23.09.2023 Lindauer Bürgerzeitung
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WISSENSWERTES 23. September 2023 · BZ Nr. 38/23<br />
7<br />
Bitte um Unterstützung<br />
Verein „Lindau hilft!“ möchte weiter in der Ukraine helfen<br />
Angelique Donath ist stellvetretende<br />
Vorsitzende des Vereins<br />
„Lindau hilft!“ Sie ist Ukrainerin<br />
und hat ihren Lebensmittelpunkt<br />
schon lange in Deutschland. Seit<br />
dem 24. Februar 2022 muss sie<br />
mitverfolgen, wie täglich ukrainische<br />
Bürger in Folge des russischen<br />
Angriffskrieges in ihrem<br />
eigenen Land sterben. Ihr Verein<br />
„Lindau hilft!“ hat sich von Anfang<br />
an darum gekümmert, den Menschen<br />
in der Ukraine zu helfen.<br />
Doch inzwischen habe die Spendenbereitschaft<br />
stark nachgelassen.<br />
Deshalb hat Angelique Donath<br />
diesen Hilferuf an die <strong>Lindauer</strong><br />
<strong>Bürgerzeitung</strong> geschickt:<br />
„Am 24. August 1991 wurde<br />
der offizielle Tag der Unabhängigkeit<br />
in der Ukraine verkündet.<br />
Er war das Ergebnis eines<br />
demokratisch durchgeführten<br />
Referendums. Ees fühlte sich<br />
fair und frei an. Wir waren Teil<br />
der Geschichte. Wir – Oksana,<br />
Olena, Vira, Natalia und ich –<br />
waren jung, hatten Überzeugungen<br />
und Träume. Wir sangen<br />
mit Hunderten anderen<br />
auf der Straße die ukrainische<br />
Hymne, die Zeile im Text ‚… wir<br />
werden unsere Seele und unseren<br />
Körper für unsere Freiheit<br />
geben‘ haben wir als symbolisch<br />
empfunden. Etwas Pathetik<br />
gehört zur ukrainischen<br />
Lyrik dazu… Die Befindlichkeiten<br />
der Trennung von unserem<br />
Nachbarn Russland werden<br />
schon die Diplomaten<br />
regeln, dachten wir und lachten.<br />
Jetzt, 32 Jahre später, ist<br />
der von uns nicht so ernst<br />
genommene Text zur brutalen<br />
Realität geworden. Es sind<br />
schon 19 lange Monate, in<br />
denen täglich ukrainische<br />
Bürger in ihrem eigenen Land<br />
in Folge der russischen Angriffe<br />
sterben. Ein zerstörerischer Krieg<br />
Putins, der Menschenleben,<br />
Land, Träume und Existenzen<br />
vernichtet.<br />
Oksana kann heute mit einem<br />
Sturmgewehr umgehen, ihr<br />
Sohn hat ihr es beigebracht...<br />
Olena kümmert sich um<br />
ihren Mann Ihor, er hat letztes<br />
Jahr ein Bein verloren…<br />
Vira und Natalia sind unermüdliche<br />
Volontärinnen, die<br />
täglich ihre Zeit, Kraft und<br />
Immer noch tobt der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Immer<br />
noch ist die zivile Bevölkerung dort auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen.<br />
Doch die Spendenbereitschaft lässt nach. Angelique Donath<br />
vom Verein „Lindau hilft!“ ruft deshalb dringend auf, ihre Landsleute<br />
auch weiterhin zu unterstützen.<br />
BZ-Foto: Lindau hilft! e.V.<br />
Möglichkeiten den Binnengeflüchteten<br />
in der Ukraine widmen…<br />
Ich – ich sitze zurzeit im<br />
schönen sicheren Lindau und<br />
suche verzweifelt nach Unterstützern<br />
für meine Ukraine…<br />
Es kommt immer weniger<br />
humanitäre Hilfe aus dem Ausland<br />
dorthin. Europa scheint<br />
sich an den Krieg zu gewöhnen,<br />
ist müde geworden. Die<br />
Spendenbereitschaft für unseren<br />
Verein ‚Lindau hilft!‘ hat<br />
stark nachgelassen. Es ist schon<br />
einige Zeit verstrichen, seitdem<br />
die letzte Geldspende auf<br />
dem Konto des Vereins eingegangen<br />
ist.<br />
Die Menschen – Rentnerinnen,<br />
junge Frauen mit Kindern – in<br />
den Notunterkünften in der<br />
Westukraine leben schon eineinhalb<br />
Jahre in einem Schwebezustand:<br />
ohne Arbeit, mit sehr<br />
geringer Sozialhilfe und dringenden<br />
Fragen: ‚Wie lange noch?‘<br />
‚Wie soll ich meine Zukunft planen?‘<br />
‚Komme ich jemals wieder<br />
nach Hause?‘<br />
Von den gespendeten Geldbeiträgen<br />
unseres Vereins ‚Lindau<br />
hilft!‘ hat Vira in Irschawa<br />
schon mehrmals den Menschen<br />
mit Gutscheinen für Lebensmittel<br />
geholfen – Hilfe direkt<br />
vor Ort, auf die Bedürfnisse<br />
der Menschen abgestimmt.<br />
Wir suchen nun händeringend<br />
nach Sponsoren, die für<br />
die Notunterkünfte in der Ukraine<br />
Geldspenden geben. Berichte<br />
über die Verwendung dieser<br />
Unterstützung werden von Vira<br />
dankbar und gewissenhaft in<br />
Bild und Schrift dokumentiert<br />
und an uns weitergeleitet. Als<br />
Verein ist es uns möglich, dass<br />
unser Kassierer Roland Manz<br />
Spendenquittungen für die<br />
Sponsoren ausstellt. Jeder Euro<br />
zählt und kommt sicher ans<br />
Ziel.<br />
Bitte erzählen Sie über uns<br />
in Ihren Bekanntenkreisen,<br />
machen Sie Ihre Freunde, Verwandte<br />
und Arbeitskollegen<br />
auf unser Anliegen aufmerksam,<br />
auch wenn jeder seine<br />
eigenen Themen/Krisen zu<br />
bewältigen hat… Helfen Sie<br />
uns, der unschuldigen zivilen<br />
Bevölkerung in der Ukraine<br />
einen einigermaßen würdigen<br />
Alltag zu verschaffen!<br />
Rufen Sie unsere Seite www.<br />
lindau-hilft.de (unter ‚Aktuelles‘)<br />
auf! Rufen Sie uns an! Schreiben<br />
Sie uns, wenn Sie Ideen haben,<br />
an wen man sich noch wenden<br />
könnte!<br />
In Hoffnung auf Freunde<br />
und Unterstützer der Ukraine“<br />
Angelique Donath vom<br />
Verein „Lindau hilft!“, Ukrainerin<br />
Veranstaltungsreihe zum Klimawandel<br />
Die vhs Lindenberg-Westallgäu<br />
veranstaltet in Kooperation mit<br />
dem Heimatkundlichen Dokumentationszentrum<br />
des Landkreises<br />
Lindau (Bodensee) sowie dem<br />
Bund Naturschutz-Gebietsbetreuung<br />
im Landkreis Lindau eine<br />
Reihe zum Thema „Klimawandel<br />
regional – gestern heute morgen“.<br />
Roland Roth von der Wetterwarte<br />
Bad Schussenried eröffnet die<br />
Veranstaltungsreihe am Freitag,<br />
6. Oktober 2023, um 18 Uhr mit<br />
seinem Vortrag „Im Zeichen des<br />
Klimawandels – global und regional“.<br />
„Die Wetterextreme nehmen<br />
in alle Richtungen zu“, stellt der<br />
Wetterexperte fest. „Seit rund<br />
zehn Jahren werden zudem die<br />
Großwetterlagen beständiger: Wir<br />
haben länger trockene Hochdrucklagen<br />
wie 2018, aber auch länger<br />
anhaltend feucht-kühles Regenwetter<br />
mit katastrophalen Unwettern<br />
wie im Vorjahr.“ Der Klimawandel<br />
sei „eine schleichende<br />
Gefahr, deren Tragweite noch<br />
immer von vielen unterschätzt<br />
wird“. Es gehe längst nicht mehr<br />
nur um die für alle sichtbaren<br />
Wetterextreme – „es geht um<br />
eine grundlegende Änderung der<br />
klimatischen Verhältnisse auf der<br />
Erde, um die Verschiebung ganzer<br />
Klimazonen“, betont Roland Roth.<br />
Veranstaltungsort ist der Kulturboden,<br />
Deutsches Hutmuseum,<br />
Museumsplatz 1, in Lindenberg.<br />
„Schaurig schön ist’s, übers Moor<br />
zu gehen“: Laut Isolde Miller,<br />
Bund Naturschutz, Gebietsbetreuung<br />
Moore, Tobel und Bodensee<br />
im Landkreis Lindau, sind Moore<br />
„ganz besondere Lebensräume,<br />
die leider lange Zeit als kaum<br />
nutzbares ,Unland‘ ihr Dasein<br />
fristeten“. Eine Nutzung sei nur<br />
möglich gewesen, wenn man sie<br />
entwässerte, um landwirtschaftliche<br />
Fläche zu gewinnen oder um<br />
Torf für Heizzwecke abzubauen.<br />
„Dadurch wurden die Moore<br />
nachhaltig geschädigt“, stellt die<br />
Referentin fest und ergänzt: „Doch<br />
das ist nun bei uns Geschichte.“<br />
In Isolde Millers Vortrag am<br />
11. Oktober 2023 geht es um die<br />
Faszination der Moore, Überlebenskünstler<br />
und Spezialisten aus<br />
dem Tier- und Pflanzenreich und<br />
den Moorschutz, der „nicht nur<br />
dem Artenschutz dient, sondern<br />
auch eine wichtige Maßnahme<br />
zum Klima- und Hochwasserschutz<br />
darstellt“. Der Vortrag im<br />
Kornhausmuseum Weiler, Hauptstraße<br />
13, beginnt um 19.30 Uhr.<br />
Auch eine Exkursion mit dem<br />
Thema „Moornutzung und Moorschutz<br />
in den Trogener Mooren“<br />
findet statt: am Freitag, 20. Oktober<br />
2023, von 14 bis 16.30 Uhr<br />
Die Moornutzung war bis in die<br />
Mitte des letzten Jahrhunderts<br />
noch üblich. In den Trogener<br />
Mooren finden sich noch historische<br />
Reste der Torfseilbahn zum<br />
Abtransport des Materials. Seit<br />
gut zehn Jahren läuft dort die<br />
Renaturierung. Welche Auswirkungen<br />
die Moornutzung hatte,<br />
wie die Renaturierung vonstatten<br />
geht und welche Effekte dann auftreten,<br />
erläutert die Gebietsbetreuerin<br />
vom BN. Treffpunkt ist<br />
der Wanderparkplatz Schnellers<br />
in Oberreute.<br />
Zurück in die 1960er-Jahre geht<br />
es bei einem Vortrag von Reinhard<br />
Thorbecke am Donnerstag, 16. November<br />
2023: „Die Seegfrörne<br />
1963 – aus der Luft beobachtet<br />
von meinem Vater Franz Thorbecke“<br />
lautet der Titel. Franz Thorbecke<br />
flog mit seiner einmotorigen<br />
Piper Super Cub und verband<br />
so seine beiden Leidenschaften:<br />
das Fotografieren und das Fliegen.<br />
Die Seegfrörne 1963 wurde für<br />
ihn zum Jahrhundert-Ereignis, das<br />
er vom Zufrieren des Sees bis zum<br />
Schmelzen der Eisdecke ausgiebig<br />
dokumentierte. Dabei landete<br />
und startete Franz Thorbecke<br />
mehrfach auf dem zugefrorenen<br />
Bodensee. Sein Sohn Reinhard<br />
Thorbecke gibt Einblicke in die<br />
Arbeit seines Vaters. Veranstaltungsort<br />
ist das Foyer Löwensaal,<br />
Löwenstraße 3, in Lindenberg. BZ<br />
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