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Pack & Log 07/2023

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BrauBeviale<br />

<strong>Pack</strong>aging Dialog: Stürmische Zeiten<br />

Der <strong>Pack</strong>aging Dialog stellte sich in diesem Jahr den extremen Herausforderungen der Zeit. Unter dem Motto „Quo<br />

Vadis? Erfolg in stürmischen Zeiten“ ging es am 3. Oktober <strong>2023</strong> um die Zukunft der Verpackung: Gründerin Theresa<br />

Imre sprach über den Erfolg ihres Unternehmens markta im Handel, und Pro Carton Director General Horst<br />

Bittermann schilderte Gefahren und Möglichkeiten der neuen EU-Verordnung. Mit ihnen am Podium stand Evelyn<br />

Wolfslehner vom Klimaministerium. Die Diskussion wurde von Margaretha Jurik vom CASH Handelsmagazin<br />

moderiert. Die Preisverleihung zum Carton Austria Award rundete den gelungenen Abend ab.<br />

Noch nie haben sich Marktbedingungen<br />

so häufig und rasant<br />

geändert wie heute. Es braucht<br />

mutige und flexible Unternehmer:innen,<br />

die ihre innovativen Ideen auch unter<br />

schwierigsten Bedingungen unbeirrbar<br />

verfolgen.<br />

Auch die Karton- und Faltschachtelindustrie<br />

steht am Scheideweg: Die kommende neue<br />

Verpackungsverordnung der EU könnte ein<br />

über Jahrzehnte erfolgreich aufgebautes<br />

Kreislaufsystem gefährden. Es gilt, Recycling<br />

und Reuse in ein sinnvolles Verhältnis<br />

zu setzen. Es besteht Handlungsbedarf,<br />

um eine erfolgreiche Zukunft zu sichern.<br />

Seit über 20 Jahren ist das PROPAK Pro Carton<br />

Marketing Event für die Verpackungsindustrie<br />

erfolgreicher Bestandteil des Branchenkalenders.<br />

In diesem Jahr erhielt das<br />

Event einen neuen Namen – <strong>Pack</strong>aging<br />

Dialog – und eine neue Ausrichtung: Es<br />

geht um den Austausch in der gesamten<br />

Verpackungs-Supply Chain, auf der Bühne<br />

und anschließend beim Networking – in<br />

den Bereichen Wirtschaft und Industrie,<br />

Forschung und Kommunikation.<br />

Horst Bittermann, Director General von Pro<br />

Carton, eröffnete den Abend gemeinsam<br />

mit Martin Widermann, Geschäftsführer<br />

von PROPAK Austria, mit einem Überblick<br />

über die aktuelle Lage. Die anschließenden<br />

Vorträge brachten wichtige Erkenntnisse<br />

über die Zukunft von Handel und Verpackung.<br />

markta – wir machen die Welt<br />

einen Bissen besser. Theresa Imre,<br />

Gründerin und Geschäftsführerin von<br />

markta sprach bei ihrem Vortrag über die<br />

Entstehungsgeschichte und Entwicklung<br />

von markta, die Herausforderungen im<br />

eCommerce-Geschäft und die neuen Anforderungen<br />

aufgrund der Eröffnung des ersten<br />

„Superbauernmarktes“ in der Wiener<br />

Alserstraße 16, dem aktuellen Pilotprojekt<br />

des Unternehmens im stationären Handel,<br />

vor wenigen Wochen.<br />

Horst Bittermann, Pro Carton Director General schilderte auf eindringliche Weise die<br />

Gefahren und Möglichkeiten der neuen EU-Verordnung<br />

Karton versus Plastik? Die Verordnung<br />

über Verpackungen<br />

und Verpackungsabfälle (PPWR).<br />

Mit dem aktuellen Entwurf einer Verpackungsverordnung<br />

setzt die EU-Kommission<br />

darauf, die von Verpackungen und<br />

Verpackungsabfällen ausgehenden Umweltauswirkungen<br />

entlang des gesamten<br />

Lebensweges zu mindern. Verpflichtende<br />

Reuse-Quoten führen allerdings dazu, dass<br />

ein signifikanter Anteil von erneuerbaren<br />

und recyclingfähigen Papier- und Kartonverpackungen<br />

durch Kunststoff ersetzt wird.<br />

Das konterkariert die Hauptziele des EU<br />

Green Deals und unterwandert den eingeschlagenen<br />

Weg der Dekarbonisierung und<br />

der Kreislaufwirtschaft.<br />

Ist das Erfolgsmodell Papierrecycling in<br />

Gefahr? Bittermann präsentierte die Sicht<br />

der faserbasierten Verpackungsindustrie auf<br />

die jüngsten Entwürfe der Verordnung. Er<br />

zeigte zahlreiche eklatante Widersprüche<br />

und unrealistische Vorschriften im aktuellen<br />

Entwurf der Verordnung auf, etwa<br />

bei der Single-Use-Beschränkung für Obst<br />

und Gemüse, bei der Vorschreibung von<br />

wiederverwendbaren Verpackungen für<br />

große Haushaltsgeräte oder einem Verbot<br />

für Karton-Überverpackungen im Bereich<br />

Kosmetik und Hygiene, die die Vermittlung<br />

erforderlicher und vorgeschriebener<br />

Informationen unmöglich mache. Besonders<br />

absurd wäre ein geplantes „Product Loop<br />

Recycling“, wenn also eine Cornflakes-Verpackung<br />

nur wieder für Cornflakes recycelt<br />

werden dürfte: Nur ein „Material Loop“<br />

wäre in solchen Fällen realistisch.<br />

Insgesamt macht der Entwurf einen sehr<br />

unfertigen Eindruck, sodass es fraglich ist,<br />

ob die Verordnung noch vor den EU-Wahlen<br />

im kommenden Sommer fertig wird. Das<br />

nährt zwar die Hoffnung, dass es zu besseren<br />

Lösungen kommt, macht aber der<br />

Industrie derzeit eine längerfristige Planung<br />

unmöglich.<br />

Podiumsdiskussion. Den Vorträgen<br />

folgte eine spannende Diskussion unter der<br />

Fotos: Pro Carton Austria

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