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Kitzbühel – eine Legende in den Tiroler Bergen mit einem traditionsreichen, gewachsenen<br />
Image, das seit Jahrzehnten Weltruf genießt. Die Gamsstadt ist eine<br />
Sport- und Lifestylemetropole und zieht Besucher und Prominenz aus aller Welt<br />
an. Man schätzt und liebt das Traditionsbewusste und gleichzeitig Moderne.<br />
Vor allem der Mythos Hahnenkamm hat zur Legendenbildung des<br />
berühmten Ortes erheblich beigetragen.<br />
Die Streif am Hahnenkamm gilt als die legendärste, spektakulärste und gefährlichste Abfahrtsrennstrecke des Weltcupzirkus.<br />
Und wo schon der allerkleinste Fahrfehler verheerende Folgen nach sich ziehen kann. Das Faszinosum der Abfahrtsrennstrecke<br />
resultiert einerseits aus der Vielfalt ihrer Geländeformen, aber auch aus den extremen Bedingungen:<br />
hohe Steilhänge, überraschende Schrägfahrten, enge Kurven, lange Schuss-Strecken, atemberaubende Sprünge und<br />
unzählige unverhoffte Bodenwellen lassen den Puls der Rennläufer in die Höhe schnellen.<br />
TRENDGUIDE HOME | KITZBÜHEL<br />
Der Sprung in die so genannte „Mausefalle“ mit bis zu 85 Prozent Gefälle geht auf den Ski-Superstar Toni Sailer zurück.<br />
Denn wie eine hilflose Maus, so kommentierte Sailer, stürzt der Skifahrer in diesem steilen Streckenabschnitt in eine<br />
Drahtfalle hinunter. Kein Wunder, dass bei keiner anderen Skipiste manche Athleten heilfroh sind, die Abfahrt ohne<br />
Blessuren überstanden zu haben als bei der Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel. Abseits vom Rennzirkus kann die Streif<br />
im Grunde von jedem Freizeitskiläufer befahren werden. Start ist die Bergstation der Hahnenkamm-Bahn. Wobei die<br />
gefährlichen Abschnitte wie zum Beispiel die Mausefalle, der Steilhang oder die Hausbergkante als „Skiroute extrem“<br />
markiert sind und ausschließlich großen Könnern vorbehalten sein sollten.<br />
Kitzbühel schreibt Skigeschichte<br />
Ihren Namen erhielt die Streif nach der im oberen Streckenabschnitt befindlichen Streifalm, die wiederum, so erzählen<br />
es sich die Einheimischen, nach einem Brixner Bauern namens „Straiff“ benannt wurde. Aber wer konnte damals schon<br />
ahnen als Franz Reisch im Dezember 1892 seine ersten Skiversuche in den Kitzbüheler Bergen startete, dass sich<br />
der Ort zu einem der populärsten Resorts weltweit entwickeln würde? Das erste namentlich erwähnte Hahnenkamm-<br />
Rennen wurde im Jahre <strong>19</strong>31 ausgetragen und setzte damit einen Meilenstein in Kitzbühels Skigeschichte. Ende der<br />
<strong>19</strong>40er-Jahre wurden die Hahnenkamm-Rennen erstmals auf der Streif und dem Ganslernhang ausgetragen. Allmählich<br />
entwickelten sich die Hahnenkamm-Rennen zu einem wichtigsten Skirennen der Welt.<br />
Die jüngsten Abfahrtssieger auf der Streif sind der Schweizer Roland Colombin und der Österreicher Franz Klammer.<br />
Bereits im Alter von 21 Jahren sausten sie die Streif in atemberaubendem Tempo hinab und ließen ihre Konkurrenz weit<br />
hinter sich. Der Älteste Sieger in Kitzbühel ist der Schweizer Didier Cuche mit 37 Jahren. Der Rekordsieger auf der Streif<br />
war lange Zeit der Österreicher Franz Klammer mit vier Abfahrtssiegen. Diesen Titel musste er jedoch an den Schweizer<br />
Didier Cuche abgeben, denn dieser stand gleich fünf Mal ganz oben auf dem Treppchen. Der historische „King of Kitzbühel“<br />
ist aber der Lokalmatador Anderl Molterer, der sich in den <strong>19</strong>50er-Jahren mit insgesamt neun Siegen (Abfahrt,<br />
Slalom und Kombination) in die ewigen Geschichtsbücher des Wettbewerbs eintrug.<br />
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