72. Foto: Stefan Seelig 72.WIENER ÄRZTEBALL SAMSTAG,27. JÄNNER 2024 <strong>Wien</strong>er Hofburg | Eröffnung 21.30 Uhr www.aerzteball.at
CHRONIK SERVICE „Corona-Denkmal der Hoffnung“ beim <strong>Wien</strong>er AKH enthüllt Ein barrierefrei begehbares und erlebbares Kunstwerk ist im September als „Corona- Denkmal der Hoffnung“ am Vorplatz des Universitätsklinikums AKH <strong>Wien</strong> enthüllt worden. Gestiftet wurde es vom Unternehmerpaar Martin und Gerda Essl als Zeichen des Dankes „<strong>für</strong> die außergewöhnlichen Leistungen in der medizinischen Versorgung und Forschung während der Pandemie und darüber hinaus“. Das vom Künstlerpaar Emmerich Weissenberger und Nora Ruzsics gestaltete Objekt- Ensemble umfasst eine fünfeinhalb Meter hohe und rund zwei mal zwei Meter breite Holzskulptur, in deren Mitte ein Keramikobjekt positioniert ist. Nachdem der Rohling der Skulptur anlässlich der Jubiläumsfestspiele 2020 in Salzburg als Bühne <strong>für</strong> junge Künstlerinnen und Künstler gedient hatte und nach seiner Fertigstellung 2022 <strong>für</strong> ein Jahr am <strong>Wien</strong>er Heldenplatz aufgestellt gewesen war, ging das Denkmal nun als Schenkung an die Medizinische Universität <strong>Wien</strong>. „Das ‚Corona-Denkmal der „Das ‚Corona-Denkmal der Hoffnung‘ ist allen Opfern, Leidtragenden und Heldinnen und Helden von Covid-19 gewidmet. Hoffnung‘ ist allen Opfern, Leidtragenden und Heldinnen und Helden von Covid-19 gewidmet“, betonten Martin und Gerda Essl laut einer Aussendung. „Durch ihre Arbeit in mittlerweile über 150 Forschungsprojekten zu Fragestellungen rund um Covid-19 haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MedUni <strong>Wien</strong> maßgeblich zur Bewältigung der Pandemie beigetragen“, erinnerte Rektor Markus Müller. Das Denkmal solle an diese außergewöhnlichen Leistungen erinnern. Aids Hilfe: Über sexuelle Gesundheit reden und Tabus abbauen Anlässlich des Welttages der sexuellen Gesundheit am 4. September startete die Aids Hilfe <strong>Wien</strong> die Kampagne „Lust auf Reden. Gemeinsam <strong>für</strong> sexuelle Gesundheit“ mit einer Broschüre <strong>für</strong> Gynäkologinnen und Gynäkologen. Diese beinhaltet Informationen zu sexuell übertragbaren Infektionen, Schwangerschaft und Transmännern in der gynäkologischen Praxis. Herzstück sei jedoch die Abbildung von Vulva und Klitoris. Korrekte Abbildungen dieser Art seien derzeit in keinem Medizin-Fachbuch zu finden. Foto: Medizinische Universität <strong>Wien</strong> / APA-Fotoservice/Hörmandinger / OTS Kinderärztinnen und -ärzte: Häufig traumatisierende Erlebnisse Fast alle Kinderärztinnen und -ärzte (89 Prozent) waren während ihrer Berufslaufbahn bereits mit einem traumatisierenden Erlebnis konfrontiert. Zwei von drei gaben laut einer Umfrage an, dass sich solche belastenden Vorfälle bereits mehrfach zugetragen haben. Besonders häufig wurden aggressive Patientinnen, Patienten oder Angehörige sowie unerwartete Todesfälle als Beispiel genannt. Für die kürzlich veröffentlichte Studie haben rund 420 von 2.<strong>10</strong>0 angeschriebenen Kinderärztinnen und -ärzten einen Fragebogen ausgefüllt. Die Umfrage wurde vom Verein „Second Victim“ in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft <strong>für</strong> Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ), dem Wiesbaden Institute <strong>für</strong> Healthcare Economics and Patient Safety (WiHelP) und dem Notfallmedizinischen Trainingszentrum in Singen e.V. (NOTIS) durchgeführt. Die erste quantitative Erhebungsstudie in Österreich zu dem Thema wurde nun in der Fachzeitschrift Healthcare publiziert. „Second Victim“ nennt man Behandelnde, also etwa Ärztinnen, Ärzte, Pflegekräfte und Physiotherapeutinnen und -therapeuten, die wegen eines unvorhergesehenen Zwischenfalls, eines medizinischen Fehlers oder Patientenschadens traumatisiert wurden. Wird das Erlebte nicht aufgearbeitet, könnte die betroffene Person psychische und physische Krankheitssymptome entwickeln, die zu Arbeitseinschränkungen, Krankenständen und am Ende sogar zum Berufsausstieg führen können. Mehr als 70 Prozent der Befragten kannten den Begriff „Second Victim“ in der Umfrage nicht. Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Betroffenen neben Rechtsberatung vor allem eine niederschwellige Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen wünschen. Im niedergelassenen Bereich zu arbeiten, stellt derzeit ein erhöhtes Risiko dar, vom „Second Victim“-Phänomen betroffen zu sein. Die Autorinnen und Autoren plädieren da<strong>für</strong>, sowohl im niedergelassenen als auch innerklinischen Bereich Unterstützungsprogramme wie ein Peer Support einzuführen. Im Fokus der Kampagne steht die Wissensvermittlung. Ziel der Kampagne, die neben der Informationsbroschüre Plakate, Postenkarten, die in Lokalen, Fitnessstudios und Studierendenheimen aufliegen, Social Media Posts und Spots in Wartezimmern und am Infoscreen beinhaltet, sei es Sexualität und sexuelle Gesundheit „raus aus der Tabuzone zu bringen und öffentlichkeitswirksam zum Thema zu machen“, so Andrea Brunner, Geschäftsführerin der Aids Hilfe <strong>Wien</strong>. Im Fokus der Kampagne stehe die Wissensvermittlung. Gelingen soll diese auch über Informationen auf der Kampagnenwebsite lustaufreden.at sowie in Fortbildungen und Konferenzen die sich insbesondere an Medizinerinnen, Mediziner und Gesundheitspersonal richten. So enthält die Broschüre neben Tipps, wie über sexuelle Gesundheit in der Praxis geredet werden kann, auch Informationen zum sensiblen Umgang mit Transmännern in der gynäkologischen Praxis. Service: Informationen und Materialien zur Kampagne finden Sie online unter https://aids.at/lustaufredenmaterial/. <strong>10</strong>_<strong>2023</strong> <strong>Ärzt*in</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> 35