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Ärzt*in für Wien 2023/10

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BRIEF DES PRÄSIDENTEN IN EIGENER SACHE<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

Konstruktive Kräfte<br />

► Ich bin erst vor einigen Wochen aus meinem längeren Krankenstand infolge einer<br />

Herzklappen- und einer Hüftoperation in mein Präsidentenamt zurückgekehrt.<br />

Zurück in einer politischen Situation, die geprägt ist durch Herausforderungen, die so gut<br />

wie alles übertreffen, was ich in den vergangenen drei Jahrzehnten in der Ärztevertretung<br />

erlebt habe. Zusammenfassender Befund: Zahlreiche politische Akteure sind sich darin<br />

einig, die Ärztekammer zu schwächen und von Entscheidungen ausschließen zu wollen.<br />

Gerade vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, dass wir selbstbewusst, kompetent<br />

und möglichst einmütig auftreten. Leider ist das in den vergangenen Monaten nicht immer<br />

gelungen, und wir haben in der Öffentlichkeit bisweilen kein gutes Bild abgegeben.<br />

„Behindern wir uns gegenseitig<br />

nicht länger bei dieser<br />

dringend notwendigen Arbeit<br />

<strong>für</strong> die Kolleginnen und<br />

Kollegen und ziehen wir wieder<br />

an einem Strang.“<br />

Blick nach vorne<br />

Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir uns in erster Linie um die legitimen Anliegen unserer<br />

Mitglieder kümmern, und uns weniger – viel weniger – mit uns selbst beschäftigen.<br />

Blicken wir also nach vorne und konzentrieren wir uns auf die Standespolitik und auf die<br />

Vertretung der Interessen unserer Mitglieder:<br />

Die Kurie niedergelassene Ärzte muss da<strong>für</strong> sorgen, dass es endlich einen Kassenvertragsabschluss<br />

in <strong>Wien</strong> gibt. Wir müssen eine Schlechterstellung von Wahlärztinnen und<br />

Wahlärzten verhindern, wir müssen dem Impfen in den Apotheken einen Riegel vorschieben<br />

und uns gleichzeitig um das Dispensierrecht <strong>für</strong> Ordinationen kümmern. Die Angriffe der<br />

Wirtschaft auf die freie Ärztin und den freien Arzt erleben aktuell im Rahmen des geplanten<br />

Darmkrebs-Screeningprogramms wieder einen neuen Höhepunkt. Die niedergelassenen<br />

Kolleginnen und Kollegen haben ein Recht darauf, dass wir sie davor beschützen.<br />

Die Kurie angestellte Ärzte braucht eine tragfähige Gesprächsbasis mit dem Rathaus, um<br />

notwendige Verbesserungen der Arbeitsbedingungen <strong>für</strong> die Spitalsärztinnen und Spitalsärzte<br />

auf den Weg zu bringen. Dem Aufzeigen von Missständen in den Spitälern müssen<br />

jetzt politische Ergebnisse folgen. Die Spitalsärztinnen und Spitalsärzte warten darauf.<br />

Bundespolitisch müssen wir in den 15a-Verhandlungen präsent sein und dort unsere Vorschläge<br />

einbringen. Diese Verhandlungen sind entscheidend <strong>für</strong> die Rahmenbedingungen<br />

unserer Tätigkeit in den nächsten Jahren.<br />

Behindern wir uns also gegenseitig nicht länger bei dieser dringend notwendigen Arbeit<br />

<strong>für</strong> die Kolleginnen und Kollegen und ziehen wir wieder an einem Strang. Wir brauchen eine<br />

Kooperation der konstruktiven Kräfte. Ich lade alle Mandatarinnen und Mandatare der<br />

<strong>Wien</strong>er Ärztekammer und alle daran interessierten Mitglieder ein, diesen konstruktiven<br />

Weg mitzugehen.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr Johannes Steinhart<br />

Foto: AEK <strong>Wien</strong><br />

Weitere standespolitische<br />

Themen ab Seite 9.<br />

<strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 3

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