbaren<br />

Abfall.<br />

Zweites Leben für E-Geräte<br />

Eine weitere Form der Abfallvermeidung<br />

ist es, wenn gebrauchte, eventuell<br />

auch defekte elektronische Geräte<br />

nicht auf dem Müll oder bestenfalls im<br />

Recycling landen, sondern wiederaufbereitet<br />

werden und so weiter „ihren<br />

Dienst“ tun. Auf dieses so genannte<br />

„Refurbishing“ hat sich das Unternehmen<br />

asgoodasnew spezialisiert - auf der gfu<br />

Insights & Trends vertreten durch seinen<br />

CMO Dr. Tim Seewöster. Er sieht in der<br />

Refurbish-Branche ein starkes Wachstumssegment<br />

– sogar schneller als der<br />

allgemeine E-Commerce-Markt. Mittlerweile<br />

hätten bereits 22 Prozent der Verbraucher<br />

Refurbish-Produkte gekauft, bei<br />

der Generation Z, also den zwischen 1997<br />

und 2012 Geborenen, seien es sogar über<br />

30 Prozent. „Es gibt einen Refurbished-<br />

Zeitgeist, der nicht mehr verschwinden<br />

wird“, so Seewöster. Neben der Budgetersparnis,<br />

die für die große Mehrheit der<br />

Käuferinnen und Käufer (80 Prozent) ausschlaggebend<br />

ist, sind es Service, Qualität<br />

und für rund die Hälfte auch Umweltaspekte,<br />

die die Kaufentscheidung<br />

zugunsten professionell aufbereiteter<br />

Produkte beeinflussen.<br />

30 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 7/8/<strong>2023</strong>

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