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Christkatholisch_2023-17

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36<br />

<strong>Christkatholisch</strong><br />

<strong>17</strong>/<strong>2023</strong><br />

AZA<br />

2501 Biel<br />

Post CH AG<br />

<strong>Christkatholisch</strong> in Möhlin<br />

– Mutig seit 150 Jahren!<br />

Die Kirchgemeinde Möhlin feiert ihr 150-jähriges Bestehen mit<br />

einer ganzen Reihe an Informations- und Festveranstaltungen.<br />

Den Startpunkt machte am Abend des 19. Oktobers die Er öffnung<br />

der Wanderausstellung im Kirchgemeindehaus. Die<br />

Eröffnung wurde begleitet von einem ersten öffentlichen<br />

Vortrag zum Thema «150 Jahre <strong>Christkatholisch</strong>e Kirche in der<br />

Schweiz – Entstehung, Ziele, Programm».<br />

Zur Eröffnung der Wanderausstellung<br />

und zum Vortrag von Diakon Stephan<br />

Feldhaus konnte Kirchenpflegepräsident<br />

Silvio Iotti sehr viele Gemeindemitglieder,<br />

aber auch zahlreiche interessierte<br />

Gäste begrüssen. Der Referent zeichnete<br />

in kurzen Zügen die spannende Entstehungsgeschichte<br />

der <strong>Christkatholisch</strong>en<br />

<br />

<br />

Mutig seit 150Jahren!<br />

Kirche in der Schweiz auf und machte<br />

anhand der gerade heute wieder aktuellen<br />

Themen Spiritualität und Kirchenstruktur<br />

deutlich, was das damals wie<br />

heute Besondere an der dritten Schweizer<br />

Landeskirche ist. Ein Wort des Kirchenlehrers<br />

Augustinus (354–430) ist<br />

für die <strong>Christkatholisch</strong>e Kirche seit Beginn<br />

wegleitend: «Im Notwendigen Einheit,<br />

in Zweifelsfällen Freiheit, in allem<br />

die Liebe».<br />

In den lebhaften Diskussionen während<br />

des Vortrags und beim anschliessenden<br />

Apero wurde von vielen Seiten betont,<br />

wie wichtig eine spirituelle Heimat für<br />

viele Menschen ist und welche Anziehungskraft<br />

auch heute eine «moderne»<br />

katholische Kirche unabhängig von den<br />

Machtansprüchen Roms haben kann.<br />

In den nächsten Tagen und Wochen geht<br />

es in Möhlin munter weiter: Am Sonntag,<br />

29. Oktober, findet um 11 Uhr in<br />

der Kirche St. Leodegar ein von Musik<br />

und Apero riche umrahmter Fest-Akt<br />

statt. Silvio Iotti kann hier auch den<br />

Möhliner Gemeindeamman Markus Fäs<br />

und den Aargauer Regierungsrat Alex<br />

Hürzeler begrüssen. Beide werden es<br />

sich nicht nehmen lassen, ein pointiertes<br />

Grusswort zu sprechen.<br />

Nächste Veranstaltungen:<br />

Donnerstag, 9. November, 19 Uhr<br />

«Jubiläums-Podium» der Landeskirche<br />

Aargau (Kirchgemeindehaus Möhlin).<br />

Freitag, <strong>17</strong>. November, 19 Uhr<br />

2. Öffentlicher Vortrag: «150 Jahre<br />

<strong>Christkatholisch</strong>e Kirche in Möhlin –<br />

Mutig seit 150 Jahren!» (Kirch gemeindehaus<br />

Möhlin).<br />

Sonntag 26. November, 10 Uhr<br />

Fest-Gottesdienst mit Bischof Dr.<br />

Harald Rein (St. Leodegar, Möhlin).<br />

Samstag, 16. Dezember, 18 Uhr<br />

Jubiläumskonzert mit dem Ensemble<br />

«Hirundo Maris» (St. Leodegar,<br />

Möhlin).<br />

Herzliche Einladung!<br />

Stephan Feldhaus<br />

Bibelwort<br />

Gut und böse. Gut und böse?<br />

Wer nicht für mich ist, der ist gegen<br />

mich. Und wer nicht mit mir<br />

sammelt, der zerstreut. Mt. 12, 30<br />

Jetzt, da ich schreibe, herrscht vielerorts<br />

Krieg. Seit einer Woche auch<br />

im nahen Osten. Eine zwar zensurierte,<br />

aber immer noch unerträgliche<br />

Bilderflut von Abscheulichkeiten<br />

dominiert die Tagesschau. Am<br />

liebsten würden wir gar nicht mehr<br />

hinschauen.<br />

Der Matthäustext könnte nahelegen:<br />

Jesus unterscheidet eindeutig<br />

zwischen Freund und Feind.<br />

Schwarz und weiss. Gut und Böse.<br />

Zwischendurch ist nichts. Ein Denkschema,<br />

das auch uns nicht fremd<br />

ist. Und das daher gerade in diesen<br />

Tagen beklemmende Fragen aufwirft.<br />

Gibt es gute und böse Menschen<br />

quasi im luftleeren Raum?<br />

Menschen, die von ihrer Natur her<br />

gut oder böse sind und nichts dagegen<br />

tun können? Oder sind da<br />

nicht eher Beeinflussungen von<br />

vielen Seiten her, die einen Menschen<br />

formen? Und daher: Wenn<br />

Menschen über Generationen hinweg<br />

und von Kindesbeinen an Unterdrückung<br />

und Ungerechtigkeit<br />

erlebt haben, sind da Hassexplosionen<br />

zwar nicht entschuldbar, aber<br />

doch nachvollziehbar? Kann nicht<br />

ständig vorhandene Angst vor Angriffen<br />

aus dem Hinterhalt, vor Bedrohung<br />

der eigenen Lebensbasis<br />

Gegengewalt bewirken, wenn auch<br />

oft übertriebene?<br />

Darf ich das Matthäuswort etwas<br />

verfremden? Jesus könnte auch gesagt<br />

haben: Wer gut ist oder böse<br />

hat immer eine Geschichte hinter<br />

sich, ist geprägt von vielen Einflüssen.<br />

So oder so: Ich bin für sie, ich<br />

will sie nicht zerstreuen in hassbereite<br />

Lager, ich will sie zurückholen<br />

zu mir. Alle, ohne Ausnahme. Dazu<br />

aber braucht es auch immer wieder<br />

Menschen guten Willens. Ob sie allerdings<br />

auch in bester Absicht zu<br />

einem Ziel kommen? Die Geschichte<br />

ist kein Beweis dafür.<br />

Könnte ja sein, dass Jesus diesen<br />

Zusatz nicht ganz ablehnen würde.<br />

Niklaus Reinhart<br />

<strong>Christkatholisch</strong>

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