14.09.2023 Aufrufe

Seltene Erkrankungen

Wissensvermittlung als Schlüssel zur schnelleren Diagnose „Die geringe Häufigkeit seltener Erkrankungen führt dazu, dass medizinisches Fachwissen, Versorgungsangebot und auch Forschung begrenzt sind“, sagt @Ulrike Holzer, Obfrau von @Pro Rare Austria. Mit unserer heute startenden, österreichweiten Kampagne „Seltene Erkrankungen“ möchten wir einen Beitrag zur Wissensvermittlung über unklare und ungewöhnliche Symptome leisten. Ein größeres Bewusstsein in der Bevölkerung und bei medizinischem Fachpersonal führt letztlich zu einer Verkürzung der teilweise noch sehr langen Diagnosewege von Betroffenen.

Wissensvermittlung als Schlüssel zur schnelleren Diagnose

„Die geringe Häufigkeit seltener Erkrankungen führt dazu, dass medizinisches Fachwissen, Versorgungsangebot und auch Forschung begrenzt sind“, sagt @Ulrike Holzer, Obfrau von @Pro Rare Austria.

Mit unserer heute startenden, österreichweiten Kampagne „Seltene Erkrankungen“ möchten wir einen Beitrag zur Wissensvermittlung über unklare und ungewöhnliche Symptome leisten.
Ein größeres Bewusstsein in der Bevölkerung und bei medizinischem Fachpersonal führt letztlich zu einer Verkürzung der teilweise noch sehr langen Diagnosewege von Betroffenen.

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2 Lesen Sie mehr unter www.seltenekrankheit.info<br />

Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

VORWORT<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Muskelkrankheiten:<br />

Wissen hilft, den<br />

Leidensweg bis zur<br />

Diagnose zu verkürzen<br />

Kostenfreie Weiterbildungsangebote<br />

der Österreichischen Muskelforschung<br />

sollen helfen, Wissen um neuromuskuläre<br />

<strong>Erkrankungen</strong> zu erweitern<br />

FOTO: A.ÖTTING<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr.<br />

Günther Bernert<br />

Neuropädiater, Präsident<br />

der Österreichischen<br />

Muskelforschung<br />

Frühe Diagnose ermöglicht<br />

raschen Therapiebeginn<br />

In Österreich leben etwa 20.000<br />

Menschen mit einer Muskelerkrankung,<br />

mehr als die<br />

Hälfte davon sind Kinder und<br />

Jugendliche. Jede einzelne der<br />

etwa 800 unterschiedlichen<br />

Muskelerkrankungen zählt zu<br />

den seltenen <strong>Erkrankungen</strong>.<br />

Die Spinale Muskelatrophie<br />

(SMA), die zweithäufigste<br />

Muskelerkrankung und eine<br />

der wenigen, für die es kausale<br />

Therapien gibt, wurde vor etwa zwei Jahren ins Neugeborenenscreening<br />

aufgenommen. Damit ist eine<br />

rasche Diagnose und auch ein sofortiger Therapiebeginn<br />

gewährleistet. Bei den anderen neuromuskulären<br />

<strong>Erkrankungen</strong> ist der Weg bis zur Diagnose meist ein<br />

langer – was eine große Belastung für Betroffene und<br />

Angehörige bedeutet. Um diesen Leidensweg zu verkürzen,<br />

braucht es dort, wo sich Patient:innen und deren<br />

Familien in der Regel zuerst hinwenden, Wissen um<br />

Symptome, Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten<br />

von Muskelkrankheiten. Dies sind zumeist Allgemeinmediziner:innen<br />

und Kinderärzt:innen im niedergelassenen<br />

Bereich, die in ihrem Praxisalltag selten mit<br />

neuromuskulären <strong>Erkrankungen</strong> in Berührung kommen.<br />

Eine frühe Diagnose ist jedoch besonders wichtig, da<br />

es für einige Muskelerkrankungen inzwischen kausale<br />

Therapien gibt, die umso erfolgreicher sind, je früher<br />

damit begonnen wird.<br />

Kostenfreie Weiterbildungsangebote<br />

Die Österreichische Muskelforschung sieht es seit 35 Jahren<br />

als ihre Aufgabe, nicht nur Forschungsprojekte im<br />

universitären und klinischen Bereich zu unterstützen,<br />

sondern auch das Wissen hinsichtlich Muskelerkrankungen<br />

an Mediziner:innen und auch an Betroffene und<br />

Angehörige weiterzugeben. So liefert etwa die Videoenzyklopädie<br />

MUSCULUS in Kurzvideos Informationen<br />

rund um neuromuskuläre <strong>Erkrankungen</strong>. Zu Wort<br />

kommen sowohl Mediziner:innen, Psycholog:innen und<br />

Therapeut:innen als auch Betroffene und Angehörige.<br />

Mit dem Webinar „Neuromuskuläre <strong>Erkrankungen</strong>:<br />

Symptome, Diagnostik und Therapien“ bietet die<br />

Österreichische Muskelforschung am 29. November 2023<br />

um 17:00 Uhr online eine kostenfreie Weiterbildungsveranstaltung<br />

für Allgemeinmediziner:innen und Pädiater:innen<br />

in ganz Österreich an. Vortragende sind die<br />

neuropädiatrischen Expert:innen Astrid Eisenkölbl aus<br />

Linz, Anette Schwerin-Nagel aus Graz, Matthias Baumann<br />

aus Innsbruck und Günther Bernert aus Wien.<br />

DPF-Punkte werden angerechnet.<br />

<strong>Seltene</strong> <strong>Erkrankungen</strong>:<br />

Ungewöhnliche und unklare<br />

Symptome einordnen und richtig<br />

handeln durch mehr Wissen<br />

Ulrike Holzer<br />

Obfrau Pro Rare<br />

Austria<br />

FOTO: PRO RARE AUSTRIA, R. RIEDL<br />

Von einer seltenen Erkrankung (SE)<br />

wird der europäischen Definition<br />

folgend gesprochen, wenn weniger<br />

als eine von 2.000 Personen<br />

das spezifische Krankheitsbild aufweist.<br />

Rund fünf Prozent der Bevölkerung sind<br />

davon betroffen – in Österreich sind das<br />

mittlerweile rund 450.000 Menschen.<br />

Eine Diagnose unklarer Symptome ist<br />

wichtig, damit eine passende Therapie<br />

gefunden und die Situation von betroffenen<br />

Menschen verbessert werden. Die<br />

geringe Häufigkeit der <strong>Erkrankungen</strong><br />

führt dazu, dass medizinisches Fachwissen,<br />

Versorgungsangebot und auch<br />

Forschung begrenzt sind. Durchschnittlich<br />

dauert es daher mehr als fünf Jahre<br />

bis zur richtigen Diagnose.<br />

Wen bei unerklärlichen, chronischen<br />

Symptomen kontaktieren?<br />

Die erste Anlaufstelle bietet meist die Allgemeinmedizin<br />

oder die Fachärztin bzw.<br />

der Facharzt. Als zentrale Aspekte gelten<br />

das rasche Erkennen von ungewöhnlichen<br />

Symptomen und das „Out-of-the-Box“-Denken<br />

dieser Ärzt:innen sowie ihr Wissen über<br />

spezialisierte Angebote wie z. B. Expertisezentren<br />

für seltene <strong>Erkrankungen</strong>.<br />

Nützliches Wissen<br />

• Es gibt 6.000 bis 8.000<br />

verschiedene seltene <strong>Erkrankungen</strong>.<br />

• Eine Erkrankung gilt als selten, wenn<br />

sie weniger als eine Person in 2.000<br />

betrifft.<br />

• Selten und doch viele – rund 450.000<br />

Personen in Österreich (rund 5 %)<br />

leiden an einer seltenen Erkrankung.<br />

Im Bedarfsfall sollte durch niedergelassene<br />

(Fach)Ärzt:innen der Kontakt zu einem<br />

spezialisierten Zentrum hergestellt werden.<br />

Expertisezentren sind zentrale, hochspezialisierte<br />

klinische Einrichtungen<br />

für definierte Gruppen von seltenen<br />

<strong>Erkrankungen</strong>. Dort erfolgen vor allem<br />

Erstdiagnostik und Therapieeinstellung,<br />

aber auch Kontrolluntersuchungen. Die<br />

Zentren ersetzen nicht die medizinische<br />

Grundversorgung, sondern sind dafür da,<br />

dass Menschen mit seltenen <strong>Erkrankungen</strong><br />

eine optimale Versorgung erhalten und dass<br />

bestehende Expertise sichtbar gemacht und<br />

genützt wird.<br />

Wissensvermittlung<br />

Das Wissen über seltene <strong>Erkrankungen</strong> und<br />

ebenso die Wissensvermittlung nehmen<br />

eine wichtige Rolle ein – sowohl in der<br />

breiten Öffentlichkeit als auch vor allem<br />

im medizinischen Fachpublikum und in<br />

der Gruppe der Jungmediziner:innen und<br />

Student:innen der Medizin.<br />

Mittlerweile bestens etabliert hat sich der<br />

Kongress für <strong>Seltene</strong> <strong>Erkrankungen</strong>. Er<br />

bietet allen am Thema der seltenen <strong>Erkrankungen</strong><br />

Interessierten – Fachpublikum und<br />

Lai:innen bzw. Betroffenen einer SE – von<br />

6. bis 7. Oktober 2023 wieder die Gelegenheit,<br />

am diesjährigen 13. Österreichischen<br />

Kongress für <strong>Seltene</strong> <strong>Erkrankungen</strong> im<br />

Josephinum in Wien teilzunehmen. Es<br />

handelt sich um eine explizit interdisziplinär<br />

ausgerichtete Diskussionsplattform<br />

für medizinisch-wissenschaftliche,<br />

politische sowie gesellschaftliche Aspekte<br />

von seltenen <strong>Erkrankungen</strong>. Zum Thema<br />

Hoffnung. Der Blick in die Zukunft: Gentherapien<br />

für seltene <strong>Erkrankungen</strong> im<br />

Brennpunkt diskutieren Vertreter:innen aus<br />

Gesundheitswesen, Forschung, Politik und<br />

Industrie mit Betroffenen einer SE bzw. mit<br />

Patient:innen-Vertreter:innen.<br />

Der Dachverband Pro Rare Austria, Co-<br />

Organisator des Kongresses, stellt auf österreichischer<br />

Ebene eine gemeinsame starke<br />

Stimme für aktuell beinahe 100 Selbsthilfegruppen<br />

und Patient:innenorganisationen<br />

dar, die als Mitglieder Teil des Vereins sind.<br />

Pro Rare Austria bringt deren Anliegen in<br />

die politische Arbeit sowie in die Projekte<br />

und Kooperationen des Verbands ein, um<br />

Verbesserungen für die Betroffenen zu<br />

erzielen. Auch für Menschen, die Informationen<br />

zu seltenen <strong>Erkrankungen</strong> benötigen,<br />

wird eine wichtige Anlaufstelle geboten. Sie<br />

werden bei der Suche nach medizinischen<br />

Ansprechpersonen unterstützt sowie zu<br />

krankheitsspezifischen Selbsthilfegruppen<br />

vermittelt – diese erfüllen also enorm<br />

wichtige Aufgaben.<br />

Wir setzen uns dafür ein, dass SE besser<br />

und frühzeitiger diagnostiziert und<br />

erforscht und Patient:innen bestmöglich<br />

versorgt werden – durch die Stärkung von<br />

Bewusstsein und Expertise, durch Vernetzung<br />

und den Ausbau bestehender Strukturen.<br />

Unser Ziel ist ein gleichberechtigtes<br />

Leben in der Mitte der Gesellschaft für alle<br />

Menschen mit einer SE.<br />

Weitere Informationen und die Anmeldung<br />

zum Webinar für Mediziner:innen am<br />

29. November 2023, 17:00 Uhr, finden Sie online<br />

unter www.muskelforschung.at.<br />

Hilfreiche Links:<br />

www.prorare-austria.org/<br />

news/veranstaltungen/<br />

www.sozialministerium.at/<br />

Themen/Gesundheit/<strong>Seltene</strong>-<br />

Krankheiten.html<br />

www.gesundheit.gv.at/krankheiten/seltene-krankheiten/<br />

zentren-seltene-erkrankungen.html<br />

Bleiben Sie in Kontakt:<br />

Mediaplanet Austria<br />

@austriamediaplanet<br />

Sales Director: Florian Rohm, BA Layout: Daniela Fruhwirth Lektorat: Sophie Müller, MA Managing Director: Bob Roemké Fotos: Shutterstock (wenn nicht anders angegeben)<br />

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Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. & Co.KG Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H.<br />

Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 676 847 785 104 E-Mail: florian.rohm@mediaplanet.com ET: 14.09.2023

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