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Seesicht - Das Vierwaldstädtersee-Magazin Nr. 4 - 2023

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SWIMMING DOGS<br />

Jeder und jede hier hat Stärken und<br />

Schwächen, ist sofort begeistert beim<br />

Training dabei oder wartet erst mal<br />

etwas skeptisch ab. Die Golden Retriever-Dame<br />

Laira legt einen veritablen<br />

Sprint hin, sobald sie das Ufer des Urnersees<br />

sieht. Frauchen Florina Mathis hat Mühe,<br />

die Vorfreude der Hündin im Zaun zu halten.<br />

«Laira ist zwei Jahre alt und eine richtige<br />

Wasserratte», sagt sie und löst nach dem Annetzen<br />

des Fells die Leine. Mit einem freudigen<br />

Platschen verschwindet die Vierbeinerin<br />

in den Wellen – die frischen 18 Grad lassen<br />

sie kein bisschen zögern. Etwas gemächlicher<br />

geht es nebenan zur Sache. Man sieht förmlich,<br />

wie es im Köpfchen des Spitzes rumort:<br />

«Wieso wollen die alle, dass ich auf diese wackelige<br />

Matte im Wasser klettere?» Mit viel<br />

Zureden, Geduld und belohnenden Guddis<br />

gelingt das Experiment schliesslich.<br />

In Flüelen UR trifft sich an diesem Morgen<br />

eine Gruppe der Swimming Dogs Zentralschweiz.<br />

Sie haben hier einen Schnuppertag<br />

organisiert, um Interessierten ihren Sport zu<br />

zeigen und näherzubringen. Natürlich müssen<br />

die Teams Freude am Wasser mitbringen,<br />

zusammen arbeiten wollen. Doch auch ein<br />

weiterer Punkt streicht Vereinspräsidentin<br />

Christa Wermelinger heraus: «Wasserhundesport<br />

ist Teamarbeit. Jeder hilft jedem!» Und<br />

schnell wird klar, was sie damit meint.<br />

BEEINDRUCKENDE VORFÜHRUNGEN<br />

Damit ein Team trainieren kann, braucht es<br />

Figuranten. Also Menschen, die vermeintlich<br />

in Not geraten und im Wasser wild um sich<br />

schlagen, bewusstlose Schwimmer oder herumtreibende<br />

Bootsführerinnen. Die Hunde<br />

tragen bei der Arbeit alle ein Geschirr um<br />

Bauch und Brust – eine Art Gstältli mit einem<br />

Griff zum Rausziehen. Nicht alle Rassen<br />

eignen sich gleichermassen für diesen Sport,<br />

Christa Wermelinger empfiehlt: «Die Tiere<br />

sollten mindestens 24 Kilogramm Körpergewicht<br />

haben, menschen- und apportierfreudig<br />

sein.» Die nötige Kraft und Ausdauer<br />

werden dann jeweils Schritt für Schritt<br />

aufgebaut.<br />

Die Profis spielen verschiedene Übungen in<br />

verschiedenen Schwierigkeitsgraden durch.<br />

Dabei müssen zum Beispiel Menschen mit<br />

Rettungsringen geborgen werden, Hunde<br />

schleppen Boote mit bis zu fünf Personen darin<br />

ab oder packen Verunfallte sanft am Arm<br />

und bringen sie an Land. Die Vorführungen<br />

am Schnuppertag sind beeindruckend – das<br />

Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier<br />

fasziniert.<br />

Für die Neulinge stehen heute einfachere<br />

Übungen auf dem Programm. Zoe springt gerade<br />

mit einem eleganten Satz aus dem Gummiboot,<br />

die dreijährige Border Collie-Dame<br />

ist völlig cool – das Geschaukel auf dem See<br />

hat ihr überhaupt nichts ausgemacht. «Sie<br />

ist eine exzellente Schwimmerin», sagt ihre<br />

Besitzerin Angelika Sandmeier und bringt<br />

ihre Hündin ans Trockene. Beim Herumfahren<br />

werden die Vierbeiner an die Geräusche<br />

gewöhnt, aber auch an die Bewegungen. Denn<br />

später sollten sie mal ohne Angst aus dem<br />

Boot ins Wasser springen können.<br />

Aus einem Boot ins Wasser springen (links)<br />

oder auf einer wackeligen Unterlage<br />

im See stehen (unten): Die Hunde machen<br />

verschiedene Übungen.<br />

SEESICHT 4/23<br />

www.seesichtmagazin.ch 15

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