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SPORTaktiv Oktober 2023

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PRODUKT Tourenskischuhe<br />

liche Kontrolle und Sicherheit.<br />

Meist erfüllen Schuhe dieser Kategorie<br />

die ISO-9523-Norm, was neben<br />

Pin- auch Hybrid- Bindungen<br />

nutzbar macht“, erklärt Wimmer.<br />

Ob ihrer hohen Stabilität, auch dem<br />

höheren Flex geschuldet, und dennoch<br />

sehr guten Geheigenschaften<br />

ist die allroundtaugliche Kategorie<br />

auch eine klare Empfehlung für<br />

den Einstieg in die Skitouren-Welt.<br />

Wer es einfach nur bergab krachen<br />

lassen möchte, der ist bei den<br />

Freeride-Schuhen mit Gehfunktion<br />

am besten aufgehoben. „Viele Skifahrer<br />

dieser Kategorie nutzen Skilifte,<br />

um auf den Berg zu kommen,<br />

wollen aber dann noch die letzten<br />

Höhenmeter zum höchsten Punkt<br />

aufsteigen, um eine anspruchsvolle<br />

Flanke neben der Skipiste zu befahren.<br />

Darum haben Schuhe dieser<br />

Kategorie ebenso wie klassische<br />

Tourenschuhe einen Ski-Walk-Mechanismus,<br />

welcher aber zumeist in<br />

der Manschette integriert liegt, um<br />

einen besseren Formschluss zu bewirken“,<br />

geht Wimmer ins Detail.<br />

Die Schuhe wiegen meist mehr als<br />

1500 Gramm, fahren sich ähnlich<br />

wie ein Alpinschuh und sind diesem<br />

auch in der Konstruktion ähnlich.<br />

Freeride- Schuhe wie etwa Dalbellos<br />

Cabrio-Modelle verwenden beim<br />

Material auch PU, welches natürlich<br />

schwerer, aber auch bedeutend<br />

stabiler ist als die leichten Grilamid-<br />

und Carbon-Konstruktionen<br />

der leichteren Klassen. Dadurch, so<br />

Stefan Bieringer, lassen sich die<br />

Schuhe auch einfacher an den Fuß<br />

anpassen.<br />

Das Paket muss stimmen<br />

Egal, in welcher Kategorie man<br />

sich selbst wiederfindet: Tourenskischuhe<br />

sollten – gemessen am Einsatzbereich<br />

– immer möglichst<br />

leicht und stabil sein, weiß Thorsten<br />

Steiner. Wichtig ist zudem, Ski,<br />

Bindung und Schuh aufeinander abzustimmen,<br />

da sind sich Christian<br />

Wimmer und Stefan Bieringer einig.<br />

Für heimische Bedingungen<br />

FOTO: Fischer Ski<br />

Tourengehen ist mit dem richtigen Schuh sowohl bergauf wie bergab ein Genuss.<br />

mit wechselndem Schnee macht es<br />

wenig Sinn, aufstiegsorientierte<br />

Schuhe mit breiten Freeride-Ski zu<br />

kombinieren. Genauso ist eine<br />

Leichtbau-Bindung mit einem Freeride-Schuh<br />

überfordert.<br />

Die Passform-Frage<br />

Hat man die für sich passende<br />

Schuh-Kategorie gefunden, geht es<br />

ans Probieren. Im kundigen Fachhandel<br />

sollte man seine Wünsche<br />

und Vorstellungen klar definieren,<br />

seine Füße vom Fachmann begutachten<br />

lassen und mehrere infrage<br />

kommende Modelle probieren. „Ein<br />

Tourenskischuh darf nicht zu groß<br />

oder zu klein sein. Die Zehen sollten<br />

eine gewisse Freiheit haben,<br />

aber dennoch nicht im Schuh<br />

schwimmen. Im Bereich der Ferse,<br />

des Knöchels und des Mittelfußes –<br />

Platz im Schuh zu<br />

schaffen ist für den<br />

Bootfitter einfacher<br />

machbar als die<br />

Passform zu<br />

verkleinern.<br />

sprich in den Bereichen, aus denen<br />

die Bewegung kommt – sollte der<br />

Schuh guten Halt geben, ohne dabei<br />

Druckstellen zu verursachen“, fasst<br />

Thorsten Steiner zusammen. Wichtig,<br />

so Steiner weiter, ist ein guter<br />

Bootfitter. Passt die Grundform und<br />

Größe, kann er das Volumen verkleinern<br />

und vergrößern, die Länge<br />

und natürlich den Innenschuh sowie<br />

die Schale anpassen, um Druckstellen<br />

auszumerzen.<br />

Viele Probleme eines an sich gut<br />

passenden Schuhs ergeben sich<br />

auch erst nach ein oder zwei Touren,<br />

weiß Stefan Bieringer. Aber auch<br />

dann kann ein guter Bootfitter noch<br />

so einiges wettmachen. Druckstellen<br />

spürt man oft früh, etwaige Blasen<br />

ergeben sich erst beim Gehen –<br />

etwa wenn die Ferse zu viel Luft<br />

hat. Hier gilt es, sich an die Tipps<br />

der Profis zu halten und Schuhe<br />

nicht zu groß zu kaufen – denn Platz<br />

im Schuh zu schaffen, so Christian<br />

Wimmer, ist leichter als die Passform<br />

zu verkleinern. Sein abschließender<br />

Passform-Tipp: „Wenn du<br />

aufrecht im Schuh stehst, solltest du<br />

mit der großen Zehe noch leicht die<br />

Schale spüren. Beim anschließenden<br />

Gehen beugt man die Beine und<br />

rutscht bei jedem Schritt leicht mit<br />

der Ferse zurück. Dadurch haben<br />

die Zehen genügend Platz.“<br />

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