SchlossMagazin Augsburg+Umgebung Oktober 2023

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36 | Beauty + Fashion | Haut und Hormone Haut und Hormone Zyklusgerechte Pflege-Routine für Frauen Text xxxxxxxxxx ♦ Foto yyyyyyy Wie Hormone sich unter anderem auf die Haut auswirken und wie Frauen diesen Umstand bei ihrer Pflegeroutine berücksichtigen können, erklärt Kosmetiker, Visagist und Beauty- Unternehmer Rolf Stehr den Leserinnen des <strong>SchlossMagazin</strong>s. Text Rolf Stehr ♦ Foto Adobe Stock Ein Leben lang begleiten sie uns: Hormone. Von der Geburt bis ins hohe Alter sind die Botenstoffe in unserem Körper aktiv und wirken sich auf eine ganze Reihe von Körperfunktionen aus. Neben unserer Leistungsfähigkeit und unserer Stimmung zählt dazu auch unsere Haut. Häufig machen sich erste Pickelchen und Hautunreinheiten als unerwünschte Begleiter der Pubertät bemerkbar. Verantwortlich dafür ist unser Hormonhaushalt, der zu dieser Zeit regelrecht Kopf steht. Rolf Stehr, Founder und Creative Director von Stehr Cosmetics, erklärt: „Hormonelle Veränderungen im weiblichen Zyklus wirken sich jeden Monat auf die Haut von Frauen aus. Jedoch wissen die wenigsten, dass sie dies bei ihrer Pflegeroutine berücksichtigen können.“ Hormonelle Achterbahnfahrt Frauen verfügen über verschiedene Sexualhormone, die in einem beständigen Auf und Ab den monatlichen Zyklus regulieren. Auf der Haut beeinflussen die Botenstoffe vor allem unsere Talgund Schweißdrüsen. Deren Produktion sowie unser Haarwachstum wird unter anderem durch das Hormon Testosteron stimuliert. Dadurch können regelmäßig zum Zyklusende und während der Periode sichtbare Hautunreinheiten entstehen. In dieser Phase des Zyklus gilt es, die Haut sowohl morgens als auch abends gründlich zu waschen. Dafür eignen sich ein Reinigungsgel und zusätzlich ein Gesichtswasser mit Glycol- oder Milchsäureanteilen. Diese Inhaltsstoffe tragen abgestorbene Hautschüppchen sowie überschüssigen Talg ab und hemmen gleichzeitig das Wachstum hautfremder Mikroorganismen. Wohltuende Pflege Neben der Reinigung gehören auch pflegende Produkte zu jeder Beauty-Routine dazu. Aber Achtung: Cremes, die synthetische Öle und Fette enthalten,
Beauty + Fashion | 37 Haut intern Die menschliche Haut hat eine Fläche von 1,5 bis 2 qm und ein Gewicht von 3,5 bis 10 kg. Damit ist sie das größte und schwerste Organ des Menschen. Seit einigen Jahren interessieren sich Dermatologen immer mehr für die Haut als ein Organ mit komplexen endokrinen Eigenschaften. Ob Akne, Hautalterung oder „Damenbart" – die Fächer Dermatologie und Endokrinologie treffen hier aufeinander. Am Beispiel der Akne lässt sich die Wechselwirkung von Haut und Hormonen gut veranschaulichen. Während man früher Bakterien und Ernährung als Ursachen in den Blick nahm, weiß man heute, dass Androgene, also männliche Sexualhormone, die auch bei der Frau vorkommen, und Stresshormone die Entstehung der Akne beeinflussen. Mitesser, die Zunahme des Talgdrüsenvolumens und die Talgproduktion werden durch das Sexualhormon aber auch durch Gehirnhormone stimuliert. Antiandrogene, die Östrogene, wirken positiv auf die Struktur und Funktionen der Haut vor allem bei Frauen in den Wechseljahren. Die Haut verfügt über viele verschiedene Rezeptoren für Hormone. Östrogene, Progesteron und Androgene sind einige davon – mit großem Einfluss auf das Erscheinungsbild der Haut. Gleichzeitig wird die Haut nicht nur durch die im Blutkreislauf befindlichen Hormone beeinflusst. Auch in ihr selbst werden sowohl in geringen Mengen Hormone produziert, als auch Hormone in andere, den Stoffwechsel beeinflussende Substanzen umgewandelt. Ungefähr dreißig verschiedene Hormone und Hormongruppen sind in den Hautzellen und im Unterhautfettgewebe aktiv. Wie sich Haut und Hormone wechselseitig beeinflussen und welchen Anteil die hauteigene Hormonproduktion am gesamten System hat, wird seit einigen Jahren in einer neuen medizinischen Disziplin – der Dermato-Endokrinologie – intensiv erforscht. Quelle ÄrzteZeitung, Aesthetico hinterlassen einen Film auf der Haut und verstopfen die Poren. Im Internet lassen sich lange Listen mit sogenannten komedogenen, also Mitesser fördernden Inhaltsstoffen finden. Mit naturnaher Kosmetik machen Anwenderinnen in der Regel nichts falsch, denn sie verzichtet auf Silikone, Mineralöle und Mikroplastik, die das Hautbild verschlechtern. Bei zyklusbedingten Unreinheiten empfiehlt es sich zudem, vor der pflegenden Gesichtscreme ein Serum aufzutragen. Hier lohnt sich z. B. der Griff zu Produkten mit natürlichem Saponin aus Oliven, das besonders gegen eine übermäßige Sebumproduktion wirkt, also überschüssigen Talg verringert. Wer unter entzündlichen Pickelchen leidet, sollte sie nicht mit Fingern, Reinigungsbürsten oder Schwämmchen bearbeiten. So werden die Bakterien unnötig auf der Haut verstreut, was für zusätzliche Mitesser sorgt. Aus diesem Grund sollten Cremes, Seren und Foundations nur mit frisch gewaschenen Händen aufgetragen werden. Generell gilt: Selbstdisziplin ist das A und O in der Pflegeroutine; das gilt vor allem auch bei zyklusbedingten Hautproblemen. Das Beauty-Hormon Mit dem Ende der Periode steigt bei Frauen die Produktion des Hormons Östrogen an. Dieser Botenstoff bildet nicht nur die Schleimhaut in der Gebärmutter aus, sondern verleiht den Frauen auch ein ebenmäßiges und klares Hautbild. Grund dafür: Östrogene dämmen die Talgflussproduktion und begünstigen die Speicherung von Wasser in den Zellen. So bekommen Frauen – vor allem um den Eisprung herum – ein besonders pralles und straffes Bindegewebe. In dieser Zeit helfen Peelings dabei, abgestorbene Hautschüppchen vorheriger Zyklusphasen zu entfernen. In Sachen Pflege darf es bei Frauen minimalistisch zugehen. Um den Eisprung herum bietet sich beispielsweise eine klassische Feuchtigkeitscreme mit Hyaluron und Algenextrakten an.
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